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Benutzername: 
Buffy1999
Wohnort: 
Wesel

Bewertungen

Insgesamt 369 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2024
White Zero
Falk, Thilo

White Zero


ausgezeichnet

Ein spannender Klimathriller

Deutschland bzw. Mitteleuropa erlebt eine kleine Eiszeit. Es bricht immer mehr innerhalb Deutschlands zusammen. Die Versorgung der Bevölkerung wird langsam problematisch und die Energiepreise sind mittlerweile unbezahlbar. Es wird eine Ursachenforschung betrieben, die aber noch keine Ergebnisse erzielt. In dem gebildeten Krisenstab ist eine bunte Mischung u. a. aus Forschung, Politik und Militär. Auch die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer gehört diesem Krisenstab an. Sie macht dann auch die entscheidende Entdeckung und zusammen mit ihrem Partner Clemens Bach sowie den niederländischen Reederei-Chef Titus van Dijk versucht sie den Ursachen auf dem Grund zu gehen.

Ich hatte schon Dark Clouds von dem Autor begeistert gelesen und war dementsprechend gespannt, was mich dieses Mal erwarten würde. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Diese wochenlangen extremen Minustemperaturen waren sehr beängstigend. Das mochte man sich hier in der Wirklichkeit nicht vorstellen. Fast nichts ging mehr. Die Industrie und Landwirtschaft konnte zum größten Teil nichts mehr produzieren und daraus folgend, konnten wichtige Konsumgüter nicht mehr hergestellt werden. Selbst der Müll konnte irgendwann nicht mehr abgeholt werden. Nur noch zwei Flüsse wurden eisfrei gehalten, doch das trug auch nicht viel zu den Lieferengpässen bei. Jana fand ich sehr sympathisch. Sie war auch die einzige im Krisenstab, die man als Leser ernst nehmen konnte. Als sie endlich eine Spur dazu hatte, was diese Eiszeit ausgelöst haben könnte, wurde es als absurd abgetan. Doch dann erkannten auch die anderen, dass Jana recht haben könnte. Ihr Freund Clemens machte ebenfalls einen sehr sympathischen Eindruck. Titus konnte man anfangs nicht gut einschätzen, aber das änderte sich auch im Laufe der Geschichte.

Dieser Thriller war extrem spannend und auch beängstigend. Zum Glück war der hauptsächliche Grund fiktional. Am Anfang gab es viele verschiedene Orte und Personen, die man erst einmal gar nicht verbinden konnte. Doch im Laufe der Geschichte fügten sich diese Stränge zusammen. Es gab außerdem immer zwischendurch Ausschnitte aus Zeitungen, Fernsehbeiträgen usw. Da musste ich es des Öfteren schmunzeln. Aber vieles in der Geschichte waren wahre Begebenheiten, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel standen und zum Nachdenken anregten. Dieses wurde im Nachwort des Autors auch nochmal beschrieben.

Fazit:
Absolut spannend.

Bewertung vom 10.01.2024
Zero Days
Ware, Ruth

Zero Days


ausgezeichnet

Ein Pageturner

Jacintha „Jack“ Cross und ihr Ehemann Gabe sind Pentester. Sie werden von Firmen engagiert, um deren Sicherheit zu prüfen und Schwachstellen ausfindig zu machen. Während Gabe von zu Hause aus über den Computer alles macht, geht Jack zur gleichen Zeit in die Firmen. Und leider wird sie dieses Mal erwischt, als sie schon fast bei ihrem Auto ist. Als sie Stunden später totmüde zu Hause ankommt, findet sie ihren Mann ermordet an seinem Schreibtisch vor. Und schon bald stellt sich heraus, dass irgendjemand einen perfiden Plan geschmiedet hat, damit sie als Mörderin ihres eigenen Mannes dasteht. Kurz vor ihrer Verhaftung ergreift sie die Flucht und sie hat nur ein Ziel vor Augen: Den wahren Mörder von Gabe finden.

