Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 852 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2024
Sommerstürme / Season Sisters Bd.2
Helford, Anna

Sommerstürme / Season Sisters Bd.2


ausgezeichnet

Ich fand ja schon Band 1 der Reihe sehr gelungen, aber Band 2 hat das ganze für mich sogar nochmal getoppt. Ich finde die Bände lassen sich durchaus gut unabhängig voneinander lesen, denn obwohl dieses Buch parallel zur Handlung von Band 1 spielt, gibt es eigentlich keine Überschneidungen, die Geschichte wird komplett losgelöst davon erzählt. Ein richtig starkes, ergreifendes Buch!

Zum Inhalt: Summer Season ist die älteste der Season Schwestern und sie ist immer die verantwortungsvollste gewesen. Darum unterstützt sie ihre Eltern und die Farm auch weiterhin finanziell, auch wenn sie sich das eigentlich nicht leisten kann. Als eine neue Schülerin in ihre Klasse kommt, befürchtet Summer, dass Phoebe ein ähnliches Schicksal erleidet, wie sie selbst als Kind und forscht nach.

Ich fands total genial, dass es auch hier wieder quasi eine zweigeteilte Geschichte ist. Die Episoden aus der Vergangenheit geben definitiv Downton Abbey Vibes und ich fand die gesamte Geschichte rund um Deirdre und was sie zustande gebracht hat, wirklich ergreifend. Eine mutige Geschichte, über eine kluge Frau, die sich nicht unterkriegen und nicht wegschauen wollte.

Der Handlungsstrang der Gegenwart ist durch die ganzen Enthüllungen rund um das Mysterious House sehr spannend angelegt und es gibt viel zu entdecken. Summer ist eine angenehme, fürsorgliche Protagonistin. Man merkt, dass die viel durchgemacht hat und anderen dieses Schicksal ersparen will. Ihre Familiengeschichte finde ich interessant angelegt. Ich fand ihre Persönliche Entwicklung hier dezenter angelegt als im ersten Band, aber nicht weniger berührend.

Mir gefällt das Buch richtig gut, es hat eine angenehme Prise Drama, ist durchzogen von alten Geheimnissen und einfach eine warme, einnehmende Erzählung.

Bewertung vom 19.05.2024
Das Gegenteil von Erfolg
Thomas, Eleanor Elliott

Das Gegenteil von Erfolg


gut

Ich finde das Buch ist ein echter Hingucker und auch thematisch fand ich echt total ansprechend, weil ich das Gefühl hatte, viel mit der Protagonistin gemeinsam zu haben. Fand die Autorin hat den alltäglichen Wahnsinn des Frauseins gut rübergebracht.

Zum Inhalt: Lorrie ist Ehefrau, Mutter und Karrierefrau mit der Hoffnung auf eine anstehende Beförderung. Als aber genau diese ausbleibt, muss Lorrie sich fragen, ob sie sich nur vorgemacht hat, alles gut unter einen Hut zu bekommen. Die Präsentation eines großen Prestige-Projekts scheint ihre letzte Hoffnung, es allen zu zeigen. Doch dann läuft alles gehörig aus dem Ruder.

Ich war überrascht, dass im Klappentext Lorrie quasi als alleinige Protagonistin es Buches ausgewiesen wird, denn auch auf ihrer Freundin Alex liegt ein großer Fokus innerhalb der Geschichte. Das fand ich auch total gut, denn Alex bringt ein bisschen frischen Wind in die Geschichte. Sie und Lorrie fühlen völlig gegensätzliche Lebensmodelle, haben unterschiedliche Überzeugungen und Prioritäten. Sowie so gut eigentlich.

Ich fand die Geschichte kam dann aber einfach nicht so richtig aus dem Knick. Es wurde eine große Anzahl an Themen angerissen, von denen ich auch viele sehr nahbar fand, aber an der schieren Überfülle ging für mich ein bisschen die Authentizität der Geschichte verloren. Viele Szenarien wirkten dann doch echt reichlich übertrieben und sorgen eher dafür, dass Lorrie beginnt, sich in all dem selbstbestrickten Chaos total lächerlich zu machen.

