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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1038 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2024
Parr, Maria

Himbeereis am Fluss


ausgezeichnet

Endlich Nachschub von Maria Parr! Ihre Geschichten erzählen aus dem Alltag von Kindern und vermitteln ein so heimeliges Gefühl, wie ich es früher als Kind aus den Geschichten von Astrid Lindgren kannte. Maria Parrs Geschichten sind zwar etwas zeitgemäßer und moderner, aber nicht minder gemütlich beziehungsweise „hygge“.

In ihrem aktuellen Buch „Himbeereis am Fluss“ geht es um die beiden Geschwister Ida und Oskar und deren Familie. Die Geschichten werden aus der Ich-Perspektive der siebenjährigen Ida erzählt, die zusammen mit ihrem fünfjährigen Bruder Oskar und ihren Eltern in einem kleinen Haus in der Nähe eines Flusses wohnt.
Weitere Charaktere sind ihr schwerkranker Onkel Øyvind und dessen Partner Bulle, sowie Freunde und Freundinnen der beiden Kinder.
In Idas Familie kümmern sich sowohl die Mutter als auch der Vater um die Kinder, hier scheint der Mental Load gerecht aufgeteilt. Mit Onkel Øyvind und Partner Bulle finden sich queere Charaktere in dem Buch. Maria Parr schafft dies alles ganz alltäglich und normal in die Erzählungen einfließen zu lassen.
Obwohl die Geschichten von Ida erzählt werden, findet man sich doch auch als Mutter beziehungsweise Eltern sehr gut darin repräsentiert. Besonders nahbar ist die Mutter im Umgang mit ihrem älteren Bruder Øyvind, bei dem sie immer noch die kleine Schwester ist und dessen schwere Krankheit und späteres Schicksal sie schwer mitnimmt. In Maria Parrs Buch dürfen auch Erwachsene weinen, krank sein oder überfordert.

Neben gewisser Ernsthaftigkeit und auch Traurigkeit sind die Geschichten oft sehr witzig und zum Lachen.
Als zunächst Oskar mit einer Magendarmerkrankung ans Bett gefesselt ist und sich kurze Zeit später sowohl Ida als auch die Eltern bei ihm anstecken, ist es Oskar, der als Erster und zunächst einziger wieder auf den Beinen ist.
Was tun, wenn kein Essen mehr im Haus ist und die Erwachsenen nicht in der Lage sind selbst einkaufen zu gehen? Man muss den fünfjährigen Sohn schicken. Zumal das Lebensmittelgeschäft fast in Sichtweite liegt und Oskar sich bloß drei Sachen merken muss.

Das Buch ist mit zahlreichen farbigen Illustrationen von Åshild Irgens ausgestattet.
Die Kapitel haben jeweils einen kurzen Namen plus einem erklärenden Zusatz, was auf den folgenden Seiten passiert. Das ist etwas, was ich persönlich sehr gerne mag. Zum Beispiel: „Der Kleiderschrank Oder: Wenn man mit der Erdkugel eins auf den Kopf kriegt“, „Der Einkauf Oder: Wenn ein Fünfjähriger mit viel Haargel als Einziger gesund ist.“

Über Krankheit und Tod sollte man als Erwachsener mit empfindsamen Kindern vor der Lektüre sprechen und zum Kapitel „Die Stube“ gibt die Autorin selbst den Hinweis „Achtung: Wenn der Weihnachtsmann immer noch zu euch kommt, dann überspringt doch einfach dieses Kapitel oder hebt es euch für die nächsten Weihnachten auf.“

Mit „Himbeereis am Fluss“ ist Maria Parr wieder einmal ein Buch gelungen, welches einen warm ums Herz werden lässt und trotz darin enthaltener trauriger Episoden einen nach dem Lesen ganz glücklich entlässt.
Ein Buch für die ganze Familie, zum Vorlesen, gemeinsam lesen oder Selbstlesen.

Bewertung vom 01.12.2024
Bayer, Sandra

Jeden Tag eine Tür - 24 total unbesinnliche Ideen zum Advent


ausgezeichnet

Die Aliens sind zum nervigsten und doch schönsten Fest des Jahres auf der Erde gelandet.
Jeden Tag kann man in diesem kompakten Buchkalender, der gerade einmal DIN A6 groß ist, und so einen perfekten täglichen Begleiter für unterwegs abgibt, eine verschlossene Seite auftrennen und sich auf eine verrückte und unbesinnliche Idee zum Advent freuen.

