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Benutzername: 
Sabsisonne
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


weniger gut

hat mich nicht gepackt

Das Cover fand ich sofort ansprechend und auch der Klappentext versprach einen spannenden Lokalkrimi.
Für mich war es das erste Buch der Reihe; es lässt mich enttäuscht zurück.
Die Handlung (Leiterin des Konservatoriums von Neapel wird tot in einem Koffer aufgefunden) schleppt sich eher dahin. Dabei sind die Familiengeschichten von Enrico Rizzi dem Inselpolizisten gar nicht störend. Eher die genauen Wegbeschreibungen mit allen Straßennamen wirken etwas überambitioniert. Und auch die Ortswechsel zwischen Capri, Neapel und Procida täuschen über die Entfernungen.

Dagegen würde mich die Vergangenheit von Antonia Cirillo, der Mitarbeiterin von Rizzi, sehr interessieren. Selbst Rizzi weiß nur, dass sie strafversetzt wurde. Die genauen Umstände erfährt die Leserin nicht. Zum Ende gibt es ein Treffen mit einem ehemaligen Kollegen, dass aber auch keine wirkliche Aufklärung bringt.
Tja, das war für mich das eigentlich spannende an diesem Krimi.

Bewertung vom 30.03.2022
Todesfall / Agnes Tveit Bd.1
Fuglehaug, Randi

Todesfall / Agnes Tveit Bd.1


gut

Mäßig
Ich habe mich nach dem Blick aufs Cover sofort für das Buch interessiert. Laut Klappentext soll eine Journalistin im Todesfall einer Fallschirmspringerin ermitteln. Ich hatte hier sofort Annika Benktzon von Liza Marklund im Kopf und wurde enttäuscht.
Agnes Tveit soll Starreporterin in Oslo gewesen sein, kommt mit ihrem Lebensgefährten in ihre Geburtsstadt Voss und arbeitet dort bei einer Lokalzeitung. Als Grund für den Umzug wird ein Kinderwunsch genannt, so ganz schlüssig ist das allerdings nicht. Wie auch Agnes Verhalten für mich eher sprunghaft, manchmal nervig und oft nicht nachvollziehbar ist. Genauso wirr ist ihre Recherche.
Insgesamt handelt das Buch eher von Agnes, ihrem Seelenleben, ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart. Die anderen Personen bleiben eher blass. Nicht mal ihr bester Freund, der sie als Polizist mit Informationen unterstützt, wird der Leser:in näher gebracht.

Diesem Roman, der nur nebenbei auch ein Krimi ist, fehlt es an Atmosphäre und Spannung.

Bewertung vom 16.03.2022
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Interessante Ermittler
Das Cover lädt schon an die Nordsee ein und auch der Titel ist hervorragend gewählt. Denn es handelt sich erstmal um genau das: einen Gezeitenmord. Und da dieser genau an der deutsch-dänischen Grenze verübt wurde, findet sich ein interessantes Ermittlerteam zusammen. Der eine Teil ist die toughe Lykke Teit aus Kopenhagen, die den Toten kannte und schon länger auf einen eigenen Fall gewartet hat. Der andere ist Rudi Lehmann aus Flensburg, verheiratet, gute 60 Jahre alt und mit dem polizeieigenen Wohnmobil unterwegs. Die beiden ergänzen sich gut, finden schnell Vertrauen zueinander und erzählen sich gegenseitig ihre schrecklichen Geheimnisse.
Fast nebenbei ermitteln sie sehr zielstrebig in dem Mordfall, der nicht der einzige bleibt. Gleichzeitig wird ein Junge vermisst und der zurückliegende Vermisstenfall eines kleinen Mädchens aufgerollt und miteinbezogen.

Die Spannung des Falls ist eher unterschwellig. Landschaft und Stimmungen sind durchweg gut beschrieben, sodass sich die Leser:in gut einfühlen kann.
Insgesamt ein flüssig und gut geschriebener Lokalkrimi, der viel Zeit lässt, die neuen Ermittler kennenzulernen. Allerdings hoffe ich doch, dass Rudis schwerster Fall noch aufgeklärt wird und sich am Ende anders darstellt als angenommen.
Ich freue mich auf folgende Teile.

Bewertung vom 18.02.2022
Braves Kind (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Braves Kind (Thriller)


gut

brutal und rasant
Es geht mal wieder um Kindesmissbrauch. Ein Thema was ich eher meide. Aber die Handlung hat eher mit den Tätern als mit den Opfern zu tun. Hier werden die Kinder gerächt, indem die Täter zu Folteropfern werden.
Die Ermittlerin Sina und ihr Kollege Eric befassen sich mit dem Fall, der bis in die politischen Kreise führt.
Die Handlung ist sehr rasant, erreicht schnell ein hohes Spannungslevel, das über die ganze Länge aufrechterhalten wird. Von den beiden Ermittlern wird schnell ein gutes Bild gezeichnet; speziell von Sina erfahren wir viel über ihre Lebensumstände. Dass sie sich trotz der Familie immer wieder in Gefahr begibt und meist in letzter Sekunde von Kollegen gerettet wird, ist in dieser Erzählung Programm.
Die Auflösung ist am Ende nicht wirklich überraschend, wenn die Hinweise richtig gedeutet werden.
Wer kein Problem mit Brutalität hat und mal kurz in die Unterwelt abtauchen will, ist hier gut unterhalten. Für mich allenfalls ein „Zwischendurch“ ohne den Wunsch auf Wiederholungen.

