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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Toschi3
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2010
Der Seher des Pharao
Gedge, Pauline

Der Seher des Pharao


sehr gut

Der kleine Bauernsohn Huy wird im Alten Ägypten auf eine gute Schule geschickt, um dort eine qualifizierte Ausbildung und damit die Chance auf ein gutes Leben zu erhalten. Doch in der Mitte seiner Schulzeit wird er von einem Mitschüler erschlagen – um als gotterwählter wieder aufzuerstehen...
Leider wird man durch den Klappentext des Buches und die bisher erschiene Promotion irregeleitet und das hinterlässt zunächst enttäuschte Erwartungen. DENN: es handelt sich hier um den ersten Teil einer Trilogie (wie ich der Internetseite der Autorin entnehmen konnte) und damit wird natürlich noch nicht die gesamte Geschichte des zukünftigen Sehers des Pharaos hier erzählt.
Mit diesem Hintergrundwissen wird es verständlich, warum viele kleine Episoden aus der Schulzeit des Protagonisten so erschöpfend geschildert werden. Langatmig ist, da es trotzdem immer interessant ist, wohl eher die falsche Bezeichnung.
Die Autorin hat einen sehr bildlichen Schreibstil. Wer ausreichend Fantasie oder Hintergrundwissen hat, sieht die ägyptischen Häuser, Städte, Menschen und Landschaften direkt vor sich – perfektes Kopfkino. Auch ist das Buch sehr angenehm zu lesen. Trotz der exotischen Materie ist es nie zu kompliziert.
Die Darstellung und Beschreibung der Charaktere ist sehr überzeugend, P.Gedge erzeugt geschickt Sympathien und Abneigungen gegenüber den handelnden Personen.
Auch wenn ich zunächst enttäuscht war, dass die Geschichte um Huy und seine Freunde so schnell und viel zu früh zu Ende war, oder gerade deshalb, freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, die ich mit Sicherheit lesen werde.

Bewertung vom 21.02.2010
Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen
Helgason, Hallgrímur

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen


sehr gut

Toxic, ein amerikanischer Profikiller mit kroatischen Wurzeln, versaut einen Auftrag und muss Hals über Kopf aus den USA fliehen. Seine neue Identität wählt er per Zufall – und wird amerikanischer Fernsehpriester auf dem Weg nach Island. Dort soll er möglichst wenig Aufsehen machen und abwarten ... was natürlich kräftig misslingt.
Der isländische Autor findet einen geschickten Weg, das Leben von Toxic zu beschreiben. Er hat einen sehr gut lesbaren Schreibstil, auch wenn die Sprache sehr derb ist. Das passt aber gut zum Wesen des Protagonisten und ist deshalb nicht nur verzeihlich sondern sogar angemessen. Die Personen sind recht gut beschrieben, auch wenn den Charakteren etwas Tiefgang fehlt. Den geneigten Leser wird das jedoch weniger stören, da das Buch ja nur 270 Seiten hat und für wahre Tiefenanalysen kein Platz bleibt. Die Geschichte ist auch nicht so angelegt, als müssten alle Personen haarklein dargestellt werden. Dafür bekommt man einen guten Einblick in das Seelen“heil“ des Killers.
Nach meinem Geschmack hätte man aus dem Grundgedanken, der wirklich fantastisch ist, deutlich mehr machen können. Da wäre also nicht nur die Anzahl der Seiten ausbaufähig.
Und noch ein Manko in meinen Augen: ich mag keine uneindeutigen Buchenden (und das liegt nicht an mangelnder Fantasie). Doch leider hier haben wir eins.
Trotzdem heißt mein Urteil für diese gelungene Idee und die recht gute Umsetzung: 4 Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2010
Leopard / Harry Holes 8.Fall
Nesbø, Jo

Leopard / Harry Holes 8.Fall


ausgezeichnet

Bevor der unbeliebte aber erfolgreiche Einzelgänger wieder in seiner Heimat Norwegen auf Verbrecherjagd gehen kann, muss ihn zunächst eine neue Kollegin in Hongkong auftreiben und davon überzeugen, dass nur er den aktuellen Fall lösen kann. Aber einmal zurück in den gewohnten Gefilden, dauert es nicht lange, bis ringsherum die Zahl der Mordopfer rapide steigt. Und dann ist da noch der große Konflikt zwischen dem Morddezernat und dem Kriminalamt.

