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moehawk
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Freising

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2020
Margos Töchter
Stephan, Cora

Margos Töchter


gut

Nachdem ich vom Vorgängerband schon sehr viel Gutes gehört hatte, habe ich mir Margots Töchter als Wunschbuch gesichert und war gespannt. So ganz konnte mich dann die Lektuere leider nicht überzeugen. Woran lag das?

2011 stellt eine junge Frau fest, dass es über ihre leibliche Mutter mehr zu wissen gibt, als sie lange glaubte. Sie findet so einiges über die zwei Frauen heraus, die ihr Leben am meisten beeinflusst haben, ohne dass sie etwas davon ahnte. Die Schicksale von Clara aus der neu gegründeten DDR und Leonore, der Westpflanze, sind durch eine lange Freundschaft miteinander verknüpft. Ganz nah dran an den politischen Umbrüchen, den Veränderungen und Entwicklungen in den Sechziger bis Neunzigere Jahren des 20.sten Jahrhunderts versucht die Autorin zwei Leben zu erzählen, wie sie viele damals gegeben haben mag. Aber hier setzt meine Kritik ein, denn mir schien die Story der beiden einfach zu schablonenhaft und überfrachtet, Die zwei Frauen mussten für sämtliche meiner Vorurteile herhalten ohne, dass ich Ihnen wirklich nahe gekommen wären. Da es die Generation meiner Eltern ist, versuchte ich mich hineinzufühlen und habe manches sogar mit meiner Mutter besprochen. Aber die meiste Zeit war mir das Buch zu distanziert geschrieben und es las sich wie eine Reportage.

Da ich das erste Buch nicht gelesen habe, kann ich keine Vergleiche ziehen. Für mich war "Margos Töchter" leider nicht das Richtige. Aber so etwas ist ja immer ein subjektives Urteil.

Bewertung vom 15.04.2020
Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4
Caspian, Hanna

Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4


ausgezeichnet

Okay, ich geb es zu und oute mich. Ich bin ein Greifenau-Fan. Diese Serie ist etwas für alle, die auch Ken Follett oder Jeffrey Archer gerne lesen. Eine Familiensaga, die vor dem ersten Weltkrieg beginnt und über das Leben einer adligen Familie und ihrer Bediensteten erzählt.

Der relativ große Personalstab macht es möglich, dass die Autorin auf alle Aspekte der damaligen Gesellschaft eingehen kann. Vom Heraufziehen des Krieges, von Soldaten, Kriegsgewinnlern, Industrialisierung, Frauenrechten, Homosexualität, Landwirtschaft im Umbruch etc.pp. Es brodelt nur so vor Liebe und Hass, Sehnsucht und Missgunst. Hoffnungen werden zerstört, Liebesschwüre gegeben, Kinder gezeugt und Kinder verloren, Erfolge erzielt und Geld verloren.

Das pralle Leben geht mit Goldsturm in die vierte Runde. Und hoffentlich nicht in die letzte. Unglaublich spannend ist das neue Buch von Hanna Caspian und voll von interessanten Details, eingebettet in eine Saga, die einfach fesselt.

Volle Punktzahl und bitte schnell mehr davon.

Bewertung vom 15.04.2020
Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3
Garcia Saenz, Eva;García Sáenz, Eva

Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Eigentlich sollte man Trilogien ja nicht mit dem dritten Band beginnen. Da es sich aber um eine Krimireihe handelt und ich das Buch geschenkt bekommen habe, habe ich mal eine Ausnahme gemacht. Eigentlich sollte ich jetzt in Spanien im Urlaub sitzen - aber statt dessen lese ich halt jetzt einen Krimi aus dem Baskenland - auch schön.

Inspector Ayala alias Kraken ermittelt in einer Serie von Morden. Der Täter schient sich als Vorlage für seine Taten den Roman "Die Herren der Zeit" ausgesucht zu haben. Kann das Buch bei der Ergreifung des Mörders helfen? Wie ist der Kommissar persönlich in die Fälle verstrickt?

Gefallen hat mir das rasante Tempo. Es was zu keiner Zeit langatmig. Außerdem ist der Plot logisch aufgebaut und diverse Rückblenden in Geschehnisse aus der Zeit um 1192 geben Hinweise und erklären so einiges.

Ich mochte den Kommissar, der etwas eigenwillig arbeitet aber dennoch ein guter Teamplayer ist. Dass sein Privatleben bei den Ermittlungen eine Rolle spielt, war natürlich etwas überspitzt aber dadurch lernt man ihn auch noch genauer kennen. Ich konnte nicht feststellen, dass mir großes Vorwissen fehlte. Etwas schwierig finde ich Personennamen und Orte. Diese sind tatsächlich so lang und kompliziert für das ungeübte Ohr, dass ich sie mir nicht merken konnte und ein, zweimal etwas durcheinander kam. Das ist meine Schwäche gewesen und hatte natürlich nichts mit der Qualität des Buches zu tun.

