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rem member
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munich

Bewertungen

Insgesamt 332 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2023
Eine Dame mit Geheimnissen / Lilienpalais Bd.4
Conrad, Hannah

Eine Dame mit Geheimnissen / Lilienpalais Bd.4


ausgezeichnet

Eine Gouvernante startet durch

München im Jahre 1827 - Nanette, die Gouvernante der von Seybachs hat einiges zu verbergen. Neben den wohlwollenden Pflichten ihren Schützlingen gegenüber, verfolgt sie auch unerschrocken eigene Interessen, um ihre Zukunft zu sichern. Denn sobald der flügge gewordene Nachwuchs des Grafen glücklich verheiratet worden ist, sind die Tage der Gouvernante im Palais gezählt. Ihre größte Widersacherin im Palais, ist die alte Gräfin Henriette, die es kaum erwarten kann, sie endlich loszuwerden! Umtriebig wie Nanette ist, stehen ihr dennoch einige Alternativen offen, denn hinter ihrer unscheinbaren grauen Erscheinung lodert ein Feuer und es verbirgt sich ein großes Geheimnis!

“Eine Dame mit Geheimnissen”, ist ein treffender Titel für die 4. Folge der Romanserie “Das Lilienpalais” von Autorin Hannah Conrad, ein Pseudonym, hinter dem sich das Autorinnenquartett Monika Pfundmeier, Frieda Bergmann, Laila El Omari und Persephone Haadis verbirgt.
Ohne Vorkenntnisse bin ich in die Serie eingestiegen, war augenblicklich fasziniert von ihren interessanten Charakteren und als Münchnerin natürlich auch vom Münchner Background der Geschichte. Der historische Roman, spielt wie erwähnt in der bayrischen Hauptstadt, zurzeit König Ludwig I. und dreht sich um das Leben einer adeligen Familie samt ihrer Entourage. Diese vierte Folge widmet sich hauptsächlich der Gouvernante Nanette, die einen ziemlichen Berg an Geheimnissen mit sich herumträgt. Hinter dieser Figur verbirgt sich eine interessantes Schicksal, daher kann man das Buch kaum aus der Hand legen, bis alle Heimlichkeiten ergründet sind. Der Schreibstil gefällt mir sehr, die Geschichte ist voller prickelnder Gefühle, dazu gesellt sich subtiler Humor und etwas Geheimnisvolles, Rätselhaftes. Nanette zieht durch die Stadt und mit ihr entdeckt man das historische München ganz neu in seiner alten Pracht.
Das hübsch gestaltete Cover passt ganz hervorragend zum historischen Roman. Ganz wunderbar finde ich auch den historischen Stadtplan von München im Innencover, sowie sehr hilfreich den Personenüberblick zu Beginn des Buches.

Mein Fazit:
Bin begeistert von Location, Art und Ausführung dieser Serie und werde mir mit Sicherheit auch all die Vorgängerbände gönnen, auf die ich wirklich gespannt bin. Vielleicht vergleichbar mit einer Art “Bridgerton” (oute mich als Fan;), das in München stattfindet, daher genau mein Ding, einfach grandios!

Bewertung vom 11.08.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

Anna und Fritz sind ein großartiges Team

München 1914
Auf dem Seziertisch der Münchner Gerichtsmedizin landet ein Säugling, tot aufgefunden in einem Schwabinger Hinterhof. Was ist dort geschehen und wo ist die Mutter des Babys abgeblieben? Anna Zech und ihr adeliger Vermieter Skandalreporter Fritz von Weynard wollen der Sache auf den Grund gehen und beginnen in Schwabing herumzuschnüffeln. Dabei stoßen sie auf verzweifelte Menschen, deren Leid und Leben nicht nur durch den Krieg auf dem Kopf steht!

Dieser kriminelle Roman ist der zweite Teil der Serie„ Fräulein Anna Gerichtsmedizin“ von Autorin Petra Aicher. Der Titel „Die Schwabinger Morde“, führen den Leser in die bekannte Münchner Vorstadt. Auch dort verändert der Krieg das Leben der Menschen, Angst vor Tod und Verwunderung oder überhaupt als Soldat an die Front zu müssen. Das illustre Künstlervolk Schwabings packt der Schrecken, fühlt sich bedrängt und bespitzelt. Doch nicht nur die Haute Voile leidet, nein auch die einfachen Leute.
Spitzelei, Unterdrückung und Willkür, ein interessantes Thema das diese spannende Geschichte prägt und diese Zeit Revue passieren lässt.

