Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
US
Wohnort: 
Sulzbach

Bewertungen

Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2022
Was nicht war, kann ja noch werden
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


sehr gut

Was macht eine bis dahin zielstrebige Frau, wenn mit dreißig ihre privaten und beuflichen Wünsche und Bedürfnisse unerfüllbar scheinen? Sie fährt aus ihrer Traumstadt Hamburg zurück in ihren Heimatort Werne und wünscht sich ihre Kindheit und Jugend zurück, in der Erinnerung war dort alles besser. Doch auch die Vergangenheit hat ihre Tücken. Eine unterhaltsame Liebesgeschichte, die mal aus der Sicht der 18 Jährigen Schülerin oder ihres gleichalterigen Freundes und dann wieder aus der Sicht der Dreißigjährigen in der Gegenwart erzählt wird und so die Fehler in der Erinnerung schonungslos aufdeckt. Nette, leicht zu lesende unterhaltsame Geschichte, die sich für einen gemütlichen Winterabend am Kamin oder als Bettlektüre eignet, da man nicht besonders viel denken oder viele Namen oder Personen im Kopf behalten muss.

Bewertung vom 07.10.2022
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


ausgezeichnet

Eine sehr aufrüttelnde, eindringliche Zukunftsfantasie wird hier kombiniert mit realen Geschehnissen der Gegenwart. Die Hauptfiguren sind authentisch und verfolgen zielstrebig ihre Interessen, wobei manche über Leichen gehen. Es weden viele politische Verpflechtungen angesprochen und man findet einiges aus dem Weltgeschehen in dem Buch wieder. Der Leser wird angeregt, darüber nachzudenken, wie weit man gehen kann oder muss, um die Welt für unsere Nachkommen zu erhalten. Die politischen Verwerfungen werden gut eingebunden. Außerdem gefällt mir, das der Autor am Ende des Buches erläutert, auf welchen technischen Entwicklungen, die es heute schon gibt, seine fiktiven Ideen aufbauen. Ein spannendes, mitreissendes Buch, das zum Nachdenken anregen will, über ein Thema , das uns alle angeht und die Zukunft bestimmt.

Bewertung vom 22.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Das interessante an diesem Kriminalroman ist, das verschiedene Inhalte zusammengeführt werden. Gilles Dupret stirbt bei dem Versuch ein Kunstwerk an einen geeigneten Besitzer zu übergeben. Vorher hat er mit dem Kunstexperten Lennard Lomberg Kontakt aufgenommen, sodaß dieser in die Ermittlungen verwickelt wird. Beim Versuch, den Tod aufzuklären, wird einerseits der im zweiten Weltkrieg durch Nazis und Privatpersonen betriebene Kunstraub beleuchtet, der auch nach dem Krieg noch lebensverändernde Folgen hatte. Auf der anderen Seite geht es auf Spurensuche nach der künstlerischen Herkunft des Kunstwerks, welches durch eine mögliche Nähe zu Picasso Begehrlichkeiten bei verschiedenen Personen weckt, die versuchen, sich gegenseitig auszustechen. Daher kurzweiliger Krimi, bei dem der Mord letztlich zur Nebensache wird.

Bewertung vom 20.09.2022
Die Kunstschätzerin
Byrd, Sandra

Die Kunstschätzerin


weniger gut

Das Cover dieses Buches passt gut zu seinem Inhalt, der sich vorwiegend um das Gefühlsleben der Hauptperson dreht. Leider vernachlässigt es dadurch zeitweise die geschichtlichen Hintergründe und es ist kaum nachzuvollziehen, das im Jahr 1866 ein Adeliger es einer Frau überläßt, die Entscheidung über seine Kunstschätze zu treffen. Dadurch wird aus diesem Buch ein typischer "Frauenroman", dessen Hauptfokus darauf gerichtet ist, ob der geliebte Mann es wert ist, geliebt zu werden. Kann die junge Kuratorin Eleanor ihm vertrauen und deshalb die finanzielle Sicherheit, die eine Übergabe der Sammlung an ein Museum bedeuten würde, aufgeben? Insgesamt kann man das Buch in das Rosamunde Pilcher Regal stellen. Die Bösen erreichen ihre Ziele nicht, die Guten siegen und alle sind zum Schluß märchenhaft zufrieden. Deshalb nur 3 Sterne.

Bewertung vom 17.09.2022
Das große Brotbackbuch
Bauer, Christina

Das große Brotbackbuch


ausgezeichnet

Nach den ansprechenden Seiten in der Leseprobe war ich überzeugt, das ich dieses Buch dringend brauche. Vor ein paar Monaten hat unser kleiner Bäcker geschlossen und ich habe keine Lust auf Industriebrot. Deshalb hatte ich schon begonnen, selbst zu backen. Leider war das Ergebnis nicht immer wie gewünscht. Deshalb gefallen mir die Seiten der Fehlerbehebung am besten. Auch die Tabelle, wie man Brotrezepte an den eigenen Geschmack oder die eigenen Bedürfnisse ( zum Beispiel Allergien) anpassen kann, sind genial. Die vielfältigen enthaltenen Rezepte, die Alltagsbrote, Partybrote, süße Brote,Brötchen, Hörnchen, Teilchen und verschiedene Zöpfe einschließen, sehen lecker aus und die Herstellung wird ausführlich beschrieben. Bei Bedarf kann man sich auch kleine Anleitungsfilme anschauen. Ein sehr gelungenes Buch.

