Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lesemone
Wohnort: 
Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1606 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


sehr gut

Umweltaktivist Enno stirbt in den Armen der Friesenbrauerin Gesine. Seine letzten Worte deuten an, dass ein krummes Ding in Sünnum läuft. Was hat die Friesenklima AG damit zu tun, die bei den Sünnumern darum bettelt, dass sie in ein Ferienwohnungsprojekt investieren sollen. Schnell ist die ganze Dorfgemeinschaft am Ermitteln, denn die Geschäftsführerin der Friesenklima ist eine von ihnen.

Auch im dritten Band der Reihe geht es sehr turbulent zu. Ich mag die Szenen im Kroog, die nette Stimmung, das Tüddelbräu und die Zuckerfische. Der Autor beschreibt die Szenen immer sehr bildhaft und lebendig, so dass man sich mittendrin fühlt. Die Mordermittlungen werden einerseits seriös von der Polizei getätigt, doch Gesine hat auch ständig ihre Finger mit drin. Das weiß ihre Tochter nur zu gut. Auch in diesem Band mischt das Dorf mächtig mit und einige bringen sich in Gefahr. Die Auflösung des Falls war schlüssig. Die Krimireihe ist unterhaltsam, es gibt immer spannende Ermittlungen und der Dorfzusammenhalt wird groß geschrieben. Mir hat der Ausflug an die Nordseeküste mit viel Lokalkolorit sehr gefallen.

Bewertung vom 01.10.2024
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


sehr gut

Hanna Ahlander freut sich darauf, mit ihrer Familie Ostern zu feiern. Doch daraus wird so schnell nichts. Sie wird zusammen mit ihrem Kollegen Daniel Lindskog in ein Hotel gerufen, wo ein Stammgast ermordet wurde. Die Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind wollte sich dort treffen, um die Pläne für den Neubau eines Berghotels zu besprechen. Wer hätte da was dagegen haben können?

Der Krimi wird in kurzen, knackigen Kapiteln erzählt, was sehr zu einem guten Lesefluss beiträgt. Es gibt mehrere Handlungsstränge, bei denen man aber den Überblick behält. Außerdem sorgt noch ein kursiv gedruckter Handlungsstrang aus der Vergangenheit für Hintergrundwissen und Spannung. Der Krimi beschränkt sich auf die Ermittlungsarbeit und die dazugehörigen Verhöre der Verdächtigen. Man kann so einige Personen in den Verdächtigenkreis einschließen. Es bleibt jedoch bis zum Ende spannend, wer hinter dem Mord steckt. Die Geschichte lebt eher von den zwischenmenschlichen Beziehungen und Verknüpfungen und die Spannung ist eher von der psychologischen Seite her gegeben. Mir hat der Krimi unterhaltsame Lesestunden beschert, mit sympathischen Ermittlern und einem schlüssigen Ende.

Bewertung vom 29.09.2024
Nanny über Nacht - Lakeland Love
Zöbeli, Alexandra

Nanny über Nacht - Lakeland Love


sehr gut

Harriet kommt zufällig zu einem Autounfall und da sie Rettungsassistentin ist, will sie schnell helfen. Im Auto befindet sich Tom, der Angst um seine Tochter Poppy hat. Harriet verspricht ihm, dass sie sich um das Mädchen kümmern wird. So nehmen die Dinge ihren Lauf und Harriet findet sich schneller in der kleinen Familie wieder, als ihr lieb ist. Doch was verheimlicht Tom?

Das Buch hat alles, was man für eine romantische, unterhaltsame Geschichte braucht. Die Charaktere sind sehr freundlich gezeichnet, obwohl sie bunt gemischt sind. Mir hat vor allem Harriets Familie sehr gefallen. Sie gehen alle so liebevoll miteinander um. Aber auch Tom und Poppy sind zusammen zuckersüß. Die Autorin hat einen sehr bildhaften Schreibstil, bei dem man sich die Gegend im Norden Englands gut vorstellen kann. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, humorvoll und an Wendungen im Geschehen fehlt es auch nicht. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 29.09.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


gut

Als Kate mit ihrer Freundin eine Führung durch Windsor Castle mitmacht, verläuft sie sich auf der Suche nach einer Toilette. Sie landet in der Küche und stößt dort auf eine ältere Dame, Betty, die ihr gleich einen Tee anbietet. Sie kommen ins Plaudern und ehe sich Kate versieht, ist der Tag rum. Sie traut sich jedoch nicht alleine raus aus dem Schloss, weil sie Angst hat sich wieder zu verlaufen. So verbringt sie weitere Zeit mit Betty und stößt auf andere Angestellte. Die Story war ganz witzig zu lesen. Kate ist ein Charakter, der etwas zerstreut und genervt gewirkt hat. Erzählt wird die Geschichte aus ihrer Sicht. Man konnte sich das Geschehene gut bildhaft vorstellen. Ich fand den Verlauf jedoch dann eher etwas langweilig. Das Ende hat mich auch nicht überzeugt, vor allem weil alles so abrupt kam und bei der Auflösung war da wohl eher ein Wunsch der Autorin Vater des Gedanken. Die Geschichte war ganz nett mal zwischendurch zu lesen, aber mehr auch nicht.

