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Bellis-Perennis
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Wien

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Insgesamt 923 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2024
Der Tod kommt nach Vorarlberg
Kilga, Marlene

Der Tod kommt nach Vorarlberg


ausgezeichnet

„Der Tod kommt nach Vorarlberg“ ist der 5. Teil der Reihe rund um die Abteilungsinspektorin Fleur Günther und den Chefinspektor Heinrich Finster und spielt wie die Vorgänger in und um die schöne Stadt Feldkirch.

Im Zuge der Hysterie um Bären und Wölfe sorgt eine Sichtung eines angeblichen Eisbären für gehörige Aufregung. Eisbären mitten in den Alpen? Nicht der ursprüngliche Lebensraum dieser Gattung. Aus Zoo oder Zirkus ist auch keiner abgängig.

Doch bevor Günther und ihr Kollege Schwärzler die beiden Mountainbiker, die den Eisbären gesehen haben wollen näher befragen können, werden sie zu einem Toten gerufen. Und der wird nicht der einzige bleiben, dessen Tod untersucht werden muss.

Blöderweise ist der gemeinsame Chef, Heinrich Finster, auf Kur und so muss Fleur die Ermittlungen alleine koordinieren. Zusätzlich sorgen die Gegner der sogenannten „Feldkircher Spinne“, einem geplanten unterirdischen Straßenkreuz, das für den oberirdischen Autoverkehr eine Erleichterung bringen soll, für ziemlichen Aufruhr, zumal sie von Reichsbürgern unterstützt, die jedoch ihre ganz eigenen Ziele verfolgen.

Daneben gibt es noch geheime, verdeckte Ermittlung gegen Wilderer, die für Spannungen innerhalb der Familien der Ermittler sorgt.

Meine Meinung:

Wie schon die Vorgänger habe ich auch diesen Krimi sehr gerne gelesen, zumal es wenige Krimis aus dem Ländle, also aus Vorarlberg gibt. Die Stadt Feldkirch kenne ich ganz gut und das Verkehrsaufkommen in den engen Gassen der Stadt ist schon ein echtes Problem für die Bewohner. Ob das unterirdische Tunnelsystem, das von vier Seiten, also von Tisis, Altenstadt, Tosters und der Felsenau zu einem unterirdischen Kreisel vorangetrieben wird, wirklich bis 2030 fertiggestellt werden kann. wage ich ein wenig zu bezweifeln. Jedenfalls eignet sich dieses Mega-Projekt hervorragend als Kulisse eines Krimis, ebenso wie die Diskussionen um Bär und Wolf. Da geraten andere Themen wie Wilderei oder Schmuggel ziemlich in den Hintergrund.

Der Krimi ist sehr komplex und beschäftigt sich auch mit den Verwandten der Ermittler, die mitunter eine ganz andere Einstellung zu Bären, Wölfen, Wilderei oder der Spinne haben.

Wie schon in den Vorgängern trifft man sich gerne bei Martha in der „WEIN.LESE“, einem Mix aus Buchhandlung und Weinstube.

Die zahlreichen Charaktere sind wieder sehr gut herausgearbeitet. Manche davon sind, aus unterschiedlichsten Gründen in eine Dimension abgeglitten, die selbst kaum mehr beherrschen und sie zum Spielball anderer machen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig bis rasant. Nach zahlreichen, mitunter erstaunlichen Wendungen, erfährt der Leser eine schlüssige Aufklärung.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem vielschichtigen Krimi 5 Sterne.

Bewertung vom 06.10.2024
Riviera Express - Schatten über Triora
Meier, Stephan R.

Riviera Express - Schatten über Triora


gut

In seinem zweiten Fall bekommt es Commissario Tomas Gallo mit der Vergangenheit von Triora zu tun, das als Hauptstadt der Hexen gilt. Im 16. Jahrhundert hat die Inquisition rund 200 Frauen (und wenige Männer) wegen Hexerei angeklagt und hinrichten lassen. Jedes Jahr gedenkt Triora am 31. Oktober dieser Frauen mit einem opulenten historischen Fest, das als Gegenpol zum kommerziellen Halloween gedacht ist.

Doch zunächst macht sich am Vorabend diesem Spektakel eine Gruppe von Jägern auf, um Wildschweine, die Triora, das idyllische Hinterland der Blumenstadt Sanremo verwüsten, zu erlegen. Dann liegt einer erschossen im Dickicht, ein weiteres Mitglied der Gruppe fehlt. Ein typischer Jagdunfall, wie er recht häufig in der alkoholgeschwängerten Luft vorkommt? Oder vorsätzlicher Mord?

