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Bewertungen
Insgesamt 64 BewertungenBewertung vom 05.03.2024 | ||
Das Cover von Karin Grothes, "Bella und die Böllersum-Bande" ist sehr farbenfroh und vermittelt pure Lebensfreude. So ein Buch schlägt man gerne auf...und...das lohnt sich. "Böllersum" wird für Kinder ab acht Jahren empfohlen und erzählt die Geschichte von acht Jungen und Mädchen und ihrem Dorfleben im mehr oder weniger beschaulichen Böllersum. Alltagsgeschichten, die mit einer unglaublichen Leichtigkeit und viel Humor geschrieben sind. Doch dann soll die Schule geschlossen werden und Bella und ihre Bande sehen sich nun gefordert. Mit kindlichem Eifer und Engagement halten sie zusammen und kämpfen für ihre Rechte. Das haben sie schon von Opa gelernt. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz. Es steht für Gemeinschaft, obwohl die Kinder grundverschieden sind. Es steht für bedingungslose Loyalität und gegenseitigem Respekt. Die wunderschönen Illustrationen sind eine zusätzliche Bereicherung. Ist Böllersum ein kleines Bullerbü? Nun, so ganz reicht es nicht an Astrid Lindgrens Klassiker heran, aber es ist schon nah dran. Ich kann dieses Kinderbuch wärmstens empfehlen. Lest es, am besten bei einem Stück Butterkuchen. |
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Bewertung vom 29.02.2024 | ||
Das Cover des Romans, "Geordnete Verhältnisse" ist eher unauffällig und weist in keinster Weise darauf hin, auf was für eine explosive Geschichte sich die Leser*innen gefasst machen müssen. Die hat es nämlich in sich. Das Buch handelt von Philipp und Faina, zwei Außenseiter, die sich in der Grundschule kennenlernen. Philipp kommt aus einer kaputten Familie, Faina ist ein ukrainisches Flüchtlingskind und Philipp nimmt sich ihrer an. Er hilft ihr sich zurecht zu finden und es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Im Laufe der Zeit nimmt diese Beziehung allerdings fast toxische Züge an. Philipp ist in seinen Besitzansprüchen schon obsessiv und es läuft einem so mancher Schauer über den Rücken. Das Ende der Geschichte macht atemlos und einmal mehr betroffen. Lana Lux, die ihre Protagonisten im Wechsel erzählen lässt, ist mit diesem Roman ein großartiger Wurf gelungen. Chapeau! |
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Bewertung vom 29.02.2024 | ||
Das Cover des Buches, " Der Lärm des Lebens" spricht schon für sich. Ein kleiner Junge der in die Luft geworfen und aufgefangen wird. Schauspieler Jörg Hartmann, unter anderem bekannt als eigenwilliger Kommissar Faber im Tatort, erzählt behutsam, gefühlvoll und mit viel Humor von seiner Kindheit im Ruhrgebiet. Diese war behütet und voller Liebe und trotzdem wurde der Junge nicht eingeengt und man ließ ihm die Freiheit sich auszuprobieren. Er wollte Schauspieler werden und auch dieses Thema wird in dem Buch behandelt. Mal in kleineren Anedoten, mal ausführlicher. Er erzählt von seinen Anstrengungen, eine Rolle, ein Engagement zu bekommen. Immer wieder kommt er aber auf seine Familie zurück. Besonders die Großeltern spielten eine wichtige Rolle in seinem Leben. Wer den ruppigen Faber kennt, der staunt. Hartmann schreibt fast zärtlich von den Menschen die ihm nahe standen und stehen und gleichzeitig ist dieses Buch eine Liebeserklärung an den Ruhrpott, mit seiner Landschaft und allen möglichen skurilen und herzlichen Gestalten. |
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Bewertung vom 16.02.2024 | ||
