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Benutzername: 
NiliBine70
Wohnort: 
Duisburg

Bewertungen

Insgesamt 184 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2014
Das Geschenk der Wölfe
Rice, Anne

Das Geschenk der Wölfe


sehr gut

Inhalt:
Reuben ist jung, weiß noch nicht ganz genau, wo sein Weg ihn hinführt. Doch er tut, was er liebt, er ist Reporter, gefühlvoll mit einem Händchen für tolle Storys und setzt diese dann auch sehr gut um. So kommt er an die Geschichte eines alten Herrenhauses, das derzeit zum Verkauf steht. Er soll darüber berichten und somit den Kauf auch ein wenig beschleunigen. Die Erbin des ganzen Anwesens hängt zwar schon an dem Haus und der Umgebung, will aber nicht mehr daran erinnert werden, dass ein geliebter Verwandter, dem das alles gehörte, auf unerklärliche Weise verschwand und sie ihn nie wieder sehen wird. Reuben spürt gleich die Anziehungskraft, die ihn diesem Haus vom ersten Moment an verfallen lässt. Und so entsteht völlig irrational der unbändige Wunsch, dieses Anwesen zu kaufen und seine Geheimnisse zu ergründen.
Gleichzeitig verliebt er sich in die Erbin, wohl älter wie er, aber schön und begehrenswert und ihm nicht abgeneigt. So lässt er sich auf dieses Abenteuer ein und damit sein altes Leben hinter sich. Denn in einer Nacht, die er dort verbringt, wird Marchant, in die er mittlerweile sehr verliebt ist, getötet und Reuben selbst entkommt dem Tod nur mit Mühe. Der Mörder war kein Mensch, soviel steht für Reuben fest, es war ein blutrünstiges Untier. Doch dann verändert sich Reuben, er nimmt Dinge an sich wahr, die einerseits unglaublich faszinierend und andererseits verstörend, beängstigend sind und die niemand wissen darf. Doch kann er diese neue Seite seines Lebens, dieses Geschenk wirklich vor seiner Umwelt verbergen? Und was passiert überhaupt mit ihm. Die Antworten auf all seine Fragen erhofft Reuben, in den Mauern des Anwesens „Nideck“ zu finden. Zur Seite steht ihm Laura, die nach ihren eigenen Erfahrungen nichts mehr zu verlieren hat.
Eine Reise durch die Jahrhunderte beginnt in den Mauern von Nideck und endet…ja, das gilt es herauszufinden, ob sie wirklich endet, oder dies alles einen Neuanfang signalisiert!

Meine Meinung:
Faszinierend
Anne Rice, wenn man den Namen liest, denkt man zunächst mit ziemlicher Sicherheit an Vampire, an vorderster Front an „Interview mit einem Vampir“, welches zu Berühmtheit durch seine Verfilmung gelangte und somit auch Mrs. Rice. Doch wer hätte gedacht, dass die Grand Dame der Fantasy-Literatur sich auch auf Werwölfe einlässt! Es mutete mit zunächst wie ein Experiment an, mal sehen, obs geht.
Nun, meiner Meinung nach ging es schon recht gut! Es war wirklich faszinierend aus der Sicht der Hauptfigur zu erleben, was diese Verwandlung bewirkt, wie es sich anfühlt, wenn man zum Werwolf wird, welche Gedanken, Gefühle einen da beherrschen. Doch, das hatte schon eine ganze Menge! Das Romantische an der Geschichte kommt auch nicht zu kurz, gewürzt mit einem Hauch Erotik, manchmal animalisch, dann ganz zart, auch das sehr interessant und manchmal sehr berührend!
Ebenfalls hochinteressant aus meiner Sicht war das Ergründen der Geschichte rund um Nideck, das Anwesen birgt selbst etliches an verstecktem, nicht auf den ersten Blick ersichtlichen, wie ein Wunderland für Archäologen. Man möchte sich Reuben und Laura anschließen und die Geheimnisse ergründen, die sich dort verborgen halten. Und eben auch dann bei den Entdeckungen dabei sein, wenn etwas gelöst, eine neue Tür sich quasi öffnet.
Alles in Allem muss ich sagen, hat mich die Story schon recht gefangen gehalten. Trotz einiger unnötiger Längen, die man aber verschmerzen kann, wenn dann gleich darauf wieder ein sehr spannender Abschnitt kommt.
Der Stil ist gut lesbar, manchmal ein wenig „geschwollen“, aber ich denke, dass ist so die Art der Autorin und ihre Fans sind es gewohnt. Man muss aber sagen, dass sie es gut in die Jetzt-Zeit transportiert, es stört nicht wirklich, sondern passt zum Geschehen.
Fantasy für Erwachsene mit einem Hang zum Romantischen würde ich mal sagen, aber nicht ganz so verklärt und zuckersüß.