Ich werde auf jeden Fall auch Teil 1 und 2 lesen und finde es schade, dass es nur eine Trilogie ist.

Bewertung vom 10.09.2019
Die letzte Frau / Eve of Man Bd.1
Fletcher, Tom;Fletcher, Giovanna

Die letzte Frau / Eve of Man Bd.1


sehr gut

Stern Nr. 1 gilt dem kongenial schönen Cover und dem Titel der Geschichte. Das Titelbild fällt ins Auge, gibt eine Idee von der Hauptdarstellerin und Eva der Menschen (Menschheit), dass passt zum Plot, denn irgendwie ist es wie eine Geschichte über die erste Frau - nach 50 Jahren - und über das Paradies, welches in Wirklichkeit mehr ein Gefängnis ist und welches Eve verlassen möchte.

Stern Nr. 2 gilt der Grundidee und der Ausgangslage, die zwar wie so oft eine Bedrohung für die ganze Menschheit suggeriert, aber diesmal ist es eine "Krankheit", die mit der Hauptdarstellerin auch gleich ein Heilmittel hätte, wenn denn Eve mitmacht bei dem großangelegten Plan. Dass sie als Teenager anfängt, diese Pläne zu hinterfragen, gehört natürlich zu diesem Genretyp dazu. Und auch, dass sie ausbrechen möchte und damit in Konflikt zu denen gerät, die in der Gesellschaft das Sagen haben.

Stern Nr. 3 für die Person des Bram, der erst in Gestalt von Holly immer für Eve da ist und später, als er sich zu erkennen gibt, noch an Format gewinnt. Eine schöne Idee, dass sie sich schon so lange kennen und die Liebe schon da ist und nur darauf gewartet hat, dass Bram sie zulässt.

Stern Nr. 4 für das letzte Drittel, in dem die Geschichte dann Fahrt aufnimmt. Man merkt dem Buch an, dass es ein erster Teil ist und das Autoren-Duo sich Zeit lassen wollte. Am Ende ist man gespannt auf eine Fortsetzung.

Warum kein 5.ter Stern?
Es handelt sich ja um ein Jugendbuch, aber ich fand den Schreibstil manchmal etwas einfach gestrickt. Und am Anfang plätschert es etwas dahin. Da hätte man gut etwas straffen dürfen. Also Luft nach oben.

Bewertung vom 10.09.2019
Der Gesang der Flusskrebse
Owens, Delia

Der Gesang der Flusskrebse


ausgezeichnet

Durch eine Leserunde des Hanser-Verlages bin ich zu einem literarischen Kleinod gekommen. „Der Gesang der Flusskrebse“ ist der erste Roman von Delia Owens, einer us-amerikanischen Naturwissenschaftlerin. Erzählt wird eine Geschichte, wie sie so typisch scheint für das Amerika des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Gesellschaft versäumt ihre Pflicht und ein kleines Mädchen wächst ohne Eltern in den Sümpfen auf. Während sie auf die eine Weise in ihrem Verhalten verwildert und menschenscheu wird, lernt sie durch ihren einzigen Freund dennoch lesen und schreiben und damit die magische Welt der Bücher kennen. Die Stadtbewohner glauben sie wäre das wilde Marschmädchen und die jungen Männer machen sich einen Spaß daraus sie zu erschrecken. Einer von ihnen merkt, dass sie sich zu einer hübschen begehrenswerten Frau herauswächst und versucht ihr Herz zu erobern ohne seinen Freunden von Kya zu erzählen. Aber lange geht dieses Versteckspiel nicht gut und als Kya genug davon hat, kommt es zum Eklat.

Ein wort- und bildgewaltiges Buch voller Wärme und Sehnsucht, aber auch voller Einsamkeit und Unverständnis für ein Mädchen, welches wie aus der normalen Welt gefallen scheint. Kya ist faszinierend und unglaublich stark. Man leidet mit ihr. Man sehnt sich mit ihr. Man ist mit ihr überwältigt von der Schönheit und Kraft der Natur. Durch einen ungeklärten Mordfall wird ein zusätzlicher Spannungsbogen aufgebaut.

Ich bin restlos begeistert von der Lektüre. Ein Buch, wie man es nicht so oft findet. Voller Wahrhaftigkeit und voller Klugheit. Es macht nachdenklich und glücklich. Ein dickes Dankeschön an den Hanser-Verlag für dieses wundervolle Buch.

