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liesmal
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Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 438 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2023
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Detective Kit McKittrick ist mit einem Team und all ihren Kräften dabei, die Spur des Serienkillers zu verfolgen, der seit vielen Jahren immer wieder mordet und sich ausweist durch ein ganz spezielles Markenzeichen.
Kit gönnt sich kaum eine Pause. Ihre Verbissenheit bei der Jagd nach dem Mörder hat einen guten Grund, der in ihrem persönlichen Umfeld zu finden ist.
Sam Reeves ist Psychologe. Schon bald stellt sich heraus, dass er derjenige ist, der der Polizei einen anonymen Hinweis auf das mögliche Grab eines Mordopfers gibt.
Doch dass Kit und ihre Kollegen tatsächlich auf die Leiche einer jungen Frau stoßen, macht die Sache nicht leichter und bald steht Sam Reeves unter Verdacht. Tatsächlich sind es kaltblütige Lügen, die nicht nur Kit immer wieder verunsichern und auf der Stelle treten lassen.
Für mich ist dies der erste Thriller von Karen Rose. Von Beginn an bin ich mit Haut und Haar bei den Ermittlungen dabei und voller Spannung bange ich mit und um Kit. Besonders gefällt mir, dass es immer wieder Einblicke in ihr Privatleben gibt – und in ihre ganz persönlichen Gedanken.
Ob Sam Reeves zu trauen ist? Natürlich gibt es auch andere Spuren, die verfolgt werden. Aber einfacher wird es dadurch nicht.
Mit einer solchen Kaltblütigkeit, mit der Lügen aufgetischt werden, hatte ich nicht gerechnet. Diesen Roman empfehle ich allen, die Thriller mögen – es lohnt sich! Ungelogen!

Bewertung vom 03.12.2023
Der Freude die Türen öffnen
Melanie Carstens

Der Freude die Türen öffnen


ausgezeichnet

Mir gefällt der etwas andere Adventskalender in Buchform. Vier Seiten für jeden Tag im Advent – vom 1. bis zum 24. Dezember. Allein die Aufmachung in den warmen Farbtönen mag ich und das handliche Buch ist sehr schön anzusehen.
Die tägliche Auszeit mit ganz unterschiedlichen Themen: Geschichten, Rezepten und jeweils einem besonderen Spruch oder einem Liedtext - bereitet auf jeden Fall große Freude. Neben den Sprüchen und Liedern aus der Bibel oder von einer bekannten Persönlichkeit haben sich an dem Buch viele Autorinnen beteiligt, die ihre Erlebnisse und persönlichen Gedanken und Geschichten mit den Leser*innen teilen.
Das Buch ist schön, um sich selbst zu beschenken, aber auch eine besondere Idee, um anderen Menschen Weihnachtsfreude zu bereiten.

Bewertung vom 03.12.2023
Aufs Meer hinaus
Enger, Cecilie

Aufs Meer hinaus


gut

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war die Rolle der Frau noch ganz klar definiert. Doch heiraten, Kinder bekommen und nur für die Familie da zu sein, das war für Hanna undenkbar. Sie hatte ihre eigenen Vorstellungen vom Leben. Berthas Lebensplan stand nicht ganz so deutlich fest.

Die Buchbeschreibung verrät schon eine ganze Menge, so zum Beispiel, dass die beiden Frauen zu Reederinnen werden. Auch von ihrer Liebe zueinander ist hier bereits die Rede.

Der Schreibstil gefällt mir und ich habe mich auch gut in die damalige Zeit hineinversetzen können. Leider hat das Buch mich trotzdem nicht abholen können, weil es kaum Überraschungen bereithielt. Meistens plätscherte die Handlung so vor sich hin und es kam (selbst bei Gefahren) kaum Spannung auf. Von einem der Protagonisten und seinem Leben hatte ich mir etwas mehr versprochen, das war Peder. Doch leider löste auch das bei mir kaum Emotionen aus.