Bewertung vom 08.06.2014
Ich soll nicht töten / Jazz Dent Bd.1
Lyga, Barry

Ich soll nicht töten / Jazz Dent Bd.1


sehr gut

Inhalt:

Jasper, genannt Jazz Dent ist eigentlich ein ganz normaler 17jähriger. Eigentlich. Und dann ist da die Tatsache, dass er der Sohn des berüchtigsten, brutalsten, inhaftierten Serienkillers der USA ist, William Cornelius "Billy" Dent. Und auch wenn der Junge sich bemüht, so normal wie irgend möglich zu sein, das Leben mit seinem Vater, das Erleben der Vorbereitungen und Nachbereitungen der Taten seines Vaters haben ihm ein anderes Aufwachsen beschert, als anderen Kindern. Er weiß genau, worauf es ankommt, um einen Mord perfekt auszuführen, keine Fehler zu machen, was zu beachten ist. Und so denkt er. Fühlt er. Weiß er einfach Bescheid. Und er bemüht sich, dem Verlangen, das sein Vater in ihn gepflanzt hat, nicht nachzugeben. Im Gegenteil, er will der Polizei behilflich sein, einen Killer zu fassen der derzeit scheinbar die Taten seines Vaters im beschaulichen Lobo´s Nod wieder aufleben lassen will. Und Jazz stellt sich manchmal zwar nicht immer geschickt an, aber er scheint dem Mörder immer und immer näher zu kommen, was aber auch eine Gefahr darstellen könnte. Nicht nur für ihn, sondern auch für das Leben seiner besten Freunde.

Meine Meinung:

Gelungener Auftakt

Ich war überrascht, als mir dieses Buch ins Haus flatterte, allein schon die Verpackung, offenbar blutverschmiert und auch das Cover… Nun, alles haargenau mein Beuteschema. Das ließ doch alles darauf hoffen, dass mich hier eine Story erwartete, die mich packen will. Und ja, streckenweise hat sie mich auch gepackt. Die Figur von Jazz ist einfach liebenswert. Manchmal leicht verstörend, weil er beim Anblick einer Leiche nicht erschauert, weil er Angst bekommt oder ihn das Grauen erfasst, sondern eher, weil er schon gedanklich dabei ist zu rekonstruieren, was passiert ist oder was jetzt passieren könnte, wenn er der Mörder wäre… Nun, eigentlich ist Jazz ein armer Junge, der bei einem brutalen Serienmörder aufwachsen musste, der ihm vermittelt hat, dass die unterschiedlichen Arten des Tötens etwas ganz natürliches sind, wie etwa Milch kochen und da wundert es nicht, wenn er jetzt so denkt.

Aber in ihm steckt eben auch dieser normale Teenager. Und als solcher hat er Freunde. Sogar die besten, die er sich wünschen kann. Auch wenn sein bester Freund Howie ein Bluter ist, mit dem sonst eigentlich niemand etwas zu tun haben will und der auch schon mal eine merkwürdige Art Humor besitzt, so gehen die beiden doch durch dick und dünn. Und als dritte im Bunde ist da noch Connie zu nennen, seine Freundin, die auch schon viel ertragen hat und die ihn eigentlich liebt, doch wie lange wird sie es noch mitmachen, dieses teilweise gruselige Gebaren von Jazz?

Und vor allem stellt sich die Frage, werden alle überleben? Und wer steckt hinter den Morden, die bis auf ein Detail den Morden von Jazz´ Vater bis ins kleinste gleichen? Man fragt es sich beim Lesen und ich finde, damit ist der Auftrag dieses Buches doch schon erfüllt. Es ist immerhin der Auftakt zu einer Serie, da muss der Autor ja auch erst mal anfüttern und dann vielleicht ja im nächsten Band zum großen Schlag ausholen. Ich würde mich freuen, ich mag den Stil, der leicht und locker lesbar ist und die Figuren jetzt schon sehr!

Ja, auch hier gibt es wieder ein paar unappetitliche Details, es ist schließlich ein Thriller, kein Kinderbuch! Und wenn man sich vor Augen führt, dass ein 17jähriger gleichmütig an blutige Messer denkt, wie man sie am besten wirklich sauber bekommt, als würde er übers Frühstück nachdenken, dann ist doch klar, dass es nichts für zartbesaitete Gemüter ist, oder?

