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Top-Rezensenten Übersicht

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kilian

Bewertungen

Insgesamt 190 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


sehr gut

Nicht so ganz meins.
Das Cover und der Titel haben mich dazu bewogen zu dem Buch zu greifen. Was ich so genau erwartet habe, weiß ich gar nicht. Vielleicht hat mich die Passage über die Tochter, die aus dem Kloster wieder austritt und ein ganz anderes unkonformes Leben wählt interessiert. In meiner Lebensgeschichte bin ich auf Abstand auch damit in Berührung gekommen und ich hoffte da Parallelen zu entdecken.
Insgesamt liest sich das Buch ganz angenehm. Interessante geschichtliche und völkerkundliche Tatsachen lernt man ganz nebenbei und gerade die Leser, die eher konzentriert und akribisch sich mit dem Lesestoff befassen, werden hier auf ihre Kosten kommen. Die Personen werden vorab schon einmal ausführlich vorgestellt. und wenn man das Buch in Etappen liest, dann kann man den Personen - und Perspektivwechsel und die Zeitsprünge ganz gut unterbringen.
Insgesamt ein hochwertiges Buch, das als kleine Lektüre ohne Spannung und Aufregung dennoch ein niveauvolles Leseerlebnis bietet.
Ich stehe mehr auf Spannung und bin ein Leser, der auch mal Passagen einfach überfliegt, daher nicht so ganz mein Lesestoff.

Bewertung vom 25.02.2023
Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat
Boks, Aron

Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat


ausgezeichnet

Ein sehr persönliches "Sachbuch"
Mit dem Buch Nackt in die DDR von Aron Boks erlebte ich mal eine ganz andere Art von Buch. Schon das Cover ist eine geniale Kombination. Plakative Banderole oder Sichtschutz? Der pinke Streifen könnte beides sein, dabei scheint das Bild auch noch ein bischen durch. Obwohl ja genau geplant und konstruiert könnte der Streifen auch gerade mal spontan hingeschmiert worden sein.
Von dem Gemälde dahinter sieht mal fast gar nichts. Aber gerade so viel, dass man unbedingt einen Blick auf die Werke von Willi Sitte werfen muss. Hat mir sehr gefallen. Und wie er die Titel seiner Bilder formuliert, das erinnert sehr stark an den Stil des Buchtitels.
Aron Boks, hat ja beruflich mit Schreiben zu tun, auch wenn das glaube ich sein erstes Buch ist. Er taucht ein in die Geschichte seiner Familie und gleichzeitig in die innerdeutsche. Er recherchiert gründlich und dennoch auch nie mit Abstand, sondern als Familienmitglied involviert. Die Rubrik Sachbuch ist deshalb nicht ganz korrekt.
Mit dem Buch erlebt man gleichzeitig, wie sich die Beziehungen in Arons Familie verändern, deutlicher werden. Zugleich kann man verfolgen, wie es vermutlich war in der DDR zu leben. Leser, die dort aufgewachsenen sind erkennen vermutlich vieles wieder, für die anderen ist das Buch eine Aussenansicht. Das passt dennoch gut zusammen, denn der Autor selbst schaut ja von aussen.
Sehr angetan war ich auch von dem Epilog des Buches. Hier klärt sich auch der Titel.

Bewertung vom 18.02.2023
Stürmisch unterwegs / Tori Twister Bd.1
Pfeiffer, Marikka

Stürmisch unterwegs / Tori Twister Bd.1


sehr gut

Mehr von den Twisters bitte.
Erst einmal zum Cover. Es freut uns sehr, dass dieses Buch ein Hardcover Exemplar ist. Gerade wenn Bücher an Geschwisterkinder weitergegeben werden sollen ist mir das wichtig, da sie so besser überleben. Bei einem Taschenbuch ständig aufpassen zu müssen verleidet ja auch den Lesespass.
Und gerade den werden die jungen Leser haben mit Tori Twister. Eigentlich ist ihr Vorname Tornada und auch die ganze Familie hat Wetter - Vornamen. So heisst zum Beispiel ihr Vater Taifun. Das Abenteuer rund um die Wetterküche der Großmutter in der Ortschaft Mittendrin ist lustig und leicht zu lesen.
Lediglich der Zusatz auf der Coverrückseite - Mit spannender Wetterkunde! Für alle kleinen Fans von Wissenschaft und Wetter - ist mir ein wenig " aufgestossen " .Es werden in dem Buch mal Infos eingestreut wie die Beobachtung von Rauchsäulen aus Kaminen und die Entstehung von Fönwinden, aber da fehlt mir eine Art Konzept. Der Anhang Toris kleine Wetterkunde kann das auch nicht verbessern. Jedes Was ist Was Buch bietet mehr Infos. Daher würde ich auf diesen Zusatz auf dem Cover verzichten. Er scheint das Buch wissenschaftlich aufzuwerten, aber lasst es doch bitte sein was es ist. Ein Abenteuerbuch mit neuen und teils magischen Ideen. Freuen uns auf weitere Abenteuer der Familie Twister.

