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Ich bin Jacki, ein leidenschaftlicher Bücherwurm. Wenn euch meine Rezensionen gefallen, schaut doch auch meinem Blog vorbei: https://liebedeinbuch.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2020
Was perfekt war
Hoover, Colleen

Was perfekt war


sehr gut

Meine Meinung: "Was perfekt war" ist tatsächlich mein erstes Buch von Colleen Hoover. Bisher habe ich es irgendwie geschafft mich um diese Bestsellerautorin herumzubewegen. Nach dieser Premiere kann ich definitiv sagen: Es wird nicht mein letztes Buch gewesen sein! Vor allem die Themenauswahl, die Intensität und die Authentizität haben mich in der Geschichte beeindruckt.

Das Hauptthema, um das sich die Geschichte dreht, ist etwas, dass auch mich beschäftigt. Dass mir Angst macht, mich bewegt und zutiefst mitnimmt. Es ist etwas, das man niemandem wünscht und doch trifft dieses traurige, schlimme Schicksal die beiden Protagonisten Quinn und Graham. Mehr möchte ich über die Thematik aber nicht vorwegnehmen. Jeder sollte diese Geschichte ganz unvoreingenommen erleben und die Wucht der Ereignisse spüren können.

Stattdessen kann ich etwas über die Umsetzung erzählen. Die Geschichte ist in zwei sich abwechselnde Abschnitte eingeteilt: Damals und Heute. Damals erzählt die schöne Seite, den traumhaften und sorglosen Anfang der Beziehung von Quinn und Graham. Es ist fast schon zu perfekt, um wahr zu sein. Heute spielt acht Jahre später und scheint der genau Gegensatz zu sein. Die Beziehung der beiden kriselt immer mehr, sie scheinen in einem Strudel aus Angst, Verzweiflung und Trauer festzustecken und immer tiefer zu versinken. Die Geschichte verarbeitet die Frage, wie es überhaupt möglich ist, sich aus solch einer Krise eigenhändig wieder hinauszuziehen. Leider nur aus Quinns Perspektive, so werden die Geschehnisse etwas einseitig geschildert.

Colleen Hoover erzählt authentisch, echt und intensiv. Obwohl das Buch eine sehr traurige Basis hat, gab es vergleichsweise wenige Szenen, die tief emotional waren und bei denen ich ein paar Tränchen verdrücken musste. Ich hätte mir mehr davon gewünscht. Gleichzeitig war es auch oft gut, dass die Geschichte nicht zu sehr künstlich auf die Tränendrüse drückt. Die Balance wurde für mich fast getroffen, aber nicht ganz.

Je weiter die Erzählung im Heute voranschreitet, desto mehr hat mich leider das Damals gelangweilt. Beziehungsweise wollte ich einfach viel viel mehr wissen, wie die "aktuelle Situation" weitergeht. Der Rückblick hatte bedeutende Szenen für die Entwicklung der Beziehung in der Krise und die Autorin hat beide Erzählstränge geschickt miteinander verwoben. Allerdings hat sie es nicht geschafft beide spannend zu halten. Damals ist einfach zu perfekt und vergleichsweise ereignislos.

Fazit: Das Thema und die Authentizität mit der diese Geschichte erzählt wird, hat mich beeindruckt. Quinns und Grahams Beziehung ist auf traurige Weise echt. Die perfekte Vergangenheit wird im Wechsel mit der verzweifelten Krise, die unüberwindbar scheint, gezeigt. Ich hätte mir lediglich mehr Emotionalität, ein Ticken weniger Perfektheit und die männliche Perspektive gewünscht.

Bewertung vom 19.04.2020
Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.2
Colgan, Jenny

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.2


weniger gut

Meine Meinung: Ich habe schon im ersten Teil bemerkt, dass ich nicht so richtig warm werde mit der Geschichte und den Charakteren. Leider setzte sich dieser Trend noch deutlicher im zweiten Teil fort. Im Prinzip hat dieser Roman genau die entgegengesetzte Stimmung erzeugt, die ich bei einer leichten, sommerlichen Lektüre erwarte und mir auch wünsche.

