Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1137 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2024
One Pot Family für den Thermomix®
Dorner, Susanne

One Pot Family für den Thermomix®


sehr gut

"Bekanntlich geht Liebe ja durch den Magen, und so werden Rezepte, die schnell gehen, immer interessanter."
Gerade heutzutage, wo beide Eltern arbeiten gehen, werden One-Pot-Rezepte immer beliebter. Ich finde diese Gerichte, wo man alles in einen Topf gibt, ebenfalls äußerst praktisch und lecker und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Leider war ich beim Durchschauen etwas überrascht, was die Autorin hier alles unter One-Pot-Gerichten versteht. Sicherlich wollte sie im Buch nicht nur Hauptgerichte anbieten. Doch gerade darunter finden sich eben die meisten One-Pot-Gerichte. Zu Beginn führt uns die Autorin in die Grundbegriffe der Küche ein, wo sie vereinzelte Lebensmittel mit verschiedenen Namen aus Österreich, Schweiz und Deutschland aufführt. Hingegen die Seiten mit den Symbolen und dem Kochgeschirr hätte ich jetzt nicht gebraucht. Diese sind dann doch eher etwas für Kochanfänger. Ebenso überrascht mich das Reinigungsspray, welches für mich nicht unbedingt in dieses Kochbuch gehört. Ebenso wie die Gewürzpaste und das Kräutersalz, die zwar durchaus praktisch sind, für mich allerdings ebenfalls nicht unbedingt zu One-Pot-Gerichten zählen. Bei den meisten Frühstückrezepten bin ich ebenso etwas enttäuscht. Auch von diesen kann ich die meisten nicht als One-Pot-Rezepte ansehen. Doch vor allem enttäuscht hat mich, dass man im Kochbuch Fertigware bei den Rezepten verwendet, wie z. B. bei der Minipizza den Fertigteig. Mit Salaten und Suppen hätte ich nicht unbedingt in diesem Kochbuch gerechnet. Für mich sind eben die typischen One-Pot-Gerichte dann doch eher Hauptgerichte, die in einem Topf gekocht werden, wie z. B. die "Zitronen-Garnelen-Spaghettis" oder die "Schnelle Thunfisch-Pasta". Leider sind gerade solche Rezepte dann eher die Minderheit. Warum viele der Gerichte vegetarisch sind, stört mich hingegen weniger. Im Gegenteil, ich finde es sehr gut und modern. Lediglich die veganen Gerichte im Buch gefallen mir weniger, da ich dazu viele besondere Zutaten benötige. Leider sind mir dann doch einige Rezepte zu einfach für ein Kochbuch von zwanzig Euro. Ich hätte mir allerdings viel mehr Gerichte wie die "Paella-Reispfanne“, die Couscous-Gemüse-Pfanne oder den Kokos-Kichererbsen-Eintopf gewünscht. Diese Gerichte werde ich sicher noch häufiger zubereiten. Dass in einigen Rezepten sogar Fertigware wie Spätzle, Pizzateig oder Gnocchi verwendet wird, hat mich dann doch etwas verwundert. Diese hätte man dann doch selbst herstellen können. Hingegen bei Blätterteig sehe ich ein, dass man diesen nicht selbst macht. Auch die Hausmittel am Buchende hätte es für mich nicht unbedingt in einem Kochbuch gebraucht.

Fazit:
Ich vermute, die Autorin wollte in Ihrem Buch etwas zu viel Vielfalt an Rezepten anbieten. Hätte sie sich dagegen wirklich nur auf die wirklichen One-Pot-Rezepte fokussiert, wäre dieses Buch deutlich interessanter für mich gewesen. Dagegen empfinde ich dieses Buch dann doch etwas zu teuer für diese oft vielen zu simplen Rezepte. Deshalb bekommt dieses Buch von mir leider nur 3 1/2 Sterne.

