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eine Kundin

Bewertungen

Insgesamt 224 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2021
606
Fox, Candice

606


sehr gut

Fesselnd, rasant und actionreich
Auch der neue Roman „606“ von Candice Fox hat mich wieder gut unterhalten. Die Geschichte beginnt mit dem Ausbruch von 606 Gefangenen aus einem Gefängnis in der Wüste von Nevada. Nur weiß man zu diesem Zeitpunkt nicht Wer hat den Ausbruch organisiert und Warum. Diese Fragen bleiben einem während der Jagd nun ständig im Hinterkopf, wenn man Celine Osbourne, der Gefängniswärterin folgt, um John Kradle, eines wegen Mordes verurteilten, wieder dingfest zu machen. Das „Duell“ dieser beiden Hauptfiguren steht im Mittelpunkt der Geschichte, denn Kradle will seine Chance nutzen, um den wahren Mörder seiner Familie zu finden. Es entspinnt sich eine raffinierte Katz-und-Maus-Jagd, bei der Kradle der sehr ambitionierten Osbourne immer einen Schritt voraus bleiben muss. Aber auch weitere Nebenhandlungen halten das Tempo und die Spannung auf einem guten Level, so dass man stetig weiterlesen will, um seine Fragen beantwortet zu bekommen.
Fazit: „606“ ist ein fesselnder, action- und temporeicher Roman, der sowohl mit interessanten Charakteren, einer raffinierten Handlung und einem angenehmen Schreib- und Erzählstil punkten kann. Auch wenn es nicht an vorhersehbaren Passagen fehlt, gibt es aber genügend überraschende Wendungen, die dieses kleine Manko wieder mehr als ausgleichen. Mir hat dieser Roman tolle Lesestunden bereitet und deshalb vergebe ich gern 4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.11.2021
Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1
Prange, Peter

Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1


ausgezeichnet

Großes Kino – im wahrsten Wortsinn
Das neue Buch „Der Traumpalast“ von Peter Prange hat die Ufa und ihre Entstehungsgeschichte zum Grundthema. Anhand der beiden Hauptprotagonisten Konstantin, genannt Tino, und Rahel wird der Leser auf eine Reise ins Berlin der 1920er Jahre entführt. Es ist die Zeit der neuen Freiheiten, aber gleichzeitig mit der Aufbruchstimmung beginnt sich auch eine andere politische Kraft zu bilden, sodass die Weimarer Republik seinem Untergang entgegengeht. Und mittendrin Rahel und Konstantin und viele andere, die ihr Glück suchen, und bald merken müssen, dass es nicht leicht werden wird, zwischen Inflation und technischem Fortschritt seinen Weg zu finden. Aber wo eine Tür zugeht öffnet sich eine andere, und so sind bald Rahel und Konstantin fest im Gefüge der Ufa verwoben, und erleben hier hautnah wie eng Glück und Unglück zusammenhängen. Neben dieser Liebesgeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen bekommt der Leser viele interessante und wissenswerte Einblicke in das Hollywood Deutschlands, die Ufa, aber auch des Rundfunks. Der Autor hat hier sehr tiefgründig recherchiert. Aus diesen Anfangsjahren des Kintopp benennt Peter Prange im Verlauf viele bekannte Schauspieler, Drehbuchautoren und Regisseure inklusive ihrer Filme und Projekte. Das war für mich so das eigentliche Highlight der Geschichte. Das Ende ist dann so gestaltet, dass einige Fäden verknüpft werden, aber auch noch reichlich Stoff für einen zweiten Teil bleibt.
Fazit: Als Leser fühlte ich mich mittendrin in der Traumfabrik und dem Lebensgefühl der 1920er Jahre. Die einzelnen Charaktere sind gut beschrieben und auch die historischen Begebenheiten sind authentisch in die Handlung integriert. Der Schreib- und Erzählstil ist angenehm und passend und runden so mein sehr positives Leseerlebnis ab. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2021
Die Übersetzerin
Lecoat, Jenny

