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sauerampfer

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


sehr gut

Zwischen Tradition und Moderne

Das Cover des Romans ist sehr schön gestaltet. Die Haptik ist super angenehm und der mit glänzenden Buchstaben hervorgehobene Titel macht das Buch zu einem Blickfang. In der Geschichte begleiten wir Amaya, die 30 Jahre alt und noch nicht verheiratet ist. Das sorgt in ihrer marokkanischen Familie für Besorgnis, weshalb ihre Mutter und ihre Schwester auf Minder einen Mann für sie suchen. Ismael entpuppt sich als „Heiratsmaterial“, aber leider springt der Funke bei beiden nicht über. Dann lernt Amaya den besten Freund von Ismael kennen und beide sind hin und weg.

Nach ungefähr einem Drittel der Geschichte folgt ein Zeitsprung von einem Jahr. Das fand ich schade, da das Kennenlernen von Amaya und Daniel im weiteren Verlauf des Buchs nur ganz kurz thematisiert wird. Im Mittelpunkt steht das Leben von Amaya zwischen zwei Kulturen. Die Autorin schildert die Unterschiede eindrücklich und unterhaltsam. Der Schreibstil ist sehr eingängig, ich war sofort Teil der Geschichte und habe von Anfang an mit Amaya mitgefiebert. Besonders gut hat mir ihre beste Freundin Klara gefallen. Sie kommt sehr sympathisch rüber und ist immer für Amaya da. Neben der Liebesgeschichte sind auch die Beziehungen von Amaya zu ihrer Familie, ihren Freunden und Kollegen ein Bestandteil des Buchs. Es macht Spaß, das Geschehen zu verfolgen.

Immer wieder sind Kapitel mit Rückblenden in die Vergangenheit von Amaya eingebaut. Dadurch hatte ich ein besseres Verständnis für ihr Verhalten, das vor allem gegen Ende der Geschichte aus meiner Sicht etwas gewöhnungsbedürftig war. Besonders gut gefallen hat mir der Epilog, der einen kleinen Ausblick in die Zukunft bietet und den Roman abrundet. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem, der eine unterhaltsame Geschichte mit Einblicken in andere Kulturen sucht, wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 20.01.2023
Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?
Brook, Kate

Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?


ausgezeichnet

Tolles Buch - Unterhaltung mit Tiefgang

Beim Blick auf das Cover kann man bereits erahnen, dass dieses Buch sehr vielseitig ist. Es wird nicht nur aus der Perspektive von einer Person erzählt, sondern es gibt verschiedene Erzählstränge. Neben den Mitbewohnern Hazel und Alfie wird auch aus der Sicht von Hazels Schwester Emily und deren Frau Daria berichtet. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe etwas gebraucht, um mich an den Erzählstil zu gewöhnen, bin dann aber gut in der Geschichte angekommen.

Das Buch ist in vier Abschnitte aufgeteilt. Während sich im ersten Abschnitt die witzigen und ernsten Momente ungefähr die Waage halten, wird es im zweiten Teil ernster. Ich bin eigentlich eher ein Fan von locker-leichten Geschichten, bei diesem Roman hat mich das Ernste aber nicht gestört. Es macht die Geschichte tiefgründiger und hebt das Buch von „typischen“ Liebesromanen ab. Zudem gibt es trotz der ernsten Themen immer wieder Lichtblicke. Im dritten Teil sind die Hauptpersonen noch sehr mit der Aufarbeitung der Geschehnisse beschäftigt, im vierten Teil wendet sich dann vieles zum Guten.

Besonders schön fand ich den Epilog zum Schluss, bei dem man zwei Jahre in die Zukunft schauen darf. Dieser ist eine tolle Abrundung, auch wenn das ein oder andere noch offen bleibt. Aus meiner Sicht ist die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt und ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung geben wird. Wer tiefgründige, vielseitige Liebesgeschichten mag, wird viel Freude mit diesem Buch haben.

