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Benutzername: 
jutsi
Wohnort: 
Münsterland

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2021
Reise mit zwei Unbekannten
Brisby, Zoe

Reise mit zwei Unbekannten


gut

"Museen, Reisen und Literatur" trifft auf "Technik, Whiskey und Tour de France" - das klingt nach einer spannenden Mischung mit Situationskomik! Mit diesen Schlagworten stellen sich die beiden Protagonisten aus Zoe Brisbys Roman „Reise mit zwei Unbekannten“ in der Mitfahrzentrale vor. Dabei ist Alex ist jung, depressiv und vorsichtig; Maxine alt, lebenslustig und aus dem Altenheim ausgebüxt. Die beiden machen sich gemeinsam auf den Weg nach Brüssel und was sie gemeinsam erleben hat sich für mich an vielen Stellen nach Roadtrip Movie angefühlt.

Eigentlich versprach das Buch alles, was ich gerne mag: Etwas verschrobene Charaktere, eine gemeinsame Reise, Humor, aber auch ernste Themen wie Depressionen, Alter, Einsamkeit und Alzheimer. Trotzdem ist bei mir der Funke beim Lesen nicht so richtig übergesprungen. Das hatte viele verschiedene Gründe. Zum einen bedient sich die Autorin häufig langen Dialogen. In einem Film mag das durchaus funktionieren, zum Lesen waren sie mir jedoch häufig zu langatmig und konstruiert. Auch das Stilmittel der Überziehung hat für mich nicht immer so richtig funktioniert. Ab und zu wurde es mir einfach zu klamaukig. Die kleinen Eigenheiten, die einen Charakter besonders machen, habe ich zu Beginn des Buches noch erfreut wahrgenommen (verdrehte Sprichwörter, eine Handtasche mit witzigen Gegenständen etc.), im Laufe der Geschichte war ich dann aber schon fast genervt von der Häufigkeit, mit der darauf explizit hingewiesen wurde. Zu häufig hatte ich das Gefühl, die Geschichte wird mir nun noch einmal erklärt. Den Umgang mit den ersteren Themen des Buches habe ich nicht als besonders feinfühlig empfunden, sondern oft als Bruch, der nicht so richtig zum Rest der Geschichte passt. „Man muss nur mal was erleben, dann wird man die Depression schon los “ Diese Message finde ich sehr fragwürdig.

So ist eine ganz schöne Liste mit Dingen zusammengekommen, die mich beim Lesen etwas gestört haben. Trotzdem habe ich mich beim Lesen zwischendurch gut unterhalten gefühlt, sodass ich am Ende das Fazit „ganz nett“ ziehen konnte. Ein Buch, das man ohne große Erwartungen an einem entspannten Tag im Urlaub lesen kann!

Bewertung vom 30.03.2021
Der Baum und der Vogel
Bickford-Smith, Coralie

Der Baum und der Vogel


ausgezeichnet

Wunderschönes Kunstwerk für Jung und Alt

„Der Baum und der Vogel“ von Coralie Bickford-Smith ist visuell und auch haptisch ein echtes Kunstwerk. Das wunderschöne Cover mit Prägung und der Leineneinband machen neugierig und laden zum Entdecken ein. Auf den ersten Blick lebt dieses Buch von den Illustrationen. Jede Doppelseite ist ein Kunstwerk für sich und unglaublich modern und detaillreich gestaltet. Dabei ist es beeindruckend, wie die Autorin komplexe Welten mit wenigen Farben aus grafischen Elementen gestaltet. Auf den ersten Seiten sind es Grüntöne, Weiß und Rot als Akzent. Der Wandel von Tag zu Nacht wird durch einen Farbwechsel mit Blau, Schwarz und Rot dargestellt.

