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Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 446 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2024
Die Hochhauskatze
Wnuk, Oliver

Die Hochhauskatze


ausgezeichnet

Der gute Geist des Hochhauses

In dem großen Haus in der Wollmastettersteinerstraße (das schwierigste Wort der Geschichte) lebt Frau Martinez mit ihrer Katze Schnee. Schnee ist aber eigentlich überall in den zwölf Stockwerken zuhause. Sie kennt die Menschen, ihre Gewohnheiten und manchmal sogar ihre Wünsche. Und während sie rein- und rausspaziert, bringt sie die Menschen ganz subtil zusammen.

Ich bin ganz begeistert von der Aufmachung des Buches. Nicht nur ist das Format einem, natürlich kleinen Hochhaus angepasst, sondern die Cover-Innenseiten bieten uns einen Blick in die vielen Wohnungen im Hochhaus. Überhaupt sind die vielen Illustrationen von Andrea Stegmaier sehr detailreich und wunderschön anzusehen. Fast benötigt man keinen Text, um die Geschichte zu verstehen, aber eben nur fast.

Oliver Wnuk zeigt mit einfachen Worten und liebevoll, dass es nicht viel braucht, um Menschen zueinander zu bringen. Beim Lesen wurde mir warm ums Herz und die Geschichte ließ mich am Ende mit einem wohligen Gefühl zurück.

Ein wunderbares Bilderbuch über Offenheit und Toleranz seinen Mitmenschen gegenüber.

Bewertung vom 22.08.2024
Die Tiere der Nacht
Juckes, Sarah Ann

Die Tiere der Nacht


ausgezeichnet

Sehr berührend

Die Mutter der zehnjährigen Nora leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und hat sie und ihre Tochter nach und nach in die Isolation gebracht. Nora versucht alles, um ihrer Mutter zu helfen und Triggerauslöser zu vermeiden.

Nora ist ein starkes Mädchen, die die Probleme, die die Krankheit ihrer Mutter mit sich bringen, versucht alleine zu stemmen. Aber sie merkt, dass es für sie einfach zu viel wird. Hilfe erhofft sie sich von der Geisterfüchsin, die sie erstmals in der Nacht aufsucht.

In Kwame findet sie einen Freund, der sie einfach nimmt wie sie ist. Mit ihm und ihren gemeinsamen Abenteuern kehrt ein Stück Kindheit in Noras Leben zurück. Kwame ist ein toller Freund und ein ganz wunderbarer Charakter, den man einfach gerne haben muss. Durch ihn und die Fantasieanteile mit den Geistertieren erfährt die Geschichte ein wenig mehr Leichtigkeit.

Ich mochte den eindringlichen Schreibstil von Sarah Ann Juckes, der fesselt und eine besondere Atmosphäre schafft sehr. Schön sind die Schwarz-Weiß-Illustrationen, die den Text auflockern. Mir haben besonders die verschieden Tiere in ihren unterschiedlichen Positionen an jedem Kapitelanfang gefallen.

Die Autorin hat sich mit einer psychischen Erkrankung ein schweres Thema für ein Jugendbuch ausgesucht. Auf fantasievolle Weise aber gezeigt, dass man sich einer solchen Krankheit nicht schämen muss und was noch wichtiger ist, dass man ruhig um Hilfe bitten kann und auch muss, wenn die Last einfach zu schwer wird. Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat und die auch zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 20.08.2024
Bei der Laterne woll'n wir stehen
Wendt, Gunna

Bei der Laterne woll'n wir stehen


weniger gut

Ich war enttäuscht

Mir fiel als erstes das schöne Cover ins Auge. Bei dem Titel wurde ich sofort an das berühmte Lied von Lale Andersen erinnert, welches ich sehr mag. Lt. Klappentext sollte dieser fiktive Roman über das besungene Mädchen wie das Lied selbst voller Liebe, Sehnsucht und Hoffnung sein. So fing ich voller Vorfreude zu lesen an.