Tomas Gallo beginnt akribisch zu ermitteln. Ihm zur Seite stehen, wie schon im ersten Fall, unter anderem der ehemalige Rallye-Pilot Benzina sowie Inspettore Rubbano, das wandelnde Lexikon. Die Jäger sind ein sturer Haufen aus dem wenig herauszubekommen ist. Man verpfeift keinen aus der Gruppe.

Beinahe gleichzeitig verschwindet eine junge Frau, die sich intensiv für alte Heilpflanzen, die hier besonders gut gedeihen und bereits im Mittelalter bekannt waren, interessiert.

Während Gallo und sein Team fieberhaft ermitteln, tauchen kryptische Botschaften auf, die weitere Opfer ankündigen. Muss das Kostümspektakel abgesagt werden?

Meine Meinung:

Wie schon im ersten Band („Dynamit in der Villa Nobel“) ist auch dieser Krimi ziemlich komplex. Er bietet neben dem eigentlichen Kriminalfall auch Einblick in die Geschichte der Region, was mir sehr gut gefällt. Allerdings wird die Spannung durch zahlreiche, einige Seiten lange, in kursiver Schrift gehaltener Einschübe, unterbrochen. Diese detailreichen Intermezzi dienen als Hintergrundinformationen, die den Verdacht der Leser in zwei Richtungen lenken und zudem andeuten, wer das eigentliche Ziel der Rache sein könnte. Die hätten meiner Meinung nach gekürzt werden können - zu lang, zu ausführlich. Im Gegensatz dafür ist dann die Auflösung mit allen Drumherum in nur knapp sieben (von 336!) deutlich zu kurz geraten.

Was mir noch aufgefallen ist: Der gesamte Krimi spielt am 31. Oktober von etwa 2 Uhr nachts, als der Jäger tödlich getroffen wird, und endet am selben Abend. In den geschätzten 18-20 Stunden dazwischen werden die Jäger verhört, der flüchtige Jäger sowie die Kräutersammlerin gesucht, zahlreiche Kilometer Berg auf und Berg ab zurückgelegt, Dutzende Telefonspräche mit Pharmafirmen geführt, das Internet durchforstet und dann taucht noch Sonia, das Gspusi von Tomaso auf mit der dann Süßholz geraspelt wird. Auch der Bürgermeister, der Staatsanwalt sowie die Carabineri und Hundestaffel werden informiert bzw. angefordert und eingewiesen - und Gallo erledigt das meiste selbst. Irgendwie geht sich das meiner Meinung nach zeitlich nicht aus.

Und ja, das Rendezvous mit Sonia fällt dann auch noch aus. Das wird wohl nichts mehr werden mit den beiden.

Fazit:

Ich befürchte, das war es wohl mit mir und Tomaso Gallo, der eigentlich Tommaso Galimberti della Casa heißt und der letzte Spross einer alten Adelsfamilie ist, und zum Leidwesen seiner Mutter den bürgerlichen Beruf eines Commissario ergriffen hat. Leider wieder nur 3 Sterne.

Bewertung vom 06.10.2024
Der mörderische Verrat am IJsselmeer
Althoff, Doris

Der mörderische Verrat am IJsselmeer


ausgezeichnet

Seit den Morden am IJsselmeer in deren Folge auch Wallis Windsbraut, die deutsche Kriminalhauptkommissarin, die eigentlich ein gemächliches Sabbatical hier in Nordholland verbringen will, zu den Verdächtigen gezählt hat, ist ein halbes Jahr vergangen. Wallis hat es sich gemütlich in ihrem Häuschen am Strand eingerichtet. Sie betreut tagsüber einen Hund aus dem Tierasyl und überlegt, diesen ganz bei sich aufzunehmen. Doch just dieser Hund führt sie einer Leiche, deren Todesursache zunächst unklar ist, und nicht der einzige Tote bleiben wird ....

Wieder gerät sie in die Ermittlungen der niederländischen Politie. Während Chief Gerritsen ihr nichts an Zeug flicken will, ist Fleur van den Berg ziemlich von der Rolle. Schon wieder mischt diese Deutsche mit ihrem Leichenwagen in einem Mordfall mit! Wieso kommt diese Windsbraut ihr, Fleur, und ihrer Karriere immer in die Quere? Fleur kann leider nicht klar denken, denn sie ist ungewollt schwanger und der Kindesvater - nun ja, das ist eine eigene Geschichte.

Meine Meinung:

Ich habe mich wieder über diesen schwarzhumorigen Krimi, in dem ein ausgedienter Leichenwagen eine tragende Rolle spielt, unterhalten gefühlt. Neben dem Leichenwagen spielt diesmal ein Hund die Hauptrolle.
Diesmal finden auch ernste Themen wie die ungeplante Schwangerschaft von Fleur van den Berg Eingang in den flotten und humorvollen Krimi.