Fazit:

Ein lockerer Auftakt zu einer Reihe, wie sie Thrillerfans gefallen dürfte, wenn der Autor so weitermacht, wie er hier begonnen hat! Deswegen gibt es für mir 4 von 5 Nilpferden in der Hoffnung, dass einer der nachfolgenden Bände eine Steigerung darstellt!

Danke an Blanvalet für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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Bewertung vom 08.06.2014
Opferzeit
Cleave, Paul

Opferzeit


sehr gut

Inhalt:
Joe, der debil erscheinende Serienkiller aus „Der siebte Tod“ ist wieder zurück!
Paul Cleave greift die Geschichte auf, ein Jahr nach der Verhaftung von Joe und erzählt alles rund um den Prozess, auf den ganz Neuseeland wartet, die Zeit davor und das was dann kommt, aus den Blinkwinkeln von Joe selbst, Melissa und Schroder. Doch ob es tatsächlich zu dem von allen erhofften Urteil –Todesstrafe für Joe- kommen wird, das ist noch lange nicht sicher. Es gibt einige Kräfte, die da anscheinend etwas gegen haben. Und als Joe auf dem Weg zum Gericht entkommen kann, ist der Teufel los! Auf einmal sieht sich Christchurch, sehen sich die Menschen mit gleich zwei Serienmördern konfrontiert. Denn Joes große Liebe, Melissa X, verfolgt ihre ganz eigenen Pläne und dabei geht sie buchstäblich über Leichen.
Ob Schroder und seine Mannen das Morden aufhalten können muss sich zeigen. Und auch, ob der Gerechtigkeit genüge getan wird…

Meine Meinung:
Joe is back
Wieder mal ein Buch, auf das wir Fans lange warten mussten. Sehr lange. Es ist fast schon nicht mehr wahr, so lange ist es her, dass ich „Der siebte Tod“ gelesen habe. Und „damals“ war es so, dass ich relativ allein auf weiter Flur mit meiner Begeisterung war. Ich fand die Story toll, die Figur des Joe unheimlich komplex und fesselnd, andere fandens eher langweilig, nichtssagend… Nun gut, jetzt gab es die heiß ersehnte Fortsetzung und was soll ich sagen? Es hat mich wieder gepackt. Bei einigen Flashbacks, die der Autor eingebaut hat, um einige Punkte der vorangegangenen Ereignisse wieder in den Focus zu lenken, war alles sofort wieder da. Damit hatte ich nun so nicht gerechnet, aber umso besser!
Joes Erzählungen, das Aufarbeiten seiner eigenen, durch schweren Missbrauch gezeichneten Jugend, ganz mit seinen Worten, war erschütternd, erklärt so einiges, aber entschuldigt nichts. Aber man wundert sich über gewisse Verhaltensweisen eben umso weniger, wenn man weiß, was ihm widerfahren ist. Genau, wie bei Melissa X, die auch nicht immer nur auf Rosen gebettet war.
Das ist das fiese an solchen Büchern, streckenweise wird man da eingelullt, mit brutalsten Szenen aus dem Leben der Figuren konfrontiert, wo man Mitleid bekommt, und dann, dann wird gleich hinterher geschildert, wie diese bemitleidenswerte Person jemand anderen kaltblütig umbringt, weil er zu nichts mehr nutze ist einfach, er hat das erledigt, was man wollte und tschüß! Das ist die Kunst, um einen umzuhauen, was dem Autor auch hier wieder perfekt gelungen ist, meiner Meinung nach.
Auch hier gibt es wieder so einiges, was für zartbesaitete Leser nicht geeignet ist, von daher würde ich es mir wirklich gut überlegen, ob ich das Buch lese, falls jetzt jemand sich angesprochen fühlt… Man muss schon wirklich brutalst geschildertes ertragen können, was einem auch schon mal den Magen zusammenzieht, ansonsten würde ich mich einem anderen Stoff zuwenden!
Dito würde ich sagen, man muss „Der siebte Tod“ gelesen haben, um überhaupt zu wissen, mit welchen Figuren man es hier zu tun hat, wer hier welche Rollen besetzt, wen man zu fürchten hat, wem man gedanklich Unterstützung bieten sollte und eben, welche Geschichte, ja, auch welcher Humor sich teilweise hier offenbaren könnte. Dann hat man eine Menge Lesespaß!
Einen Kritikpunkt habe ich aber. Es hätte für mich ausgereicht, wenn das Buch 100 Seiten weniger gehabt hätte, bzw. dem Buch hätte es gut getan, wenn einige Längen nicht eingebaut gewesen wären. Ja, ich liebe wirklich dicke Wälzer, aber nur dann, wenn auf den fast 700 Seiten auch durchgehend oder sagen wir mal zu 98 % was geboten wird und nicht Seiten mit heißer Luft, mit für die Geschichte nicht wirkliche relevanten Dingen vollgepfropft sind. Deswegen gibt’s auch ein Nilpferd Abzug.

