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Benutzername: 
Isabel
Wohnort: 
Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2024
Die Frauen der Familie Carbonaro / Die Carbonaro-Saga Bd.2
Giordano, Mario

Die Frauen der Familie Carbonaro / Die Carbonaro-Saga Bd.2


gut

Nicht nur wegen des wunderschönen Covers wollte ich diesen Roman unbedingt lesen. Nein, ich hatte ja schon den Vorgänger verschlungen, in dem es um die Männer, allen voran Barnaba Carbonaro ging, und die Frauen eher eine Nebenrolle spielten. Das sollte sich mit „Die Frauen der Familie Carbonaro“ nun ändern und sie sollten endlich die verdienten eigenen Stimmen erhalten.

Wie ich schon befürchtet hatte, ließ mich dieser „Nachschlag“ aber ein wenig unbefriedigt zurück. Vieles wusste ich ja schon en Detail aus Band eins, es gab einfach relativ wenig Neues zu entdecken. Dennoch hat es wieder Spaß gemacht in die Geschichte einzutauchen und dem lockeren Schreibstil des Autors zu folgen, der mich das Buch fast in einem Rutsch verschlingen ließ. Das italienische sonnige Flair gepaart mit den Erfahrungen in München war eine gelungene Mischung, wenn auch relativ wenig Spannung aufkam und die vielen Personen manchmal schwer zuzuordnen waren.

Alles in allem vergebe ich dennoch drei Sterne für diesen Ausflug in die Welt der italienischen Zitrusfrüchte und lege euch dieses Sommerbuch gepaart mit dem ersten Band gerne ans Herz. Lasst euch entführen und einfach fallen und genießen. Beste Grüße an die Männer und Frauen der Familie Carbonaro!

Bewertung vom 31.05.2024
Das Licht der Fjorde (eBook, ePUB)
Kabus, Christine

Das Licht der Fjorde (eBook, ePUB)


sehr gut

Die sympathische Autorin Christine Kabus ermöglichte mir mal wieder eine Reise in den hohen Norden, worüber ich mich sehr gefreut habe. In den 40er Jahren erkunde ich das interessante Land, das damals sehr unter der deutschen Besetzung zu leiden hatte, gemeinsam mit den jungen Norwegern Solveig und Roar. Solveig arbeitet als Übersetzerin für die deutschen Truppen, als sie Roar kennenlernt, den ihr Vater in seiner Fabrik als Ingenieur eingestellt hat. Für Solveig ist es Liebe auf den ersten Blick, Roar scheint erst ein wenig zögerlich. Als die beiden schließlich ein Paar werden, sehen sie leider nicht in allen Gesichtern ein Lächeln darüber. Als Solveig erfährt, dass Roar im Widerstand arbeitet, schließt sie sich ihm mutig an bis zu dem Tag, an dem das Fürchterliche geschieht …

Ein zweiter Erzählstrang führt mich ins Norwegen der 70er Jahre, als dort riesige Ölvorhaben entdeckt worden waren und die amerikanische Familie bestehend aus den Eltern sowie den Geschwistern Lizzy und Chris von einer Ölbohrfirma dorthin versetzt werden. Lizzy ist alles andere als begeistert und auch ihre Mutter tut sich schwer, sich einzuleben, besonders da Roger, ihr Mann, etwas zu verbergen haben scheint. Lediglich der kleine Chris, eine wahre Frohnatur, lebt sich schnell ein und hat sich schnell mit Erik, Ole und Reidun angefreundet, die schon bald auch Lizzys Leben gehörig durcheinander wirbeln werden. Doch auch hier scheint das Glück von kurzer Dauer, denn ein tragischer Unfall bringt ihrer aller Leben ins Wanken …

Ich habe dieses schöne Buch in Teilen gelesen, in Teilen gehört und konnte so problemlos eintauchen in die Welt der norwegischen rauen Natur. Während mich der erste Erzählstrang während des Zweiten Weltkriegs sofort in den Bann gezogen hatte, tat ich mich mit den 70er Jahren zu Anfang ein wenig schwerer, konnte ich mir doch lange nicht vorstellen, wohin er führen würde und wie die beiden Geschichten verbunden waren. Umso mehr begeisterte mich hingegen das letzte Viertel, das rasant an Geschwindigkeit zunahm. Auf einmal fügten sich alle Puzzlesteinchen zu einem großen Ganzen zusammen und mir wurde eine schlüssige und schlichtweg großartige Erklärung aller meiner Fragen geliefert. Lediglich zu Erik hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Ich vergebe hier sehr zufriedene vier Sterne und möchte das Buch allen Norwegen-Liebhabern und -kennern, sowie allen Freunden von historischen Romanen ans Herz legen. Dieses Buch vermittelt eine Fülle von Informationen verpackt in einer spannenden Geschichte. Hierfür bedanke mich bei der Autorin für ihre ausgiebige Recherche.

