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Bewertungen
Insgesamt 104 BewertungenBewertung vom 16.08.2022 | ||
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Wo vielleicht das Leben wartet Anfang der 1920er wurde Russland von einer schweren Hungersnot heimgesucht. Die Nachwehen des Ersten Weltkrieges und der Revolution, politische Entscheidungen, ein schlecht ausgebautes Bahnnetz und eine Trockenperiode kosteten besonders im Wolgagebiet und im Ural Millionen von Menschen ihr Leben. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 14.08.2022 | ||
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Simone ist tot. Selbstmord. Zurück lässt sie einen Abschiedsbrief und drei Töchter von drei Vätern: die bereits 47-jährige Mercedes, die 31-jährige Mira und Matea, die gerade erst 16 Jahre alt ist und noch zur Schule geht. Durch den großen Altersunterschied sind sich die drei Schwestern nie so nahe, wie es normalerweise üblich ist. Sie teilen wenig, außer den Heimatort und das Leben mit einer Mutter, die mit ihren psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Aber nicht mal diese Gemeinsamkeiten sind wirklich geteilte Realitäten. Denn Simones Krankheit und ihr Umgang damit hat verschiedene Phasen durchlaufen. Und selbst das Dorf, in dem jede von ihnen aufgewachsen ist, war nicht für jede derselbe Ort. Ja, nicht einmal dasselbe Land. So hat Mercedes ihre Kindheit noch in der DDR erlebt, die Jüngste, Matea, ihre im vereinigten Deutschland. Und Mira in der Mitte ist ein Kind der Wende, weiß nicht so wirklich, wo ihre Wurzeln liegen. |
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Bewertung vom 11.08.2022 | ||
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Viele Jahre habe ich auf die Frage, wer meine Lieblingsautoren sind, gleich nach Charles Dickens Terry Pratchett genannt. Ich liebe seinen Humor, die Unberechenbarkeit, die Situationskomik und die dahinter versteckte Gesellschaftskritik sehr, ganz besonders, wenn es um seine Discworld-Reihe geht, die ich, bis auf den letzten Band, verschlungen habe. Dabei hatte ich bisher immer eine Regel: Pratchett niemals, wirklich niemals in der deutschen Übersetzung zu lesen. Man kann die Bedeutung eines Satzes vielleicht übertragen, man kann den Charakter einfangen, die Stimmung vermitteln, aber wenn der Autor seine Sprache meisterlich beherrscht und auf besondere Weise einsetzt, ist „Lost in Translation“ vorprogrammiert. Davon kann sich jeder überzeugen, der sich schon einmal Loriot mit englischen Untertiteln angeguckt hat. |
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Bewertung vom 04.08.2022 | ||
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Margaret ist acht, als ihr kleiner Bruder geboren wird. Und ihre Mutter gezielt dagegen vorgeht, dass Margaret sich durch dieses Ereignis zurückgesetzt fühlen könnte. Teil dieser Strategie ist ein wöchentlicher Ausflug ans Meer. Allerdings nicht in Begleitung der Frau Mama, sondern mit der Haushälterin Lydia, die mit ihrer unkonventionellen, direkten Art einen krassen Gegenpol zu Margarets religiösen und auf Anstand und Sitte pochende Eltern bildet. |
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Bewertung vom 01.08.2022 | ||
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Nach dem frühen Tod ihrer Mutter werden die Zwillinge Marian und Jamie Graves eigenhändig von ihrem Vater von einem sinkenden Schiff gerettet. Ein Skandal, da der Vater der Kapitän besagten Schiffes war, folglich also bis zuletzt hätte an Bord bleiben müssen. Um den Folgen seiner Handlung zu entgehen und selbst tief erschüttert, gibt er die Babys zu seinem Bruder Wallace, einem Maler, in Pflege. Während Jamie in Wallaces Fußstapfen tritt, nimmt Marians Leben eine für eine Frau jener Zeit äußerst ungewöhnliche Wendung. Nachdem sie ein Kunstfliegerpaar beobachtet hat, will sie nur noch eins: fliegen. Sie beginnt, mit kleinen Nebenjobs Geld zu verdienen, bis schließlich ein Mentor auf den Plan tritt, der ihrem Leben eine tiefgreifende Wendung geben wird. |
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Bewertung vom 25.07.2022 | ||