Bewertung vom 01.08.2019
Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10
Carter, Chris

Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10


ausgezeichnet

Chris Carter hat ein recht einfaches Rezept für seine Thriller.
Zwei sympathische und sehr schlaue Ermittler gegen einen Killer, der äußerst brutal und nicht minder schlau ist. Immer wieder entwischt der Mörder. Es ist nicht nur ein Katz-und-Maus-Spiel, sondern bald ein ganz persönlicher Kampf. Die Ermittler geraten auch persönlich an ihre Grenzen und ins Visier des Täters.

Eigentlich war’s das schon, wenn man diesen Thriller kurz und knapp beschreiben möchte. Und damit ähnelt er einigen der bereits neun Vorgängerbände. Wie immer hatte ich Gänsehaut bei der Beschreibung der Taten und der Opfer. Ich sorgte mich um Garcia und Hunter und fand den Killer sehr speziell und sehr beängstigend.

Was ist es dann, was einen Carter-Thriller ausmacht? Warum wird man süchtig nach ihnen? Was macht er, was andere Autoren nicht machen? Keine Ahnung. Die Mischung macht es wohl. Und sein Mut, bis an die Schmerzgrenze bei seinen Beschreibungen zu gehen, dabei aber nie den Menschen und den Plot aus dem Auge zu verlieren. Außerdem ist sein Schreibstil eine Mischung aus kurz und rasant und aufmerksam und humorvoll. Ein irrer blutiger Cocktail. Cool.

Bewertung vom 01.08.2019
Brot backen mit Christina
Bauer, Christina

Brot backen mit Christina


sehr gut

Wollten sie schon immer mal versuchen, ihr eigenes Brot zu backen? Dann ist Christinas Backbuch sicher ein guter Starthelfer.

Erstens: Es hat eine sehr schöne Aufmachung. Liegt gut in der Hand, hat anschauliche Bilder und eine schöne Einteilung, die für jeden Bäckertyp etwas bietet und erste Anhaltspunkte gibt, wie z.B. den nötigen Zeitaufwand oder die Grundzutaten.

Zweitens: Die Erklärungen zum Grundwissen und den wichtigsten Handgriffen und Schritten sind plausibel, übersichtlich und stehen am Anfang des Buches, da sie ja wichtig für das Gelingen sind.

Drittens: Die Auswahl der Rezepte ist abwechslungsreich. Es ist für jeden Anlass und jeden Geschmack etwas dabei und man verliert die Furcht vor Hefe und Sauerteig.

Viertens: Die Backergebnisse sind gut bis sehr gut. Mir hätte gefallen, wenn es am Schluss noch eine Beschreibung der diversen Fehler gegeben hätte und wie man sie wahrscheinlich beheben kann. Aber das ist nörgeln auf hohem Niveau.

Ich finde es ist ein sehr schönes Brotbackbuch und empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 01.08.2019
Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast / Die Spiegelreisende Bd.2
Dabos, Christelle

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast / Die Spiegelreisende Bd.2


sehr gut

Die Geschichte um die Spiegelreisende Ophelia geht in die zweite gehaltvolle Runde. Die Autorin hat eine überbordende Phantasie und behält ihr teilweise gemächliches Tempo bei. Das Personal der Geschichte wird um weitere interessante Protagonisten erweitert. Z.B. der Hoferzähler Faruk, der Ophelia zur Vize-Erzählerin ernennt. Ein sehr schräger Charakter, den man wie so manch anderen nicht wirklich einschätzen kann. Dadurch bleibt trotz der eigentlich sehr geradlinigen und eher zurückhaltenden Hauptdarstellerin einiges geheimnisvoll und ungewöhnlich.

Ich denke, für diese Trilogie muss man sich etwas Zeit nehmen. Das Lesen geht nicht so einfach, da viel erzählt wird, viel beschrieben und so Hi und Da habe ich auch mal fast den Faden verloren, weil der Plot nicht immer geradlinig voranschreitet und auch mal eine Volte macht, die ich so nicht vorhergesehen hatte. Es ist weniger die Magie, die fesselt, die ist eigentlich nur eine Randerscheinung. Es sind die seltsamen Gegebenheiten, die skuril-ungewöhnlichen Figuren auf die das Hauptaugenmerk gelegt wird.

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast ist eine gelungene Fortsetzung und durch einen Cliffhanger und noch jede Menge ungeklärte Fragen ist man sehr gespannt auf den Abschlussband, der ja erfreulich bald kommen wird.