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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1050 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


weniger gut

Kleine Handlung im großen Setting
Mit diesem Buch hat die Autorin leider keine spannende historische Fantasy abgeliefert, wie ich zunächst gehofft hatte, sondern einen zähen Roman ohne wirkliches World- und Charakterprofil. Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Die Hausangestellte Luzia kann sich durch kleine aufgesagte oder gesungene Reime ihre Arbeit erleichtern und mal eben ein verbranntes Brot wieder genießbar machen oder ihr nicht vorhandenes Verhandlungsgeschick auf dem Markt kompensieren, indem sie aus den Eiern im Korb ein paar mehr macht. Ihre Hausherrin erwischt sie dabei, will vor anderen Bekannten damit angeben und macht damit Personen auf sich aufmerksam, welche die Magie nutzen wollen, um sich beim König einzuschmeicheln.
Das Ganze spielt im 16. Jahrhundert in Spanien. Schon vor dem Hintergrund der kirchlichen Gegebenheiten fand ich das Zurschaustellen der magischen Fertigkeiten äussert dümmlich, aber die Leute schienen keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass Luzias Gabe als Teufelswerk verurteilt werden könnte. Hinzu kommt eine weitere Person mit magischem Hintergrund, der Vertraute ihres neuen Gönners und Namensgeber des Romans, in welchen Luzia sich natürlich verliebt, damit die Story funktioniert.
Nachdem Luzia bereits zu Beginn diesen in meinen Augen dümmlich-naiven Start hinlegte ging es leider nur minderspannend weiter. Letztendlich ließe sich die Handlung auf wenigen Seiten zusammenfassen, das Ganze wurde nur aufgebläht durch viele Überlegungen, Erinnerungen und Erzählungen, wodurch es den Anschein hatte, es würde mehr geschehen. Für historische Fantasy bot mir die Autorin deutlich zu wenig historische Details, die paar Kleiderbeschreibungen rissen da nichts raus und die politischen Hintergründe verblieben unter ferner liefen. Es gab keine Szene, in welcher ich das Gefühl hatte, ich könnte mich jetzt komplett hineindenken, es fehlte einfach zuviel Worldbuildung. Auch die emotionale Basis der Charaktere blieb sehr blass. Tagelang im Kerker, Folter inklusive, aber was macht das mit den Leuten? Egal, wird nicht drauf eingegangen. Das einzig emotionale, worauf die Autorin sich konzentriert hat, war Luzias Liebessäuselei dem Vertrauten gegenüber. Und selbst das konnte mich nicht überzeugen. Das Ende war dann überzogene Fantasy pur, da entstanden plötzlich magische Super-Fähigkeiten, welche weder mit dem Kinderkram zu Beginn vergleichbar waren noch auch nur ansatzweise erklärt wurden.
Ich weiß, die Autorin kann es deutlich besser. Diesen Roman kann ich von ihr leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 30.04.2024
Die Nacht der Königinnen
Handel, Christian

Die Nacht der Königinnen


ausgezeichnet

Tödliche Königsspiele
Königliche Ränkespiele sind zuweilen tödlich. Das weiß auch König Gideon, der sich vor kurzem den ihm rechtmäßig zustehenden Thron zurückerobert hat. Darüber ist das Volk ebenso unglücklich wie über seinen neuesten Befehl: Alle adligen Mädchen im heiratsfähigen Alter sollen zur Brautschau an den Hof kommen, ohne Ausnahme. Für die etwas burschikosere Alixandra bedeutet dies einen Crashkurs in höfischem Benehmen und dann bloß nicht dem König positiv auffallen, damit sie schnell wieder nach Hause kann. Natürlich bleibt es nicht bei einem harmlosen Zusammentreffen samt Ballabend, dann gäbe es dieses Buch nicht.
Gleich vorweg: An diesem Buch habe ich einfach alles geliebt! Es geht schon zu Beginn los, als Alix sich im Bogenschießen übt und so gar nicht zur Ballkleid- und Gossip-Fraktion gehört. Dann die Szenen im Königshaus, die unheimlichen Details sowie die erschütternden Hintergründe zu König Gideon und dessen Familie. Mehrfach hab ich überlegt, ob er nur Opfer, oder auch vom Opfer zum Monster in Menschengestalt wurde, wodurch die Handlung sich lange Zeit gewisse Geheimnisse bewahrte. Natürlich gibt es auch so manche Überraschungen und ja, gefährlich wird es ebenfalls. Szenen, in welchen Alix mehrfach ihren Mut beweisen kann und an ihren Aufgaben wächst. Auch die anderen Mädchen, welche zu Hofe geladen wurden, bieten ein Potpourri an Charakteren, unter denen sich Freundin und Feindin schon bald herauskristallisieren. Und Verbündete kann Alix an ihrer Seite gebrauchen, denn die Spielzüge des Königs sind unvorhersehbar.
Wer hier auf romantischen Ballkitsch hofft könnte enttäuscht sein, allen anderen wünsche ich spannende Lesestunden mit diesem herrlichen Buch voller Wendungen, vielfältiger Charaktere und einer überzeugenden Protagonistin.

