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Top-Rezensenten Übersicht

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Habbo
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 423 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2024
Tartufo (eBook, ePUB)
Zdral, Wolfgang

Tartufo (eBook, ePUB)


sehr gut

Schweinisch geht es zu in diesem Krimi, in dem ein Trüffelhändler zu Tode kommt und dessen Trüffelschwein Leonardo sich zusammen mit „Herzensdame“, äh Trüffelsau Cleopatra, Trüffelfrischling Caruso und den Wildschweinen Hannibal und Diogenes auf Mördersuche begibt. Das vermeint Leonardo nicht nur dem Trüffelhändler und Partner Matteo schuldig zu sein, sondern insbesondere auch sich, denn die Erben haben Ungutes vor, bei dem ein Trüffelschwein keine Rolle mehr spielt. Herrlich die Hinweise auf Größen der Geschichte, hier natürlich alles Schweine. Wie z.B. der Urgroßonkel Rembrandt, der für einen Maler posiert hatte, dessen Bilder dann nach dem Urgroßonkel benannt wurden. Appetitanregend die vielen Hinweise auf Speisen und Getränke des Piemont. Charmant und hintersinnig meint der Klappentext. Kann man so sagen.

Bewertung vom 18.08.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


sehr gut

Ein Kampf zwischen Korruption und Gerechtigkeit steht im Klappentext. Aber es ist viel mehr. Ein Kind verschwindet. Man geht von einer Entführung aus, obwohl es keine Lösegeldforderung gibt. Zweiunddreißig Jahre zuvor wurde ein Kindesentführer und -mörder verurteilt. Erwiesen war dessen Schuld nicht. Man hatte sich sehr angestrengt, ihm Beweisstücke unterzujubeln, die dann zur Verurteilung führten. Die damals involvierte Polizistin Itala versucht zwei Jahre später, nachdem der Verurteilte bei einem Zellenbrand ums Leben kam, den wahren Täter aufzuspüren, bringt dabei die in dieses Komplott verwickelten Personen gehörig in Aufruhr und gegen sich auf. In der Gegenwart versucht die Tante des entführten Mädchens, eine Anwältin, die den damals Verurteilten als Pflichtverteidigerin vertreten sollte, eigentlich aber nur Praktikantin war und u.a. deshalb scheiterte, Bezüge zum damaligen Fall herzustellen und Amala, das entführte Mädchen, zu finden. Dabei stößt sie auf den undurchsichtigen Gerry, der ebenfalls nach Amala sucht. Hinfort wogt die Geschichte im Hier und Damals hin und her, treibt die Ereignisse voran. Dabei geht es extrem gewalttätig zu. Wie ebenfalls im Klappentext vermerkt ist, verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse immer weiter – bis zur Unerträglichkeit hin. Rasant geschrieben und durch die steten Wechsel der Ereignisse vor 30 Jahren und in der Gegenwart, die immer heftiger aufeinander zu triften, wird eine äußerste Spannung erzeugt. Die Geschichte ist insgesamt schwer verdaulich – jedenfalls für zarter besaitete Gemüter.

Bewertung vom 04.08.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


ausgezeichnet

Traumatisiert durch den Unfalltod seiner Frau, die mit seinem besten Freund verunglückte, mit dem sie offenbar eine Affäre hatte, der eine, Jon Nordh. Traumatisiert durch einen missglückten Under Cover Einsatz, bei dem sie einen Kollegen töten müsste, die andere, Svea Karhuu. Nach dem Tod eines 13-jährigen im Umfeld der Bandenkriminalität in Malmö werden diese beiden zusammen an die Aufklärung eben dieses Falles gesetzt. Nur mühselig raufen sich die beiden zusammen. Von der zugesagten Unterstützung seitens der Kollegen keine Spur - im Gegenteil. Und schon will man die beiden wieder vom Fall abziehen. Beharrlich bleiben sie aber am Ball und dröseln den Fall auf, der sich ganz anders darstellt, als von Polizeiöberen, Medien und Politik erwartet. Eindringlich geschrieben, mit dem richtigen Drive versehen, die Abgründe der Protagonisten beleuchtend, lesefreundlich gehalten. Politisch explosiv, psychologisch raffiniert und hoch spannend wird versprochen. Gehalten.