Fazit:
Ein typischer Cleave-Thriller, der die Geschichte von Joe fortführt, eher etwas für Fans des Stils, mit Sinn für Humor an unmöglichen Stellen und vor allem für Leser, die „Der siebte Tod“ schon kennen.

Bewertung vom 01.06.2014
Seelenkuss
Raven, Lynn

Seelenkuss


sehr gut

Inhalt:
Prinzessin Darejan ist verzweifelt. Mit ihrer Schwester stimmt etwas nicht. Und ein Vertrauter soll ein Verräter sein. Alles scheint aus den Fugen zu geraten. Erst recht, als ein als verrückt deklarierter Spion im tiefsten Kerker von ihrer Schwester gefangen gehalten und gefoltert wird und geheimnisvolle Verbündete Darejan erzählen, dass ihre Schwester vom finsteren Magier Ahoren besessen worden sei, der nur nach der Macht über alles giert und alle in ihr Unglück stürzen will. Darejan erkennt, dass der mysteriöse Gefangene etwas besonderes ist und flieht gemeinsam mit ihm vor den Schergen ihrer besessenen Schwester. Sie machen sich auf den Weg, das Königreich, ja die ganze Welt vor einer Dunkelheit zu bewahren. Doch ob ihnen das gelingen mag, steht in den Sternen.

Meine Meinung:
Die (zu) hohe Kunst der Fantasy, oder: Bin ich die falsche Leserin im falschen Buch?
Lynn Raven war mir ein Begriff, aus der geliebten Lektüre von „Blutbraut“. Und so freute ich mich wie verrückt, als es hieß, super, ich darf „Seelenkuss“, das neueste Werk der Autorin, für www.testleser-jugendbuch.de lesen und rezensieren. Die Freude war auch noch da, als ich es endlich in Händen hielt, wundervoll, ein sooo schön dicker Fantasywälzer, der lädt mich ein, gleich abzutauchen, in die Welt, die die Autorin erschafft.
Doch dann kam es doch –leider- ganz ganz anders! Ja, Lynn Raven hat eine fantastische Welt erschaffen. Und wahrscheinlich auch eine tolle Story nur ging vieles an mir vorüber, weil ich mich mit z.B. dem Marinewesen auseinandersetzen musste. Warum das? Ich erkläre: Die Autorin ist sehr sehr detailverliebt, was ich eigentlich zu schätzen weiß, entsteht so doch vor dem geistigen Auge, im Kopfkino ein sehr lebensechtes, fast fühlbares Bild der Szenerie. Doch auf den ganzen 576 Seiten wurde ich schier erschlagen mit Details, mit denen ich mich auseinandersetzen musste, die mein persönliches Kopfkino schlichtweg überforderten und so blieb es nicht aus, dass bei z.B. all den maritimen Fachbegriffen, die ich mir aufgeschrieben habe, um nachzuschlagen zwischendurch, was sie denn zu bedeuten haben, die Geschichte auf der Strecke blieb. Hätte mich jemand eine Stunde später gefragt, was ich gelesen habe, ich hätte wahrscheinlich perfekt erklären können, wie man Segel refft oder so, aber was da passiert ist..Fehlanzeige!
Und so setzte sich mein Dilemma mit diesem Buch fort. Es blieb leider nicht aus, dass mich die Geschichte aus dem genannten Grund absolut nicht erreichte. Zwischenzeitlich hatte ich sogar den Gedanken, abzubrechen, aber das fand ich dann unfair und so dachte ich, komm, les weiter, vielleicht wird’s noch. Nein, es wurde für den „Seelenkuss“ und mich keine seelenhafte Begegnung, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte.
Wie schon die Überschrift andeutet, kann es nun auch wirklich sein, dass ich einfach nicht die richtige Zielperson bin, das Buch wurde als High Fantasy beworben, da suche ich dann zuallererst bei mir selber den Fehler. Vielleicht ist High Fantasy nichts für mich? Gut, das kann dann passieren und tut mir leid.
Erwähnen möchte ich denn noch mal ausdrücklich, dass die Autorin sich wirklich ausgesprochene Mühe gegeben hat, alle noch so kleinen Einzelheiten detailreich vor Augen zu führen, die Eigenheiten der Figuren, die einen überwältigen, genauso wie die Menge der Figuren und ihrer teilweise sehr ähnlich klingenden Namen, was auch hier ein Auseinanderhalten manchmal schwer machte. Auch ein Versuch, ein eigenes Glossar zu erstellen, um Licht in das Dunkel für mich zu bringen, hat hier nicht geholfen, es wurde einfach zu viel.
Nein, der Seelenkuss ist kein Buch für unterwegs in der Bahn, kein Buch, was man „mal eben“ liest. Wenn ich ihm eine zweite Chance gäbe, noch einmal ganz von vorne beginnen würde, dann in einem Urlaub, wo es ganz ruhig und keine äußeren Reize gäbe. Da könnte ich mich voll und ganz und ausschließlich aufs Buch konzentrieren. Alles andere macht für mich keinen Sinn! Schade!