Bewertung vom 10.02.2022
Ein Grab für zwei
Holt, Anne

Ein Grab für zwei


ausgezeichnet

Neue Reihe mit interessanter Protagonistin
Anfangs fand ich Selma Falck nicht wirklich sympathisch. Das änderte sich aber im Laufe der Erzählung. Nicht zuletzt durch ihre Freundschaft zu Einar („mein bester Freund“), den sie einmal als Rechtsanwältin vertreten hat. Mittlerweile ist er obdachlos und hilft ihr immer wieder bei ihren Ermittlungen. Die ziehen sich etwas, machen einige Umwege, führen am Ende aber zum Ziel.
Etwas verwirrend sind die verschiedenen Handlungsstränge, die sich aber als versierte Krimileserin/-hörerin schnell gut einordnen lassen.
Die Protagonisten werden ausreichend charakterisiert, das Geschehen fliest eher langsam vor sich hin, als dass es spannend ist. Aber das ist für Anne Holt nicht ungewöhnlich. Will heißen: wer sie kennt, weiß auch, was zu erwarten ist.

Mit der Sprecherin musste ich erst warm werden. Sie spricht eher leise, sodass ein Hören bei lauten Nebengeräuschen kaum möglich ist. Aber sie passt genau zu der Geschichte: nicht überschwänglich, genau auf den Punkt.

Ich freue mich jedenfalls auf weitere Teile dieser neuen Reihe und auf die weitere Entwicklung von Selma Falck.

Bewertung vom 30.12.2021
Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6
Holbe, Daniel;Tomasson, Ben

Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6


gut

durchschaubare Erzählung ohne Spannung
Die Zusammenfassung des Inhalts ist dem Klappentext zu entnehmen, auch wenn das nur der Anfang und ganz schnell nicht mehr wahr ist.
Allerdings sind die Geschehnisse zu komplex, um sie hier ohne zu spoilern zusammenzufassen.
Ich habe lange überlegt, was hier positiv zu bemerken ist. Die Story an sich ist gut. Es wird immer Bürgerinitiativen geben, die sich mehr oder weniger extrem für ihre Werte einsetzen. Die Themen Atomkraft, Castortransporte, Zwischen- und Endlager werden uns noch lange beschäftigen und sind daher immer aktuell.
Die Konstruktion der Geschichte ist allerdings viel zu durchschaubar. Die Leserin fragt sich quasi von Anfang an, was dem Polizisten wirklich passiert ist und was aus dem Täter geworden ist. Dass die ermittelnden Kommissar:innen erst 50 Seiten vor dem Ende von einer Person auf den möglichen Täter hingewiesen werden müssen ist schlicht Versagen. Vorher gehen sie verschieden Ermittlungsansätzen nach, die alle ins Nichts führen. Dabei fehlt es von Anfang an an Spannung. Das ist kein Krimi sondern lediglich eine Kriminalerzählung ohne Pfiff.
Zusätzlich wird das Liebesleben der weiblichen Kommissar:in immer wieder zum Thema gemacht. Sie hat die Wahl zwischen dem gut aussehenden, zärtlichen, mitfühlenden Kollegen und dem Egoisten ohne jegliche Empathie während der Ermittlungen.
Für mich war das der erste Fall von Angersbach/Kaufmann und er hat mir nicht Lust auf mehr gemacht.

Bewertung vom 16.08.2021
Der Mauersegler
Schreiber, Jasmin

Der Mauersegler


ausgezeichnet

schrecklich, schön, traurig

Es ist immer schön, ein gebundenes Buch mit Lesezeichenband und einem gelungenen Einband in der Hand zu halten. Dafür schon mal einen Extrastern.

Prometheus stammt aus einfachen Verhältnissen, arbeitet sich nach oben und möchte noch höher hinaus. An seiner Seite immer sein allerbester Freund Jakob.
Wir erleben Prometheus auf der Flucht vor den Ereignissen, dem Leben und vor sich selbst. Er strandet bei zwei Frauen, die die Verbindung zwischen der allgegenwärtigen Natur und den Menschen bilden. Bei ihnen kann und muss er sich seiner Trauer, seinem Schmerz hingeben und seine Schuld eingestehen.