Die Übersetzerin


ausgezeichnet

Äußerst empfehlenswert
Die Übersetzerin von Jenny Lecoat basiert auf der wahren Geschichte eines jungen jüdischen Mädchens, Hedwig Bercu, und was ihr während der deutschen Besatzung widerfuhr. Die Entschlossenheit von Hedy war beeindruckend, herzergreifend, herzzerreißend, aber auch voller Hoffnung. Gegen alle Widrigkeiten ankämpfend machte sie immer weiter. Was für eine erstaunliche, mutige junge Frau.
Lecoats Beschreibungen der Insel während der Nazi-Besatzung zeichnen hier ein sehr lebensechtes Bild. Vor allem wenn sie darüber schreibt welche Entbehrungen die Bevölkerung zu erleiden hatte, als die deutschen Besatzer Vieh, Güter und Lebensmittel beschlagnahmten mit dem Ergebnis, dass die Insulaner verhungerten.
Jenny Lecoat hat einen hervorragenden historischen Roman über einen weiteren Aspekt des Zweiten Weltkriegs geschrieben. Trotz der bedrückenden Umstände, in denen der Roman spielt, ist er aber auch eine Geschichte die von Hoffnung, Liebe und Erlösung erzählt. Ein gut geschriebenes und fesselndes Buch, das Historisches mit Fiktiven sehr überzeugend verknüpft. Äußerst empfehlenswert und deshalb vergebe ich auch volle 5 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2021
Du hast mir gerade noch gefehlt
McFarlane, Mhairi

Du hast mir gerade noch gefehlt


sehr gut

Ein typischer McFarlane-Roman
Der Einstieg in das Buch war etwas schwierig, aber gleichzeitig wollte ich es auch nicht aus der Hand legen. Es war wunderschön geschrieben, mit tollen Dialogen und großartigen Charakteren. Eve hat einen festen Freundeskreis, der alle Höhen und Tiefen des Erwachsenseins gemeinsam durchsteht. Sie kennen sich in- und auswendig und können sich aufeinander verlassen, wenn es um Unterstützung, Humor und den Quizabend im Pub am Donnerstag geht. Doch als sich eine Tragödie ereignet, kommen Geheimnisse ans Tageslicht, ebenso wie Menschen und Ereignisse aus der Vergangenheit. Wie gut kennt man sich eigentlich...?
Es ist eine Geschichte über Liebe, Verlust, Verrat die sich dank des modernen und flüssigen Schreib- und Erzählstils glaubwürdig und real anfühlt. Jeder Charakter hatte seine Schwächen und seine Stärken, das zu einem manchmal reichlich komplizierten, chaotischen und dann aber auch wieder zu einem herzerwärmenden Miteinander führte. Es war amüsant und interessant zugleich zu verfolgen wie sich dieses Gebilde weiter entwickelte. Wer hier allerdings einen reinen Liebesroman erwartet, der wird etwas enttäuscht sein, aber es ist ein typischer McFarlane, und da weiß die Fangemeinde ja schon im Vorfeld worauf er/sie sich da einlässt.
Mich hat der neue Roman jedenfalls gut unterhalten und deshalb vergebe ich auch 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


sehr gut

Ein eindringlicher Roman
Es geschieht im Verborgenen und es sind einige Personen daran beteiligt, dass „Das Buch der verschollenen Namen“ geschrieben wird. An den heimlichen Aktivitäten beteiligen sich neben Eva, der Hauptfigur, auch ein junger Mann namens Remy, ein liebenswerter Priester namens Pere Clement, eine Fälscherkollegin namens Genevieve, Madame Noirot und ihr Buchladen, Madame Barbier, eine mürrische Vermieterin, Evas Mutter und eine Reihe französischer Widerstandskämpfer. Eva und Remy entwickeln einen Code, der auf der Fibonacci-Folge basiert und dokumentieren die alten und neuen Namen jedes Kindes, das neue Papiere und somit eine neue Identität erhält. Es sind jüdische Waisenkinder, die nun in die Schweiz in Sicherheit gebracht werden sollen. Aber dafür braucht jedes Kind Papiere mit einem nichtjüdischen Namen.
Der Roman geht nun der Frage nach was mit den alten, richtigen Namen passiert. Genau diese Frage treibt Eva Traube um, und so erzählt nun dieser Roman, wie sie mit ihren Freunden und Weggefährten eine Möglichkeit finden diese Namen zu bewahren.
Dieser eindringliche Roman von Kristin Harmel, nimmt sich eines unrühmlichen Kapitels der deutscher Geschichte an, und beschreibt die katastrophalen Auswirkungen des Krieges, erzählt aber auch von Mut, Vertrauen und Misstrauen, Liebe und Hoffnung. Mir hat der Roman, der ein völlig unerwarteten Ende hat, gut gefallen. Meine Bewertung dafür sind 4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.11.2021
The Stranger Times Bd.1
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Voller Witz und Humor
Die Geschichte spielt in Manchester bei der Zeitung "The Stranger Times". Hier treffen wir Hannah, die es nicht leicht hat, weil ihr Mann sie betrügt und sie die Einsicht bekommt, etwas in ihrem Leben ändern zu müssen. Durch einen glücklichen Zufall erhält sie einen Job bei der Stranger Times, einer Zeitung, die sich mit der Veröffentlichung ausgefallener Geschichten einen Namen gemacht hat. Und diese sind wirklich sehr ausgefallen, denn sie berichten von Magie und dunklen Mächten, merkwürdigen Begebenheiten und anstößigen Wahrheiten. Alles seltsame Vorkommnisse die untersucht werden wollen und über die geschrieben werden muss.
McDonnells Schreibstil ist voller Witz und Humor, und er versteht es, den Leser zu fesseln. Den Plot in der Zeitungsbrache anzusiedeln und dann auch noch solche Ereignisse zu kreieren fand ich absolut gelungen. Diese doch mal „andere Welt“ mit ihren chaotisch liebenswerten Figuren und der rasanten Handlung haben mich durchweg begeistert. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die gern Urban Fantasy gepaart mit jeder Menge Humor mögen. Von mir gibt es für diesen witzigen ersten Teil volle 5 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2021
Der Gesang der Berge
Que Mai, Nguyen, Phan