Die Geschichte ist geprägt von Zwietracht, ungemütlichem Wetter, unschönen Ereignissen und Szenen zwischen den Charakteren. Gefühlt sind ALLE Charaktere unzufrieden - inklusive mir. Wie soll da eine heimelige oder zumindest gemütliche Leseatmosphäre entstehen? Für mich war das unmöglich.

Da das Buch nicht mit seiner Gefühlswelt überzeugen kann, wäre es schön gewesen, wenn wenigstens der Plot besonders interessant oder spannend gewesen wäre. Das war er nicht. Es werden zu viele einzelne Erzählstränge verfolgt, sodass bei keinem wirklich Tiefgang oder wirklich Interesse entstehen kann. Außerdem konnte ich die meisten Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehen. Mal übersehen sie unübersehbares, mal sind sie miserable Café-Manager und tun nichts dagegen, außer sich zu beklagen. Dementsprechend konnte ich auch im zweiten Band keine Bindung zu den Inselbewohnern aufbauen. Sie blieben mir fremd.

Mure und ich - das war wohl nichts. Prinzipiell hätte diese Insel von der Kulisse her wirklich viel Potenzial gehabt. Nur leider hat dieser schöne Ort eine nicht ganz so schöne Geschichte bekommen. Für mich wird es daher keine Fortsetzung beziehungsweise kein Weihnachten in der kleinen Sommerküche am Meer geben.

Fazit: Schon im ersten Band muteten Flora und ihre kleine Sommerküche am Meer nicht gerade so an, wie ich es von einer leichten Sommerlektüre erwarte. Im zweiten Teil wurde es für mich nur noch schlimmer. Schlechtes Wetter, Zwietracht und unschöne Ereignisse haben mir jede Chance auf eine heimelige Stimmung vermiest. Eine dritte Reise nach Mure wird es für mich nicht geben.

Bewertung vom 06.04.2020
Sinful Empire / Sinful Trilogie Bd.3
March, Meghan

Sinful Empire / Sinful Trilogie Bd.3


sehr gut

Meine Meinung: Die Sinful-Empire-Trilogie ist eine Reihe, die schon sehr viele unterschiedliche Emotionen in mir ausgelöst hat. Der erste Band balancierte stark auf meiner persönlichen Grenze in Bezug auf Einvernehmlichkeit und bot der Handlung nicht genug Raum zur Entfaltung. Der zweite Band hat dann alles herumgerissen und gab mir alles, was mir vorher gefehlt hatte. Dementsprechend konnte ich den dritten und letzten Teil kaum erwarten.

Zu recht! Denn in "Sinful Empire" geht die positive Entwicklung des Plots weiter. Wir Leser tauchen gemeinsam mit Keira immer mehr in die Vergangenheit von Lachlan Mount ein. Es werden Geheimnisse aufgedeckt und man erkennt immer mehr die Zusammenhänge der Geschichte. Die Dynamik zwischen Mount und Keira verschiebt sich dadurch endgültig. Sie werden das starke und mächtige Paar, das diese Reihe gebraucht hat.

In ihrem Leben fehlt es weder an Sinnlichkeit noch an Spannung. Wobei der Spannungsteil in diesem Band mehr im Fokus stand. Der Plot war durchaus aufregend und konnte teilweise überraschen, aber insgesamt ging mir alles ein bisschen zu schnell. Ein bisschen mehr (Handlung) hätte es für meinen Geschmack schon geben dürfen. Durch den tollen flüssigen Schreibstil ist man dadurch viel schneller mit dem Buch wieder fertig, als man möchte.

Daher bleibe ich auch am Ende der Trilogie bei meiner Meinung, dass die Geschichte besser in zwei längeren Büchern aufgehoben gewesen wäre. Dadurch hätten die Erotik, die Spannung und die Gefühle noch ein Quäntchen mehr Raum gehabt, um sich zu entfalten. Genau das hat mir bei allen drei Büchern ein wenig gefehlt.