Die ersten drei Tage zum Anteasern:

1. Welcher Weihnachtssüßigkeitentyp bist du?
2. Weihnachtsfieber-Bingo
3. Kurzer Themawechsel … (Reminder, Balkonpflanzen vor der Kälte zu retten)

Die einzelnen Adventskalenderseiten sind sehr witzig illustriert, zwischen den einzelnen Tagen bieten kleine Alien-Comics Spaß. Auf den restlichen Seiten befinden sich Weltraum-Motive.
Den kleinen Kalender habe ich mir gegönnt, da ich meiner Tochter zwar jedes Jahr einen größeren Adventskalender kaufe oder selbst einen befülle, mir selbst aber immer maximal einen einfachen Schokoladenkalender besorgt habe.
Mit dem 3-Tages-Spoiler hatte ich schon viel Spaß und bin sehr gespannt auf den Rest des Kalenders.
Die Ausführung ist stabil und hochwertig. Das kompakte „Handtaschen“-Format finde ich super, da man ihn so wirklich immer mitführen kann. Sogar, wenn man vor Weihnachten noch einen Urlaub plant oder seinen Kalender lieber mittags auf der Arbeit oder in der Schule als morgens oder abends zu Hause öffnen möchte.
Der Kalender bietet definitiv mehr als einmaligen Spaß. Zum einen würde er sich im Folgejahr weiterverschenken lassen. Auch wenn die Türen bereits aufgetrennt sind, muss man sich nicht spoilern, denn die einzelnen Tage sind durch neutrale Seiten getrennt. Zum anderen lässt sich eine Aufgabe wie das Weihnachtsfieber-Bingo kopieren oder abschreiben, sodass man es jedes Jahr oder gemeinsam mit Freunden spielen kann.
Ein superwitziger Kalender, den ich in Zukunft sicher auch verschenken werde!

Bewertung vom 01.12.2024
Schindler, Anna

Stimmt das?


ausgezeichnet

'Wenn das Opossum Angst hat, stellt es sich tot und fängt an zu stinken.'

Stimmt das?

In „Stimmt das?“ stellt Anna Schindler Seite für Seite insgesamt 42 kuriose Behauptungen auf, die von Katrin Dageför bildlich umgesetzt wurden.
Die Antworten darauf findet man zum Glück am Ende des Buches. Denn selbst als Erwachsener sitzt man vor der einen oder anderen Behauptung und grübelt, ob diese eine Tatsache ist oder Anna Schindlers Fantasie entsprungen ist. Wer weiß schon, welche Form die Hinterlassenschaft eines Wombats oder wie viele Zähne eine Stechmücke hat?

Die aufgestellten Behauptungen sind kurz und prägnant und oftmals mit einem Augenzwinkern von Karin Dageför als Illustration adaptiert. Egal, wie viele Zähne die Stechmücke hat, garantiert putzt sie sich diese nicht mit Zahnbürste und Paste ;)
Auch sonst weiß sowohl die Auswahl der Fragestellungen zu überzeugen als auch deren bildliche Umsetzung.
Die Fragen sind vielfältig, mal lustig, mal ernst, teils philosophisch. Einiges kann man erahnen oder sich zusammenreimen, anderes muss man wissen.
Katrin Dageför hat diese je nach Stimmung des Inhalts lustig oder ernst, farbenfroh oder gedeckt illustriert.
Gegen Ende des Buches gibt es Behauptungen, die das Leben und den Tod thematisieren. Ich finde es gut, dass solche Themen keine Tabus in einem Kinderbuch darstellen. Eltern sollten sich aber vorab das Buch in Gänze ansehen und entscheiden, ob ihr Kind für spezielle Themen noch zu klein ist beziehungsweise für welche Fragen man sich mehr Zeit nimmt, wenn man das Buch gemeinsam liest.
„Stimmt das?“ ist ein schön bebildertes Ratebuch, welches Wissen vermittelt, das nicht zwingend notwendig ist, aber mit dem man nach der Lektüre prima angeben kann – ich weiß ja nun, was bei einem Wombat hinten herauskommt ;)