Bewertung vom 30.04.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

So geht Spannung!
Schon als ich das erste Mal die Beschreibung zum Buch las wusste ich, das Buch kann nur gut sein. Und meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Gleich zu Beginn lässt der Autor die junge Journalistin Sofia durch Buenos Aires jagen. Der Schutz in der Britischen Botschaft währt nicht lange, ein paar Bombenangriffe kommen dazwischen. Zu ihrem Glück ist auch Jayden vor Ort, offiziell als Praktikant in der Poststelle, inoffiziell Mitglied der Last Line of Defense, Team Omega. Dank seiner Profiausbildung gelingt den beiden die Flucht, doch die Verfolger sind mächtig und ihnen schnell auf der Spur.
Erzählt wird die Handlung in zwei Zeitsträngen, welche beide auf ihre Weise unterhaltsam sind. Während man Sofia und Jayden auf ihrer Flucht begleitet, erfährt man nebenbei, wie das Team Omega gebildet wurde, wie Jayden rekrutiert und mit seinen Teammitgliedern Leonarda alias Lenny und Erik ausgebildet wurde. Und was es mit der Last Line of Defense überhaupt auf sich hat, von der kaum jemand weiß.
Das Agenten-Feeling ist hoch, Spannung und Unterhaltung ebenfalls. Es gibt so manch überraschende Wendungen, einige davon tödlich. Langweilig wurd es mir beim Lesen nie, Längen gibt es auch keine. Ganz im Gegenteil, das Buch ist der reinste Pageturner und ich fiebere der Fortsetzung jetzt schon entgegen. Eine absolute Lese-Empfehlung!

Bewertung vom 29.04.2024
Die Letzte der Sturmkrallen / Kings & Thieves Bd.1
Kim, Sophie

Die Letzte der Sturmkrallen / Kings & Thieves Bd.1


gut

Koreanische Assassine spielt ein Spiel auf Leben und Tod
Die noch recht junge Diebin und Auftragskillerin Lina wird von der Gruppe der Schwarzkraniche gezwungen, für diese unter niederen Bedingungen zu arbeiten. Bei einem ihrer Aufträge wird ein Dokkaebi-Artefakt zerstört. Der Anführer der Dokkaebi erscheint daraufhin im Reich der Sterblichen und holt sowohl den Anführer der Schwarzkraniche als auch Lina zu sich in sein Reich. Dort bietet er Lina ein Spiel an: Entweder schafft sie es, ihn, den König der Dokkaebi, innerhalb von 14 Tagen zu töten und kann wieder zurück zu den Menschen. Oder sie bezahlt mit ihrem Leben. Lina lässt sich auf das Spiel ein, doch wie tötet man einen Unsterblichen?
Koreanische Mythologie, weibliche Assassine (koreanisch: Amsalja), das Reich der Dokkaebi (eine Art menschenähnlicher Kobold), dazu das ausdrucksstarke Cover: Ja, das war ein Buch, welches ich unbedingt lesen wollte. Das Buch fing auch wirklich gut an, ließ nur leider mit der Zeit einfach darin nach, mich noch wirklich packen zu können. Die Grundidee ist klasse, die magischen Elemente ebenfalls, der Anfang sowieso, nur mit der Zeit verschob sich das Ganze zusehends auf eine doch recht vorhersehbare Charakterentwicklung, wirkliche Überraschungen blieben aus. Selbst die große Wendung, ja, die hab ich einfach viel zu früh bereits vorausgeahnt, als dass ich noch überrascht gewesen wäre. Zudem konnte ich irgendwann mit der Protagonistin nichts mehr anfangen, sie behauptete viel zu häufig, wie kampferfahren und gefährlich sie sei, ließ jedoch keine überzeugenden Taten für sie sprechen. Und zum Finale hin, sorry, das war mir zu heroisch-überzogen, um noch ansatzweise glaubhaft zu sein. Und das ärgert mich, weil die Idee soviel Potential bot, und dann wurd aus der toughen Diebin nur eine naive Angeberin ohne wirkliche Pläne. So schade. Auch das Worldbuildung hätte noch etwas umfangreicher ausfallen dürfen, die Palastküche fand ich jetzt nur minderspannend.
Starke Idee, fängt stark an, lässt stark nach.

