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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Insgesamt 2590 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2024
Ostseenebel / Pia Korittki Bd.18
Almstädt, Eva

Ostseenebel / Pia Korittki Bd.18


sehr gut

Gute Krimiunterhaltung im Ostseenebel
In "Ostseenebel" schickt Eva Almstädt ihre Ermittlerin Pia Korittki zum 18. Mal ins Rennen, der Krimi erscheint im Lübbe Verlag.

Pia Korittki wird zur Unterstützung der örtlichen Polizei an den Küstenort Stüvensee geschickt. Dort wurde im Garten eines Ferienhauses von der Urlauberin Alva Dohrmann ein brutal zugerichteter Toter gefunden, bei dem es sich um den umstrittenen Bürgermeister des Ortes handelt. Pia ermittelt in alle Richtungen. Der Fall wird brisant als die Urlauberin spurlos verschwindet und eine weitere Leiche gefunden wird.

Der Fund eines erschlagenen Bürgermeisters im Seerosenteich führt Pia Korittki und ihr Kollege Broders von der Kripo Lübeck nach Stüvensee, sehr zum Unmut des örtlichen Revierleiters Holger Jansen. Sie finden heraus, dass der Tote einige Feinde hatte und die Nichte und Alleinerbin des Toten und andere Bewohner haben eher dürftige Alibis. Und Alva Dohrmanns Verhalten mutet merkwürdig an, als sie verschwindet, stehen für die Ermittler noch mehr Fragen offen.
Wie gewohnt ist "Ostseenebel" ein gut geschriebener Krimi mit einer Prise Lokalkolorit, in dem Eva Almstädt ihre Protagonistin Pia in einen mysteriösen Mordfall schickt und mit reichlich Ermittlungstätigkeit eindeckt. Der tote Bürgermeister hatte einige Feinde und es gibt viele Tatverdächtige, die alle irgendetwas zu verbergen haben. Als unterhaltsame Note wird wie gewohnt Pias Privatleben einbezogen und das Miteinander mit den Kollegen zeigt das kollegiale und freundschaftliche Verhältnis, das in keinem der Bände fehlen darf. Der Fall enthält einige falsche Fährten und Wendungen, die den Leser zum Miträtseln einladen und die nebelige Atmosphäre an der Ostsee sorgt für den passenden Hintergrund dieses Krimis.

Die Hauptcharaktere sind wie gewohnt gut gezeichnet und ich habe mich gefreut, Pias Privatleben mit ihrem Sohn Felix weiter verfolgen zu können. Das nimmt in diesem Band aber nur wenig Raum ein. Die Handlung ist gut aufgebaut und liest sich flüssig, dafür sind die Wendungen und falschen Fährten auf undurchschaubare Figuren aufgebaut, was auf mich doch sehr konstruiert wirkt. Man kann hier zwar mitraten, aber die vielen Verdachtsmomente werden so schnell durch weitere Spuren überlagert, dass man keinen klaren Durchblick hat, was oder wer wirklich dahinter stecken könnte.

Zum Ende sorgt ein Alleingang Pias noch einmal für einen Anstieg der Spannungskurve, die Auflösung erfolgt dann aber doch recht plötzlich und bei einigen Figuren bleiben Fragen offen. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, sie wurden alle nur erfunden, um vom Täter abzulenken.

Dieser Krimi fügt sich lückenlos in die Reihe der Ostseekrimis von Eva Almstädt ein und lässt Pia einige Geheimnisse der Ortsbewohner aus der nebeligen Stimmung aufdecken und einen Täter dingfest machen.

Gute Krimiunterhaltung im Ostseenebel, bei der mir das gewisse Etwas gefehlt hat!