Bewertung vom 07.01.2023
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


sehr gut

Fesselnd erzählte Lebensgeschichte

Das Cover ist sehr bunt mit verschiedenen Farbklecksen gestaltet und unterstreicht damit den Titel „Alle Farben meines Lebens“. Leider scheint im Klappentext ein Fehler unterlaufen zu sein. Zumindest in meiner Ausgabe ist darin von Violet die Rede, diese kommt in der Geschichte allerdings nicht vor. Im Buch geht es um Alice, die seit ihrem achten Lebensjahr die Auren ihrer Mitmenschen sehen kann. Die Leser begleiten sie durch ihr ganzes Leben hindurch, in dem sie nach und nach lernt, mit dieser besonderen Begabung zu leben.

Die Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt und ich konnte den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Einige Stationen im Leben von Alice werden sehr ausführlich beschrieben, andere kommen dagegen nur kurz zur Sprache. Immer wieder gibt es Zeitsprünge. Bei mir hat das den Lesefluss nicht gestört. Wenn man das Buch über einen längeren Zeitraum liest, könnte das aber etwas verwirrend sein. Insbesondere, da ab und zu auch Rückblicke in die Vergangenheit eingebaut sind, bei denen nur aufgrund der Geschehnisse klar wird, dass diese in einer früheren Zeit spielen.

Obwohl der Roman aus der Perspektive von Alice erzählt wird, habe ich mich eher als Beobachterin der gesamten Geschichte gefühlt. Vermutlich auch, weil man als Leser durch die episodenhafte Erzählung teilweise nur erahnen kann, was in der Zwischenzeit passiert ist. Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend und interessant. Es ist aus meiner Sicht eine lesenswerte Lektüre für alle, die sich für Geschichten über Menschen mit besonderen Begabungen und ungewöhnlichen Lebenswegen mit Höhen und Tiefen begeistern.

Bewertung vom 07.12.2022
Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
McFarlane, Mhairi

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben


sehr gut

(K)eine Liebesgeschichte
Das Buch beginnt mit einer Hochzeit, bei der Harriet als Fotografin tätig ist und bei der der Bräutigam sich im letzten Moment davonmacht. Kurze Zeit später macht ihr Lebensgefährte Jon ihr vor seiner Familie einen Heiratsantrag. Daraufhin wird Harriet klar, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen sein kann. Diese beiden Szenen sind Schlüsselerlebnisse für den weiteren Verlauf der Geschichte, in der sowohl die Vergangenheit von Harriett als auch von Cal sehr viel Raum einnimmt. Wer einen klassischen Liebesroman erwartet, wird nach dieser Lektüre enttäuscht sein. Denn nach einem locker-leichten Beginn im gewohnt mitreißenden Schreibstil von Mhairi McFarlane, der einen sofort in die Geschichte eintauchen lässt, wird es ernst.

Immer deutlicher kommt zu Tage, dass Harriet in der Vergangenheit Opfer einer toxischen Beziehung wurde. Das wirkt sich immer mehr in ihre Gegenwart aus und die Aufarbeitung der Geschehnisse nimmt sehr viel Raum ein. Die Liebesgeschichte von Cal und Harriet ist nur Nebensache. Ich hatte einen typischen Liebesroman erwartet und bin deshalb von den Ereignissen etwas überrascht worden. Die Autorin widmet sich dem Thema psychischer Missbrauch und verpackt dieses gekonnt in die Geschichte. Allerdings ist es dadurch meiner Meinung nach kein Liebesroman mehr. Das Buch ist gut geschrieben und sehr lesenswert, wenn man die Lektüre mit der richtigen Erwartungshaltung beginnt.