Bewertung vom 01.06.2014
Die Seele des Ozeans
Strauß, Britta

Die Seele des Ozeans


ausgezeichnet

Inhalt:
Eine Mutter, ihr Sohn, die große Liebe, eine Insel und das Meer, daraus ist der Stoff für eine fantastische Geschichte gewebt.

Kjell ist zu Besuch bei seiner Mutter, eigentlich ist alles wie immer, doch er spürt unterschwellig, dass dem eben nicht so ist. Und so nimmt er es als eine weitere Wunderlichkeit seiner Mutter hin, als sie ihm ein Buch in die Hand drückt, wunderschön anzusehen, sie hat es geschrieben und er glaubt, sie wolle seine Meinung hören, ob dieses Buch zum Bestseller taugen möge.

Doch es kommt alles anders, als er denkt. Er verliert sich in der Geschichte, die ihm seltsam vertraut anmutet, die ihn verändert und ihm eine Welt näher bringt, die nicht von dieser Erde zu sein scheint. Doch, was ist Fantasie, was ist Wirklichkeit? Muss er alles, was er bisher geglaubt hat, in Frage stellen? Seine eigene Existenz hinterfragen?

Meine Meinung:

Ich will nicht, dass es endet!

So oder so ähnlich waren meine Gedanken, als ich mit tränennassen Augen (glaubts ruhig!) das Buch zugeklappt und ganz ganz tief geseufzt habe.

Selten habe ich eine schönere, herzergreifendere Liebes-Fantasygeschichte gelesen, wie „Die Seele des Ozeans“. Und nein, ich sage das nicht, weil ich das Buch zur Rezension zur Verfügung bereitgestellt bekommen habe, das ist ein Gefühl, was ganz tief aus mir kommt.

Es fing alles mit diesem Cover und einem Trailer zum Buch an, was mich schon gleich gefangen genommen hat. Die Kurzbeschreibung hat dann die Neugierde geweckt, dieses Buch zu erkunden, die Welt, die da erschaffen wurde. Und ich bereue keine Sekunde der Zeit, die ich zwischen diesen Buchdeckeln verbracht habe, in den Tiefen des Ozeans, an der Seite von Kjell und Fae, die eine Liebe erleben, wie sie schier unmöglich scheint, so tief, so rein, so gefährlich, ja auch mal tödlich, aber wunderschön und ich für meinen Teil, ich hätte gern in Faes Haut stecken mögen und ihre Gefühle fühlen, ihre Gedanken denken…

Untermalt wird diese wunderschöne Geschichte von zauberhaften Zeichnungen, die jedes Kapitel einläuten, die zu dem passen, einen Meeresbewohner, der in der Geschichte, wie auch in dem Buch im Buch eine Rolle spielen und einem visuell vor Augen führen, welch wunderschöne Kreaturen sich in den Weiten des Meeres tummeln. Sogar die bösartigsten Kreaturen, die durch die Jahrhunderte wandeln und Menschleben fordern bekommen eine Nische in dem Buch und werden von sanften Wellen oder Sturmfluten aus Gefühlen umspült.

So betrachte ich das Buch im Ganzen als eine Hommage an die Weiten der Ozeane auf der Welt und an die Liebe, die genauso unendlich scheint und ebenso Leben spendet, wie Leben nehmen kann. Es war ein Genuss, auch wenn es mich Tränen gekostet hat am Ende, aber ich konnte einfach nicht anders, weil alles so wunderschön war! Danke, liebe Britta Strauß, für diese Geschichte, die hoffentlich noch eine Fortsetzung erfährt!