Bewertung vom 20.08.2024
One Pot Family
Dorner, Susanne

One Pot Family


sehr gut

"Bekanntlich geht Liebe ja durch den Magen, und so werden Rezepte, die schnell gehen, immer interessanter."
Gerade heutzutage, wo beide Eltern arbeiten gehen, werden One-Pot-Rezepte immer beliebter. Ich finde diese Gerichte, wo man alles in einen Topf gibt, ebenfalls äußerst praktisch und lecker und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Leider war ich beim Durchschauen etwas überrascht, was die Autorin hier alles unter One-Pot-Gerichten versteht. Sicherlich wollte sie im Buch nicht nur Hauptgerichte anbieten. Doch gerade darunter finden sich eben die meisten One-Pot-Gerichte. Zu Beginn führt uns die Autorin in die Grundbegriffe der Küche ein, wo sie vereinzelte Lebensmittel mit verschiedenen Namen aus Österreich, Schweiz und Deutschland aufführt. Hingegen die Seiten mit den Symbolen und dem Kochgeschirr hätte ich jetzt nicht gebraucht. Diese sind dann doch eher etwas für Kochanfänger. Ebenso überrascht mich das Reinigungsspray, welches für mich nicht unbedingt in dieses Kochbuch gehört. Ebenso wie die Gewürzpaste und das Kräutersalz, die zwar durchaus praktisch sind, für mich allerdings ebenfalls nicht unbedingt zu One-Pot-Gerichten zählen. Bei den meisten Frühstückrezepten bin ich ebenso etwas enttäuscht. Auch von diesen kann ich die meisten nicht als One-Pot-Rezepte ansehen. Doch vor allem enttäuscht hat mich, dass man im Kochbuch Fertigware bei den Rezepten verwendet, wie z. B. bei der Minipizza den Fertigteig. Mit Salaten und Suppen hätte ich nicht unbedingt in diesem Kochbuch gerechnet. Für mich sind eben die typischen One-Pot-Gerichte dann doch eher Hauptgerichte, die in einem Topf gekocht werden, wie z. B. die "Zitronen-Garnelen-Spaghettis" oder die "Schnelle Thunfisch-Pasta". Leider sind gerade solche Rezepte dann eher die Minderheit. Warum viele der Gerichte vegetarisch sind, stört mich hingegen weniger. Im Gegenteil, ich finde es sehr gut und modern. Lediglich die veganen Gerichte im Buch gefallen mir weniger, da ich dazu viele besondere Zutaten benötige. Leider sind mir dann doch einige Rezepte zu einfach für ein Kochbuch von zwanzig Euro. Ich hätte mir allerdings viel mehr Gerichte wie die "Paella-Reispfanne“, die Couscous-Gemüse-Pfanne oder den Kokos-Kichererbsen-Eintopf gewünscht. Diese Gerichte werde ich sicher noch häufiger zubereiten. Dass in einigen Rezepten sogar Fertigware wie Spätzle, Pizzateig oder Gnocchi verwendet wird, hat mich dann doch etwas verwundert. Diese hätte man dann doch selbst herstellen können. Hingegen bei Blätterteig sehe ich ein, dass man diesen nicht selbst macht. Auch die Hausmittel am Buchende hätte es für mich nicht unbedingt in einem Kochbuch gebraucht.

Fazit:
Ich vermute, die Autorin wollte in Ihrem Buch etwas zu viel Vielfalt an Rezepten anbieten. Hätte sie sich dagegen wirklich nur auf die wirklichen One-Pot-Rezepte fokussiert, wäre dieses Buch deutlich interessanter für mich gewesen. Dagegen empfinde ich dieses Buch dann doch etwas zu teuer für diese oft vielen zu simplen Rezepte. Deshalb bekommt dieses Buch von mir leider nur 3 1/2 Sterne.

Bewertung vom 20.08.2024
Yoko / Die Rache Bd.1
Aichner, Bernhard

Yoko / Die Rache Bd.1


ausgezeichnet

"Es ist nicht "nur ein Tier", ...Es ist ein Herz, das schlägt, eine Seele, ...die fühlt und ein Leben das leben will. (Sylvia Rassloff)
Yoko ist gerade mal Ende zwanzig, als sie die Metzgerei ihres Vaters erbt. Für sie gab es nie was anderes außer Schlachten, obwohl sie auch hätte studieren können. Doch statt nun weiter Tiere zu schlachten, verwandelt Yoko ihr Erbe in eine Glückskeks-Manufaktur mit ihren ganz eigenen Sprüchen um. Für Yoko ist es ein Traum, der sie das erste Mal in ihrem Leben so richtig glücklich macht. Ihre individuellen Kekse beliefert sie an chinesische Hotels und Restaurants. Und so kommt es, dass sie eines Abends zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Beim Beliefern einer Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant entdeckt sie, wie zwei Männer einen kleinen Hund brutal quälen. Als Yoko eingreift, wird sie von den beiden Peinigern brutal zusammengeschlagen und missbraucht. Die beiden Männer haben ein leichtes Spiel und bedrohen Yoko zusätzlich, falls diese sie anzeigt. Plötzlich liegt ihr gesamtes Leben in Scherben vor ihr. Ängste plagen sie, bis sie sich entschließt, sich zur Wehr zu setzen. Nicht ihre Peiniger sollen gewinnen, sondern sie wird sich rächen. Sie ist sogar bereit dafür zu sterben. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass ihre Peiniger nicht alleine das Sagen haben. Hinter ihnen ist eine viel größere Macht, die noch viel stärker und brutaler ist. Einer, der ihr alles nehmen wird, was sie je geliebt hat. Wird Yoko trotzdem zurückschlagen?