Es gab auch Stellen, die ich wirklich geliebt habe und wo ich Lorries Mut echt bewundernswert fand. Vor allem als es darum ging, das Scheitern auch mal zuzulassen und sich einzugestehen, dass man nicht immer perfekt sein kann. Auch die Freundschaftsmomente aus Unterstützung und Zusammenhalt zwischen Lorrie und Alex haben mir echt gut gefallen.

Das Buch war schon unterhaltsam, wenn auch auf reichlich chaotische Art, stellenweise für mich aber etwas tot much, sodass sich die Geschichte selbst im bunten Themen-Potpourri ein bisschen verloren hat.

Bewertung vom 19.05.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


sehr gut

Die Bücher von Anthony Horowitz rund um den Ermittler Hawthorne mag ich aufgrund ihrer speziellen Erzählart, bei denen der Autor selbst Teil der Geschichte ist, sehr gerne. In diesen Fall wird Anthony sehr intensive verstrickt und es war eine Freunde mit Hawthorne zusammen den Brotkrumen des Falls zu folgen. Was ich an der Reihe so mag ist, dass die Bände auch bestens unabhängig voneinander funktionieren und so auch als Einzelbände lesbar sind.

Zum Inhalt: Anthony hat seinen letzten gemeinsamen Fall mit Hawthorne abgeschlossen und widmet sich seinem Theaterstück. Nach der Premiere wird die Kritikerin, die das Stück verrissen hat, tot aufgefunden: und Anthony ist der Hauptverdächtige. Als er auf Kaution freikommt, setzt er alles daran, den wahren Schuldigen zu finden und wer wäre da besser geeignet als Hawthorne?

Das Buch hat so ein bisschen Who-Dunnit-Charme à la Agatha Christie. Der Ermittler beschäftigt sich nach und nach mit allen Anwesenden aus der Mordnacht, führt Einzelgespräche und rekonstruiert den Ablauf der Geschehnisse. Anthony selbst ist mal wieder schmückendes Beiwerk, was ja aber von jeher den Kern ihrer Verbindung ausmacht. Horowitz lässt Hawthorne glänzen- so auch wieder in diesem Buch.

Ich fand den Fall diesmal sehr kurzweilig und gleichzeitig war er angenehm vielschichtig, sodass es durchweg spannend und unterhaltsam blieb. Ich mochte auch den alten Fall, der durch Hawthornes Ermittlungen nochmal eine völlig neue Betrachtungsweise bekommt. Der gesamte Fall wirkte schlüssig geplattet und am Ende kann Hawthorne durch die Auflösung des Falls glänzen und alle losen Fäden miteinander verknüpfen.

Für mich ist das tatsächlich einer der besten Bände der Reihe, der mir echt gut gefallen hat. Habe mich bestens unterhalten gefühlt und mochte wieder die kleinen Schlagabtausche zwischen Horowitz und Hawthorne. Sehr lesenswert

Bewertung vom 19.05.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


sehr gut

In diesem Buch begleiteten wir Tildas Schwester Ida, seit „22 Bahnen“ sind einige Jahre ins Land gehangen.
Es ist die Geschichte einer jungen, verunsicherten Frau, die plötzlich auf sich allein gestellt ist. Eine mutige, wehmütige Geschichte.

Zum Inhalt: nach dem Tod ihrer Mutter bricht Ida mit nichts als einem Koffer auf, zu Hause hält sie nichts mehr. Statt nach Hamburg zu Tilda fährt Ida nach Rügen, nur weg. Zwischen Schuld, Trauer und Wut strandet Ida bei Knut und Marianne, die die junge Frau bei sich aufnehmen. Doch die Familienidylle trügt, ein Sturm braut sich zusammen.

