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Benutzername: 
Toebi
Wohnort: 
Beckum

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2009
Leichenblässe / David Hunter Bd.3
Beckett, Simon

Leichenblässe / David Hunter Bd.3


sehr gut

Wer die ersten beiden Bände mit Dr. David Hunter mit Spannung gelesen hat, der will natürlich auch den dritten Band lesen. So ist es mir ergangen. Für einen Autor dürfte es von Band zu Band wohl schwieriger werden, wenn er seinen Lesern immer wieder einen Thriller mit gleicher Spannungsqualität bieten möchte. Da ich dieses Buch jetzt nicht sofort und direkt am Erscheinungstermin gelesen habe, sondern zwischenzeitlich auch schon ein paar Meinungen von anderen gehört hatte, bin ich mit gemischten Gefühlen an das Buch herangegangen.
Der Einstieg war wie bei den beiden ersten Bänden ähnlich. Der Leser wird mit einigen wissenschaftlichen Fakten mit Blick auf die unterschiedlichen Verwesungsstadien aufgeklärt. Die detaillierten Beschreibungen von Simon Beckett reichen mir schon. Den süßlichen Verwesungsduft, den eine Leiche verströmt, hängt mir beim Lesen immer schon in der Nase, so dass ich hoffe, niemals bei einem Waldspaziergang eine Leiche zu finden.
Sowohl in „Chemie des Todes“ als auch in „Kalte Asche“ hatte Simon Beckett schon Bezug auf die Body Farm in Tennessee genommen und daher fand ich es sehr interessant, dass er genau diesen Ort nun für den dritten Band gewählt hatte. Bei dem Titel „Leichenblässe“ hätte ich jetzt allerdings eher mit Wasserleichen gerechnet. Als ich nach dem Lesen des Buches gesehen habe, dass der Originaltitel „Whispers of the Dead“ ist, muss ich sagen, dass mir im Deutschen „Totengeflüster“ vielleicht besser gefallen hätte und meiner Meinung nach auch treffender gewesen wäre.
Dr. David Hunter und sein Umfeld haben mich schon nach wenigen Seiten wieder nicht mehr von der Handlung losgelassen. Die Spannung wurde wieder sehr gut aufgebaut und man fiebert als Leser Seite für Seite mit. Wenn man allerdings bei den ersten Bänden gut aufgepasst hat, dann sucht man als Leser bei diesem Buch den Mörder etwas gezielter und das Buch erscheint im Nachhinein dann nicht mehr ganz so spannend.
Dies wären meine einzigen zwei Kritikpunkte und daher würde ich das Buch bei einer Skala von 10 Punkten immer noch mit 8 bewerten.

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


ausgezeichnet

Der Autor war mir unbekannt, aber als Thriller-Fan bin ich immer gerne bereit auch einmal neue Autoren in diesem Genre willkommen zu heißen. Dieser Debüt-Thriller von Roger Smith ist es absolut wert, gelesen zu werden. Roger Smith, der hier Kapstadt als Schauplatz gewählt hat, wohnt auch selbst in Kapstadt. Ich glaube genau das war vielleicht ausschlaggebend dafür, dass die Ortsbeschreibungen so authentisch rüberkamen. Der Thriller ist auf jeden Fall nicht für schwache Nerven geeignet.
Alles, was man ständig den Medien über Geschehnisse in Südafrika entnimmt, sei es im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur Fußball WM 2010 oder sei es im Zuge von politischen Neuwahlen, etc. findet man hier bestätigt. Korruption, Bandenkriege, Drogenhandel, Arm und Reich, Schwarze und Weiße, alles findet sich hier in der Handlung wieder. Einige Szenen sind schon sehr brutal, aber irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass sie übertrieben beschrieben waren, sondern dass es leider vermutlich manches Mal wirklich so zugeht.
Die Titelübersetzung „Kap der Finsternis“ finde ich daher sehr gut gelungen. Der Originaltitel „Mixed Blood“ klingt im Englischen auch besser als wenn man es wörtlich ins Deutsche übersetzt hätte.
Mich hat das Buch sofort vom ersten Kapitel an nicht mehr losgelassen.
Ich hoffe, dass dies nicht das einzige Buch von Roger Smith bleiben wird. Ich würde gerne wieder mal ein Buch von ihm lesen.