Bewertung vom 03.09.2024
Die große Weltreise durch den Zoo
Schoenwald, Sophie

Die große Weltreise durch den Zoo


ausgezeichnet

Wunderbar illustrierte Weltreise durch den Zoo!
Im Baumhaus Verlag erscheint das Bilderbuch "Die große Weltreise durch den Zoo" von Sophie Schoenwald mit Illustrationen von Günther Jakobs. Es ist der 6. Band der Zoo-Reihe und empfiehlt sich ab vier Jahren.

Nachdem Zoodirektor Ungestüm festgestellt hat, dass der Zoobesucherrekord geknackt worden ist, möchte er sich bei den Tieren für ihre Unterstützung bedanken und verkündet: "Heute bleibt der Zoo geschlossen!". Das klingt nach Urlaub und alle Tiere sind begeistert und freuen sich, ihnen fallen sofort die unterschiedlichsten Reiseziele ein. Anton Elefant möchte nach China, die Fledermäuse nach Transsilvanien und Ferdi Faultier nach Hawai, einfach mal abhängen und nichts tun.

Tja, nun ist guter Rat teuer, denn so eine Weltreise kann man nicht an einem Tag unternehmen und es soll ja Rücksicht auf die Wünsche der Tiere genommen werden. Doch da hat Ignaz Pfefferminz Igel die zündende Idee, wie er alle Wünsche unter einen Hut bekommt.

Die kunterbunten und fröhlich anmutenden Bilder von Günther Jakobs sind eine echte Augenweide. Die Tiere sind naturnah getroffen, sie haben sogar erkennbare Mimik und es gibt viele kleine Details zu entdecken. Die Bilder untermalen den Text auf wunderbare Weise und der Text macht deutlich, wie unterschiedlich die Reiseträume der Tiere sind und wie perfekt die Ausgestaltung der Reise gelungen ist.

Die verschiedenen Haltepunkte auf der Reise lassen selbst Erwachsene amüsiert zurück. Da findet am Seehundgehege vor der Kulisse des Eiffelturms eine Modenschau vom Feinsten statt, man kann Elefanten im Porzellanladen bewundern und einen surfenden Pinguin im Haifischbecken. Großartig, und die Zebras präsentieren eine Kunstausstellung, die weltbekannte Gemälde auf individuelle Weise vorstellt.

Bei diesen fantasievollen Ideen werden Länder und Regionen der Erde gezeigt und Kinder lernen etwas über diese Orte und sehen, welchen Spaß die Tiere haben.

In diesem Buch/Zoo funktioniert der Zusammenhalt und die Erfüllung der Wünsche der Tiere auf besondere Weise. Ein amüsantes und kunterbuntes Weltreisebuch!

Bewertung vom 03.09.2024
Mina und der Trau-dich-Zauber
Fleming, Lucy

Mina und der Trau-dich-Zauber


sehr gut

Eine niedliche Bilderbuchgeschichte zum Mutmachen
Im Penguin Junior Verlag erscheint Lucy Flemings Bilderbuch "Mina und der Trau-dich-Zauber" übersetzt von Sabine Rahn. Für Kindergartenkinder geeignet.

Mina ist ein ausgesprochen fröhliches, kleines Blattmädchen, sie wohnt mit ihren Eltern auf dem Ast einer alten Eiche und lebt dort sehr gern. Ausgelassen verbringt sie die Tage und spielt mit ihrem Freund, dem Eichhörnchen und hält mit anderen Tieren Fliegenpilz-Kaffeklatsch. Das Jahr zieht dahin, kalte Tage im Herbst kündigen den nahenden Winter an und Mina soll mit ihren Eltern in ihr Winterquartier umziehen. Doch Mina möchte ihr Zuhause gar nicht verlassen. Wird sie auf dem Baum erfrieren oder kann sie sich auf das neue Abenteuer einlassen?

