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Romy

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2020
Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5
Ahnhem, Stefan

Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5


ausgezeichnet

"Die Rückkehr des Würfelmöders" macht genau da weiter, wo "Der Würfelmörder" aufgehört hat: Wir befinden uns mitten in einer Ermittlung, Schonen wurde von einer brutalen und verstörenden Mordserie erschüttert. Während die Kriminaltechniker und -beamten mehr als genug Tatorte zu analysieren, Leichen zu untersuchen und Zeugen zu befragen haben, fehlt es an verwertbaren Spuren, einem Zusammenhang und vor allem einem Motiv. Opfer, Tatwaffen, Tatorte und -zeitpunkte sind scheinbar willkürlich gewählt und lassen kein Muster erkennen, noch nicht einmal eine Vorliebe oder Gewohnheit des Täters. Während das Team um Fabian Risk von einem Tatort zum nächsten eilt, stellt sich irgendwann unweigerlich die bedrohlichste aller Fragen: Was, wenn es kein Motiv und keinen Zusammenhang gibt? Wenn genau darin der Zusammenhang besteht? In der scheinbaren Willkür, bei der es nur ums Morden geht? Während seine Kollegen noch skeptisch sind, ist Fabian Risk sich bereits sicher. Das muss er auch sein, denn viel Zeit für die eigentlichen Ermittlungen bleibt ihm nicht. Parallel versucht er, so viel wie möglich über seinen Kollegen Ingvar Molander herauszufinden, den er im Verdacht hat, selbst verschiedene Morde begangen zu haben, und diese durch seine Arbeit als Kriminaltechniker anderen Killern in die Schuhe zu schieben. Doch Molander ist gerissener als Fabian dachte, und schnell entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, dem er sich nicht mehr entziehen kann. Unklar ist nur: Wer zuckt zuerst? Wer wird den perfekten Tanz zuerst durch einen Fehltritt stören und damit nicht nur sich selbst, sondern womöglich auch andere in Gefahr bringen? Und was bedeuten diese internen Eskapaden für die Ermittlungen gegen den Würfelmörder, die scheinbar endlich Fahrt aufnehmen?

Mit "Die Rückkehr des Würfelmörders" ist Stefan Ahnhem eine mehr als würdige Fortsetzung zum vorherigen Teil gelungen. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende extrem gespannt, man stolpert förmlich durch die Kapitel, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Hier kann sich nun entfalten, was im vierten Teil der Serie ("Der Würfelmörder") und vermutlich auch schon davor - Teile 1 bis 3 der Fabian Risk-Reihe habe ich nicht gelesen - bereits kunstvoll angelegt und aufgebaut wurde. Alle Stränge, die im vierten Teil noch etwas verloren vor sich hin gesponnen wurde, werden hier wieder aufgenommen und sinnvoll weiter geführt, oder sogar mit anderen verknüpft. Anders als es der Titel vielleicht vermuten lässt, hat man mit "Der Würfelmörder kehrt zurück" keine billige Verlängerung des vorherigen Teils vor sich, sondern die logische Fortsetzung, die bereits in "Der Würfelmörder" angelegt und mitgedacht wurde. Wir lernen die eingeführten Ermittler besser kennen und der Konflikt zwischen Risk und Molander gewinnt an Dynamik. Die Spannung zwischen den beiden überschattet teilweise sogar die Suche nach dem titelgebenden Serientäter, was dem Thriller jedoch in keiner Weise schadet. Das Tempo bleibt hoch, die Jagd führt uns nur durch ein anderes Gebiet. Kaum deutet sich in einem Erzählstrang etwas Entspannung an, kommen andere Handlungselemente in eine kritische Phase, deren Ausgang man sich kaum vorstellen möchte. Ahnhem gelingt es mühelos, den Leser dazu zu bringen, sich mit Haut und Haar in eine Geschichte zu stürzen, die einem den Atem raubt und einen verzweifeln lässt. Doch er lässt auch Gnade walten und füttert den Leser nach und nach mit mehr Informationen, sodass er den Fortgang der Geschichte erahnen kann, ohne bei jedem neuen Kapitel erneut einen Herzstillstand zu fürchten - jedoch auch nicht ohne ein lautes Klopfen in der Brust. Wirklich ein Thriller der besten Sorte, spannend, nicht brutaler oder blutiger als nötig, trotzdem so detailreich, dass nur wenig der eigenen - möglicherweise mangelhaften - Fantasie überlassen wird. Wer das Ganze voll auskosten möchte, sollte natürlich beide Teile lesen. Und um voll auf seine Kosten zu kommen, ist es wohl am Besten, man liest einfach alle Teile der Fabian Risk-

