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Benutzername: 
Xanaka
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 380 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2022
Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


ausgezeichnet

Einfach nur magisch

Der Fund einer toten Frau in einer Art Zauberkiste gibt Schwedens Polizei Rätsel auf. Da die Frau von Schwertern durchbohrt ist, deutet alles auf einen missglückten Zaubertrick hin, oder war es doch eher ein brutaler Mord? Da die Polizei mit ihren Ermittlungen nicht weiterkommen, bitten sie den Mentalisten Vincent um Hilfe und Unterstützung. Er hat durch seine ihm eigene Art die Möglichkeit Dinge zu sehen und zu analysieren, wie andere Kollegen es nicht vermochten. Unterstützung erhält er dabei von der Polizistin Mina Dabiri. Zu Mina findet er schnell Zugang und fühlt sich sogar zu ihr hingezogen, denn Mina ist mit ihrem extremen Hang zur Sauberkeit auch anders. Beide kommen durch ihre Besonderheit am ehesten miteinander klar.

Als es einen weiteren Todesfall gibt, der auf ähnliche Art und Weise ums Leben gekommen ist, wird den Ermittlern klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Doch wer steckt dahinter, was ist das Ziel des Täters? Vincent und Mina nähern sich dem Täter und es gelingt ihnen durch ihr anderes Denken Schlussfolgerungen zu ziehen, auf die andere nie gekommen wären.

Dieser Krimi lebt durch die Besonderheiten der beiden Ermittler. Es ist faszinierend zu lesen, wie es beiden gelingt aus einzelnen Puzzlestücken eine brauchbare Spur zu finden. Dabei ist das Ganze auch so erzählt, dass es niemals langweilig wird. Beiden Erzählern gelingt es die Spannung auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten und Wendungen einzubauen, mit denen man niemals gerechnet hätte.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 01.04.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


ausgezeichnet

Unglaublich spannender Abschluss dieser Serie

Als Tom Babylon im Krankenhaus erwacht, kann er sich an gar nichts erinnern. Noch schlimmer, er ist in London in einem Krankenhaus. Wie kam er dorthin? Warum ist er überhaupt in London? Er kann sich lediglich an seinen Namen erinnern und das er bei der Mordkommission in Berlin arbeitet. Einige Details kann er mit Hilfe der behandelnden Ärztin sehr schnell klären. Sie ist auch bereit, in Berlin bei Toms Kollegen anzurufen. Aber deren Aussagen bringen ihn auch nicht weiter. Er hat gekündigt, er ist nicht mehr bei der Polizei. Seine Wohnung ist gekündigt, seine Frau mit dem Sohn weggezogen.

Wo und wie soll man da mit der Suche beginnen? Tom Babylon, der im Übrigen immer noch im Geist von der kindlichen Viola begleitet wird, begibt sich in London auf Spurensuche.

Aber auch Sita ist in Deutschland sehr aktiv. Sie fährt in die geschlossene Psychiatrie, weit in den Bergen, abgeschieden von jeglicher Menschlichkeit und will auf Veranlassung von Tom mit Bruckmann sprechen. Das gelingt ihr auch. Jedoch ist der Preis, den sie dafür bezahlt immens hoch. Ehe sie sich versieht ist sie selbst Insassin der geschlossenen Psychiatrie, ohne Chance jemals wieder herauszukommen.

Beide Tom und Sita sind an den jeweils verschiedenen Orten auf Spurensuche nach Viola, der vor vielen Jahren verschwundenen Schwester von Tom. Ein Foto was plötzlich auftauchte und die verschwundene Schwester im Erwachsenenalter zeigt, gibt Tom neue Hoffnung. Auch Sita ist bereit den Spuren zu glauben.

Dieser Thriller hatte es in sich. So rasant, wie er begann, gab es niemals einen Moment, der einem beim Lesen zur Ruhe kommen ließ. Dabei war es nicht nur bei Tom so extrem spannend, sondern auch die Erlebnisse von Sita in der Psychiatrie hatten es in sich. Angetrieben wurde ich beim Lesen natürlich auch von dem Gedanken, ob es ihm nun gelingen würde, Viola zu finden.