Bewertung vom 29.04.2024
Valentina Amor. All you need is love (oder so)
Kempen, Sarah M.

Valentina Amor. All you need is love (oder so)


ausgezeichnet

Eine göttliche Liebeskomödie
Liebeskummer-Alarm im Hause Amor: Der Gott der Liebe versumpft lieber im Plüschbademantel auf dem Sofa und zieht sich Liebesschnulzen rein, statt weiterhin Menschen zu verlieben. Eine Katastrophe in den Augen seiner Mutter Aphrodite. Die Chance für Tochter Valentina, sich vor Großmutter Aphrodite zu beweisen und endlich die Ausbildung zur Liebesgöttin anzutreten. Ihre Aufgabe: Zwei Teenager miteinander zu verlieben. Nichts leichter als das, Pfeileschießen kann Valentina. Zudem ist sie voll ausgerüstet mit dem Wissen aus sämtlichen Liebesschnulzen. Kann ja nur schiefgehen!
Valentina ist schon ein aussergewöhnlicher Charakter: Liebenswert und übereifrig, aber von Zwischenmenschlichem hat sie Null Ahnung. Entsprechend eckt sie an ihrem ersten Tag als Neue an der High School auch überall an und wird binnen kürzester Zeit als Freak abgestempelt. Dabei hat sie nur etwas zu direkt nachgefragt. Und das ist nicht das einzige, was alles schiefläuft. Zum Glück erhält sie bald unerwartet Hilfe in Sachen Menschsein, dennoch entpuppt sich dieser simple Auftrag als schwieriger als zunächst erwartet.
Schmunzeln, mitfiebern, schmunzeln, der Roman ist herrlich chaotisch lustig. Schon die Beschreibung zu Beginn, wie es im Hause Amor zugeht (ich verrate keine Details), hat sofort Lust auf mehr gemacht. Dass Valentina so überhaupt keine Ahnung von Kommunikation unter Jugendlichen hat erstaunte mich schon etwas, da sie doch sämtliche Liebesgeschichten geschaut und gelesen haben will. Andererseits macht grad dieses Manko die Geschichte so überaus lustig und liebenswert. Zudem gefiel mir, wie die Jugendlichen auf ihre Art zusammenhalten und Valentina in diese Clique nach und nach hineinwächst. Und ihr besonderer Sidekick sollte auch noch erwähnt werden.
Eine fantastisches Buch voller Liebe und Humor.

Bewertung vom 29.04.2024
Becoming Megan
Wekwerth, Rainer;Wekwerth, Anna

Becoming Megan


gut

Kurzweiliger Identitätstausch-Thriller
Kat ist tot. Autounfall. Nach 6 Jahren erwacht sie jedoch in einem fremden Körper. Dem Körper von Megan Taylor. Und wird von ihrem vermeintlichen Retter, Dr. White, nun erpresst, deren Stiefbruder Noah Taylor zu ermorden. Mit dem Ziel, dessen Konzernvermögen als letzte Familienangehörige zu erben und Dr. White für dessen Forschungsvorhaben zu vermachen.
Missbrauch von Futuretech, Identitätstausch, geheime Machenschaften, all das bietet der Roman und noch einiges mehr. Nach einem Crashkurs in Becoming Megan wird Kat in Megans Körper auf Noah losgelassen. Der Wandel von der durchschnittlichen Schülerin zur Snobista ist nicht einfach, einen Menschen zu ermorden noch viel weniger. Dennoch mach Kat ihren Job erstaunlich gut, selbst als es darum geht, frühere Freundinnen zu überzeugen. Das Dilemma beginnt, als Kat sich in Noah verliebt, und nun weder sein Leben noch das ihrer früheren Schwester aufs Spiel setzen will.
Ein spannender Jugendthriller mit einem mächtigen Feind, der über Leichen geht. So einige Male hätt ich mir gewünscht, Kat würde ein wenig mehr Fragen stellen statt den erwzungenen Identitätswandel so schnell anzunehmen. Die Probleme, sich als völlig neue Person auszugeben, wurden gut dargestellt, der gemeinsame Kampf gegen Dr. White entpuppte sich als Mischung aus Pageturner und unglaubwürdig. Insgesamt ist das Buch eher kurzweilig und durch die kurz gehaltenen Kapitel schnell zu lesen. Manches bleibt eher oberflächlich, so richtig komplex gestaltet sich die Handlung nicht, unterhaltend ist das Buch dennoch.