Bewertung vom 12.07.2020
Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


ausgezeichnet

Der Thriller "Der Würfelmörder" beginnt mit dem Mord an Inga Dahlberg im Jahr 2007. Sie wird brutal überfallen, vergewaltigt, und danach ertränkt. Sie selbst weiß, dass es ihr Geliebter war, der sie getötet hat - die Ermittlungsbehörden haben jedoch keine Ahnung, dass sie den Mörder in ihren eigenen Reihen suchen müssen, denn Ingvar Molander ist selbst Kriminaltechniker. Natürlich sorgt er dafür, keine Spuren zu hinterlassen und ein wasserdichtes Alibi vorweisen zu können. Außerdem haben seine Kollegen gerade mehr als genug zu tun: Es ist das Jahr 2012, innerhalb nur weniger Tage kommt es zu drei scheinbar unzusammenhängenden Tötungsdelikten. Alle drei äußerst brutal, teilweise kaltblütig geplant und jedesmal so ausgeführt, dass es keine Spuren gibt, die die Ermittler zum Täter führen könnten. Auch die Opfer könnten unterschiedlicher kaum sein: ein Flüchtlingsjunge, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, ein Verkäufer an der Fleischtheke eines Supermarktes. Wo ist die Verbindung? Gibt es überhaupt eine? Das Team tappt im Dunkeln, und vor allem Fabian Risk, der insgeheim gegen seinen eigenen Kollegen ermittelt, ist hin und her gerissen.

Das erste Drittel des Buches erschien mir recht durchschnittlich: brutaler Mord, polizeiliche Ermittlungen, persönliche Verstrickung. So weit so gut, aber auch nichts Besonderes. Doch etwa nach der Hälfte nimmt der Thriller Fahrt auf: immer mehr Leichen, immer mehr Frage. Doch was fehlt, sind Antworten. Trotzdem kommen weitere Handlungsstränge hinzu, neue Perspektiven von Tätern und Opfern werden eröffnet, allerdings ohne dass der Leser wirklich weiß, an wessen Gedanken und Gefühle er gerade teilhaben darf. Teilweise werden diese Unklarheiten aufgelöst, zum Beispiel wenn die nächste Leiche auftaucht. Manche Dinge bleiben allerdings auch im Dunkeln und man kann nur spekulieren, was genau die Verbindung zur Haupterzählung ist. Hin und wieder werden auch Personen eingeführt, die in der Vergangenheit scheinbar eine wichtige Rolle gespielt haben oder in entscheidende Ereignisse verwickelt waren - die Details bleiben dem Leser leider verborgen. Eine kurze Recherche ergibt den Grund dafür: "Der Würfelmörder" ist tatsächlich der vierte Band der "Fabian Risk"-Reihe und baut thematisch entsprechend auf die ersten drei Bücher dieser Reihe auf. Als Teil dieser Reihe ist das Buch bereits unter dem Titel "10 Stunden tod" erschienen. Die Neuauflage als "Der Würfelmörder" bildet zusammen mit "Die Rückkehr des Würfelmörders" eine eigene Dilogie - so möchte es der Verlag jedenfalls darstellen. Mir als Leserin erscheint es jedoch problematisch, vor allem den vierten Band so von der Vorgeschichte abzutrennen. Ich habe normalerweise kein Problem damit, wenn man lange rätseln muss oder sich bis zum Schluss gedulden, bis alles Sinn macht. Hier ist es allerdings so, dass viele Hintergrundinformationen fehlen und man deshalb den Eindruck bekommt, es gäbe logische Lücken. Auch die Aufklärung am Ende ist auf ein Minimum beschränkt - wobei das natürlich Sinn macht, wenn man bedenkt dass der nächste Band "Die Rückkehr des Würfelmörders" heißt. Trotz dieser inhaltlichen Versäumnisse hat mir "Der Würfelmörder" sehr gut gefallen. Vor allem die zweite Hälfte ist wirklich spannend geschrieben, die Entwicklung ist rasant aber gerade noch realistisch. Auch wenn sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen nimmt sich der Autor Zeit, alle Handlungen detailgetreu wiederzugeben, wodurch zu keiner Zeit ein Gefühl der Hast aufkommt. Stattdessen fiebert man mit den Ermittlern und Angehörigen mit und ist bei jeder Wendung aufs Neue schockiert. An atemberaubenden und teilweise auch brutalen Ideen mangelt es Ahnhem nicht, wobei selbst die Morde nicht unnötig blutig beschrieben werden. Wer Thriller mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Rückblickend ist die Erzählung unglaublich vielschichtig und nimmt eine ganze Reihe an Themenkomplexen auf, die kaum alle in einem Buch Raum finden. Entsprechend der starke Bezug auf die ersten Bände - leider e