Lucy Fleming entführt ihre Leser mit fröhlichen und liebenswerten Bildern und kindgerechten Texten in die Geschichte des Blattmädchens hinein. Wir erleben Minas unbeschwertes Leben beim Spielen in der Natur und man wäre beim Fliegenpilz-Kaffeklatsch mit den Krabbelfreunden gerne dabei. Aber wir können auch ihre Angst vor dem Umzug im Herbst in das Winterquartier nachspüren. Die Eltern gehen als Vorbilder voran und weil Mina nicht allein zurück bleiben will, wagt sie den Sprung ins Unbekannte.

Die Geschichte zeigt das unbeschwerte Leben in der Natur und die Veränderung durch die Jahreszeiten, die auch gefährlich werden können. Kinder können das gut nachvollziehen und fühlen, wie es Mina geht, denn solche Veränderungen finden auch in ihrem Leben statt. Das Buch regt zum Nachdenken an und macht Mut, weil man auf die Unterstützung der Familie und Freunde hoffen kann.

Veränderungen gehören zum Leben dazu und gemeinsam mit Familie und Freunden kann man sie wagen und sich auf neue Erlebnisse freuen.

Ein wunderschön bebildertes Buch, das jahreszeitliche Veränderungen aufzeigt und Mut macht, sich manchen Abenteuern zu stellen.

Bewertung vom 02.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


gut

Das Leben ist schön, lebe es (ohne spirituelle und übersinnliche Elemente)!
Im Droemer Verlag erscheint Matt Haigs Roman "Die Unmöglichkeit des Lebens".

Grace erbt ein altes Häuschen auf Ibiza und wagt die Reise dorthin und damit auch einen Neuanfang. Ihre Arbeit als Mathematiklehrerin gehört der Vergangenheit an, sie hat Zeit, hat Sohn und Mann verloren und ist neugierig. Nach einiger Zeit auf der Insel erhält Grace die Möglichkeit einen völlig neuen Blick auf die Welt und sich darin zu bekommen, ein spirituelles lebensveränderndes Geschehen. Leslie Maltons Stimme und Lesung haben mich absolut begeistert, ganz wunderbar


Das Buch fängt ziemlich geheimnisvoll an und entwickelt sich dann zu einer Geschichte, bei der die Suche nach einer vermissten Person Grace zum Kontakt mit anderen Figuren führt. Matt Haig besitzt die Gabe, das Seelenleben der Figuren intensiv und ausdrucksvoll zu beschrieben, dadurch bekommt man einen direkten Bezug zu den Personen, man fühlt mit ihnen und erlebt, wie sie sich immer mehr annähern.

Grace erlebt viele seltsame Dinge, da leuchtet beim Tauchgang das Wasser oder es wachsen Blumen aus der trockenen Erde. Doch am Ende kommt ihr die Erleuchtung, dass sie das Leben leben muss und nicht in der Vergangenheit leben kann.


Zur Handlung muss ich leider sagen, dass neben Angststörungen und Depression hier übersinnliche Gedanken und Vorgänge für das Handeln der Figuren eine entscheidende Rolle spielen und sie in ihrem Verhalten leiten. Manche Dinge erscheinen ein wenig seltsam und wirken absolut unnatürlich auf mich und damit konnte Matt Haig mich nicht erreichen. Es geschehen ungewöhnliche Dinge und esoterische Kräfte und Grace besitzt auf einmal die Gabe des mentalen Sehens, die sie für gute Zwecke einsetzt. Soweit so gut, aber im Großen und Ganzen glaube ich nicht an paranormale Dinge. Somit kann ich den Roman auch nicht so positiv bewerten, wie es die Weisheiten und emotionalen Szenen, sowie der außergewöhnliche Erzählstil des Autors eigentlich verdient hätten.

Auf dieses Buch muss man sich einlassen, denn es geschehen paranormale Dinge, die jeder realistische Mensch nicht glaubt. Ich habe versucht, die Ahnungen und Vorgänge nicht zu kritisch zu sehen und wurde durch den schönen Schreibstil durch die Handlung geführt. Doch am Ende muss ich leider sagen, die Handlung hat mich leider nicht überzeugen können.