Bewertung vom 27.09.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


gut

Der Krimi spielt auf einem Kreuzfahrtschiff auf hoher See. Man wird sofort ins kalte Wasser geworfen. Auf ihrer Kabine wacht die Ermittlerin auf und ihr fehlt die Erinnerung. Als Leser weiß man nur, dass sie Kreuzfahrten hasst und sich wundert, warum sie sich auf einem Schiff befindet. Schnell versteht man, dass sie als Crew-Mitglied eingeschleust wurde. Mich hat zu Beginn verwirrt, warum einmal von Stephanie und einmal von Sarah gesprochen wird. Das hat sich aber schnell geklärt. Parallel wird in kursiver Schrift aus der Perspektive von einem anderen Ermittler geschildert, warum sie auf dem Schiff sind. Leider ist er schon aufgeflogen. Ich fand es irgendwie nicht so richtig schlüssig, dass Sarah erst gar keine Erinnerung hat und plötzlich kommt alles ganz schnell wieder. Sie irrt auch mehr oder weniger auf dem Schiff rum und reimt sich die ganze Story zusammen. Ich fand den Krimi mäßig spannend und war ehrlich gesagt sehr froh, als die Auflösung kam und das Buch zu Ende war. Die Ermittler sind nicht sonderlich sympathisch dargestellt und auch die Story beinhaltet kaum Höhepunkte. Die Handlung plätschert so vor sich hin und es gibt wenig spannende Momente. Das eigentliche Thema mit den Kindern fand ich dagegen sehr gut gewählt. Es hätte nur viel spannender umgesetzt werden müssen.

Bewertung vom 26.09.2024
Als wir nach den Sternen griffen
Herold, Theresa

Als wir nach den Sternen griffen


sehr gut

Im Sommer 1989 flüchten viele DDR-Bürger in die Deutsche Botschaft nach Prag, in der Hoffnung schnell ausreisen zu können. Die Mitarbeiter dort sind total überfordert, weil es immer mehr Flüchtlinge werden. Unter den Flüchtlingen befindet sich auch Tobias, der mit seiner kleinen Tochter Jasmin auf ein besseres Leben in Westdeutschland hofft. Die Botschaftsmitarbeiterin Judith fühlt sich schnell zu den beiden hingezogen. Hat die zarte Liebe eine Chance? Denn plötzlich taucht seine Exfrau auf.

Die Geschichte ist beispielhaft, was kurz vor dem Mauerfall passiert ist. Ich fand es interessant zu erfahren, wie die Regierung der DDR die Menschen damals mit Propaganda und Lügen in Schach hielt. Wer hinter die Kulissen schaute, merkte, wie es immer mehr bröckelte. Die Autorin hat die Stimmung unter der Bevölkerung sehr gut dargestellt. Der Aufenthalt in der Botschaft hat sich ziemlich hingezogen. Leider fand ich, dass die Entführung von Jasmin viel zu kurz kam, so kurz, dass man sie fast überlesen hätte. Die Suche von Tobias war auch nicht sonderlich lang. Das Ende war dann wieder etwas emotionaler und es wird auf historische Ereignisse eingegangen. Insgesamt eine ganz nette Geschichte für zwischendurch.

Bewertung vom 23.09.2024
Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


sehr gut

Theresia Graw hat sich Bad Oeynhausen als Setting für ihr neues Buch ausgesucht. Sie beschreibt darin, was bei und nach Kriegsende dort geschehen ist. Im Mittelpunkt stehen Anne, Tochter eines gut gehenden Hotels und Rosalie, die ihre Familie verloren hat und sich alleine durchschlagen muss. Die beiden waren mal Freundinnen, aber als Anne Rosalie entlässt, zerbricht die Freundschaft und erst bei Kriegsende treffen die beiden wieder aufeinander. Die Geschichte der beiden Protagonistinnen wird im Wechsel erzählt, wobei zunächst Rosalie mehr im Mittelpunkt steht. Im weiteren Verlauf verknüpfen sich die beiden Schicksale immer mehr miteinander. Die Autorin hat es sehr gut hingekriegt, die damaligen Zustände mit Zwangsenteignung, Hunger, Kälte und Tod darzustellen, obwohl der Krieg schon längst aus war. Sie beschreibt auch sehr gut das Vorgehen und Verhalten der Besatzer. Man kann der Geschichte sehr gut folgen. Sie ist lebendig und unterhaltsam geschrieben. Mich hat das Buch sehr gefesselt gehabt und ich fand es sehr interessant, anhand einer einzelnen Stadt zu erleben, wie das Leben nach dem Krieg ausgesehen hat.