Lest selbst, wie sich alles zugetragen hat und vor allem, ob es wirklich geglückt ist. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 10.03.2022
Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3
Benedict, Marie

Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3


ausgezeichnet

Interessant und lesenswert

Wer Agatha Christie kennt, weiß sie war eine begnadete Kriminalschriftstellerin ihrer Zeit und ihre Bücher werden heute noch gelesen und verkauft. Was die wenigsten wissen, dass sie im Dezember 1926 spurlos verschwand. Eine großangelegte Suchaktion, an der sich sogar Arthur Conan Doyle - der Erfinder von Sherlock Holmes beteiligte, führte nicht zum Erfolg. Erst zehn Tage nach ihrem Verschwinden tauchte sie in einem Hotel mit einem Gedächtnisverlauf wieder auf.

Aber was passierte damals wirklich? Warum verschwand sie spurlos? Über diese Zeit und was damals geschah hat Agatha Christie nie geredet. Das war ihr größtes Geheimnis, welches nie gelöst wurde.

Marie Benedict hat sich intensiv mit den Fakten von damals beschäftigt und mit diesem Buch versucht eine Aufklärung über die damaligen Ereignisse zu finden.

Interessant dabei fand ich, dass es ihr sehr gut gelungen ist das Frauenbild der damaligen Zeit in der Person von Agatha Christie darzustellen. Die Aufgabe der Frauen damals war, immer für den Ehemann da zu sein, in seinem Leben die Hauptrolle zu spielen und alles dafür zu tun, um den eigenen Mann glücklich zu machen. Agatha Christie wurde in ihrer Erziehung genau auf diese Aufgabe vorbereitet. Das hat mir beim Lesen oftmals sehr leidgetan, da sie so sehr um ihren Mann bemüht war und sich dabei selbst und ihre Ziele aufgegeben hatte. Selbst das Verhältnis zu ihrer Tochter Rosalind war schwierig, da der Ehemann Archie die wichtigste Person war. Aber Agatha Christie gelingt es, sich langsam aus dieser Rolle zu befreien. Mit ihrem Verschwinden, zumindest im Buch von ihr selbst initiiert, gelingt es ihr sich aus der Opferrolle zu befreien und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es so oder so ähnlich gewesen sein mag. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Es lass sich richtig gut und es war sogar ein wenig Spannung dabei. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 10.03.2022
HOME - Haus der bösen Schatten
Sager, Riley

HOME - Haus der bösen Schatten


ausgezeichnet

Düster, geheimnisvoll und unheimlich

Nach dem Tod des Vaters erbt Maggie nicht nur erstaunlich viel Geld, sondern sie erbt auch Baneberry Hall. Sie hätte nie gedacht, dass ihr Vater noch im Besitz des Hauses ist. Als Maggie ein kleines Mädchen war, zog die Familie in dieses sehr große, alte Haus mit einer sehr düsteren Geschichte. Das man Baneberry Hall düstere Geschichten nachsagte, davon ließ sich die junge Familie nicht beeindrucken. Und doch kam es dann so, dass nach nicht einmal zwanzig Tagen die Familie fluchtartig das Haus verließ und nie wieder betrat. Die Erinnerung darüber, was in jener Nacht geschah, fehlt bei Maggie völlig. Es gibt lediglich dieses Buch ihres Vaters, dass er nach den damaligen Ereignissen über Baneberry Hall veröffentlich hatte und das ein Bestseller wurde.

Doch entsprach dieses Buch mit allen schrecklichen Geschehnissen, den bösen Gedanken, den auftauchenden Geistern früherer Bewohner wirklich der Wahrheit? Trotz der Warnungen ihrer Mutter begibt sich Maggie in das Haus und auf Spurensuche.

Die Spannung dieses Thrillers, und er ist wirklich durchweg spannend, entsteht durch die beiden verschiedenen Erzählstränge. Maggies Erlebnisse, die dieses ominöse Haus erneut kennenlernt und sich zum Teil auch mit den Vorurteilen der umliegenden Nachbarn auseinandersetzen muss und die Ereignisse von damals, die Maggies Vater Evan niederschrieb. Dieses Nebeneinander der beiden Erzählstränge und auch die zum Teil merkwürdigen Geschehnisse, die Maggie passieren, lassen einem kaum Zeit für eine Pause beim Lesen. Ich hatte die Befürchtung, dass das eine Gruselgeschichte mit einem offenen Ende wird. Weit gefehlt, zum Ende überschlugen sich die Ereignisse mit einem wirklich überraschenden Ausgang.

