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Sternzauber
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Düren

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


ausgezeichnet

Tiefgehende persönliche und familiäre Themen mit Lichtblick
Das Cover von „Wort für Wort zurück ins Leben“ von Beth Miller liebe ich sehr, denn ich finde die leicht impressionistisch anmutende Darstellung von dem blumenbestückten Fahrrad in der Natur mit dem Titel in Schreibschrift wunderschön! Nach der Lektüre muss ich nur leider sagen, dass diese Szene für mich überhaupt nicht zum Inhalt des Buches passt, denn es lässt mich einen Wohlfühlroman „in zarten Farben“ erwarten, den ich in der Geschichte nicht gefunden habe.

Diese erzählt von der 52-jährigen Pearl, die mit ihrem Mann extrem zurückgezogen in einem Wald in Frankreich lebt und kaum Kontakte zu anderen Menschen pflegt. Doch durch die Nachricht, dass ihr Vater in England, mit dem sie seit langer Zeit keinen Kontakt mehr hatte, im Sterben liegt, wird sie aus ihrer Routine herausgerissen. Sie erbt Tagebücher in Kurzschrift von ihm, durch die sie ihren Vater besser kennen lernen kann, sich aber auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinander setzen muss… Wird es ihr gelingen einen Neuanfang zu wagen?

Unerwarteter Weise hat dieses Buch in einer sehr komplexen Geschichte viele (Lebens-)Themen angesprochen, die mich zum Teil sehr berührt haben. Es geht um Trauer, Verletzungen, psychische Traumata und Erkrankungen, verschiedene Familienkonstellationen, Freundschaft, Liebe, Lebensentwürfe und Schicksalsschläge, Neuanfänge sowie vieles andere. Dabei fällt die Geschichte deutlich bedrückender und düsterer aus, als ich an Hand des Covers und der Beschreibung erwartet hatte. Allerdings wäre alles andere bei den behandelnden Themen auch wenig authentisch, doch ich finde, dass dies ein wesentlicher Punkt ist, den man kennen sollte, wenn man sich für dieses Buch entscheidet.

Etwas schwierig war es für mich, dass ich zeitweise das Gefühl hatte, nur Bruchstücke und Andeutungen zu erhalten, ohne die Geschichte wirklich erfassen zu können. Dieses Gefühl war mir, gerade im ersten Teil des Buches, einfach zu präsent und hat den Lesegenuss für mich etwas geschmälert, im Nachhinein passt das Vorgehen der Autorin (die übrigens Doktorin der Psychologie ist) jedoch auch wieder gut zum Charakter der Geschichte und der Hauptperson.

Pearl, der das Leben arg mitgespielt hat, mag ich sehr und es hat mir Freude gemacht sie auf ihrem Weg in einen neuen Lebensabschnitt begleiten zu dürfen. Überhaupt habe ich die Geschichte trotz der Kritikpunkte wirklich gerne gelesen und teilweise sehr mit Pearl gefiebert. Manch anderer Charakter war mir persönlich etwas zu überspitzt und stark gezeichnet, nichtsdestotrotz hat sich für mich aber ein Setting ergeben, das eine stimmige Geschichte erzählt. Das Ende hätte ich mir abgeschlossener gewünscht, aber auch hier muss ich gestehen, dass die Autorin eine Form gefunden hat, die der Geschichte gut entspricht.

Ich würde dieses Buch gerne wieder lesen, denn es hat mich erreicht, berührt und mit einem hellen Himmelsstreif am Horizont zurück gelassen – also eine Leseepfehlung für alle, die keine Angst vor „psychischer Dunkelheit“ bei Protagonisten haben und gerne einen Weg ins Licht mit ihnen finden!

Bewertung vom 11.03.2024
Als Ela das All eroberte
Krauthausen, Raúl;Hermann, Adina

Als Ela das All eroberte


ausgezeichnet

Spaß, Weltraumabenteuer und wertvolle Erkenntnisse

Das Cover von „Als Ela das All eroberte“ von Adina Hermann und Raul Krauthausen finde ich sehr stimmungsvoll und wunderbar passend zur Geschichte. So harmonisch wie auf dem Bild zeigt sich auch in der Geschichte die Kombination aus Weltallbegeisterung, fröhlichem Kinderleben und dem Rollstuhl.

Die Geschichte erzählt von den allerbesten Freunden Ela und Ben, die beide unglaublich Weltall-begeistert sind. Ela möchte nach einem Ausflug ins Planetarium unbedingt Astronautin werden, doch irgendwie scheinen ihr das viele Menschen in ihrer Umgebung nicht zuzutrauen, denn sie ist auf einen Rollstuhl angewiesen…. Die Beiden schmieden deshalb einen Plan, wie Ela ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen kann und während Ela diesen mit Bens Hilfe abarbeitet und die Beiden viel Spaß daran haben, lernt Ela ganz wesentliche Einsichten und Spielweisen des Lebens kennen….

