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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 983 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2021
Heute bin ich sauer
Kauer, Jacqueline;Kauer, Daniel

Heute bin ich sauer


ausgezeichnet

Das Buch “Heute bin ich sauer” nimmt sich dem Thema mentale Gesundheit auf eine leichte und einfach verständliche Art und Weise an und lädt geradezu ein, sich gemeinsam mit Kindern über dieses Gebiet auszutauschen, da die Autoren Jacqueline und Daniel Kauer den Anteil an Text auf ein Minimum beschränken und in erster Linie die Illustrationen sprechen lassen.

Hund ist sauer und sein Freund Floh versucht herauszufinden, wie sauer Hund ist und welcher Grund dahinter steckt.
Hund stellt Vergleiche zu Zitronen, Essiggurken, Fruchtgummis und saurer Milch an, sodass man seinen Zustand sehr gut visualisieren kann. Zudem sind die Vergleiche sehr witzig grafisch aufbereitet, da in den Vergleichswörtern wie Zitrone jeweils ein Buchstabe durch den vergleichenden Gegenstand dargestellt wird.
Letzten Endes vergisst Hund über Flohs Fragen, warum er überhaupt sauer ist und die beiden können seine wiederhergestellte gute Laune genießen.

Natürlich ist es nicht immer so einfach, seine gute Laune wiederzufinden beziehungsweise nicht mehr sauer zu sein.
Doch das Buch zeigt auf, wie wichtig ein guter Freund an der Seite ist, wenn es einem nicht gut geht. Oftmals lenkt es ab oder muntert zumindest in einem gewissen Maße auf, wenn jemand ein offenes Ohr für unsere Probleme hat oder etwas mit uns unternimmt, um von Problemen oder Ärgernissen abzulenken.
In dem Sprichwort “Geteilte Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid” steckt tatsächlich viel Wahrheit.

Die Illustrationen laden nicht wie in anderen Büchern des Autorenduos zum Entdecken von witzigen Details ein, Hund und Floh stehen im Fokus und bieten mit ihren unterschiedlichen und jedes Mal anderen Gesichtsausdrücken selbst ausreichend Material zum Entdecken und Diskutieren, ohne dass schmückendes Beiwerk von Nöten wäre.

Doch wie man es bereits von anderen Titeln des Verlags kennt, liefern die beiden kreativen Köpfe hinter der Geschichte wieder einmal cooles Bonusmaterial, so findet man auf der hinteren Vorsatzseite zahlreiche Tipps zum Entsäuern, wenn einem die schlechte Laune gepackt hat. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass diese Tipps meistens eine Besserung hervorrufen, aber probiert es doch selbst mal aus ;)

Bewertung vom 01.01.2021
Die wundersame Winterreise der Selma Larsson
Lindström, Erik Ole

Die wundersame Winterreise der Selma Larsson


ausgezeichnet

Selmas Eltern sind geschieden und eigentlich hätte Selma Weihnachten bei ihrem Vater verbringen sollen, doch kurz vor dem Fest erhält sie von ihm ein Paket zusammen mit einem Brief, in dem er ihr schreibt, dass er sich entschieden hat die Feiertage gemeinsam mit seiner neuen Frau und den Zwillingssöhnen bei deren Großeltern in Frankreich zu verbringen. Nicht nur Selma ist enttäuscht und fühlt sich vor den Kopf gestoßen, auch ihre Mutter sieht sich einem Problem gegenübergestellt, da sie bereits zugesagt hat über die Feiertage im Seniorenheim zu arbeiten. Ein neuer Plan muss her, und der sieht vor, dass Selma ihre Lieblingstante Maja und deren Ponys besucht. Doch schnell entwickelt sich dieser Familienbesuch zu einer abenteuerliche Reise, denn Maja ist nicht auf ihrem Hof, als Selma zwei Tage früher als geplant dort eintrifft…