Ich bin hochzufrieden mit dem Ende und empfehle dieses Buch auf jeden Fall und sehr gerne weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 07.03.2022
Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5
Fölck, Romy

Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5


ausgezeichnet

Im ersten Moment könnte der Tote, der am Galgenbaum zwischen den Dörfern der Geest hängt, ein Selbstmordopfer sein. Aber nach näherer Betrachtung und Begutachtung wird schnell klar, so war das nicht. Mit dem Schild um seinen Hals, auf dem das Opfer seine Falschaussage in einem früheren Mordfall gesteht, wird klar dass es sich um einen Mord handelt. Haverkorn kann sich an den Mordfall bei dem die Frau und zwei Söhne der Familie Johannsen ermordet wurden noch gut erinnern. Der Ehemann und Vater wurde damals wegen schweren Mordes verurteilt und sitzt seitdem im Gefängnis. Doch bereits kurze Zeit später gibt es ein weiteres Opfer, der ähnlich dem ersten auch seine Falschaussage in dem Mordprozess eingesteht. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln in dem Fall. Schnell wird klar, dass es weitere bedrohte Personen gibt und Haverkorn könnte einer von ihnen sein.

Doch wer steckt dahinter? Kann es den beiden Kommissaren gelingen den Fall aufzuklären?

Wie schon in den vorangegangen Büchern spielt auch hier das Privatleben der Ermittler und ihrer unmittelbaren Umgebung eine große Rolle. Dieses Mal wir es noch persönlicher, weil Haverkorn plötzlich im Visier des Täters sein könnte. Dieses Familiengefühl das dadurch beim Lesen entsteht, dieses Teilhaben am Leben der Ermittler macht diesen Krimi unter anderem so lesenswert. Aber auch die Ereignisse, die sich plötzlich überschlagen und einem kaum Zeit um Luftholen lassen, tun ein Übriges.

Mir hat dieser erneute Elbmarschkrimi, es ist bereits der fünfte, wieder absolut gefallen und ich empfehle ihn zu gerne weiter. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 24.02.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Alles gelogen, oder doch nicht?

Die Konstellation, dass zwei Männer und eine Frau zusammen wohnen, ist nicht ungewöhnlich. Jedoch wenn die Frau und einer der Männer ein Paar sind und in der Wohnung miteinander leben und sich lieben, ist das schon anders. Hier sind verschiedenste Konflikte in jeder Richtung vorprogrammiert.

Sarah, Marc und Henning leben in Hamburg in einem tollen Loft. Nach außen hin scheint alles perfekt in ihrem Leben zu sein. Das ändert sich, als in der gemeinsamen Wohnung alles auf die Ermordung von Henning deutet. Alles deutet auf eine Schuld, ob nun gemeinsam oder nicht , von Sarah und Marc hin.

In immer wechselnden Abschnitten kommen Sarah und Marc zu Wort und lassen uns an den Schilderungen der damaligen Ereignisse teilhaben. Interessant ist dabei zu lesen, dass jeder für sich die Geschehnisse und Ereignisse anders deutet und auch für sich bewertet. Beim Lesen wird schnell klar, dass beide offensichtlich nicht immer die Wahrheit sagen. Doch was ist die Wahrheit?

Spannung wird bei diesem Buch vor allem dadurch aufgebaut, dass man die vermeintlichen Wahrheiten immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln liest. Nicht ohne Grund gibt es bereits im Klappentext die Warnung des Autors, dass man nur eventuell, wenn überhaupt eine Chance hat, hinter das Geheimnis der Protagonisten zu kommen.

Mich hat das Buch absolut überzeugt und ich empfehle es auf jeden Fall. Verdiente fünf Lesesterne gibt es noch dazu.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


gut

Für Ann ist es ein riesiger Schock als ihr Vater völlig unerwartet in ihrem Beisein verhaftet wird. Der Vorwurf, er ist verdächtigt der Berliner Schleifenmörder zu sein. Er soll über einen Zeitraum von vierzehn Jahren immer wieder kleine Mädchen entführt und umgebracht haben.