Während ich beim ersten Durchblättern im Bann der Bilder war, hat mich die Geschichte beim zweiten Lesen gefesselt. Sie hat zartere, leisere Töne als die kräftigen Bilder und transportiert eine wunderschöne Botschaft. Zudem wird auch mit dem Zeichensatz gespielt, mal stehen die Sätze ruhig und geordnet, mal fließen sie, mal fliegen sie ganz leicht. „Der Baum und der Vogel“ handelt vom Ankommen & Loslassen, Heimat, Vertrauen, neu entdecken und Mut. In jeder Lebensphase kann man in diesem Buch neue Sichtweisen und Antworten finden. Ein wunderschönes Werk, das ich für Jung und Alt empfehlen kann, auch als Geschenk!

Bewertung vom 22.03.2021
Die Erfindung von Alice im Wunderland
Hunt, Peter

Die Erfindung von Alice im Wunderland


sehr gut

Ein Blick hinter die Kulissen der Entstehung von Alice im Wunderland

Alice im Wunderland ist eines der bekanntesten Kinderbücher aller Zeiten. Doch wie ist diese phantasievolle Welt entstanden? Peter Hunt beleuchtet in „Die Erfindung von Alice im Wunderland“ genau diese Frage. Das Sachbuch enthält viele Abbildungen von original Illustrationen und Entwürfen, Fotos und spannende Zeitdokumente und ist damit fast wie ein kleiner Ausflug ins Museum.

Das Buch lässt sich grob in drei Teile einteilen und bespricht sowohl die Zeit vor der Entstehung von Alice, als auch die Entstehung an sich und den Nachklang. Warum und wie sich das Buch von allen bisher bekannten Kinderbüchern unterscheidet, fand ich sehr spannend zu lesen. Auch die vielen Verbindungen von Alice in die Realität zu echten Schauplätzen und Personen, die die Inhalte geprägt haben, sind sehr interessant.

Alle Fans von Alice werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen. Allerdings ist das Buch ein echtes Sachbuch und bei den vielen Namen, Zitaten und Verweisen braucht man schon ein wenig Ruhe und Zeit für die Lektüre. Man sollte also kein simples Unterhaltungsbuch erwarten, sondern eine fundierte und tiefgehende Analyse. Mir persönlich ging das Buch manchmal zu weit bzw. mich haben zu diesem Zeitpunkt nicht alle Aspekte interessiert.

Bewertung vom 22.03.2021
Wer wohnt denn da im tiefen Wald?
Piercey, Rachel

Wer wohnt denn da im tiefen Wald?


ausgezeichnet

Zauberhaftes Wimmelbuch

„Wer wohnt denn da im tiefen Wald“ ist ein zauberhaftes Wimmelbuch mit Gedichten von Rachel Piercey und Illustrationen von Freya Hartas. Schon das Cover zieht mit vielen liebevollen Details und Goldfolierung alle Blicke auf sich.

Im Innenteil finden sich viele, wunderschöne Illustrationen rund um das Thema Wald. Dabei sind auf einer Doppelseite immer jeweils ein Gedicht, eine große, thematische passende Illustration und eine Liste mit Suchaufträgen untergebracht. Themen sind zum Beispiel: Frühling, Schule, Kaninchens Geburtstag Sportfest. Picknick, Lagerfeuer und Wintersport. Besonders die Seiten mit vielen kleinen Details, wie der Kaninchenbau mit verschiedenen „Räumen“ faziniert Kinder. Auch nach häufigem Anschauen, gibt es immer neue Kleinigkeiten zu entdecken. Auf den letzten Seiten ist noch ein Naturlehrpfad abgebildet, mit vielen kleinen Ideen, wie Kinder die Natur erforschen können. Die Illustrationen sind wirklich zauberhaft gestaltet. Wichtig zu wissen ist, dass das Buch an sich keine „Naturlehrstunde“ zum Thema Wald ist – so steht z.B. ein Schrank im Hasenbau und feiern alle Tiere friedlich zusammen ein Sportfest.

Das Buch ist meiner Meinung nach auch schon für kleine Kinder ab eins geeignet, hat allerdings echte Buchseiten und ist kein Pappbilderbuch. Auch für ältere Kinder ab 3 ist es noch interessant. Ein schönes Buch, das Kinder lange begleiten kann.