Fazit:
Die fantastische Geschichte rund um eine todkranke Schriftstellerin, Fae und die Männer in ihrem Leben, umspült vom Ozean, manchmal sehr turbulent, lebensbedrohend und dann wiederum zarte, weiche Wellen, die einen forttragen, wenn man es zulässt! Dieses Buch ist nichts für Leute, die keine Fantasie besitzen und sich auf diese auch nicht einlassen wollen. Lasst beim Lesen Euer Herz sprechen und Euch auf Wellen von Gefühlen davon tragen, es lohnt sich!

5 von 5 völlig verzauberten Nilpferden!

Bewertung vom 01.06.2014
Totenkünstler / Detective Robert Hunter Bd.4
Carter, Chris

Totenkünstler / Detective Robert Hunter Bd.4


ausgezeichnet

Inhalt:
Es ist heiß in Los Angeles. Und in dieser Hitze werden Hunter und Garcia zu einem Fall gerufen, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und die Angst umgehen lässt. Ein völlig außer Kontrolle geratener Killer tötet Menschen, die eine Rolle im Rechtssystem spielen, Anwälte, Polizisten… Aber er tötet sie nicht einfach nur, er foltert sie, perfide, setzt Methoden ein, die darauf schließen lassen, dass er sie leiden lassen möchte, sie leibhaftig ihren Tod miterleben lassen. Und der krönende Abschluss sind Skulpturen, die aus ihren Körperteilen an den Tatorten aufgefunden werden. Doch, was sagen die Skulpturen aus? Sind sie nur ein Ausdruck der Verspottung oder steckt mehr dahinter. Hunter und Garcia sehen sich wieder einmal einem Spiel auf Leben und Tod ausgesetzt und die Zeit ist ihr Feind. Werden sie den Killer finden, ihm Einhalt gebieten können oder haben sie in dem von der Presse als „Totenkünstler“ bezeichneten Killer ihren Meister gefunden?

Meine Meinung:

Menschliche Abgründe, virtuos dargeboten

Vorweg: Im Nachhinein frage ich mich, warum ich das Buch so lange habe liegen lassen! Dabei war mir doch eigentlich vorher klar, Chris Carter versteht es, einen Pageturner zu kreieren, den Leser um den Schlaf zu bringen, weil man einfach das Buch nicht aus den Händen legen mag.

Doch nun habe ich es verschlungen, inhaliert und bin wieder einmal geflasht.

Ja, es war blutig, es war streckenweise sehr abartig, gewohnte Manier des Autors halt und eben für Fans seiner Reihe um die beiden Spezialisten für besonders brutale Gewaltverbrechen Hunter und Garcia ein Leckerbissen aus dem Grund. Ich weiß, es muss nicht immer blutig, brutal, abartig sein, aber es würde mich doch sehr wundern, sollte Herr Carter auf einmal sanfter werden!

Auch im „Totenkünstler“ versteht der Autor es, mit kurzen, knackigen Kapiteln die Spannung auf ungeahnte Höhen zu treiben. Er reizt den Leser, darum zu betteln, dass einerseits endlich der Täter gefunden, bzw. dingfest gemacht wird, andererseits möchte man, dass das Buch nie endet. Es ist einfach vertrackt!

Der Stil ist gut lesbar, denn auch die Sätze verlangen einem nicht ab, dass man seine Hirnwindungen unnötig verdreht, man kann flüssig lesen, ist live dabei, wenn der Täter sein Werk vollbringt oder darf sich dann ausgiebigst mit dem Ergebnis befassen. Das Kopfkino ist auf alle Fälle sehr lebhaft bei der Story dabei und liefert Bilder, die vielleicht so mancher gar nicht sehen wollte in seinem Leben!

Ich für meinen Teil freue mich jetzt schon auf Band 5, auch wenn die Messlatte schon sehr hoch gelegt ist. Aber die Figuren Hunter und Garcia mag ich einfach!

Hunter, der gut aussehende Frauentraum von einem Ermittler. Und Garcia, der Latino, der treu seiner Frau ergeben ist und immer ein bisschen mehr leiden darf, wie Hunter. Eigentlich keine Figuren, die man nicht schon zig Male in anderen Büchern erlebt hat, aber aus irgendeinem Grund sind sie mir mächtig ans Herz gewachsen und ich möchte sie nicht missen, mit manchmal unkonventionellen Methoden und ihren Schwächen!