Bewertung vom 18.09.2024
Das große Spiel
Powers, Richard

Das große Spiel


sehr gut

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Insel Makatea und die drohende Klimakrise. Kann man mit Hilfe von KI eine neue Welt schaffen? Die Geschichte wird von mehreren Protagonisten aus ihrer Sicht erzählt. Ich fand es gut, dass ein Handlungsstrang kursiv abgedruckt ist, so kann man gut unterscheiden. Aber der Autor schreibt so klar und verständlich, dass es nicht zu Verwechslungen der Handlungsstränge kommt. Mich hat am meisten der Anfang und der Schluss begeistert. Den Mittelteil fand ich etwas sehr ausschweifend erzählt, wobei das wiederum zum Verständnis der Zusammenhänge der handelnden Personen beiträgt. Am meisten hat mich der Handlungsstrang von Evelyne fasziniert, die noch mit über 90 Jahren Tauchgänge durchgeführt hat. Sie war eine sehr zielstrebige Frau, der Beruf und Erfolg über die Familie ging. Trotzdem fand ich sie irgendwie sehr liebevoll gezeichnet. Interessant ist auch, wie Ina, Rafi und Todd zueinander fanden und sich ihre Geschichte entwickelt hat. Über all den menschlichen Handlungen wird immer wieder darauf Bezug genommen, dass alles Leben im Ozean beginnt und die Rettung der Welt mit der Rettung der Ozeane steht und fällt. Der Autor lässt die heutigen Umweltprobleme, wie z.B. der angeschwemmte Plastikmüll oder Plastikmüll in Tieren nicht aus. Ebenso beleuchtet er die Hilfe von KI. Insgesamt ein Buch mit interessanten Themen, die vor allem am Schluss spannend zusammengeführt werden.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


sehr gut

Annika führt mit ihrem Mann einen Schreibwarenladen. Sie hat sich ein gutes Leben aufgebaut. Doch dann kommt Luzie in ihren Laden, eine Klimaaktivistin, die durch ihre Handlungen bei Annika ihr vergangenes Leben wieder ans Licht holt und ihr Leben ganz schön durcheinanderwirbelt. Was ist damals geschehen, als Annika in der Hausbesetzerszene unterwegs war. Warum starb Milena wirklich?

Die Autorin verknüpft hier geschickt das Thema Klimaaktivismus in der Gegenwart mit den Klimabewegungen und Hausbesetzerszenen der 80er Jahre. Grundsätzlich spielt die Geschichte in der Gegenwart. Annika erzählt jedoch Luzie von ihrer Vergangenheit und dadurch erfährt man viele Details aus der damaligen Zeit. Mich hat das Buch positiv überrascht, was die Entwicklung der Geschichte angeht. Das Ende wirkte auf mich einerseits zufriedenstellend, weil man einen guten Abschluss hat. Jedoch wirkt es andererseits etwas arg konstruiert. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, man konnte das Geschriebene gut verstehen und mitverfolgen. Insgesamt war das eine sehr nette Geschichte über ein generationenübergreifendes Thema, was aktueller nicht sein könnte.

Bewertung vom 09.09.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


ausgezeichnet

Johanna reist jahrzehntelang für die Vereinten Nationen um den Globus und geht voll in ihrem Job auf. Dabei vergisst sie fast ihre Tochter und ihren Mann, die zuhause auf sie warten. Vor allem Tochter Elsa leidet sehr unter dieser Situation und entfernt sich völlig von ihrer Mutter. Erst als Johanna das Haus von Tante Toni erbt, wo Elsa sehr gerne ihre Ferien verbracht hat, treffen die beiden wieder aufeinander. Beiden fällt es schwer, aufeinander zuzugehen, bis sie an einen Punkt gelangen, wo die Karten auf den Tisch kommen.

Erzählt wird die Geschichte im Wechsel von Johanna und Elsa. Man erfährt viel über ihre Jobs und was diese so mit sich bringen. Dreh- und Angelpunkt ist das Haus der Tante in St. Goar, mit direktem Blick auf den Rhein. Durch die bildhaften Beschreibungen kann man sich die Szenen sehr gut vorstellen. Die Geschichte ist sehr einfühlsam geschrieben. Mir hat besonders gut gefallen, dass auch aus der Vergangenheit der beiden erzählt wurde, so konnte man sich gut ein Bild davon machen, wie es bei den beiden Protagonistinnen in vielen Situationen zu Missverständnissen kam. Am Ende werden einige Geheimnisse gelüftet. Das Buch lässt sich leicht lesen, es beschreibt viele verpasste Chancen, Dinge an- und auszusprechen. Die Konsequenz aus der Geschichte ist mal wieder, man sollte mehr miteinander reden, dann lassen sich viele Probleme gleich aus der Welt schaffen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und war genau mein Geschmack.