Bewertung vom 02.09.2022
Ich verliebe mich so leicht
Le Tellier, Hervé

Ich verliebe mich so leicht


gut

Was passiert, wenn sich ein Mensch von seinen Gefühlen leiten und bestimmen läßt, beschreibt dieses Buch. Interessant ist die Erzählweise. Die eigentliche Hauptperson ist der Erzähler, der die Charaktere aus seiner Sicht beschreibt und ihr Handeln beurteilt. Bemerkenswert ist, das die handelden Personen keine Namen haben sondern nur mit ihrer Funktion benannt werden ( zum Beispiel Held, Heldin, Mutter und Freund). Die Gedanken, die sich der Held zu seiner Liebe und den daraus folgenden Handlungen macht, werden vom Erzähler in Bezug auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Insgesamt eine ungewohnte, aber durchaus reizvolle Fahrt durch die Achterbahn der Gefühle der Hauptperson und der darauf folgenden Reaktionen seiner Geliebten. Bemerkenswert ist auch die Einteilung in Kapitel, die schon einen Vorgeschmack auf das folgende gibt.

Bewertung vom 28.08.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


weniger gut

Das Buch ist der zweite Teil einer Erzählung über drei Frauen die sich im Strandbad in Ostberlin in Kindesalter angefreundet haben. Zur Zeit des Mauerbaus flieht eine von ihnen und die beiden anderen bleiben im Osten. Dieser Band handelt von der Zeit zwischen 1961 und 1990. Ein Lesen ist ohne Kenntnis des ersten Bandes möglich, da viele Erinnerungen aufgegriffen werden. Da startet auch meine Kritik an diesem Erzählstil: Es gibt deutlich zu viele Wiederholungen. Die Handlung ist für mich nicht schlüssig, da die Stasimitarbeiter und ihre Helfer meines Erachtens zu lasch dargestellt werden und zum Schluß nur das Gute siegt und alles nur noch positiv ist. Nicht realitätsnah und nur als superleichte Sommerlektüre geeignet. Schade, da die Thematik sicher mehr hergegeben und mich wirklich interessiert hätte. Deshalb nur 2 Sterne!

Bewertung vom 21.08.2022
Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21
Silva, Daniel

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21


sehr gut

Bei diesem Buch gefällt mir sehr gut, das viele Fakten aus der näheren Vergangenheit und Gegenwart wie zum Beispiel die Cornonabeschränkungen, der Sturm auf das Kapitol und Donald Trumps Umgang mit der Welt in die Fiktion eingearbeitet sind, sodaß man häufig das Gefühl hat in einer wahren Geschichte zu stecken und mit den Charakteren mitfiebert. Die Handlung ist mit Spannungsbogen konzipiert und hat mich gefesselt. Was ich nicht so gut gefunden habe, waren die vielen Anspielungen auf die Vorgängerbände. Da ich diese nicht gelesen habe, konnte ich damit nicht so viel anfangen. Wenn man die vorherigen Entwicklungen in Gabriel Allon Leben kennt, ist es sicher einfacher, seine Aktionen und Entscheidungen nachzuvollziehen. Alles in allem hat es aber Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und mit der Hauptfigur durch die Welt zu reisen.

Bewertung vom 19.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


sehr gut

Was passiert wenn ein Ehepaar nicht zusammenpasst, beide unzufrieden sind und nur wegen ihrer Kinder zusammenbleiben, beschreibt Daniela Dröscher in diesem Buch sehr anschaulich aus der Sicht der Tochter. Wenn dann noch die Zwänge des Dorflebens dazukommen und das der Seele zugefügte Unglück zu körperlichen Krankheiten führt, hat die Geschichte Tragik. Der Tochter bleibt da nur die Rolle der Zuschauerin, die im Rückblick versucht, beiden Eltern gerecht zu werden. Besonders gefallen mir eingeschobenen Erklärungen der Autorin, mit denen sie versucht, die Charaktere ihrer Eltern zu erfassen und Gründe für den desaströsen Verlauf der Ehe ihrer Eltern zu finden. Ein Kammerspiel, das man nicht gerade lesen sollte, wenn man selbst in trüber seelischer Verfassung ist. Ansonsten ist die Erzählung lesenswert und kurzweilig.

Bewertung vom 03.08.2022
Die Familie
Krupitsky, Naomi

Die Familie


ausgezeichnet

Das Buch hat den Aufbau und die Aktivitäten der Mafiafamilie in New York von 1928 bis 1948 als Thema. Dabei wird der Fokus auf zwei Mädchen gesetzt, die in die Mafiafamilie hineingeboren werden und vom Kleinkindalter befreundet sind. Es wird ausführlich über das Gefühlsleben und die Träume von einem unabhänigen Leben, welches aber in der Struktur der Mafia unmöglich ist, berichtet. Die Hauptfiguren mit ihren Problemen und Sorgen werden realitätsnah dargestellt und in den geschichtlichen Zusammenhang eingebunden. Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen. Das Cover finde ich sehr gelungen, da es die enge Verbundenheit der beiden Freundinnen darstellt. Gleichzeitig verweist es durch die Farbauswahl auf die unterschiedlichen Charaktere und die Zeit, in der die Handlung spielt. Ein rundum gelungenes Buch , das ich empfehlen kann.