Bewertung vom 01.12.2024
Plötner, Astrid;Kemper, Anke

Meuchelei in der Weihnachtsbäckerei


ausgezeichnet

„Meuchelei in der Weihnachtsbäckerei“ ist laut Verlag ein Mörderischer Adventskalender, sprich, die Kurzgeschichtensammlung enthält genau 24 Mal kriminelles Lesevergnügen, mal witzig, mal makaber, abwechselnd erzählt von Astrid Plötner und Anke Kemper.
Außerdem enthält das Buch nach jeder Geschichte ein Rezept mit einer Zeichnung der Autorinnen, welches zudem in der vorangegangenen Erzählung vorkommt. Dass die Rezepte keine x-beliebigen sind, sondern in die kriminellen Geschichten eingearbeitet wurden, sowie von den Autorinnen selbst bebildert, fand ich ganz besonders charmant und individuell. So ist meine Lust noch größer das eine oder andere Rezept auszuprobieren, zumal sie mich ausnahmslos angesprochen haben.
Besonders gut gefällt mir an der Auswahl, dass viele Leckereien ohne großen Zeitaufwand und einer endlosen Zutatenliste auskommen. Schließlich dient die Adventszeit der Ruhe und Besinnlichkeit und dazu, es sich mit einem Buch voller mörderischer Fälle gemütlich zu machen ;)

Das Autorinnenduo hat bereits 2023 kriminell mit einer Adventsanthologie namens „Köstlich killt der Weihnachtsmann“ vorgelegt, die nach der Lektüre von „Meuchelei in der Weihnachtsbäckerei“ schnurstracks auf meine Wunschliste gewandert ist.
Ein besonderes Lesevergnügen bietet der zweite Erzählband den Kenner*innen vom ersten, denn es gibt ein Wiederlesen mit einigen Figuren. Quasi eine Fortsetzung einer Kurzgeschichte aus 2023. Zwar habe ich das Buch noch nicht gelesen, aber der 2024er Band weist darauf hin.

Selten gelingt es einem Kurzgeschichtenband, dass nicht die ein oder andere Geschichte qualitativ gegenüber dem Rest abfällt, aber hier war tatsächlich keine dabei, die mir nicht zugesagt hätte. Natürlich hat man Favoriten, aber gut unterhalten und gefallen haben mir wirklich sämtliche enthaltenen Storys.

Die Erscheinungen im Gmeiner Verlag zeichnen sich durch ihre regionalen Bezüge aus. Hier wird im Ruhrpott und Sauerland gemordet und wer die Gegend kennt, wird sicherlich auf bekannte Ecken stoßen.
Die Autorinnen haben darauf geachtet, dass nicht nur die Mordmotive, sondern auch die Handlungsschauplätze vielfältig sind.
Auch als nicht in der Gegend Ansässiger hat man einen Mordsspaß bei der Lektüre, die ich mir unmöglich in Tagesrationen einteilen konnte – dafür war das Lesevergnügen viel zu groß!

Bewertung vom 01.12.2024
Blau, Smilla

Es niest ein Rentier vor der Tür / Flinn und Frieda Bd.1 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Frieda hat zu Weihnachten einen Arztkoffer geschenkt bekommen, aber es ist niemand da, den sie damit verarzten kann. Deshalb kann sie ihr Glück kaum fassen, als das kranke Rentier Flinn am ersten Weihnachtstag vor der Tür steht. Dabei hat es einen Brief vom Weihnachtsmann, der bescheinigt, dass das Rentier Ruhe und medizinische Versorgung benötigt. Friedas Eltern sind zwar deutlich weniger begeistert über den unerwarteten Gast, aber ein krankes Rentier kann man wohl kaum abweisen. Wenn es vom Weihnachtsmann persönlich geschickt wurde, erst recht nicht.
Dumm nur, dass Familie Winterwald im Haus von Tante Margarethe und Onkel Heinrich wohnt, die der Familie keine Haustiere erlaubt, geschweige denn ein Rentier.

Wie hält man ein Rentier geheim, insbesondere, wenn zunächst die Nachbarin und dann Tante und Onkel plötzlich zu Besuch kommen? Wo geht ein Rentier aufs Klo und wie bewegt es sich durchs Haus, wo die anderen Bewohner einfach die Treppe nutzen?
Außerdem muss Frieda lernen, dass es in der Praxis viel anstrengender ist, sich um einen Patienten zu kümmern als im Spiel. Verantwortung tragen zu müssen, ist gar nicht so einfach! Und wie den meisten Kinder wird auch Frieda jetzt erst bewusst, dass Haustiere nicht nur mit viel Freude, sondern auch mit Arbeit und Pflege einhergehen.