Bewertung vom 16.02.2023
Roxy
Bülow, Johann von

Roxy


sehr gut

Super- für einen bestimmten Leserkreis
Das Cover könnte für den einen oder anderen langweilig sein. Für mich verdeutlicht es zusammen mit dem Titel Roxy eine Lebenserinnerung an die Jugend, die Discozeit. Damals hießen viele Diskotheken oder Kinos Roxy. Das verschwommene Licht des Covers drückt für mich auch aus, dass man sich oft nur an die Highlights der Jugend erinnert und nicht an die Schattenseiten.
Weißt Du noch, wie es im Roxy war. Man hielt sich für unzerstörbar.
Das Leben geht weiter seinen Gang und irgendwann einmal stirbt der erste aus dem Freudenskreis. Meist zu früh. So ergeht es auch Marc in dem Buch. Erbegibt sich auf die Fahrt zur Beerdigung seines Freundes Roy, während der Fahrt spürt er Erinnerungen nach. An die ersten Freunde der Kindheit, die durch den Bekanntenkreis oder den Wohnort zu Freunden oder Spielkameraden wurden und auch aus ebensolchen Gründen, wie Umzug der Eltern, wieder verschwanden. Roy war der erste Freund, den er irgendwie selber ausgesucht hat. Vieles an dieser Freundschaft in einer Zeit des Erwachsenwerdens prägt das ganze Leben. Lebenswege driften auseinander, aber solche Freundschaften lassen sich oft mit einem Kontakt auch nach langer Zeit wieder auf das gleiche Level bringen. Ausser der Freund verstirbt plötzlich. Dann kommt man ins grübeln.
Einiges an dem Buch Roxy könnte man 1:1 in mein Leben übernehmen, dabei denke ich junge Leser können mit dieser Art von Rückblick wenig anfangen.
Dadurch, dass der Autor Bilder heraufbeschört, die die eigene Phantasie mit eigenen Lebenserinnerungen überlagern, liest man hier auch immer ein bischen mehr ein persönliches Buch. Würde mich freuen, wenn Johann von Bülow weiter schreibt.

Bewertung vom 16.02.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Ein gutes Buch
Erst einmal der Blick auf das Cover.
In eher kühlen, verblasst scheinenden Farben wird eine Vater Sohn Szene dargestellt. Der Vater wirkt wie die Idealfigur des aufstrebenden Mannes, kein Anzugträger, aber auch kein Arbeiter. Der Sohn darf sich noch auf den Stuhl flegeln, aber schaut bewundernd auf den Vater, wird ihm nachstreben. Dabei wird die Distanz zwischen den beiden klar, kein Blickkontakt, keine entdeckbare Gemeinsamkeit.
Diese Kühle und nichtssagende Stille ist zwischen Vater und Sohn der jeweiligen Generation von Auber Männern weit verbreitet. Erst der Journalist Jakob Auber beschließt dies zu brechen. Mit dem Tod seines Vaters kam er auch an schriftliche und mündliche Zeugnisse der Vorväter, Briefe und Tonaufnahmen. So kommunizieren Vater und Großvater als es schon zu spät ist. Jakob findet nicht nur die unsauberen Machenschaften seiner Familie heraus, die paradoxerweise mal ein Waschmittel erfand, er findet zugleich auch die Möglichkeit und die Notwendigkeit aus den erlernten Vater-Sohn Strukturen auszubrechen und versucht es mit seinem Sohn besser zu machen.