Bewertung vom 29.04.2024
New Dragon City - Ein Junge. Ein Drache. Eine verbotene Freundschaft
Mancusi, Mari

New Dragon City - Ein Junge. Ein Drache. Eine verbotene Freundschaft


ausgezeichnet

Krieg oder Frieden mit den Drachen?
Noah lebt in einer Welt, in der seit fünf Jahren die Menschheit in ständiger Angst vor Angriffen durch die Drachen leben. Während der winterlichen Drachenruhe leben die Menschen in den völlig zerstörten Städten, während des restlichen Jahres verschanzen sich viele unter der Erde oder versuchen, als Einzelgänger zwischen den Ruinen zu überleben. Dieses Jahr trifft Noah auf ein kleines Drachenmädchen. Bei beiden siegt das Mitgefühl, beide helfen sich gegenseitig und legen somit den Grundstein für gewichtige Veränderungen zwischen Mensch und Drache.
Die Szenen zwischen Mensch und Drache sind wirklich beeindruckend, insbesondere wenn die Drachen durch die Häuserschluchten jagen. Mit dem Aufeinandertreffen der beiden Kinder, Noah und das Drachenmädchen, beginnt zugleich eine Perspektive aus Drachensicht, welche für so manche Überraschung sorgt. Generell geht es im Buch um gewaltige Vorurteile und daraus resultierenden Hass, um Vertrauen und Vertrauensvorschuss, ums gegenseitige Helfen und um ganz viel Mut. Was den Mut betrifft haben die Kinder hier natürlich die Nase vorn, während die Erwachsenen bei Mensch und Drache entweder zu denen gehören, die offen für neue Perspektiven sind oder lieber an alten Denkweisen festhalten. Was auch Noah sowie das Drachenmädchen manchmal vor besondere Herausforderungen stellt.
Ein starkes Abenteuer für alle Drachenfans!

Bewertung vom 29.04.2024
Das Erbe der Macht - Band 37: Vor dem Ende der Ewigkeit (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht - Band 37: Vor dem Ende der Ewigkeit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zeitmagie und die Welt der Phönixe
Der Kampf gegen Merlin sowie die Kreaturen des Anbeginns geht in die nächste Runde. Das Beste wäre natürlich, den magischen Wall zu zerstören, was an sich schon eine gewaltige Aufgabe wäre. Leider hängen jedoch die Leben aller Unsterblichen an der Existenz des Walls: kein Wall, keine Unsterblichen mehr. Dumm nur, dass Max ebenfalls ein Unterblicher ist. Zudem hat Merlin noch einen weiteren Feind auf die Welt losgelassen, der einer neuen Art der Bekämpfung bedarf.
Auch diesmal müssen unsere Freunde sich wieder aufteilen, um mehrere Probleme zugleich zu bewältigen. Während die einen die Lösung in der Zeitreise suchen, sind die anderen unterwegs, um das Rätsel hinter den Unsterblichen zu lösen.
Beide Zeitstränge sind überaus spannend und zum Glück angenehm im Wechsel geschrieben. Bei der Zeitreisegruppe gefiel mir, dass ein neuer Charakter hinzukam, welcher mit einigen Überraschungen überzeugen konnte. Von mordsgefährlicher Spannung mal ganz abgesehen. Die Wall-Reisegruppe hatte eher so den abenteuerlichen Part mit so manchen Aha-Momenten, als plötzlich so einiges aus der Serie näher beleuchtet und einige Geheimnisse geknackt wurden. Ebenfalls überaus spannend und der ersten Gruppe in nichts nachstehend. Emotional allemal, weil es nicht nur lebensgefährlich wird, sondern auch die Leben der Unsterblichen auf dem Spiel stehen.
Eine sehr geniale Folge!

Bewertung vom 29.04.2024
Song of the Witch
Jensen, Danielle L.