Bewertung vom 01.07.2020
Miracle Creek
Kim, Angie

Miracle Creek


ausgezeichnet

"Man kann nie wissen, wie die Dinge enden. Das hier war mal ein Unfall, aber durch das ständige Vertuschen sind wir alle zu Mördern geworden." (S. 487)

In der amerikanischen Kleinstadt Miracle Creek betreibt die Einwandererfamilie Yoo aus Korea das "Miracle Submarine". Dabei handelt es sich um einen Überdrucktank, in dem Menschen über Masken reinen Sauerstoff zugeführt bekommen. Die Hyperbare Oxygenierung, HBO, wird vor allem bei Rauchvergiftungen als medizinisch sinnvoll angesehen. Nicht ganz unumstritten ist ihre Anwendung für andere Arten von Leiden: von Unfruchtbarkeit über Lähmung bis hin zu Entwicklungsstörungen. Die Familie Yoo hat sich auf HBO als alternative Therapieform spezialisiert, für Patienten die mit konventionellen Therapien keine weiteren Fortschritte machen. Besonders unter Familien mit Kindern, die eine autistische Störung haben, ist die HBO beliebt. So kommt es, dass an jenem verhängnisvollen Abend unter den vier Patienten in der Druckkammer auch zwei Jungen mit autistischer Störung sind. Von den insgesamt sechs Personen, die in das "Miracle Submarine" steigen, werden zwei nicht wieder lebendig herauskommen. Grund dafür ist eine Feuer, das durch einen Funken und den hochentzündlichen Sauerstoff ausgelöst wurde. Schnell stellt sich heraus, dass eine Zigarette unter den Sauerstoffschläuchen außerhalb der Scheune, in der sich das "Miracle Submarine" befindet, für das Unglück verantwortlich ist. Doch wie ist die Zigarette dort gelandet? War es Vorsatz? Wer hat ein Interesse daran, schwerkranke Kinder zu töten?

