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Benutzername: 
anne
Wohnort: 
Schweighofen

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


ausgezeichnet

Das Büchlein mit seinen knapp 160 Seiten ist schnell zu lesen. Die einzelnen Kapitel sind alle recht kurz gehalten und die Seiten großzügig beschrieben. Eine Lektüre für einen Abend.

Rein äußerlich ist der Roman wie ein Märchenbuch aus vergangenen Zeiten gestaltet, was mich sofort angesprochen hat. Eine romantische Landschaft hinter einer Silhouette eines Kopfes, sehr kreativ. Genauso märchenhaft gestaltet sich dann auch der Inhalt des Werks.

Ein Lumpensammler tauscht mit dem Jungen Joe ein Töpfchen und einen Reibstein gegen einen alten Schlafanzug und einen Schafsknochen. So seltsam dieser Tausch anmutet, so wundersam geht die Geschichte auch weiter. Anscheint verleihen die getauschten Dinge dem Jungen magische Fähigkeiten. So macht er u. a. im Laufe dieser kurzen aber fantastischen Handlung Bekanntschaft mit einem Sumpfmenschen, die Figuren aus seinem geliebten Comic springen aus dem Heft und sein eigenes Haus erscheint im Comic, sogar mit einer Kopie seiner Selbst wird er schließlich konfrontiert. Ein Sammelsurium der Kuriositäten.

Wie es in Märchen so üblich ist bleibt vieles im Unklaren. Wir erfahren, dass sich die Geschichte in England abspielt, erfahren aber weder zu welcher Zeit, noch das Alter oder die genaueren Umstände des Jungen, auch nicht warum er ganz alleine in einem Haus wohnt.

Außerdem werden in dem Roman viele Reime verwendet und eine ganze Reihe nicht alltäglich gebräuchlicher Wörter, wie z. B. Quirl für Strudel, beglubschen für ansehen, furibunt für aufgeregt und viele mehr. Diese Sprache macht die Verständlichkeit des Textes nicht immer einfach, fördert aber seine Eigenartigkeit und seinen mysteriösen Charakter.

Mir hat diese kleine Novelle mit seinem ganz Eigenwilligkeit sehr gut gefallen. Eine wundersame Fantasiegeschichte für Erwachsene. Und trotz seiner Kürze kein Buch das man einfach so nebenbei liest, sondern das die ganze Aufmerksamkeit fordert.

Bewertung vom 15.04.2023
Der Fluch der dreizehnten Fee / Magic Kingdom Bd.1
De la Cruz, Melissa

Der Fluch der dreizehnten Fee / Magic Kingdom Bd.1


ausgezeichnet

In dem Kinderroman "Magic Kingdom" geht es um Filomena, die aus unserer realen Welt über ein verborgenes Portal in die Märchenwelt gelangt. Dort trifft sie eine ganze Reihe uns bekannter Märchenfiguren, die aber in dieser Geschichte in einer ganz anderen Rolle erscheinen. Eine zentrale Figur ist dabei die dreizehnte Fee aus Dornröschen.
Die Märchenadaprionen um "Magic Kingdom" reiht sich in ein große Anzahl weiterer Romane dieser Art ein. Ganz besonders hat mich dieses Werk an "Land of Stories" erinnert, hier finden sich wirklich erstaunlich viele Parallelen. Aber wenn man Märchen mag ist es immer wieder ein Abenteuer in die magische Welt der Märchen abzutauchen. Mir hat das Buch, seine Figuren und die Geschichte gefallen.
Das Cover finde ich hingegen etwas einfallslos. Dafür dass es sich um so ein fantasievolle Thema handelt, hätte das Titelbild gerne etwas kreativer ausfallen dürfen.
Da das Buch "Magic Kingdom 1" heißt, gehe ich davon aus, dass noch weitere Bände folgen. Gerne würde ich auch diese lesen.