Mein Fazit:
Auch dieser zweite Teil der Reihe konnte mich wieder begeistern! Es ist toll eine Art Zeitreise in der eigenen Stadt zu unternehmen, auch was die Schwabinger Vorstadtsboheme anbelangt und ich hoffe es gibt noch weitere aufregende Folgen mit Anna und dem charmanten Fritz.

Bewertung vom 31.07.2023
C'est la vie, chérie
Hennig, Tessa

C'est la vie, chérie


ausgezeichnet

Paris eine Stadt voller Liebesglück?

Floristin Ulrike steht kurz vor ihrer Rente. Sie träumt von einem Wohnmobil, um in die Welt auszuschwärmen, doch mit ihrem Mann Hans ist da nix zu machen! Hans ist ein Langweiler und bringt sie mit seiner Lethargie noch zur Weißglut! An ihrem Hochzeitstag verkündet Ulrike vor versammelter Familie ihre Trennungsabsichten, Aus, Schluss, Vorbei! Ehemann Hans, Tochter Anja und Enkelin Sophie sind entsetzt! Doch so leicht wird die Ehe der Eltern nicht aufgegeben, Schwiegersohn Markus hat auch schon eine Idee. Eine Reise für das Liebes-Revival muss her, kurzerhand plant er für das Jubiläumspaar eine Hochzeitsreise 2.0 nach Paris!

Mit „C‘est la vie, chérie“ ist der Autorin Tessa Hennig wieder ein äußerst humorvoller und unterhaltsamer Familienroman gelungen! Bei der Lektüre erlebt der Leser alle Arten von Emotionen. Ob Wut, Ärger, Entrüstung, Enttäuschung, Freude, Begeisterung, Vergnügen, Liebe usw., es wird ein ganzes Feuerwerk geboten! Eine Aufregung jagt die nächste, die Autorin ist wahrhaft eine Meisterin darin, ihre Protagonisten durch Paris und durch alle möglichen Gefühlslagen zu schicken. Die Charaktere sind famos gewählt, es macht jede Menge Spaß sie zu begleiten. Paris ist wirklich eine Reise wert, man bekommt sofort selbst Lust diese Stadt zu erkunden, den Eiffelturm zu erklimmen oder einen Einkaufsbummel durch die Galerie Lafayette zu starten. Dazu passt natürlich ein humorvoller und flotter Schreibstil perfekt, gespickt mit allerlei grandiosen Einfällen, was mich komplett abgeholt und unterhalten hat.
Besonders gelungen finde ich auch bei diesem Buch wieder das Cover, es gibt zwar keinen Hinweis auf Paris; die Darstellung ist aber absolut treffend für unser Problem-Paar und zaubert dem Betrachter auf der Stelle ein Lächeln ins Gesicht:).

Mein Fazit:
Oh la la, das Buch war einfach großartig, bei der Lektüre, hat es gekribbelt bis in meine Bauchnabel ;). Habe mit allen Protagonisten mitgefühlt, mitgelitten und mich gefreut! Ein köstliches Leseerlebnis, kann ich nur empfehlen!

Bewertung vom 16.07.2023
Das Geheimnis von Camlet Moat
Harris, C. S.

Das Geheimnis von Camlet Moat


ausgezeichnet

Geheimniskrämerei um König Artus und sein Camelot

London 1812
Die enge Freundin von Lady Hero, Gabrielle Tennyson, wird ermordet an einem mystischen Ort namens Camlet Moat aufgefunden. Die junge Archäologin und Forscherin war dem Mythos der Artussage auf der Spur. Sie hat geforscht und Ausgrabungen vorgenommen, doch was hatte sie an einem Sonntag an dieser abgelegenen Stelle gesucht und wie zur Hölle ist sie hingekommen? Zusammen mit ihr sind auch ihre Neffen, zwei kleine Jungs im Alter von 9 und 4 Jahren verschwunden! Was ist geschehen und vor allem wo stecken die Kinder? Sebastian und Hero, die beiden frisch Vermählten haben leider keine Zeit für Flitterwochen und Zweisamkeit, ihr Spürsinn ist wieder gefragt, die Sache ist gar äußerst dringlich, denn sie hoffen natürlich die Kinder noch lebend zu finden.