Zunächst einmal gefällt mir das Buchcover sehr gut. Wunderschöne sanfte Farben, fast wie ein Gemälde. Aber dann schlägt man das Buch auf, beginnt zu lesen und ist augenblicklich gefangen in einem Sog der Emotionen. Bergljot, die Protagonistin, erzählt ihre Geschichte. Sie ist eine zerrissene, verzweifelte, von Wut, Ängsten und Schuldgefühlen Getriebene. Sie hat den Kontakt zu ihren Eltern und Geschwistern weitestgehend abgebrochen, sieht sie doch ihre eigenen psychischen Probleme in ihrer Kindheit und Herkunftsfamilie begründet. Es ist ein bedrückendes Buch, das ich mehrfach zur Seite legen musste, um tief durchzuatmen. Es klärt sich nicht alles vollständig auf, das muss es aber auch nicht. Diese Erzählung besticht durch ihre Sprachgewalt, die bildhaften Schilderungen. Ich war gefesselt von dem Schreibstil und hatte mehrfach Gänsehautmomente. "Ein falsches Wort" ist ein Buch, das in mir noch lange nachklingen wird. |
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Bewertung vom 11.02.2024 | ||
Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume von Olivia Vieweg ist ein spannendes Kinderbuch und für die empfohlene Altersgruppe ab zehn Jahren bestens geeignet. Das gelb-schwarze Cover ist schon ein Hingucker und sehr ansprechend. Die Geschichte ist temporeich und leicht gruselig, ohne wirklich angsteinflößend zu sein. In dem Städtchen Quedlinburg, in dem die Zeit stillgestanden zu sein scheint, geht Blasmusik über alles. Protagonistin Elly verabscheut diese allerdings und plant ihre Flucht. Auf dieser erlebt sie so manches Abenteuer und hat mit Monstern, Schatten und mancherlei zwielichter Kreaturen zu tun. Das Buch ist in überschaubare Kapitel eingeteilt und mit sehr schönen schwarz-weiß-Illustrationen versehen. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen. |
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Bewertung vom 09.02.2024 | ||
Der Fluch der Nachthexe / Emblem Island Bd.1 Das wunderschöne Cover des Kinderbuches "Emblem Island" hat mich sofort angesprochen und der Roman hält, was der Klappentext verspricht. Alex Alster entführt, nicht nur junge Leser und Leserinnen, in eine fantasievolle Welt und nimmt sie mit auf eine magische Zeitreise. Der zwölfjährige Tor begibt sich mit seinen beiden Freunden auf den Weg zur Nachthexe. Sie hat ihn mit einem Fluch belegt, der für Tor lebensbedrohlich werden kann. Unterwegs meistern die drei verschiedenste Abenteuer und treffen auf so manches erschreckendes Lebewesen. Zwischendurch wird der Roman durch kurze mythische Märchen und Legenden bereichert und das gefällt mir ausgesprochen gut. "Emblem Island" ist unglaublich spannend, und rasant geschrieben und ich mochte gar nicht aufhören zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und für das empfohlene Lesealter ab zwölf Jahren absolut gelungen. Aber, das Buch wird auch Erwachsene fesseln, da bin ich mir sicher. |
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Bewertung vom 26.01.2024 | ||
Zugegeben, das Cover ist schon gewöhnungsbedürftig, aber es ist treffend. Ilona Hartmanns Roman beschreibt die gesellschaftliche und familiäre Situation von Mounia, Leon und der Ich-Erzählerin. Anfangs in der für sie spießigen und langweiligen Kleinstadt, dann in örtlich weitaus größeren Dimensionen. Davon hatten sie immer geträumt. Raus aus dem Mief und der Kleinbürgerlichkeit, rein in das pulsierende Leben der Großstadt. Sie sind jung und hungrig nach Abenteuern und Selbstverwirklichung. Leider ist nicht alles so wahnsinnig aufregend wie gedacht und die Ernüchterung ist schmerzhaft und enttäuschend. Dieser leise Roman, der durchgängig in kurze Kapitel eingeteilt ist, versetzt einen wieder zurück in die eigene Jugendzeit. Erinnert an die Träume die man hatte, oftmals Seifenblasen die zerplatzten und einen schalen Geschmack hinterließen. Aber, es ist auch eine durchaus humorvolle Erzählung. Ilona Hartmann beweist Sprachwitz und weiß zu unterhalten. Wer es auch mal etwas ruhiger mag, ist mit diesem Buch bestens bedient. |