„Es niest ein Rentier vor der Tür“ ist eine gleichermaßen witzige wie herzerwärmende Weihnachtsgeschichte, die sich sowohl ins Herz von kleinen wie von großen Zuhörern stiehlt und bei mir zukünftig in der Winter- und Weihnachtszeit zum regelmäßigen Begleiter wird.
Neben der zuckersüßen Erzählung rund um das kranke Rentier Flinn aus der Feder von Smilla Blau, ist dies bei der Hörbuchfassung auch ein großer Verdienst der Sprecherin Cathlen Gawlich. Sie spricht alle Figuren überzeugend, allen voran Rentier Flinn mit seinem niedlichen Sprachfehler, die Geschichte vergeht so wie im Flug!

Bewertung vom 17.11.2024
Lienesch, Andrea

Huch, wer kommt da zu Besuch?


ausgezeichnet

Die herbstliche Luft riecht nach nahendem Frost und Malte Braunbär ist dabei es sich für den Winterschlaf gemütlich zu machen. Doch da kündigt sein Handy mit einem lauten BRRRM! eine Nachricht an. Seine Freundin Irma Eisbär schreibt ihm, dass sie ihn zu Weihnachten besuchen will.
Wie, was? Malte hat noch nie von Weihnachten gehört, schließlich hält er zu Weihnachten immer seinen Winterschlaf. Schnell läuft er zu seinem Nachbarn Heiko Hase, damit dieser ihn zu Weihnachten aus dem Winterschlaf weckt, wenn Irma Eisbär vor seiner Höhle steht. Doch mit Wecken allein ist es nicht getan, Heiko Hase erklärt seinem Freund, was es mit Weihnachten auf sich hat und was Malte bis dahin alles erledigen muss…

„Huch, wer kommt da zu Besuch?“ ist in 24 Kapitel unterteilt, sodass man das Buch als Adventskalender in der Adventszeit nutzen kann, indem man jeden Tag nur ein Kapitel liest oder vorliest.
Die Geschichte ist sehr lustig und dank Maltes Unwissenheit oft chaotisch und turbulent. Nicht nur, dass er viele Worte aus Unkenntnis missversteht, wie Wei(h)nachten kommend von Wein oder Weinen, oder Weihnachtsgong, statt Weihnachtssong. Er stellt er sich manches Mal ungeschickt an, doch seine Freunde helfen ihm immer aus der Patsche.
Neben Weihnachtstimmung und Witz bietet die Geschichte ein vergnügliches Rätselraten. Malte hat seiner Freundin Irma etwas versprochen, was Irma immer wieder in ihren Nachrichten voller Freude erwähnt. Nur, was war das bloß? Malte hat es vergessen und kommt partout nicht darauf. Immer, wenn er denkt, er ist dem Rätsel auf der Spur, macht Irma eine neue Andeutung, die seine Lösung hinfällig werden lässt. Ob Malte das Rätsel noch rechtzeitig vor Irmas Ankunft lösen kann?
Keine Ahnung wer es schafft, die Geschichte in 24 Kapitel unterteilt jeden Tag nur stückchenweise zu lesen, ich war zu neugierig auf des Rätsels Lösung, um das Buch zur Seite zu legen ;)
Außer Spaß und Spannung mit der Geschichte, hatte ich viel Vergnügen die witzigen Details in Sam Rassys Illustrationen zu entdecken, die ein perfektes Zusammenspiel mit Andrea Lieneschs Geschichte ergeben.

Die farbig und großformatig illustrierte Geschichte ist nicht nur unheimlich lustig und beschäftigt sich mit allerhand Advents- und Weihnachtstraditionen, sondern zeigt auch, dass man neben allem Stress und sämtlichen Vorbereitungen Ruhe und Besinnlichkeit nicht vergessen soll.
Sie zeigt außerdem das Wesentliche auf, die Zeit, die man gemeinsam mit Freunden verbringt. Daneben spielen ein perfekt geschmücktes Haus oder Geschenke nur eine untergeordnete Rolle.
„Huch, wer kommt da zu Besuch?“ ist eine vergnügliche Adventsgeschichte für die ganze Familie!

Bewertung vom 12.11.2024
Wissensbert

Noch 24 Mal staunen bis Weihnachten


ausgezeichnet

Wer in der Adventszeit entweder selbst auf einen klassischen Schokoladenkalender verzichten oder einen anderen als den üblichen verschenken möchte, der findet mit „Noch 24 Mal staunen bis Weihnachten“ von Wissensbert eine sehr abwechslungsreiche und lustige Variante.