Die Geschichte erzählt von Selmas abenteuerlicher Winterreise in einem Ponyschlitten, auf der sie viele neue Bekanntschaften schließt und nicht nur einmal jemandem das Leben rettet. Die Begegnungen sind ganz unterschiedlich und kurzweilig, sodass man jede Minute gespannt lauscht und keine Längen aufkommen.
Ursula Illert erweckt die Geschichte wunderbar zum Leben. Nicht nur die erzählenden Passagen, auch die kindliche Stimme von Selma interpretiert sie gelungen.
Neben all den Abenteuern, die Selma bestehen muss, ist ihre wundersame Winterreise vor allem aber eine Geschichte über Familie und Freundschaft, alte und neue, und davon, dass Familie nicht immer nach einem bestimmten Schema aufgebaut sein muss. So lernt Selma unterwegs andere Kinder kennen, deren Eltern sich getrennt haben und zu guter Letzt geschieht zum Ende hin noch ein Weihnachtswunder, welches alle Mitglieder ihrer Familie unter einem gemeinsamen Christbaum versammelt. Darüberhinaus erwartet Selma noch eine weitere wundervolle Weihnachtsüberraschung, aber das muss schon jeder selbst nachhören, sonst wäre es ja keine Überraschung mehr ;)

Die abenteuerliche Geschichte der kleinen Selma auf der Suche nach ihrer Tante Maja ist eine kurzweilige und aufregende Wintergeschichte, die die ganze Familie vorm Audioplayer vereint. Die Begebenheiten, die sich auf ihrer Reise ereignen, sind bereits für kleine Lauscher geeignet, aber auch für größere und sogar erwachsene Zuhörer noch spannend und kurzweilig zu verfolgen.

Bewertung vom 01.01.2021
Wunderbare Weihnachtszeit

Wunderbare Weihnachtszeit


ausgezeichnet

“Wunderbare Weihnachtszeit” ist ein Hausbuch mit Geschichten, Liedern und Gedichten, welches sowohl durch seine Aufmachung als auch den Inhalt zu überzeugen weiß.
Es handelt sich um ein hochwertiges, großformatiges Hardcover mit Leinenrücken und Lesebändchen, welches wunderschön von Almud Kunert illustriert wurde.

Der Inhalt ist untergliedert in “Leise rieselt der Schnee”, “Wir sagen euch an den lieben Advent”, “Bald ist Nikolausabend da”, “O Tannenbaum” und “Stille Nacht, Heilige Nacht”.
Wie man den Überschriften entnehmen kann, ist das Handbuch nicht nur ein Begleiter durch die Advents- und Weihnachtszeit, sondern bietet auch einige Geschichten, die generell in den Winter passen.
Im vorangestellten Inhaltsverzeichnis kann man sich schnell einen Überblick verschaffen und gezielt nach Beiträgen suchen.

Die enthaltenen Lieder sind nicht nur mit Text aufgeführt, auch die Noten fehlen nicht, sodass man sie auch nachspielen kann.
Gedichte und Geschichten stammen aus unterschiedlichen Jahrzehnten, es ist eine bunte und gelungene Mischung zwischen klassischen und bekannten, sowie modernen und neuen Texten. Sowohl bei den älteren als auch bei den neueren Beiträgen sind bekannte Autoren vertreten.

Die Illustrationen Almud Kunerts durchziehen das ganze Buch, sodass es neben Liedern, Gedichten und Geschichten auch visuell sehr viel zu entdecken gibt, vor allem da die Bilder mit sehr viel Liebe zum Detail ausgeführt sind.

Die Geschichten sind allesamt gut vorzulesen, da keine mehr als einige Seiten umfasst. So bietet das Buch einerseits genug Stoff für die Winterzeit, andererseits Inhalt, den man auch gut mit seinen Kindern an Tagen lesen kann, die mit weiteren Aktivitäten wie backen, basteln oder anderen Weihnachtsvorbereitungen ausgefüllt sind.

Bewertung vom 07.12.2020
A Confession
A Confession

A Confession


ausgezeichnet

“A Confession” ist eine sechsteilige Miniserie, die auf einem wahren Kriminalfall aus dem Jahr 2011 beruht.