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Der Schreibstil war sehr angenehm und fesselnd. Die Geschichte startete sogleich spannend. Man hörte sofort heraus, was für ein gutes Team Jack und ihr Mann Gabe waren. Sie war zuständig für die Schwachstellen innerhalb der Firmengebäude und Gabe machte alles von zu Hause aus an seinem Rechner. Ich mochte die beiden sofort, auch wenn man leider nicht mehr die Chance bekam, Gabe näher kennenzulernen. Auch Hel, die Schwester von Jack, war äußerst sympathisch. Sie spielte zwar nur eine Nebenrolle, aber das musste ich einfach erwähnen.

Dieser Thriller war sehr rasant und hatte mich total gefesselt. Die Flucht von Jack vor der Polizei und die Risiken, die sie dafür einging waren sehr actionreich. Und erst nach und nach setzte sich das Puzzle zusammen. Ich hatte allerdings schon recht schnell den richtigen Riecher. Aber das machte überhaupt nichts, da das Buch die Spannung immer hochhielt. Für mich war es ein richtiger Pageturner, den ich nur empfehlen kann.

Fazit:
Es war spannend vom Anfang bis zum Ende.

Bewertung vom 07.01.2024
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


weniger gut

Leider nicht mein Fall

In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Schnell wird Richard, der Freund des verschwundenen Toms, verdächtigt. Er soll Tom von einer Brücke im Wald in den reißenden Fluss gestoßen haben. Richard leugnet es und verstrickt sich dabei in Lügen, sodass ihm niemand glaubt. Aber als er die Wahrheit sagt, glaubt ihm ebenfalls niemand. Richard kann es selbst nicht verstehen, was mit Tom passiert ist. Deswegen sucht er seinen Freund und dies führt ihn auf die dunkle Seite von Ballantyne. Dorthin, wo das Nachthaus steht.

Das Buch war in drei Teile unterteilt.
Richard war mir erst einmal nicht sehr sympathisch. Er war ein Außenseiter, der bei Verwandten lebte, da seine Eltern gestorben waren. Seine Tante und seinen Onkel fand ich hingegen sehr sympathisch. Mich wunderte es sehr, dass sich seine Mitschülerin Karen mit ihm abgab. Sie war eine sehr gute Schülerin und zu jedem nett. Richard wusste ganz genau, was mit Tom sowie auch Jack passiert war, nur dies war so irreal und verstörend, dass ihm natürlich niemand glaubte. Und es wurde noch viel skurriler und dies war nur ein minimaler Einblick in den ersten Teil.

Eigentlich dachte ich nach dem Lesen des Klappentextes, dass es sich um einen Thriller handelte, da ich auch schon einige Bücher des Autors gelesen hatte. Aber dies war eher ein Mystery-Horror-Fantasy-Mix. Und dies hatte ich definitiv nicht erwartet. Ich lese zwar auch diese Genres, aber ich mag es überhaupt nicht mit falschen Erwartungen ein Buch zu lesen, dass nachher einem ganz anderen Genre entspricht. Außerdem hatte mich auch die Geschichte insgesamt nicht überzeugt oder begeistert. Ich hatte mich durch den letzten und kürzesten dritten Teil nur noch durchgequält, obwohl dadurch alles klar wurde. Ich lese von dem Autor dann doch lieber richtige Thriller.

Fazit:
Eine verrückte Geschichte, die mich nicht begeistert hat.