Meine Meinung:
Hinter diesem unscheinbaren Cover verbirgt sich eine wirklich spannende, traurige Geschichte, die mich sehr berührt hat. Allerdings sind einige Szenen in diesem Buch wirklich nichts für schwache Nerven. Denn sehr detailliert beschreibt der Autor vor allem einige der brutalen Szenen, bei denen man nicht allzu viel Fantasie haben sollte. Dass die chinesische Mafia nicht nur Restaurants erpresst und ausbeutet, sondern sogar zudem Tiere quält, ist mir allerdings neu. Jedoch als Ansatz für dieses Buch finde ich es gar nicht so schlecht. Hätte ich nur den Titel gelesen, hätte ich mit diesem Thriller wenig anfangen können. Erst der Klappentext macht mich so richtig neugierig. Yokos Geschichte könnte im Grunde überall geschehen sein. Leider gibt es solche brutalen, mächtigen Organisationen weltweit. Jedoch gefällt es mir, dass so ein kleines, vielleicht nicht ganz so zartes Wesen wie die sonstigen Asiatinnen sich eben nichts gefallen lässt und zurückschlägt. Der Autor schreibt hier mit vielen Emotionen, aber durchaus auch mit der richtigen Portion Spannung, Action und Brutalität, sodass einen die Geschichte wirklich fesselt. Es hat nicht nur was mit Tierquälerei und Macht zu tun, sondern ein Stück weit auch mit Femizid. Mir ist zwar nicht klar, ob die chinesische Mafia wirklich Tiere quält oder ob es eben nur die Idee eines Einzelnen ist. Aber ich denke, das bleibt natürlich der Fantasie des Autors überlassen und macht im Grunde die Geschichte erst so richtig interessant. Gut gefallen hat mir nicht nur Yokos tougher Charakter, sondern außerdem das Eintauchen in ihre Vergangenheit und ihre Gedanken in der Gegenwart. Deshalb bleibt sie für mich nicht oberflächlich, sondern ich kann mich gut mit ihr identifizieren. Darum glaube ich, dass vor allem viele Leserinnen sich ein Stück weit sogar in Yoko wiederfinden werden. Vielleicht nicht unbedingt in ihrem Rachefeldzug, sondern in ihrer Persönlichkeit, ihrem Hilferuf und der Verletzlichkeit. Mich jedenfalls hat dieses Buch gefesselt bis zur letzten Seite, und das ist eher eine Seltenheit bei so kurzen Thrillern. Den Cliffhanger am Ende fand ich zwar etwas störend, allerdings weiß man dadurch, dass es auf jeden Fall eine Fortsetzung gibt. Ich bin schon sehr gespannt, was mich in Band 2 "John" erwarten wird. Ich gebe eine Leseempfehlung und 5 Sterne für dieses Buch.

Bewertung vom 02.08.2024
Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging
Neufeld, Vivien

Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging


ausgezeichnet

"Familie ist mehr als Blutverwandschaft. Familie ist wie das Nest, das einen Geborgenheit und Sicherheit fühlen lässt. Das sind Menschen denen du blind vertrauen kannst und zu denen du eine tiefe Verbindung hast. Ganz gleich wie oft du sie siehst oder mit ihnen sprichst." (Buchauszug)
Es ist der 15. Juli 2021, als Vivien Neufeld, ihr Ehemann Harry und der sieben Monate alten Tochter Kaia zu ihren Schwiegereltern aufbrechen. Harry möchte seinen Eltern helfen, den Keller auszupumpen. Allerdings haben sie keine Ahnung, was sie auf der Fahrt nach Heppingen noch alles erwarten wird. Dass sie in dieser Nacht Deutschlands schlimmste Naturkatastrophe seit der Nachkriegszeit miterleben müssen, hätten sie niemals vermutet. Straßen sind auf einmal nicht mehr passierbar, Brücken eingestürzt und Häuser von Wassermassen überschwemmt. So auch das Haus von Harrys Eltern, Edda, Hans und seinem Bruder Frank (Franky). Es gibt in dieser Nacht kein Durchkommen zu seinem Elternhaus und kein Lebenszeichen von den Dreien. Wochen später findet man dann Ella und Hans Leichnam, während von Franky jede Spur fehlt. Erst zwei Jahre später sollen sie Gewissheit bekommen, das Franky tot ist. Wie Harry und vor allem Vivien diese Katastrophe miterleben, wie sie die Ungewissheit verkraften. Wie sehr ihnen dabei ihr christlicher Glaube, die Familie und Freunde helfen, das erfährt man in diesem Buch. Was bleibt übrig, wenn wir nicht mehr da sind?