Die beiden AutorInnen gehören der Organisation „Sozialheld*innen“ an und geben in diesem Buch einem gehbeeinträchtigten Mädchen eine Stimme. Besonders toll finde ich, neben der Tatsache, dass Behinderung in der Literatur meiner Meinung nach generell zu wenig präsent ist und ich es daher wunderbar finde, wenn sie überhaupt thematisiert wird, dass dies auf eine ganz selbstverständliche und undramatische Weise stattfindet. Ela ist ein ganz „normales“ Mädchen, mit Talenten und Einschränkungen, sie erfährt Unterstützung und Kritik genau wie alle anderen und hat ihre ganz individuellen Träume. Dennoch wird ihre Situation nicht romantisiert, sondern es wird aufgezeigt, dass manche Situationen für sie eben schwieriger zu bewältigen sind, als für andere (z. B. in ein Baumhaus zu kommen) oder es Einschränkungen gibt, die im ersten Moment unüberwindbar scheinen (Astronautin werden). Fazit ist aber immer, dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte und es meistens Wege und Möglichkeiten gibt um seine Ziele zu erreichen – auch wenn dies manchmal viel Arbeit, Durchhaltevermögen oder Kreativität erfordert: Was für eine wesentliche, wertvolle und Mut machende Message für alle Menschen!!

Neben der Chancengleichheit für beeinträchtigte Menschen wird gleiches auch für Frauen angesprochen, jedoch alles auf einem spielerische informierenden Level und ohne erhobenen Zeigefinger. Es gibt wunderbar empathische und hinhörende Erwachsene, die Ela auch vor übergriffigen und demoralisierenden Menschen beschützen, eine grandiose Freundschaft, tolle Spielideen für alle jungen Weltraumforscher und einfach eine wirklich zauberhafte und spannende Geschichte mit Hochs und Tiefs, mit wertvollen Erkenntnissen und mit viel Spaß!
Die Sprache der beiden Autoren mag ich dabei ebenso gerne, wie die schönen, bunten und aussagekräftigen Bilder, die die Geschichte perfekt untermalen und weiter erzählen. In beiden Ausdrucksvarianten gibt es überzeugende Details und sowohl das Vorwort einer echten (F)Astronautin sowie der Anhang mit viel Wissenswertem zum Weltall und zu Ela runden die Geschichte perfekt ab. Eine sehr überzeugende Mischung aus Sachwissen, Geschichte und stärkendem emotional-sozialem Support.

Mich hat dieses Buch wirklich erreicht und sogar berührt, denn letztlich geht es um Herzenswünsche und Lebensträume, die wir ja alle auf die ein oder andere Weise irgendwie haben. Auch meine Nichte (7 Jahre alt) ist total begeistert von der Geschichte und wir mussten bereits ein Sachbuch bestellen, damit sie – wie Ela und Ben – noch mehr über den Weltraum lernen kann. Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung an alle kleinen und großen Menschen – viel Freude beim Erobern!

Bewertung vom 04.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


ausgezeichnet

Das faszinierende Leben und Erbe einer außergewöhnlichen Frau

Der Titel „Das verborgene Genie“ hat mich sofort neugierig gemacht auf dieses Buch von Marie Benedict. Bei der Covergestaltung bin ich dagegen ein wenig zwiespältig gestimmt, denn einerseits gefällt mir die Andeutung der DNA-Form in Kombination mit dem Frauenbild gut, andererseits sind mir die Farben zu stark, wodurch das Ganze für meinen Geschmack zu plakativ wirkt. Auch die glänzende Oberfläche ist nicht so ganz meins, ansonsten gefällt mir die Gestaltung jedoch gut.

Besonders überzeugt hat mich aber der Inhalt:
Dieses Buch erzählt in Romanform vom Leben und Forschen der Rosalind Franklin, die mit ihren Entdeckungen die Welt veränderte, jedoch nicht dementsprechend gewürdigt wurde. Dabei ist es der Autorin sehr gut gelungen, mir diese eigenwillige und extrem aufopferungsvoll wissbegierige Forscherin nahe zu bringen und ich mochte sie von Anfang an. Daher konnte ich mich auch gut in ihre Geschichte einfühlen, mit ihr leiden und jubeln, was mir sehr gefallen hat. Überhaupt habe ich die Geschichte, bei aller Wissenschaft, als sehr „menschlich nah“ empfunden, denn auch Rosalinds soziales Leben und ihre Gefühle spielen eine wesentliche Rolle.