Autorin Doris Althoff macht es spannend, was die Tätersuche betrifft. Diesmal habe auch ich ein wenig länger gebraucht, die Hinweise richtig zu deuten. Ich habe kurzfristig jemanden anders in Verdacht gehabt.

Der Schreibstil ist locker und flüssig. Jedes der fünfzig Kapitel trägt eine deutsche und niederländische Überschrift. Und überhaupt kommen zahlreiche niederländischen Redewendungen im Text vor. Das wird vielleicht den einen oder anderen Leser im Lesefluss stören. Solche Einschübe gefallen mir recht gut, machen sie doch einen Roman so richtig authentisch.

Fazit:

Auch der zweite Fall hat mich sehr gut unterhalten, wofür er 5 Sterne erhält.

Bewertung vom 04.10.2024
Frühling in Saudi-Arabien
Pungs, Nadine

Frühling in Saudi-Arabien


sehr gut

Nadine Prungs ist unter anderem Reiseschriftstellerin und hat sich in dieser Rolle nach ihren beiden Büchern „Der verlorene Schleier“ und „Meine Reise ins Morgenwunderland“ nach Saudi-Arabien aufgemacht. Mehrere Monate ist sie alleine durch den Golfstaat gereist. Dabei hat sie vor allem die weibliche Seite des Königreichs kennengelernt. So trifft sie sich mit einer feministischen Koranlehrerin und erhält Einblick in einige Familien, die Neues mit Altem zu verbinden wissen. Interessant ist, dass sie immer wieder „weitergereicht“ wird. Eine Familie kennt eine andere interessante Familie usw.. Dabei lässt sie die Frauen selbst zu Wort kommen und das eine oder andere Mal erhält sie überraschend offene Antworten auf ihre Fragen.

Ihre Reise führt sie von der Hafenstadt Dschidda bis zur Hightech-Metropole Riad, von der antiken Schatzkammer al-’Ula bis zur heiligen Stadt Medina. Die Gegensätze könnten nicht größer sein. So trifft sie auf ein Mitglied des Königshauses und wenig später auf einen kleinen jemenitischen Jungen, der aus seiner Heimat geflohen ist. Sie taucht in die Geschichte und die politischen Verwicklungen eines Landes ein, das sich zwischen Abgeschlossenheit und Weltoffenheit, Beduinenromantik und futuristischer Städteplanung, Tinder und Todesstrafe hin und her bewegt.

Interessant sind auch die Gespräche mit Taxi-Fahrern oder Hotelangestellten, die meist Gastarbeiter oder illegale Einwanderer sind, die ihre Ausweisung befürchten müssen. Gleichzeitig träumen viele davon, ausreichend Geld zu verdienen, um ihre in Bangladesh oder Indien daheim gebliebenen Familien unterstützen zu können. Dieser Traum scheint inzwischen ein wenig verblasst zu sein, denn die Lebenshaltungskosten steigen schneller als die Löhne. Erstmals müssen auch Steuern bezahlt werden, um die vielen staatlichen Projekte zu finanzieren.

Aktuell wird das Königreich de facto von Kronprinz Mohammed bin Salman (im Allgemeinen ehrfürchtig nur MbS genannt), der seinen kranken Vater vertritt, regiert. Er hat sich die Modernisierung des Landes auf seine Fahnen geheftet. Sein liebstes Steckenpferd ist der Feminismus. So dürfen Frauen nun seit 2017 selbst Auto fahren, brauchen keinen Vormund mehr und dürfen alleine reisen. Auch wenn solches von der Regierung verordnet und gebilligt worden ist, sind diese Lockerungen noch nicht in allen Regionen und Köpfen der Menschen angekommen, weshalb bei Verstößen gegen die staatlichen Anordnungen Strafen ausgesprochen werden. Das Klima der Angst ist also beibehalten worden, nur trifft es jetzt auch Männer, die dadurch völlig verunsichert sind. Dieser staatlich verordnete Feminismus geschieht allerdings nicht aus Nächstenliebe den Frauen gegenüber, sondern hat handfeste wirtschaftliche Gründe: Man ist auf die Arbeitskraft der Frauen angewiesen.

Die bange Frage bleibt, was passiert, wenn MbS nicht mehr der mächtige Mann ist oder sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen drastisch verschlechtern?

Grundsätzlich hat mir der Blick hinter die Kulissen dieses Staates, der sich bislang Jahrzehnte einer Modernisierung verschlossen hat, recht gut gefallen. Einige ihrer Geschichten hören sich ein wenig geschönt an. So scheint sie als Frau und Ausländerin nie blöd angesprochen worden. Aber, kann man das glauben?