Bewertung vom 30.07.2024
Die Vollendete
Becker, Andrea

Die Vollendete


sehr gut

Was für eine Geschichte: „Du wirst Dich daran gewöhnen“, flüstert ihr Mann ihr zu. Aber sie ist nicht sie. Im Spiegel erkennt sie Gesicht und Körper der Geliebten ihres Mannes. Sie selbst wähnt sich eigentlich tot. Gestorben an einem Krebsleiden. Ihr Mann aber hat ihr Gehirn in den Kopf seiner Geliebten verpflanzt – und ihr, was sich später herausstellt, noch Schlimmeres angetan. Wie mit dieser Situation umgehen? Bei dem Versuch, ihren Mann und seinen Helfer in seinem Wahn zu stoppen, weiter mit solchen Dingen zu experimentieren, weitere Opfer zu finden, Menschen zu Ersatzteillagern zu erklären, aus ihr eine medizinische Sensation zu machen, um medizinischen Ruhm zu erlangen, muss sie sich auf ungewöhnliche Verbündete verlassen. Dabei muss sie auch heftige Rückschläge hinnehmen. Eine abenteuerliche Geschichte, die zu einem heftigen Ende hindrängt und viele moralische Fragen aufwirft. Heftig in Szene gesetzt, diese Geschichte. Gut erzählt, lesefreundlich überbracht. An der Glaubwürdigkeit dieser wahnwitzigen Geschichte mag man zweifeln. Kann man aber unter dichterische Freiheit verbuchen. Erinnert, auch wenn die Geschichten komplett anders sind an Hirngespenster von Ivonne Keller und Beerenhunger von Andy Maas.

Bewertung vom 27.07.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


sehr gut

Fast wie eine Matrjoschka diese Geschichte, die ihre langen Arme vom Oktober 1944, in dem die Deiche um Westkapelle und die Insel Walcheren bombardiert, und zerstört wurden und ein Teil der Bevölkerung ertrank, bis in die Gegenwart ausstreckt und dort zu einem Mord an einem vermeintlich harmlosen Touristen führt. Dieser wiederum ist gar nicht so harmlos, sondern verbirgt eine üble Geschichte, die ihn zehn Jahre zuvor mit dem Verschwinden und vermutlichen Mord an einer jungen Frau mit Migrationshintergrund in Verbindung bringt. Hoofdinspecteur Liv de Vries, die nach einem Schusswaffengebrauch in einer fälschlich als terroristisch eingestuften Aktion ins Visier der Internen geraten ist und deshalb aus der Schusslinie genommen werden soll, soll in diesem Fall ermitteln, obwohl das eigentlich nicht wirklich in ihre Zuständigkeit gehört. Zusammen mit Rechtsmedizinerin Ann-Remi und Polizeichef Ruben deckt sie dabei eine sehr verschachtelte Geschichte auf, in der es um Schuld, Vertuschung, Rache geht. Sehr detailliert beschrieben, ein bisschen Geschichtsunterricht, eine sympathische, wenngleich auch oft unkonzentrierte Ermittlerin und ebenso sympathische Mitermittler. Spannend erzählt und sorgfältig vor dem Leser aufgedröselt.

Bewertung vom 25.07.2024
Tot im Gewächshaus
Fuchs, Robin

Tot im Gewächshaus


sehr gut

Ein ganzes Dorf im Hanfrausch. Auch mal eine nette Idee. Und irgendwie kommt jede/r Niederteerbacher mal dran, steht im Mittelpunkt des Geschehens. Da drängt sich die Frage auf: Wieviele Bände wird es noch geben? Nicht dass es der Leserschaft zu viel werden würde. Ganz im Gegenteil. Auch diese Story - trotz der Billie-Geschichte - kurzweilig und interessant erzählt.

Bewertung vom 16.07.2024
Und tot bist du (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Und tot bist du (Thriller)


ausgezeichnet

Tabea, einfache Streifenpolizistin, wird auf ihrem privaten Handy kontaktiert von jemandem, der ihr ein Geschenk verspricht, das sie leider nicht mehr heile vorfinden wird, da er, der Anrufer, es hat fallenlassen. Damit beginnt nicht nur ein persönlicher Albtraum, sondern auch ihre unfreiwillige Mitarbeit in einem Team, das sie als Laie nicht dabeihaben will. Das wird ihr mehr als deutlich gezeigt. Gleichzeitig bekommt sie den Neid und die Ablehnung ihrer Revierkollegen zu spüren. Aber da der Täter sie nun einmal als Kontaktperson ausgewählt hat, müssen alle Beteiligten versuchen, das Beste daraus zu machen. Ein gestörter Täter mit perfiden Taten, eine junge Polizistin, die sich durchbeißen muss, ein eingespieltes Ermittlerteam, das nach anfänglicher Ablehnung eng mit dem neuen Teammitglied zusammenarbeitet, eine zügig vorangetriebene Geschichte mit gutem Spannungsaufbau bis zum heftigen Ende - gute Krimikost, die Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 15.07.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


