Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
magicadehex
Wohnort: 
Norrköping
Über mich: 
Ich bin eine Deutsche, die der Liebe wegen in Schweden lebt. Zudem bin ich eine Buchliebhaberin, Rezensentin, Testleserin und Buch-Bloggerin.

Bewertungen

Insgesamt 230 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2017
Böses Kind
Krist, Martin

Böses Kind


ausgezeichnet

Die 14jährige Jaquie ist nicht zu Hause als ihre Mutter Susanne genannt Suse morgens aufwacht. Das Mädchen, das eigentlich jeden Morgen ihren 6jährigen Bruder Dennis versorgt ist verschwunden. Ebenso ist der Hund Tapsie der Familie nicht auffindbar. Susanne Pirnatt ruft ihre Mutter zu Hilfe, denn sie selbst müsste eigentlich schnellstmöglich zu ihrer Arbeitsstelle. Trotzdem unternimmt sie einen verzweifelten Versuch, ihre Tochter aufzuspüren – vergeblich. Währenddessen arbeiten KHK Henry Frei und sein Team bestehend aus der KOK Louisa Albers und dem KK Phan Cha Lee (von den Kollegen Charlie getauft) fieberhaft an dem Mordfall Sina Weinstein, die die Ehefrau des TV-Predigers Franz Weinstein war. Sie wurde ermordet im Hotel Brendt aufgefunden. Als Charlie Louisa und Henry nach Spandau beordert, finden sie hier einen bestialisch ermordeten braunen Retriever vor. Haben die Vorgänge etwas miteinander zu tun? Eine spannende Jagd beginnt...

Der Autor Martin Krist legt mit seinem ersten Buch um das Ermittlerteam Henry Frei „Böses Kind“ einen brisanten Thriller vor. Hier vereinigen sich sämtliche Eigenschaften, die ein brillanter Thriller benötigt: etwas Horror, Ekel, hohes Tempo, atemraubende Hoch-Spannung, Mord und ein Plot, der nur peau á peau Puzzleteile preisgibt, um den Sachverhalt komplett zu erfassen. Ein Pageturner, ganz klar! Der Schreibstil des Autoren ist faszinierend und beeindruckend zugleich. Immer wieder sind kleine Intermezzi zwischen den Kapiteln eingearbeitet, die bedrückende Einblicke zeigen. Zeit und Raum sind da schwammig gehalten. Das Ermittlerteam ist grandios angelegt, Sympathieträger, die jedoch ihre Ecken und Kanten und eigenen Probleme haben, nichtsdestotrotz ihr Handwerk beherrschen. Die Zusammenhänge ergeben sich erst mit der Zeit, dies hebt die Spannung ins Unermessliche. Die Sprache ist klar und schnörkellos.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Leser, die Hochspannung und einen Thriller auf außerordentlichem Niveau lesen wollen, sind hier sehr gut beraten. Ein Thriller par excellence und ein wunderbarer, gelungener Auftakt zu einer neuen Serie!

Bewertung vom 20.11.2017
Winterhochzeit / Winter Street Bd.3
Hilderbrand, Elin

Winterhochzeit / Winter Street Bd.3


ausgezeichnet

Ich fühle mich beim Start der Lektüre unmittelbar hineinversetzt in einen der großen, amerikanischen Weihnachtsfilme. Eine große Familie, jedes Mitglied hat seine eigenen Probleme auszutragen und doch, wenn es darauf ankommt, halten sie alle zusammen, auch wenn sie sich normalerweise bekriegen. Die Familie Quinn ist so eine Familie und ich als Leserin wäre gerne eines ihrer Familienmitglieder. Mit schöner, offener Sprache erzählt die Autorin Elin Hilderbrand ihre Geschichte. Sie schafft es eine unglaubliche Atmosphäre aufzubauen, jede Szene kann ich vor meinem inneren Auge ablaufen sehen. Die Charaktere sind voller Authentizität, kommen ehrlich rüber. Dass sie jedem ein Kapitel widmet, macht das Lesen sehr spannend und interessant, jede Figur kommt quasi selbst zum Wort.

Sehr gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es natürlich weiter. Es passt hervorragend in die Jahreszeit, stimmt herrlich auf den kommenden Advent ein. So ganz nebenbei ist der Roman auch ein krönender Abschluss der Saga um die Familie Quinn, denn es ist bereits der dritte Teil der Serie, doch es lässt sich hervorragend als Einzelband lesen.