Die Art des schriftsprachlichen Ausdrucks der Autorin hat mir sehr gefallen, denn die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen und durch die Erzählung aus Rosalinds Sicht fühlte ich mich dem Geschehen immer ganz nah. Dem Thema entsprechend ist der Text gespickt mit wissenschaftlichen Vorgängen, die ich ehrlicherweise nicht alle nachvollziehen und bis ins Letzte verstehen konnte, dies hat der Geschichte an sich jedoch keinen Abbruch getan, im Gegenteil wirkte sie für mich dadurch nur noch authentischer. Und ich mag auch den Anhang, in dem Marie Benedict noch einige Worte zur Einordnung der Geschichte und der realen Rosalind Franklin anfügt, die das Buch für mich perfekt abgerundet haben.

Ich habe dieses Buch wirklich sehr gerne gelesen und finde es toll, dass auf diese unterhaltsame Art und Weise eine historisch reale Frau ins Licht gerückt wird, die herausragende Arbeit geleistet und so wahnsinnig viel erreicht hat, der jedoch nie die Anerkennung zu teil geworden ist, die sie verdient hätte! Allen interessierten LeserInnen kann ich dieses Buch daher wärmstens ans Herz legen und wünsche ganz viel Freude beim Eintauchen in dieses besondere Leben!

Bewertung vom 04.03.2024
Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
Maiwald, Stefan

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher


ausgezeichnet

Sehnsucht und Genussspaß

Das Cover von „Die Spaghetti-vongole-Tagebücher“ von Stefan Maiwald mag ich sehr, denn die Idee, eine überdimensionierte Gabel mit aufgedrehten Spaghetti ins Zentrum zu stellen und Titel sowie Untertitel darin einzufügen, finde ich sehr originell und passend. Und auch das dahinter aufblitzende stilisierte Meer, das sich über den hinteren Teil des Buches weiter zieht, passt hervorragend zur Stimmung des Buches. Außerdem ist das Buch in Leinen eingebunden, was es hochwertig erscheinen lässt und haptisch ein sehr angenehmes Gefühl ermöglicht. Und auch die Gestaltung im Inneren, mit dickeren Seiten, die zudem immer wieder auch farbig Unterlegt sind und farbige Überschriften zeigen, gefällt mir sehr.

Das Buch erzählt von kulinarischen Highlights der italienischen Küche, die der deutsche Autor seiner (sehr kritischen und kochkompetenten) italienischen Familie zu seiner Geburtstagsfeier servieren will. Um wirklich zu überzeugen macht er sich auf den Weg, um die besten Rezepte und Tipps einzusammeln und beschreibt sowohl diese Reise mit ihren Entdeckungen, als auch das Fest und seine Auswirkungen äußerst unterhaltsam.

Es ist mein erstes Buch des Autors, er hat es jedoch geschafft mich von Anfang an „ins Boot seines Projektes“ zu holen und nicht selten ist mir bei den tollen Beschreibungen des Essens das Wasser im Mund zusammen gelaufen (Achtung: euer Verbrauch an Olivenöl und anderen mediterranen Zutaten sowie Wein könnte rasant steigen!). Ich habe die italienische Sonne auf der Haut gespürt, die guten Gerüche genossen und musste häufiger über die sehr lustigen Begebenheiten und selbstironischen Beschreibungen des Autors lachen. Ich selber kenne mich mit Kultur und Mentalität Italiens nicht aus, hatte aber das Gefühl, dass der Autor, der bereits seit vielen Jahren dort lebt und mit einer italienischen Frau verheiratet ist, mir kompetente Einblicke in das Leben dort gewährt hat – und das hat mir sehr gefallen. Überhaupt habe ich mich sehr wohl gefühlt in dem Text, der auch mit viel Wissenswertem gespickt ist und ich habe arges Fernweh bekommen….

Gewünscht hätte ich mir noch, dass die beschriebenen Gerichte am Ende in Rezeptform angefügt worden wären, so dass ich bei Bedarf einfach nachschauen und nachkochen kann (soweit möglich). Ja, ich weiß, dass es kein Kochbuch, sondern ein Genussbuch ist und das Italiener offenbar aus dem Bauch heraus und mit wenigen Mengenangaben arbeiten, aber für mich hätte es das Buch einfach perfekt abgerundet.

Ein wirklich tolles Buch, mit viel Italien-Sehnsucht, tollem Essen, guten Getränken und „ganz viel Mensch“, der seiner Familie gerecht werden will – viel Freude beim Lesen!