Meine Meinung:
Ich glaube, jeder von uns wird sich noch immer an diese Bilder erinnern. Als diese Wassermassen eine ganze Region im Ahrtal zerstören und dabei 135 Menschen aus dem Leben reißen. Drei davon sind aus der Familie von Harry und Vivien Neufeld, deren Leben sich für immer verändert hat. Doch sie sind nicht daran zerbrochen, denn ihr starker Glaube gab ihnen in dieser Zeit viel Halt und Kraft. Zudem durften sie einen großen Zusammenhalt von Freunden und der übrigen Familie erleben. Weshalb Vivien dieses Buch geschrieben hat, um anderen Menschen in so einer Lage Kraft zu schenken. Warum haben die Drei das Haus verlassen und sind nicht stattdessen ins Dachgeschoss gegangen? Das fragt sie sich bis heute. Hätte sie das getan, würden sie heute sicher noch leben. Vielleicht hatte Ella sogar schon eine Eingebung bekommen? In christlichen Kreisen gibt es oft Menschen, die solche Visionen im Gebet bekommen. In Ihrem Gedicht über "Die Krähe" könnte man es jedenfalls fast meinen. Einen Teil davon möchte ich hier zeigen:
Die Krähe
- Über dem tosenden Wasser,
weit über der Erde, hoch über dem Boden,
mit dem schrecklichen Sturm kämpfend,
flogen Krähen vorbei.
- Nur einer,
vergessen,
mit einem gebrochenen Flügel,
mit gebrochenem Herzen flog er umher.
- Er flog tiefer und tiefer
über dem Abgrund des Wassers,
wenn er auch sehr bemüht war
über der Welle zu schweben.
- Und es schien, dass der Tod
vor ihm schon nahe war.
Plötzlich sah er ein Boot
von oben zwischen den Wellen.
Den Rest dieses Gedichts dürft ihr gerne im Buch weiter nachlesen. Doch mich hat dieses Gedicht wirklich sehr berührt, wie im Übrigen das ganze Buch. Hat Ella von Gott wirklich eine Vorsehung zu dieser Flutkatastrophe bekommen? Sehr bewegend fand ich außerdem das selbst komponierte Lied von Franky. Es beginnt mit einem plätschernden Regen und man kann es bei Spotify unter „Hold your Hands – Bouchdag“ anhören. Für Harry selbst und seine Familie bleibt nichts als Erinnerung und ein Haus, in das sie nie einziehen werden. Diese Zusammenfassung von Viviens Eindrücken, dem Erlebten und ihren Sorgen fand ich sehr eindrucksvoll, aber auch traurig und berührend. Wie schnell ist ein Leben zu Ende, das noch Tage davor so voller Zuversicht und Zukunftspläne war? Das musste ich selbst erst kürzlich wieder im eigenen Bekanntenkreis erleben. Wir sollten froh und dankbar sein, aber vor allem unseren Blick immer auf Gott richten. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann. Selbst wenn es nicht immer einfach zu lesen ist, zeigt es doch so viel an Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 02.08.2024
Nur ein Schatten von dir (eBook, ePUB)
Loy, Janne

Nur ein Schatten von dir (eBook, ePUB)


sehr gut

"Liebe ist wie Krieg. Leicht zu beginnen, schwer zu beenden und unmöglich zu vergessen." (Unbekannt)
Viele Jahre ist es her, dass Linda Mondhi eine Liebesbeziehung mit ihrem viel jüngeren Kollegen Joe eingeht. Erst ganz verhalten gestehen sie sich gegenseitig ihre Liebe zueinander ein. Doch Linda ist es, die sich nicht traut, diese Liebe öffentlich zu machen. Denn viel zu groß ist der Altersunterschied zu dem fast halb so alten Joe. Stattdessen plagen Linda immer wieder Eifersucht und ein schlechtes Gewissen. Jahre später blickt die inzwischen 70-jährige Linda noch immer auf diese Liebe und das Geheimnis, das sie darum gemacht hat, zurück. Auf ihrem Weg in die Vergangenheit taucht sie ein in ihre große Liebe, Eifersucht, den Aufenthalt in einer Psychiatrie und das Bild eines Flussbetts. Was es damit auf sich hat, das erschließt sich Linda erst nach und nach. Eine Liebesgeschichte mit einer gravierenden Wendung.

Meine Meinung:
Hinter dem unscheinbar dunkelgrünen Cover mit Fahrrad steckt eine ungewöhnliche Liebe mit einem einschneidenden Schlussakt. Die Handlung wird in mehreren Kapiteln und zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Während sich die Vergangenheit hauptsächlich um die Liebe von Linda und Joe dreht, erleben wir in der Gegenwart Linda als Seniorin, die auf ihr Leben zurückblickt. Etwas abrupt beginnt die Geschichte von Linda und Joe. Gerne hätte ich vielleicht am Anfang noch etwas mehr über die beiden Hauptprotagonisten erfahren. Nicht nur, dass ihr Alter nie groß erwähnt wird, erfährt man auch sonst nur das Nötigste über die beiden. Wir lernen Linda in einer Reiseagentur kennen, wo sie Joe als Aushilfskraft für die Surfschule anstellt und sich sofort in ihn verliebt. Allerdings was bei Männern für selbstverständlich gehalten wird, nämlich die Liebe zu einer jüngeren Frau, da scheuen sich Frauen nach wie vor, eine Liebe zu einem Jüngeren einzugestehen. So auch Linda, sie behält lange ihre Liebe zu einem jüngeren Mann für sich. Erst als Joe sich eigenartig gegenüber ihr verhält und sie enttäuscht von ihm ist, gesteht sie ihm und er ihr ihre Liebe. Joe ist gutmütig und hilfsbereit und kann eigentlich nie Nein sagen. Er wird deshalb immer wieder von jüngeren Frauen umgarnt, sei es Lindas Kolleginnen oder ihre Freundin. Ganz zum Leidwesen Lindas kommt bei ihr erste Eifersucht und auch Zweifel auf. Ich lernen die Charaktere und besonders die beiden in ihren verschiedenen Facetten kennen, sodass ich mich gut in jeden Einzelnen hineinversetzen kann. Während Joe zu einhundert Prozent hinter der Liebe zu Linda steht, zweifelt sie immer mehr, ob diese Liebe richtig ist. Hauptsächlich wegen Joes Alter, aber außerdem, weil ihr Ex-Freund Benedikt Linda immer noch Avancen macht. Ein wenig langatmig und belanglos bei dieser Liebesgeschichte empfinde ich oft die Szenen in der Reiseagentur. Hier hätte ich durchaus lieber mehr Einblicke in Lindas Zustand in der Psychiatrie gewünscht oder mehr Einblicke zu dem gravierenden Ausgang am Buchende. Natürlich darf man nicht zu viel verraten im Laufe des Buchs, doch dieser Ausgang war für mich dann schon etwas sehr überraschend gewesen. Doch sollte das einfach so sein. Es ist jedenfalls eine Liebesgeschichte mit dramatischem Ausgang, aber definitiv keine Kriminalgeschichte, wie manche Leser meinen. Viele Gedankengänge und Charaktere empfand ich sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Weshalb ich dieses Buch trotz meiner 4 Sterne gerne weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 02.08.2024
Zoes Zufluchtsort
Powlison, David