Bewertung vom 19.11.2017
Novemberschokolade
Sosnitza, Ulrike

Novemberschokolade


ausgezeichnet

Lea Winter ist stolze Besitzerin einer Chocolaterie, wie bereits ihr Vater vor ihr. Und obwohl Lea die herrlichsten, auserlesenen Spezialitäten Trüffel zaubern kann, geht es mit dem Geschäft nicht voran. Sie ist mit mehreren Monatsmieten im Rückstand und die Vermieterin ist zu keinem weiteren Aufschub bereit. Auf jeden Fall möchte Lea vermeiden, dass ihre beiden Mitarbeiterinnen davon erfahren, denn die Weihnachtszeit steht kurz bevor. Genau die Zeit, in der es mit dem Geschäft bergauf gehen würde. Nun heißt es, Überlebenspläne zu schmieden. Selbst bei ihrer Oma kann sich Lea nicht ausweinen, denn die wurde gerade von ihrem Freund verlassen und hat ihre eigenen Sorgen. Trotz all dem Trubel wird Lea auf einen Mann aufmerksam, der einen ihr unwiderstehlichen Duft verströmt. Sie ist so beeindruckt, dass sie eine Praline speziell für ihn kreiert. Doch wer ist der geheimnisvolle Mann? Und kann Lea ihr Geschäft retten?

Über den ersten Kapiteln liegt ein leichter Schleier von Melancholie. Leas Angst um ihre Chocolaterie wird sehr deutlich. Alles scheint sich gegen sie verschworen zu haben. Die Situation wurde hervorragend und eindrucksvoll von der Autorin Ulrike Sosnitza heraus gearbeitet. Die Charaktere sind alle wundervoll lebendig und lebensecht. Die Dialoge reißen mich mit und überzeugen. Das Lesen geht leicht von der Hand, die Sprache und auch der Schreibstil von Ulrike Sosnitza sind schön und fesselnd. Die Geschichte ist wunderschön und die Autorin erzählt sie perfekt. Die Schokolade kommt wahrlich nicht zu kurz, doch beinhaltet die Story noch so viel mehr: Existenzängste, Pläne schmieden, Liebe und Freundschaft.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser von Liebesgeschichten und Schicksalsromanen werden das Buch lieben, wie ich es tue. Es kann nicht schaden, wenn man Schokolade mag, denn Lea Winters Kreationen regen zum Essen und vielleicht sogar zum Selbermachen an.

Bewertung vom 17.11.2017
Leben 3.0
Tegmark, Max

Leben 3.0


ausgezeichnet

Als ich den Professor das erste Mal im schwedischen Fernsehen gesehen habe und er über sein neuestes Werk sprach, hatte ich zuvor noch nicht von AI gehört und fragte meinen Mann, was es bedeute, er sagte, die Computer sollen eigenständig Programme schreiben, um uns zu unterstützen, uns zu helfen. Daraufhin fragte ich, woher die Computer denn wissen könnten, was gut für uns und nicht nur gut für sie sei. Das sei genau der Punkt: den Computern zu lehren, was gut für uns ist und sie daraus lernen zu lassen. Damit war ich gefesselt und wollte dieses Buch unbedingt lesen. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Ja, dieses Buch ist keine leichte Kost, das muss ich zugeben. Doch mit Konzentration und meiner vollen Aufmerksamkeit kann ich das Wissen und die Thesen verarbeiten, die Max Tegmark beschreibt. Er tut dies in lebendiger und verständlicher Sprache. Unterstützt werden seine Worte durch zahlreiche, hilfreiche Abbildungen und Tabellen sowie Auflistungen. Belohnt werde ich als Leserin mit fundiertem Wissen und Thesen aus einer vielleicht gar nicht mehr so allzu entfernten Zukunft.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und natürlich empfehle ich das Buch weiter. Leser, die einen Blick in die Zukunft werfen möchten und wissen möchten, wie wir bald mit unterstützender, künstlicher Intelligenz leben werden und wie der Weg dahin aussehen könnte. Wissenschaftliches Wissen, das an Strartrek erinnert, und doch schon längst genutzt wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2017
Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1
Inusa, Manuela

Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1


ausgezeichnet

Die Valerie Lane erhielt ihren Namen nach Valerie Bonham, die vor 100 Jahren in Oxford lebte und in der Straße einen Gemischtwarenladen betrieb. Sie hatte stets ein offenes Ohr für ihre Kunden und vor allem ein großes Herz. Mittwoch abends hatte sie ihren Laden für die Frauen Oxfords geöffnet, sie kamen zum Tee und schütteten ihre Herzen bei Valerie aus. Diese Tradition besteht noch heute, die Geschäftsführerinnen der Läden in der Valerie Lane führen sie fort im Geiste der Namensgeberin. Laurie ist eine von ihnen, sie ist glückliche Besitzerin von Laurie’s Tea Corner, mit den wunderbarsten, wohl duftenden Teesorten, die man sich nur vorstellen kann. Nur ihren Mr. Right hat Laurie noch nicht gefunden, obwohl sie ihren attraktiven Teelieferanten Barry anschmachtet. Werden ihr ihre Freundinnen helfen können, ihn zu erobern oder kommt alles ganz anders … ?

Das Buch überrascht mich mit seinen lebendigen Dialogen und seiner schönen Sprache. Ich versinke regelrecht in dem Buch und träume mich durch den Stoff. Romantisch ist die Geschichte und voller Gefühle und Herz. Valerie Lane ist eine Straße in deren Nähe ich wirklich gerne wohnen würde. Der Schreibstil der Autorin erinnert mich ein wenig an Maeve Binchy, die ich sehr verehrt habe und deren Bücher ich ebenso verschlungen habe wie nun Manuela Inusas Buch „Der kleine Teeladen zum Glück“. Das verwendete Tempo ist angenehm zu lesen. Die Figuren besitzen eine starke Ausdruckskraft, sind voller Blut und Leben und vor allem sind sie jedoch Sympathieträger.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Ein Feelgood-Roman, bei dem ich als Leserin dahin schmelze und unbedingt mehr und weiter lesen möchte. Der Roman ist ein zauberhafter Einstieg in die neue Serie um die Valerie Lane mit ihren kleinen Geschäften; der zweite Band erscheint am 15.01.2018 und trägt den Titel „Die Chocolaterie der Träume“ auf den ich bereits heute sehnsüchtig warte.

Bewertung vom 02.11.2017
Maiglöckchenweiß / Milena Lukin Bd.3
Volic, Jelena;Schünemann, Christian

Maiglöckchenweiß / Milena Lukin Bd.3


ausgezeichnet

Der 10jährige Junge Dušan Javanović wird brutal ermordet, als Motive werden sich später Langeweile und Aufbeben gegen das eigene Leben herausstellen. Die Täter – Jugendliche. Einer der beiden stellt sich den Behörden, doch der andere wird von seiner Familie ins Ausland gebracht. Heute 25 Jahre später entschließt sich Jurij Pichler mit seiner Vergangenheit abzuschließen und sich endlich zu stellen. Aber kurz darauf wird er ermordet aufgefunden. Der Anwalt des Toten, Siniša Stojković, und Kriminologin Milena Lukin befinden sich plötzlich mitten im Fall. Wer wollte verhindern, dass erneut Details über den kalten Fall ans Licht kommen?

Dieser dritte Fall von Milena Lukin ist ein kriminalistisches, wie spannendes Puzzle, das sich peau á peau zusammensetzt. Ich lerne als Leserin viel über die Stadt Belgrad. Da ist die moderne Seite mit seinen Hipsters aber auch die alten, dunklen Parts der Stadt, die sich in Korruption und Schwarzgeldwaschungen zeigen. Es herrschen Konflikte der verschiedensten Bevölkerungsschichten, religiös oder wegen ihrer Lebensart. Die Autoren erklären viel von der sozialen und wirtschaftlichen Situation. Die Politik mit dem geplanten, kommenden Eintritt in die EU wird angerissen. Die Sprache der Autoren ist aufgeschlossen und natürlich. Ihr Schreibstil ist bemerkenswert und hebt die Spannung sowie das Lesevergnügen enorm an. Der Plot selbst ist fesselnd und beeindruckend. Authentische Figuren, die leben, die ehrlich sind, die eine unglaubliche Tiefe haben, machen das Buch aus; ich kann in sie hinein fühlen und sie und ihr Handeln verstehen und nachvollziehen. Das Duo aus Milena und Siniša ist geradezu perfekt erschaffen, ein Rechtsanwalt und eine Kriminologin, die außerdem in der deutschen Botschaft als Beraterin tätig ist - beide mit ihren eigenen Problemen, ergänzen sie sich auf herrliche Art und Weise.