„22 Bahnen“ war für mich ein unerwartetes Herzensbuch und ich hab mich sehr auf diese Fortsetzung, die eigentlich keine ist, gefreut, Über Ida erfährt man zwar, wie es Tilda und Viktor so ergangen ist, im Fokus steht aber eine ganz andere Geschichte. Es geht um Schicksalsschläge, um Rückschritte, um Neuanfänge und darum sich dem Leben zu stellen.

Auf beeindruckende Weise entführt und die Autorin in Idas Gedanken und Unsicherheiten, in die Schuld, die sie sich selbst gibt und die kindliche Wut auf ihre Familie. Im krassen Kontrast zu Idas eigener Familiengeschichte stehen Marianna und Knut, die herzensgute Menschen sind. Ich weiß nicht, ob ich das gegebene Szenario authentisch finde, aber es ist absolut berührend wie völlig Fremde hier füreinander einstehen, einander Halt geben und aneinander wachsen.

Generell greift die Autorin hier schwierige Themen auf, bricht sie aber auf nahbare, emotionale Art runter, sodass man gut Zugang zu ihnen findet. Hat mir wieder richtig gut gefallen, wie hier Idas Geschichte aufgearbeitet wird, wie sie wächst und sich den Leben stellt. Und ich mag die Botschaft, dass es keine Schande ist, Hilfe anzunehmen.

Bewertung vom 19.05.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


ausgezeichnet

Bei diesem Thriller hat mich einfach alles angesprochen: die schwarz-gelbe Aufmachung mit den Quitten, die einladend und bedrohlich zugleich wirkt, der catchy Klappentext und die Verheißung einer groß angelegten Täuschung. Und das Buch enttäuscht nicht- ein absoluter Rausch, der dunkle Geheimnisse ans Licht bringt!

Zum Inhalt: als ihr Vater immer schwerer an Demenz erkrankt, kehrt Hannah in ihr Elternhaus zurück um sich um ihn zu kümmern. Doch der Ort bringt schmerzliche Erinnerungen zurück an ihre Mutter, die hier vor 23 Jahren starb. Als ihr Vater immer mehr entgleitet scheint er Hannah für ihre Mutter zu halten und bittet sie um Verzeihung. Aber wofür? Hannah setzt alles daran, das größte Geheimnis ihrer Familie zu lüften.

Vom Plotting her hat mir das Buch richtig gut gefallen und auch der Spannungsaufbau ist sehr gelungen und steigert sich kontinuierlich bis in einen finalen Showdown. Ich bin gefühlt durch die Seiten geflogen, so sehr hat mich das Buch gefesselt. Diese Mischung aus alter Schuld, dunklen Geheimnissen und Betrug war einfach grandios verstrickt.

Hannah ist eine unzuverlässige Protagonistin, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat und nicht immer rational handelt. Wie sie den Bezug zur Realität verliert und zunehmend in das Leben ihrer Mutter abgleitet hat bei mir echt Gänsehaut-Feeling erzeugt. Wie im Wahn verfolgt sie ihren Plan, der erst total irre anmutet und zunehmend dazu führt, dass sie jeglichen Halt verliert.

Ich fand das Buch echt nervenaufreibend und war irgendwann total gebannt von der Frage, was vor all den Jahren passiert ist. War schon echt dramatisch angelegt, wie Hannah immer mehr in die wilde Vergangenheit ihrer Mutter eintaucht und zunehmend desillusioniert wird, was für ein Mensch sie war. Gleichzeitig übt sie trotzdem weiter diese dunkle Faszination auf, die auch zunehmend auf Hannah umschlägt, was echt gut gemacht war.

Für mich ein absolut packendes Buch und echter Pageturner!

Bewertung vom 19.05.2024
Eloise & Chase / Bradwood Studios Bd.1
Kästner, Laura

Eloise & Chase / Bradwood Studios Bd.1


sehr gut

Bin großer Fan von College-Romance und mochte den Twist den die Geschichte durch die renommierten Bradwood Studios bekommt. Tatsächlich kam mir das Film-Thema fast schon zu kurz und wurde von der Lovestory selbst ziemlich an den Rand gedrängt. Trotzdem ein Buch, in dem man sich treiben lassen kann und das gut unterhält.