Zoes Zufluchtsort


ausgezeichnet

"Gott ist uns Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not." (Ps. 46, 2)
Zoe liebt Märchen und ist deshalb öfter unaufmerksam im Unterricht. Dann bekommt sie gar nichts mehr um sich herum mit. Bei einem Museumsbesuch passiert ihr dann genau dieses. Während sich ihre Freundin Layla riesig auf einen erneuten Museumsbesuch freut, kommen Zoes Ängste wieder hoch. Angst und Unruhe begleiten Ihren Heimweg. In Ihrer Mutter hat sie jedoch eine gute Zuhörerin, die ihr gerne einen Tipp mitgibt. "Du musst Gott vertrauen und deine Angst zu einem Gebet werden lassen", vertraut Mutter ihr am Abend an.

Meine Meinung:
In der Reihe "Gute Nachricht für kleine Leute" geht es in diesem Buch diesmal um das Thema Ängste. Gott ist mit uns in unseren Ängsten und Nöten und er lässt uns nicht allein. Das will dieses Buch hier anhand kurzer Texte und wunderschöner Illustrationen Kindern zwischen 3 und 9 Jahren vermitteln. Ängste haben wir alle mal im Leben, doch wenn wir den Glauben im Herzen haben, wissen wir, dass Gott uns dabei nicht allein lässt. Das zeigt er uns außerdem anhand der vielen Tipps für die Eltern am Buchende. Er verweisen uns auf Bibelstellen, wo Gott uns verheißen hat, dass wir zwar Ängste haben werden, wir aber nicht alleine damit sind. Außerdem ist es wichtig, danach zu suchen, warum Kinder Ängste haben. Wir sollten als Eltern dabei unseren Kindern immer gut zuhören und sie auf jeden Fall ernst nehmen in ihren Ängsten. Außerdem sollten wir unsere Kinder immer wieder daran erinnern, dass Gott ebenfalls zuhört und sie zu ihm alles im Gebet sagen dürfen. Doch vor allem ist es wichtig, sie zu ermutigen, trotz ihrer Ängste mutig zu sein. Dies wird hier mit Zoes Geschichte sehr gut dargestellt, sodass es auch kleinere Kinder gut verstehen. Gleichzeitig zeigen wir den Kleinsten, wie biblische Texte selbst heute noch gelten. Der Tipp mit dem Hosentaschenvers, den Zoes Vater ihr mitgibt, ist dabei eine wirklich tolle Idee. Von mir gibt es für das Buch wieder eine Empfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 17.07.2024
Träume aus Meerglas und Sand
Lowe, T. I.

Träume aus Meerglas und Sand


ausgezeichnet

"Die Schwierigkeiten bedrängen uns von allen Seiten, und doch werden wir nicht von ihnen überwältigt. Wir sind oft ratlos, aber wir verzweifeln nicht. Von Menschen werden wir verfolgt, aber bei Gott finden wir Zuflucht." (2.Kor. 4; 8-9a)
Sophie Prescott hat bisher ein gut situiertes Leben an der Seite von Ehemann und Spitzensportler Ty geführt. Doch dann brechen andere Zeiten an. Ausgerechnet als Sohn Collin das Licht der Welt erblickt, ist die Ehe der beiden am Ende. Sophie bekommt mit, wie Ty immer mehr Affären mit anderen Frauen hat. Mit ihrem Sohn zieht sie zurück in ihre Heimat Sunset Cove. Für die drei Sand Queens Josie, Opal und Sophie ist es ein schönes Wiedersehen, schließlich kennen sich schon seit der Schulzeit. Gemeinsam mit ihren Ehemännern Lincoln und August geben sie Sophie den nötigen Halt und die Hilfe, die sie jetzt braucht. Neu im Ort ist ebenfalls Kinderarzt Weston Sawyer, dessen erstes Aufeinandertreffen mit Sophie nicht gerade harmonisch verläuft. Seine Zurechtweisungen bekommt sie in den falschen Hals und so wird eine erneute Begegnung schwierig. Doch nicht nur Sophies Seele ist verletzt, sondern auch die von Weston. Werden die beiden der Liebe eine Chance geben? Kann der Glaube ihre Verletzungen heilen?