Sehr gerne vergebe ich diesem Krimi fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn absolut weiter. Ein Fall, der von brisanter Aktualität, von enormen Wissen über die Geschichte des Landes Serbien und dem Leben in Belgrad heute und damals lebt. Ein Krimi spannend und lehrreich zugleich.

Bewertung vom 01.11.2017
Die Stille zwischen Himmel und Meer
Seck, Kati

Die Stille zwischen Himmel und Meer


ausgezeichnet

Als fünfjähriges Mädchen wurde Edda Sturm entführt und 12 Jahre lang in einem Kellergewölbe gefangen gehalten. Der Tag ihrer Befreiung liegt nunmehr sieben Jahre zurück. Doch natürlich ist sie noch immer traumatisiert und leidet unter ihren Angstattacken. Trotzdem oder gerade wegen ihrer Situation entschließt sich die heute 24jährige Frau, ihren ersten Urlaub allein zu verbringen. Sie möchte nach Norddeutschland – ans Meer. Es gilt viele Hürden zu überwinden, aber sie zieht ihren Plan durch. Bei der älteren Vermieterin Hilde, die sie vorab über ihre Vergangenheit informiert hat, findet sie zunächst Ruhe und Verständnis. Jedoch mit Sebastian Winkler, einem anderen Mieter Hildes, ziehen Komplikationen ein. Auch Sebastian hat eine Vergangenheit und Dämonen, gegen die er versucht anzukämpfen. Können sich die beiden gegenseitig Halt bieten? Ist das Meer, mit seiner Intensität, der richtige Platz für die Gestrandeten?

In einem wunderschönen Schreibstil hat die Autorin Kati Seck ihren Roman verfasst, sie wechselt dabei die Erzählebenen und pendelt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Das bringt zum einen Abwechslung in die Lektüre des Buches, erklärt aber zugleich sehr gut das Verhalten der Protagonistin Edda. Kati Secks Sprache ist natürlich und aufgeschlossen, zuweilen fast poetisch. In dem Buch habe ich unendlich viele Lieblingssätze markiert. Sätze über die ich gerne länger nachdenken möchte, die mich inspirieren. Der Weg der Edda Sturm ist eindrucksvoll beschrieben, ihre Entwicklung deutlich sichtbar. Das Buch sprudelt über von Gefühlen jeglicher Art und trifft genau ins Herz.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es natürlich weiter. Leser, die beachtlichen und schwierigen Lebenswegen folgen möchten und die das Meer und dessen Wunder und Weiten lieben, werden sich in dem Buch Zuhause fühlen und es verschlingen, wie ich es tat.

Bewertung vom 21.10.2017
Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser
Heldt, Dora

Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser


ausgezeichnet

In der Kopfkino-Edition hat die dtv Verlagsgruppe ein ausgesucht hübsches, kleines Buch herausgegeben, mit „Schnee ist auch nur hübsch gemachtes Wasser“ von der Autorin Dora Heldt, hält der Leser ein wunderschönes Buch mit Wintergeschichten in den Händen. Für mich eine fantastische Art und Weise mich, durch die Lektüre, auf den nahen Winter und die Adventszeit eingestimmt zu werden. Dora Heldt erzählt gewohnt gekonnt in kleinen Episoden, darüber, was so passieren kann in der Winterzeit, Gefühle werden dabei ganz groß geschrieben. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut und ihre Sprache ist einfach nur schön zu lesen.
Von Herzen gerne vergebe ich hier meine höchste Punktzahl, nämlich fünf von fünf möglichen Sternen und natürlich empfehle ich das Buch weiter! Die Lektüre eignet sich hervorragend zum Abschalten und den Kopf stressfrei zu bekommen. Doch wegen der bezaubernden Aufmachung ist das Buch auch ein hervorragendes Geschenk einfach nur so oder zum Nikolaus oder auch zu Weihnachten – für alle lieben Menschen, die man gerne erfreuen möchte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2017
Geschichten über 30
Bornemann, Eike;Bunes, Marianne;Dankers, Julia