Bewertung vom 30.05.2024
Der falsche Vermeer
Odijk, Patrick van

Der falsche Vermeer


ausgezeichnet

Mit seiner fiktiven Person des Malers Jan von Aelst und die ihm an die Seite gestellte Reporterin Meg von Hettema ist dem Autor Patrick von Odijk ein großartiger Debütroman gelungen.

Jan von Aelst - dessen Leben locker auf dem des niederländischen Kunstmalers Han van Meegeren (1889 bis 1947) basiert - werden schwere Vorwürfe gemacht. Er soll während des Krieges mit Hitler paktiert haben und soll nun als ein Nazis Sympathisant an den Pranger gestellt werden. Ein gefundenes Fressen für die ehrgeizige junge Meg, die sich schon während des Krieges als engagierte und mutige Untergrundreporterin einen Namen machen konnte. Nun, nachdem der Krieg beendet ist, soll sie wieder in die Abteilung "Geschichten, die die Frauen interessieren" verbannt werden und die Männer die "echte" Reportage Arbeit übernehmen lassen. Das lässt sie nicht auf sich sitzen und stürzt sich mit Feuereifer auf die Story um den angeklagten Kunstmaler. Sie beginnt eine Geschichte zu enthüllen, die ihresgleichen sucht. Gegen die Polizei, hauptsächlich vertreten durch Kapitein Rosendahl, aber mit dem kanadischen Sergeanten Bill O'Connor an ihrer Seite, beginnt die Jagd ihres Lebens und sie findet sich bald tief in einer Welt der Fälschungen und Korruption wieder, die ihresgleichen sucht. Zweifellos ist sie dem größten Kunstskandal der Nachkriegsgeschichte auf der Spur ...

Äußerst lebendig und mit ebenso großer Sprach- wie Bildgewalt konnte mich der Roman faszinieren. Ich bin beeindruckt von der enormen Recherchearbeit, die in diesen Roman eingeflossen ist und kann nur sagen ... Chapeau! ... zu diesem gelungenen Debut. Ich werde den Autor auf jeden Fall im Auge behalten und bin schon heute gespannt auf seinen nächsten Roman. Doch zunächst vergebe ich für dieses fiktionale Werk, das in großen Teilen auf wahren Tatsachen beruht, dicke, wohlverdiente fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung nicht nur an kunstinteressierte Leser historischer Roman aus.

Bewertung vom 27.05.2024
Kleine Freuden
Chambers, Clare

Kleine Freuden


sehr gut

„Kleine Freuden“ der mir bis dahin unbekannten Autorin Clare Chambers wurde mir dank einer Lesechallenge ans Herz gelegt. Interessiert hatten mich die späten 50er Jahre in England, als die Uhren doch noch anders tickten und die Menschen längst nicht so aufgeschlossen auf manche Themen reagierten wie heute. Was ich bekommen habe, ist eine Geschichte, die mir irgendwie ans Herz ging und dann auch wieder nicht wirklich. Macht das Sinn? Beim Thema an sich, der unbefleckten Empfängnis, dachte ich mir ziemlich schnell, dass da mehr dahinterstecken musste. Das Ganze erschien mir doch ein wenig unglaubwürdig. Aber die Protagonistin Jean Swinney scheint überzeugt von ihrer Geschichte und scheut keine Mühen, diese zu beweisen. Langsam, ganz langsam … mir ein wenig zu langsam, entrollt sich eine Story, die zwar berührt, mich aber leider nicht ganz abholen konnte. Tolles Setting, außergewöhnliche Idee, wofür es von mir 3,5 Sterne gibt. Dennoch habe ich mir die Autorin ein wenig näher angeschaut und mir ihr im Juli 2024 erscheinendes Werk „Scheue Wesen“ auf meine Wunschliste gesetzt. Ich bin heute schon gespannt.