Für Ann bricht eine Welt zusammen. Das kann sie nicht glauben. Ihr Vater mit dem sie seit dem Tod ihrer Mutter, als sie sechs Jahre alt war, zusammenlebte, der sich liebevoll um sie gekümmert hat und mit dem sie eine so harmonische und liebevolle Beziehung hat, dieser Mann soll viele Mädchen ermordet haben. Das kann nicht sein. Da die Polizei offensichtlich gar nichts macht und auch der Familienanwalt Ruhe bewahrt, macht Ann sich selbst auf Spurensuche nach dem Mörder der Mädchen.

Der Haupterzählstrang des Buches ist in dem Zeitraum der Verhaftung von Anns Vater. Aber es gibt weitere eingeschobene Nebenschauplätze. Das sind zum Einen die Erinnerungen von Ann, die beim Lesen deutlich werden lassen, wie eng das Verhältnis der Beiden war. Es gibt aber auch sehr interessante Einschübe der kleinen Ann, die ihre Erkenntnisse über verschiedene Emotionen in ihrer kindlichen Art aufgeschrieben hat. Interessant sind die Betrachtungen im "Wir".

Dieser Wechsel zwischen den einzelnen Ebenen machte es mir am Anfang nicht leicht in das Buch zu kommen. Und doch gelang es der Autorin Spannung aufzubauen. Dank überraschender, unvorhersehbarer Ereignisse entwickelte sich der Thriller dann doch ganz anders als gedacht. Das war der Moment, wo ich meinen Frieden mit dem Buch gemacht hatte.

Ja ich empfehle das Buch weiter. Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus Leser gibt, die diese Art des Erzählens lieben werden. Von mir gibt es verdiente 3 Lesesterne.

Bewertung vom 02.01.2022
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


ausgezeichnet

Für Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA ist der Fall der mysteriös entführten Jugendlichen die Chance. Sie glaubt auch den Tatverdächtigen zu kennen. Denn alle Eltern der Entführten hatten etwas mit dem Verdächtigen zu tun. Aber sie kommt mit ihren Ermittlungen nicht voran und der Verdächtige schweigt. Zu Recht fürchtet sie um das Leben der Kinder.

Hilfe erhofft sie sich von ihrem genialen Mentor Severin Bösherz. Doch der hat sich entschieden, er wird sich an keinen Ermittlungen mehr beteiligen. Auch die pensionierte Kommissarin Esther Wardy, die bereits in einem ähnlichen Fall ermittelte, verweigert ihre Unterstützung.

Olivia Holzmann ist auf sich allein gestellt. Kleine Hinweise von Bösherz geben ihr immer wieder neue Ideen und Gedankenimpulse. Doch kann sie den Fall ohne die Unterstützung allein lösen? Ist sie in der Lage, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen? Lest selbst und seit beeindruckt.

Es gab bereits zwei vorherige Bücher zu Kommissar Bösherz. Beide kannte ich nicht, werde dies aber umgehend nachholen! Mir hat die Beschreibung, wie Bösherz nach Lösungsansätzen und Hilfen für Olivia Holzmann gesucht hat, unwahrscheinlich gut gefallen. Diese Art des langsamen Denkens, des Auseinandernehmens und Zerstückeln des Problems um so auf eine völlig neue Variante zu kommen, war schon genial. Auch die Ausführungen über den "Unsicheren" und den "Mündigen" in dem Buch waren für mich sehr gelungen und wurden spontan markiert. Sie trafen den Nagel auf den Kopf.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 23.11.2021
Das Geheimnis
Sandberg, Ellen

Das Geheimnis


ausgezeichnet

Was für ein Geheimnis!

Ulla ist kurz vor ihrem 60. Geburtstag und denkt über ihr Leben nach. Da ist die gescheiterte Ehe mit Stephan, dann das merkwürdige Verhältnis zu ihrer Tochter Sandra. Über mehrere Ecken erfährt sie durch Zufall, dass sie Großmutter wird. Doch Sandra lehnt jeglichen Kontakt mit ihr ab.