Bewertung vom 15.04.2023
Die phantastische Reise nach Wolkenhain / Kami & Mika Bd.1
Feldmann, Regina

Die phantastische Reise nach Wolkenhain / Kami & Mika Bd.1


ausgezeichnet

„Kami und Mika – Die phantastische Reise nach Wolkenhain“ ist ein unglaublich fantasievolles Kinderbuch. Mich hat es mit seinem Ideenreichtum ein bisschen an die Geschichten von „Dr. Snuggles“ aus meiner Kindheit erinnert sowie an „Alice im Wunderland“ erinnert. Der Roman lässt den Leser in eine wunderbare Welt der Fantasie eintauchen in der nichts unmöglich scheint.
Auch sämtliche Charaktere sind einzigartig. Besonders gut gefallen hat uns Lanzelot, die Pegasus-Kuh. Vor allem darf in diesem Buch jeder so sein wie er will, mit all seinen Eigenarten, jeder wird so angenommen wie er ist, ohne jegliche Verurteilung. Ein Vorbild in unserer heutigen Zeit wo es bereits an den Grundschulen ganz anders zugeht.
Auf der ersten Innenseite des Buches werden die handelnden Personen mit Bildern vorgestellt, auf der letzten die Tiere. Im Innenteil des Romans befinden sich zahlreiche Bilder. Sowohl die Bilder als auch die gesamte Handlung ist sehr liebenswert dargestellt. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Das Buch ist in großer Schrift und einfacher Sprache geschrieben, so dass es von Grundschulkindern gut gelesen werden kann.
Insgesamt ein wunderbares und sehr empfehlenswertes Kinderbuch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2023
Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch


ausgezeichnet

Asterix begeistert inzwischen bereits Generationen. Schön, dass sich die heutige Asterixliteratur nicht mehr ausschließlich auf die bekannten Comics beschränkt. Durch das Wimmelbuch haben bereits kleine Fans der Gallier die Möglichkeit deren Welt auf eigene Faust zu erkunden.
Das Buch ist in seinem Umfang überschaubar aber sehr schön gestaltet. Die bekanntesten Schauplätze aus den Asterixgeschichten werden hier äußerst detailreich, wie sich das in einem Wimmelbildbuch gehört, dargestellt. Zu suchen gilt es jedes Mal natürlich Asterix, aber auch andere Personen rund um Asterix oder Gegenstände. Wer die einzelnen Personen der Geschichte nicht kennt, für den gibt es auf der ersten Seite eine Vorstellung aller Asterixcharaktere. Auf der letzten Seite findet man eine Auflösung in kleinen schwarz-weiß Bildern.
Das Buch sieht in Größe und Aufmachung genauso aus wie die altbekannten Comics und ist ein guter Einstig für Vorschüler in die Asterixwelt.

Bewertung vom 15.04.2023
Ein Geist in der Kehle
Ní Ghríofa, Doireann

Ein Geist in der Kehle


gut

Der Roman handelt über die Erforschung einer jungen Mutter über die Lebensumstände der irischen Dichterin Eibhlin Dubh Ni Chonaill, die im 18. Jahrhundert gelebt hat. Bekannt geworden ist Eibhlin Dubh Ni Chonaill neben ihrer adligen Prominenz, durch ihr Klagelied, das sie ihrem jung verstorbenen Mann Art ó laoghaire widmete und um das es in dem Roman auch geht. In ihrer irischen Heimat ist die Dichterin wohl sehr bekannt, wohingegen sie im deutschsprachigen Raum kaum Erwähnung findet.
Die Protagonistin, die möglicherweise teilweise die Person der Autorin, widerspiegelt, war bereits als junges Mädchen von der Dichterin fasziniert und sah viele Parallelen zwischen ihr und der Dichterin. Als erwachsene Frau und zwischen der Geburten ihrer vier Kinder forscht sie nun über Eibelin Dubh Ni Chonaill nach und findet einiges über ihr Leben heraus.
Die Abschnitte die über Eibelin Dubh Ni Chonaill handeln fand ich ganz interessant. Die langen Abschnitte die sich mit den Alltagsproblemen der Protagonistin beschäftigen kamen mir hingegen in großen Teilen überflüssig und öde vor. Hier hätte man sich gerne etwas kürzer fassen können oder den Roman am besten gleich als kurze Biographie über die Dichterin abfassen können.
Am Ende des Romans findet sich das gesamte Gedicht in dreifacher Ausführung: irisch, englisch und deutsch. Danach folgt noch ein kurzes Interview der Autorin.