Der Gesang der Berge


sehr gut

Kraftvolle, eindrucksvolle Geschichte
Der Roman erzählt die Geschichte von Hu'o'ng und ihrer Großmutter Dieu Lan zur Zeit des amerikanisch-vietnamesischen Krieges und spannt durch die Familiengeschichte einen Bogen bis zur großen Hungersnot in den 1940er Jahren und der brutalen Landreform in den 1950er Jahren.
Die Geschichte wird abwechselnd aus zwei Blickwinkeln und in zwei Zeitebenen erzählt. Die Haupterzählerin Hu'o'ng blickt auf ihr Leben in Hanoi zurück, wo sie mit ihrer Großmutter lebt, während beide Elternteile kämpfen. Hu'o'ng vermischt ihre Erzählung mit den Geschichten ihrer Großmutter, die vor der kommunistischen Machtübernahme Landbesitzerin war. Diese Geschichten einer Matriarchin, die versucht, das Überleben ihrer Familie zu sichern, bilden den Rahmen für Hu'o'ngs Erzählung über das Chaos in den späteren Jahren des Vietnamkriegs.
Die Autorin beschreibt mit viel Liebe zum Detail die Menschen bei ihren täglichen Routinen, die Dörfer und Städte und verwebt all das mit Wiegenliedern und typisch vietnamesischen Sprichwörtern. Auf diese Weise entsteht ein exotisches Land, welches wunderschön aber auch vom Krieg gezeichnet ist.
Mich konnte diese kraftvolle, eindrucksvolle Geschichte fesseln und deshalb vergebe ich hier 4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.11.2021
Every (deutsche Ausgabe)
Eggers, Dave

Every (deutsche Ausgabe)


sehr gut

Gelungene Fortsetzung
„Every“ ist die Fortsetzung von „Circle“ und erzählt die Geschichte mit dem Umgang der sozialen Medien, der daraus sich ergebenen Folgen bzw. Konsequenzen und die teils absurde Naivität der Menschen damit, weiter. Denn der Social-Media-Anbieter Circle fusioniert hier mit dem Online-Versandhaus Every. Neben Mae Holland, Hauptfigur aus Teil 1, lernen wir nun Delaney Wells kennen. Sie hat sich viel vorgenommen, will sie doch mit allen Mitteln den Konzern von innen heraus sabotieren.
Was jetzt folgt ist, so könnte man sagen, der tägliche Wahnsinn im Umgang mit den sozialen Medien. Und ich finde Dave Eggers bringt es wunderbar auf den Punkt, wenn er beschreibt wie dieses Medium das Leben der Mitarbeiter von Every steuert. Vom Aufstehen bis zum Insbettgehen werden alle täglichen Routinen gesteuert, analysiert, registriert, bewertet. Das Individuum selbst beginnt sich der allgemeinen Meinung anzupassen, um nur nicht aufzufallen.
Das alles ist in einem angenehmen und leicht lesbaren Schreib- und Erzählstil verpackt. Dem Leser wird hier vor Augen geführt wohin die schöne vernetzte Welt uns noch bringen wird. Oder haben wir sie vielleicht schon längst?
Das Buch „Every“ ist Denkanstoß, Roman und Abrechnung in einem. Es hatte sowohl seine witzigen als auch nachdenklich machenden Passagen, nur wirklich überraschend war es nicht, dafür sind wir doch alle schon zu sehr vernetzt. Mich hat das Buch gut unterhalten und deshalb gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2021
Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6
Caplin, Julie

Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6


sehr gut

Charmant, romantisch, idyllisch
Das ist nun der nächste Band aus der Reihe Romantic Escapes von Julie Caplin. Als Leser ist man ja mit dieser Serie schon weit herumgekommen in der Welt und nun befinden wir uns also in der Schweiz.
Wie schon in den anderen Büchern dieser Reihe soll sich der Leser einfach zurücklehnen und sich ein paar entspannende Stunden mit dem Buch gönnen. Denn es ist ein Wohlfühlroman, der einen in diesem Fall in die schneebedeckten Landschaften der Schweiz versetzt und man sich am neuen Lebensgefühl der Hauptprotagonistin Mina erfreuen kann. Und damit man sich so richtig weg träumen kann, versteht es die Autorin wirklich gut die Atmosphäre im Chalet mit knisterndem Kaminfeuer und dem Duft der landestypischen Köstlichkeiten zu vermitteln. Aber auch die Beschreibungen einer Zugfahrt durch die schweizerischen Berge oder die Skilanglaufausflüge vervollständigen die Geschichte und zeichnen ein schönes Bild der Schweiz und ihrer Vorzüge. Damit auch die Romantik nicht zu kurz kommt, darf natürlich eine neue Liebe, die hier in Person von Luke auftaucht, auch nicht fehlen. Auch diese ist harmonisch mit den Alltäglichkeiten im Chalet verknüpft und die auftretenden Charaktere sind allesamt sympathisch und lebensecht dargestellt.
Alles in allem ist „Das kleine Chalet in der Schweiz“ auch dank des leichten und sehr einnehmenden Schreib- und Erzählstils ein wunderbares Buch, um sich ein paar gemütliche Stunden zu gönnen, vielleicht mit einer heißen Schokolade? Mich hat das Buch wirklich gut unterhalten, auch wenn der Ausgang der Geschichte nun wirklich keine Überraschung war. Ich empfehle den Roman aber gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 28.10.2021
Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2
Izquierdo, Andreas

Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Zeitreise und eine unerschütterliche Freundschaft
Endlich geht es nach „Schatten der Welt“ weiter mit Carl, Artur und Isi. Konnte der Leser im ersten Teil die drei als Heranwachsende in ihrem Heimatort begleiten bis zur Trennung durch den 1. Weltkrieg, setzt die Handlung von „Revolution der Träume“ nach dem Sturz des Kaisers und der Ernennung Eberts zum Reichskanzler, 1918, ein.

Isi, die Revolutionärin, die sich rebellisch und unwiderstehlich im Spartakusbund für ihre Überzeugungen einsetzt, Carl der als Fotograf auf die Reichen und Schönen im Filmgeschäft trifft und Artur, der sich in der Unterwelt Berlins einen Namen gemacht hat. Alle drei versuchen auf ihre Weise ihr Glück in dieser sich wandelnden neuen Zeit zu finden. Die Geschichte wird zum größten Teil aus Carls Sicht erzählt. Alle drei haben eine Entwicklung durchlebt und diese hat sie auch ein Stück weit verändert. Aber im Notfall halten die drei zusammen und bilden eine unverrückbare Einheit. Und das ist auch notwendig, denn es passiert nicht nur Gutes in diesen unruhigen Zeiten in Berlin.

Fazit: Andreas Izquierdo hat die Geschichte der 3 Freunde mit all ihren Höhen und Tiefen, Freuden und Tragödien mit den damaligen historischen Begebenheiten verbunden. Durch die sehr authentisch gezeichneten Hauptcharaktere und die Epoche der Goldenen Zwanziger wurde der Roman für mich zu einem wahren Leseerlebnis. Ich hoffe sehr auf einen weiteren Teil mit Carl, Isi und Artur und bis dahin gibt es für Teil 2 eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne von mir.