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Bewertung vom 21.01.2024 | ||
Auf den ersten Blick hat mich das Cover des Buches nicht überzeugt. Dennoch, es ist auch ein Foto des verstorbenen Vaters des Autors abgebildet, dessen Lebenslauf im Nazi-Deutschland eines der zentralen Themen dieser Geschichte ist. Ein anderes ist das Leben seines Sohnes Kurt Tallert, der Halbjude ist und welche Auswirkungen dies alles auf ihn und die ganze Familie hat. Kurt Tallert schreibt in einer Klarheit, die ihresgleichen sucht. Schonungslos, offen, ehrlich und bildgewaltig. Wie sehr sein eigenes Leben durch dass seines Vater geprägt wurde, wie einschneidend die schrecklichen Erlebnisse seines Vaters auch für ihn waren und es immer noch sind. Die Nachkriegs-Generation, die die Traumata ihrer Eltern ebenfalls verarbeiten muss. Ich musste zeitweise innehalten und das Gelesene erst einmal auf mich wirken lassen. Ein wichtiges Buch mit einem, leider immer noch, sehr aktuellen Thema. |
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Bewertung vom 19.01.2024 | ||
Gerade habe ich "Himmelwärts" ausgelesen und bin einfach nur zutiefst berührt - was für ein wunderbares Buch! Ursprünglich ein Theaterstück, hat die Autorin jetzt daraus ein Kinderbuch gemacht. Die zehnjährige Toni hat ihre krebskranke Mutter verloren und will und kann deren Tod nicht begreifen. Mit ihrer besten Freundin Yum Yum verbringt sie eine Nacht in einem Zelt im Garten. Sie bauen ein kosmisches Radio und versuchen mit Tonis Mutter Kontakt aufzunehmen. Sie sehen Sternschnuppen und bekommen eine Verbindung zu der sich gerade im Weltall befindlichen Astronautin Zanna, der sie Tonis Geschichte erzählen. Es folgen berührende, fast philosophische Dialoge und nebenbei erfährt man auch noch einiges über Galaxien und die Welt. Trost dabei spenden Unmengen von Chips und Lakritzschnecken, die die Kinder in dieser Nacht naschen. Eigentlich ist es ein trauriges Thema, das aber mit einer Leichtigkeit und viel Humor so geschrieben ist, dass dieses Buch im Grunde genommen zu einer Ode an das Leben wird. Hinzu kommt die unerschütterliche Freundschaft und der Zusammenhalt dieser beiden Mädchen. Es ist eine Erzählung voller Hoffnung, Zuversicht und Liebe. Mich hat dieser Roman bis tief ins Herz berührt und ich hatte mehrfach Tränen in den Augen. Ich bin dem Kindesalter längst entwachsen und daher ein Beispiel dafür, dass nicht nur Kinder die Leser dieses warmherzigen Buches sein werden. Karen Köhler hat ein kleines Meisterwerk erschaffen, ü ber den Tod, das Leben, Trauerbewältigung und bedingungslose Freundschaft und Treue in reinster Form. Zudem ist es in wunderbaren Farben illustriert. Chapeau!!! |
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Bewertung vom 08.01.2024 | ||
Ein schlichtes und einfach gestaltetes Cover, wahrlich kein Hingucker, aber das Cover wird dem Roman nicht gerecht. Dieser ist atemberaubend spannend und in seinem Schreibstil flüssig und bildgewaltig. Dan Jones, Historiker und Autor schreibt hiermit seinen ersten Roman, den ersten Band einer Trilogie, die im hundertjährigen Krieg spielt. Die Essex dogs sind zehn Männer aus England, Schottland und Wales die unterschiedlicher nicht sein könnten und 1346 in der Normandie gegen die Franzosen kämpfen. Ich fühlte mich von Anfang an in diese Zeit zurück versetzt und litt und liebte mit den Protagonisten. Dieses Buch ist zeitweise sehr grausam und brutal, vielfach aber auch einfühlsam und behutsam. Dan Jones versteht es, seine fiktiven Charaktere in die Historie geschickt einzubinden. Ich bin gespannt, wie es mit den Essex dogs weitergeht und vergebe die volle Punktzahl. |
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