Bewertung vom 15.04.2023
Siegfried
Baum, Antonia

Siegfried


gut

Ein Streit mit ihrem Ehemann löst die schlussendliche Krise der Protagonistin aus. Eine lange angebahnte Überforderung wird an diesem Punkt so überwältigend, dass sie Hilfe in einer Psychiatrie sucht. Dort sitzt sie auf dem Flur und wartet. Gedanken fliegen an ihr vorbei.

Der Stiefvater erlitt vor kurzem einen Herzinfarkt. Überhaupt wiegen die Bezugspersonen aus der Vergangenheit schwer, obwohl es sich dabei noch nicht einmal um die leiblichen Verwandten handelt. Sigfried, der Stiefvater und Hilde, dessen Mutter scheinen die zentralen Personen aus ihrer Kindheit zu sein. Ihre Mutter bleibt dagegen seltsam unscheinbar und wird nur selten erwähnt. Eine seltsame, düstere, von psychischer, teilweise auch von körperlicher Gewalt geprägter Atmosphäre, in der vor allem Leistung und Anerkennung zählen. Geborgenheit, Liebe zu seinen Nächsten und emotionale Führsorge scheinen dagegen vollkommen auf der Strecke zu bleiben.

Das Buch ist ein inneres Psychogramm einer seelisch verausgabten Frau. Mir blieb diese Frau das ganze Buch hindurch unnahbar. Ich habe ihre Qualen miterlebt, konnte mich jedoch nicht wirklich in sie hineinversetzen. Für mich blieben bis zuletzt einige Ungereimtheiten bestehen. Es wurden ausschließlich die negativen Seiten des Seelenlebens der Protagonistin aufgezeigt, als ob nie etwas positiv erfreuendes in deren Leben passiert wäre. Und welche Rolle hat die Mutter oder sonstige Verwandte im Leben der Frau gespielt? Gab es da nicht noch mehr Bezugspersonen oder Freunde? Insgesamt fand ich den Roman damit etwas eindimensional.

Das Titelbild passt gut zum Inhalt, auch wenn es mir nicht so wirklich zusagt. Aber genauso wie im Inhalt des Buches bleibt auch hier die wahre Person hinter einem verschwommenen Schatten verborgen.

Bewertung vom 09.02.2023
Gleißendes Licht
Sinan, Marc

Gleißendes Licht


sehr gut

Das Cover des Buches spricht mich überhaupt nicht an, es wirkt düster und karg, und erinnert an einen skandinavischen Krimi.

Inhaltlich wird eine reichhaltige und abwechslungsreiche Geschichte mit allen erdenklichen Höhen und Tiefen über die das Leben des Protagonisten Kahn und seiner Eltern und Großeltern die aus Armenien und der Türkei stammen erzählt. Thematisch fand ich die Schilderungen sehr interessant, teilweise eröffnet sich hier eine ganz fremde mitreisende Welt für den Leser. Die Kapitel zu den einzelnen Lebensabschnitten sind jedoch äußerst kurz gehalten, so dass das Geschehen eher an der Oberfläche kratzt und für mein Empfinden zu wenig in die Tiefe geht. Ich konnte mich trotz der sprachlichen Gewandtheit des Autors, der einen sehr poetischen Sprachstil verwendet und der inhaltlich interessanten Schilderungen nicht wirklich in die Personen hineinversetzen.

Fazit: Für meinen Geschmack hätte man das Buch deutlich ausweiten können und die einzelnen Stationen der handelnden Personen eingehender beschreiben können. Inhaltlich ist es jedoch sehr interessant, bereichernd und sprachlich schön geschrieben.