Dieses Buch war komplett anders, als ich es erwartet hatte. Statt einer typischen Kleinstadt-Geschichte, in der jeder über jeden tratscht und Gerüchte in die Welt setzt, bekommen wir hier Einblick in die Lebenswirklichkeit ganz besonderer Menschen. Es geht um Mütter, die sich für ihre schwerkranken Kinder aufopfern, die alles geben um dafür zu sorgen, dass sie in unserer Welt bestehen können. Es geht um Eltern, die ihr eigenes Leben aufgeben und alles zurücklassen, um dem eigenen Kind eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Und es geht um Eltern, die an ihre Grenzen geraten, deren Geduld am Ende ist, und die der Verzweiflung nahe sind. Wie weit sind diese Eltern bereit, zu gehen? Die Geschichte rund um das "Miracle Submarine" ist ein Spinnennetz aus Lügen, bruchstückhafter Wahrheit und Spekulationen. Ein Verdacht jagt den nächsten und mit jedem neuen Kapitel glaubt man zu durchschauen, was wirklich passiert ist - doch man irrt sich jedes Mal. Angie Kim entführt uns nicht nur in eine Welt voller gesundheitlicher Herausforderungen, sondern auch in eine Welt der kulturellen Konflikte, wo ein gewahrtes Gesicht manchmal mehr zählt als die Wahrheit. Dadurch entsteht ein unglaublich spannendes Buch, dass mich in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht wieder los gelassen hat. Als Leser fiebert man mit, bildet sich sein eigenes Urteil, und wird von jeder neuen Entwicklung überrascht. Von mir gibt es deshalb eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.07.2020
Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11
Mcdermid, Val;McDermid, Val

Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11


sehr gut

Auf dem Gelände eines alten Klosters mit angeschlossener Schule und Kinderheim wird bei Baggerarbeiten ein grausiger Fund gemacht: Unter einer Rasenfläche verborgen finden sich die Skelette von etwa 40 jungen Mädchen. Schnell kocht die Gerüchteküche: War eine Killer-Nonne am Werk? Wurden gar Ungläubige "erlöst"? Die Ermittlungen des "Regional Major Incident Team" gestalten sich schwierig, denn die Nonnen, die damals mit der Versorgung der Kinder betrauten waren, sind heute entweder dement oder haben verdrängt, was damals passiert ist.
Trotzdem lässt das Team nicht locker und macht weitere Entdeckungen auf dem Gelände. Doch nicht nur die äußeren Umstände sorgen für Spannungen bei den Ermittlungen: Zum ersten Mal müssen die Kollegen ohne ihre ehemalige Chefin Carol Jordan und den geschätzten Profiler Tony Hill ermitteln, nachdem beide aufgrund eines Vorfalls unehrenhaft entlassen wurden und Tony eine Haftstrafe absitzt.

"Der Knochengarten" von Val McDermid baut inhaltlich recht stark auf die bereits erschienenen Thriller der Autorin auf. Es werden vor allem Handlungsstränge fortgesetzt, die sich auf die Dynamik innerhalb des Ermittlerteams sowie zwischen Carol Jordan und Tony Hill beziehen. Damit ist es die perfekte Lektüre für Fans der Reihe, aber auch wer keine der zuvor erschienene Thriller kennt, findet sich schnell in die Geschichte ein.
Im Laufe der Geschichte werden verschiedene Teilaspekte der Handlung aufgenommen und thematisiert. Dadurch wird es nie langweilig, selbst wenn die zentralen Ermittlungen selbst einmal ins Stocken geraten. Als Leser wird man Zeuge einer soliden Kriminal-Geschichte, die alles andere als platt und blutleer daherkommt. Stattdessen schreibt McDermit mit viel Tiefe, Verstand, und Liebe fürs Detail. Durch diese Bodenständigkeit bleibt allerdings etwas Spannung auf der Strecke, da die Autorin auf Effekthascherei und künstliche Spannungsbögen verzichtet. Insgesamt ist "Der Knochengarten" ein solider Thriller, der für alle Leser viel zu bieten hat, und Fans der Reihe begeistern wird.