Schade, aber von mir nur 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.11.2023
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


ausgezeichnet

Zwei Jahre ist es her, seit die fünfjährige Tilly Delaney spurlos verschwunden ist. Dass der Fall viel zu schnell ungelöst zu den Akten gelegt wurde, damit kommen Tillys Eltern nicht klar – und sie schmieden einen Plan: Mit außerordentlicher Raffinesse besetzen sie ein forensisches Labor, nehmen Geiseln und fordern: „Findet unsere Tochter oder wir werden Stunde um Stunde alle Beweise für andere ungeklärte Fälle vernichten.“
Nach dieser Forderung sehe ich das Cover mit anderen Augen, denn ich erkenne jetzt, welche Dramatik sich hinter dem Bild verbirgt.
Detective Charlie Hoskins droht alles zu verlieren, was er in den letzten fünf Jahren erarbeitet hat, als er undercover in einer Motorradgang unterwegs war. Also muss er Tilly finden. Den Anspruch, den Cold Case zu lösen, hat auch Lynette Lamb, die gefeuert wurde, noch bevor sie ihren Dienst als Polizeibeamtin antreten konnte.
In einem rasanten Tempo geht es in relativ kurzen Kapiteln von einem Schauplatz zum nächsten. Dabei die Spannung so hoch zu halten, dass es schier unmöglich scheint, das Buch einmal aus der Hand zu legen, ist ein besonderes Geschick der Autorin Candice Fox. Knisternde Spannung, bedrückende Gefühle, Entsetzen, Angst vor dem, was geschehen könnte …
Gefühlt geht es mir bei fast allen Kapitelenden so, dass ich aus der jeweiligen Situation gerade nicht zu einem anderen Handlungsstrang wechseln möchte, nur um ganz bald festzustellen, dass die Dramatik an jedem Schauplatz außerordentlich hoch ist. Dabei gelingt es der Autorin, dass ich Verständnis und Mitgefühl habe für das Tun und das Hoffen nahezu sämtlicher Beteiligten.

Bewertung vom 26.11.2023
Der Magische Fisch

Der Magische Fisch


ausgezeichnet

In dieser Art habe ich bisher noch keine Graphic Novel, also Comic in Buchformat oder auch grafischer Roman genannt, gelesen.

Ich habe mich auf etwas Neues im Bereich Lesen gefreut und wurde nicht enttäuscht, denn bereits nach kurzer Zeit hat mich das Buch, das eine berührende Familiengeschichte erzählt, gefangen genommen.

Ich mag beim Lesen eines Romans den Wechsel zwischen verschiedenen Zeiten, und wenn es außerdem eine Mischung gibt aus Realität und Fiktion, so komme ich hier voll auf meine Kosten. Toll, dass ich allein durch unterschiedliche Farbgestaltung immer weiß, wo in der Geschichte ich mich gerade befinde.

Gerade noch in der Gegenwart unterwegs, bin ich im nächsten Augenblick in einem Märchen, wo ich mich gefangen nehmen lasse von seiner Geschichte, bevor ich ebenso plötzlich in die Vergangenheit eintauche, um mich bald darauf wieder in der Gegenwart einzufinden.

Diese unterschiedlichen Szenen sind liebevoll und wunderbar illustriert und beschrieben und außerdem auf so wundersame Weise miteinander verknüpft – auf einer Seite die Märchen in aller Schönheit, in Traurigkeit und Grausamkeit, und auf der anderen Seite das Leben, das für niemanden nur Schönes bereit hält, sondern für jede und jeden Gutes und Schlechtes, Trauriges und Schönes, Grausames und auch so manches Wunder.

Bewertung vom 23.11.2023
Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen
Becker, Carola

Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen


ausgezeichnet

Mäc Mief ist ein schottisches Schaf. Das ist nicht nur am Namen, sondern auch an dem Schottenmuster auf dem Buchrücken zu erkennen und damit ein toller Hingucker.
Schaue ich mir das Cover an, dann sehe ich sie noch an der Wäscheleine, die stinkbesonderen Unterhosen von Finn. Doch es dauert nicht lange, dann ist die Wäscheleine leer und die Unterhosen sind verschwunden – geklaut! Zum Glück hat Finn zwei tierisch gute Freunde: das Schaf Mäc Mief und Bonnie, seinen Hund. Die beiden fackeln nicht lange, sondern sind fest entschlossen, mit ihren detektivischen Spürnasen der Unterhosenbande auf die Schliche zu kommen. Die Jagd beginnt…
Das Buch ist reich bebildert und die Schriftgröße so, dass es schon für Leseanfänger geeignet ist. Zum Vorlesen ist es sicherlich auch für Vorschulkinder verständlich und gut geeignet. Gerade die tollen Illustrationen von Ina Krabbe lockern die spannende und auch humorvolle Geschichte von Carola Becker auf.
Man bekommt eine Riesenlust, bei den Ermittlungen mittendrin zu sein und auch eigene detektivische Kenntnisse einzubringen – selbst, wenn das Ende sich dann womöglich ganz anders darstellen sollte als erwartet. Auf jeden Fall ist großer (Vor)-Lesespaß garantiert!

