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Insel

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich schon durch das Cover angesprochen, das eine faszinierende Mischung aus romantischer Urlaubsstimmung und zugleich Düsternis hat, denn es zieht ein Unwetter auf.
Die Story erzählt kapitelweise und abwechselnd aus der Sicht der Mitreisenden über eine Segelboottour, die der erfolgreiche Anwalt Andreas seiner Frau Caroline zum Geschenk macht, da die Reise an den Ort ihrer Urlaube in der Kindheit gehen soll. Jedoch findet die Fahrt nicht als Fahrt zu zweit mit Skipper und Crew statt, sondern Andreas lädt auf die Fahrt, die Caroline als Wiederbelebung ihrer Ehe voller romantischer Vorstellungen im Kopf hatte, einen Mitarbeiter seiner Kanzlei und dessen Freundin ein. Als die angekündigte Partnerin des Skippers durch Krankheit nicht an der Fahrt teilnehmen kann, ist der Skipper, derjenige, dem alle bezüglich der Navigation etc. vertrauen müssen. Jeder Mitreisenenden hat einen anderen Grund mitzusegeln und auch andere Vorkenntnisse diesbezüglich. Auf engstem Raum treffen nun Menschen mit unterschiedlicher Motivation, die nicht freundschaftlich sondern in Abhängigkeitsverhältnissen miteinander verbunden sind, aufeinander.
Ein besonderer Roman
Die Autorin schafft es auf grandiose und unaufgeregte Art das Segeln als solches sowie die Atmosphäre, die an Bord herrscht, durch indirekte und direkte Hinweise darzustellen. Sie entblättert immer wieder ein Stück eine Figur und lässt viel Raum für Spekulation. Viele Sachen werden nur "anerzählt", doch was mich normalerweise stört, macht hier gerade den Reiz der Story aus. Ich erfahre Stückchenweise etwas persönliches von den Protagonisten, die viele unsympathische Seiten offenbaren. Ich empfinde Fassungslosigkeit und trotzdem auch Mitleid. Daneben steht teilweise im krassen Gegensatz die Schönheit der Natur. ich mag es, dass die Autorin ihrem Roman ein spezielles und offenes Ende gibt, denn ich werde die Protagonisten mit ihren sehr speziellen Hintergründen in Erinnerung behalten. Fünf Sterne

Bewertung vom 05.04.2023
Einfach leben / Glückstöchter Bd.1
Schuster, Stephanie

Einfach leben / Glückstöchter Bd.1


gut

Erster Teil einer Trilogie, in der viele losen Fäden und offene Fragen zurückbleiben
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und im Jahre 1910 ist Anna von Quast kurz vor der Volljährigkeit und wurde von ihrem verwitweten Vater und einer Gouvernanten großgezogen. Sie ist ebenfalls wie ihr Vater, der ein berühmter Botaniker ist und sich gerade eine Seidenraupenzucht zulegt, leidenschaftliche Pflanzen- und Naturliebhaberin. Die Idylle wird zerstört als für Anna urplötzlich der Vater ihr seine zukünftige Ehefrau vorstellt. In den 70ziger Jahren gibt es die junge Eva, die mit voller Leidenschaft Pharmazie studiert, als sie erfährt, dass sie adoptiert worden ist und sie das in eine tiefe Krise stürzt und sie ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellt.

Der Erzählstil der Autorin, die mir aus ihrer Wunderfrauen-Reihe bekannt ist, gefällt mir wieder sehr gut, jedoch mag ich die Sprünge, die innerhalb beider Zeitebenen entstehen nicht und ich vermisse manches an Erzählungen , was mir das Handeln der ProtagonistInnen begreiflicher gemacht hätte. Ich konnte Annas Vater überhaupt nicht in seinem Handeln verstehen, insbesondere da er das Wohl seiner Tochter so aus den Augen verloren hat und auch in Anna konnte ich mich nur bedingt hineinversetzen, obwohl mir das wesentlich leichter viel als das der Eva in der "Gegenwart", eine Zeit, die ich selbst erlebt habe, jedoch nicht in der Großstadt so wie Eva. Eva, die zielstrebige Studentin und der Familienmensch, verändert sich komplett. Einige Situationen werden sehr detailliert erzählt und zogen sich hin, anderes, was mich interessiert hätte, fehlte mir komplett.