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Elle und Jonas kennen sich seit ihrer Kindheit von den Sommerferien am Meer. Sie waren sich nah, mehr als nah. Alles schien darauf hinzudeuten, dass mehr aus den Beiden werden könnte. Bis zwei große Geheimnisse, die sie teilen, diese Möglichkeit beenden. |
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Bewertung vom 24.07.2022 | ||
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„Ist diese Zugkraft der Vergangenheit letztlich ein Versuch, zu jenem heilen Ort zu gelangen, wie weit er auch zurückliegen mag, wo die Dinge noch ganz sind, es nach Gras riecht, du aus nächster Nähe die Rose und ihr Labyrinth betrachtest. Ich sage Ort, doch es ist eine Zeit, ein Ort in der Zeit. Ein Rat von mir, besucht nie, wirklich nie nach langer Abwesenheit den Ort, den ihr als Kinder zurückgelassen habt. Er ist ausgetauscht worden, von Zeit entleert, verlassen, gespenstisch. |
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Bewertung vom 23.07.2022 | ||
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Als Putin am 24. Februar 2022 mit seiner „Spezialoperation“ zum ersten Mal offiziell mit eigenen Truppen die Ukraine angriff, gehörte ich zu den Menschen, die völlig überrascht waren. Schon seit Wochen hatte Russland Truppen in der Nähe der Grenze zusammengezogen, aber ich hatte die Geschichte vom Manöver geglaubt, höchstens noch ein wenig kindisches Säbelrasseln dahinter vermutet. Als dann der Angriff geschah, stellten sich mir vor allem drei Fragen. Wozu? Warum gerade jetzt? Was geht in diesem Mann vor? |
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Bewertung vom 20.07.2022 | ||
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Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson Ich gehöre zu den Menschen, die sich von Büchercovern beeinflussen lassen. Ich greife durchaus mal zu, ohne mich über den Inhalt zu informieren. Einfach, weil die Gestaltung und/oder der Titel mich ansprechen. Auf der anderen Seite lehne ich Bücher aus denselben Gründen ab. Weil ich mir einbilde, dass die Aufmachung mir genug Informationen gibt, um beurteilen zu können, dass sie mir nicht gefallen werden. Zu letzterer Kategorie gehört auch Charlotte von Feyerabends „Selma Lagerlöf – sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson“. Nicht, dass das Titelbild nicht hübsch wäre, aber für mich schreit es „Frauenliteratur“ (was immer das sein soll) und „seichte Unterhaltung“. Beides keine Attribute, für die ich mich sonderlich erwärme. Was mich dann aber doch hat schwach werden lassen, war, dass es um Selma Lagerlöf ging. Selma Lagerlöf, die Grand Dame der schwedischen Literatur, die in Deutschland, mit Ausnahme von „Nils Holgersson“ und vielleicht noch „Gösta Berling“, an Bekanntheit verloren zu haben scheint. Ich selbst habe von ihr bisher, abgesehen von „Nils Holgersson“, nur „Jerusalem“ und „Liljecronas Heimat“ gelesen, beide zufällig, weil sie in unserer Stadtbibliothek vorhanden waren. Beide haben mir gut gefallen und mich neugierig auf die Frau hinter den Geschichten gemacht. |
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Bewertung vom 14.07.2022 | ||
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Anja und Milka wachsen in der Sowjetunion der 1980er auf. Sie sind, trotz aller charakterlichen und familiären Unterschiede, beste Freundinnen, die in der Schule und im Sommer in der Datscha von Anjas Familie unzertrennlich sind. Als sie älter werden, erweitert sich die Gruppe um zwei Jungs, Lopatin und Trifonow – die vier rufen sich meistens bei ihren Nachnamen –, und langsam tritt auch mehr und mehr in ihr Bewusstsein, dass sie in einem Land leben, das ihre Freiheit einschränkt. Besonders Anja und Milka träumen davon, wegzulaufen und nach Paris zu ziehen. Doch bevor es dazu kommen kann, ereignen sich zwei Vorfälle, die die Gruppe zerbrechen und Milka das Leben kosten. Als kurz darauf die Grenzen fallen, packt Anja ihre Sachen und zieht in die USA. |
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