Bewertung vom 06.01.2024
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

Ein düsterer Thriller

Auf Hope‘s End ereignete sich 1929 eine schreckliche Tragödie. Die damals 17-jährige Lenora Hope wurde beschuldigt, ihre Eltern und ihre Schwester ermordet zu haben. Sie hatte es immer abgestritten und aus Mangel an Beweisen wurde sie auch nicht verurteilt. 54 Jahre später lebt Lenora immer noch auf Hope‘s End. Aber seit mehreren Schlaganfällen und einer Kinderlähmung sitzt sie gelähmt im Rollstuhl und kann nicht mehr sprechen. Nur ihren linken Arm kann sie bewegen. Nachdem die vorherige Pflegerin eines Nachts spurlos verschwunden ist, wird die 31-jährige Kit Lenoras neue Betreuerin. Schnell findet Kit heraus, dass sie mit Lenora mittels einer Schreibmaschine kommunizieren kann. Und Lenora möchte Kit die ganze Wahrheit erzählen. Schon bald merkt Kit, dass sie niemanden mehr trauen kann und sich in tödlicher Gefahr befindet.

Dies war mein drittes Buch des Autors. Von einem war ich total begeistert und das andere gefiel mir überhaupt nicht. Deswegen hatte ich dieses Buch mit gemischten Gefühlen angefangen. Die Geschichte spielte 1983. Dieses windschiefe Anwesen, Hope‘s End, bot schon eine perfekte Kulisse. Direkt an der Steilküste wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und allmählich sank es immer mehr Richtung Meer. Kit hatte gerade eine sechsmonatige Suspendierung hinter sich und die Anstellung auf Hope’s End war ihre letzte Chance. Jeder in der Gegend kannte die Geschichte von Lenora Hope und es gab sogar seit Jahrzehnten einen makabren Kinderreim dazu. Es gab nur noch wenig Personal auf Hope’s End und diese lebten noch so, als wäre die Zeit in den 20ern stehengeblieben. Keine Fernseher, Dienstuniformen und die Einrichtung war nach wie vor aus den Anfängen des Anwesens.

Mit diesem Buch hatte der Autor es wieder geschafft, mich komplett zu fesseln. Die größte Frage war von Anfang an, was geschah damals wirklich. Nur bis zur wirklichen Wahrheit wurde es ein weiter und spannender Weg. Es gab unerwartete Wendungen und irgendwann misstraute man fast jedem. Das Setting war düster und perfekt für diese Geschichte.

Fazit:
Eine mysteriöse, düstere und spannend Geschichte.

Bewertung vom 03.01.2024
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


sehr gut

Unterhaltsame Studentengeschichte

Ivy ist überglücklich, dass sie ein Stipendium für die Auden Hill University bekommen hat und ihr Studium startet. Zwei Jahre wurden diese Stipendien ausgesetzt, nachdem eine Stipendiatin Selbstmord begangen hat. Allerdings merkt sie sofort, dass Stipendiaten nicht gern gesehen werden bei der Elite. Als sie dann herausfindet, dass das verstorbene Mädchen in ihrem Zimmer lebte, beginnt Ivy nachzuforschen. Dabei stellt sich heraus, dass es einen geheimen Orden an der Universität gibt. Außerdem gerät sie immer wieder mit dem zur Elite gehörenden Reed Jacobi aneinander. Und als sie immer weiter gräbt, muss sie feststellen, dass sie ihre Zukunft aufs Spiel setzt.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Sofort wurde einem der Klassenunterschied vor Augen geführt. Die Elite hätte die Stipendiaten am liebsten sofort wieder aus der Uni geworfen. Aber Ivy hatte wenigstens Glück bei ihrer Mitbewohnerin Gigi. Denn Ivy hätte am liebsten nur gelernt. Doch Gigi holte sie raus aus ihrem Schneckenhaus. Dann mutierte Ivy zu einer Ermittlern à la Nancy Drew und brachte sich sehr oft in brenzlige Situationen. Anfangs mochte ich Ivy sehr, aber zwischenzeitlich hatte sie mich leider ein bisschen genervt. Reed hingegen fand ich äußerst interessant. Und der Orden war genauso wie man sie aus Filmen und anderen Büchern kennt.

Das Setting wurde ausführlich und detailliert beschrieben, sodass man sich gut ein Bild von der Universität machen konnte. Allerdings wurde auch fast das komplette vegane Essen von Ivy beschrieben. Dies hat mich richtig genervt. Außerdem war die Geschichte zum größten Teil vorhersehbar. Aber für zwischendurch war die Geschichte sehr lesenswert.