Ich war sehr überrascht, wie sich die Geschichten entwickelt haben.Mir war das Ende hier zu abrupt und in Vergangenheit/Gegenwart gab es zu viele offene Fäden. Geschafft hat es die Autorin jedoch mich neugierig auf den nächsten Teil zu machen.

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Bewertung vom 05.04.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Sehr empfehlenswerter Thriller
Das Buch ist schon auf den ersten Blick ein Eyecatcher, denn die farbliche Gestaltung gepaart mit den in weiß sich optisch und haptisch absetzenden Buchstaben "schreit" geradezu es in die Hand zu nehmen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Buch nach dem Lesen keine Leserillen im Buchrücken aufweist, wie ich es sonst bei solchen dicken Büchern häufig erlebe. Der Thriller ist der Auftakt einer neuen Reihe und die Ermittler sind der berüchtigte Art Mayer sowie die Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski, die auf den ersten Blick grundverschieden wirken, doch auf sie auf den zweiten Blick einige Gemeinsamkeiten haben. Mir waren beide Figuren äußerst sympathisch und ich mochte es wie der Autor die Persönlichkeit seiner Figuren in die Story überall unaufdringlich mit einfließen ließ. Die Geschichte bzw.die Ermittlungen sind temporeich und spannend, zudem auf dem Opfer die Adresse des Bundeskanzlers geschrieben steht und Art Mayer ihn aus der Vergangenheit privat kennt. Ich fand es faszinierend zu lesen wie Ermittlungsarbeit abläuft, welche Machtspiele zwischen Kollegen ablaufen, welcher Druck von außen aufgebaut wird, welche Macht die Medien haben und was politische Situation ist. Die Dialoge sind ein weiterer Pluspunkt des Thrillers und ich fand es gut wie auch der aktuelle Zeitgeist aufgezeigt wird. Ich glaube fast, dass der fettgedruckte Satz hinten auf dem Buch " Wer den Thriller des Jahres sucht, muss Raabe lesen." zutrifft. Dieses Buch beinhaltet Spannung, faszinierende Figuren Kritik an der Gesellschaft und am System, stellt viele Fragen..... genialer Thriller und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil. Fünf Sterne

Bewertung vom 28.03.2023
Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1
Bergstedt, Susanne

Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Die 47-Jährige Telse, verwitwet, Mutter einer Studentin, verliert ihre Festanstellung als Journalistin in Hamburg und wird somit als freiberufliche Journalistin tätig. Durch Zufall trifft sie ihre ehemalige Kollegin und Freundin Wanda wieder, die ihr kostenlose Unterkunft in ihrem ausgebauten Gartenhaus in Schilksee an der Ostsee anbietet. Mit langsamen Eingewöhnen in die neue Umgebung ist es geh doch schlecht bestellt, da eine Grundschullehrerin, mit der Wanda befreundet ist, in der Ostsee zu Tode kommt und Wanda nicht glauben kann, dass es ein natürlicher Tod war. Sie engagiert Telse, um gemeinsam mit dieser Erkundigungen einzuziehen, dabei ist es von Vorteil, dass mit dem ermittelnden Kommissar, ihrem Nachbarn, befreundet ist.

Mich hat der Krimi großartig unterhalten. Die beiden Freundinnen sind einfach nur sympathisch und ich hatte sie vor Augen und ihre Stimmen im Ohr. Auch die anderen Personen der Geschichte könnte ich mir sehr gut vorstellen und allgemein waren die Szenen immer sehr bildhaft und atmosphärisch - egal, ob es um die wunderschöne Umgebung, Häuser, Segelboote Wohnungen, Schule, Essen etc. ging. Der Krimi hat mich insoweit sehr positiv überrascht, da ich ihn ein wenig seichter erwartet hätte, aber er durchaus auch kritische Töne anschlägt, ich die völlig falsche Fährte eingeschlagen habe und das Ende stimmig ist. Dazu wurden noch ein paar passende Weisheiten von Konfuzius eingestreut. Fünf Sterne für einen sehr unterhaltsamen Krimi !