Bewertung vom 17.05.2024
Wetterschmöcker / Kommissar Eschenbach Bd.5
Theurillat, Michael

Wetterschmöcker / Kommissar Eschenbach Bd.5


sehr gut

Ein neues Abenteuer mit Kommissar Eschenbach bedeutet immer einen Ausflug in die Schweiz, literarisch natürlich immer ein Genuss! Auch diesmal darf sich der Kommissar mit einer Toten beschäftigen, die ihm jedoch einiges an Rätseln aufgibt. Bald schon führen die Ermittlungen in die Welt der Mächtigen, die sich den Rohstoffmarkt untereinander aufgeteilt zu haben scheinen. Doch wenn’s einfach wäre, könnt’s jeder machen und so ist es nicht verwunderlich, wenn ihn die Reise weit zurück in die Vergangenheit führt und scheinbar aufgeklärte Mordfälle wieder aufgerollt werden müssen. Und dann gerät da auf einmal auch noch seine Tochter Kathrin ins Visier eines Kriminellen und ich durfte hautnah miterleben, wie Eschenbach zu Höchstleistungen auffährt …

Der Autor Michael Theurillat macht es seinen Lesern nicht einfach in die Geschichte einzutauchen. So war es auch für mich erst ein wenig ein steiniger Weg, bis ich mich in dem schweizerischen Krimi zurechtfand. Verwirrend viele Charaktere in der Gegenwart und Vergangenheit wollten da erst einmal sortiert werden. Doch irgendwann war ich mittendrin im Geschehen und ich gestehe, dass das Buch durchaus noch einen Nervenkitzel auslösen konnte, besonders als dann auch noch Eschenbachs alter Wegbegleiter Lenz mit von der Partie ist. Dennoch hat es in meinen Augen diesmal leider nur für 3,5 von 5 Sternen gereicht aber trotzdem verbunden mit einer Leseempfehlung für alle Eschenbach Fans. Ich habe natürlich auch schon den nächsten Teil parat liegen …

Bewertung vom 15.05.2024
Hafenmörder
Elbern, Christoph

Hafenmörder


sehr gut

Der „Hafenmörder“ entführt mich auf eine literarische Reise in meine Geburtsstadt Hamburg, die ich natürlich gerne angetreten habe. Doch eine idyllische Rückkehr in die Vergangenheit sieht anders aus. Bevor ich mich versah, steckte ich mittendrin in Mordermittlungen der besonderen Art. Gemeinsam mit seinem Freund Martin Bucher, der der lokalen Polizeigarde angehört, versuchen dieser und der Protagonist, Bakteriologe Carl-Jakob Melcher, einen Mörder zur Strecke zu bringen. Der Gesuchte, der seine ausschließlich reichen und einflussreichen Opfer mit mysteriösen Zeichen auf der Stirn verunstaltet, gibt ihnen jedoch ein Rätsel um das andere auf. Handelt es sich überhaupt um nur einen Mann oder sind verschiedene Personen in tödlicher Mission unterwegs? Neben seinen polizeilichen Aufgaben gibt es auch eine zarte Liebesbeziehung zwischen Carl-Jakob und der jungen Carla, die als Dienstmädchen im Hause Knudsen angestellt ist. Sie hat eine schwere Vergangenheit hinter sich und scheint sich an Carl-Jakob zu klammern, koste es was es wolle. Wird er beiden Aufgaben gewachsen sein?

Bei dem Roman „Hafenmörder“ handelt es sich mal wieder um ein Buch, das ich schon lange lesen wollte und doch immer wieder zugunsten dringlicherer Lektüre opferte. Umso mehr freue ich mich, es nun endlich ans Tageslicht gezogen und gelesen zu haben. Es dauerte ein wenig, bis mich der Autor abgeholt hatte, dann wurde der flüssige und recht bildhaft geschriebene Kriminalroman aber von Seite zu Seite spannender. Eine tolle Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet hatte, erwartete mich am Schluss und lässt mich nun auf den nächsten Band hibbeln. Ich vergebe hier gerne vier dicke, glänzende Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung nicht nur für Hamburg Fans.