Meine Meinung:
Auch den dritten und letzten Band umgibt wieder ein bezauberndes Cover mit Meerblick. Wie schon in den vorherigen Bänden dieser Reihe bleibt die Autorin ihrem Schreibstil treu. Ich selbst empfinde es im Gegensatz zu anderen christlichen Büchern ein wenig aufwühlender und imposanter, als ich es sonst gewohnt bin. Doch irgendwie passt das zu dem Ort Sunset Cove und vor allem zu den eigenwilligsten Charakteren, die ich bisher kennenlernen durfte. Sophie Prescott ist für die Leser der Reihe keine Unbekannte, denn sie taucht immer wieder auf. Doch diesmal geht es hauptsächlich um Sie und Collin. Nach ihrer kaputten Ehe und einiger Blessuren mit Footballstar Ty Prescott ist sie mit Sohn Collin in die Heimat zurückgekehrt. Allerdings hat vieles, was passiert ist, seelische Verletzungen und Narben hinterlassen. Nicht nur bei ihr, sondern vor allem bei Söhnchen Collin. Er vermisst seinen Vater sehr, selbst wenn dieser sich oft viel zu wenig Zeit für ihn genommen hat. Deshalb ist Sophie auch ziemlich erbost darüber, als der neue Kinderarzt ihr erzieherische Ratschläge als Mutter erteilt. Zwar meint es Weston wirklich nur gut mit ihr, doch trifft er natürlich den falschen Ton. Nur gut, dass sie auf Anraten von Opal ihm eine zweite Chance gibt, da sie dringend einen Job benötigt. Allerdings meint es Weston wirklich nur gut mit ihr, doch er trifft natürlich den falschen Ton. Nur gut, dass sie auf Anraten von Opal ihm eine zweite Chance gibt, weil sie dringend einen Job braucht. Was sie bis dahin jedoch nicht ahnt, Westons Seele ist ebenso verletzt wie die ihre. Denn bei einem dramatischen Autounfall ist seine hochschwangere Frau Claire ums Leben gekommen und für ihn bricht dabei eine Welt zusammen. Nun trifft er ausgerechnet auf Sophie und Collin, die alles repräsentieren, was er verloren hat. Auch im dritten Band dieser Reihe wird es wieder emotional, dramatisch und bewegend. Besonders das Schicksal von Weston berührt mich sehr, Sophies Probleme hingegen haben sich ja schon im letzten Buch angedeutet. Gut gefällt mir wieder der starke Zusammenhalt der Sand Queens und deren Ehemänner Lincoln und August. Wer mehr über Sie wissen will, der sollte auf jeden Fall die komplette Reihe lesen. Weston zeichnet sich insbesondere durch seinen starken Glauben aus, in dem er Trost und Halt findet, und dies, obwohl er so viel verloren hat. Er wirkt auf mich zwar sympathisch, hat jedoch mitunter eine etwas überhebliche Art an sich. Obwohl er es durchaus nur gut meint mit seinen Patienten. Sophie wirkt auf mich eher niedergeschlagen, lustlos, überfordert und sogar ein wenig misstrauisch. Aufgelockert wird alles natürlich wieder einmal durch die alten Damen des Strickclubs, die lockere, freundschaftliche Art der Sand Queens und die kleineren Überraschungen. Emotionen, Herzschmerz und Humor treffen hier auf Hoffnung, Glaube, Freundschaft, Vertrauen und Liebe. Für mich ist Sunset Cove zu einem ganz besonderen Ort geworden, an dem man Wärme, Zusammenhalt und Liebe findet. Von mir gibt es 5 Sterne dafür.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2024
Wein. Berg. Tod.
Bliesener, Kai

Wein. Berg. Tod.


ausgezeichnet

"Der Wein ist eine Medizin, wenn er aber ohne eine Manier getrunken wird, ist er ein Gift. Der Wein ist eine Erquickung des Herzens, wenn er aber ohnmäßig getrunken wird, ist er ein Tod der Seele." (Abraham a Sancta Clara)
Hoch oben in den Weinbergen von Fellbach, kurz vor den Toren Stuttgarts, kommt der Winzer Markus Weber beim Joggen ums Leben. Bestatterin Julia Judith Schwarz, kurz JJ, ist eine seiner ehemaligen Geliebten von ihm, und nun liegt er auf ihrem Tisch. Was wie ein ganz normaler Tod durch Herzversagen aussieht, will JJ nicht wahrhaben. JJs Bauchgefühl sagt ihr, dass Markus ermordet wurde, nur kann sie dies bisher nicht beweisen. Doch da sie schon immer zur Polizei wollte und den nötigen Spürsinn einer Miss Marple hat, sucht sie nach einem Motiv und Täter. Als erfolgreicher Winzer hatte er sicher genug Neider. Zusammen mit ihrem Freund und Journalisten Vinzenz tauchen sie ein in die Welt des Weines und wirbeln dabei ganz schön viel Staub auf.