Bewertung vom 18.11.2023
24 Wege nach Hause
Fagerlund, Jenny

24 Wege nach Hause


sehr gut

Die übergroße Zahl „24“ in der Mitte des Covers ist Teil des Buchtitels „24 Wege nach Hause“. Zusammen mit den ringsherum angeordneten kleinen Bildchen liegt der Gedanke an einen Adventskalender nahe.

Ganz schnell bin ich mittendrin in der Geschichte, auch wenn das hübsche Cover erst einmal vor meinen Augen verschwindet. Es fühlt sich nämlich gerade eher an wie ein mittleres Chaos: Schneetreiben, Petra mit ihrer Nichte Charlie allein im Auto auf dem Weg zu einer unbekannten Adresse weit weg von Stockholm, ihrem bisherigen Wohnort. Nyponviken heißt der kleine Ort, an dem Petra und Charlie Zuflucht suchen wollen, ohne zu wissen, was sie erwartet.

Irgendwann taucht der Adventskalender wieder auf, wenn auch nicht mit hübschen Bildchen, sondern mit einer Reihe von geheimnisvollen kleinen und großen Geschichten. Alle erzählen aus dem Leben von Lilly, einer Künstlerin, die früher in Nyponviken gewohnt hat.

Jenny Fagerlund erzeugt mit ihrem mysteriösen Adventskalender und den vielen Geschichten eine vorweihnachtliche Stimmung, obwohl bei weitem nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist. Das können Petra und Charlie bestimmt bestätigen.

Bewertung vom 13.11.2023
Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
Reed, Ava

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben


ausgezeichnet

Was es bedeutet, in einer behüteten Familie aufzuwachsen, das durfte ich als Kind erleben. Auch später ist mir häusliche Gewalt in meinem privaten Umfeld zum Glück nicht begegnet. Aber niemals habe ich meine Augen vor dem Thema verschlossen und einiges dazu gelesen.

Diese Geschichte habe ich als etwas ganz Besonderes empfunden. Mika erfährt großes Leid durch seine süchtigen Eltern. Die Autorin Ava Reed erzählt, wie die Eltern in die Abhängigkeit von Drogen und Alkohol geraten sind, setzt ihren Fokus jedoch ganz auf den Sohn Mika. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund, sondern schildert schonungslos ehrlich und absolut realistisch, was Mika erleben und erfahren muss, bevor er aus seiner Familie herausgenommen und in eine Pflegefamilie gegeben wird.

In ihrem Nachwort schreibt die Autorin: „Manchen wird diese Geschichte zu viel sein. Zu viele Themen und zu divers…“ Für mich war es in keiner Hinsicht zu viel, sondern ich habe mich gut in die Familie mit den zwei Vätern und mehreren ganz unterschiedlichen Pflegekindern hineingefunden. Ich habe es genossen, wie achtsam jede einzelne Person mit jeder anderen umgeht und mit Respekt und Liebe behandelt. Das wird besonders spürbar am Beispiel der gehörlosen Kati, die sich nur durch Gebärdensprache verständigen kann.

Das Cover gefällt mir in Bild und Farben ausnehmend gut. Es strahlt so viel Licht und Schönheit aus, dass es eigentlich gar nicht zu der schweren Geschichte zu passen scheint. Aber für mich hat es etwas Passendes: Da ich Eucalyptuszweige sehr mag, werde ich bei ihrem Anblick jetzt immer auf Hilfe für alle hoffen, die in einer ähnlichen Lage gefangen sind wie Mika.

„Häusliche Gewalt ist nicht vorbei, wenn sie endet.“ - Über diesen Satz und darüber, was Menschen anrichten können, muss ich noch lange nachdenken.

Ich glaube, nur mit Empathie und einem Herzen voller Liebe kann eine solche Geschichte entstehen, wie sie Ava Reed erzählt.