Bewertung vom 07.05.2024
Wenn wir wieder leben
Roth, Charlotte

Wenn wir wieder leben


ausgezeichnet

Was für eine Geschichte! Wer hier denkt „Naja, einfach noch mal eine Kriegsgeschichte zum wiederholten Male“ irrt sich in meinen Augen gewaltig, denn diese hier geht wirklich an die Nieren. Immer wenn ich gedacht hatte, nun weiß ich wirklich alles zu diesem Thema, tut sich ein neues Türchen auf und eine ganz neue Variante der Grausamkeit des Krieges präsentiert sich mir. Geschehen hier mit den vier jungen Leuten Julius, Gundi, Lore und Erik, die das Schicksal zusammengeführt hat und die ihr Möglichstes tun, ihm ein fröhliches Gesicht aufzusetzen. Sie gründen eine Band im beschaulichen Ort Zoppot bei Danzig namens die „Piroggen“, und hoffen mit ihrer Musik den großen Durchbruch zu erlangen. Beide Jungs sind in die frech-fröhliche Gundi Sonnenschein verliebt, während deren Halbschwester Lore als scheues Mauerblümchen eher im Hintergrund bleibt. Schließlich geschieht das Heißersehnte. Der Gauleiter Danzigs, Albert Forster, verliebt sich in das Vorzeigelied des Quartetts und ebnet ihnen der Weg zu einer für die Verhältnisse recht steilen Karriere. Während Gundi, die bis dato eigentlich nur ihren Pop geliebt und verehrt hatte, wie ein Schmetterling durchs Liebesleben flattert, braut sich am Horizont ein Gewitter der besonderen Art auf: der Zweite Weltkrieg bricht aus und bald wird nichts mehr so sein, wie es einmal war …

Zwanzig Jahre später wird die junge Wanda mit diesem Thema konfrontiert und versucht verzweifelt – angetrieben von dem fast schon besessenen Andras – die Wahrheit herauszufinden was damals geschah und wie es mit ihrer Familie zusammenhing. Doch für ihre Beharrlichkeit zahlt sie bald einen hohen Preis …

Die wunderbare Autorin Charlotte Roth, die viele eigene Erfahrungen und Erlebnisse in ihren Roman einfließen ließ, hatte mich schon mit den ersten Seiten abgeholt und eingefangen und bald entwickelte das Buch eine Sogwirkung, der ich mich schwerlich entziehen konnte. Danzig und Umgebung mit seiner Sonderstellung, die sich durch die Abgeschnittenheit damals ergab, muss für seine Bewohner etwas ganz Besonderes gewesen sein. Polen, wie Deutsche lebten recht friedlich miteinander bis die Nazis einen Hass zu schüren begannen, der seinesgleichen sucht. Es erschütterte mich über diese hasserfühlte Entwicklung lesen zu müssen, die bald in der friedlichen Enklave zu brodeln begann. Auch brachte die Geschichte der „Gustloff“ mir vieles an neuen Erkenntnissen, kannte ich den großen Pott bisher doch nur als untergegangenes Flüchtlingsschiff. Mit seinen über 600 recht klein bedruckten Seiten ist „Wenn wir wieder leben“ kein Roman zum eben mal nebenher weglesen. Man muss sich einlassen auf die Geschichte, die mich am Schluss sehr nachdenklich und betroffen zurückließ. Ich vergebe auf jeden Fall fünf wohlverdiente Sterne und spreche eine Leseempfehlung an alle diejenigen aus, die diesem Kapitel der Geschichte die verdiente Beachtung schenken möchten. Mal wieder ein absoluter Volltreffer, liebe Charlotte, danke schön dafür!

Bewertung vom 07.05.2024
Die störrische Braut
Tyler, Anne

Die störrische Braut


gut

Wie man es von Anne Tyler gewohnt ist, präsentiert sie uns auch diesmal mit „Die störrische Braut“ eine Familiengeschichte. Diesmal dreht es sich um die Familie Battista mit dem im „Mäuselabor“ forschenden, etwas schrägen Vater, und den beiden Schwestern Kate und Bunny. Die ältere der beiden Töchter, Kate, ist durch den Tod der Mutter gezwungen, die Vernünftige zu sein und den Rest der Familie so gut es geht im Zaum zu halten. Sie scheint sich mit der ihr zugeordneten Rolle engagiert zu haben, obwohl sie weder dem Kochen und der Hausarbeit, geschweige denn ihrem Job als Kinderbetreuerin etwas abgewinnen kann. Doch dann stellt ihr Vater ihr bisher gelebtes Leben auf den Kopf und verlangt von ihr, eine Ehe mit seinem weißrussischen Laboranten Pjotr einzugehen, denn dieser droht in kurzer Zeit des Landes verwiesen zu werden. Hier ist der Professor aber wohl einen Schritt zu weit gegangen …
Mit einem bei Anne Tyler nicht immer so gegeben flüssigen Schreibstil ließ mich die Autorin nur so durch die Seiten rauschen. Ich lerne die Battistas kennen, will den Vater schütteln und an seine „Erzieherrolle“ erinnern, will Kate bitten, doch ein wenig entspannter zu werden und will der aufmüpfigen Bunny am liebsten Hausarrest bis an ihr Lebensende erteilen. Doch natürlich ist das nicht möglich und so lese ich mich zügig bis zum Ende durch, das mich ein wenig unbefriedigt zurücklässt. Habe ich den tieferen Sinn hinter diesem sich an dem bekannten Shakespeare Stückt „Der Widerspenstigen Zähmung“ nicht verstanden? Ich vergebe drei Sterne im mittleren Bereich und wage mal zu behaupten, dass es wahrlich bessere Bücher von Anne Tyler gibt.