Fazit:

Ein interessanter Reisebericht, bei dem für mich persönlich, einiges nach 1.000 und einer Nacht klingt. Deshalb bewerte ich dieses Buch mit 4 Sternen.

Bewertung vom 02.10.2024
Wir sind anders, als ihr denkt
Mende, Claudia

Wir sind anders, als ihr denkt


ausgezeichnet

Viele Menschen aus Europa begegnen Frauen aus der arabischen Welt mit einen Gefühl des Bedauerns, des Mitleids und auch des Argwohns. Viele können sich nicht vorstellen, dass es unter diesen Frauen Absolventinnen von Universitäten, Pilotinnen, Politikerinnen und Managerinnen gibt.

„Femininismus ist keine westliche Erfindung und die Unterdrückung von Frauen ist keine arabische Spezialität.“ (Nawal al Saadawi (1931-2021), S. 33)

Dieses Sachbuch von Claudia Mende zeigt uns, dass die festgefahrenen Meinung mit denen die Frauen der arabischen Welt betrachtet werden, längst nicht mehr gültig sind. In neun Kapiteln lässt sie diese Frauen selbst zu Wort kommen. Diese Kapitel sind:

Die Anfänge: Hoda Shaarawi und der Aufbruch der Frauen
Staatsfeminismus: Frauenrecht von oben
Die Arabellion von 2011 - eine neue Etappe
Knackpunkt Familienrecht - Bastion des Patriarachts
Sexuelle Selbstbestimmung
Gewalt gegen Frauen: „Ihr müsst uns besser schützen“
Feministischer Islam
Der Westen und die Frauenrechte: Koloniale Lasten
Veränderte Lebenswelten: Frauen auf dem Vormarsch und was ist mit den Männern?

Mit dem Ausblick „Welche Zukunft für den arabischen Feminismus?“ endet dieses interessante Buch.

Als 2011 von Tunesien ausgehend, die als „Arabischer Frühling“ bezeichnete Frauenbewegung in der arabischen Welt um sich greift, glaubten viele, nun hätten es die Frauen geschafft, Bevormundung, Burka und Patriarchat hinter sich zu lassen. Doch leider sitzen nun die Autokraten wieder fest im Sattel. So manche Reform wurde stillschweigend wieder rückgängig gemacht.

Andere Regierungen wie Kronprinz Mohammed bin Salman (MbS) von Saudiarabien wiederum haben versucht, den Feminismus (oder was Männer darunter verstehen) „von oben herab“ zu verordnen, was auch nicht immer ganz klappt. So dürfen Frauen nun seit 2017 selbst Auto fahren, brauchen keinen Vormund mehr und dürfen alleinr reisen. Auch wenn solches von der Regierung verordnet und gebilligt worden ist, sind diese Lockerungen noch nicht in allen Regionen und Köpfen der Menschen angekommen, weshalb bei Verstößen gegen die staatlichen Anordnungen Strafen ausgesprochen werden. Das Klima der Angst ist also beibehalten worden, nur trifft es jetzt auch Männer, die dadurch völig verunsichert sind. Dieser staatlich verordnete Feminismus geschieht allerdings nicht aus Nächstenliebe den Frauen gegenüber, sondern hat handfeste wirtschaftliche Gründe: Man ist auf die Arbeitskraft der Frauen angewiesen.

Die bange Frage bleibt, was passiert, wenn MbS nicht mehr der mächtige Mann ist oder sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen drastisch verschlechtern?

Fazit:

Gerne gebe ich diesem interessanten Sachbuch über den arabischen Feminismus, das auch mir neue An- und Einsichten gewährt hat, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.10.2024
Inge Feltrinelli
Meier, Marco

Inge Feltrinelli


ausgezeichnet

Marco Meier setzt mit dieser Biografie einer Frau ein Denkmal, die durch ihre Fotografien Geschichte geschrieben hat. Inge Feltrinelli (1930-2018), vielleicht besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Inge Schönthal. Inge wird 1930 als Tochter von Siegfried und Trudel Schönthal geboren. Der jüdische Vater emigriert zunächst nach Holland und später in die USA. Nach der Scheidung heiratet Trudel den Berufsoffizier Otto Heberling, der Inge, die als Mischling 1. Grades gilt, während des NS-Regimes schützt.