Das Buch im Querformat ist bunt gestaltet und jeden Tag findet man etwas Neues zum Lernen, Tüfteln, Rechnen oder Ausprobieren. Dabei kann man sich an der einen oder anderen harten Nuss die Zähne ausbeißen. Manchmal lassen sich Lösungen nur erraten, aber zum Glück wird jede Frage im Buch aufgelöst.
Besonders pfiffig finde ich die Tage, an denen dem Leser eine praktische Aufgabe oder ein Experiment an die Hand gegeben wird. Diese lautet am 16. Dezember beispielsweise wie folgt: „Backe herrliche Zimtsterne ohne Zimt, von denen du beruhigt 1000 Stück essen kannst.“ Das Rezept ist im Buch enthalten. Doch Vorsicht! Nur einen Tag später lernt man, dass man ganze 11 Stunden und 33 Minuten kauen muss, um 77 Kalorien zu verbrauchen!

Tatsächlich bin ich bei der Lektüre kaum aus dem Staunen herausgekommen.
Das Büchlein kommt sicher nicht nur gut als Geschenk an, sondern auch in einer größeren Runde wie einer Weihnachtsfeier. Zwar ist nicht jede Tagesaufgabe/-frage geeignet, um von mehreren Leuten bearbeitet oder beantwortet zu werden, die meisten aber schon.
Der Buchkalender ist nach einer Saison noch lange nicht langweilig. Falls doch, kann man ihn im Gegensatz zu einem leer gefutterten Schokoladenadventskalender im nächsten Jahr weiterverschenken ;)

Bewertung vom 08.11.2024
Smith, Alex T.

Der Nussknacker und der Mäusekönig


sehr gut

Alex T. Smith, Autor der weihnachtlichen Maximilian-Abenteuer, hat sich dem Klassiker „Der Nussknacker und der Mäusekönig“ gewidmet, und daraus eine wunderschön illustrierte Adventskalender-Geschichte für die ganze Familie gezaubert.

Die Geschichte wird in 24 1/2 Kapiteln erzählt, die man entweder wie einen Adventskalender Stück für Stück genießen kann, aber auch wie ein normales Buch lesen. Möglicherweise werden viele Familien und Kindern dies so praktizieren, da jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger endet und man das Buch vor lauter Spannung nicht aus der Hand legen kann.

Auch wenn sich der Autor des Motivs von E.T.A. Hoffmanns Klassiker bedient, so macht er daraus dennoch eine ganz eigene Geschichte, die sich nur zu Beginn stärker an der Vorlage orientiert.

Die Geschwister Clara und Fritz Strudel müssen in der Weihnachtsnacht gemeinsam mit neuen Freunden und Weggefährten den Mäusekönig Gorgonzola davon abhalten das Weihnachtsfest mit seinem Schabernack zu sabotieren.
Zu allem Unglück wird Fritz mit einem magischen Fluch belegt und läuft Gefahr sich unwiederbringlich in eine Maus zu verwandeln.
So wird ihr Abenteuer ein Wettlauf gegen die Zeit. Ob es den Geschwistern gelingen wird Weihnachten und Fritz zu retten?

Stellenweise war mir das Abenteuer von Clara und Fritz gerade für eine vorweihnachtliche Geschichte etwas zu hektisch, davon abgesehen ist Alex T. Smith jedoch eine moderne Fassung des Klassikers gelungen, die zudem groß und klein auch optisch zu verzaubern vermag.

Bewertung vom 08.11.2024
Rørvik, Bjørn F.

Die Böckchen-Bande feiert Weihnachten


ausgezeichnet

'Es waren einmal drei Ziegenböcke, die wurden die Böckchen-Bande genannt. Sie wollten unbedingt bei der Eröffnung des Weihnachtsmarkts dabei sein. Da gab es einen großen Weihnachtsbaum voller Kerzen.'