Der siebte Fall in Folge der Sebastian St. Cyr-Reihe „Das Geheimnis von Camlet Moat“, kommt dem Regency-Helden Devlin so gar nicht gelegen, denn so kurz nach der überstürzten Hochzeit, wollte er eigentlich die Zeit mit Hero verbringen, um seine Frau endlich besser kennenzulernen und nicht mit Mordermittlungen. Doch auch Hero fühlt sich verpflichtet, Gründe herauszufinden, die ihrer Freundin den Tod gebracht haben könnten. Autorin C.S.Harris hat mit dem smarten Sebastian St. Cyr eine großartige Figur erschaffen, dem sie jetzt auch noch einen großartiges weibliches Pendant an die Seite stellt. Der Weg zum Paar ist zwar noch nicht ganz in Sicht, doch als Ermittler sind sich beide ebenbürtig. Besonders bedroht jedoch Heros Vater, der intrigante Politiker Lord Jarvis, ein Intimfeind von Devlin, die Beziehung!
Die Atmosphäre ist also immer recht aufgeladen! Genau dieses Prickeln ist bei der Lektüre spürbar! Auch der Fall und die Geschichte dahinter ist äußerst spannend angelegt, grandios recherchiert und umfasst dabei wieder äußerst interessante Themen, deren Hintergründe am Ende im Nachwort noch umfassend erläutert werden. Es wurden auch wieder sehr interessante reale historische Persönlichkeiten eingebaut. Wieder habe ich spannende Details dieser Epoche erfahren, man lernt einfach nie aus.
Dieser historische Kriminalroman lässt sich zwar auch gut einzeln lesen, ich empfehle jedoch die Fälle in Serie zu lesen, um den Spannungsaufbau der einzelnen Charaktere vollständig auszukosten, zu können.

Mein Fazit:
Auch diese Folge hat mich wieder völlig in ihren Bann gezogen. Gerade die Mischung aus Spannung, Romantik, Politik und Geschichte machen für mich den Reiz dieser Reihe aus. Großartige Unterhaltung, eines meiner absoluten Lesehighlights dieses Jahr!

Bewertung vom 08.07.2023
Mordsmäßig verkorkst (eBook, ePUB)
Louis, Saskia

Mordsmäßig verkorkst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Absolut amüsante und gelungene neunte Fortsetzung der Serie

Bei der Besichtigung eines Weinguts aufgrund ihrer Hochzeitsplanung, fällt dort glatt ein Toter vom Dach ins Beet und direkt vor Louisa Manus Füße. Kein natürlicher Absturz möglich, denn dem Toten fehlen die Finger und in seinem Hals steckt ein Korkenzieher! Der hinzueilende Verlobte und Mordermittler Rispo ist natürlich not amused, muss er doch nun arbeiten und seine Verlobte Louisa wird sicherlich wieder nicht die Füße stillhalten können. Klaro;) flugs steckt Lou ihre Nase tief in die Weingläser einer Weinprobe und in alle anderen internen Dinge der ansässigen Winzerfamilie!