Bewertung vom 18.03.2021
King Eddi und das Monster von Krong
Riley, Andy

King Eddi und das Monster von Krong


sehr gut

Modernes Märchen mit Witz

King Eddi und das Monster von Krong von Andy Riley kann man sich als modernes Märchen mit viel Witz vorstellen. Der Held ist Eddi, der neunjährige König von Eddiland, der zum Regieren jedoch die Unterstützung seiner Ministerin Jill benötigt. Das Buch ist gespickt mit Witzen, die bei Kindern einfach super ankommen – von schleimigen Gemüse bis zu Monstern mit Durchfall ist alles dabei. Dabei sind die Charaktere alle interessant und besonders ausgestaltet. Die Geschichte wird dabei von Illustrationen in schwarzweiß begleitet. Das diese nicht bunt sind, finde ich bei diesem Buch überhaupt nicht störend, denn sie sind auf jeden Fall sehr ansprechend und tragen auch viel zur Geschichte bei. Das Buch wird offziell für Kinder ab sieben Jahren empfohlen und ist für Erstleser sicher interessant. Wir haben es jedoch schon mit 3,5 Jahren als Vorlesebuch genutzt und es kommt bei meinem Sohn super an. Er schaut sich die Illustrationen auch gerne alleine nochmal an und kichert vor sich hin. Ich würde das Buch also für eine größere Alterspanne für alle die eine humorvolle Geschichte suchen sehr empfehlen!

Bewertung vom 04.03.2021
Eine gute Frage
Kuhlmann, Lena

Eine gute Frage


ausgezeichnet

Anregung zur Selbstreflektion

„Eine gute Frage“ hält was der Titel schon verspricht: Das kleine Büchlein stellt gute Fragen!
Die Autorin Lena Kuhlmann ist Psychotherapeutin und das merkt man dem Buch auch an. Die 100 Fragen sind mit Bedacht ausgewählt und setzen manchmal große Gedanken und Gefühle in Bewegung. Für eine bessere Übersicht sind sie in vier Themengebiete eingeteilt, Beziehungen, Gesundheit, Kreativität und Leben, und zudem nach Tiefe sortiert. Dabei kann man die Tiefe natürlich subjektiv auch ganz anders empfinden. Manche Fragen fühlen sich ganz leicht an und sind auch für Smalltalk geeignet, andere Fragen können unangenehme Wahrheiten wachrütteln, wenn man sich ernsthaft auf sie einlässt. Auf der Banderole auf dem Einband steht: Stell dir die Fragen, und stell dich den Antworten. Meiner Meinung nach ein perfekter Leitspruch für das Buch.

Absolut positiv ist auch die Gestaltung des Buches. Das Design ist durchdacht und reduziert. Durch den Leinenumschlag mit Goldfolienprägung fühlt sich das Buch auch haptisch sehr gut an. Wichtig zu wissen ist, dass das Büchlein nur bedingt Platz zum Beantworten der Fragen bietet, und eher als eine Fragensammlung zum Mitnehmen gedacht ist.Die einzelnen Seiten mit den Fragen sind sehr schlicht und prägnant gestaltet. Diese Designelemente haben mich auch schon bei dem Terminplaner „Ein guter Plan“ aus dem selben Verlag sehr angesprochen. Daher ist „Eine gute Frage“ auch ein schönes Geschenk.

Zusätzlich ist das Buch in Deutschland gedruckt und gebunden, vegan, und aus 100 Prozent Altpapier mit Ökofarben produziert. Diesen Einsatz für mehr Nachhaltigkeit finde ich sehr unterstützenswert.

Bewertung vom 25.02.2021
Fühlen lernen
Welding, Carlotta

Fühlen lernen


ausgezeichnet

Hochspannendes Sachbuch zum Thema Emotionen

Entwickeln wir uns alle zu emotionalen Analphabeten? Diese Frage stellt die Dr. Carlotta Welding gleich in der Einleitung zu „Fühlen lernen“, ihrem spannenden Sachbuch zu einem sehr akutellem Thema: Unsere Emotionen! In der aktuellen Zeit entwickeln wir uns weg von echtem Kontakt zu immer mehr digitalen Unterhaltungen. Das hat auch Einfluss auf unsere Gefühle.

Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt, denn Carlotta Welding schafft es das komplexe Thema leicht, unterhaltsam und spannend rüberzubringen. Viele der angesprochenen Probleme rund um das Thema Gefühlsvermeidung (wie der gesellschaftliche Druck rund um das Thema pflegeleichte Babys) habe ich auch schon beobachtet.

Der Titel „Fühlen lernen“ hat bei mir zunächst die Erwartung geweckt, dass es sich um ein reines Selbsthilftbuch weckt, aber dem ist nicht so. Das Thema Emotionen wird ausführlich und umfassend aufgearbeitet. Dabei lernt der Leser zuerst den Unterschied zwischen Gefühlen & Emotionen und wie diese entstehen, immer fundiert auf wissenschaftlichen Quellen. Diese sind im Anhang auch alle verzeichnet, sodass man sich bei Interesse noch weiter vertiefen kann. Besonders interssant fand ich die Ausführungen zu einem guten Umgang mit Gefühlen, und welche Einfluss die Kindheit darauf hat. Meiner Meinung nach ist das Wissen, wie sich das Gehirn entwickelt und wie Sprache und Emotionen zusammenhängen, als Eltern besonders interessant, da es eine Basis für einen besseren Umgang innerhalb der Familie bietet und gleichzeitg die Chance, Kindern von Anfang an einen guten Umgang mit Gefühlen mitzugeben. Wie wichtig dieser für die (mentale und körperliche) Gesundheit ist, wird im Buch deutlich.

Carlotta Welding klärt auf, wann und warum der Umgang mit Gefühlen problematisch werden kann und mit welchen einfachen Übungen der Zugang zu den eigenen Gefühlen verbessert werden kann. Ganz klar wird auch kommuniziert, wann man sich besser professionelle Hilfe holen soll. Dieser letzte Teil mit praktischen Anregungen hätte meiner Meinung nach gerne auch etwas länger ausfallen dürfen. Insgesamt ist das Buch aber auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für einen Einstieg in das Thema!

Bewertung vom 23.02.2021
Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


sehr gut

„Der andere Sohn“ von Mohlin & Nyström startet mit zwei Erzählsträngen: Der FBI Agent John erwacht 2019 in Baltimore im Krankenhaus, nachdem seine Deckung bei einem Undercover Einsatz aufgeflogen ist. Außerdem erlebt Heimer 2009 in Schweden die ersten Tage nach dem Verschwinden seiner Tochter Emelie, die ein mysteriöses Bucketlist Tattoo auf dem Arm trägt. Schnell wird klar, dass beide Handlungen zusammenhängen, denn der Hauptverdächtige im Fall Emelie, ist Johns Bruder Billy. Allen Risikos zum Trotz, lässt er sich im Zeugenschutzprogramm zurück in seine alte Heimat in das Cold Case Team versetzen, das Emelies Fall neu aufrollt.

Mohlin & Nyström erzeugen durch eine unaufgeregte, soldide Erzählweise langsam und subtil Spannung. Das gelingt ihnen ganz ohne Leichenberge, verrückte Serientäter und ekelige Details. Besonders die Sichtweise von Emelies Vater und seine Beziehung zu seiner Frau und ihrem unterschiedlichem Umgang mit der Tragödie in ihrem Leben empfand ich als sehr spannend, sodass ich mich trotz des recht langem Buches nicht gelangweilt habe.

Einige der Persönlichkeiten habe ich als etwas klischeehaft wahrgenommen, z.B. die toughe Anwältin. Da dieser Band der Auftakt einer Reihe war, hoffe ich sehr, dass diese in den folgenden Bänden noch mehr Tiefe bekommt. Neben dem konkreten Fall, hängt die Bedrohung aus Baltimore immer noch über John und ist seine Tarnung alles andere als bombensicher. Das hier dargestellte Zeugenschutzprogramm kratzt am Rand der Glaubwürdigkeit. Für einen Roman dürfen die Autoren sich diese Freiheit natürlich nehmen, ich bin jedoch gespannt, wie dies in den folgenden Bänden weiter umgesetzt wird.