Liliane und Cord haben sich schon als Teenager ineinander verliebt. Während Cords große Leidenschaft die Literatur ist, möchte Liliane als Sängerin Karriere machen. Als 1914 der Krieg ausbricht, beschließt Cord von einem Tag auf den anderen, sich freiwillig zu melden. Liliane hat dafür keinerlei Verständnis und sagt ihm auf den Kopf zu, dass sie nicht auf ihn warten wird.

Fand ich die ersten Kapitel noch sehr interessant, ließ meine Freude aber bald nach. Weder konnte mich die Geschichte packen, noch wurde ich mit den Protagonisten warm. Bei Cord war das kein Wunder, denn im weiteren Verlauf wird nur noch kurz und sporadisch von ihm berichtet. Liliane scheint rastlos und hat Cord wohl nie vergessen, aber weder sie noch Cord stellen irgendwelche Versuche an, um wieder zueinander zu finden.

Das Zeitgeschehen wurde insofern gut eingefangen als die zu jener Zeit bekannten Künstler unterschiedlicher Künste namentlich genannt wurden. Da mir die meisten Namen unbekannt waren, fand ich diese Aufzählungen langweilig. Auch die mit dem Kriegsgeschehen einhergehenden Einschränkungen kamen zur Sprache. In diesem Zusammenhang fand ich es seltsam, dass Liliane sich Sorgen macht wie man mit den Essensrationen überleben soll, aber gleichzeitig Brotrinde an die Schwäne verfüttert.

Leider war ich von diesem Roman sehr enttäuscht und kann daher auch nur 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 18.08.2024
Bakabu auf der verrückten Bewegungsinsel
Auhser, Ferdinand;Schweng, Manfred

Bakabu auf der verrückten Bewegungsinsel


sehr gut

Mit Spaß und viel Schwung

Wir kannten Bakabu bisher noch nicht und haben uns auf der ersten Doppelseite die niedlichen Protagonisten erstmal genau angeschaut. Als wir hörten, dass der Esel Jack Embalo krank ist und ihm nur das Katzuh helfen kann, haben wir uns sofort mit Bakabu und seinen Freunden auf den Weg übers wilde Meer zu der geheimnisvollen Insel gemacht. Ich sag euch, es gab ganz schön viele Abenteuer zu überstehen. Hoffentlich kann Katzuh Embalo wirklich helfen.

An manchen Stellen bereitete das Lesen den Jüngeren durch Buchstabenvertauschung, Wortschöpfungen oder der speziellen Sprechweise von Mimi Lou einige Schwierigkeiten, so dass Hilfestellung erforderlich war. Noch mehr Spaß als mit der Geschichte hatten wir mit den Turnübungen am Ende jedes Kapitels, die teilweise für viel Gelächter sorgten. Hier war die jüngere Generation eindeutig im Vorteil. Super fanden wir, dass über die QR-Codes die entsprechenden Videos und Lieder runtergeladen werden konnten. Das sorgte für noch mehr Schwung.

Eine lustige und spannende Abenteuerreise mit liebenswerten Protagonisten. Ich werde das Buch auf jeden Fall bei den jüngeren Kindern an der Grundschule zum Einsatz bringen. Da sind die Bewegungslieder doch eine tolle Auflockerung.

Bewertung vom 16.08.2024
Emilias erster Schultag / KoboldKroniken: Der KlassenKobold Bd.1
Bleckmann, Daniel

Emilias erster Schultag / KoboldKroniken: Der KlassenKobold Bd.1


ausgezeichnet

Abenteuer Schule

Das Buch besticht schon durch seine individuelle Aufmachung. Bereits das Cover mit dem Schloss deutet darauf hin, dass es sich um ein Tagebuch handelt. Da Emilia nicht abgeschlossen hatte, habe ich ihr Tagebuch gelesen, aber das durfte ich ausnahmsweise auch.

Mit Hilfe von Fotos, Stickern und Zeichnungen beschreibt Emilia ihren ersten Schultag und der ist sehr aufregend. Sie lernt nicht nur ihre Lehrerin und ihre Mitschüler kennen, sondern auch Ümpf und Rumpel. Dabei erweist sie sich als einfallsreich, mutig und offen für Fremdes. Alles Eigenschaften die eine Abenteuerin wie Emilia auch haben muss. Und am Ende beschert ein wenig Koboldmagie ihr und der 1a auch noch das Klassentier.