Bewertung vom 09.02.2023
Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1
Killick, Jennifer

Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover des Jugendromans finde ich sehr ansprechend. Das sich hier eine spannungsgeladene Geschichte finden lässt, kann man sich bei dem ersten Blick auf das Titelbild denken.

Eine scheinbar öde Klassenfahrt entwickelt sich zu einem überaus spannendem Horrortrip. Schon auf den ersten Seiten wird ein Mann vom Schulbus angefahren und liegt blutend auf der Straße. Auch die Ankunft in der Jugendherberge gestaltet sich seltsam. Die Klasse ist die erste hier überhaupt übernachtet, da sie erst vor kurzem eröffnet hat. Der Gastgeber verhält sich jedoch äußerst seltsam. Hier scheint so einiges nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Eine turbulente Geschichte nimmt ihren Lauf. Der Gruselfaktor kommt dabei sicher nicht zu kurz.

Sprachlich gestaltet sich der Roman äußerst humorvoll. Die zumeist flapsigen Sprüche von Lance und seinen Freunden und ihr herausforderndes Verhalten gegenüber ihren Lehrern passen perfekt zur Zielgruppe und laden ein ums andere mal zum Lachen ein.

Insgesamt ein sehr unterhaltsamen Buch mit einer schönen Mischung aus Grusel und Humor.

Bewertung vom 09.02.2023
Tatort Schrottplatz / Inspektor Salamander Bd.1
Grolik, Markus

Tatort Schrottplatz / Inspektor Salamander Bd.1


ausgezeichnet

Wie der Titel bereits verrät ist hier ein Salamander ein Detektiv. Sein Gehilfe ist eine Spinne. Zusammen haben sie ihr Hauptquartier in einer ausrangierten Waschmaschine auf einem Schrottplatz. Dieses Setting verspricht schon mal eine sehr kreative Geschichte.

Das Buch ist eine äußert gelungene Mischung aus Krimi und Komödie, aus Comic und Erzählung. Bei der Lösung eines neuen Falls gibt es jede Menge Spannung, aber auch der Humor kommt in diesem Buch keinesfalls zu kurz. Unterwegs mit den beiden Hauptakteuren treffen wir Frösche, Ameisen, Raupen, Hühner, Mäuse, Eichhörnchen und dergleichen. Äußert lustige Situationen mit ebenso witzigen Bildern fliegen beim Lesen geradezu an einem vorbei und man kann sich selbst als Erwachsener manchmal das Lachen nicht verkneifen.

Jede Seite ist gefüllt mit einem oder mehreren bunten Bildern die über die gesamte Seite reichen. Die Zeichnungen sind sehr kreativ und witzig. Kurze gut lesbare Texte machen es auch Leseanfängern leicht der Handlung aufmerksam zu folgen. Die vielen Sprechblasen ergänzen den Text.

Bewertung vom 09.02.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


sehr gut

Eine Familie flieht aus ihren Leben auf eine einsame Insel. Schafe, ein Hund und jede Menge Natur umgeben sie ab nun. Das Leben ist karg. Der Vater schweigsam.

Als Leser ist man mittenreingeworfen in das Geschehen. Wo und wann genau die Handlung spielt wird nicht näher erörtert. Eine melancholische Stimmung überdeckt alles.

Kurze Abschnitte gliedern das Buch. Der Roman insgesamt ist äußert kurz gehalten und lässt viel Spielraum für eigene Interpretationen und Gedanken. So wie der Sohn Hans, der vieles nicht versteht, kann man auch als Leser vieles nur erahnen, ohne es näher erklärt zu bekommen. Die Sprache ist poetisch und beschreibt das ganze Geschehen auf eine wunderbare Weise.

Das Cover soll wohl die Insel darstellen. Wie auch im Text bleibt diese auf dem Bild unnahbar zwischen dem wolkenbedeckten Himmel und dem glitzernden Wasser des Sees und strahlt zugleich eine Melancholie aus. Das Titelbild passt zwar sehr gut zum Inhalt des Romans, es gefällt mir jedoch nicht.

Insgesamt ein kurzes stilles Buch mit viel Poesie.