Bewertung vom 03.03.2009
Das Schiff
Máni, Stefán

Das Schiff


sehr gut

Das tosende Meer und die aufbrausenden Wellen auf dem Cover sind schon ein Hingucker. Diese stürmische See wird auf den folgenden Seiten der ständige Begleiter des Lesers bleiben und dies nicht nur aus Sicht des Wetters. Es wird in jedem Fall stürmisch.
Der Reederei geht es nicht gut, jedes Besatzungsmitglied hat private Probleme und einige Eigenarten und dann erweist sich die Seereise auch nicht als einfach.
Besonders gut haben mir hier die stetigen Perspektivenwechsel gefallen. Die Spannung wird hierdurch besonders gut aufgebaut, so dass sich der Seegang schon fast beim Lesen einstellt. Ein durchgängig spannendes Buch, das mich nur zum Schluss mit einigen Fragezeichen zurückgelassen hat. Ein offenes Ende, das m. E. nach multi interpretabel ist. Im ersten Augenblick ist dies vielleicht etwas unbefriedigend, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt es mir. Hier kann der Leser seine Phantasie spielen lassen.
Das erste Buch von Stefan Maní, das auf Deutsch erschienen ist und ich hoffe, dass noch weitere Bücher von ihm folgen werden.

Bewertung vom 17.02.2009
Kritik der mörderischen Vernunft
Johler, Jens

Kritik der mörderischen Vernunft


ausgezeichnet

Philosophie, Wissenschaft und Spannung pur. Ein Wissenschaftsthriller, der den Leser nicht los lässt. Tierfreunde werden möglicherweise nach wenigen Seiten das Buch gleich wieder zuklappen, doch sollten sie sich nicht abschrecken lassen, denn im weiteren Verlauf des Buches werden keine zusätzlichen üblen Tierversuche mehr beschrieben. Wo fängt Wissenschaft an und wo sollte sie aufhören bzw. wo fängt dann der Mensch an „Gott zu spielen“? Das sind hier die Fragen, die immer wieder auftauchen und die mich hier als Leser auch durch das ganze Buch begleitet haben. Die philosophischen oder/ und wissenschaftlich geprägten Phasen in diesem Buch fand ich manchmal etwas langatmig, aber im nachhinein betrachtet, nicht uninteressant. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass es in diesem Fall kein Polizist ist, der recherchiert und versucht den Fall aufzuklären. Zur Haupthandlung gibt es noch parallel eine Liebesbeziehung, die aber meiner Meinung nach nicht zu sehr in den Vordergrund gerät. Beides wird gut miteinander verbunden. Auch hatte ich nicht das Gefühl, dass ich etwas vermissen würde, da ich „Gottes Gehirn“ nicht zuvor gelesen habe. Ein spannender Thriller, der mich neugierig gemacht hat auf weitere Bücher von Jens Johler.

Bewertung vom 17.02.2009
Alle sieben Wellen
Glattauer, Daniel

Alle sieben Wellen


sehr gut

Dies ist die Fortsetzung von „Gut gegen Nordwind“. Diesen Vorgängerband habe ich nicht gelesen, sondern nur die Inhaltsangabe und damit lediglich eine kurze Zusammenfassung, um einen leichteren Einstieg in „Alle sieben Wellen“ zu haben.
Das Buch ist so flüssig geschrieben und durch die teilweise kurzen Dialoge bin ich regelrecht durch das Buch geflogen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir das Wissen aus dem Vorgängerband fehlte. Der Schreibstil und vereinzelte Rückblicke haben den Lesespaß gefördert. Dies war außerdem mein erstes Buch, dessen Inhalt sich nur aus Emails zusammensetzt. Mittlerweile gibt es ja schon mehrere derartige Bücher auf dem Markt und ich hatte bisher immer etwas Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie sich so ein Buch wohl lesen lässt bzw. ob es mir überhaupt gefallen könnte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sich eine derartige Aneinanderreihung von Mails genauso gut lesen lassen würde wie ein durchgängig geschriebener Roman. Ich war positiv überrascht und ich würde nun auch gerne noch „Gut gegen Nordwind“ lesen sowie ähnliche Bücher in diesem Stil.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2009
Der norwegische Gast
Holt, Anne

Der norwegische Gast


weniger gut

Mein erstes Buch von Anne Holt und damit auch nicht der erste Band dieser Krimiserie. Über die Vergangenheit von Hanne Wilhelmsen erfährt man jedoch einiges, aber aus meiner Sicht nicht genug, um nahtlos mit ihr als Erzählerin klar zu kommen. Aus diesem Grunde bin ich überzeugt, dass man die Bücher dieser Serie besser der Reihe nach liest bzw. lesen sollte. Die teilweise sprunghaften Gedankengänge der Ich-Erzählerin waren für mich manchmal etwas verwirrend. Stellenweise fand ich die Geschichte etwas langatmig, was in diesem Fall aber zu Atmosphäre und dem Ort des Geschehens passt. Besonders gefallen haben mir allerdings die Kapitelanfänge, die mit der Beaufort-Skala und den Wetterbeschreibungen beginnen und somit auch die Stimmung im eingeschneiten Hotel widerspiegeln. Das Buch hat mich insgesamt nicht so mitgerissen, dass ich unbedingt weitere Bände dieser Serie lesen möchte.