„Mordsmäßig verkorkst“ ist wirklich ein treffender Titel für diesen Cosy-Krimi von Autorin Saskia Louis. Es ist schon der 9 Fall in Folge für die neugierige Blumenhändlerin mit dem Hang über tote Menschen zu stolpern. Das Hochzeitskleid wurde ja in der letzten Folge abgehakt und eigentlich sollte sich Lou ja um die restliche Hochzeitsplanung kümmern, doch wer die Protagonistin kenn, weiß, dass sie dem Zwang in fremde Angelegenheiten zu wühlen nicht widerstehen kann. Praktischerweise werden hier beide Angelegenheiten miteinander verbunden, Mörderjagd und Hochzeitsrecherche. Natürlich sind auch alle anderen liebgewonnenen Charaktere wieder in der Handlung vertreten, inklusive der schwangeren Schwester Emily, die ihre Erziehungstheorien an Trudy testet. Es ist also reichlich Humor geboten und es bleibt wieder mal kein Auge trocken!
Das Cover ist auch wunderbar, passt hervorragend zum Krimi und fügt sich optisch gekonnt, mit Wiedererkennungswert, in die Serienfolgen ein.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Reihe, ich liebe sie. Witzig, spritzig, spannend und unterhaltsam. Freue mich jetzt schon auf Fortsetzung. Auch meine Wahl dieses Mal zum Hörbuch zu greifen hat mir gefallen. Tolle Sprecherin mit angenehmer Stimme, gut und kurzweilig vorgetragen.

Bewertung vom 02.07.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


ausgezeichnet

Ungewöhnliches Mordmotiv sorgt für Gänsehaut

Zuerst glaubt Buchbloggerin Faja noch an einen schlechten Scherz, als auf Instagram ihr sarkastischer Kollege Claas, mit Frischhaltefolie an einem Stuhl gefesselt und einer merkwürdigen Frage auf Papier, per Video zu sehen ist. Dabei steht sie Meldung: „Erzähle mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.“ Kurz darauf erscheint ein Livemitschnitt, in dem Claas getötet wird. Faja informiert die Polizei und ihre Freunde. Die Bloggerszene und die Polizei reagieren alarmiert! Will sich da etwa ein gekränkter Autor rächen?

Der Bestsellerautor Andreas Winkelmann hat mich mit seinem neuen Thriller „Nicht ein Wort zu viel“ richtig gepackt, fesselnd von Seite eins bis zum Ende. Die Handlung spielt in der Buchszene, es dreht sich um Autoren, Buchkritik und ziemlich schräge Mord-Szenarien! Es recherchieren parallel zwei Ermittler, deren Charaktere ziemlich konträr, aber dabei sehr sympathisch angelegt sind. Auch die sonstigen Teilnehmer der Handlung sind ziemlich interessant inszeniert, gefällt mir gut!
Das Cover allerdings ist recht unspektakulär und unspezifisch für einen Thriller, stört mich aber nicht weiter, solange der Inhalt spannend rüberkommt.

Mein Fazit:
Also von mir Daumen hoch, ein toller Thriller, an dem atemraubenden und aufregenden Inhalt gibt es nix zu meckern, würde ich mich auch gar nicht trauen, Scherz;)! Also in fünf Worten ausgedrückt: "Außergewöhnlicher Thriller mit Leseempfehlung meinerseits."

Bewertung vom 10.06.2023
Die Wissenschaft von Game of Thrones

Die Wissenschaft von Game of Thrones


sehr gut

Fachliche Auseinandersetzung mit der Welt von GoT

Das Fachbuch mit dem sperrigen Titel „Die Wissenschaften von Game of Thrones - Wie George R.R. Martin die Welt von Westeros erfand“ von Herausgeber Jean-Sébastien Steyer beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit der Saga „Game of Thrones“ und deren Verfilmung. Zusammen mit anderen sieben Mitwirkenden wurden Geschichte, Schiffe, Geografie und Geologie, Klima, Sprache, Psychologie sowie andere Hintergründe intensiv beleuchtet und interpretiert. Dass alle Autoren einen französischen Hintergrund haben, ist sofort merkbar, gerade Themen wie Sprache und Geschichte betreffend, ist diese Betrachtung auffällig französisch geprägt.
Die Texte sind teils recht fachlich angelegt, diese Herangehensweise war für mich manchmal anstrengend, aber auch interessant. Konzentration war gefordert, mal mehr oder auch weniger, eben je nach Interesse und Thema. Gefehlt haben mir im Buch die Bereiche Mode, Stil und Kostümgeschichte, zu dieser Richtung gab es leider keinen Beitrag. Besonders gelungen fand ich die Beitrage zur Sprache und zur Psychologie im Buch sowie die künstlerischen Darstellungen. Aber das ist sicherlich den Interessen jedes Lesers untergeordnet und individuell recht unterschiedlich.
Ob der Autor bei der Schaffung seiner Fiktion wirklich all diese Themen so genau recherchiert und bewusst gewählt hat, fragte ich mich das die oder andere Mal schon?
Das Buchcover ist ein wenig düster geraten, wobei ich die Illustrationen von William Simpson wirklich schön finde. Auch die sonstigen Grafiken/Darstellungen sind als ergänzende Erklärung und Ausschmückung ansprechend eingefügt.