Fazit: Rasant und sinnlich geht die Geschichte Keira und Mount im dritten Teil der Sinful-Empire-Trilogie zu Ende. Etwas zu rasant? Für meinen Geschmack schon. An sich war die Geschichte aufregend und spannend, aber kaum hatte ich sie in der Hand, war sie auch schon wieder vorbei. Ich hätte mir mehr Handlung und etwas weniger Erzählgeschwindigkeit in diesem Band gewünscht. Aber dennoch eine sehr interessant Reihe, die mir (nach dem 1. Teil) sehr viel Spaß beim Lesen bereitet hat.

Bewertung vom 16.03.2020
Die kleine Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.1
Colgan, Jenny

Die kleine Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.1


gut

Meine Meinung: Beim Cover und Titel von "Die kleine Sommerküche am Meer" denkt man sofort an eine schöne, kurzweilige Sommerlektüre. Das passende Setting erschafft die Autorin auf jeden Fall, aber insgesamt hat mir die richtige Stimmung gefehlt, um als perfekte Sommerlektüre durchzugehen.

Alles fing damit an, dass ich relativ schwer in die Geschichte hineingekommen bin. Der allwissende Erzähler aus der dritten Perspektive hat mir bis zum Schluss nicht wirklich gefallen. Es ist okay, man gewöhnt sich natürlich daran, aber ab und zu bin ich trotzdem über sehr verschachtelte Sätze und Formulierungen gestolpert, die den Lesefluss zusätzlich gestört haben.

Es wird außerdem sehr ausschweifend erzählt. Dadurch erhält man zwar einen guten Eindruck von der Insel Mure und den Bewohnern, aber die Geschichte braucht auch ordentlich Anlauf, um in Gang zu kommen. Zum Glück aber nicht so lang, dass es zäh oder langweilig wurde.

In der Geschichte steht Flora im Mittelpunkt. Sie kommt aus einer spießigen Anwaltkanzlei in London und reist wegen eines Klienten zurück auf ihre Heimatinsel Mure. Die Insel-/Heimatthematik hat mir dabei gut gefallen. Wo gehöre ich hin? Was macht mich wirklich glücklich? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Handlung. Dabei schafft sich Flora durch das Kochen und Backen eine neue Basis für ihr Leben. Das Thema "Essen" ist für mich grundsätzlich ein Garant für eine Wohlfühlgeschichte, dieses mal war mir das Buch dennoch nicht heimelig genug.

Ich hätte mir mehr Romantik und weniger Zwiespalt gewünscht. Die Liebesgeschichte ist nicht unbedingt vorhersehbar, da das Objekt von Floras Begierden schwankt, aber überraschen konnte sie auch nicht. Sie rückt außerdem stark in den Hintergrund. Die "beste romantischte Komödie des Jahres" sucht man hier vergebens. Stattdessen gibt es viele zynischen oder aggressive Untertöne und teilweise stark übertriebene Dialoge. Die Stimmung zwischen Flora und ihrer Familie ist nicht die beste und das spiegelt sich leider stark in der Gesamtatmosphäre dieses Buches wider. Es nimmt ihr die potenzielle Heimeligkeit, die ich mir für diese Geschichte gewünscht habe.

Fazit: Flora und ihr Mure hatten durchaus Potenzial für eine klassische, romantische Sommerlektüre. Insgesamt hat mir aber die Romantik und die heimelige Atmosphäre dafür gefehlt. Die Geschichte ist nicht schlecht, es fehlt aber noch einiges damit sie wirklich Spaß macht. Vielleicht in Band zwei?

Bewertung vom 21.02.2020
Unter einem guten Stern
Darke, Minnie

Unter einem guten Stern


gut

Meine Meinung: Sternzeichen, Horoskope, Astrologie … das ist nicht wirklich meine Welt und doch habe ich mich auf diese Geschichte eingelassen. Denn es geht in diesem Buch um mehr als Sterndeuterei, sondern auch um Handlungen und welche Effekte ebendiese auf die Leben anderer Menschen haben, um (un)sichtbare Berührungspunkte mit völlig Fremden. Man muss, wie die Autorin sagt "nichts mit Sternzeichen anfangen können" und damit hat sie größtenteils rechtbehalten.