Bewertung vom 12.02.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

LITERARISCH
Eine Überschrift für dieses Rezension zu finden fand ich sehr schwer. Sie sollte kurz sein und genau das ausdrücken, was ich beim Lesen des Buches empfunden habe.
Schon zu Beginn war ich fasziniert. Den Anfang des Buches kannte ich von der Leseprobe, aber da war mir die gekonnte Absatzbildung nicht aufgefallen. Nicht nur Gedanken oder Gespräche werden in Absätzen präsentiert, manchmal ist es auch nur ein Satz.
Diese räumliche Trennung lässt den Leser genauer hinlesen. Lässt Zeit, das Gelesene zu erfassen und nicht einfach zu überlesen.

Ein Beispiel ist dieser Satz:
Die Stille war ein Lied, das lange schon verklungen war.
Da er mit Abstand gedruckt ist, liest man genauer. Beim Schreiben der Rezension ist mir in der Satzstellung etwas verrutscht. das schon vor lange gesetzt. Und schon merkte ich, die Komposition, die Sprachmelodie und damit die Aussage ist eine andere.
Wie Dirk Gieselmann mit Sprache umgeht ist wunderbar.
Dazu kommt noch das sehr einfühlsame Thema des Buches. In fast jedem Satz oder Abschnitt kommen fast schon philosophische Betrachtungen des Lebens vor. Wie positiv der Junge mit 10 Jahren die Welt sieht, obwohl er eher eigentlich nicht Positives um sich hat. Weder die Mitmenschen meinten es gut mit ihm, noch lebten die Eltern ihm etwas Positives vor. Dennoch sieht es das Gute und Schöne. Schon am Anfang des Buches wird klar, dass wird nicht so bleiben. So heißt es, Die bedrohliche Schwermut....würde auf ihn übergehen.
Wer nun den Eindruck bekommt, dass hier nur melancholische und philosophische Phrasen präsentiert werden, der irrt. Man merkt es gar nicht wie man in die Stimmung und die Entwicklung der Geschichte eingefangen wird , es ergibt sich beim Lesen.
Ich empfand es als große Kunst, dieses Buch. Daher die Rezensionsüberschrift in Großbuchstaben.

Bewertung vom 03.02.2023
Rebel Beauty - Entdecke sieben Wege, um zu erfahren, wie einzigartig du bist!
Christopher, Bethan

Rebel Beauty - Entdecke sieben Wege, um zu erfahren, wie einzigartig du bist!


sehr gut

Gratwanderung
Erst einmal vorweg, toll, dass es so ein Buch gibt ! Egal wie man es bewertet, der Versuch ist schon mal gelungen.
Als wir das Buch in den Händen hielten, merkte ich , dass das Cover nicht so ankam bei meiner Teenagerin. Es sprang kein Funke über sondern wurde wie ein Mandala Buch für kleine Kinder empfunden. Da sollte man noch einmal darüber nachdenken, denn gerade bei einem so wichtigen und empfindlichen Thema sollte das Cover schon mal eine Verbindung herstellen. Und sie sollen sich vor allem ernstgenommen fühlen. Gerade diejenigen, die in den Sozialen Medien unterwegs sind und sich alles reinziehen, was das Buch ja kritisch beäugt, würden das Buch bei diesem Cover und dem Konzept als Mitmachbuch als Pippifax abwerten. Da ist die Konkurrenz groß und man muss sich was einfallen lassen um diese Kinder zu dem Buch greifen zu lassen. Vielleicht eine Kombi Buch / Internet.
Die Mädchen, die so ein Buch gerne bearbeiten, haben entweder kontrolliert keinen Zugang zu den Sozialen Medien oder kein Interesse daran. Weil sie entweder das nicht nötig haben, oder noch nicht so weit sind, dass es sie interessiert. Manche würden sich bei den Thema Eisprung da auch eher unwohl fühlen.
Dass grösste "Problem" ist, dass man das Buch alleine bearbeiten muss/kann. Mädchen, denen man mal gerne nachsagt, dass sie nicht alleine aufs Clo gehen, würden sicher bevorzugt mindestens zu zweit so etwas durchziehen. Also ein Rebel Buch für Freundinnen wäre schön.
Last but not least es wendet sich nur an Mädchen. Auch für Jungs gibt es viele falsche Vorbilder, da muss mindestens ein weiteres Buch dazu her!!