Ein wunderbarer Lesespaß nicht nur für Schulanfänger, obwohl gerade diese sich sehr gut mit Emilia identifizieren können. Die individuelle Aufmachung ist so abwechslungsreich, dass keine Langeweile aufkommt. Wenig Text und kurze Kapitel sind ideal für noch nicht so versierte Leser, eignen sich aber auch gut zum Vorlesen. Eine Besonderheit sind jeweils ein Ausmalbild und ein Rätsel am Ende jedes Kapitels.

Ich habe Emilia sehr gerne an ihrem ersten Schultag begleitet und hoffe auf ein Wiederlesen mit ihr, dem Ümpf und Rumpel. Ihr wisst nicht wer Ümpf und Rumpel sind? Da hilft nur das Buch besorgen und selber lesen.

Bewertung vom 15.08.2024
Salute - Der letzte Espresso
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Der letzte Espresso


ausgezeichnet

Spannung, Humor, Urlaubsidylle - einfach beste Unterhaltung

Ich war sehr gespannt auf den Start der neuen Reihe von Friedrich Kalpenstein, denn schließlich bin ich von der „Prost-Reihe“ sehr verwöhnt. Aber ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil!

Der ehemalige Polizist Paul Zeitler hat sich nach dem er seinen Dienst quittiert hat, am Gardasee niedergelassen und führt dort sehr erfolgreich das Café Monaco. Sein beschauliches Leben beschränkt sich auf ein Schwätzchen mit dem Nachbarn, seinen Kunden oder einem kleinen Flirt mit der Boutique-Besitzerin nebenan. Leider hat es mit der Beschaulichkeit ein Ende als in seinem Café ein Journalist ermordet wird.

Die Ermittlungen übernimmt Commissario Lanza, der mir ziemlich steif und unnahbar vorkommt. Er wirkt für mich gar nicht wie ein Italiener, sondern er könnte auch ein kühler Hanseate sein. Klar gefällt es ihm nicht, wenn Paul auf eigene Faust ermittelt, hält er ihn doch für verdächtig. Aber einmal Polizist, immer Polizist.

In seiner typischen Art schreibt Kalpenstein flüssig, spannend und mit einer gehörigen Portion Humor, der sich besonders in den Dialogen zeigt. Gleichzeitig schafft er es, mir nicht nur die verschiedenen Charaktere, sondern auch die Landschaft und das typische Flair durch seine bildhaften Beschreibungen näher zu bringen. Ich habe mich in Bardolino sehr wohl gefühlt, den Blick auf den Gardasee genossen, die Touristen an der Promenade beobachtet, mir ein paar Köstlichkeiten des Konditors Leone gewünscht und mich nicht zuletzt in die unternehmungslustige Chihuahuahündin Principessa verliebt.

Für mich ein gelungener Start in diese neue Reihe mit interessanten Charakteren, von denen ich in Zukunft hoffentlich noch einigen wiederbegegnen werde.

Bewertung vom 14.08.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Spannender Zeeland-Krimi mit Bezug zur Vergangenheit

Hoofdinspecteur Liv de Vries wird nach einem missglückten Einsatz von ihrem Vorgesetzen aus der Schusslinie genommen und soll sich erstmal um einen Vermisstenfall in Zeeland kümmern.

Diese Geschichte hat nicht ganz so viele Teile wie ein Puzzle, aber drei Geschehnisse in unterschiedlichen Zeitebenen müssen von Liv und ihren Kollegen richtig zu einem Ganzen zusammengefügt werden, um Hintergründe zu verstehen und zur Lösung zu kommen.

Die erste Geschichte startet 1944 auf der Insel Walcheren, deren Deiche durch Bombardement zerstört werden, wobei viele Menschen ertrinken. Durch immer wieder eingefügte Rückblicke nehmen wir für einige Zeit an dem Schicksal einiger Überlebender teil.