Mit knapp 19 Jahren reist sie alleine nach Hamburg, um bei Rosemarie Pierer eine Lehre als Fotografin zu absolvieren. Als Inge Schönthal 1952 das Kunststück gelingt, die erkältete Greta Garbo, die an einer Ampel in New York wartet, zu fotografieren und dieses Bild an das Magazin „Life“ zu verkaufen, ist der Weg zu einer erfolgreichen Karriere als Fotoreporterin geebnet.

Als sie dann im Auftrag von Heinrich Maria Ledig-Rowohlt nach Kuba fährt, um dort Ernest Hemingway, den wichtigsten Autor des Rowohlt-Verlages zu interviewen, gelingen ihr, nach anfänglichen Sträuben des Stars, die berühmten Aufnahmen mit Hemingway und dem Blue Marlin.

Damit hat es Inge Schönthal geschafft! Nichts steht ihr mehr im Weg, zahlreiche Stars und Persönlichkeiten wie Pablo Picasso, Marc Chagall, den jungen John F. Kennedy oder Simone de Beauvoir zu fotografieren.

Einzig die Suche nach ihrem Vater und das Wiedersehen mit ihm, wirft einen Schatten auf Inges Leben. Sie haben sich nur wenig zu sagen.

Die Biografie endet mehr oder weniger im Jahr 1959. Kurz zuvor hat Inge Schönthal den italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli geheiratet und aus der Fotografin wird nach dem Tod ihres Mannes die Verlegerin.

Meine Meinung:

Diese Biografie von Marco Meier, der auf umfangreiches Material aus Archiven und von Feltrinellis Familie zurückgreifen kann, hat mir sehr gut gefallen. Das Buch zeigt auch die Aufbruchsstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg, die nicht nur Männer erfasst hat, sondern auch zahlreiche Frauen, die während des Krieges zahlreiche Aufgaben der Männer übernehmen mussten. Warum nicht auch Fotoreporterin für Zeitschriften und Magazine?

Marco Meier zeigt das Bild einer jungen unbekümmerten Frau, die sich charmant zwischen Berühmtheiten bewegen kann, ohne sich übermäßig anzubiedern.

Ich bin Inge Schönthal-Feltrinelli vor Kurzem bereits in einem anderen Roman begegnet: „Ein Bild von einer Frau“ (Natascha Bub), in dem Inge Schönthal das Vorbild für die fiktive Insa Schönberg ist.

Die Biografie liest sich wie das Who-is-Who der damaligen Zeit und wird durch zahlreiche Fotos von und mit Inge Feltrinelli sowie Anekdoten und Histörchen sehr gut ergänzt.

Das Buch ist in der Gegenwart geschrieben, so dass wir quasi „live“ am Geschehen teilhaben können. Das Titelbild zeigt die junge Inge in „Lauerstellung“ während ihres Aufenthaltes in New York: aufmerksam und die Kamera schussbereit.

Nachdem der Untertitel „Das erste Leben“ heißt und Inge Feltrinelli nach dem Tode ihres Mannes den Verlag leitet, könnte es eventuell eine Fortsetzung geben. Denn eine Frau als Verlegerin ist zu dieser Zeit auch nicht alltäglich.

Fazit:

Mir hat diese Biografie sehr gut gefallen, weshalb ich das Buch mit 5 Sternen bewerte.

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Bewertung vom 30.09.2024
Die kleine Sache Widerstand
Klawitter, Nils

Die kleine Sache Widerstand


ausgezeichnet

Autor Klawitter ist bei seinen Recherchen zu Widerstandskämpfern auf die damals 97-Jährige Melanie Berger gestoßen, die in Frankreich in einer Seniorenresidenz lebt und nach wie als Zeitzeugin in Schulen geht und berichtet. Er macht das Interview für sein Magazin, ist von der Frau fasziniert und verspricht wieder zu kommen, um eine Biografie zu verfassen.

Wer ist diese Frau, die mit 103 Jahren bei den Olympischen Spielen im Juni 2024 in Paris als Fackelträgerin mitgewirkt hat? Die am 12. September 2024, anlässlich der Präsentation dieser Biografie vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig für ihre Verdienste als Widerstandskämpferin die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold, verliehen bekommen hat?

Taucht ein in das bewegte Leben der Melanie Berger ....

Melanie Berger, geboren am 8. Oktober 1921 in Wien, lebt mit ihren Eltern im jüdischen Teil Wiens, in der Leopoldstadt auf, betätigt sich schon früh in der Arbeiterbewegung und klebt Zettel wider den Faschismus auf Wiens Hausmauern. Im Mai 1938, nach der Machtübernahme der Nazis in Österreich, ist sie als Jüdin und Sozialistin doppelt gefährdet. Sie flieht über Ungarn, Deutschland nach Belgien und dann nach Frankreich. Dort trifft sie die Weggefährten Georg Scheuer, Gustav Gronich und Karl Fischer aus Wien.