Insgesamt habe ich mich mit „Der andere Sohn“ sehr gut unterhalten gefühlt und ich werde auch die kommenden Bände gerne lesen. Wegen kleiner Schwächen vergebe ich 3,5 bis 4 Sterne.

Bewertung vom 19.02.2021
Vorsicht, Wunschfee! / Maxi von Phlip Bd.1
Ruhe, Anna

Vorsicht, Wunschfee! / Maxi von Phlip Bd.1


ausgezeichnet

Wer ist denn das? Maxi von Phlip zieht schon auf dem Cover alle Blicke auf sich - selten hat ein Buchcover meine Kids so neugierig gemacht. Die kleine Fee heißt mit vollem Namen Maximeralda Feodora Dilara Nina von Phlip und ist eine kleine Wunschfee aus einer Flasche, die allerdings gerade beurlaubt ist und daher nicht alle Fähigkeiten einsetzen kann. Das Buch ist aus der Sicht von Paula geschrieben, die im Trödelladen ihres Papas die kleine Fee entdeckt. Ab dann erleben die beiden zusammen schöne Abenteuer.

Das Buch fällt durch die wunderschönen, modernen Illustrationen auf. Auch Maxi und Paula gefallen uns als Figuren sehr, denn sie sind so gar nicht, was man unter dem Begriff Fee sonst so in rosa, pink und Glitzer präsentiert bekommt. Die beiden sind cool, frech und modern. Daher finde ich auch sehr schade wenn ich als Überschrift zu dem Buch „Erste Lesegeschichte für Mädchen“ lese, denn das Buch ist definitv etwas für alle Kinder!

Es funktioniert übrigens nicht nur als Buch für das erste selbstständige Lesen, sondern auch als Vorlesebuch für Kinder ab 4 kann ich es empfehlen. Die Kapitel sind relativ kurz und teilen die Geschichte in sinnvolle Abschnitte ein. Wir sind begeistert und würden uns sehr freuen, wenn weitere Abenteuer von Maxi und Paula folgen!

Bewertung vom 09.02.2021
Big Sky Country
Wink, Callan

Big Sky Country


sehr gut

In „Big Sky Country“ von Callan Wink begleiten wir den Protagonisten August beim Erwachsenwerden. Das Buch beschreibt seine Teenagerjahre, die durch die Trennung der Eltern stark geprägt werden. August wächst auf einer Milchkuhfarm auf und stellt das simple Leben mit harter Arbeit und immergleichen Tagen nie in Frage. Seine Mutter will jedoch mehr, bildet sich weiter und nimmt ihn nach der Trennung mit nach Montana. Dort erhofft sie sich ein anderes Leben für August, der jedoch seinen eigenen Weg geht.

Callan Wink schreibt sehr eindrücklich, die frische Milch aus dem Einmachglas und den Stallgeruch konnte ich auf den ersten Seiten fast mit allen Sinnen wahrnehmen. Das Bild von August entsteht dabei durch die Beschreibung vieler einzelner Episoden und Vorkommnisse, die sich aneinanderreihen. Einen roten Faden, oder ein Ziel, auf dass das Buch hinarbeitet, gibt es in dem Sinne nicht. Der Stil ist dabei an vielen Stellen hart und schonungslos. August pendelt immer wieder zwischen simpler, harter Arbeit, die ihn erdet und teilweise brutalen Erlebnissen als Heranwachsender. Er bleibt dabei oft für sich, ein Einzelgänger. Callan Wink zeichnet mit „Big Sky Country“ ein detaillreiches Bild des oft eintönigen Lebens in Montana auf dem Land mit vielen vielschichtigen, gut ausgearbeiteten Charakteren. Obwohl der Schreibstil mir sehr gefallen hat, fand ich das Buch an manchen Stellen langatmig. Insgesamt fällt es mir bei diesem Buch schwer ein Fazit zu ziehen. Ich würde 3,5 Sterne vergeben.