Die Geschichte kommt, wie es geübte Nesbø-Leser bereits kennen, sofort sehr spannend daher. Es wird sowohl aus der Sicht der Ermittler als auch in der Ich-Form aus Sicht des Täters berichtet. Geschickt versteht es der Autor, den Leser zur Mördersuche zu animieren und dabei immer wieder in die Irre zu leiten. Leider verstrickt er sich in meinen Augen selbst etwas in seinen eigenen Fallschlingen und daher ist die Handlung etwas sehr lang geraten. Das Buch wird jedoch nie langweilig oder langatmig.
Eine der Nebenhandlungen dreht sich um den vorhergehenden Fall „Der Schneemann“. Sehr gut gefällt mir dabei, dass nie der Name des Mörders aus diesem Fall genannt wird. So bleibt für alle, die das vorherige Buch noch nicht gelesen haben, genügend Spannung, falls sie das Buch noch lesen wollen (so wie ich). Die Nebenhandlungen aus dem Privatleben der Ermittler sind sehr gefühlvoll inszeniert und überschwemmen das Buch nicht.
Alles in allem ein toller und spannender Krimi mit überraschenden Wendungen und ein Muss für Skandinavien-Krimi-Fans.

Bewertung vom 10.01.2010
Das Leben der Wünsche
Glavinic, Thomas

Das Leben der Wünsche


sehr gut

Jonas, verheirateter Familienvater mit Dauergeliebter, bekommt von einem seltsamen Mann ein Geschenk: drei Wünsche frei.
Bei diesem Buch weiß ich nicht so richtig, wie ich es bewerten soll. Einerseits ist am Ende Ernüchterung: aus dem Geschenk sich erfüllender Wünsche hätten die meisten Autoren wohl eine völlig andere Geschichte entwickelt. Die habe ich fraglos auch erwartet. Aber der Autor zeichnet ein surreales Bild, verwirrende Entwicklungen, einen unglücklichen Protagonisten wenngleich alles hätte anders sein können. Das Buch ist auf eine merkwürdige Weise faszinierend. Obwohl ziemlich schnell klar wird, dass meine Vermutungen nicht erfüllt werden, treibt mich der klare und sachliche Schreibstil voran, möchte ich wissen, wie es weiter geht. Ich erhoffe eine Wendung im Sinne der erwarteten Handlung und bin doch mitgerissen von den nicht erfüllten Hoffnungen.
Dem Vorwort ist zu entnehmen, dass dieses Buch so ist, wie es nur Glavinic-Kenner erahnen konnten. Vielen anderen wird es wohl wie mir gehen. Es ist faszinierend, und am Ende auf keinen Fall enttäuschend.

Bewertung vom 19.12.2009
Der Christmas Cookie Club
Pearlman, Ann

Der Christmas Cookie Club


sehr gut

Marnie und ihre Freundinnen veranstalten jedes Jahr im Dezember eine Christmas Cookie Club Party. Sie erzählen, was ihnen im letzten Jahr widerfahren ist und tauschen selbstgebackene Weihnachtskekse. Das Buch enthält die dazugehörigen Rezepte und Backanleitungen.
Die Autorin ist selbst Mitglied eines Christmas Cookie Clubs. Daraus entstand die Idee, ein Buch darüber zu schreiben. Da sie selbst aus eigenem Erleben berichtet, schafft sie es mühelos, den Leser mitzunehmen. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm und die Personen klingen sehr glaubwürdig. Fast hat man das Gefühl, selbst bei der Party anwesend zu sein. Man riecht den Plätzchenduft, freut sich mit den Frauen über schöne Dinge und weint auch mit bei den traurigen Ereignissen des Jahres (oh ja, alle, die nah am Wasser gebaut sind, sollten Tempos in der Nähe haben!)
Die Geschichten sind in angenehm kurzen Kapiteln erzählt und damit sehr gut strukturiert. Einziger Grund für den einen Stern Abzug: es ist doch alles sehr amerikanisch kitschig (nun ja, es spielt ja auch in den USA). Außerdem ist das beiliegende Rezeptheft zwar sehr schön, die Originalrezepte des Buches sind jedoch zum Teil stark abgewandelt.
Ansonsten ein wunderbares Buch, nicht nur zur Weihnachtszeit.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2009
Eisiges Blut
Masello, Robert