„Melanie gehörte zum Fußvolk des Widerstands. Zur anonymen Masse derer, die dem Irrsinn von Diktatur und Krieg ihr Leben entgegenstellten. Darunter gab es Gruppen, die zwischen alle Fronten gerieten. Deren Mitglieder von den Nazis verfolgt und von den Stalinisten gehasst wurden. Und die von den vermeintlichen Rettern, den Franzosen, interniert wurden. Die dem Untergang geweiht waren und trotzdem versuchten, Sand ins Getriebe des Systems zu streuen. Die losrannten und hofften, sich versteckten und unter falschem Namen lebten, die gegen die Unterdrücker und Besatzer angingen und anschrieben, so gut sie es konnten. Eine davon war Melanies Gruppe. Sie nannten sich „Revolutionäre Kommunisten“.“ (S. 18)


Im Jänner 1942 wird sie von der französischen Polizei verhaftet und anschließend in das berüchtigte Gefängnis Les Beaumettes in Marseille überstellt, wird 1943 in einer spektakulären Aktion von ihren Genossen befreit und schließt sich der Résistance an. Mit bewaffneten Aktionen kann sie jedoch nicht dienen. Sie habe nur „eine kleine Sache gemacht“, bemerkt Melanie Berger bescheiden vor einer Schulklasse (S. 18)

Mehr als einmal stand ihr Leben und das ihrer Freunde an der Kippe. Sie wird später mehrmals sagen: „Wir waren Tote auf Urlaub.“

Fazit:

Eine Hommage an eine wahrlich beeindruckende Frau, deren Verdienste, angesichts des aktuellen Rechtsruck in Europa, nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Diese Biografie verdient eine ausdrückliche Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 30.09.2024
Wie ein junger Anwalt Tausende Juden rettete
Lackner, Robert

Wie ein junger Anwalt Tausende Juden rettete


ausgezeichnet

Robert Lackner, Historiker und Projektleiter im Ludwig-Boltzmann-Institut in Graz. Als er für sein Buch „Camp Ritchie und seine Österreicher“ in verschiedenen Archiven recherchiert, entdeckt er den Namen des Wiener Rechtsanwaltes Willy Perl (1906-1998), der einer dieser Ritchie-Boys ist. Doch was er weiter über Willy Perl findet, ist erstaunlich und wird in diesem Buch der breiten Öffentlichkeit dargestellt.

Wer ist er nun dieser Willy Perl, den bislang kaum jemand kennt?

Willy Perl, ist als Sohn des Textilkaufmanns Rudolf Perl 1906 in Prag geboren, er studiert in Wien Jura und schließt sich der Ivria, einer jüdischen Selbstschutzorganisation an, da Wien als Hochburg der Deutschnationen gilt. Während seines Gerichtsjahres in der Wiener Leopoldstadt lernt er einige Mitglieder des Zionismus kennen. Diese Kontakte werden ihm dann später für sein doch sehr gewagtes Unternehmen nützen, dem eine unangenehme Begegnung mit dem damals noch unbedeutenden SS-Mann Adolf Eichmann und seiner Pistole vorangeht (S. 8).

Ab 1936 beginnt die illegale Einwanderung zunächst in kleinen Gruppen nach Palästina, das britisches Mandatsgebiet ist und nur wenige, ausgewählte Juden ins Land lässt. Wenig später organisiert Willy Perl Geld zur Auswanderung von vornehmlich jüdischen Geldgebern. Dass dann ausgerechnet das Deutsche Finanzministerium Devisen bereitstellt, um den verfolgten Juden eine Ausreise zu finanzieren, ist wohl ein kleiner Treppenwitz der Geschichte.

Doch die Schwierigkeiten beginnen erst: Visa, Schiffe sowie Verpflegung müssen beschafft werden. Dann kommen stehen wesentlich mehr Personen im Hafen als ausgemacht. Wen zurücklassen? Wen mitnehmen? Werden die Schiffe von den Briten aufgebracht? Müssen sie wieder umkehren oder können sie doch ihre Passagiere abliefern?
Das eine oder andere Mal wied Willy Perl von den Menschenschmugglern um das im Voraus bezahlte Geld gebracht.

Nachdem das „Unternehmen“ letztlich viel Erfolg hat und Willy Perl Tausende Juden retten kann, treten natürlich Konkurrenten und Neider aus den eigenen Reihen auf. Anstatt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, wird Perl ausgebootet. Zwar wird die von ihm aufgebaute Organisation von anderen fortgeführt. Doch wegen interner Querelen verpasst man die große Chance noch mehr jüdische Flüchtlinge zu retten.