Fazit:
Eine sehr gute Geschichte für zwischendurch.

Bewertung vom 03.01.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


ausgezeichnet

Ein humorvoller britischer Krimi

In dem kleinen englischen Städtchen Marlow stirbt der wohl reichste Bewohner einen Tag vor seiner Hochzeit. Er wird in seinem Arbeitszimmer durch einen großen Schrank erschlagen. Außerdem war die Tür von innen abgeschlossen und der dazugehörige Schlüssel war in der Hosentasche des Verstorbenen. Deswegen geht die Polizei von einem Unfall aus. Doch Judith Potts ist da ganz anderer Meinung. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass Sir Peter, der Bräutigam, ermordet wurde. Und deswegen fängt Mrs. Potts Mordclub an zu ermitteln.

Ich hatte leider den ersten Teil der Reihe nicht gelesen, aber das war nicht tragisch. Ich kam sehr gut in die Geschichte rein. Judith Potts hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Mit ihren 78 Jahren ging sie täglich in der Themse schwimmen und zwar nackt. Das fand ich einfach nur herrlich. Außerdem war sie so sympathisch. Ihre Freundin Suzie hingegen war laut und konnte Geheimnisse nur schlecht bewahren, aber trotzdem war sie liebenswert. Die dritte und jüngste im Bunde war Becks, die Pastorengattin, die eigentlich erst gar nicht ermitteln wollte, aber einen enorm guten Spürsinn für alles Modische und Haushaltdinge hatte. Natürlich war die leitende Ermittlerin DS Tanika Malik überhaupt nicht begeistert, dass sich die drei Damen wieder in polizeiliche Ermittlungen einmischten. Aber als sie degradiert wurde, spornte sie den Mordclub sogar an weiterhin rumzuschnüffeln.

Ich wurde von diesem Buch bestens unterhalten. Es war eine Mischung aus „Mord ist ihr Hobby“ und „Miss Marple“. Ich fand die drei Damen herrlich. Wenn Judith sich einmal festgebissen hatte, gab es kein Halten mehr. Jeder wurde des Mordes verdächtig und so trieb der Mordclub einige in den Wahnsinn. Aber mit Erfolg.

Fazit:
Ein herrlicher Krimi mit britischen Flair.

Bewertung vom 01.01.2024
Nachtflüstern
Boochs, Christian

Nachtflüstern


sehr gut

Ein solider Thriller

In Rathfelden bei Frankfurt wird die Leiche einer ASMR YouTuberin gefunden. Sie wurde ermordet und skalpiert. Es handelte sich dabei um Lea Grimm, die eine große Fangemeinde in der ASMR-Szene hatte. Mit ihrem sanften Flüstern und elektrisierenden Geräuschen hat sie viele in ihren Bann gezogen. Musste sie vielleicht deswegen sterben? Die BKA-Profilerin Nessa Wolf unterstützt die dortige Polizei, um schnell den Täter zu finden. Doch war Lea überhaupt das erste Opfer oder handelt es sich um einen Serientäter?

Der Schreibstil war sehr minimalistisch und die Kapitel waren schön kurz, sodass man beim Lesen sehr schnell vorankam. Nessa war sehr ungewöhnlich und ich empfand sie distanziert und emotionslos. Trotzdem mochte ich sie und später verstand man auch, warum sie so war. Die örtliche Polizei bzw. der Chef der Ermittlungen war nicht sehr begeistert, Nessa vor die Nase gesetzt zu bekommen und legte ihr andauernd Steine in den Weg und hatte schon fast eine Standleitung zu Nessas eigentlicher Chefin beim BKA. Aber dadurch ließ sich Nessa trotzdem nicht abhalten, gegen den Strom zu schwimmen und auch nicht ganz dienstkonforme Entscheidungen zu treffen.