Zum Inhalt: Eloise bloggt Filmkritiken auf Instagram und mit dem Studium an den Bradwood Studios erfüllt sich ein Traum für sie. Endlich wird es ihr ermöglicht, von ihrer Leidenschaft leben zu können. Doch ein Vorfall auf einer Party bringt Eloise Platz an der Uni und ihre Zukunft ins Wanken. Ihre einzige Hoffnung: ein Deal mit Chase Edwards, der sie überhaupt erst in diese Schwierigkeiten gebracht hat.

Ich mochte den Campus-Vibe und die vielen Filmanspielungen sehr und konnte mich total in Eloise und ihrer Begeisterung verlieren. Ich fand ihre nerdige Seite wahnsinnig sympathisch und liebenswert, gleichzeitig ist sie aber auch mutig und auf individuelle Art cool.

Es ist diese Art von Buch, von dem man sich gut berieseln lassen kann. Chase bringt diesen gewissen Glamour-Faktor mit, entführt Eloise und auch den Leser in die Welt der Schönen und Reichen. Aber wie so oft trügt auch hier der schöne Schein und hinter seinem charismatischen Charakter versteckt sich eine gequälte Seele, die so gar nicht in sein soziales Umfeld passen will. Trotzdem nimmt es der Geschichte nicht die Leichtigkeit.

Auch wie die Freundinnen in dieser Geschichte füreinander da sind, hat mir total gefallen und stellt einen tollen Kontrast zu den Machtspielen der Familie Edwards dar, die ich fast schon überdramatisiert fand.
Das Buch liest sich angenehm und flüssig, bringt einen coolen Vibe mit und man muss nicht groß drüber nachdenken, um in die Story einzutauchen. Mir hat so ein bisschen der überspringende Funke gefehlt. Trotzdem gute 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 15.05.2024
Das Haus der Lügen / Kajsa Coren Bd.7
Teige, Trude

Das Haus der Lügen / Kajsa Coren Bd.7


ausgezeichnet

Ich wusste ehrlich gesagt bisher gar nicht, dass Trude Teige auch Thriller schreibt, ich kannte bisher nur ihre Romane. „Das Haus der Lügen“ ist der siebte Band einer Reihe, ich bin also quereingestiegen. Das war aber überhaupt kein Problem und ich hatte nicht das Gefühl was verpasst zu haben. Es word genug Kontext geliefert um die Figurenkonstellation einzusteigen. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und war absolut mitreißend, aber definitiv nichts für schwache Nerven.

Zum Inhalt: Kajsa Coren ist an einer neuem Fall dran, als ihre Studienfreundin Anki zu Hause überfallen wird. Alles an diesem Fall scheint widersprüchlich und Anki nicht unbedingt zuverlässig. Doch dann gibt es einen weiteres Opfer und der Fall schlägt immer größere Kreise.

Dass Trude Teige genial schreiben kann wusste ich ja bereits, hier zeigt sie, dass sie auch absolut perfide plotten kann. Das Buch ist von Beginn an absolut packend und spitzt sich kontinuierlich zu. Was ich sehr gelungen fand war, dass die Übergriffe zwar nicht geschönt wurden, aber keine übermäßige Brutalität notwendig war, um das Grauen zu verdeutlichen und eine angespannte Atmosphäre zu erzeugen.

Die Handlung ist vielseitig angelegt, sodass Kajsa Nachforschungen schnell auch einen weiteren Fall aufdecken und im Verlauf der Handlung etliche Abgründe aufgetan werden, die mich als Leser in ihren dunklen Sog gezogen haben.
Ich kann zwar nichts dazu sagen, wie die Figuren sich basierend auf den vorherigen Büchern entwickelt haben, aber dieser Fall wirkte sehr persönlich und machte die Protagonistin sehr nahbar. Insgesamt kommen hier recht viele Figuren vor, anfangs fan dich es gar nicht so leicht den Überblick zu bewahren. Ich denke wenn man die Reihe bereits kennt ist das vermutlich leichter, aber ich bin auch so nach einer Weile gut reingekommen.