Es schadet bestimmt nicht, wenn man sich für Horoskope interessiert und dementsprechend mit manchen Begriffen bekannt ist. Aszendent, Scheitelpunkt … all das waren für mich Fremdwörter und das ein oder andere Mal irritierend. Ein kleines Lexikon wäre hilfreich gewesen. Dann hätte sich der Schleier bestimmt schneller gelichtet.

Dennoch fand ich schön, wie viel das Thema in die Geschichte eingebaut wurde. Das Buch ist zeitlich in die verschiedenen Sternzeichen-Phasen unterteilt und es erzählt - im Kern - die Geschichte von Justine und Nick. Zwei alte Sandkastenfreunde / -liebende. Justine wählt eine eher unkonventionelle Art, um Nick im romantischen Sinne näherzukommen. Sie manipuliert das Horoskop der Zeitschrift bei der sie arbeitet, um ihm Botschaften zu senden. Und das geht ein ums andere Mal gehörig nach hinten los. So sehr, dass ich Justine gerne in den Hintern getreten hätte. Denn eigentlich ist diese junge Frau selbstbewusst, intelligent und nicht auf den Mund gefallen - nur eben nicht in Liebesdingen. Nick wiederum wollte ich schütteln, weil er blind für die Signale ist, die Justine sendet.

Am Ende jedes Kapitels folgt der Scheitelpunkt - die Übergangsphase zwischen zwei Sternzeichen. Hier wird jeweils erzählt, welche Auswirkungen Justines veränderte Horoskope auf andere Menschen haben. Dadurch kommen sehr viele Charaktere ins Spiel. Zeitversetzt treten sie immer mal wieder in Szene, berühren und verändern die Leben der anderen. Alles ist irgendwie miteinander verknüpft. Den Grundgedanken dahinter fand ich toll, die Umsetzung war aber oft verwirrend. Es wird zu detailliert auf die Nebencharaktere eingegangen, die Geschichte zieht sich in die Länge und oft hatte ich Schwierigkeiten sofort den Bezug zu den jeweiligen Personen herzustellen. Der sehr verschachtelte Schreibstil der Autorin hilft dabei auch nicht gerade.

Zum Schluss verknüpfen sich alle Handlungsstränge sehr geschickt miteinander und zeigen genau die Botschaft, die die Autorin vermitteln wollte: "Dass unsere Entscheidungen viel mehr als nur unser eigenes Leben berühren". Diese Verbindung fand ich sehr schön und auch die Idee des Buches hat mir im Gesamten gefallen, an der Umsetzung hapert es dennoch hier und da.

Fazit: Alle unsere Handlungen haben bewusst oder unbewusst Auswirkungen auf die Leben anderer Menschen. Wir alle sind mehr miteinander verbunden, als wir denken - diese Botschaft des Buches fand ich wirklich schön. Man musste (größtenteils) wirklich nichts mit Sternzeichen am Hut haben. Aber so süß ich die Idee fand, bei der Umsetzung gab es für mich einige Kritikpunkte. Verschachtelte Sätze und zu viele Nebencharaktere sorgen für Verwirrung und ziehen die Geschichte in die Länge. Ein Buch mit fast 600 Seiten braucht für mich mehr, um zu überzeugen. So bleibt "Unter einem guten Stern" in der Kategorie Feel-Good-Lektüre stecken.

Bewertung vom 19.02.2020
Dich schickt der Himmel
Kinsella, Sophie

Dich schickt der Himmel


gut

Meine Meinung: Ich bin ein wirklich großer Kinsella-Fan und lese jeden ihrer Romane. Denn bisher konnte mich die Autorin, bis auf wenige Ausnahmen, vollkommen überzeugen. Leider muss ich "Dich schickt der Himmel" auf die Seite der nicht ganz so guten Ausnahmen zählen. Die Geschichte war nicht komplett schlecht, aber ich bin anderes gewohnt. Vor allem an Leichtigkeit hat es mir gefehlt.