In jedem Fall steht Band 4 „Totenkünstler“ in nichts seinen Vorgängern nach!

Fazit:
Brutaler, blutiger Thriller in der Hitze Los Angeles, der Bilder im Kopfkino entstehen lässt, die einem schon mal einen trockenen Mund bescheren oder angeekelt das Gesicht verziehen lassen. Aber die Faszination des absoluten Grauens lässt einen nicht los! Für Fans des Autors und von Hunter und Garcia einfach ein Muss!

Deswegen gibt’s von mir 5 von 5 Nilpferden!

Bewertung vom 31.05.2014
Das schwarze Blut
Grangé, Jean-Christophe

Das schwarze Blut


ausgezeichnet

Inhalt:
Wenn ein hochintelligenter Mann zum Mörder wird – dann entstehen Geschichten, wie diese hier. Ein Free-Diver, ein Meister seines Fachs, sitzt in Malaysia im Gefängnis, wartet auf seinen Prozess. Er soll eine Spur des Mordens, blutrot, durch ganz Südostasien gezogen haben. Mit stoischer Ruhe und seltsam entrückt wartet er.
Ein Pariser Sensationsreporter in chronischer Geld- und Geltungssucht will über diesen Mann ein Buch schreiben, doch wie an ihn herankommen, wie eine besondere Sicht auf ihn erhaschen, auf seine Taten. Da kommt ihm eine für ihn sichere Idee, er erfindet eine Frau, Elisabeth, die mit dem Mörder in Kontakt kommt. Ein gefährliches Spiel beginnt. Erst recht, als der Mörder aus dem Gefängnis flieht und sich auf die Suche nach der Frau macht, in die er sich verliebt hat. Und er glaubt zu wissen, wie sie aussieht, denn der Reporter hat ihm ein Bild geschickt. Es zeigt allerdings keine Elisabeth, sondern die Freundin des Reporters…


Meine Meinung:

Tödlicher Sog

Dieses Buch schlummerte schon geraume Zeit in meinem Regal, als ich danach griff. Grangé ist ja in der Tat immer und immer wieder –für mich- ein Garant für dustere Geschichten mit Figuren, die einem wirklich eiskalte Schauer über den Rücken jagen, wenn man es wagt, sich zu sehr auf sie einzulassen. Und genauso erging es mir hier, im schwülen Malaysia dieses Mal, lernte ich ihn kennen, den Mörder, einen Free-Diver, der eigentlich hochgeschätzt für seine Fähigkeiten im Wasser ist. Doch ein Blick in seine Augen, in seine Seele und man ist verloren. Dort offenbart sich eine Tiefe, wie ein Ozean sie nicht bieten kann, schwärzer, als alles, was man sich erdenken kann, tödlicher…

Ja, ich habe zwischenzeitlich einen trockenen Mund gehabt. Ich habe mich eingelassen, auf das Spiel, dass dieser Reporter, der glaubt, DIE Story in einem Bestseller von Buch herauszubringen, mit einem hochgefährlichen, einem tödlichen Mann spielt. Und ich war entsetzt, als er auch noch eine Unschuldige mit hineinzog und ihr Leben aufs Spiel setzt, mit diesem Foto.

Eine Spirale der Angst nimmt ihren Anfang und reißt einen mit, wenn man es zulässt. Man wird Zeuge, wie ein Mörder sich verliebt und welche Obsession sich daraus entwickelt. Und man möchte dem Reporter auf den Hinterkopf schlagen, dass er erwachen möge und dem Ganzen ein Ende setzt. Doch, man erreicht ihn nicht und muss zusehen, wie alles seinen Gang geht.

Ich werde jetzt nicht mehr verraten, nein, dass sollen sich die Leser, die sich erneut auf einen Grangé einlassen, selbst erschließen, erleben, wie die Tropenluft einem die Sachen an den Körper klebt und der Mund trocken wird!

Fazit:

Ein Grangé – für Fans, solche, die es werden wollen und die die Abgründe, die der Autor meisterlich erschafft überwinden können eine Empfehlung. Es ist ein Abenteuer, welches einen nicht kalt lässt, ein Thriller, mit dem typisch Düsteren, dass alle Bücher, alle Geschichten von Grangé umgibt.

