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Benutzername: 
sabienchen
Wohnort: 
Fleinheim

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2024
Tremor
Cole, Teju

Tremor


gut

Meine Meinung:
Teju Cole hat durchaus eine stabile Fangemeinde, die den Stil und die bestechende Intelligenz des Autors mehr als zu schätzen wissen. Als ich neulich einen Artikel über den Autor und seinen neuen Roman "Tremor" gelesen habe, war ich sehr sehr gespannt und musste zu eben jedem Buch greifen.
Dabei ist das Cover wirklich sehr gelungen und dem Leser wird nicht sofort klar, was er da auf dem Cover vor Augen hat. Und gerade dieser verdrehte Perspektive oder Art des Denkens und Sehens, lassen sich auch im Roman Tremor finden.
Dennoch muss ich sagen, dass ich trotz der Intelligenz und dem außergewöhnlichen, aber eben auch mehr als fordernden Schreibstil des Autors mit dieser Geschichte nicht warm wurde und es immer eine gewisse Distanz zwischen Erzähltem, den Charakteren und mir als Leserin gab, weshalb ich zwar das Können des Schriftstellers und dessen unheimliche Geisteskraft nahtlos anerkenne, diese aber eben trotzdem auch eine gewisse Distanz schaffte, die mir nicht unbedingt lag

Bewertung vom 24.03.2024
James
Everett, Percival

James


sehr gut

In diesem Buch geht es um Jim einen Sklaven Anfang des 19. Jahrhunderts. Mit seiner Frau und seiner Tochter lebt er in den Südstaaten der USA, als er eines Tages mitbekommt, dass er verkauft werden soll, beschließt er von der Farm zu fliehen. Auf seiner Flucht trifft er den Jungen Huckleberry Finn, der ebenfalls auf der Farm lebt, aber eben auf der anderen Seite des Schicksals, nämlich als weißer privilegierter Junge. Gemeinsam versuchen sie die Flucht und das Leben in der Wildnis zu meistern. Dabei stoßen sie auf die unglaublichsten Geschehnisse, finden Freunde und durchlaufen die Hölle und beide verbindet mehr, als sie vielleicht zunächst denken.

Für mich hat Percival Everett mit dieser Neuerzählung des Klassikers von Huckleberry Finn einen großartigen, ganz entstaubten Roman geschaffen. Der sehr einfach erzählt ist und trotzdem sehr gut geschrieben ist. Zwar hatte ich am Anfang einige Probleme mit dem Slang, den der Autor bzw. die Übersetzerin für die "schwarzen Sklaven" wählt, dies legte sich aber sehr schnell. Die Geschichte ist anrühren und oft herzzerreißend, aber nie so, dass man Tränen verdrücken muss. Ein sehr schönes und wichtiges Buch, dass die Vergangenheit aufgreift und die Missstände zu dieser Zeit.

Bewertung vom 24.03.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


gut

Dieses Buch ist wahrscheinlich das mit Abstand am besten geschriebene Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Denn wie die Autorin es schafft eine Geschichte ganz langsam, mit unheimlicher Tiefe ausgestaltete Szenen zu erzählen, ist für mich großes Kino und gleicht doch sehr den berühmten Klassikern der Weltliteratur. Doch sie gleicht diesen eben auch in einem weiteren Punkt, denn obwohl man den größten Respekt vor der Schaffensart und dem daraus entstandenen Kunstwerk empfindet, war es eben doch an der ein oder andere Stelle, trotz aller messerscharfen Gesellschaftskritik und Psychologisierung sehr langgezogen und ausführlich, dass ich mich in der Mitte manchmal fast schon durch die Seiten quälen musste, da alles so detailliert beschrieben wurde.

Nichtsdestotrotz ist dies ein wichtiges, brillant geschriebenes Meisterwerk, dass Charaktere erschafft, die man nicht vergisst, filmhafte Szenen, die unter die Haut gehen und sozialpolitisch und gesellschaftskritischen Tenor perfekt zu beschreiben weiß.
Trotz all diesem Können, kann ich aufgrund der ausufernden Längen nur 3,5 Sterne geben.

Bewertung vom 24.03.2024
Thieves' Gambit Bd.1
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mir wirklich einige Lesestunden versüßt, denn zwar ist dieser Roman ein klassisches Unterhaltungsbuch, doch mit so viel Spannung und Raffinesse, dass die Stunden beim Lesen, genauso wie die Seiten nur so dahinfliegen.
Die Autorin hat einen ganz angenehmen Schreibstil, der zwar einfach gehalten ist, aber eben dennoch des Genres angemessen und nie zu sehr in die Belanglosigkeit abdriftet, hinzukommt, dass sie es schafft, solch spannende Szenen zu schreiben, dass man nach jeder Seite wissen will, wie es denn nun weitergehen wird. Dies zieht einen durch die Geschichte hindurch, sodass man diese wie einen guten Snack verschlingt.

Die Charaktere sind zwar manchmal etwas oberflächlich und naiv oder deren Handlungen leichter zu durchschauen, doch in einem sehr authentisch dargestellten Rahmen, der für das Genre angemessen ist .

Die Story ist unheimlich spannend und kreativ. Für mich ein Lesegenuss.