Das Buch war ein solider Thriller. Es war immer wieder spannend. Die ASMR-Szene wurde ausführlich und verständlich erklärt, sodass ich zum Beispiel als absoluter Neuling auf dem Gebiet, auch den Durchblick bekam.

Fazit:
Ein sehr guter Thriller.

Bewertung vom 31.12.2023
Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1
Morton, Chris

Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1


sehr gut

Actionreicher Auftakt

Schreckliche Anschläge werden verübt und ausgeführt werden sie von Jugendlichen. Sie wurden im streng geheimen Black-Ops-Programm Deep Sleep ausgebildet und als Schläfer in Pflegefamilien untergebracht. Auch der 17-jährige Ian Brown gehört dazu. Nur hat er davon keine Ahnung und führt ein scheinbar normales Leben. Doch dann wird auch er reaktiviert.

Der Schreibstil war sehr angenehm und die Geschichte ließ sich flüssig lesen. Ian hatte gerade ein Footballspiel Spiel gewonnen und wollte mit seinen Freunden feiern, als er dann durch einen Anruf reaktiviert wurde. Wie ein Roboter führte er dann den Auftrag aus und hatte auf einmal Kenntnisse wie ein erfahrener Navy-Seal oder auch Geheimagent. Nur hatte ihn die Gegenseite aktiviert, um diesen Anschlag zu verhindern. Denn die Ex-CIA Agentin Aby Cane und der Sicherheitschef des Tech-Giganten Bright Horizon waren auf die Machenschaften des Deep Sleep Programms gestoßen und wollten die Anschläge verhindern. Nur war Ian, Codename: White Knight, nach der Mission spurlos verschwunden. Drei Monate später tauchte er auf einem Jahrmarkt als John wieder auf und hatte keinerlei Erinnerungen daran, was vor diesen drei Monaten geschah. Big Fly der Chef des Märchen-Karussells und Ex-Cop nahm John bei sich auf. Doch durch einen Vorfall wurde bekannt, dass White Knight noch lebte. Und dann begann die Jagd.

Die Geschichte war extrem unrealistisch, aber dennoch sehr spannend und actiongeladen. John konnte jede Kampftechnik und mit jeder Waffe umgehen und außerdem kannte er sich so ziemlich mit allem aus wie ein jahrzehntealter Geheimagent oder Navy-Seal und er war erst 17. Es war auf jeden Fall ein lesenswerter erster Teil und es blieb so ziemlich alles offen.

Fazit:
Unrealistisch, aber dennoch spannend.

Bewertung vom 27.12.2023
Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1
Tack, Stella

Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1


ausgezeichnet

Eine düstere Geschichte in der Märchenwelt

Rain White und ihre Familie stammen von Schneewittchen ab. Und es ist Tradition, dass jedes Mädchen der gesamten Märchenfamilien an ihrem 18. Geburtstag, den schlafenden Prinzen küssen muss. Doch Rain will damit nichts zu tun haben. Deshalb wird sie gezwungen. Und als sie zu ihrem 18. Geburtstag in die Gruft unter dem Tower runter steigt, löst sie damit eine Katastrophe aus. Durch ihren Kuss erwacht der Prinz und ein uralter Fluch wird ausgelöst. Um die Welt zu retten, muss Rain sieben Prüfungen bestehen.

Das Buch stach mir sofort ins Auge. Das Cover und der wunderschöne farbige Buchschnitt gefielen mir sehr. Und der Klappentext machte mich sofort neugierig. Rain war mir auch auf Anhieb sympathisch. Ich konnte es so gut verstehen, dass sie gegen diese Traditionen der Märchenfamilien rebellierte. Sie hatte andere Träume und Ziele. Vor allem seit ihre Schwester Fiona vor elf Jahren gestorben war. Aber Rain hatte keine Chance, sich dem Ritual zu widersetzen. Und obwohl es Generationen von Frauen versucht hatten, den Prinzen wachzuküssen, war es Rain vorherbestimmt. Nur dachten die Familien, dass dadurch die Magie wiederkäme und sich danach alles zum Guten wenden würde. Aber da hatten sie sich getäuscht. Denn durch das Erwecken des Prinzens, war die ganze Welt in Gefahr.