Bewertung vom 29.01.2009
Mutige Menschen - Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte
Nürnberger, Christian

Mutige Menschen - Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte


ausgezeichnet

Ich hatte schon immer mal die Absicht eine Biographie zu lesen, konnte mich aber bisher nie entscheiden, welche mich am meisten interessieren würde. Dieses Buch war für mich ein sehr schöner Einstieg. Die Mischung der angesprochenen Personen hat mir sehr gut gefallen. Mit „guter Mischung“ meine ich die Anzahl der Biographien von Frauen und Männern und die Tatsache, dass es sich hier nicht nur um Biographien bereits verstorbener Personen handelt.
Besonders gut fand ich, dass alle 3, sprich Nelson Mandela, Mahatma Gandhi und Martin Luther, aufgeführt wurden. Würde man nur über eine der 3 Personen lesen, würden die anderen wahrscheinlich automatisch auch erwähnt, aber mehr auch nicht. Christian Nürnberger hat den beiden anderen dann aber auch jeweils ein Kapitel gegeben. Damit liest es sich sehr rund.
Zu Beginn eines jeden Kapitels ist ein stichpunktartiger Lebenslauf der jeweiligen Person, der zugleich die wichtigsten Daten beinhaltet; Ein gelungener Kapitelbeginn.
Einige geschilderte Ereignisse reichen bis an die heutige Zeit und andere wiederum zeigen, dass sich Geschichte stetig wiederholt, leider.
In seinem Vorwort, welches ich als zu lang und daher eher als Einleitung empfunden habe, spielt Ch. Nürnberger hierauf bereits an. Jeder kann im kleinen Rahmen oder auf friedvolle Weise etwas zu einem positiveren Leben beitragen. Von nichts kommt nichts. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, aber auch ein wenig nachdenklich gestimmt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2009
Licht am Ende des Tunnels
Wolf, Klaus-Peter

Licht am Ende des Tunnels


gut

Ein Thriller, bei dem es um Kindesentführung geht und die Erzählperspektive die Sicht des Kindes ist.
Dies war mein erstes Buch von K.-P. Wolf, aber nicht unbedingt mein letztes. Vielleicht weil ich im Hinterkopf hatte, dass K.-P. Wolf diverse Geschichten für´s Fernsehen, wie z. B. Tatort oder Polizeiruf 110 geschrieben hat, spulte sich dieses Buch wie ein Film vor mir ab. Gleich nach den ersten drei Kapiteln hatte mich das Buch in seinen Bann gezogen. Die relativ große Schriftgröße, der 1,5fache Zeilenabstand und die kurzen Kapitel haben mich rasend schnell durch das Buch gezogen. Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut, doch zum Schluss muss ich leider sagen, flachte die Geschichte sehr bzw. zu schnell ab. Vielleicht war es auch genau dass, was mich so an einen Tatort erinnert hat. Trotzdem hat mir das Buch ein paar schöne Lesestunden beschert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2009
Schrei nach Stille
Chaplet, Anne

Schrei nach Stille


weniger gut

Die Absicht von Anne Chaplet hier das Gegen- und Miteinander von Stadt- und Landbevölkerung zu thematisieren sowie das sich erinnern und vergessen wollen/können, ist ihr in diesem Buch sehr gut gelungen. Aus diesem Grunde wäre dieses Buch auch eher ein Roman als ein Kriminalroman. Der Krimi in der Geschichte kam meines Erachtens zu kurz. Der ermittelnde Beamte war mehr mit seinen persönlichen Problemen behaftet als mit dem vorliegenden Fall. Für einen so wenig komplexen Kriminalfall hat Anne Chaplet sehr viele Handlungsstränge aufgebaut, die für mich aber nicht alle gleichwertig für die Lösung des Falls waren. Die erwartete Spannung für einen Krimi ist für mich ausgeblieben und die Klärung des Falls zum Schluss ließ den nicht ganz straffen Spannungsbogen gänzlich zusammenfallen. Damit ist Anne Chaplet für mich nicht zu einer neuen Krimiautorin geworden. Schade.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.