Nachdem die 22-jährige Sian nach einem Clubbesuch nicht nach Hause kommt, schalten ihre Eltern die Polizei ein. Dort wird der Fall Superintendent Stephen Fulcher übertragen.
Es dauert nicht lange, bis Stephen Fulcher Parallelen zu einem Cold Case Fall vor acht Jahren zieht, bei dem die etwa gleichaltrige Becky Edwards auf ähnliche Art und Weise verschwand.
Bei seinen Ermittlungen stößt Fulcher auf den Taxifahrer Christopher Halliwell und kann diesem sowohl für den aktuellen Fall als auch für den acht Jahre zurückliegenden Cold Case ein Geständnis entlocken. Jedoch geschieht dies ohne anwaltlichen Beistand, denn Fulcher will keine Zeit verlieren, in der Hoffnung Sian noch lebend zu finden. Letzten Endes erweist sich seine Vorgehensweise als großer Fehler, denn bei späteren Vernehmungen und vor Gericht widerruft Halliwell sein Geständnis.
Ob Sians und Beckys Eltern noch Gerechtigkeit widerfahren wird oder wird Halliwell ungestraft davonkommen?

Diese Kriminalreihe kommt zwar ruhig, aber überraschend intensiv beim Zuschauer an.
Neben der Frage, wie es sein kann, dass Recht nicht zwangsläufig mit Gerechtigkeit zu tun hat, gehen einem die beiden Familiengeschichten sehr an die Nieren.
Der Fokus liegt auf dem Leid der Eltern und anderen Familienangehörigen, die ihre Tochter und Schwester verloren haben und daran zerbrechen, dass der Täter entweder über Jahre nicht gefunden wurde, beziehungsweise nun den Mühlen des Gesetzes zu entgehen scheint. Diesem Schmerz beiwohnen zu müssen, zerrt an den Nerven des Zuschauers, man kann nicht anders, als mitzuleiden.
Auch Superintendent Fulcher leidet unter der Entwicklung, die dieser Fall nimmt. Diese beeinflusst sogar seinen beruflichen Werdegang und sein Privatleben auf nachhaltige und negative Weise.

Dass alles Leid und die negativen Auswirkungen auf die Betroffenen und weiteren Involvierten so intensiv beim Zuschauer ankommen, liegt nicht zuletzt an der überragenden Leistung der Schauspieler, von denen ich ganz besonders Martin Freeman in der Rolle des Stephen Fulcher und Imelda Staunton in der Rolle von Becky Edwards Mutter hervorheben möchte.

Die Serie kommt ohne Effekthascherei aus, sondern konzentriert sich auf die Charakterausarbeitung und weiß damit komplett zu überzeugen und den Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln!

Bewertung vom 05.12.2020
Die jüdische Küche
Schachmes, Annabelle

Die jüdische Küche


ausgezeichnet

Das Buch “Die jüdische Küche” bietet weit mehr als eine bunte und sehr leckere Auswahl von Speisen aus der Weltküche des Judentums.
Interessierte Leser können neben neuen Rezepten auch einiges über diese Religion lernen, denn das Buch beinhaltet nicht nur eine fantastische Rezeptauswahl, sondern viele persönliche Geschichten der Autorin, sowie eine Übersicht über die jüdischen Feiertage.

Im Einzelnen ist der Inhalt wie folgt gegliedert:
Vorwort
Einleitung
Gewürze, Eingelegtes & Würzmittel
Vorspeisen
Hauptgerichte
Beilagen
Suppen
Street Food & New Yorker Delis
Brot & Backwaren
Desserts
Jüdische Feiertage
Register
Dank

In diesem Buch spiegeln sich die unterschiedlichen Einflüsse wieder, die im Laufe vieler Jahre Einzug in die jüdische Küche gehalten haben. Wer das Buch durchblättert und sich bis dahin wenig oder gar nicht mit den Hintergründen des jüdischen Volks und seiner Aufteilung in verschiedene ethnische Gruppen beschäftigt hat, wird sich möglicherweise über die enthaltenen Rezepte in diesem Buch wundern. Definitiv Gefallen an dieser Weltküche werden Freunde der orientalischen Küche finden, denn die Rezepte sind wahrlich berauschend für die Sinne, was die Verwendung verschiedener Gewürze und vieler frischer Kräuter angeht.
Die Rezepte lassen sich von Grund auf in Eigenregie umsetzen, denn für viele Zutaten, die es fix und fertig in Supermärkten zu kaufen gibt – wie Harrisapaste, Sesampaste oder meine persönliche Entdeckung: Salzzitronen – ist die Herstellung in diesem Buch ebenfalls aufgeführt.
Nicht alle Rezepte sind mit Foto aufgeführt, aber alle Rezepte sind so gut erläutert, dass man sie problemlos nachkochen kann.
Neben Zutatenliste und Zubereitungsfolge enthalten die Rezepte auch Angaben über die Personenanzahl, für die die angegebene Menge ausreicht, und die Zeiten, die für das Umsetzen des Gerichts von Nöten sind, wie beispielsweise Zubereitungszeit oder Garzeit.
Bereits beim ersten Durchblättern sind so viele Post its in meinem Buch gelandet, dass ich sie mir auch hätte sparen können. Die Rezeptauswahl spricht mich so sehr an, dass ich kaum ein Gericht benennen könnte, welches ich nicht zumindest einmal ausprobieren würde, tatsächlich finde ich für meinen Geschmack nichts “Unleckeres” in diesem Buch.