Deswegen 5 von 5 Nilpferden

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2013
NeuGier   Erotischer Roman
McNight, Alexa

NeuGier Erotischer Roman


sehr gut

Inhalt:

Kate ist eine erfolgreiche Schmuckdesignerin und führte eine sehr eingefahrene, lieblose Beziehung zu dem Maler Henry. Ein Zufall führt sie und den geheimnisvollen, anziehenden Jackson zusammen, Kate verwählt sich am Telefon und hat da diesen Mann am anderen Ende, dessen Stimme etwas in ihr auslöst und Dinge tun lässt, die sie sich nie hätte träumen lassen.

Aus den anfänglich hochbrisanten und knisternd erotischen Freitagstreffs wird eine Affäre, die beide, Kate und Jackson irgendwann vor die Frage stellt, ist ein einfaches Entkommen aus diesem Rausch überhaupt noch möglich? Und was wird aus Kates Leben mit Henry…

Fragen, die zunächst als unnötig von Kate abgetan werden, man verliebt ich nicht in jemanden, den man nicht wirklich kennt, ein normales Leben ist da doch gar nicht möglich. Oder…

Meine Meinung:

Liebeslust

Dies ist ja nicht meine erste literarische Begegnung mit Alexa McNight. Mein erstes Mal gabs ja vor einiger Zeit bei Lovelybooks in einer wundervollen Leserunde, wie ich sie wahrscheinlich nie wieder erleben werde und die mir deswegen so gut in Erinnerung bleibt, was an Alexa selbst und den Mädels liegt, mit denen gemeinsam ich „SehnSucht“ genossen habe (meine Rezension zu „SehnSucht“ interessiert Euch? HIER http://nilibine70.blog.de/2013/07/10/rezensiert-sehnsucht-alexa-mcnight-16228278/ lang! ).

Und nun war ja klar, wenn ein neues „Baby“ der Autorin erscheint, dass ich’s ebenfalls lesen möchte! Wie schön, dass Alexa selbst mir da unter die Arme gegriffen hat und somit mein Exemplar von „NeuGier“ einziehen konnte (danke an den Verlag und an Alexa!).

Was soll ich sagen, es ist ja wohl klar, dass MEINE Neugier groß war, was nach meinem tollen Erlebnis mit „SehnSucht“ hier auf mich wartet. Gleich vorweg, so ganz kann man die beiden Bücher nun nicht miteinander vergleichen. Bis auf die Tatsache, dass Alexa es weiblich-sinnlich versteht, erotische Situationen so zu kreieren, dass einem ein wohliger Schauer nach dem andren den Rücken rauf und runter geht.

Die Geschichte ist anders, aber eben auch sehr sehr erotisch. Gut finde ich den Gegensatz zwischen Kate und Henrys „Liebe“ und dann Kate und Jackson, die sich ineinander verlieren können. Und gleichzeitig geben diese amourösen Abenteuer den beiden auch Kraft. Es ist nun mal eine Geschichte über zwei erwachsene Menschen, die das Pferd von hinten aufzäumen, zuerst ist da die immense körperliche Anziehungskraft und auch die Tatsache, dass sie perfekt zusammen passen zu scheinen und dann kommen die Gefühle an die Oberfläche und leisten Überzeugungsarbeit, was auch mal was dauern kann…

Ganz besonders gut haben mir die von Kate entworfenen Schmuckstücke gefallen, ich habe sie förmlich vor mir gesehen und bedaure, dass es sie nicht tatsächlich gibt (naaaa, Alexa, wär das nicht eine feine Idee? Vielleicht lässt sich ja eine Goldschmiedin finden, die Deine Visionen Realität werden lässt…). Die Schmuckstücke drücken ziemlich viel aus und wer genug Phantasie hat, wird das auch beim Lesen so wie ich empfinden!

Alles in Allem fehlte mir ein wenig die Spritzigkeit gegenüber „SehnSucht“, aber das ist meines Erachtens eher den Figuren und ihren Charaktereigenschaften geschuldet, als der Geschichte selbst. Die ist wie gesagt sehr erotisch, ohne allzu viele Klischees heraufzubeschwören oder zu nutzen. Sowohl Kate als auch Jackson sind sehr sympathisch und man wünscht ihnen Glück auf ihrem Weg.

Fazit:
„NeuGier“ ist ein sehr weiblicher, hocherotischer Roman, der einen einlädt, Kate und Jackson auf ihrem Weg durch erotische Stürme hin zur großen Liebe zu begleiten. Sehr sinnlich, ohne in die Schmuddelkiste zu greifen hat Alexa McNight eine gefühlvolle Geschichte erzählt, in der der Sex dennoch eine tragende Rolle spielt.

Ich vergebe gute 4 von 5 Nilpferden, da mir „SehnSucht“ mehr gelegen hat.