Um zu sich selbst zu finden, fährt Ulla nach Moosleitn am Chiemsee in das alte Haus ihrer Mutter. Auch mit Helga, ihrer Mutter, war das Verhältnis kompliziert, denn Helga verließ Ulla als diese neun Jahre alt war. Über die Gründe wurde nie wirklich gesprochen und Ulla kann Helga auch nicht mehr fragen, denn dies erschoss sich nur wenige Jahre später nach der Trennung von Ulla.

Eigentlich möchte sie das Haus in Moosleitn verkaufen, den Käufer gibt es sogar schon. Aber im Haus angekommen, gelingt es ihr in das Leben ihrer Mutter einzutauchen. Durch Zufall findet sie alte Musikkassetten, die von ihrer Mutter mit Nachrichten an Ulla besprochen wurden. Und sie findet mehr als sie erwartet hätte.
Das ist wieder so ein wunderbares Buch von Ellen Sandberg. Die Konflikte, mit denen man beim Lesen konfrontiert wird, kann ich so wunderbar verstehen und nachvollziehen. Sie geben einem beim Lesen auch die Möglichkeit sich selbst zu reflektieren. Aber das sind auch die kleinen Schwingungen beim Lesen, die mich ahnen lassen, dass da auf jeden Fall noch mehr kommen wird. Die dabei erzeugte Spannung führt letztlich dazu, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Interessant dabei war, dass die kleinen Puzzleteilchen, die wir von den jeweiligen Abschnittsprotagonisten erfuhren uns Stück für Stück näher an die Lösung des Rätsels brachten. Sie verrieten aber immer gerade so viel wie nötig war, so dass für mich die Lösung dann wirklich erst am Ende mit einem Aha-Erlebnis kam.

Ich war von diesem Buch begeistert und empfehle es unbedingt weiter. Von mir gibt es dafür verdiente fünf Lesesterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2021
Feind des Volkes / Max Heller Bd.7
Goldammer, Frank

Feind des Volkes / Max Heller Bd.7


ausgezeichnet

Der Fall mit dem Heller im Spätsommer 1959 zu tun hat, ist in seiner Brutalität und Grausamkeit einzigartig. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da es sich bei den beiden Opfern um angesehene, hochrangige Bürger der DDR handelt. Da wird dann auch schnell mal die Staatssicherheit bei den Ermittlungen mit einbezogen. Aber die Schwierigkeit ist, es darf so richtig niemand etwas erfahren, denn Mord und Totschlag gibt es in der DDR nicht. Als ein potentiell Verdächtiger die Morde gesteht, sind alle erleichtert.

Doch es zeigt sich zwei Jahre später im Sommer 1961, dass es weitere Todesopfer gibt, die alle auf eine ähnliche Weise umgebracht wurden, wie in dem Fall vor zwei Jahren. Heller, den man mittlerweile im Büro bis zum Ruhestand geparkt hat, wird in die erneuten Ermittlungen miteinbezogen, da sich der Täter bei ihm persönlich meldet und ihn und seine Familie bedroht.

Spannend war in diesem Buch die gelungene Verknüpfung zwischen dem Privatleben Hellers, den Ermittlungen der Polizei und den schwelenden Veränderungen damals in der DDR. Heller, der zunehmend weniger bereit ist, sich die Einschränkungen und Bevormundungen seiner Vorgesetzten gefallen zu lassen und daraus kurzerhand die Konsequenzen zieht. Man merkt beim Lesen deutlich, wie sehr die Luft brennt. Beim Lesen wird einem auch bewusst, wie sehr die Stasi Einfluss auf die Ermittlungen und auch auf das Leben der Beteiligten nahm. Wer die richtigen Leute an der richtigen Position kannte, dem konnte einfach nichts passieren. Die wurden von Oben geschützt, auch wenn es vielleicht Verdachtsmomente in die richtige Richtung gab. In dem Falle gab es für Heller große Sympathie, denn er ließ sich von den Oberen nicht einschüchtern.

Ich finde es schade, dass dies nun der letzte Ermittlungserfolg von Heller ist und die Reihe damit endet. Vielleicht hat der Autor und lässt den Kommissar unter veränderten Bedingungen weiter wirken.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.