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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Conny
Wohnort: 
Annaberg
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2019
SCHWEIGEPFLICHT / Stockholm-Reihe Bd.1
Lapidus, Jens

SCHWEIGEPFLICHT / Stockholm-Reihe Bd.1


sehr gut

"Schweigepflicht" ist mit seinen 637 Seiten ein echter Wälzer und das aus gutem Grund: Jens Lapidus hat sein Werk vollgepackt mit Informationen und Charakteren. Vieles davon ist anfangs etwas schwer zugänglich, da die schwedischen Eigennamen alles andere als vertraut sind, zudem werden noch serbische Namen ins Spiel gebracht und da muss man manchmal etwas genauer lesen, um wen und welchen Ort es sich handelt.

Wenn man sich einmal reingefitzt hat, werden die Hauptcharaktere, Emelie (Neu-Juristin mit Prinzipien) und Teddy (der harte Kerl, mit Herz aus Gold) schnell sympathisch und fiebert mit beiden mit.
Ich persönlich mag, dass Lapidus so detailorientiert schreibt - das fehlt mir oft in anderen Thrillern - allerdings wird das so manchen Leser mit Fakten erschlagen oder sogar langweilen.

Auf jeden Fall ein spannender, etwas anderer Krimi, der für seinen Epilog aber einen Stern abgezogen bekommt, da ich Cliffhanger wie die Pest hasse und das andeutet, dass es sich auch hierbei wieder einmal um eine mehrteilige Serie handelt. Das scheint in dem Genre zur Epidemie zu werden.

Bewertung vom 17.03.2019
Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1
Brand, Christine

Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1


sehr gut

"bilnd" bildet den spannenden Auftakt zu einer Buchserie rund um die Journalistin Milla Nova. Dabei ist sie aber bei weitem nicht die einzige Protagonistin durch deren Augen wir der Geschichte folgen: da wären noch zwei Polizeikommisare, ein Blinder und eine Hochschwangere. Und genau diese Mischung macht das Buch erst lesenswert.
Denn ehrlich gesagt, habe ich mich anfangs durch die Kapitel mit Milla quälen müssen, weil alle anderen einfach viel interessanter und sympathischer waren. Mit dem Verlauf des Buches wurde es besser, aber trotzdem bin ich bis zum Schluss nicht ganz warm geworden mit Milla, die jetzt scheinbar eine ganze Buchserie schultern muss.

Der Fall rund um den Blinden, der der einzige Zeuge eines Verbrechens wurde, ist allerdings sehr spannend aufgebaut. Ich mochte die Verstrickungen und die teilweise zwielichtigen Nebenfiguren, sowie die Beschreibungen des Alltags der Hauptpersonen. Ungewöhnlich war, dass die Autorin sich sehr viele komplexe Themengebiete für ein einziges Buch ausgesucht hat. Diese sind teilweise ein wenig zu kurz gekommen, aber da es sich hier um eine Serie handelt, kann ich mir gut vorstellen, dass bestimmte Dinge später wieder zum Tragen kommen werden.

Kurzum: ein solider Krimi, der vielen gefallen dürfte.

Bewertung vom 17.01.2019
Alles, was du fürchtest
Swanson, Peter

Alles, was du fürchtest


ausgezeichnet

Der Inhaltsangabe nach, könnte es sich nicht um einen gewöhnlicheren Thriller handeln, aber "alles was du fürchtest" sticht aus der Masse heraus: statt einseitig vom Geschehen zu erfahren (wie das meist der Fall ist), kommt hier jede Hauptperson zum Zug und kann ihre oder seine Sicht der Dinge offenbaren. So werden viele Handlungsweisen, die auf Dritte merkwürdig und verdächtig wirken, klar und nachvollziehbar.

Eins sollte aber gesagt sein: dies ist kein Thriller, bei dem man bis auf die letzten zehn Seiten warten muss um den eher offensichtlichen Täter vorgesetzt zu bekommen.

Darum geht es hier nicht.

Viel mehr wurde Wert darauf gelegt alle Seiten zu beleuchten und zu zeigen, welche Motivation alle Hauptfiguren antreibt und das empfand ich als sehr erfrischend und spannend.

Bewertung vom 17.09.2018
Die Prophezeiung des magischen Steins
Rother, Stephan M.

Die Prophezeiung des magischen Steins


gut

Stephan M. Rother erfindet das Rad nicht neu in "die Prophezeiung des magischen Steins" - so ziemlich jedes Fantasy Werk, das in rückständigeren Zeiten spielt, Elben, Zwerge, Magier und Menschen einbaut, muss sich wohl oder übel mit dem großen "Herr der Ringe" Epos vergleichen lassen und auch hier liegt es irgendwie auf der Hand (und das nicht nur weil auf dem Cover ein riesiger Ring abgebildet ist).