Zumindest der typische Kinsella-Humor war nicht weg. Mit ihrem ganz besonderem Charme erzählt sie die Geschichte von Fixie und ihrem Familiengeschäft und reißt damit viel nach oben. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und unterhaltsam. Aber durch die etwas schwierigeren Charaktere und die Länge der Geschichte zieht sich das Buch immer mehr, je länger man dabei ist.

Fixie an sich war eine sympathische Protagonistin, aber manchmal wollte ich sie einfach nur schütteln. Sie ist sehr naiv, planlos, überhaupt nicht durchsetzungsfähig und lässt sich von jedem einschüchtern und einlullen. Ihre Geschwister sind komplett ichbezogen und Ryan, der Freund von Fixies Bruder, setzt dem ganzen die Krone auf. Zu großen Teilen waren deren Handlungen und vor allem die Tatsache, dass Fixie nichts dagegen unternimmt, kaum zu ertragen.

Natürlich gibt es diverse charakterliche Weiterentwicklungen in diesem Buch. Besonders Sebastian öffnet Fixies Augen für die Realität und bestärkt sie darin, für sich einzustehen. Am Ende lernt (fast) jeder etwas dazu, aber insgesamt hat mir bei dieser Geschichte trotzdem das gewisse Etwas gefehlt, dass mich in die Welt von Fixie und ihrem Familienladen hingezogen hätte.

Fazit: Mit der Geschichte von Fixie und ihrem Familienladen konnte mich Sophie Kinsella überraschend nicht überzeugen. Der typische Humor der Autorin wurde in "Dich schickt der Himmel" nicht durch die ebenfalls gewohnte Leichtigkeit und den Charme ergänzt. Stattdessen ziehen die teilweise sehr unerträglichen Nebencharaktere und die Dicke des Buches die Geschichte sehr in die Länge. Für mich ein schwächerer Kinsella - aber Ausrutscher passieren jedem Mal. Beim nächsten Buch der Autorin werde ich trotzdem direkt hinlangen!

Bewertung vom 19.02.2020
Best Man / Dirty-Reihe Bd.4
Keeland, Vi

Best Man / Dirty-Reihe Bd.4


gut

Meine Meinung: Leider reiht sich dieses Vi-Keeland-Buch erneut nicht in meine Highlights-Liste ein. Wie bereits bei "Mister West" gab es einige Punkte, in denen mich die Geschichte nicht überzeugen konnte. Aber immerhin haben Nat und Hunter einen höheren Unterhaltungswert aufweisen können als ihre Vorgänger. Heißt: Ich war nicht gelangweilt oder genervt beim Lesen, aber ich konnte das Buch auch sehr gut wieder aus der Hand legen. Eine sexy Geschichte für zwischendurch.

Die beiden Protagonisten treffen auf der Hochzeit gemeinsamer Freunde das erste Mal aufeinander und die Funken sprühen vom ersten Moment an. Das war es dann aber auch leider wieder mit dem Thema Hochzeit (nach 3 Kapiteln). Den Schwerpunkt im Klappentext, im Titel und auf dem Cover auf eine Hochzeitskulisse zu legen finde ich daher sehr schlecht gewählt. Ich hatte mir eine ganz andere Atmosphäre und ein ganzes anderes Setting dadurch erhofft bzw. auch erwartet.

Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass der anschließende Plot schlecht war. Dadurch wurde Nat und Hunter viel mehr Zeit gegeben, sich kennen zu lernen und sicher näher zu kommen. Wobei Hunter anfangs leider sehr beharrlich, beinah unangenehm aufdringlich, auftritt. Irgendwann erkennt er sein Verhalten selbst, entschuldigt sich, macht aber anschließend fast genauso weiter. Die Dynamik zwischen den beiden verändert sich erst recht spät. Ich denke das war auch einer der Gründe, warum mich diese Beziehung nicht in ihren Bann ziehen konnte. Phasenweise empfand ich die Beziehung zwischen Nat und ihrer 15-jährigen Stieftochter als interessanter und emotionaler.