Bewertung vom 11.11.2022
Nordlicht-Liebeszauber
Lagom, Kristina

Nordlicht-Liebeszauber


sehr gut

Magische Liebesgeschichte in Finnland
Das Cover sagt bereits unglaublich viel über das Buch aus. Die Leser erwartet ein winterlicher Roadtrip durch Finnland, bei dem sich der Fotograf Miro und die Reisejournalistin Lou langsam näherkommen. Ich finde es schön, dass sich die Geschichte langsam entwickelt und man nach und nach mehr über die beiden Hauptpersonen erfährt. Die Liebe von Miro zu seiner Familie, der Natur, den Tieren und seinem Heimatland machen ihn unglaublich sympathisch. Er hat seinen Platz gefunden, nur die richtige Frau an seiner Seite fehlt noch. Lou dagegen hatte es nie leicht, ihre Familie besteht nur noch aus ihrer Mutter und ihr. Deshalb gibt sie sich sehr taff und versucht alles allein zu meistern. Sie steht kurz davor, als digitale Nomadin nach Bali zu ziehen. Da kommt es ihr natürlich sehr ungelegen, dass sie sich in Miro verliebt. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Gefühle von Miro und Lou einzufangen. Ich habe von Beginn an mit den beiden mitgefiebert und die ganze Zeit auf ein Happy End gehofft. Das Besondere an diesem Buch ist, dass es auch ein Reiseführer durch Finnland ist. Die Orte, die Miro und Lou bereisen, gibt es tatsächlich und einige werden detailgetreu beschrieben, so dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Zum Beispiel die Oodi, eine grandiose Bibliothek in Helsinki oder das Weihnachtsmanndorf in Rovaniemi. Ich habe die Reise nach Finnland sehr genossen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 04.11.2022
Dein Schicksal in den Sternen
Sizlo, Natasha

Dein Schicksal in den Sternen


ausgezeichnet

Magische Geschichte
Das Cover des Buchs gefällt mir sehr gut. Die Farbe dunkelblau wirkt sehr edel und im Untertitel ist gut zusammengefasst, worum es geht. In ihrem Roman erzählt Natasha Sizlo ihre eigene Geschichte. Sie schreibt sehr persönlich vom Verlust ihres Vaters, vom Umgang mit der Trauer und von der Suche nach ihrem Seelenverwandten. Auslöser dafür ist der Besuch bei ihrer Astrologin. Die zwölf Kapitel des Buchs sind passend dazu in die zwölf Häuser der Astrologie aufgeteilt. Zu Beginn jedes Kapitels sind die einzelnen Häuser kurz beschrieben. Ein gewisses Interesse daran ist auf jeden Fall hilfreich, ansonsten tut man sich mit der Lektüre eher schwer. Ich fand die Beschreibungen sehr interessant und bin der Meinung, dass sie die Geschichte gut abrunden.

Beeindruckend finde ich, wie offen die Autorin über ihre Trauerphasen berichtet. Dieses schwierige Thema bringt sie gut rüber und es nimmt neben der Suche nach ihrem Seelenpartner viel Raum ein. Die Suche selbst ist sehr spannend. Es gibt ein paar Rückschläge, aber Natasha Sizlo gibt nicht auf und es ist berührend, ihre Entwicklung mitzuerleben. Die Anteilnahme von fremden Personen an ihrem Vorhaben finde ich unglaublich schön. Die Geschichte ermutigt dazu, an Träume zu glauben und sich auch durch Rückschläge nicht gleich entmutigen zu lassen. Mir hat die Reise nach Paris sehr gut gefallen und ich kann die Geschichte jedem empfehlen, der zumindest ein bisschen an das Schicksal glaubt.

Bewertung vom 31.10.2022
In your arms / Catching up with the Carters Bd.3
Schaper, Fam