Für mich ein sehr stimmungsvoller Thriller, der mit gut gefallen hat. Ich werde mir auch mal die anderen Bände der Reihe anschauen und habe Trude Teige nun auch als Thrillerautorin auf dem Schirm.

Bewertung vom 15.05.2024
Der Killer in dir
Reiter, Max

Der Killer in dir


ausgezeichnet

Ich fand tatsächlich schon den letzten Thriller "Erinnere dich" von Autor Max Reiter sehr mitreißend und spannend geplottet. Nun legt der Autor in ähnlicher Manier nach und legt einen Thriller vor, der nicht nur überraschend und abgründig ist, sondern auch einen hohen Unterhaltungswert mitbringt. Hat mir wieder sehr gut gefallen.

Zum Inhalt: Alex ist Ex-Polizist, liebender Familienvater und hingebungsvoller Ehemann. Als an einem normalen Tag im Mai ein mysteriöser Fremder auf ihn zukommt und nicht nur ihn und seine Familie bedroht, sondern ihm auch ein ungewöhnliches Angebot macht. Denn Alex soll für ihn einen Mord begehen. Und Alex muss sich fragen, wie weit er bereit ist zu gehen, um seine Familie in Sicherheit zu wissen.

Ich fand das Dilemma von Alex wahnsinnig interessant angelegt. Vor allem weil dieser immer tiefer in einem Sumpf aus Geheimnissen und Lügen versinkt, für sich eine neue Identität erschafft und zunehmend in dieser Wahnhaftigkeit versinkt. Die Handlung liest sich stellenweise nicht nur wie eine sehr ungewöhnliche Charakterstudie, sondern auch wie eine Biografie des Verbrechens. Den Zwiespalt in den Alex rutscht fand ich sehr authentisch und nachvollziebar dargestellt.

Die Rahmenhandlung selbst wirkt eigentlich zu abstrus um wahr zu sein, ich hab eigentlich immer wieder ungläubig den Kopf schütteln müssen, aber genau in dieser Abstrusität und Gewieftheit liegt für mich der sehr hohe Unterhaltungs-Faktor des Buches. Eine Scharade vom feinsten wird hier dem Leser präsentiert, sodass es immer wieder überraschende Momente und geschickte Wedungen gibt.

Die Geschichte wird im Stile von Tagebucheinträgen erzählt, was ich gut gemacht finde, weil man detaillierte Einblick in Alex Innenleben bekommt. Gleichzeitig bekommt an dadurch Abrisse der für Alex wichtigstens Ereignisse, was für ein gutes Erzähltempo sorgt, sodass die Seite geradezu dahinfliegen.

Mir hat dieses Buch wieder richtig gut gefallen und ich muss sagen, dass ich die Ideen des Autors bisher auch total originell finde. Freue mich schon auf mehr aus seiner Feder.

Bewertung vom 15.05.2024
No Romeo
Tatlisu, Anja

No Romeo


gut

Ich hab mich von diesem Cover ja einfach mal total blenden lassen. Hab gedacht hier kommt ne cute Campus-Lovestory mit Shakespeare-Vibes. Aber Pustekuchen, abgesehen von Gangrivalitäten war das Buch null wie erwartet. Einerseits fand ich das Thema rund um die Familienfehde und die Philosophen total catchy und eigentlich auch ziemlich cool in die Geschichte integriert. Gleichzeitig fand ich die Lovestory, wenn man sie denn so nennen will, richtig schlimm. Dabei begann das Buch echt stark mit einem packenden, dramatischen Prolog. Und auch Protagonistin Mila wirkte anfangs intelligent und abgeklärt, eine richtig coole, starke junge Frau. Auch die College- und Freundschftsvibes mochte ich total und hab die sommerliche, losgelöste Atmosphäre geliebt, die einfach Laune macht.