Bewertung vom 31.08.2024
Eintunkt
Parker, Martina

Eintunkt


sehr gut

Mörderische Festival-Stimmung
Im Gmeiner Verlag erscheint Martina Parkers Gartenkrimi "Eintunkt". Es ist der fünfte Band der Reihe "Klub der Grünen Daumen".

Beim "picture on", dem alljährlich in Bildein im Burgenland stattfindenden Rockmusik-Festival nahe der ungarischen Grenze hat die amerikanische One-Hit-Wonder-Sängerin Alex Woods einen Auftritt mit ihrem Hit. Das möchte sich auch die Mitglieder des Gartenclubs der Grüne Daumen nicht entgehen lassen. Auch Betty ist mit von der Partie, sie ist die Schwester von Alex, der Sängerin. Leider entwickelt sich das Festival zu einem Desaster, erst geht ein Stalker um, dann verschwindet Alex spurlos nach einer ausgelassenen After Show Party und am nächsten Morgen wird der Wein-Investor Bernd Bieler tot aufgefunden.

Martina Parker beginnt jedes Kapitel ihres Krimis mit kurzen Informationen über Insekten, Pflanzen oder über andere Themen der Natur, die zum Inhalt des folgenden Kapitels passen. Bei diesen Infos geht es beispielsweise um die Fäden von Seidenraupen, um Lichtverschmutzung, Fruchtfliegen, das Farbensehen bei Tieren oder um die "schweinische Intelligenz". Das schafft eine Wissenserweiterung beim Leser und weckt das Interesse auf das nachfolgende Kapitel.

Die Handlung setzt sich zusammen aus den Erzählungen von Vera, Betty, Marlies oder Alex und somit bekommt mein verschiedene Perspektiven und Blickwinkel angeboten, die die Geschichte abwechslungsreich gestalten und für einen umfassenden Einblick sorgen.
Betty und Alex sind schon lange zerstritten und als sie sich beim Festival treffen, gibt es erneut Differenzen, doch dann verschwindet Alex. Betty scheint sie nicht sonderlich zu vermissen. Die Frage nach dem Mörder und dem Grund für Alex Verschwinden ist lange Zeit ungeklärt und beschäftigt nicht nur die Polizei, sondern auch die Gartenfreundinnen. Angeführt von der Lokaljournalistin Vera Horvath tragen sie ihre Ermittlungsergebnisse zusammen und möchte die Polizei damit unterstützen. Das stösst bei Franz Grandits, dem Kriminalbeamten, nicht auf Gegenliebe, während Marlies es einfach mal so hinnimmt.


Martina Parker baut regelmäßig Dialekt in die Dialoge ein, was den regionalen Bezug des Krimis unterstreicht und sie fängt bildhaft die ländliche Umgebung im Burgenland ein. Durch die skurrlien Figuren und deren buntes Treiben lässt sie reichlich Humor in die Handlung einfließen und hat mich damit amüsant unterhalen. Es entsteht auch eine Art von Spannung, weil man als Leser selbst mitraten kann und seine eigenen Verdächtigungen anstellt. Der Krimi hat einen aktuellen Bezug, denn hier sollen alte Weingüter verkauft werden, um den Grund und Boden für neue Chalet-Dörfer freizumachen.

Mir haben die Figuren gut gefallen, manche haben schon ein paar zu viele Ecken und Kanten, um authentisch zu wirken, doch das ist der besondere Clou dieser Reihe.

Wer diesen Band ohne Vorkenntnis lesen möchte, findet in den Personenregister die nötigen Informationen. Um den vollen Genuss der Reihe auskosten zu können, sollte man die Reihenfolge einhalten.

Spannender und humorvoller Cosy Crime aus dem Burgenland, der mit skurrilen Figuren gut unterhält und viele Informationen aus Tierwelt, Garten und Botanik enthält.