Bevor ich mich aber in Vergleichen verliere, bei denen dieses Buch einfach keine Chance hat zu punkten, möchte ich mich auf die Dinge beschränken, die ich besser finde als in besagtem J.R.R.Tolkien Werk:

Dieses Buch ist kein Mehrteiler, sondern eine in sich geschlossene Geschichte. Nach 399 Seiten ist Schluss und das finde ich super. Wenn man weiß, dass eine Buchhreihe mit über 1000 Seiten auf einen wartet, ist das teilweise sehr abschreckend.
Die Ereignisse in "Die Prophezeiung" spielen außerdem in einem recht kurzem Zeitraum, was das ganze spannend macht, da man ein wenig das Gefühl bekommt "in Echtzeit" zu lesen.
Es gibt sehr viele Kapitel (unnumeriert und ohne Titel), in denen mitunter auch die Perspektive gewechselt wird - das macht es nicht nur interessant, es bietet auch genug Möglichkeiten eine Lesepause einzulegen ohne mitten in einer Szene pausieren zu müssen.
Wie bei vielen Young Adult Büchern, gibt es auch hier eine Liebesgeschichte, allerdings wird die nie zu kitschig und ist gut in die Handlung eingearbeitet.

Fazit: "Die Prophezeiung des Steins" ist ein wirklich solides Fantasy Buch mit guten Charakteren und einer durchdachten Handlung.

Bewertung vom 15.07.2018
Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
Douglas, Claire

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit


ausgezeichnet

"Missing" ist endlich wieder ein Buch, bei dem man genug Informationen bekommt um wirklich zum Grübeln angeregt zuwerden. Oftmals werden in Krimis ja Details vorenthalten um die Enthüllung am Ende noch schockierender zu machen oder es ist von Anfang an komplett offensichtlich wie das Ganze ausgehen wird - hier hatte ich bis zum Ende verschiedene Vermutungen, wer denn letztlich verantwortlich für den Tod von Sophie war. Kurzum: ich fand es super mal wieder "miträtseln" zu können.

Geschrieben ist das Buch auch sehr angenehm: in jedem Kapitel wird der Blickwinkel gewechselt - von Frankie im Jetzt geht es zu Sophie im Damals und dann wieder zurück. Das macht es nicht nur spannend, sondern unterteilt das Buch auch geschickt in 40 handliche Kapitel, die es leicht machen auch mal einen Absatz zu finden um das Buch aus der Hand zu legen.

Für mich eine absolute Empfehlung, vor allem als Reise- oder Handtaschenlektüre.

Bewertung vom 14.05.2018
Blutschatten / Sunday Night Bd.1
Reichs, Kathy

Blutschatten / Sunday Night Bd.1


sehr gut

Ich bin Kathy Reichs Neuling und "Blutschatten" war mein erster Roman von ihr. Meine Einschätzung: der erste Fall von Ermittlerin Sunday Night ist ein solider massenkompatibler Krimi. Weder furchtbar geschrieben, noch herausragend.

Auf 395 Seiten ist man komplett an der Seite von Sunday und kann so den Fall ohne Lücken verfolgen. Gegliedert ist das Buch in 36 Kapitel und bietet so genügend Gelegenheiten um das Buch auch mal zur Seite zu legen. Die Handlung ist einfach zu verfolgen (vielleicht etwas zu einfach) und auch die Sprache ist eher schlicht (keine Fachbegriffe etc).

Kurzum: ein kurzweiliges Lesevergnügen für Krimifans und wegen der schönen gebundenen Ausgabe auch ein ideales Buch zum verschenken.

Bewertung vom 16.01.2018
Angstmörder / Nicholas Meller Bd.1
Stassen, Lorenz

Angstmörder / Nicholas Meller Bd.1


ausgezeichnet

Zugegeben der Titel, klang für mich nicht besonders vielversprechend und eher plump, aber der Roman hat mich wirklich überzeugt: spannend, interessante Charaktere, und selbst die Randfiguren wirken glaubhaft und nicht nur wie belangloses "Füllmaterial".

Das Buch ist außerdem gut gegliedert in 52 Kapitel (auf 350 Seiten), sodass man auch ganz leicht Leseabschnitte finden kann.

Für Krimi-Fans eine absolute Empfehlung! Die Geschichte ist durchdacht und vor allem schafft es der Autor, ein "gutes" Ende zu schreiben, das nicht auf den letzten beiden Seiten irrsinnig herbeigeführt wird, wie das leider öfter der Fall ist in dem Genre.