Bewertung vom 01.07.2020
Unter den Linden 6
Kaiser, Ann-Sophie

Unter den Linden 6


sehr gut

Wir schreiben das Jahr 1907 als die Geschichte von Lise, Hedwig und Anni in Berlin beginnt. Lise und Anni treffen sich im Zug: Anni ist unterwegs nach Berlin, weil sie dort ihre neue Stelle als Dienstmädchen bei einem neuen Dienstherren antreten soll. Allein bei dem Gedanken an ihre alte Dienststelle bildet sich ein Kloß in ihrem Hals und Tränen schießen ihr in die Augen. Lise hingegen ist ganz vergnügt und aufgeregt: Nachdem sie in Wien bereits erfolgreich Physik studiert hat, will sie ihr Studium nun auch in Berlin fortsetzen, wo die Wissenschaft gerade große Fortschritte macht, besonders was das neue Forschungsfeld der Radioaktivität angeht, für das sich Lise besonders interessiert. Als Tochter aus der Oberschicht konnte sie Privatunterricht nehmen und das Abitur machen, und jetzt finanzieren ihre Eltern ihr sogar ihr Studium. Noch am Bahnhof treffen die beiden auf Hedwig: Die verheiratete junge Frau ist in heller Aufruhr. Endlich ist der Tag gekommen, auf den sie so lange gewartet hat: Ihr Ehemann August ist zur Kur in ein Sanatorium gefahren, und Hedwig bleibt allein in Berlin zurück. Diese Zeit will sie nutzen, um heimlich an der Universität Vorlesungen zu besuchen - die Unterschrift ihres Ehemanns hat sie dafür wochenlang geübt, denn erlauben würde er ihr dies natürlich nicht. Aus der Zufallsbegegung der drei Frauen entwickelt sich über die nächsten Wochen und Monate hinweg eine tiefe Freundschaft. Obwohl ihre Lebensumstände sich deutlich voneinander unterscheiden, so verbindet sie doch ihre Neugier, ihr Wunsch nach Freiheit, Unabhängigkeit und Anerkennung. Eine Herausforderung nach der anderen stellt die Frauen auf die Probe: sei es ihr berufliches oder ihr privates Umfeld, die Forschung oder die Liebe - immer wieder müssen sie sich aufs Neue beweisen, Einschüchterungsversuchen begegnen und Männer finden, die auf ihrer Seite stehen. Denn es gibt mehr als genug mächtige Herren, denen Frauen in der Forschung und an der Universität, überhaupt mit Abitur ein Dorn im Auge sind.

Anni, Lise und Hedwig habe ich alle drei auf ihre ganz eigene Weise im Laufe der Erzählung lieb gewonnen. Während Anni mich mit ihrem Mut und ihrer Neugier überrascht hat, haben mich Hedwig und Lise mit ihrer Beharrlichkeit und ihrem Durchhaltevermögen beeindruckt. Obwohl die Erzählung keinem klassischen Spannungsbogen folgt, macht es Spaß die Geschichte der drei zu verfolgen und mit jedem Kapitel ihre Fortschritte und Erfolge zu entdecken. Die Autorin hat einen sehr anschaulichen Erzählstil und ich hatte immer wieder das Gefühl, selbst die die Straßen Berlins im 20. Jahrhundert entlang zu schlendern und mich auf eine Zeitreise zu begeben. Durch die Kombination aus historischen und fiktiven Figuren ist das Buch unterhaltsam und edukativ zugleich und hat bei mir eine besondere Art der Dankbarkeit und eine ganz neue Wertschätzung für die Privilegien, die ich heute als Frau und als Studentin genießen darf, ausgelöst. Selbstverständlichkeiten wie mein Studium, meinen Beruf, die Möglichkeit zu heiraten wenn und wen ich möchte - all diese Dinge waren vor nur 100 Jahren alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist es gut und wichtig, dass wir uns diese Tatsache immer wieder ins Gedächtnis rufen, und nicht vergessen, dass es Frauen gibt, die uns diese Möglichkeiten erkämpft haben - und denen wir dankbar sein sollten.