Geschichten über 30


ausgezeichnet

Zum Anlass des 30jährigen Geburtstages vom Ulrike Helmer Verlag ist dieses kleine, besondere Lesebuch entstanden. Verlagsautoren haben kleine, feine Kurzgeschichten beigetragen, um den Geburtstag zu zelebrieren. Natürlich hätte mich allein dies schon zum Lesen angeregt, doch das Büchlein bietet noch mehr: ich lerne ganz nebenbei die AutorINNEN und ihren Schreibstil sowie ihre Sprache kennen. Eine geniale Anregung, den einen Autor oder die andere Autorin auf meine Wunschliste zu setzen. Von den AutorINNEN kenne ich bisher nur Jonas Zauels, der mich mit seinem Debütroman „Alle Farben der Nacht“ tief beeindrucken konnte. Nun heißt es nach der Lektüre des wunderschönes Lesebandes „Geschichten über 30“ die anderen neun Autorinnen und Autoren zu erkunden.

Meine Bewertung fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Die Geschichten eignen sich prächtig zum kleinen Lesen zwischendurch, um Wartezeit zu überbrücken oder als Reisebegleiter. Leser werden optimal unterhalten, zum Nachdenken inspiriert und von den verschiedensten Emotionen getroffen, zumindest bei mir war dies der Fall.

Bewertung vom 21.10.2017
Mord auf der Insel / Anki Karlsson Bd.1
Cedervall, Marianne

Mord auf der Insel / Anki Karlsson Bd.1


ausgezeichnet

Die verwitwete Anki Karlsson ist froh, endlich ihr neues Leben im kleinen Mullvald auf Gotland starten zu können, weit weg von Stockholm zieht es sie auf die Insel, . Lange hatte sie sich hierher gesehnt. Viele Jahre hatte sie ihren kranken Mann pflegen müssen, was oft sehr schwer war, da er nicht der einfachste Patient war. Doch nun möchte sie ihr neues Zuhause beziehen, das alte Pfarrhaus im Dorf. Dazu gehören ebenfalls Stallungen, so dass sie ihre beiden neuen Islandpferde gut unterbringen kann. Aufgeschlossen und fröhlich kommt sie in Mullvald an, von einigen gleich neugierig begrüßt, trifft sie auch auf Zurückhaltung bis Ablehnung. Doch sie stürzt sich gleich in das Gemeindeleben des kleinen Ortes und möchte Anschluss finden. Zu groß war dieser Schritt, als dass sie sich den vergrämen lässt. Bald beginnen jedoch ungewöhnliche Dinge vor sich zu gehen, bei denen Anki stets in der Nähe weilt, klar gerät sie da bei den Bewohnern unter Verdacht. Wird sich alles aufklären und kann Anki ihren Traum leben?

Die Autorin Marianne Cedervall erzählt die Geschichte ihres Buches „Mord auf der Insel“ atmosphärisch dicht und anschaulich, sie schreibt vom Leben im kleinen (fiktiven) Dorf Mullvald auf der schwedischen Ostsee-Insel Gotland. Ihre verwendete Sprache ist schön, erwählt und ansprechend. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar, fesselt mich und ist angenehm lesbar. Ein Cosy Crime mit aller Gemütlichkeit aber doch dem gehörigen Schuss Spannung. Ein Buch zum Eintauchen. Von den Personen im Buch sind manche spröde und ein wenig ablehnend Neuem gegenüber und andere wieder neugierig und aufgeschlossen – wie im richtigen Leben. Die Protagonistin Anki ist eine starke Figur, liebenswert; jemand, den man gerne zur Freundin haben möchte. Vorurteile werden in der Story gut sichtbar und können bisweilen ausgeräumt werden.

Ein Buch dem ich selbstverständlich fünf von fünf möglichen Sternen vergebe und es natürlich weiter empfehle an Leser, die einen Krimi lesen möchten, in dem eine angenehme Stimmung überwiegt. Ein herrlicher Lesestoff, der genau richtig ist für ein Herbst-Wochenende, das man gemütlich auf dem Sofa verbringen möchte und an dem man sich sich einfach verlieren und treiben lassen möchte in einer schönen Geschichte - Unterhaltung pur ist versprochen! Gerne möchte ich weitere Fälle um Anki Karlsson lesen.