Letztlich wird Willy Perl 1940 in Griechenland von der Gestapo verhaftet. Es gelingt ihm über Portugal nach Mozambik zu fliehen, wo er 1941 ein Visum nach Amerika erhält.

Nach dem Angriff auf Peral Harbour im Dezember 1941 tritt er in die US-Army ein und kehrt als „Ritchie Boy“ nach Europa zurück. Bei einem nicht autorisierten Ausflug nach Wien 1945 trifft er auf sein Frau Lore, die das KZ Ravensbrück überlebt hat wieder.

Erst sehr viel später, kurz vor seinem Tod werden Willy Perls Verdienste um die Rettung verfolgter Juden gewürdigt.

Meine Meinung:

Robert Lackner ist hier eine fesselnde Hommage an einem fast Vergessenen gelungen. Er arbeitet mit diesem Buch die wirklich bewegenden Jahre Perls von 1937 bis 1940 auf.

Die Zahlen, Daten und Fakten sind, wie es sich für einen Historiker gehört, penibel recherchiert! Ich finde ja die Chuzpe mit der Willy Perl sein Unternehmen startet sehr beeindruckend!

Dass Willy Perl für seinen Mut in den Zeiten des Terrors von den eigenen Leuten angefeindet worden ist, ist wirklich beschämend. Die Rolle diverser anderer jüdischer Fluchthelfer wäre noch zu hinterfragen und vermutlich Thema für ein anderes Buch. Aber, wie heißt es so schön? Neid musst du dir verdienen.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Buch, das diese dramatischen Jahre in Will Perls Leben eindrücklich beschreibt und ein wichtiges Stück Zeitgeschichte ist, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2024
Dezember 41
Martin, William

Dezember 41


ausgezeichnet

Nachdem die kaiserliche Japanische Armee am 7. Dezember 1941 völlig überraschend Pearl Harbor angegriffen hat, tritt die USA unter Präsident Roosevelt am 11. Dezember in den Weltkrieg ein. Bodentruppen nach Deutschland werden noch nicht entsandt.

Während die amerikanische Welt die Augen auf das Kriegsgeschehen in Europa und auf den Pazifik richtet und gleichzeitig in den USA Kommunisten jagt, übersehen die Behörden, absichtlich oder nicht, dass antidemokratische und antisemitische Kräfte in Amerika um sich greifen. Vor allem in Hollywood wollen viele die einflussreichen jüdischen Filmemacher loswerden. Wie schon in der Vergangenheit gibt es mehrere Verschwörer, die ein Attentat auf den amtierenden Präsidenten planen. Einer von ihnen ist der Deutsche Martin Browning, der auf seiner Reise von Hollywood nach Washington, eine blutige Spur hinterlässt. Ihm auf den Fersen sind der FBI-Agent Carter sowie der schlecht bezahlte Lektor in Hollywood Kevin Cusack, ein Spion, der sich eigentlich zur Ruhe setzen will.

Und was spielt Vivian, die aussieht wie Marlene Dietrich und gerne Schauspielerin sein möchte, für eine Rolle?

Wird im Weißen Haus der Weihnachtsbaum in hellem Glanz erstrahlen?

Meine Meinung:

Es dauert ziemlich lange bis alle Mitwirkenden vorgestellt worden sind. Nicht immer ist die Rolle, die sie hier spielen von Beginn an klar, denn es gibt Agenten und Doppelagenten. Es scheint, als wäre die zukünftige Attentäter den Behörden immer einen Schritt voraus.

Sehr gut ist das politische Umfeld in den USA dargestellt. Der Angriff auf Pearl Harbour trifft die USA am falschen Fuß, weshalb die Gegner von Franklin D. Roosevelt ihn gerne ersetzen wollen. Den einen reicht es, ihn abzusetzen, die anderen wollen ihn gleich töten. Mord an einem Präsidenten ist ja in Amerika nicht gar so selten (wie man auch aktuell sieht) und Feinde hat Roosevelt genug. Vor allem die amerikanischen Nazis, die ihn und seine Politik hassen, üben für den Ernstfall.

Interessant finde ich den Schwenk nach Hollywood, wo wir einigen Schauspielerinnen und Schauspielern begegnen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen.

So erleben wir mit, wie der fiktive Kevin Kusack am 8. Dezember 1941 aus der Fülle von eingesandten Büchern und Manuskripten, soeben eines lesen muss, das wenig später ein Welterfolg werden sollte: Es handelt sich um das bislang unproduzierte Theaterstück Everybody Comes to Rick’s (Jeder geht in Ricks Bar) von Murray Burnett und Joan Alison aus dem Jahr 1940. Der reale Lektor heißt Stephan Karnot und prophezeit dem „anspruchsvollen Kitsch“ ein großes Potential. Er wird auch Humphrey Bogart für die Hauptrolle vorschlagen. Der Titel des Films ist „Casablanca“.