Eisiges Blut


sehr gut

Der Fotograf und Journalist Michael wird für zwei Monate in die Antarktis geschickt, um eine Reportage über eine dortige Forschungsstation zu schreiben. Bei einem Tauchgang finden die Forscher zwei Leichen im Eis eines Gletschers. Sie bergen den Fund und tauen ihn langsam auf. Doch es taut nicht nur das Eis...

Mit seinem 640-Seiten-Roman legt der Autor ein unterhaltsames Stück Spannung hin. Leicht findet man sich in die handelnden Personen hinein und die in Handlungsstränge lassen gut den Zusammenhang erkennen. Jedoch sollten alle die, die einen spannenden und blutigen Krimi erwarten, ihre Hoffnungen etwas zurücksetzen. Hier handelt es sich mehr um einen Spannungsroman. Und nicht vergessen: es ist Fiktion.

Der Schreibstil von Masello ist flüssig, man merkt, dass er sowohl hinsichtlich der Forschungsstation als auch historisch gut recherchiert hat. Man kommt gut in der Handlung voran und muss sich nicht durch die Seiten quälen. Auch die Charaktere sind überzeugend dargestellt. Masello konzentriert sich mit eingehenderen Darstellungen geschickt auf die notwendigen Informationen. Manche mögen meinen, dass den Personen der Tiefgang fehlt, aber in meinen Augen wäre es damit wohl zu viel des Guten.

Einziges Manko in meine Augen: Die Geschichte, besonders der historische Part, ist recht lang. Jedoch ist es nie langweilig oder langatmig, aber ca. 100 Seiten weniger hätten dem Roman zu 5 Sternen verholfen.

Bewertung vom 12.12.2009
Ein fast perfekter Plan
Hammesfahr, Petra

Ein fast perfekter Plan


gut

Die Friseurin Kerstin und ihr Freund hecken einen Plan aus, um an viel Geld zu kommen: Richard heiratet die Hoffentlich-Bald-Waise Regine, um an ihr Millionenerbe zu kommen. Dafür muss dann aber auch Regine aus dem Weg geräumt werden. Der Plan klingt perfekt, aber erstens kommt es anders...
Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte um Liebe und Lüge. Aber – zumindest geht es mir so – wer die Geschichten von Petra Hammesfahr kennt, weiß, dass man mit seinen Erwartungen vorsichtig sein muss.
Ihr Schreibstil ist recht angenehm zu lesen, die Zahl der handelnden Personen ist meist überschaubar und die Motive der Akteure sind nachvollziehbar. Aber... die Geschichten sind auch fast immer langatmig. Die ersten 2 Drittel des Buches möchte man die Autorin gerne bitten, doch etwas schneller zur Sache zu kommen. Kaugummi ist nicht so zäh wie die Entwicklung der Handlung. Erst im letzten Drittel kommt die Geschichte richtig in Fahrt und dann mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Und das Wissen über diesen Handlungsaufbau ist für mich der einzige Grund, das Buch nicht nach der Hälfte wegzulegen.
Fazit: durchschnittliche Kost, nicht wirklich ein Krimi, immer mit einem Hauch des Übersinnlichen. Ein typischer Hammesfahr.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2009
Toter Mann / Erik Winter Bd.9 (5 Audio-CDs)
Edwardson, Åke