Bewertung vom 30.08.2024
Pass gut auf das kleine Eichhörnchen auf
Höck, Maria

Pass gut auf das kleine Eichhörnchen auf


ausgezeichnet

Tolles Bilderbuch, unterhält und vermittelt Wissen!

Eichhörnchen sind niedliche und flinke Tiere, die mit ihren flinken Bewegungen und dem rötlichen Fell in der Natur auffallen. Sie leben in Wald und Park, sind geschickte Kletterer, verbuddeln ihre Nüsse in Gärten und bedienen sich auch mal am Futter im Vogelhäuschen. Kinder begegnen den putzigen Tierchen beim Spaziergang im Park oder auf dem Spielplatz und beobachten begeistert, wie geschickt die Tiere balancieren, springen und die Bäume hochklettern können. Aber wie leben Eichhörnchen, was fressen sie und wie verbringen sie den Winter?


In diesem stabilen Papp-Bilderbuch erfährt man interessante Dinge über Eichhörnchen. Sie fressen Fichtenzapfen und Samen von Bäumen, aber auch Kastanien und Nüsse. Und man kann sie häufig dabei beobachten, wenn sie ihre Nahrung verbuddeln.

Das Buch enthält kleine Vorlesegeschichten, zeigt ein schönes Such- und Wimmelbild und bietet kindgerecht Sachinformationen rumd um das Leben dieser putzigen Tiere. Es informiert darüber, was man mit aus dem Nest gefallenen Jungtieren macht und erklärt, warum in jedem Eichhörnchen ein kleiner Förster steckt. Durch diesen bunten Mix an Unterhaltung und Wissensvermittlung weckt das Buch Interesse für die Natur und es macht einfach Spaß, die hübschen Bilder anzusehen.


Nachhaltig produziertes Buch, das spielerisch Sachwissen vermittelt, Geschichten erzählt und Interesse für die Tiere in der Umgebung weckt. Ein ideales Bilder-Sachbuch für kleine und große Kindergartenkinder.

Bewertung vom 29.08.2024
Leckere Rezepte mit Hülsenfrüchten - vegetarisch und vegan
Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Leckere Rezepte mit Hülsenfrüchten - vegetarisch und vegan


ausgezeichnet

Hülsenfrüchte, die Helden der vegetarischen Küche!
Im Bassermann Verlag erscheint das Buch "Leckere Rezepte mit Hülsenfrüchten" aus der handlichen Kochbuch-Reihe für günstige 7,99 €.

Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen oder Kichererbsen sind glutenfrei, sie lassen sich vielfältig zubereiten und stecken voll mit hochwertigen Eiweißen. Sie schmecken sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten und eignen sich als Beilage, Topping, zum Backen oder als Fleischersatz. Dieses Buch zeigt eine Vielzahl an einfachen Rezepten, die lecker schmecken und satt machen!

In einer kurzen Einleitung werden die Vorteile von Hülsenfrüchten übersichtlich und verständlich vorgestellt. Sie sind nicht nur ein perfekter Fleischersatz und wahre Superfoods, sondern auch sehr gesund und nachhaltig, durch ihren vergleichsweise minimalen ökologischen Fußabdruck. Sie enthalten wichtige Proteine, sind Ballaststoff- und Kohlenhydratlieferanten und haben einen niedrigen glykämischen Index.

Die Rezepte enthalten übersichtlich angeordnete Zubereitungs- und Zutatenangaben, die Anzahl der Personen und die Gesamt-Zubereitungszeit und es werden Produkte verwendet, die man in jedem gut sortierten Supermarkt kaufen kann. Sehr ansprechend finde ich die erstklassigen Foodfotos, man bekommt sofort Appetit und hat auch eine Vorstellung, wie das Gericht aussieht und wie es angerichtet werden kann.