So besinnlich wie diese Geschichte hat noch kein Abenteuer der Böckchen-Bande ihren Anfang genommen.
Auf dem Marktplatz bestaunen die drei Brüder den leuchtenden Weihnachtsbaum, trinken in Gesellschaft anderer Tiere einen Punsch und naschen Pfefferkuchen.
In diesem Jahr möchten die drei Böckchen Weihnachten feiern und hoffen, dass der Weihnachtsmann sie besucht, denn das kleine und das mittlere Böckchen wünschen sich sooo sehr einen Schlitten mit Lenker. Das mittlere Böckchen weiß aus der Schule, dass der Weihnachtsmann zu fast allen kommt, auch zu denen, die nicht brav sind. So sollte der Erfüllung des Wunschs nach einem neuen Schlitten doch nichts im Wege stehen, oder?
Als es am Weihnachtsabend an der Tür pocht, steht dort tatsächlich der Weihnachtsmann mit einem großen Sack, aber irgendetwas stimmt mit dem nicht… und kurze Zeit später kommt nicht etwas aus dem Sack, sondern landet im Sack.
Ob das Fest noch zu einem besinnlichen Weihnachten mit dem gewünschten Lenkschlitten für die Brüder wird?

Zu Beginn ist man als Leser beinahe verwundert, wenn man bereits Bekanntschaft mit der Böckchen-Bande geschlossen hat. Hat die drei Brüder etwa der Geist der Weihnacht gepackt, so friedlich und behaglich die Geschichte für ihre Verhältnisse beginnt?
Aber spätestens als ihr alter Widersacher – der Troll – erscheint, ist es mit dem Frieden vorbei, und der Leser findet sich wieder in der verrückt-durchgeknallten-kunterbunten Welt des Duos Rørvik und Moursund.

Hier klingen die Glocken eben doch nicht süß, sondern mit Karacho ;) Ein heimelig, wohlig warmes Weihnachtsgefühl hatte ich dennoch nach diesem Böckchen-Abenteuer :)

Bewertung vom 08.11.2024
Spitzer, Katja

Ringo und die Vampirkaninchen


ausgezeichnet

Whippet Ringo ist der persönliche Butler eines kauzigen Herrn namens Mr. Constantin. Die beiden leben in den karpatischen Bergen.
Morgens bringt Ringo seinem Herrn schwarzen Tee, dazu reicht er leckere Gebäcke.
Eines Tages klingelt es am Tor ihres heruntergekommenen Schlosses. Mr. Constantin erhält ein Päckchen, aus dem ein kleines Wesen mit weißem Fell und einem schwarzen Fleck über dem Auge zum Vorschein kommt. Davon ist Ringo gar nicht begeistert.
Im Päckchen befindet sich außerdem ein Brief von Mr. Constantins großer Liebe Andrea, die ihn verlassen hat. Das kleine Kaninchen namens Moffat ist ein Geschenk von ihr an Mr. Constantin, damit er sich in den karpatischen Bergen nicht einsam fühlt.
In den nächsten Wochen verwöhnt Mr. Constantin sein Kaninchen Moffat nach Strich und Faden, was von Ringo argwöhnisch und nicht frei von Eifersucht beobachtet wird.
Zudem scheint mit dem Kaninchen etwas ganz und gar nicht zu stimmen. Es fängt an mit zerstörten Teerosen im Garten, die Mr. Constantins ganzer Stolz waren. Wenig später gipfelt es in einer schaurigen Begegnung. Ringo muss etwas tun, bevor es ihm an den Kragen geht!

Ringo und die Vampirkaninchen ist eine verrückte und einfallsreiche Gruselgeschichte, die für Kinder ab sechs Jahren geeignet ist, erwachsenen Lesern jedoch nicht minder Spaß bereitet.
Hier stimmt einfach alles, von der unkonventionellen Vampirgeschichte bis hin zu den stimmungsvollen und farbenprächtigen Illustrationen, die in orange und lila gehalten ein ganz besonderes Gruselflair verbreiten.
Mich haben zudem die kleinen Randnotizen begeistert, in denen Begriffe wie Scone, Whippet oder Macaron erklärt werden. Sowie Ringos Fähigkeit leckere Speisen und Gebäcke zu bereiten, was sich im späteren Verlauf der Geschichte im Kampf gegen die Vampirkaninchen noch als äußerst nützlich erweist.
Überhaupt kommt die Geschichte herrlich erfrischend und unverbraucht daher mit interessanten Figuren, die ungewöhnliche Interessen besitzen und untypische Verhaltensweisen zeigen.

Katja Spitzers Geschichte rund um Ringo macht – im wahrsten Sinne des Wortes – unheimlich viel Spaß, und ist darüber hinaus eine wundervolle Geschichte über Vorurteile, das Abbauen ebendieser und einer Freundschaft „auf den zweiten Blick“.