Toter Mann / Erik Winter Bd.9 (5 Audio-CDs)


sehr gut

Der Fall beginnt ziemlich verwirrend: ein verlassenes Auto auf einer Brücke, Schüsse auf einen Autoren, keine Verdächtigen... und das Team um Kommissar Winter schlittert in seinen 9. Fall.
Mit dem Hörbuch liegt eine gekürzte Fassung des Romans vor. Von Boris Aljinovic und Antje Westermann gelesen, kommt schnell die richtige Krimispannung auf. Im Roman selbst gibt es sehr viele Nebenhandlungen, die sich um die privaten Probleme der Ermittler drehen. Diese sind – besonders für Edwardson-Neulinge – allerdings auch sehr lahm und anstrengend. Aber im Hörbuch sind genau diese Passagen weggelassen worden. Damit wird die Geschichte auf das richtige Maß zurechtgestutzt. Leider – und das ist das einzige Manko (was dann auch zum Punktabzug führt) – kommt auch das Hörbuch nicht darum herum, mit unendlich vielen verschiedenen Handlungssträngen aufzuwarten. Das verwirrt und nimmt den Krimigenuss. Aber ansonsten: super!

Bewertung vom 26.11.2009
Toter Mann / Erik Winter Bd.9
Edwardson, Åke

Toter Mann / Erik Winter Bd.9


gut

Der Fall beginnt ziemlich verwirrend: ein verlassenes Auto auf einer Brücke, Schüsse auf einen Autoren, keine Verdächtigen... und das Team um Kommissar Winter schlittert in seinen 9. Fall.
Für geübte Edwardson-Leser wird hier sicherlich ein feiner Leckerbissen an Krimikost vorgelegt. Ich bin Neuling. Und ich fand den Einstieg schrecklich!
Der Schreibstil des Autors ist sehr gewöhnungsbedürftig. Er ist abgehackt, kalt und distanziert. Nach 50 Seiten gab es gefühlte 50 Handlungsstränge und ich hatte mir geschworen: kommt noch eine einzige neue Handlungslinie hinzu schmeiße ich das Buch aus dem Fenster! Nach 100 Seiten war es nicht schlimmer geworden. Nach 250 Seiten kam sogar richtig Spannung auf. Und am Ende war das Buch gar nicht so schlecht. Schlecht war für einen Edwardson-Neuling aber das viele Drum-Herum an privaten Problemen der Ermittler. Ohne diese Nebenschauplätze hätte das Buch insgesamt bestimmt nur 300 Seiten – und wäre damit ein größer Knüller!
Leider sind diese Nebenhandlungen aber da und darum gibt es für das Buch auch nur ein GUT.

Bewertung vom 12.11.2009
Lauf
Freveletti, Jamie

Lauf


sehr gut

Bei einem Flugzeugabsturz in Kolumbien werden die überlebenden Absturzopfer von Guerillas als Geiseln genommen. Nur die amerikanische Biochemikerin Emma kann fliehen. Bald stellt sich jedoch heraus, dass sie die ganz spezielle Aufmerksamkeit der Entführer hat. Ein spannender Wettlauf durch den (oder besser: aus dem) Dschungel und gegen die Guerillas beginnt.
Der Erstling der Autorin ist mit Sicherheit ein gelungenes Buch. Sie versteht es, die Leser auf eine abenteuerliche Reise mitzunehmen. Mit ihrem Schreibstil fesselt sie die Aufmerksamkeit und man fiebert mit den Protagonisten (und hofft natürlich, dass sie überleben...).
Dennoch hat die Geschichte in meinen Augen einige kleine Schwächen, weshalb ich auch nicht die volle Stern-Zahl vergebe:
Den handelnden Personen fehlt es leider etwas an Tiefgang. Die Charaktere werden trotz guter Personenbeschreibung zu oberflächlich abgehandelt.
Die Handlung hat - insbesondere was die Verhandlungen der amerikanischen Regierung angeht - ein paar Längen. Diese Passagen ziehen sich etwas hin und hätten vielleicht kürzer und knackiger dargestellt werden können.
Die im Umschlag angekündigte Wendung in der Handlung kommt leider erst ziemlich am Ende und nimmt damit etwas von der Spannung (da diese Wendung ja bereits verraten ist). Der Umschlagtext hätte diese Wendung vielleicht besser nicht erwähnt.
Trotzdem ein spannender Krimi, den es zu lesen lohnt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.