Das Buch hat mich nicht nur zum Nachkochen und Ausprobieren der enthaltenen Backrezepte ermuntert, ich nehme es darüber auch gerne in die Hand, um die darin enthaltenen Geschichten nachzulesen oder die großformatigen Fotos zu bestaunen, mit denen die Autorin die Stimmung von Städten und Märkten sehr lebendig und authentisch eingefangen hat.
Ich empfehle es gerne weiter an alle, die Kochbücher in einer besonderen Aufmachung, sowie eine vielseitige Weltküche lieben.

Bewertung vom 30.11.2020
Ein Geschenk von Bob / Bob, der Streuner Bd.3
Bowen, James

Ein Geschenk von Bob / Bob, der Streuner Bd.3


ausgezeichnet

Neben den Bestsellern “Bob, der Streuner” und “Bob und wie er die Welt sieht” gibt es passend zur Weihnachtszeit eine Geschichte von James Bowen und seinem berühmten Straßenkater, die davon erzählt, was an Weihnachten tatsächlich wichtig ist und wie James dies erst spät in seinem Leben durch seinen Kater gelehrt wird, denn seine unglückliche Kindheit und Jugend und die langen und kargen Jahre auf der Straße, die oftmals ein Kampf ums Überleben bedeuteten, haben James vieles nahegebracht, aber keine Liebe zum Weihnachtsfest, welches für die meisten Menschen das wichtigste Fest des Jahres im Kreis ihrer Freunde und Familie bedeutet.

Passend zum ursprünglich geplanten Kinostart im Dezember 2020 habe ich “Ein Geschenk von Bob” in der Filmausgabe gelesen, die neben dem Cover mit einem Motiv des Films weitere Bilder aus dem Film im Inneren des Buches enthält sowie eine Karte zum Heraustrennen und Verschicken in der hinteren Vorsatzklappe.

Das Buch beginnt mit einer Szene aus dem Jahr 2013, in dem James und Bob bereits Berühmtheit erlangt haben und sich keine Sorgen mehr ums tägliche Überleben machen müssen. Dies ist der Ausgangspunkt von dem James an die Zeit drei Jahre früher zurückdenkt, als er zwar bereits mit Bob unterwegs war, aber noch weit davon entfernt sorgenfrei leben zu können. Zudem erzählt James in Rückblenden aus seiner Kindheit und Jugend und dem drogenabhängigen jungen Mann, der er war, bevor er Bob und Bob ihn gerettet hat.

Die spätere Entwicklung und das Ende des Buches muten beinahe wie ein Weihnachtsmärchen an und passen so perfekt in diese Zeit.
Vielleicht lernt ja der eine oder andere Scrooge oder Grinch ähnliche Lektionen wie James, wenn er dessen Buch liest ;) Ansonsten ist es eine weitere wunderbare Geschichte des wohl berühmtesten Straßenkaters der Welt, welche zwar kürzer ausfällt als ihre beiden Vorgänger, Katzenliebhabern und Weihnachtsfans aber nicht weniger Freude bereiten wird.

Bewertung vom 13.11.2020
The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte

The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte


sehr gut

"The Mortuary - Jeder Tod hat seine Geschichte" ist ein skurril morbider Episoden-Horrorfilm, dessen einzelne Geschichten in einer Rahmenhandlung eingebunden sind.