Meine Meinung:
Passend zu diesem Regionalkrimi ist das wunderschöne Cover mitten in den Weinbergen. Der erzählerische Schreibstil des Autors mit seiner lockeren Art, den teils unterhaltsamen, humorvollen Einlagen und einem Spannungsbogen am Ende hat mich total überzeugt. Besonders natürlich das Lokalkolorit, das Remstal einer Gegend, in der ich zu Hause bin und die ich bestens kenne. Ich habe quasi die Weinberge, die hier beschrieben sind, fast vor der Haustüre. So sind auch Winzer, Weinberge oder Weinlese für mich eingängige Begriffe. Der Tod in den Weinbergen, was für eine grandiose Idee. Ebenso wie die junge Bestatterin Julia Judith Schwarz alias JJ. Sie ist eine etwas andere Ermittlerin, wie man sie sonst aus Krimis kennt. Sie erinnert mich fast ein wenig an Brünhilde Blum aus den Krimis von Bernhard Aichner. Natürlich gibt es in diesem Kriminalfall außerdem noch einen Kommissar, der ermittelt, nämlich Simon Kalt. Er ist darüber hinaus auch ein guter Freund von JJ und Vinzenz, was das Ganze nicht einfacher macht. Die Polizei allerdings geht sofort von einer natürlichen Todesursache aus und schließt die Akte. Ganz zum Ärger von JJ, die nämlich einen Mord vermutet. Motive gebe es wohl genug, denn Weber hatte unzählige Frauenaffären und Neider unter den Winzern. Sodass es sowohl die Ehefrau, eine seiner Geliebten, als auch jemand anderes gewesen sein könnte. Doch wie soll man einen Mord nachweisen oder beweisen, wenn es keine Beweise dafür gibt? Hier kommt Journalist Vinzenz ins Spiel, er stochert nicht nur in der Familiengeschichte der Webers herum. Hier hat es nämlich in der Vergangenheit schon einmal einen merkwürdigen Unfall gegeben. Dass JJ und Vinzenz in dem Fall für Unruhe sorgen, ist natürlich jemandem ein Dorn im Auge, und so geraten beide in große Gefahr. Die Charaktere, die hier allesamt Ecken und Kanten haben, sind wirklich gut durchdacht. Besonders die couragierte JJ gefällt mir und ich hoffe, dass es noch weitere Krimis mit ihr geben wird. Doch selbst Vinzenz mit seiner etwas sorglosen, humorvollen Art fand ich passend zu JJ. Das Einzige, was mir noch gefehlt hat, ist ein wenig schwäbischer Dialekt, der für mich zu einem Regionalkrimi gehört. Doch sowohl das Buch als auch den Autor kann ich nur weiterempfehlen und gebe 5 Sterne dafür.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2024
Das Gefühl von Leichenkälte
Dicken, Dania

Das Gefühl von Leichenkälte


ausgezeichnet

"Das Böse lauert nicht im Dunkel der Nacht, es lauert in den Tiefen der menschlichen Seele." (Titus Lenk)
In Sacramento bittet die Polizei beim FBI um Hilfe. In den letzten Wochen hatten sie Pakete mit Leichenteilen erhalten und bisher keine Spuren gefunden. Selbst bei den Vermisstenfällen gab es bisher keine Übereinstimmung. Inzwischen gehen sie sogar von einem Serientäter aus. Selbst für Libby und Julie wird dieser Fall zu einer Herausforderung. Das Gute allerdings ist, Libby kann gleichzeitig ihre Familie besuchen. Zur Unterstützung holen sie sogar ihre Mutter Sadie mit ihrer ganzen Erfahrung ins Boot. Erste Recherchen zeigen allerdings, dass unser Täter schon viel länger mordet, als Sie vermuten. Sie scheinen es mit einem extrem psychisch angeschlagenen Täter zu tun zu haben, der jedoch gezielt seine Opfer aussucht, quält und mordet.

Meine Meinung:
In dem inzwischen neunzehnten Fall bekommen es die zwei Agenten Libby Whitman und Julie Thornton mit einem schwierigen Fall zu tun. Dieser führt sie nach Kalifornien, wo der Polizei zwei Pakete schon länger Rätsel aufgeben. Da Libbys Mutter gerade einige Tage frei hat, bietet sie ihre Hilfe an. Doch kurz davor hat erst einmal Owen seinen großen Tag. Denn er hat inzwischen endlich die FBI-Academy mit Bravour abgeschlossen. Nun will er sich einer schwierigen Aufgabe widmen, nämlich der Kinderpornografie. Seine Kollegin Amaya ist dagegen weiterhin angespannt. Noch immer gibt es keine Spur von ihrem Bruder, der sie töten will. Zur Vorsicht bekommt sie eine neue Identität, in der Hoffnung, sie so zu schützen. Jedoch bleibt es weiterhin spannend um die Pakete in Sacramento. Zuerst einmal versuchen sie, die Identität der Opfer herauszufinden, um dann ein gezieltes Profil des Täters zu erstellen. Die ersten Hinweise führen Sie dann prompt in den Kreis der Obdachlosen und Prostituierten. Allerdings hätte niemand damit gerechnet, dass dieser Fall noch größere Dimensionen annimmt. Zudem erleben sie eine Überraschung, als ein weiteres Paket ankommt. Dieser Fall erschüttert mich einerseits bis ins Mark, allein wegen seiner Brutalität des Täters. Allerdings bleibt es diesmal doch etwas ruhiger und nicht ganz so actionreich, wie man es sonst von der Autorin kennt. Sehr facettenreich dagegen sind die Ermittlungen, bei denen die beiden in ihren ganzen Kenntnissen graben. Trotzdem bin ich froh, dass nicht alles so detailreich beschrieben wird. Ich möchte mir ehrlich gar nicht vorstellen, was diese Frauen erleiden mussten. Dass es dafür sogar noch eine familiäre Komponente gibt, macht das Ganze noch unbegreiflicher. Da kommen mir sofort die Bilder von Sadies Vater hoch, der als Oregon Strangler auch vor seiner Familie nicht Halt gemacht hat. Doch dieser Täter geht noch eine Stufe weiter und quält seine Opfer monatelang. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, dass es solche brutalen Täter auch im realen Leben gibt. Für die gute Umsetzung und die hervorragenden Ermittlungen bekommt das Buch 4 1/2 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2024
Die Schwestern (eBook, ePUB)
Silber, Eva-Maria; Wilczek, Kirsten