Erst im letzten Drittel nimmt die gemeinsame Geschichte der beiden an Fahrt auf. Wie üblich birgt der männliche Protagonist ein Geheimnis, das nach und nach aufgedeckt wird. Zu Beginn war seine Vergangenheit nicht sehr spannend, zu ausschweifend und teilweise auch sehr durchschaubar. Doch zum Ende hin steigert sich die Spannung deutlich, sodass man die Geschichte mit einem relativ gutem Gefühl verlässt.

Fazit: Zum zweiten Mal kann Vi Keeland nicht meine Erwartungen erfüllen. Der "Best Man" bietet eine Geschichte, die zu großen Teilen unterhaltsam und sexy ist. An Tiefgang und Spannung hat es mir persönlich aber gemangelt.

Bewertung vom 27.01.2020
Der Himmel wird beben / Ophelia Scale Bd.2
Kiefer, Lena

Der Himmel wird beben / Ophelia Scale Bd.2


sehr gut

Meine Meinung: Der erste Band von Ophelia Scale hat mich regelrecht geflasht, begeistert. Mit dementsprechend hohen Hoffnungen und Erwartungen bin ich nun an den zweiten Teil "Ophelia Scale - Der Himmel wird beben" herangegangen. Zu hundert Prozent sind sie nicht erfüllt worden, der zweite Teil ist insgesamt etwas schwächer als sein Vorgänger, aber enttäuscht wurde ich definitiv auch nicht.

Die Geschichte von Ophelia setzt direkt nach dem spannenden Cliffhanger-Ende von Band 1 ein. Bevor ich mit diesem Buch begonnen habe, war mir überhaupt nicht klar, wie es mit Ophelia weitergehen soll, aber Lena Kiefer löst die entstandene Zwickmühle sehr geschickt auf. Ohne zu viel zu verraten, Ophelia wird wieder auf einen Spionage-Job geschickt. Nicht minder gefährlich als der vorherige Auftrag.

Dabei wird Ophelia gleich mit mehreren Dingen konfrontiert. Mit Ereignissen und Wendungen, die niemand vorhersehen konnte. Ich fand es toll, immer wieder überrascht zu werden. Ophelias Gefühle werden dadurch ordentlich aufgemischt. Zum einen steht sie in einem immer größer werdenden Zwiespalt zur Abkehr und der Frage, auf welcher Seite sie eigentlich steht: Abkehr oder Revolution? Den KI-gegen-Menschen-Aspekt finde ich immer noch sehr interessant, da es durchaus etwas ist, womit auch unsere Zukunft irgendwann konfrontiert sein wird. Mir hat es sehr gut gefallen, dass dieser Konflikt durch unterschiedliche Charaktere aus sehr verschiedenen Winkeln betrachtet wird. So bekommt sowohl die Pro- als auch die Kontra-Seite Gehör.

Zum anderen geht es um die Frage, für wen ihr Herz schlägt. Längere Zeit steht Herzschmerz auf dem Programm, der mein eigenes Herz ordentlich zerrissen hat (und ich habe jede Seite davon geliebt). Dann wird diese Situation doch recht schnell wiederaufgelöst und die Geschichte beschränkt sich plötzlich fast ausschließlich auf Ophelias Mission. Das fand ich ein wenig schade, da sich die Geschichte dadurch am Ende etwas zu sehr in die Länge zog.

Das Ende konnte mich leider nicht in dem Maße überraschen und schockieren, wie das vom ersten Teil. Auch wenn dies verssucht wurde. Die Handlung war vorherzusehen gewesen und von einem Aspekt war ich ein kleines bisschen enttäuscht (Musste "die Lösung" wirklich so einfach sein?).

Insgesamt hat mich die Geschichte trotzdem überzeugt. Seinen Anteil daran haben außerdem noch der tolle, bildhafte Schreibstil von Lena Kiefer und die Charaktere. Allen voran Ophelia selbst. Sie ist eine mutige, starke Protagonistin, die sich charakterlich sehr weiterentwickelt hat. Sie erkennt ihre eigenen Fehler und lernt daraus, indem sie ihre und fremde Handlungen und Ziele hinterfragt. Auch Lucien, Jye und Dufort haben mir gut gefallen. Authentische, ehrliche und sympathische Charaktere, wie man sie sich wünscht. Ich bin gespannt, was sich Lena Kiefer für Ophelia, Lucien & Co. in im dritten Teil ausgedacht hat!