Dieses Kochbuch feiert die Vielfalt der Hülsenfrüchte, denn es zeigt herzhafte und auch süße Gerichte mit den eiweißreichen Hülsenfrüchten. Mehr als 25 abwechslungsreiche, einfache und internationale Rezepte bieten für jeden Geschmack das passende Gericht und bereichern die eigene Küche. Die Zubereitung ist im Großen und Ganzen recht einfach und sollte auch Kochanfängern gelingen.

Hier ist eine kleine Rezeptauswahl:

- Linsenbrot mit Kümmelbutter

- Belugalinsen-Salat mit Erdbeeren

- Marokkanische Linsensuppe

- Erdnusseintopf mit Süßkartoffel und Spinat

- Shakshuka mit schwarzen Bohnen

- Süsskartoffel-Kidneybohnen-Pie mit Wirsing und Cheddar-

- Grüne Bohnen mit Champignons und Nüssen (Mandeln)

- Falafel mit Taboulé und Baba Ganoush

- Belugalinsen-Salat mit Erdbeeren

- Erbsenburger mit Sprossen

- Saubohnen-Erbsen-Frittata mit Chutney

- Schokoladen-Hummus


Dieses Rezeptbuch enthält viele vegetarische und vegane, proteinreiche Gerichte mit Hülsenfrüchten, die lecker schmecken, gesund sind und satt machen! Richtig tolle Rezepte, der deftige Herbst kann kommen!

Bewertung vom 26.08.2024
Das Geheimnis der Glasmacherin
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


sehr gut

Zeitumspannender Roman über Venedig und die Glasdynastien Muranos
Im Atlantik Verlag erscheint der historische Roman "Das Geheimnis der Glasmacherin" von Tracy Chevalier.

Venedig, 1468: Auf der Glasbläserinsel Murano stirbt bei einem Unfall der Glaskünstler Lorenzo Rosso, die Familie weiß nicht, wie es weiter gehen soll, denn die Söhne sind noch nicht soweit, um den Glasbetrieb zu übernehmen. Doch die mutige Tochter Orsola stellt sich gegen alle Konventionen und lernt im Geheimen die Herstellung von Glasgegenständen. Besonderes Geschick hat sie bei der Herstellung von Glasperlen und sie nimmt das Schicksal der Familie in ihre Hände.


In ihrem umfangreichen Roman lässt Tracy Chevalier ihre Leserschaft eine Zeitreise ins Venedig 1468 machen und stellt die Glasbetriebe auch im Verlauf der folgenden Jahrhunderte vor.

Bei den frühen Einblicken in die Glasmacherfamilie Rosso taucht man ins Alltagsleben der Glasbläserfamilie Rosso ein und fährt Gondel, erlebt den einzigartiben Zauber Venedigs auf bildhaft geschilderte Weise. Aber man erfährt auch wie die spezielle Herstellung von Glas funktioniert und wie die Glasbläser darauf bedacht waren, die Geheimnisse dieser Kunst nur in der Familie weiterzugeben. Das Leben Orsolas und ihrer zwei Brüder zeigt, dass Mädchen damals weniger wichtig waren und doch gelingt es der mutigen und talentierten Orsola, sich zu behaupten, die Kunst des Glasblasens zu erlernen und damit ihrer Familie zu helfen.


Von Anfang an zieht mich der wunderschöne Erzählstil von Tracy Chevalier in seinen Bann. Sie beschreibt bildhaft und lebendig, wie das Alltagsleben abläuft, wie Orsola in einen Kanal geschubst wird und bei der Konkurrenz zum Trocknen geschickt wird und dort deren Arbeitsgänge beobachten kann. Sie ist erst neun Jahre alt und trotz aller Widerstände lässt sie sich nicht von ihrem Ziel abbringen und übt heimlich das Blasen von Glas.