Bewertung vom 03.05.2024
Die Architektin von New York / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.3
Hucke, Petra

Die Architektin von New York / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.3


gut

Heutzutage denken die wenigsten Menschen darüber nach, was es für die Konstrukteure bedeutet haben muss, wenn wir mir wieder über eine gigantische Fluss- oder Talbrücke fahren. Doch Emily und ihr Mann Washington machen sich sehr wohl darüber Gedanken, nachdem sie mit im Winter im Jahr 1865 mit einer Fähre über den East River im Eis stecken bleiben und kaum mit dem Leben davonkommen. Wie schön wäre es doch, den breiten Fluss bequem über eine Brücke überqueren zu können. Wash, der aus einer Brückenbauer Familie kommt, fängt an Pläne zu schmieden und die intelligente und überaus interessierte Emily ist bald genauso Feuer und Flamme, nicht wissend, dass ihr ihr angeeignetes Wissen bald mehr als gut tun wird, wenn sie sich in der Männerwelt behaupten muss …
„Die Architektin von New York“ gehört in eine Reihe von Büchern über starke Frauen, die mir eigentlich außerordentlich gut gefällt. Einige der Bände hatte ich schon gelesen und freute mich so auch riesig auf Emily und ihre Geschichte. Leider muss ich sagen, dass mich diese erstaunlicherweise wenig berührt hat. Die Charaktere blieben blass und konnten mich nicht wirklich erreichen. Interessante Abzweigungen verliefen oft im Leeren, so dass mich das Buch alles in allem etwas unbefriedigt zurückließ. Lediglich die tollen Details zum Brückenbau an sich waren spannend, so dass ich mir die großen Herausforderungen oft bildhaft vorstellen konnte und nicht nur mit dem Konstrukteur, sondern auch mit den Arbeitern litt, die unter fast unmenschlichen Bedingungen Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel setzten. Ich vergebe für diesen Roman drei von fünf möglichen Sternen verbunden mit leider nur einer eingeschränkten Leseempfehlung. Dennoch empfehle ich, sich die Autorin zu merken, denn mit ihrem Buch „Vom Gehen und Bleiben“, das außerhalb dieser „Starke Frauen“ Reihe erschien, hat sie in meinen Augen einen Volltreffer gelandet. Dafür gab es von mir die volle Punktzahl!

Bewertung vom 01.05.2024
Elizabeth II. - Als junge Frau wurde sie zur Königin, als Königin wurde sie zur Legende / Die Queen Bd.1
Bast, Eva-Maria

Elizabeth II. - Als junge Frau wurde sie zur Königin, als Königin wurde sie zur Legende / Die Queen Bd.1


ausgezeichnet

Tja, was soll ich hier zusammenfassen? Die Geschichte der Queen ist ja vielen, inklusive mir, hinlänglich bekannt und dennoch wollte ich noch ein wenig tiefer eintauchen. In diesem ersten Band der Trilogie rund um „Lililbet“, wie sie von ihren Eltern und dem Kindermädchen liebevoll genannt wurde, lernen wir die junge Elizabeth kennen, die an der Schwelle zum Erwachsenwerden steht und durchaus ihren eigenen Kopf hat. Nicht ganz so temperamentvoll wie ihre jüngere Schwester Margret, weiß sie doch sich zu behaupten und setzt nicht nur ihre militärische Ausbildung, sondern auch die Heirat zu ihrem geliebten Phillip durch. Doch das Leben wird schwierig für die Beiden nachdem der König stirbt und Elizabeth an seine Stelle treten muss. Denn auf einmal ist sie Queen und da muss sich auch „Prinz Charming“ vielem gegenüber beugen. Aus heutiger Sicht ein dickes „Chapeau“ von mir, wenn er es auch nicht immer klaglos tat.
Alles in allem ist das Hörbuch angenehm gelesen und auch interessant und manchmal sogar spannend vorgetragen. Von mir gibt es für diesen Abschnitt aus Lilibeths Leben wohlverdiente vier Sterne und ich freue mich schon auf Teil zwei und drei. Für alle royal interessierten Leser und Hörer natürlich eine absolute Empfehlung!