Bei dem aktuellen Fall des vermissten Rob van Loon stellt Liv schnell fest, dass Rob eine entscheidende Rolle in dem Fall eines vermissten Mädchens vor zehn Jahren gespielt hat, so dass auch dieser Fall in den Fokus der Ermittlungen von Liv gerät. Wurde diese nie aufgeklärte Tat vielleicht nun gerächt? Aber wie passen die weiteren Opfer da rein?

Maarten Vermeer hat diesen komplexen und über einen langen Zeitraum spielenden Krimi perfekt aufgebaut und zum Schluss für mich logisch zu Ende geführt. Neben dem Krimi spielen die Probleme unseres Nachbarlandes durch die vielen Einwanderer eine Rolle. Sie befeuern die rechtsradikalen Strömungen in der Bevölkerung und bescheren den entsprechenden Parteien vermehrten Zulauf. Gleichzeitig schildert er aber auch die landschaftliche Schönheit von Zeeland und dem mittelalterlichen Städtchen Veere, so dass dieser Landstrich auf meine Urlaubsliste gelandet ist.

Ich mag die mit einem starken Gerechtigkeitssinn ausgestattete Ermittlerin Liv de Vries sehr, auch wenn sie manchmal zu stark auf sich und ihren Spürsinn fokussiert ist und hoffe auf weitere Fälle mit ihr.

Bewertung vom 12.08.2024
Luna
Giuliano, Serena

Luna


sehr gut

Mehr Tiefgang als erwartet

Bewertet mit 4.5 Sternen

Luna hat vor Jahren nicht nur ihrer Heimatstadt Neapel, sondern auch ihrem Vater den Rücken gekehrt. Als er jetzt schwerkrank im Krankenhaus liegt, kehrt sie in ihre alte Heimat zurück.

Luna ist eine sympathische junge Frau, die zu Beginn der Geschichte noch nicht mit sich und ihrer Vergangenheit im Reinen ist. Durch die eingestreuten Rückblicke erfahren wir mehr aus ihrer Kindheit und Jugend. Mit jedem Tag in Neapel merkt sie wie sehr sie diese Stadt am Fuße des Vesuvs vermisst hat und nicht nur die, sondern auch Gina ihre Cousine und beste Freundin aus Kindertagen. Gina ist ein so offener und lebensbejahender Charakter, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe.

Lunas zerrüttete Beziehung zu ihrem Vater lässt sich trotz eines klärenden Gesprächs nicht kitten. Immerhin kennt sie jetzt die Wahrheit. Hier hatte ich mir eine ausführlichere Darstellung der Vergangenheit des Vaters und die Auswirkungen auf sein Leben und das seiner Familie gewünscht. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Der Besuch in Neapel und die Wiederentdeckung ihrer Liebe zu dieser Stadt hat Luna gutgetan. Sie scheint ihren Rucksack abgelegt zu haben und ist nun auch bereit, zu ihrer anderen Liebe im Leben zu stehen.

Mir gefiel der bildhafte Schreibstil der Autorin, die mir die Schönheit Neapels nähergebracht hat. Überrascht hat Serena Giuliano mich mit den vielen tiefergehenden Themen, die der Leichtigkeit des Romans aber keinen Abbruch taten. Wir erfahren von den mafiösen Strukturen und den gesellschaftlichen und sozialen Problemen der Stadt; lernen Filomena kennen, die einen Verein gründete, der Unterkünfte für Obdachlose errichtet und unterhält, um hier nur zwei Beispiele zu nennen.

Überhaupt gibt es in der Geschichte so viele tolle und liebenswerte Charaktere. Neben den schon genannten sind da natürlich noch Lunas drei besten Freundinnen aus Mailand oder Signora Anna, die für jede Lebenslage ein italienisches bzw. neapolitanisches Sprichwort zur Hand hat.

Ein wirklich toller Roman mit viel italienischem Flair, der von mir eine unbedingte Leseempfehlung bekommt.