Aber die Entwicklung der Charaktere und auch der Handlungsverlauf waren dann plötzlich gar nicht so mein Fall. Easton ist ein furchtbarer Charakter, der das mit edlen Motiven vor sich rechtfertigt und sie läuft ihm hinterher wie ein braves Hündchen. Das ist eigentlich nicht das Bild, dass man jungen Frauen von erstrebenswerten Beziehungen vermitteln sollte. Wie sie sich immer wieder vor ihm erniedrigt und anbiedert, fand ich ehrlich gesagt total schlimm. Und schöngeredet wird das damit wie attraktiv, reich, einflussreich und begehrenswert er ist. Dabei fand ich an seinem Verhalten absolut nichts begehrenswert. Am Ende blitzt da ein bisschen cute Romance durch aber den Wandel hab ich der Story nicht abgekauft, das kam viel zu abrupt.

Gerettet hat das Buch für mich der tolle Schreibstil, die humorvollen Szenen zwischen den Mädels, die cuten Familienmomente und das bisschen Drama rund um die Philosophen. Die Story rund um Easton hätte man da getrost weglassen können, weils auch irgendwie sehr gekünstelt wirkte. So wollte das Buch in meinen Augen zu viel und hat sich dadurch Punkte gekostet.

Bewertung vom 15.05.2024
The Hike
Clarke, Lucy

The Hike


gut

Ich mag Bücher von Lucy Clarke immer sehr gerne und fand bei diesem vor allem auch das Setting sehr ansprechend. Für meinen Geschmack kam aber letztendlich genau das reichlich kurz und stellt wirklich eher die Kulisse, als den Handlungsmittelpunkt. Für mein Empfinden etwas zu viel zwischenmenschliches Drama.

Zum Inhalt: Maggie, Liz, Helena und Joni sind schon seit Ewigkeiten befreundet. Und trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswege treffen sie sich jedes Jahr für einen gemeinsamen Urlaub. Als Liz eine Wanderungen durch die Wälder Norwegens plant, hält sich die Begeisterung eher in Grenzen. Und schnell wird ihnen klar, dass in der Einsamkeit des Waldes unerwartete Gefahren lauern

Muss ja sagen, dass es echt lange gedauert hat, bis die Wanderung selbst endlich mal losging. Macht das Buch vielleicht massentauglicher, wenn nicht zu viele Outdoor-Szenen vorkommen. Vor dem Hintergrund der Geschichte, dass auf der Route ja bereits eine Frau vermisst wird, fand ich die Herangehensweise der Freundinnen sehr blauäugig. Sie sind generell eher unvorbereitet und treffen auch im Verlauf der Handlung eher schlechte Entscheidungen.

Im Fokus stand viel mehr das Miteinander der Frauen, die sehr unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben und mit diesen teilweise sehr struggeln. Auch zwischen den Frauen gibt es immer mal wieder dicke Luft und insgesamt fand ich sie alle eher anstrengend und wenig sympathisch. Sie alle haben ihr eigenes Päckchen zu schleppen und sind jede auf ihre Art bemitleidenswert. Insgesamt macht es die Geschichte eher anstrengend als aufregend und abenteuerlich.

Ich habe das Härbuch gehört und mochte die unterschiedlichen Sprecherinnen, weil dadurch gut rauskam, welche der Frauen gerade im Fokus steht. Aber dieses Gehauche und Geflüstere ließ die Frauen doch sehr schwach und weinerlich wirken. Hatte bei einet derartigen Geschichte eher mit starken, mutigen und abgründigen Charakteren gerechnet. Insgesamt war das Buch einfach eher nicht das, was ich mir erwartet hatte. Für mich eins der schwächeren Bücher der Autorin und insgesamt ein eher seichter Roman.