In your arms / Catching up with the Carters Bd.3


sehr gut

Die Carters, Teil 3
Beim dritten und letzten Teil der Geschichte rund um die Familie Carter steht Athena im Mittelpunkt. Nachdem bereits zwei ihrer Geschwister die Familie verlassen haben, stellt auch sie sich die Frage, ob es nicht einfacher wäre, zu gehen. Im Gegensatz zu Aphrodite und Adrian entscheidet sie sich aber dazu zu bleiben und versucht, ihre Familie zu mehr Zusammenhalt zu bewegen. Dieses Vorhaben ist schwieriger als gedacht und sie wird zwischendurch immer wieder von Zweifeln geplagt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Genau wie bei den ersten beiden Bänden hat mich die Geschichte sofort gepackt und ich habe mit Athena mitgefiebert. Auch Sam war mir sympathisch, obwohl er am Anfang zunächst einen sehr verschlossenen Eindruck macht. Die Rollen der Carter-Geschwister in der Serie und hinter den Kulissen werden in diesem Teil nochmal sehr deutlich. Es ist spannend zu erleben, wie sie untereinander agieren. Die Liebesgeschichte zwischen Athena und Sam ist geprägt von Höhen und Tiefen. Meiner Meinung nach rutscht die Handlung manchmal zu sehr von einem Extrem ins andere, das ist aber sicherlich Ansichtssache. Insgesamt ist die Geschichte stimmig und hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert. Das Buch ist ein würdiger Abschluss der Trilogie, kann aber auch eigenständig gelesen werden.

Bewertung vom 26.10.2022
Der Fußgänger
Boning, Wigald

Der Fußgänger


sehr gut

Mit Wortwitz unterwegs
Die Aufmachung des Buchs ist sehr hochwertig. Das Hardcover mit Schutzumschlag, bei dem der untere Teil geriffelt ist, macht etwas her. Ich habe mich zu Beginn gefragt, ob es nicht irgendwann langweilig wird, wenn Wigald Boning auf 175 Seiten über das Wandern philosophiert. Das ist aber absolut nicht der Fall. Er versteht es die Fortbewegung auf zwei Beinen aus allen nur erdenklichen Blickwinkeln und mit viel Wortwitz dem Leser näherzubringen. Die einzelnen Kapitel lassen sich unabhängig voneinander lesen. Ich habe das Buch deshalb nicht am Stück gelesen, sondern immer wieder zur Hand genommen. Oft musste ich schmunzeln bei der detaillierten Beschreibung der Erlebnisse, zum Beispiel bei der Wanderung von Rötz nach Quetsch. Außerdem lernt man die höchsten Berge von fast allen deutschen Bundesländern sowie ein paar Flusswandergedichte kennen. Viele Bilder runden die Geschichten ab: vom Megamarsch, vom höchsten Punkt Sachsens oder dem Erklimmen der bayerischen Staatsoper. Mir hat die Lektüre dieser umfangreichen Sammlung großen Spaß gemacht. Aus meiner Sicht ist sie eine Bereicherung für alle, die gerne zu Fuß unterwegs sind. Egal ob Bummelant oder Expressgeher.

Bewertung vom 29.09.2022
Was nicht war, kann ja noch werden
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


sehr gut

Schönes Buch für vergnügliche Lesestunden
Das Cover des Buchs ist nicht mein Fall, die Buchstaben sind mir zu wuchtig und auch die Farbzusammenstellung ist in meinen Augen etwas gewöhnungsbedürftig. Umso glücklicher bin ich, dass mich die Aufmachung nicht abgeschreckt hat. Denn die Geschichte von Freya, die sich kurz vor ihrem 30. Geburtstag die Sinnfrage stellt, hat mir ein paar vergnügliche Lesestunden bereitet. Die Autorin erzählt hauptsächlich aus der Perspektive von Freya, zwischendurch erlebt man die Geschichte aber auch aus der Sicht ihrer Jugendliebe Chris. Neben den heutigen Ereignissen gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Die Geschichte ist nachvollziehbar und schlüssig aufgebaut. Man merkt, dass die Autorin sich zu verschiedenen Themen umfassend informiert und sehr gut recherchiert hat. Ich fand es sehr spannend, den Weg von Freya mitzuverfolgen. Auch wenn ich manches am Anfang nicht so gut nachvollziehen konnte, werden die Gründe dafür gegen Ende immer klarer. Freya merkt im Lauf der Zeit, was sie wirklich glücklich macht und macht eine enorme Entwicklung durch. Auch ernste Themen kommen in diesem Buch nicht zu kurz und werden empathisch behandelt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diese schöne Geschichte.