Bewertung vom 08.08.2024
Irish Love - Vom Glück geküsst
Donovan, Josie

Irish Love - Vom Glück geküsst


sehr gut

Irland im Herzen

Allie Malone lebt und arbeitet mit ihrem Freund Giles in London. Als ihr Vater einen Herzinfarkt bekommt, ruft er sie zurück in ihr irisches Heimatdorf, um ihn beim jährlichen Matchmaking-Festival zu vertreten. Alles sträubt sich in ihr und eigentlich steht sie kurz vor der Auswanderung mit Giles in die USA. Doch notgedrungen übernimmt sie den Part ihres Vaters als Matchmaker.

Was für ein Unterschied für Allie zwischen dem trubeligen und nahezu anonymen Leben in London zu diesem kleinen Dorf im County Clare, wo jeder jeden kennt und es keine Geheimnisse zu geben scheint. Es war interessant Allie bei ihrer Aufgabe zu begleiten und zu sehen wie sie mehr und mehr erstarkt, an Selbstbewusstsein gewinnt, sich verliebt und ihr bisheriges Leben infrage stellt.

Außer Allie gibt es eine ganze Reihe an Charaktere und ich musste ein wenig aufpassen, den Überblick nicht zu verlieren. Besonders erwähnen möchte ich hier nur noch den liebenswerten Fred mit seiner berührenden Geschichte. Am Ende des Buches findet man einige seiner Rezepte, die mir während des Lesens den Mund wässerig gemacht haben.

Der Schreibstil ist flüssig und sorgte für einen guten Lesefluss. Besonders gefielen mir die vielen landschaftlichen Beschreibungen der grünen Insel. Sie erinnerten mich an meinen Urlaub dort und weckten den Wunsch, erneut dorthin zu fahren.

Bis vor kurzem hatte ich noch nie etwas von einem Matchmaker gehört. Es war interessant darüber zu lesen. Am Ende hätte ich mir ein weiteres Kapitel mit einem Ausblick ein bis zwei Jahre später gewünscht. Insgesamt fand ich die Geschichte kurzweilig und unterhaltsam und vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 07.08.2024
Die große Weltreise durch den Zoo
Schoenwald, Sophie

Die große Weltreise durch den Zoo


ausgezeichnet

Witzig und sehr einfallsreich

Weil die Saison so erfolgreich war, wird der Zoo für einen Tag geschlossen und alle Tiere dürfen mit in den Urlaub fahren. Aber wie es auch im wahren Leben so ist, wenn viele Menschen oder hier eben Tiere, sich auf etwas einigen sollen, geht das meist schief. Jedes Tier möchte woanders hin, etwas anders erleben oder unternehmen. Das bringt den Zoodirektor und seinen Gehilfen Igel Ignaz ganz schön ins Schwitzen. Wie soll das an einem einzigen Tag funktionieren?

Ich finde die Idee hinter dieser Geschichte von Sophie Schoenwald gut und auch sehr einfallsreich umgesetzt. Die Kinder merken, dass es ähnlich wie in der Kita, der Schule oder auch in der Familie zugeht. Viele Wünsche, die ausgesprochen werden und nun gilt es, einen Kompromiss oder eine Lösung zu finden. Im Zoo gelingt das ganz wunderbar, alle helfen mit und am Ende sind alle glücklich und zufrieden.

Bei diesem Buch lernen die Kinder nicht nur sehr viele unterschiedliche Tiere kennen, sondern auch verschiedene Länder und ihre Wahrzeichen wie z. B. den Eifelturm oder die Oper von Sidney. Es geht auch in ein Museum und sogar der englische König hat einen Auftritt. Auch witzige Momente wurden eingestreut wie z. B. der Elefant im Porzellanladen, ein auf einem Bügelbrett surfender Pinguin oder auch die Verkleidungen.

Die vielen, teils großformatigen, farbigen und detailreichen Illustrationen von Günther Jakobs unterstützen den Text ganz wunderbar und sorgen dafür, dass auch kleinere Kinder Spaß an dem Buch haben.

Das Ende fand ich etwas abrupt, aber trotzdem gibt es von mir fünf Sterne, weil Kinder hier nicht nur ihren Wissensschatz erweitern, sondern auch etwas über soziales Verhalten lernen können. Und dabei ist das Buch auch noch sehr unterhaltsam.