Die Geschichte ist sehr angenehm geschrieben, aufgelockert durch Vergleiche und Metaphern rund um Flora und Fauna. Sie wechselt zwischen Gegenwart, jüngerer und älterer Vergangenheit. So erfährt die Leserin viel von dieser außergewöhnlichen Freundschaft zwischen Prometheus und Jakob, aber erst nach und nach von der Schuld des ersteren.
Bei all den schönen Naturbildern und den sich unterhaltenden Tieren ist die Erzählung aber auch sehr ernst und traurig.
Ich habe schon lange nicht mehr ein so schönes, trauriges Buch gelesen.
Bemerkenswert auch der kleine Sidekick zum Vorgänger Marianengraben.
Liebe Jasmin Schreiber, begeistere deine Leserschaft bitte noch mit vielen dieser hervorragend erzählten Geschichten.

Bewertung vom 13.08.2021
Heimatsterben
Höflich, Sarah

Heimatsterben


ausgezeichnet

großartiges Leseerlebnis

Dieses Buch ist schon haptisch überaus angenehm. Mit dem Hardcover und der Größe liegt es perfekt in der Hand.
Sarah Höflich hat ihr Buch in Herbst/Versuchung, Frühling/Widerstand und Winter/Flucht unterteilt.
Im ersten Teil lernen wir die Familie kennen. Der mitgelieferte Stammbaum ist zwar sehr schön, ich hab ihn aber nicht gebraucht. Die Familie ist bunt und vielfältig, wie Familien nun einmal sind. Es gibt die strebsamen, fleißigen, erfolgsverwöhnten, zielgerichteten Mitglieder, die mit einer quälenden Vergangenheit, die Kranken, die psychisch Labilen, die unglücklich Verliebten und die Queeren.
Im zweiten Teil wird das Ausmaß der Probleme innerhalb der Familie aber auch des Heimatlandes deutlicher. Einige ziehen schon Konsequenzen, andere denken, weiterkämpfen zu müssen.
Im dritten Teil fällt vieles auseinander, aber es findet auch wieder etwas zusammen.

Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie vor dem Hintergrund einer politische Entwicklung, die heutzutage von vielen Menschen leider als erstrebenswert angesehen wird. Mir hat der Roman eher Angst gemacht.
Er ist aber so spannend geschrieben, dass ich ihn an nur zwei Nachmittagen aufgesaugt habe.
Von mir eine klare Leseempfehlung, verbunden mit der Hoffnung, dass die beschriebene Entwicklung eine Utopie bleibt.

Bewertung vom 05.08.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


sehr gut

Kurzweilig
Pirlo verliert seinen Job in einer angesehenen Kanzlei und gründet eine eigene in seinem Wohnzimmer. Dafür stellt er Sophie Mahler, eine Empfehlung seines ehemaliger Professors, ein. Sowohl Pirlo als auch Sophie haben einen interessanten familiären Hintergrund, der mehr oder weniger genutzt wird, um Hintergrundinformationen zu ihrem einzigen Fall zu erlangen.
In kurzen Kapiteln, die teilweise lustige Überschriften und immer eine zeitliche Einordnung haben, wird von Pirlo und seinem ersten Fall als selbstständiger Strafverteidiger erzählt. Gleichzeitig erfährt die Leserin von seinem familiären Umfeld und dessen beruflicher Ausrichtung.
Da das in kurzen Sätzen und leicht verständlicher Sprache geschieht, liest sich die Geschichte sehr kurzweilig.
Natürlich ist Pirlo nicht Ingo Bott, aber sie haben neben dem Aussehen doch auffällige Gemeinsamkeiten. Somit ist auf jeden Fall gewährleistet, dass das Juristische einwandfrei ist.
Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten, auch wenn das Buch nicht mehr als einen Urlaubstag füllt.

Bewertung vom 27.07.2021
Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1
Carlsson, Christoffer

Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1


gut

Enttäuschend

Ich liebe die düsteren skandinavischen Krimis mit den psychisch angenacksten Ermittlern und den durchgeknallten Tätern.
Unter dem Sturm ist eine ganz andere Erzählung. Wir erfahren viel von der betroffenen Familie und dem Liebesleben des Ermittlers. Zu Anfang ist das noch interessant, weil die Erwartung besteht, dass das irgendwohin führt. Egal ob es das Spiel am Kaiserstein oder die persönlichen Zusammenkünfte von Isak und seinem Onkel sind.
Aber dann ist der Junge plötzlich ein Heranwachsender mit allen Problemen, die zum Erwachsenwerden dazugehören. Nur hier werden diese Probleme nicht normal sondern unter dem Licht der Vergangenheit betrachtet.
Dabei schleppt sich die Handlung einfach dahin, ohne spannend oder auch nur interessant zu sein.
Mich hat dieser Krimi, der eher eine tragische Familiengeschichte ist, enttäuscht. Aber vielleicht hatte ich einfach die falschen Erwartungen.