Bereits der Vorspann weckt die Lust in die schaurigen Geschichten einzutauchen. Mystisch unheimliche Musik erklingt, während ein kleiner Zeitungsjunge auf seinem Fahrrad durch die nebelverhangene Stadt Raven's End fährt bis hin zum Bestattungsinstutit von Montgomery Clark, der den Verstorbenen von der Grabrede über die letzte Salbung bis hin zur Verbrennung im hauseigenen Krematorium das letzte Geleit gibt.
Nachdem man den Bestatter kurz bei dieser spontanen Begegnung und anschließend bei einer Trauerzeremonie etwas besser kennenlernt, schreitet die Rahmenhandlung voran, als nach Feierabend die junge Sam das Institut betritt und sich auf die ausgeschriebene Stelle als Aushilfe bewirbt.
Im folgenden Bewerbungsgespräch erzählt Montgomery Clark Sam drei unterschiedliche Geschichten von Verstorbenen aus den letzten Jahrzehnten, denn der Tod bringt meistens nicht nur ein "Wie", sondern auch ein "Warum" mit sich. Zu guter Letzt lässt sich aus jeder Geschichte eine Lehre ziehen, so sollte man nicht nur seine Neugier zügeln bevor man sie mit dem Tod bezahlen muss, auch ein "Ja" als Erwiderung auf die Frage, ob man sein Leben mit dem eines anderen Menschen teilen möchte bis das der Tod die beiden scheidet, kann ungeahnte und schwerwiegende Folgen nach sich ziehen...

Ist die erste Horrorgeschichte noch in wenigen Minuten erzählt, so nehmen die folgenden beiden aus Montgomery Clarks Geschichtenschatz sowie die abschließende aus Sams Sicht wesentlich mehr Raum ein. Insgesamt ist dies mein einziger Kritikpunkt bei diesem Film, denn so spannend, witzig und morbide die vier Episoden auch sind, hätte ich gerne noch mehr von der Rahmenhandlung gesehen, denn das Gespräch zwischen dem Leiter des Beerdigungsinstituts und Sam ist nicht minder sehenswert und interessant und hält zum Ende hin einige überraschende Wendungen parat, denen ich mehr Raum gegönnt hätte.
Allerdings muss man den Geschichten zugute halten, dass der Inhalt von mal zu mal komplexer und gewichtiger wird. Sehr gut hat mir zudem gefallen, dass die verschiedenen Episoden einen Bezug zueinander sowie zur Rahmenhandlung haben.

Nicht nur der Inhalt des Films mit den vier darin enthaltenen Geschichten überzeugt, die gesamte Ausstattung sowie der Soundtrack untermalen den Inhalt gekonnt und sorgen für eine wohlige Gruselstimmung.
Insgesamt ist der Horror mehr auf Spaß denn auf Schocker ausgelegt, auch wenn es nicht an Splattermomenten mit reichlich Blut fehlt. Doch es werden nicht wenige Klischees durch den Kakao gezogen und viele überspitzte Momente sorgen für den einen oder anderen Lacher, der jedoch bereits im nächsten Augenblick im Hals stecken bleiben kann.

"The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte" wird meiner Meinung nach nicht nur bei eingefleischten Fans des Horrogenres Anklang finden, auch wer nur gelegentlich einen Ausflug in diese Filmgattung unternimmt, kann mit dieser Collection Spaß haben.
Insbesondere, da diese kleine Geschichtensammlung mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick scheint und das Setting der Rahmenhandlung, sowie der vier enthaltenen Geschichten, mit so viel Liebe zum Detail ausgestattet ist, dass man auch nach mehrmaligem Sehen immer noch Neues entdecken kann, was man bis dahin übersehen hat.

Bewertung vom 13.11.2020
Fernando Magellan
Schulz-Reiss, Christine

Fernando Magellan


ausgezeichnet

Nach “Johannes Gutenberg” und “Leonardo da Vinci” widmet sich der neuste Band aus der Reihe “Kinder entdecken berühmte Leute” dem Leben Fernando Magellans. Wiederum erzählt von Christine Schulz-Reiss, die Illustrationen stammen wie im Band über Johannes Gutenberg von Klaus Ensikat.

Ebenso wie die illustrierten Werke aus den Reihen Poesie und Weltliteratur für Kinder sind auch die Bände “Kinder entdecken berühmte Leute” ein wahrer Augenschmaus und sehen mit ihren Leinenrücken sehr hochwertig aus.