Song of the Witch


sehr gut

Trolle mal unerwartet anders
Der Albtraum einer jeden jungen Frau erwischt Cécile an ihrem siebzehnten Geburtstag: Entführt und für Gold als Braut verschachert, findet sie sich plötzlich im unterirdischen Königreich Trollus wieder, dem Reich der als grausam geltenden Trolle. Ihr Zwangsgemahl ist niemand anderes als der Kronprinz selbst, welcher durch diese Bindung das Reich der Trolle gemäß einer Prophezeiung von dem Fluch erlösen soll, unter dem Berg eingesperrt zu leben. Doch nicht alles ist so, wie es zunächst den Anschein hat. Je mehr Cécile sich für die Politik und Geschichte der Trolle und dem sie beherrschenden Fluch interessiert, desto mehr erhält sie Einblicke hinter die Fassaden dieser Welt. Und kommt einem Geheimnis auf die Spur, welches sie selbst betrifft. Und schon bald liegt das Schicksal der Trolle sowie der Menschen des Landes auch in ihren Händen.
Song of the Witch ist definitiv ein Buch, welches ich so nicht erwartet hatte. Die Welt der Trolle ist alles andere als plump und grob, vielmehr ist Prinz Tristan sogar ein recht gutaussehender junger Mann, pardon, Troll. Neben der besonderen Trollmagie, welche es im Roman gemeinsam mit Cécile zu entdecken gilt, nehmen trollpolitische Themen und Pläne nach und nach einen gewichtigen Raum ein. Tatsächlich gab es sowohl unter den Menschen wie auch unter den Trollen so einige, welche mir beim Lesen recht sympathisch wurden. Cécile überzeugt durch einen starken und intelligenten Charakter, die sich tatsächlich recht gut den Gegebenheiten anpasst. In der kurzen Zeit jedoch von großer Liebe zu Tristan zu schwärmen empfand ich hingegen als etwas zu verfrüht und wohl eher dazu gedacht, alles etwas dramatischer gestalten zu können.
Stilistisch hat sich die Autorin an mancher Stelle Zeit gelassen, die Welt etwas eingehender auf die Leserschaft wirken zu lassen. Mal ganz angenehm, nicht durch die Handlung gejagt zu werden. Die wechselnden Perspektiven, mal aus Céciles und mal aus Tristans Sicht, runden das Ganze gekonnt ab.
Bis auf einige Längen und für meinen Geschmack zu verfrühte Liebesschwüre ein wirklich gelungenes Buch, Überraschungen inklusive. In der vorderen Klappe des Prints ist eine dreidimensionale Karte des Königreichs Trollus zu finden. Ebenso passt das Cover mit dem Wasserfall sehr schön zur Handlung.

Bewertung vom 21.04.2024
Der Meister der siebten Familie / Magische Bilder Bd.2
El-Bahay, Akram

Der Meister der siebten Familie / Magische Bilder Bd.2


ausgezeichnet

Meisterhafte Fortsetzung
Mit dem zweiten Band der Dilogie hat es der Autor tatsächlich geschafft, das spannende Abenteuer auf ein noch höheres Spannungslevel anzuheben. Das Finden der magischen Bilder, in welchen die Meister der sechs magischen Familien gefangen sind, ist weiterhin primäres Ziel der Freunde Art, Wu und Amin. Nicht zu vergessen das sprechende Radio, welches stets mit hilfreichen Informationen aufwarten kann, wenn man es nur lässt. Zu den erschwerten Bedingungen, zu den Bildern zu gelangen, gesellen sich verstärktes Misstrauen und Ablehnung in den eigenen magischen Reihen hinzu. Ebenso kommt ihnen der machtgierige Nicéphore mit seinen Grauen immer näher und es sieht schon bald gefährlich danach aus, dass er sein Ziel vielleicht doch noch erreichen könnte.
Was für ein Abenteuer! Auch diesmal habe ich das Feuerwerk an fantastischen Ideen, magischen Wesen und gefährlichen Situationen mit Begeisterung gelesen und über die lustigen Details geschmunzelt, welche die Spannung immer wieder gekonnt auflockerten und mich daran erinnerten, beim Lesen das Atmen nicht zu vergessen. Sehr gelungen fand ich auch die familiären Hintergründe zu Wu und Art sowie die Ideen des Autors, um Art und seine Freunde aus schier auswegslos scheinenden Situationen zu retten. Woran mein Lieblings-Sidekick, das Radio, nicht so ganz unbeteiligt war.
Ein grandioses Ende eines überaus spannenden Fantasy-Abenteuers! Ich empfehle, zum besseren Verständnis zuvor den ersten Band zu lesen.