Das Cover ist gut gelungen, denn man sieht das Weiße Haus durch das Zielfernrohr eines Scharfschützen.

Manche Stellen hätten für meinen Geschmack ein wenig gekürzt werden können, aber das ist jammern auf hohem Niveau-

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Thriller, der durch ein gutes Setting und viel Spannung besticht, 5 Sterne.

Bewertung vom 29.09.2024
Henriette - Ärztin gegen alle Widerstände (eBook, ePUB)
Trinkaus, Sabine

Henriette - Ärztin gegen alle Widerstände (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sabine Trinkaus erzählt in diesem historischen Roman die Geschichte von Henriette Hirschfeld-Tiburtius (1834-1911), der ersten niedergelassenen Zahnärztin in Deutschland.

Henriette ist die dritte Tochter eines Pastors auf Sylt, die nachdem, ihr Vater auf Grund einer Intrige seinen Posten und damit den Wohnsitz verloren hat, mit knapp 19 Jahren den wesentlich älteren Conrad Hirschfeld, den Sohn eines wohlhabenden Gutsbesitzers heiraten muss. Sie erhalten ein bäuerliches Anwesen zur Pacht. Doch Conrad Hirschfeld ist entpuppt sich als schwerer und gewalttätiger Alkoholiker, der das Gehöft binnen dreier Jahre in den Bankrott treibt.

Sehr ungewöhnlich für diese Zeit, verlässt Henriette ihren Mann und zieht zu ihrer Freundin Friederike nach Berlin, wo sie eine Stelle als Gesellschafterin annimmt, obwohl sie kaum über nennenswerte Bildung verfügt. Ihr Vater hat es für nicht notwendig erachtet, ihr mehr als ein wenig schreiben und lesen beizubringen, was sie für sehr ungerecht gehalten hat.

Schon in ihrer Kindheit wird sie von Zahnschmerzen geplagt und als sie den amerikanischen Zahnarzt Abbott in Berlin aufsuchen muss und sie von den Ärztinnen Elizabeth und Emiliy Blackwell liest, reift in ihr der Wunsch, Zahnärztin zu werden. Doch dafür muss sie 1867 nach Amerika gehen, denn in Preußen werden Frauen erst 1908 zum Medizinstudium zugelassen.

Natürlich gibt es auch am Pennsylvania College of Dental Surgery zahlreiche Hindernisse und Widerstände, die Henriette mit Beharrlichkeit überwindet. Sie kehrt nach Berlin zurück und öffnet ein zahnärztliches Atelier, das recht schnell bekannt wird. Zu ihren Patientinnen (sie behandelt nur in Ausnahmefällen Männer) zählen die deutsche Kronprinzessin und deren Kinder.

Spät, aber doch findet sie auch ihr privates Glück mit dem Militärarzt Dr. Carl Tiburtuis (1834-1910) und wird Mutter zweier Söhne. Gemeinsam mit ihrer Schwägerin Franziska Tiburtius, die 1871 in der Schweiz Medizin studiert, eröffnet Henriette eine Praxis für Arbeiterfrauen in Berlin-Mitte, die später zu einer Poliklinik wird.

Meine Meinung:

Sabine Trinkaus verquickt die Fakten dieser interessante Lebensgeschichte, der Henriette Hirschfeld Tiburtius sehr geschickt mit den damals historischen Gegebenheiten. Sie lässt Henriette schon in jungen Jahren gegen die Benachteiligung der Mädchen und Frauen rebellieren. Sie, die intelligent und wissbegierig ist, darf nicht Latein oder Mathematik lernen, sondern muss zahlreiche Servietten und Taschentücher mit Monogrammen und Mustern besticken. Eine Arbeit, der sie nichts abgewinnen und deren Sinn sie nicht versteht.

Ausführlich sind die Schwierigkeiten in Amerika dargestellt, denen sie auf dem College begegnet. Die Mär vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem alles gelingt, ist schnell ausgträumt.

Trotzdem hat Henriette neben ihrer Willensstärke und Beharrlichkeit auch Glück, was aber ihre Leistungen nicht schmälern soll. So ist ihre Freundin aus Jugendtagen, die anfangs ein wenig oberflächlich wirkende Friederike durch ihre Kontakte und Verbindungen eine große Stütze.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der sich mit einer außergewöhnlichen Frau des 19. Jahrhunderts beschäftigt, 5 Sterne.