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Benutzername: 
morgain66
Wohnort: 
Ludwigshafen

Bewertungen

Insgesamt 102 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2014
Papiergeflüster. Aus dem Leben einer Buchhändlerin
Dalbert, Simone

Papiergeflüster. Aus dem Leben einer Buchhändlerin


sehr gut

Aus dem Leben einer Buchhändlerin

So heißt dann auch schon der Titel des Buches, mit dem Zusatz "Papiergeflüster." Der Acabus-Verlag war so nett, mir das Büchlein als Rezensionsexemplar zu überlassen und als es heute ankam und ich sah wie dünn es war, habe ich mich gleich darauf gestürzt.

Und es hat Spaß gemacht etwas vom beruflichen Alltag der Simone Dalbert zu lesen. Ob es jetzt Kunden waren, die ein grünes Buch suchten, oder welche, die den Titel verschämt auf einen Zettel schrieben, Kollegen, die nachfragten ob man denn noch Syphilis da hätte oder andere peinliche oder lustige Anekdoten, das Lesen hat einfach nur Spaß gemacht. Auf sehr lockere und amüsante Weise hat die Autorin ihren Arbeitsalltag in einer Buchhandlung beschrieben. Ganz besonders lachen musste ich über eine ganz entsetzte Kundin die sich beschwerte, dass die Bücher draußen in der Sonne stünden.

Aber es ist nicht immer nur amüsant, was so eine Buchhändlerin erlebt. Es gibt leider auch Kunden die vergessen dass die netten Damen und Herren, die sie da beraten auch nur Menschen sind die weder hellsehen noch zaubern können. Aber zum Glück sind solche Exemplare eher selten. "Papiergeflüster" ist ein unterhaltsames Büchlein, das man mal schnell zwischendurch lesen kann und das einem immer wieder ein schmunzeln entlockt. Es hätte gerne etwas dicker sein können, darum vergebe ich 4 von 5 Punkten und hoffe auf eine Fortsetzung.

© Beate Senft

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Bewertung vom 01.05.2014
Böse Spiele
Härtl, Cornelia

Böse Spiele


ausgezeichnet

Die Sozialarbeiterin Lena Borowski ist nicht gerade begeistert als sie erfährt, dass sie an einem speziellen Projekt mitarbeiten soll. Dazu wird sie in den sozialen Brennpunkt der Stadt Dietzenbach versetzt und soll sich, zusammen mit ihren Kollegen um die Belange der sozial Schwachen vor Ort kümmern. Der Fall der kleinen Samantha geht ihr hierbei besonders zu Herzen. Als dann auch noch ein früherer Freund anruft und sie bittet nach seiner verschwundenen Schwester zu schauen, weiß Lena noch nicht worauf sie sich da einlässt, denn diese Bitte führt sie direkt in die S/M-Szene Frankfurts.

Ich hatte das große Glück diesen tollen Krimi mit Autorenbeteilung bei Lovelybooks lesen zu dürfen und bin mehr als begeistert von diesem spannenden Buch. Hier steht nicht eine starke Kommissarin im Mittelpunkt, sondern eine Sozialarbeiterin, die täglich mit den unterschiedlichsten Leuten zu tun hat. Was sie da zu sehen bekommt, geht schon ganz schön an die Nieren. Mein Job wäre das sicherlich nicht, besonders wenn Kinder involviert sind.

Und das sind sie. Einer der Erzählstränge handelt von der kleinen Samantha, deren Mutter sich von der Sozialhilfe lieber die Nägel machen lässt, als dem Kind etwas zu Essen zu kaufen. Da ich selbst 2-fache Mutter bin, hätte ich dieser Frau gerne mal mal Meinung gesagt und ihr das Kind weggenommen.

Der zweite Erzählstrang handelt von Lenas Suche nach Sabrina. Hier erfahren wir einiges über die S/M-Szene, aber rein informativ und niemals mit dem erhobenen Zeigefinger. Ich fand das alles sehr spannend, aber was manche Menschen dazu bringt, sich dermaßen dominieren zu lassen, das kann ich nicht so wirklich verstehen. Muss ich ja aber auch nicht. Jedem das Seine und mir das Meiste, oder wie hieß das?

Die Personen, allen voran Lena, sind wundervoll ausgearbeitet und mit viel Liebe in Szene gesetzt worden. Lena war mir sofort sympathisch und ich hoffe, dass es noch weitere Bücher um die taffe Sozialarbeiterin geben wird. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und richtig toll zu lesen. Außerdem sehr bildhaft, so dass in meinem Kopf beim Lesen ständig ein Film ablief. War nicht immer so schön.

Ich kann kaum glauben dass "Böse Spiele" das Debüt von Frau Härtl ist, denn das Buch ist einfach perfekt und für einen Krimi wahnsinnig spannend und interessant. Darum vergebe ich 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine Leseempfehlung an einfach alle. Kauft euch das Buch, ihr werdet es nicht bereuen.

© Beate Senft

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2014
Eis und Dampf
Vogt, Christian;Vogt, Judith;Demirtel, Eevie

Eis und Dampf


ausgezeichnet

Als ich sah, dass es zu diesem Buch eine Leserunde bei LovelyBooks gab, bewarb ich mich sofort, hatte aber kein Glück. Aber da war ich dann schon so begeistert von dem tollen Cover, dass ich mir das Buch selbst kaufte um trotzdem an der Leserunde teilnehmen zu können. Und es war wirklich das Beste, was ich tun konnte.