Mir gefiel dieser erste Teil wahnsinnig gut. Jede Menge Märchenfiguren wie z. B. der Rattenfänger von Hameln oder auch das Rumpelstilzchen kamen vor. Nur anders als man sie sich vorstellen würde. Auch war es ein bisschen brutal und blutrünstig, wie in den echten Märchen der Gebrüder Grimm. Dazu kam noch die Liebe ins Spiel. Natürlich endete das Buch mit einem Cliffhanger, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, denn es gibt noch einige Prüfungen zu bestehen.

Fazit:
Eine packende Geschichte.

Bewertung vom 19.12.2023
Oracle
Poznanski, Ursula

Oracle


sehr gut

Eine außergewöhnliche Geschichte

Die Kindheit von Julian war geprägt von angeblichen Trugbildern bzw. Schatten, die ihm schreckliche Angst bereiteten. Seit dieser Zeit war er in Therapie und dort wurde ihm erzählt, dass es sich dabei um Fehlschaltungen im Gehirn handelte. Dann wurde er medikamentös eingestellt und diese Trugbilder waren weg. Doch jetzt Jahre später gelangt er zu einer schockierenden Erkenntnis. Es scheint, als ob einige dieser Schatten, die er als Kind gesehen hat, ein Blick in die Zukunft waren. Denn einigen Menschen, bei denen er diese Marker an bestimmten Körperteilen gesehen hatte, ist etwas zugestoßen.

Ich hatte schon einige Bücher der Autorin begeistert gelesen und der Klappentext von diesem Buch weckte auch sofort meine Neugierde. Julian lernte man erst einmal aufgrund seiner Vergangenheit als sehr unsicheren und introvertierten 18-jährigen kennen. Durch diese Schatten bzw. Marker in seiner Kindheit musste er erst einmal lernen, mit hocherhobenen Kopf den Menschen zu begegnen. Aus Angst vor diesen Markern lief er nämlich nur noch mit gesenkten Kopf durch die Welt. Doch damit sollte jetzt Schluss sein. Er war gerade frisch an der Uni und zum Leidwesen seiner Eltern in ein Studentenwohnheim gezogen. Dort teilte er sich ein Zimmer mit dem extrovertierten Robin, der mir sofort sympathisch war und einen schönen Gegenpol zu Julian bildete. Auch Pia mit ihrem Hund Kinsky mochte ich auf Anhieb. Endlich kam er ein bisschen aus seinem Schneckenhaus und ging sogar zu dem verhassten Klassentreffen. Und dort traf ihn die erschreckende Erkenntnis. Bei einem Mädchen aus seiner damaligen Klasse, hatte er nie den Unterkörper gesehen, sondern stattdessen nur eine rosarote Wolke und sie saß nun im Rollstuhl. Hätte er das verhindern können. Als er dann die Tabletten absetzte, kehrten die Marker zurück. Aber konnte er dadurch tatsächlich etwas bewirken?

Ich fand die Idee der Geschichte mit diesen Markern sehr faszinierend. Doch ich war leider zwischendurch ein bisschen genervt von Julian. Er hatte mir ein bisschen zu viel gejammert und geweint und sich irgendwie gegensätzlich verhalten. Aufgrund seiner Vergangenheit hatte man erst noch Mitgefühl oder besser gesagt Mitleid mit ihm, aber das war irgendwann aufgebraucht. Auch dauerte es eine ganze Zeit bis die Geschichte an Fahrt aufnahm. Das Ende war aber sehr spannend und es war definitiv ein lesenswertes Buch.

Fazit:
Eine außergewöhnliche Geschichte, die erst gegen Ende richtig spannend wurde.