Bewertung vom 02.03.2023
Mostviertler Grafen
Scharner, Helmut

Mostviertler Grafen


ausgezeichnet

Spannender Krimi mit viel Regionalflair und tollen Ermittlern
Der Krimi spielt im Mendlingtal in Niederösterreich, wo beim Schautriften eine männliche Leiche zwischen den Baumstämmen entdeckt wird. Schnell ist klar, dass es kein Unfall war. Die Ermittlungen nehmen Major Brandner und seine neue Kollegin die junge Inspektorin Lindner auf.

Der Autor beschreibt die Gegend sehr gut und als erstes musste ich mich durch Googeln vergewissern, ob meine Bilder, die bei mir im Kopf beim Lesen entstanden, mit der Realität übereinstimmen. Voller Faszination habe ich nicht nur Bilder gesehen,sondern auch noch historisches über die Region gelesen. Neugierig habe ich die Ermittlungsarbeit verfolgt, die interessant, spannend und zugleich mit humorvollen Untertönen glänzte. Es ging nicht nur um das Schmiedehandwerk, sondern auch um Neid und Eifersucht, sowie Klatsch und Tratsch auch eine Rolle spielten. Mir gefiel es auch, dass ich einen guten Einblick in das Privatleben der Ermittler erhielt und die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten wurde. Ein weiterer Pluspunkt ist neben dem sympathischen Ermittlerteam, dass das regionale Flair immer wieder durchscheint. Fünf Sterne und ich bin jetzt schon gespannt auf einen neuen Fall.

Bewertung vom 25.02.2023
In eigenen Händen
Sahlström, Cecilia

In eigenen Händen


weniger gut

Mir war der Roman zu konstruiert
Der Roman beginnt spannend und interessant, denn es geht um die Suche machen dem Mörder eines angesehenen Sozialarbeiters. Mit seiner Freundin, einer Medizinstudentin mit pakistanischen Wurzeln konnte er sich nur heimlich treffen, da ihre Eltern eine Beziehung mit einem Mann außerhalb ihres Kulturkreises abgelehnt hatten. Die Ermittlungen habe ich dann als sehr unstrukturiert wahrgenommen und ebenso nahm das Privatleben der Ermittler eine große Rolle ein, was mir meistens sehr gefällt, aber dieses Mal mich eher nervte. Obwohl ich zu Beginn dachte, dass ich wüsste, worum es bei dem Mord ging, war es am Ende alles ganz anders. Das fand ich einerseits positiv andererseits fand ich vieles sehr konstruiert. Ich vergebe deswegen nur zwei Sterne.

Bewertung vom 25.02.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


ausgezeichnet

Bewegender und spannender Island-Krimi
Schon das Cover des Krimis hat meine Aufmerksamkeit erregt, da der rote Titel "Verschwiegen" auf ein geheimnisvollen Fall hindeutet. Selten hat einTitel so gut die Thematik des Krimis getroffen wie dieser , denn es gab ganz viele Dinge die verschwiegen wurden und als diese nun ans Licht kommen, eine Lawine von Ereignissen ins Rollen bringen.Dies geschieht auf leise Art und mir gefiel der Erzählstil der Autorin, die immer wieder neue Puzzleteil hinzufügt. Die Figuren wie die Polizistin Elma, ihre Kollegen und auch die anderen "Menschen", die im Laufe der Ermittlungen in Erscheinung treten, haben mich überzeugt. Was es mit dem Tod der Frau am Leuchtturm auf sich hat, dies wird am Ende geklärt. Ich konnte mich sehr gut in die Situationen und die Gefühle der Menschen hineinversetzen. Nicht alles wird zu Ende erzählt, doch dadurch bleibt Raum für eigene Gedanken. Fünf Sterne