Die Schwestern (eBook, ePUB)


sehr gut

"Einen Fehler durch eine Lüge zu verdecken heißt, einen Flecken durch ein Loch zu ersetzen." (Aristoteles)
An einem Tag im Sommer vor 23 Jahren werden die beiden Schwestern Susanne und Claudia Bosman als vermisst gemeldet. Zuerst denkt man an eine Entführung und wartet auf eine Lösegeldforderung. Doch die Familie passt eigentlich so gar nicht als Entführungsopfer ins Bild. Als man wenig später die Leichen der beiden Kinder findet, geraten die Eltern Heidrun und Roland Bosman immer mehr in den Fokus. Besonders die Mutter verstrickt sich immer mehr in Lügen, bis man sie wegen Doppelmord an ihren Töchtern anklagt. 23 Jahre später gesteht der Roland unter Zeugen, dass er seine Töchter getötet hat. Die zwei pensionierten Richterinnen Marte Campferbrinck und ihre Schwester Marie Louise Rebell wollen den Fall als Judges find Justice neu aufrollen. Besonders Marie Louise ist daran interessiert, da sie schon damals in den Fall involviert und nie an Heidruns Schuld geglaubt hat. Ist Roland wirklich der Täter oder doch Heidrun Mulders wie sie inzwischen nach der Scheidung heißt? Oder gibt es womöglich einen Dritttäter, von dem man bisher nichts weiß?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist die neubearbeite Ausgabe von "Schwesterntod". Das düstere Cover mit den beiden Kinder, die davonrennen, hat mich neugierig gemacht. Vor allem weil ich Eva-Maria Silber bis dahin schon kenne. Der Schreibstil ist ruhig, informativ und zu Beginn etwas trocken, langatmig, bis es in der Mitte des Buchs dann interessant wird. Das es sich hier um einen auf Tatsachen beruhenden Fall auch True Crime genannt ging, hat mich vor allem interessiert. Es geht um den sehr bekannten Justizfall Monika Weimar (jetzt Böttcher), die 1986 ihre 5 und 7-jährige Töchter Karola und Melanie getötet haben soll. Jedoch bis heute gibt dieser Fall noch immer Rätsel auf. Dies hat sicherlich die beiden Autorinnen dazu bewogen, ihre ganz eine Geschichte daraus zu machen. Da True Crime Bücher immer einen realen Hintergrund haben, wirken sie oft zu Beginn ein wenig unspektakulär. So auch hier in diesem Buch, ich brauchte eine ganze Weile, bis mich die Geschichte wirklich packen konnte. Gerade am Anfang wurde mir zu viel über die Auseinandersetzung mit den beiden Richterinnen berichtet, sodass ich mich die ersten 80 Seiten regelrecht durchquälte. Erst dann wurde es langsam ein wenig spannender und vor allem interessanter. Informativ durch die guten Recherchen war es definitiv, sodass ich es auf alle Fälle weiterlas und nicht abgebrochen habe. Schon alleine, da ich wissen wollte, wer wirklich der Täter gewesen ist. Selbst wenn vieles vom Fall Monika Weimar entnommen wurde, haben die Autorinnen doch ihre ganz eigene Sichtweise dazu getragen und eine gute Geschichte daraus gemacht. Ob es sich wirklich so zugetragen hat, kann bis heute niemand sagen, es bleibt nach wie vor ungelöst und geheimnisvoll, genauso wie die Judges find Justice Organisation, die hier im Buch erwähnt wird. Dabei konnten mich vor allem die beiden Charaktere Marte und Marie Louise überzeugen. Ihre Beharrlichkeit an dem Fall dranzubleiben und nicht aufzugeben, selbst nach dem sie bedroht wurden, gefiel mir gut. Das sich die Autorinnen sich sehr gut im Justizwesen auskennen, spürt man natürlich ebenfalls auf jeder Seite. Was ich jedoch schon recht schnell vermutet habe, wird am Ende des Buchs ganz kurz erwähnt. Nämlich um wessen realen Fall es sich hier wirklich handelt. Trotz leichter Schwächen zu Beginn bekommt dieses Buch von mir 4 von 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.