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Benutzername: 
André
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2014
Der Superstau

Der Superstau


ausgezeichnet

"Superstau" ist für mich einer der besten deutschen komödiantischen Filme des letzten Jahrtausends. Ottfried Fischer und Ralf Richter in Höchstform!

Otti Fischer spielt einen ignoranten Ehemann, der nichts im Kopf hat, als rücksichtslos alle anderen auf der Autobahn zu provozieren und den Vorgang dann von seiner Gattin filmen zu lassen.
Ralf Richter spielt einen cholerischen Ruhrpott-Asi, der noch frisch voll Kohlenstaub aus dem Pütt kommt und ungewaschen losbrettern will, um vor allen anderen die Autobahn zu überwinden. Seine genervte Frau und sein kleiner Sohn, der dauernd auf's Klo muss (und sich stattdessen den Bergmanns-Helm seines Vaters schnappt) müssen dabei ständig unter den Wutausbrüchen des Familienvaters leiden, der sich später noch mit einem arroganten Sportwagenfahrer anlegt.

Diese Persiflage auf die Deutschen und ihre Unruhe, ihren Unmut und ihren Unwillen, sich von irgendjemandem - und sei es, einem Stau - etwas vorschreibenzu lassen, ist eine gelungen Parodie voller Klischees, die in diesem Film aber unbedingt nötig waren. Davon lebt wohl jede Komödie.

Herrlich auch die Hamburger Jungs (einer davon gespielt von Jan Fedder), die halbbesoffen, halbbekifft meinen, sie wären auf der "Rampe zum ALDI-Parkplatz", und nicht auf der Autobahn.

Ein TOP-Familienfilm mit vielen Gags und Klischees!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2014
Der Exorzist Special Edition
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Der Exorzist Special Edition


ausgezeichnet

Man würde einem Klassiker wie "Der Exorzist" Unrecht tun, wenn man seinen Wert nur an der Qualität seiner Schockelemente messen würde. Denn gerade die sind nach heutigen Kriterien gemessen durchschaubar und geisterbahnhaft - wenn auch sensiblere Gemüter heute noch manche Bilder nicht mehr aus dem Kopf kriegen.
Parallel zur Geschichte der Besessenheit des Mädchens Regan erzählen Autor Blatty und Regisseur Friedkin auch von zwei anderen verzweifelten Menschen: Pater Karras in einer Glaubenskrise und Regans Mutter Chris, die durch die allmähliche Veränderung ihrer Tochter den Boden unter den Füßen verliert. Ellen Burstyn spielt diese Chris mit all ihrer Intensität und Glaubwürdigkeit und hätte schon für diese Rolle den Oscar verdient, den sie dann im darauffolgenden Jahr in Scorsese´s "Alice lebt nicht mehr hier" erhielt. Unerhört effektvoll sind die abrupten Wechsel zwischen den lärmenden Teufelsszenen und der bedrückenden Stille in den Räumen des Hauses, in denen verlorene Menschen nicht mehr weiter wissen. Die Kamera gleitet da durch Interieurs eines ehemals wohnlichen Hauses,das in seinen fahlen Blautönen nur mehr Verlorenheit ausstrahlt. Es mögen diese handlungsarmen und stimmungsreichen Szenen sein, die manchem Zuschauer langatmig werden - und dennoch sind gerade sie es, die aus dem "Exorzist" mehr machen als einen simplen Horrorfilm: ein Kammerspiel der Krisen.
Für alle Filmfreunde uneingeschränkt empfehlenswert ein Bonus-Track dieser DVD: Regisseur Friedkin kommentiert aus dem Off seinen Film, der in einer gekürzten, aber immerhin noch gut einstündigen Version im Original abläuft.
Auch da bestätigt sich der Eindruck: neben den grellen Schockelementen vermittelt der Film Hilflosigkeit, Angst und Einsamkeit. Und das ist der wahre Horror.

Zur Neuauflage wollte der Verleih des Films mit einer Neuvertonung zwei Dinge erreichen:
1. Den alten Stereo-Ton zu 5.1 Surround-Sound aufmotzen.
2. Eine Freiagbe ab 16 Jahren, statt der ursprünglichen ab 18 Jahren.
Beides ist dem Verleih gelungen, aber um welchen Preis? Die neue Synchronfassung wurde sprachlich stark "entschärft" (d.h. die "Vulgärausdrücke" sind deutlich harmloser, als im Original) und die Stimmen ertönen zwar in Surround-Sound, klingen aber, wie eine beliebige Billig-Synchronisation, die Sprecher scheinen einem Laientheater zu entstammen.
Die Atmosphäre des Originals und der Original-Synchro-Fassung geht komplett verloren. Es ist eine Schande. Und das nur, weil vor allem das DVD-Publikum heute angeblich nach "Surround-Sound" für seine fetten Tonanlagen verlangt. Das hat man nun davon.
Also: lieber auf die Suche nach der deutschen Ur-Fassung begeben. Es lohnt sich!!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2014
Machete

Machete


ausgezeichnet

… wenn sich ein Regisseur traut mal über den Teller-Rand zu blicken und die alten ausgelutschten Pfaden der Action-Filme zu verlassen. Dann tut sich plötzlich ein ganz neue Welt auf, die einfach nur gut ist und begeistert.

Mich auf jeden Fall!

Rodriguez schert sich hier einen feuchten Dreck um Realismus und Logik und so entstand ein Edel-Trash-Streifen vom Feinsten. Auch wenn ich etwa zu weit gehe es so zu formulieren aber hiermit hat Rodriguez den Actionfilm neu erfunden. Wenn nicht, dann hat er ihm gewaltig Feuer unterm Hintern gemacht. Denn eins dürfte sonnenklar sein. So schnell kommt an diesem Film hier nix vorbei. Rodriguez hat gut getan Danny Trjo von der Leine (Anker-Kette) zu lassen.

Machete hat es wahrlich nicht einfach und er macht das Beste draus auf seine für ihn bekannte, nicht liebenswürdige Art!

Er wütet wie ein Berserker und seilt sich nur einmal im Film gekonnt ab mit dem nötigen Tiefgang zuvor!

Mein persönlicher Favorit im Bereich Actionfilm überhaupt.

Bewertung vom 26.07.2014
Platoon Anniversary Edition

Platoon Anniversary Edition


weniger gut

Nun ist das schon die dritte Version von Platoon die von Sony Pictures veröffentlicht wurde.

Das Problem bei den vorrigen Versionen (sogar der Gold Version) war die unglaublich schlechte deutsche Tonspur.

Selbst die Tv Ausstrahlungen von Platoon boten ein sauberes, klares, Stereosignal.

Der deutsche Ton auf der DVD ist aber die reinste Beleidigung.

Man stelle sich einen schlechten Monoton mit Blechfilter vor.

In dem jedes Detail und jeder Funken Räumlichkeit untergeht und die Stimmen der Schauspieler das Volumen eines Princesongs von einem zehn Euro Radio gleichen.

Da grenzt die Nutzung des DTS Logos schon fast an eine Beleidigung.

Mir ist einfach schleierhaft wie ein so großes Label, einen so wichtigen Film, in dieser Qualität veröffentlichen kann, und das auch noch drei mal hintereinander.

Wer auf die deutsche Tonspur verzichten kann, dem sei diese Version empfohlen. Wer aber wert auf die deutsche Fassung legt, der wird hier regelrecht beleidigt.