sehr gut

Stur, uneinsichtig, unterhopft - das sind die Sünummer, die drauf und dran sind, in ein unseriöses Immobilienobjekt zu investieren und dabei alles zu verlieren. Denn die Fäden, die im Hintergrund gezogen werden, dienen ausschließlich dazu, Gelder größeren Ausmaßes von Investoren zu sammeln, um sie auf private Konten zu transferieren. Das will Enno aufdecken und bezahlt dies mit seinem Leben. Das wollen die Sünummer nicht hinnehmen und begeben sich auf Spurensuche, um den Tod von Enno zu rächen. Das ganze Dorf, vorweg Friesenbrauerin Gesine, der diesmal allerdings ordentlich Gegenwind von ihren Sünummern entgegenweht, sind sie deren Alleingänge und Bevormundungen doch sehr leid. Nebenbei erfährt man "Wissenswertes" über die artgerechte Haltung von Zuckerfischen, die als Heringsschwärme im Lädchen verkauft werden. Gesine geht in diesem Band nicht nur ihren Sünummern arg auf den Keks, sondern strapaziert auch gelegentlich die Geduld der Leserschaft. Egal: Tüdelbräu drauf und schon geht es wieder.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2024
Ken und Barbie / Im Kopf des Bösen Bd.2
Petermann, Axel;Mattfeldt, Petra

Ken und Barbie / Im Kopf des Bösen Bd.2


sehr gut

Ein spannender, an einem realen Fall angelehnter Krimi mit einem sympathischen Ermittlerduo und einem nur schwer erträglichen Täterpaar, deren Taten abscheulich sind. In ruhigem Erzählstil vorgetragen und aus wechselnden Sichten geschrieben, so auch aus Tätersicht. Das hält die Spannung hoch. Kurzzeitig wird die Leserschaft auf eine falsche Fährte gelockt, weil die Freundin des Freundes des Lebenspartners von einem Opfer den getöteten Frauen so ähnlich sieht und der Freund sich merkwürdig verhält. Zum Schluss dann die überraschende Wendung, obwohl, wenn man den Fall der realen Ken und Barbie nachgelesen hat, kann man auf die richtige Spur kommen. Eine lesenswerte, gut dem realen Fall nachempfundene Story. Dass die Autistin Sophie allerdings so emotional betroffen ist, scheint nicht ganz folgerichtig, weil das so bei Autisten eigentlich nicht der Fall ist.

Bewertung vom 08.07.2024
Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein (eBook, ePUB)
Dupont, Alexandre

Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein (eBook, ePUB)


sehr gut

Statt das Geld gewinnbringend anzulegen unterschlägt Nicoles Bankberater dieses und wird anschließend tot aufgefunden. Der Dorfsheriff will das als Unfall abtun, seine Mitarbeiterin Sandrine wittert Mord und Cluzet, nun Ex-Commissaire, denkt dies ebenso. Entgegen seiner eigenen Pläne, nämlich ausschließlich Urlaub in seinem ehemaligen Heimatort zu verbringen, mischt er sich flugs in den Fall ein, sehr zum Ärger des Dorfsheriffs, dem dieser Zivilist extrem auf den Geist geht. Cluzet kann aber nicht anders, denn indem er womöglich den Mörder findet, kann er vielleicht auch das Geld wieder auftreiben, denn ansonsten muss seine Quasi-Enkelin das Hotel aufgeben, das schon seit Jahrzehnten in Familienbesitz ist und Cluzets „Dauerurlaubsort“. Betont ruhig, aber nicht betulich, geht es zu in dieser Geschichte, die sich vornehmlich auch um den Genuss von Calvados und einem bestimmten regionalen, recht anrüchigen Käse dreht. Na ja, man ist schließlich in der Normandie. Ein netter, lesefreundlich geschriebener Urlaubskrimi, dem man gerne auch die Folgebände folgen lassen möchte.