Bewertung vom 26.01.2023
HIRNSALAT
Hübner, Véronique

HIRNSALAT


ausgezeichnet

Danke für das Buch
Kaum eine Rezension zwang mich zu so vielen Überlegungen wie dieses Buch. Für Kinder ab 5 Jahren gedacht sollte es für einen Erwachsenen nicht so schwierig sein. Denkste!¡
Gerade weil das Thema endlich in ein Kinderbuch Einzug gehalten hat und mich das freut und fasziniert, merke ich, dass ich eher nach Kritik oder Verbesserungswürdigem suche als mich über gelungenes zu freuen.
Also Focus auf das Tolle bitte.
Ein geniales Cover, besonders das bunte Hirn.
Eine hochwertige Ausstattung hinsichtlich Druck, Papier und etc, hätte ich bei einem auch durch crow funding beim Erscheinen unterstützten Buch nicht erwartet.
Die Geschichten sind super, haben eine kindgerechte Länge.
Der Übergang zur nächsten Geschichte wäre für kleine Selbstleser nicht direkt erkennbar. Ich wünschte für das Buch die Einordnung ab 5 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen.
Ansonsten gilt auch für das Buch das Zitat auf dem Vorblatt:
Wir machen es, so gut wir können. Könnten wir es besser machen, würden wir es tun.

Danke für das Buch

Bewertung vom 26.01.2023
Lebe deine weibliche Energie
Schönstedt, Celia;Schneider, Petra

Lebe deine weibliche Energie


gut

Fehlgriff meinerseits;
Sei echt, sei frei, sei Du selbst. Unterschreibe ich sofort. Das gilt aber für alle, Mann, Frau, diverse ; die korrekte Bezeichnungen für diverse fehlt mir, Ü 60, aber die sind hier in dem Buch sicher nicht abgebildet.
Keine Ahnung, was ich von dem Buch erwartet habe. Achtsamkeit, Mediation, Selbstfindung, das sind alles Begriffe, die gerade auf jedem zweiten Zeitschriftencover stehen. So ein weng schwingt hier für mich im Titel mit, dass es urweibliche Energien freizusetzen gilt, die quasi von Natur aus da sind, aber unterdrückt wurden und man nun eine Anleitung bekommt, sie zu aktivieren. Die Kirche einerseits und der manchmal überspitzte Feminismus andererseits haben das Frausein auch in der Eigenwahrnehmung verändert.

Mit diesen Aspekten hat das Buch so gar nichts zu tun, daher ein Fehlgriff meinerseits.

Die Übderdosis an Rosa, Schwingungen, Räucherungen etc sind für mich noch im Rahmen, aber das Schlafzimmer als Kraftplatz für die Seele? Begriffe wie Morphogenetisches Feld und Lilith Energie weigere ich mich einfach mal nachzuschauen.
Endgültig raus bin ich bei der Meditation um meiner Gebärmutter zu danken. Nicht das Buch, das ich erwartet habe.

Bewertung vom 18.01.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?


sehr gut

Leider wird das gut gemachte Buch nichts verändern
Erst einmal zum Cover. Die Farben sind unaufdringlich, grün soll ja auch Leben, Natur, Zufriedenheit, Glück und Hoffnung symbolisieren. Die Netzstruktur verdeutlicht vermutlich, dass alles global zusammenhängt. Das nicht gestraffte Netz fängt niemanden mehr auf.
Das Inhaltsverzeichnis ist gut strukturiert und in vielen Teilen nachvollziehbar. Lediglich das Thema die grosse Kündigungswelle ist meiner Ansicht nach auf den Personenkreis beschränkt, der es sich leisten kann zu kündigen. Auch die Wechselwilligkeit sehe ich in meiner Realität etwas anders. Statistisch ist sie sicher da, aber eher nicht freiwillig, sondern weil es in vielen Bereichen nur Kurzverträge gibt.
Als Fazit sehe ich, das Buch vermittelt aktualisierte Informationen, die bekannt sind, wenn man sich schon länger mit dem Thema befasst. Wie beim Thema Klimakrise, über die in Büchern schon vor Jahrzehnten geschrieben wurde, verspreche ich mir leider keine Konsequenzen von dem Buch. In der Realität der schlechter bezahlten Arbeitnehmer kenne ich viele Fälle, bei denen die Arbeitgeber so antiquiert denken, dass sogar zum Beispiel in einem Buchhalterjob während der Krisenzeit der Pandemie lange Homeoffice verweigert wurde. Wie soll sich da eine neue Arbeitswelt einstellen?