Bewertung vom 22.02.2023
Übertage
Ulaszewski, Klaus

Übertage


ausgezeichnet

Erste Liebe und das Erwachsenwerden
Der Roman "Übertage" von Klaus Ulaszewski erzählt von Mic, der 1976 mit 16 Jahren in der Nähe der Zeche Zollverein in Essen lebt und aufwächst, dort trifft er zufällig auf Luzi und sie wird seine erste Liebe. Luzi verschwindet genauso plötzlich aus seinem Leben, wie sie dort aufgetaucht ist. Der Autor schildert das damalige Umfeld, lässt das Flair der Zeit durch Erwähnung von Musik, Mode, politischer Ansichten, aber auch von Eis( ich hatte plötzlich auch Lust auf Cornetto) spürbar werden und insbesondere schafft er es Mics Seelenzustand, diese Unsicherheit auf die eigenen Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse einfühlsam darzustellen. Was für einen großen Einfluss das kurze Intermezzo mit Luzi auf Mics weiteres Leben gehabt hat, davon erzählt der Roman mit kurzen Ausschnitten aus weiteren Jahren bis 2019, wobei er ein offenes Ende hat. Der Autor erzählt leicht und tiefsinnig, sowie humorvoll und berührend zugleich. Fünf Sterne für diesen sehr authentisch wirkenden Roman über die erste Liebe und deren Auswirkungen für das weitere Leben.

Bewertung vom 15.01.2023
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

In Sellnitz trifft Fabienne ihre gehörlose Freundin die 19-jährige Lilli Sternberg nicht wie veraberedet am Strand an. Die letzte Spur von ihr ist eine mysteriöse Nachricht, die Fabienne auf ihrem Handy erhält und die ein Foto von einer im Sand hinterlassenen Nachricht zeigt, die auf den erst Blick nicht zuentschlüsseln ist. Der Hauptkommissar Tom Engelhardt durchsucht mit seinem Team die Gegend und nimmt die Ermittlungen auf. Aufgrund der codierten Nachricht bekommt er Hilfe von Kryptologin Mascha Krieger vom LKA.

Es ist ein sehr rasanter und kurzweiliger Thriller, denn die Kapitel sind kurz und die Ereignisse erfolgen Schlag für Schlag aufeinander. Die Figuren werden von der Autorin sehr gut beschrieben, doch kann ich oft nicht verstehen, warum sie so handeln, wie sie es machen. Während ich unbedingt wissen möchte, wo Lilli ist und was passiert ist, gehen die Ermittlungen in dieser Richtung nicht voran und stattdessen gibt es weitere Rätsel.
Ich vergebe für den Thriller vier Sterne, weil er sehr spannend ist, aber empfehlen kann ich dieses Buch nur denjenigen, die auch bereit sind, die nächsten beiden Teile zu lesen, da Teil 1 quasi eine Einleitung ist, aber keine Fragen beantwortet werden. Als Einzelbuch betrachtet würde ich zwei Sterne vergeben.

Bewertung vom 05.01.2023
Fahnenweihe
Eisenschenk, Karoline

Fahnenweihe


ausgezeichnet

Besonderer Krimi
Der emeritierte Geschichtsprofessor Gregor Cornelius empfindet das niederbayerische Dorf Neukirchen mittlerweile als seine zweite Heimat und während es in seiner Ehe kriselt, beschließt er sich dorthin zurückzuziehen und gleichzeitig die Festschrift des örtlichen Schützenvereins für die Fahnenweihe zu verfassen. Als er bei einem seiner Spaziergänge die Leiche der zukünftigen Fahnenbraut Elena Ziegler findet, gerät das Dorfleben aus dem Ruder und nicht nur die Polizei ermittelt, sondern auch Cornelius streckt seine Fühler aus.


Dieser Krimi sticht schon allein durch seine Seitenanzahl von über 553 aus der breiten Masse heraus und dazu ist jede Seite beste Unterhaltung pur. Aufgrund der großen Personenanzahl, die in diesem Buch eine Rolle spielen, wäre es mir ohne das Personenverzeichnis zu Beginn nicht möglich gewesen den Überblick zu behalten, doch mit diesem gelingt es mir. Mit jeder Seite bin ich selber mehr Teil des Dorflebens, kann mir die Menschen vorstellen und rätsele, wer Interesse am Tod von Elena haben könnte. Gewitzt hat die Autorin mich auf falsche Fährten gelenkt. Spannend und unterhaltsam, dafür fünf Sterne, obwohl diese noch zu wenig sind für diesen Krimi, der sich so wohltuend von der Masse anderer Krimis abhebt.