Mein Fazit:
Die Buchreihe/Serie mag ich zwar gerne, doch eine so intensive Beschäftigung damit, ist dann schon ein wenig anstrengend! Es ist ein sehr spezielles Buch, mit dem Hardcore-Fans von GoT sicherlich ihre Freunde haben werden. Für mich persönlich war es zwar teilweise interessant, aber auch manchmal etwas ermüdend, besonders bei Themen, die mich weniger angesprochen haben. Gute dreieinhalb Sterne vergebe ich aber gerne:).

Bewertung vom 01.06.2023
Die Kinder der Luftbrücke
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


ausgezeichnet

„Völker der Welt, schaut auf diese Stadt.“ Ernst Reuter

Berlin 1948
Nora lebt nach dem Krieg mit ihren zwei Kindern, ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester auf beengten Raum im Westsektor Berlins. Ihr Mann gilt bereits seit fünf Jahren als vermisst und die Frauen kämpfen täglich ums nackte Überleben. Aufgrund ihrer guten Englischkenntnisse gelingt es Nora einen Job als Übersetzerin in Tempelhof bei den US-Alliierten zu ergattern. Sie kann ihr Glück kaum fassen, doch die nächste Herausforderung Berlins steht bevor und beginnt mit der Blockade der Sowjets. Nora ist ganz nahe am Geschehen, denn Tempelhof entwickelt sich zum Mittelpunkt der Luftbrücke. Einer der vielen amerikanischen Piloten, erregt Noras Aufmerksamkeit, doch sie ist ja eigentlich eine verheiratete Frau!

„Die Kinder der Luftbrücke“, ist ein ergreifender Roman von Autorin Juliana Weinberg und behandelt die Nachkriegsgeschichte Berlins und den Kampf um die Freiheit des Westteils der Stadt. Zusammen mit der sympathischen Nora und ihrer Familie erlebt der Leser diese aufregende Zeit der Luftbrücke und den Kampf der West-Berliner um die Freiheit. Nora befindet sich hautnah am Geschehen, sie erlebt sogar die historische Rede des Bürgermeisters Ernst Reuters. Doch auch Ihr persönliches Schicksal hat die Autorin mit allerlei Aufregung gepflastert. Diese aufregende Zeit und Noras Familiengeschichte wird ganz anrührend und großartig erzählt. Gerade die geschickt in die Handlung integrieren historischen Augenblicke finde ich dabei sehr gelungen.
Auch das Cover passt hervorragend zur Story und im hinteren Umschlag verbirgt sich zudem noch eine informative Übersicht der einzelnen Besatzungszonen und Details zur Luftbrücke.

Mein Fazit:
Die Autorin schildert ein wirklich ergreifendes Frauenschicksal und bietet daneben einen ziemlich realitätsnahen Blick in das Zeitgeschehen. Habe das Buch sehr genossen, es hat mich exzellent unterhalten.

Bewertung vom 28.05.2023
Provenzalische Täuschung / Pierre Durand Bd.9
Bonnet, Sophie

Provenzalische Täuschung / Pierre Durand Bd.9


ausgezeichnet

Wie unbeliebt kann man sein?

Gilbert Langlois, der kürzlich zugezogene und am wenigsten beliebte Mann in ganz Sainte-Valérie, wird erstochen im Wald aufgefunden. Eigentlich könnte jeder im Ort sein Mörder gewesen sein, selbst Pierre Durand war Gilbert verhasst. Der Commissaire tippt allerdings sofort auf den Bürgermeister Maurice Marechal, mit dem der Tote sich völlig zerstritten hatte. Doch als in der Wohnung von Langlois die Indizien für allerlei Erpressungen der Einwohner und dabei auch viele Fotos von Pierre gefunden werden, steht Durand selbst plötzlich im Focus der Ermittlungen und wird kurzerhand vom Dienst beurlaubt! Das kann Pierre aber so nicht auf sich sitzen lassen!