Fazit: Ein bisschen fällt "Ophelia Scale - Der Himmel wird beben" von seinem Vorgänger ab, aber alles in allem hat Lena Kiefer auch im zweiten Teil der Reihe eine Geschichte geliefert, die größtenteils spannend, voller Action, hin- und hergerissener Gefühle und toller Charaktere war. Ich freue mich schon auf den dritten Band und bin gleichzeitig sehr gespannt, wie die Geschichte enden wird.

Bewertung vom 19.01.2020
Elfenkönig / Elfenkrone Bd.2
Black, Holly

Elfenkönig / Elfenkrone Bd.2


sehr gut

Meine Meinung: Die Geschichte von Jude - das Überleben eines Menschen in der gefährlichen Elfenwelt - konnte im ersten Band "Elfenkrone" durchaus mein Interesse wecken, aber insgesamt hat mir etwas gefehlt, das mich wirklich fesselt und mitreißt. Der zweite Teil konnte mir teilweise dieses Gefühl geben, weswegen mir die Fortsetzung insgesamt besser gefallen hat als der Vorgänger.

Elfenhain bleibt auch in "Elfenkönig" düster, brutal, voller Intrigen und hinterlistiger Wesen. Was neu ist, sind die Gefühle in dieser Geschichte. Zwischen zwei Charakteren entsteht eine wirklich prickelnde Chemie. Es sind nicht viele Gefühle, aber eben sehr intensive, die es teilweise schaffen, die Boshaftigkeit der Elfenwelt zu überschatten und mich tief in die Geschichte hineinzureißen. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber der Bereich bleibt für mich ausbaufähig, solange es derart furchtbare Charaktere gibt wie Judes Zwillingsschwester.

Jude selbst entwickelt sich zu einer Persönlichkeit, die ich auf der einen Seite beeindruckend finde. Sie ist gerissen, nicht auf den Kopf gefallen und weiß sich durchzusetzen. Auf der anderen Seite finde ich es erschreckend, was sie alles dafür tut, um dazuzugehören. Grausame Taten für eine grausame Welt. Das scheint einfach nicht mein Ding zu sein.

Dafür ist Jude ein recht offenes Blatt für uns Leser. Was man von Cardan so gar nicht sagen kann. Ich habe immer noch das Gefühl, ihn überhaupt nicht zu kennen. Ein tiefer Einblick in Cardans Welt, seine Beweggründe und Gefühle fehlt komplett. Was schade ist, da er ein wirklich interessanter Charakter ist. Ein wenig Unwissenheit macht es noch spannend und mysteriös, aber so konnte ich Cardans Handlung überhaupt nicht nachvollziehen und das nervt eher.

Insgesamt war der Plot dennoch über viele Teile spannend gestaltet. Man will stets wissen wie es weitergeht und es gibt einige Plottwists. Manche davon können überraschen, aber irgendwie hat man das in dieser Welt voller Hinterlistigkeiten und Intrigen gar nicht anders erwartet. Mir hat der Überraschungseffekt gefehlt. Beim Lesen wartet man regelrecht auf eine derartige Handlung. Ich hätte mir etwas gewünscht, dass mich wirklich schockiert. Beispielsweise beim Ende, denn dieses hat mich handlungsmäßig enttäuscht. Dennoch bin ich gespannt auf den dritten Teil, vielleicht kann er meine Meinung zu der Reihe noch weitersteigern.

Fazit: Man kann mich wohl kaum als größten Fan dieser Reihe betrachten, aber die Welt von Elfenhain ist interessant und definitiv nicht langweilig. Der Plot ist voll (überraschender) Wendungen und es gibt endlich prickelnde Gefühle, die es schaffen, mich in die Geschichte hineinzuziehen. Das Ende hat mich allerdings enttäuscht. Dennoch finde ich "Elfenkönig" gelungener als seinen Vorgänger und wer weiß, was Band drei zu bieten hat. Ich bin gespannt!