Als Hintergrundgeschichte lässt Chevalier die historische Entwicklung Venedigs ausgehend vom 15. Jahrhundert in ihren Roman einfließen und spannt den zeitlichen Rahmen bis in die Gegenwart. Wir erfahren wie die Pest wütet, wie die napoleonischen Kriege Venedig beeinflussen, wie sich moderne Kommunikationsmethoden entwickeln und landen in der Gegenwart bei den Themen Klimawandel und Coronapandemie. Es ist eine mehrere Jahrhunderte umfassende Zeitreise, die das allgemeine Zeitgeschehen abbildet.



Getragen wird die Geschichte von den Erlebnissen und der Entwicklung der zahlreichen und gut skizzierten Charaktere der italienischen Familien, die gegenseitig konkurrieren, aber teilweise auch zusammen wachsen.

Es hat beim Lesen etwas gedauert, bis ich die vielen Figuren überhaupt einordnen konnte. Dafür wäre mir ein Personenregister hilfreich gewesen.


Ein umfangreicher Roman, der Venedig vorstellt, ins Glasbläserhandwerk eintaucht und das Zeitgeschehen von mehreren Jahrhunderten umfasst und abbildet.

Bewertung vom 25.08.2024
Der Honigmann
Huth, Peter

Der Honigmann


sehr gut

Von wegen perfekte Vorstadt-Idylle
Im Droemer Verlag erscheint Peter Huths Roman "Der Honigmann".

Im beschaulichen Ort Fischbach siedeln sich junge Familien an, um ihre Kinder fern der Hektik und Kriminalität des Stadtlebens aufwachsen zu lassen. Die Bewohner freunden sich an, treffen sich zum Grillen und fühlen sich sehr wohl. Ein neues Laden-Café mit Dekoartikeln wird eröffnet, in dem der "Honigmann" Honig aus Rumänien und andere Produkte anbietet. Das Geschäft wird gut angenommen, die Frauen kaufen dort Geschenke, trinken Cappuccino und die Kinder Kakao, jeder fühlt sich wohl. Doch es dauert nicht lange, bis ein Verdacht über die Vergangenheit des Ladenbesitzers die Runde macht. Die Gerüchteküche brodelt und die Fischbacher möchten ihre Vorortidylle bewahren. Deshalb sind sie bereit, sie zu verteidigen, koste es was es wolle.

Als unbeteiligte Beobachterin lerne ich aus unterschiedlichen Perspektiven die vielseitig skizzierten Bewohner näher kennen und erfahre ihre persönliche Einstellung und nehme dadurch die Entwicklung im Ort wahr, die sich allmählich aufbaut und immer mehr zuspitzt. Die Idylle Fischbach droht zu kippen, können die Bewohner die Situation entschärfen und kann der Honigmann bleiben?

Es war für mich sehr spannend, zu beobachten, wie Ängste aufkommen und sich das Meinungsbild und die Aktionen der "Fischbacher" entwickeln und sich manche Menschen, ohne selbst mehr zu wissen, dem allgemeinen Widerstand anschließen. Die Vielzahl der Perspektiven und Personen haben mich mit ihren unterschiedlichen Gedanken und Lebenskonzepten etwas von der Haupthandlung weg geführt. Es wäre klarer und brisanter gewesen, wenn sich der Autor auf wenige Figuren konzentriert hätte.

Peter Huth zeigt in seinem Buch ein brisantes Thema, durch das Menschen in ihrer Wahrnehmung wenig Rücksicht auf Einzelne nehmen und auf ihre eigenen Vorteile und auf die heimische Idylle bedacht sind. Der Honigmann wird vom Täter zum Opfer, denn die Bewohner sind verunsichert, verstört und voller Hass gegen den vermeintlich Bösen. Dabei sind sie selbst alle nicht perfekt und haben ihre Eigenheiten, Angewohnheiten und Laster.