Bewertung vom 29.10.2023
Escape Room. Patient 13
Eich, Eva

Escape Room. Patient 13


ausgezeichnet

Es gibt schon einige ESCAPE-Adventskalender von Eva Eich. Dieser mit dem Titel „ESCAPE ROOM Patient 13“ ist der erste, auf den ich aufmerksam geworden bin.
Rätsel- und Lesefreunde erwartet eine spannende Geschichte – in 24 Teilen. Es ist ja ein Adventskalender, wenn auch ein ungewöhnlicher. Ich habe mich gern auf den Weg gemacht, um den Protagonisten Dorian auf seiner Suche nach Patient 13 zu begleiten.
Für jeden Tag im Advent gibt es ein Kapitel, die sind allerdings nicht in nummerischer und auch nicht in chronologischer Reihenfolge geordnet. Um herauszufinden, welchen Weg Dorian einschlagen muss, ist an jedem Tag ein Rätsel zu lösen. Hat man das geschafft, dann ist es nicht mehr schwer, anhand kleiner Bildausschnitte die richtige Stelle (und den nächsten Tag) im Buch zu finden, um den Fortgang der Geschichte zu erfahren und zu versuchen, ein weiteres Rätsel zu lösen.
Ich finde es toll, dass auf diese Weise ein Thriller entstanden ist, der auf doch relativ wenigen Seiten viel Spannung und so manche Überraschung bereithält. Und dadurch, dass ich miträtseln muss, um weiterzukommen, fühle ich mich fast, als wäre ich mittendrin im Geschehen.
Ich freue mich schon darauf, einen dieser Adventskalender meinen krimibegeisterten Freunden zu schenken, um zu sehen, ob sie ebenso begeistert darauf reagieren wie ich.

Bewertung vom 27.10.2023
Kleine Dinge wie diese
Keegan, Claire

Kleine Dinge wie diese


ausgezeichnet

Die Buchbeschreibung hat mich total neugierig gemacht. Neugierig darauf, wie viel Wahrheit an den Gerüchten ist, was es mit den fragwürdigen Mädchen auf sich hat, die in der Wäscherei des irischen Klosters arbeiten, und vor allem natürlich auf die Entdeckung des Kohlenhändlers Bill Furlong im Kohlenschuppen des Klosters.

„Diese Geschichte ist den Frauen und Kindern gewidmet, die in irischen Mutter-Kind-Heimen und in Magdalenen-Wäschereien gelebt und gelitten haben.“

Meine Fragen werden auf eine andere Art beantwortet, als ich es erwartet hatte. Das, was sich im Kloster und in der Magdalenen-Wäscherei abspielt, lässt die Autorin Claire Keegan hinter den Mauern versteckt. Stattdessen erzählt sie die fiktive Geschichte von Bill Furlong und sagt damit so viel mehr, als ein Blick hinter die Mauern zeigen könnte.

Bill Furlong ist verheiratet und Vater von fünf Töchtern. Er ist Christ, arbeitet hart für seine Familie, hört nicht auf das Geschwätz anderer Leute und ist, obwohl er selbst keine Reichtümer sammeln konnte, immer großzügig gegenüber armen Menschen. Im Jahr 1985 macht Furlong dann die Entdeckung, die in der Buchbeschreibung erwähnt wird, die ihn zutiefst verstört und zu einer Entscheidung führt, deren Ausgang ungewiss ist.

Claire Keegan besitzt die Gabe einer großartigen Erzählkunst. Es gelingt ihr auch ohne große Worte die Dramatik dessen zu beschreiben, was sie zum Ausdruck bringen möchte. Das geschieht auf ganz einfache Weise. An vielen Stellen beschreibt sie die kleinen Dinge des Alltags und lässt dadurch scheinbar Nebensächliches zu ganz Besonderem werden.

Noch einmal zurück zu Bill Furlong: Seit seiner Kindheit begleitet ihn die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Vielleicht ist gerade das der Grund dafür, dass „Kleine Dinge wie diese“ trotz der Wucht und aller Traurigkeiten ganz wunderbar in die Weihnachtszeit passt.

Das Buch gehört zu meinen Lesehighlights des Jahres. Ich bin erstaunt, wie Claire Keegan ein so großes Thema in ein Buch packen konnte, das kaum mehr als 100 Seiten umfasst. Für mich eine Autorin, deren Name in Erinnerung bleibt.

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