Alle Autoren schrieben zu ihren Geschichten eine kleine Einführung, was ich richtig toll fand und beteiligten sich auch rege an den Diskussionen. Dabei fand ich heraus, dass diese Geschichten alle auf der Welt von "Die zerbrochene Puppe" basieren, die auch schon auf meinem SuB lag. Ich habe das Buch dann schnell noch davor gelesen und bin auch sehr froh, das getan zu haben, denn so konnte ich die Geschichten in "Eis und Dampf" viel intensiver erleben und traf so manchen alten Bekannten wieder.

Ausnahmslos alle Geschichten haben mir gut gefallen und es gibt wirklich überhaupt nichts zu meckern. Im Gegenteil: Ich habe neue Autoren für mich entdeckt und werde nach Büchern von ihnen Ausschau halten. Der Schreibstil aller Autoren war sehr flüssig zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Manchmal lief ein richtiger Film in meinem Kopf ab. Gerade bei den etwas längeren Geschichten.

Ich kann euch diese tolle Anthologie wirklich nur empfehlen, rate euch aber zuvor "Die zerbrochene Puppe" zu lesen. Es ist zwar für das Verständnis nicht notwendig und die Geschichten funktionieren auch so, aber ihr bringt euch um einen Teil des Spaßes. Ich vergebe 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus (sehr selten bei einer Anthologie) und eine absolute Leseempfehlung für alle Steampunkfreunde, oder die die es noch werden wollen.

Meine Rezension zu "Die zerbrochene Puppe" von Judith und Christian Vogt findet ihr hier:
http://lord-byrons-buchladen.blogspot.de/2014/04/judith-christian-vogt-d...

© Beate Senft

Bewertung vom 17.04.2014
Der Letzte beißt die Hunde. Eine schwarze Krimikomödie
Walther, Markus

Der Letzte beißt die Hunde. Eine schwarze Krimikomödie


ausgezeichnet

Die alte Dame Mimi lebt mit ihrem Personal und ihren beiden Wachhunden, Willi und Basker, in einer großen Villa. Ihr größtes Hobby besteht darin, Kriminalromane zu lesen, wie ihre außerordentlich gut bestückte Bibliothek beweist. Eines Tages entgeht sie nur knapp einem Mordanschlag. Ein Flügel fiel ihr beinahe auf den Kopf. War das ein Mordversuch? Ihre Enkelin Helen eilt zu ihr und gemeinsam beginnen sie zu ermitteln. Hat der Bürgermeister etwas damit zu tun, der Mimi unbedingt das große Grundstück abkaufen möchte? Oder steckt doch eher die habgierige Verwandtschaft dahinter? Mimi lädt alle Verdächtigen zu sich ein. Kann sie einen davon als Mörder und Erbschleicher entlarven?

Ein neuer Roman von Markus Walther? Da musste ich doch sofort zugreifen. Und dieses Mal ist es auch noch ein Krimi. Ich freute mich wahnsinnig darauf, die Geschichte zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Genau wie in „Buchland“ erwarten den Leser wundervoll ausgearbeitete und etwas verschrobene Charaktere. Mimi ist eine Oma, wie sie sich wohl jeder wünschen würde. Sie ist taff, verschmitzt und lässt sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen. Oder der Butler Norbert. Steif wie ein Stock und korrekt bis in die Haarspitzen, ist er immer sofort zur Stelle, wenn Mimi ihn braucht. Er ist so großartig. Jeder sollte so einen Norbert haben. Lena, das Mädchen für alles, ist so eine liebenswerte Person, die man einfach nur an sich drücken möchte. Man möchte sie gerne als Freundin haben, denn mit ihr kann man Pferde stehlen. Wenn man das denn möchte. Und Helen, die Enkelin von Mimi, hat schreckliches durchgemacht und soll bei ihrer Oma wieder zu sich selbst finden. Helens Verflossener Tom ist eine Person, die man so richtig von ganzem Herzen hassen kann. Dazu noch die Nebenfiguren, die wirklich alle richtig interessant und gut gelungen sind.

In diesem Krimi spart Markus Walther auch nicht an seinem wundervollen Humor. Ohne dass es grotesk wirkt oder zum Slapstick verkommt, findet der Autor immer genau das richtige Maß an Spannung und Humor. Der Plot ist richtig gut ausgearbeitet und man rätselt gemeinsam mit Helen wer denn ein Interesse daran haben könnte, Mimi aus dem Weg zu räumen. Gleichzeit wird das Krimi-Genre ein bisschen auf die Schippe genommen. Ich habe bis zum Schluss gebraucht bis ich dahinter kam, um was es ging. In dieser Zeit durchläuft Helen eine wunderbare Verwandlung und man selbst wünscht so manchem der Charaktere die Pest an den Hals. Der Schreibstil ist wieder wundervoll und lässt Bilder im Kopf entstehen, wie es ein Film nicht besser könnte.

„Der letzte beißt die Hunde“ hat mir genauso gut gefallen wie „Buchland“, auch wenn es eine komplett andere Art von Geschichte ist. Es macht einfach großen Spaß das Buch zu lesen. Darum vergebe ich 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung für alle. Hoffentlich müssen wir nicht so lange auf das nächste Buch von Markus Walther warten. Egal was es sein wird, ich freue mich wahnsinnig darauf.

© Beate Senft

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.