Die erwähnten Figuren zeigen Menschen jeder Einstellung und bilden damit einen Querschnitt der Gesellschaft ab. Es ist interessant zu beobachten, wie hier durch Spekulationen ein Stein ins Rollen gebracht wird, der Demonstration und Ausgrenzung nach sich zieht und die Frage nach verbüsster Schuld und zweiter Chance immer mehr in den Hintergrund gerät. Ich war bis zum Ende gespannt, wie die Geschichte ausgehen würde. Es wird eine gesellschaftliches Bild aufgezeigt, das in der heutigen Zeit aktueller denn je ist.


Eine aufrüttelnde Gesellschaftsstudie, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 23.08.2024
Bella Famiglia
Mahler, Nico

Bella Famiglia


sehr gut

Liebe, Leid und Gelati!
Im Aufbau Verlag erscheint der Roman Bella Famiglia von Nico Mahler.

München, 1966: Sofia träumt bei ihren wöchentlichen Besuchen in der Eisdiele Bella Italia sehnsüchtig von der großen Liebe und vom Zauber Venedigs. Der Besitzer der Eisdiele Lorenzo kennt aus eigener Erfahrung wie hart das Leben in Italien sein kann. Seine Familie lebt im Val di Zoldo, dem Tal der Eismacher, wo existentielle Nöte den Menschen vieles abverlangte. Auch Lorenzo verließ eines Tages das Tal, die Gründe nagen heute noch schwer an ihm.

In "Bella Famiglia" lässt uns Nico Mahler an den schwierigen Lebensumständen einer Eismacherfamilie teilhaben.

Der erste Erzählstrang lässt uns ab 1899 in die Erlebnisse einer Eismacherfamilie eintauchen. Das kleine Tal bot für seine Bewohner karge Lebensbedingungen, um seine Familie über Wasser zu halten, nahm Großvater Tonino in benachbarten Ländern unterschiedliche Arbeiten an. Die Tradition des Eismachens sollte ihnen schliesslich eine Existenzgrundlage bieten, denn es war auch in Österreich und Deutschland sehr begehrt.

Die zweite Zeitebene beleuchtet ab 1966 Sofias Leben, sie ist Erzieherin in einem Kinderheim, hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und träumt von dolce vita in Venedig. Im Eissalon Bella Italia lernt sie Lorenzo kennen, der häufig niedergeschlagen aussieht, ein Eigenbrötler mit traurigem Gesicht. Nach und nach lernt sie ihn und die Geschichte seiner Familie näher kennen und Lorenzo zeigt, dass er auch Freude empfinden kann.

Nico Mahler erzählt auf eindrucksvolle und berührende Weise von einer italienischen Familie, die stellvertretend für viele Italiener steht, die sich aus finanzieller Not heraus als Gastarbeiter verdingen mussten, um die Familie zu ernähren. Das Leben in der Ferne war nicht einfach und für die Menschen durch die örtliche Trennung auch schwer zu ertragen, das lässt Melancholie aufkommen. Doch die Geschichte macht nicht nur Trauer und Leid sichtbar, sie feiert auch die Liebe, das Leben und die Kunst des Eismachens. Und sie lässt Hoffnung aufkommen, weil es viele Menschen geschafft haben, neuen Mut zu entwickeln und sich vom Leben nicht unterkriegen lassen.


Die Charaktere sind vielschichtig und lebensecht gezeichnet und ich habe ihre Schicksale gespannt verfolgt. Dieser berührende, schön erzählte Roman ist mir sehr nahe gegangen! Von der Handlung her hat mich der Erzählstrang in der Vergangenheit besonders gepackt, während die Geschichte mit Sofia etwas schwächer ausfällt.

Die heutigen Glücksgefühle beim Essen von Gelati sind verknüpft mit vielen Schicksalen der Eismacher, die schwierige Lebensumstände überwinden mussten, Leid und Schmerz ertrugen und dennoch nicht die Hoffnung verloren.


Eine Geschichte, die uns die Existenzängste einer italienischen Familie aufzeigt, aber auch die Liebe und das Leben feiert. Ein berührender und doch so schöner Roman, der reichlich Appetit auf Eis macht!