Wie der Untertitel bereits verrät, war Fernando Magellan der Initiator der ersten Weltumsegelung. 1519 stach er mit einer Schiffsflotte in See, um die begehrten Gewürzinseln auf einer anderen Route, als der bislang bekannten zu erobern, erlebte die Rückkehr in seinen Heimathafen drei Jahre später jedoch nicht mehr.
Dennoch bleibt sein Name unvergessen, denn die von ihm entdeckte Passage, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, heißt seitdem Magellanstraße.

Die Geschichte Fernando Magellans besticht nicht nur durch die informativen und kindgerecht aufgearbeiteten Texte von Christine Schulz-Reiss, sondern vor allem auch durch die Illustrationen Klaus Ensikats, die durchaus streng und kantig für ein Kinderbuch anmuten, in diesen Kontext jedoch perfekt hineinpassen.
Insbesondere bei Ensikats Illustrationen der Schiffe gibt es jede Menge Details und Einzelheiten zu entdecken.
Die Vorsatzseiten des Buches schmückt die Fahrtroute von Magellans Erdumsegelung, sodass man diese passend zu den Texten verfolgen und visualisieren kann.

Bevor Fernando Magellan 1519 zu der ersten Weltumsegelung aufbricht und damit zu einem der berühmtesten Seefahrer aller Zeiten wurde, erfahren kleine und große Leser wie es war im späten 15. Jahrhundert aufzuwachsen und welchen Strapazen Fernando und sein bester Freund Francisco ausgesetzt waren, bevor sie ihre Reisen um die Welt antreten konnten.
Auch die Reisen waren geprägt von Widrigkeiten und Gefahren, sodass es kaum verwunderlich ist, dass Fernando Magellan nicht nur Blessuren im Laufe der Jahre davongetragen hat, sondern seine Abenteuerlust letzten Endes mit seinem Leben bezahlen musste.
Nicht umsonst trägt das letzte Kapitel die Überschrift “Der Preis der Gewürze”.

Wie die beiden Vorgängerbände bietet auch “Fernando Magellan – einmal um die ganze Welt” eine kurzweilige und interessante, sowie opulent ausgestattete und wunderbar bebilderte Möglichkeit einen berühmten Menschen zu entdecken.

Bewertung vom 25.08.2020
Das Schoko-Geheimnis
Lanen, Anna van

Das Schoko-Geheimnis


sehr gut

“Das Schoko-Geheimnis” ist ein Kinderkrimi in einer einfachen Sprache und großem, gut lesbaren Schriftbild, so dass das Buch sehr gut für Leseanfänger oder etwas ältere Kinder geeignet ist, die noch Schwierigkeiten beim Lesen haben.

Zusätzlich zum gut lesbaren Schriftbild unterstützen auch zahlreiche Absätze die leichte Lesbarkeit des Textes.
Zudem lockern einige Illustrationen von Regina Kehn die Geschichte aus der Feder von Anna van Lanen auf. Sehr gut gefallen mir hier die dem ersten Kapitel vorangestellten Porträits mehrerer im Buch vorkommender Charaktere.

Die Geschichte handelt von vier Kindern, die das Geheimnis um ein verschwundenes Schwein lösen wollen. Kurze Zeit später wird es noch weit abenteuerlicher, denn auch der Besitzer des Schweins löst sich in Luft auf. Hinter dem Geheimnis steckt weit mehr als ein einfacher Kriminallfall und die Spur führt nach einigen Umwegen in den Schoko-Laden im Ort.

Insgesamt gefällt mir das Konzept von “Super lesbar” sehr gut und “Das Schoko-Geheimnis” ist eine kindgerechte und abenteuerliche Geschichte, die spannend zu lesen ist für Kinder, die gerade erst in Bücher für Selbstleser hineinwachsen und wo das Hauptaugenmerk auf der leichten Lesbarkeit und dem einfachen Verständnis liegen soll.
Für versiertere Leser bleibt das Ganze etwas zu flach, beziehungsweise hätten die Figuren innerhalb der 80 Seiten mehr an Tiefe gewinnen können, wenn das Abenteuer an sich nicht zu viel auf einmal gewollt hätte, denn einen Krimi und etwas Magie zusätzlich zu mehreren Protagonisten in der Kürze dieses Werks voll auszuschöpfen, ohne dass es auf Kosten des ein oder anderen Aspekts geht, ist nahezu unmöglich.

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