Sophie Bonnets neunter Regionalkrimi aus der Provence trägt diesmal den prägenden Titel „Provenzalische Täuschungen“, denn nichts ist hier wie es scheint, jeder im Ort könnte ein Motiv haben, so unbeliebt und verhasst war der Tote. In seinem 9. Fall steht selbst Commissaire Pierre Durand unter Mordverdacht. Er bekommt einiges zu tun, um seinen Platz im Ermittlerteam wiederzuerlangen. Zu dem, gestalten sich seine Hochzeitsvorbereitungen mit Charlotte als äußerst schwierig, da ihre Vorstellungen zu konträr sind und sie einfach keinen gemeinsamen Nenner finden. Auch Zeitgeschichtliches fliest dieses Mal in die Handlung mit ein, die "Pieds Noire" und der Algerienkonflikt sind ein interessantes Thema am Rande.
Es ist also wieder einiges los in dem kleinen französischen Ort, es wird nicht langweilig und an guter Inspiration, besonders was die Kulinarik anbelangt, wird nicht gespart, dem Leser wird regelrecht der Mund wässrig gemacht! Man sollte sich also nicht hungrig an die Lektüre machen.

Mein Fazit:
Diese Krimiserie ist wie ein Urlaub, man trifft interessante Menschen, lernt etwas über Land, Leute und ihr Lebensgefühl sowie auch ihre Vergangenheit kennen. Es war wieder ein aufregendes Rätselraten und eine ereignisreiche neunte Episode, die mich glänzend unterhalten hat. Freue mich schon auf Fortsetzung!

Bewertung vom 15.05.2023
Diabolisch
Wagner, Jonas

Diabolisch


ausgezeichnet

Kratzt man einmal an der Oberfläche, kommt Verborgenes ans Licht!

1995 vergisst ein Vater seine beiden Kinder vom Sport abzuholen, dabei wird der kleine Alex nie wieder nach Hause zurückkehren.
27 Jahre später findet in diesem Ort eine Entführung eines kleinen Jungen und ein grauenvoller Mord an dessen Nachbarn statt. Doch das ist nur der Beginn einer merkwürdigen Anreihung von Todesfällen, welche die Polizei in diesen beschaulichen kleinen Ort führt. Ermittlerin Larissa Flaucher versucht den Ursachen und Ereignissen auf den Grund zu gehen und entdeckt monströse Abgründe unter der augenscheinlichen Dorfidylle.
In dem Thriller „Diabolisch“ führt der Autor Jonas Wagner den Leser sehr geschickt durch seine komplexe Handlung, mit interessanten Figuren aus einem kleinen Dorf. Der Leser sieht dabei jeweils immer die Situation oder Aktion aus der Sicht und Gefühlswelt des gerade Agierenden. Dabei wird so mancher Schrecken, manche Begierde oder gar bitterböse Absicht des Betreffenden sichtbar. Das ist von Autor wirklich geschickt eingefädelt, inszeniert und beschrieben. Der Wechsel zwischen 1995 und der Gegenwart trägt für weitere Spannung bei und enthüllt immer mehr Details zu Personen und Geschehen. Auch wenn man vielleicht zu Beginn schon eine gewisse Ahnung bekommt, wohin die Geschichte führen wird, bleibt die Lektüre abwechslungsreich und spannend.
Titel und Cover, finde ich sehr gelungen gewählt, sie passen perfekt zum Inhalt und haben bei mir sofort die Neugierde auf das Buch geweckt.
Mein Fazit:
Trotz meiner Vorahnung hat mich diese perfide kriminelle Geschichte abholen können, denn durch die komplexe Konstruktion und die immer wieder neuen Zusammenhänge, ergab sich eine unterhaltsame Mischung, die mich bis zum Ende gefesselt hat. Auch schon mit seinem Thriller-Debüt „Böse“ ist mir der Autor positiv aufgefallen und hat mir spannungsvolle Stunden beschert.