Bewertung vom 11.09.2017
Das erste Opfer / Oxen Bd.1
Jensen, Jens Henrik

Das erste Opfer / Oxen Bd.1


gut

Ein "Meilenstein der dänischen Kriminalliteratur" prangt auf dem Umschlag des ersten Bandes von "Oxen". Große Worte, die mich leider in die falsche Erwartungshaltung gebracht haben.
"Oxen" ist aber keineswegs ein schlechtes Buch, der Protagonist (jener Herr Oxen) ist interessant, ein Typ, der in seinem Leben, von Krieg über Ehe bis hin zu Ehekrieg alles erlebt hat und den man jetzt am ehesten als Aussteiger bezeichnen würde. Und genau diesem Typ, der nur in Ruhe gelassen werden will, versucht jemand ein Verbrechen anzuhängen.

Das Buch ist spannend, gut gegliedert und vor allem gut geschrieben, aber nicht unähnlich zahlreicher anderer Krimi-Thriller. Ich kann mir allerdings sehr gut vorstellen, dass mit dem nächsten Band die Geschichte um Oxen noch interessanter wird und spannender, da der erste Band bereits die Basis geschaffen hat für einen wirklich guten und in Erinnerung-bleibenden Protagonisten.

Bewertung vom 16.07.2017
Die Moortochter  (Restauflage)
Dionne, Karen

Die Moortochter (Restauflage)


ausgezeichnet

Ein Mädchen wird entführt, verschleppt und bald schwanger. Doch anders als man jetzt annehmen könnte, geht es in dieser Geschichte nicht um die Entführte - ihr Leid, ihre Ängste und Sorgen - sondern um das Kind, das sie in Gefangenschaft zur Welt bringt.
Für Helena, die Tochter, die aus dieser Zwangsgemeinschaft entsteht, ist das Leben jedoch alles andere als schrecklich. Sie ist ein Kind, das die Natur liebt und auch den Vater, der ihr über die Jahre alles beigebracht hat, um in ihr zu überleben.

Ich war sehr überrascht von dem Roman, der andere Wege einschlägt, als die meisten Psychothriller. Vielmehr geht es hier um ein Kräftemessen, eine Jagd, ein todernstes Spiel zwischen zwei Menschen, die sich in und auswendig kennen und sich in nichts nachstehen. Es gibt keine klassische Täter-Opfer-Beziehung was die Handlung umso aufregender macht.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben und mit dem Märchen von der "Tochter des Moorkönigs" von Hans Christian Andersen untermalt; wirklich abwechslungsreich und ohne langweilige Passagen.
380 Seiten Geschichte, die ich nur ungern aus der Hand genommen habe.

Bewertung vom 02.01.2017
Das Walmesser
Neilson, C. R.

Das Walmesser


ausgezeichnet

Die Geschichte rund um John Callum, der seiner Vergangenheit versucht auf entlegenen Inseln zu entfliehen, ist wirklich fesselnd von Anfang bis Ende. Sein Neustart liest sich perfekt - die neuen Bekanntschaften, bald Freunde, bald Feinde - man fühlt sich John irgendwie verbunden, man fühlt mit ihm und hat das Gefühl ihn zu verstehen.
..und dann passiert ein Mord, der den Zugezogenen in schlechtem Licht da stehen lässt und eine neue Dynamik entsteht um ihn herum und auch diese konnte ich 100%ig nachfühlen auch ohne auf vom Festland abgeschnittenen Inseln festzusitzen (die jenigen, die spät auf Dörfer ziehen oder auch schon lange insolchen wohnen, werden sicher auch keine Mühe haben sich einzufühlen).

Ich habe mich an keiner Stelle des Buches gelangweilt gefühlt, und war positiv überrascht vom Ende. Viele Thriller/Krimis lassen sich doch zu schnell in die Karten blicken, nicht so "das Walmesser". Ich habe mitgeraten, lag falsch und trotzdem war alles in sich schlüssig. Und nicht nur das: trotz dass es sich um einen Krimi handelt, weckt das Buch FERNWEH! Die Landschaften sind ungeschönt beschrieben und trotzdem einladend, die Fremde Sprache ist gut eingebaut und bremst das Lesetempo nicht (das ist wirklich eine Kunst) und selbst im Umschlag des Buches ist noch eine Karte der Umgebung um sich alles noch besser vorstellen zu können.

Für Krimifans, Reisefans, Thrillerliebhaber und Menschen, die einfach gern gute Bücher lesen.