Bewertung vom 26.02.2024
Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1
Schumacher, Jens

Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1


sehr gut

Spinniger Bücher-Spaß für Lesemuffel (und alle anderen)

„Lesen nervt!“ von Jens Schuhmacher ist ein Erstlesebuch, das sich vor allem an die Kinder richtet, die so gar keine Lust auf Bücher, Buchstaben und Lesen haben. Da geht es ihnen ganz wie Karoline Kneberwecht, der Spinnendame, die in der Bibliothek lebt und eigentlich nur ihre Ruhe haben will. Doch da kommt jemand, der tatsächlich lesen will, versehentlich beim Entnehmen des Buches ihr Haus beschädigt und den sie davon überzeugen will, dass Lesen wirklich doof, langweilig und super nervig ist… Doch mit verschiedenen Lese-Aufgaben, die sie ihrem Besuch stellt, wird es immer lustiger …

Der Aufbau des Buches ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen, denn es gibt eine Einführung in der wir Karoline und ihre Ansichten kennen lernen, dann den Teil in dem sie versucht den Leser zu überzeugen und der gespickt ist mit lustig kuriosen Lese-Aufgaben, sowie ein Ende, das in die Zukunft ausgerichtet ist. Karoline Kneberwecht spricht die Lesenden direkt und persönlich an und ist sehr präsent in ihren Aussagen – sie scheint teilweise nahezu aus dem Buchseiten heraus zu springen und nimmt „kein Blatt vor den Mund“. Die Texte sind ansprechend und alltagstauglich gestaltet und man kann das Buch, je nach Konzentrations- und Lesefähigkeit der Kinder, gut in Abschnitte unterteilen. Dazu scheint mir die Schriftart in den meisten Fällen für Erstleser gut geeignet, nur einzelne, extra gestaltete Passagen könnten meiner Meinung nach Schwierigkeiten verursachen.

Die Bilder von Steffen Winkler gefallen mir gut und sind ansprechend sowie lustig und aussagekräftig gestaltet. Einzig schade finde ich, dass die Hintergrundfarbe der meisten Seiten in einem Grau-Braun gehalten ist. Diese Farbe scheint mir für Kinder nicht besonders attraktiv und sorgt leider dafür, dass die Seiten etwas düster wirken. Gerade für Kinder, die ohnehin nicht so gerne lesen, fände ich eine helle und fröhlichere Farbe deutlich passender. Schön finde ich wiederrum, dass jeweils dort, wo ein Text in die Geschichte eingefügt wurde, dieser Abschnitt mit einer eigenen Farbe gestaltet ist.

Die erste richtige Aufgabe, die Karoline stellt, finde ich schon sehr schwer und ich hoffe, dass sie nicht demotiviert, da sie aber gleich aufgefangen wird und die weiteren Aufgaben deutlich lustiger und auch inhaltlich ansprechend werden, denke ich, dass diese die Kinder mehr erreichen. Und zwar nicht nur Kinder, die eben nicht gerne lesen, sondern auch kleine Bücherwürmer und Leseratten werden in diesem Buch sicherlich viel Lustiges und Spannendes finden! So kann ich – trotz kleiner Kritikpunkte – eine Leseempfehlung für alle Erstleser aussprechen und wünsche ganz viel Spaß!

Bewertung vom 14.02.2024
Was die Sterne dir schenken
Atkins, Dani

Was die Sterne dir schenken


ausgezeichnet

Größtenteils toll, aber es gab auch Kritikpunkte
Das Cover von „Was die Sterne dir schenken“ mag ich sehr, denn das moderne Design in dem hellen Blau, mit den goldenen Akzenten und der solitären Person, die sich vom Betrachter entfernt, spricht mich an und berührt mich sogar irgendwie.

Die Geschichte erzählt von den beiden Schwestern Lexi und Amelia, die sich sehr nahe stehen. So macht Lexi sich von New York aus sofort auf den Weg ins heimische England, als sie erfährt, dass ihre Schwester unter mysteriösen Umstanden am Strand gefunden und ins Krankenhaus gebracht wurde. Amelia weist jedoch sehr verwirrende Symptome auf, denn neben Gedächtnislücken, erinnert sie sich ganz klar und deutlich an ihren Ehemann Sam und ihren Hund - doch sie war nie verheiratet! Als Lexi dann auch noch einen Mann am Strand trifft, der genau Amelias Beschreibung entspricht, er sie aber noch nie gesehen hat, wird es besonders kompliziert….

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass mir die Bewertung dieses Buches ein wenig schwer fällt, denn es gab sowohl Punkte, die mich begeistert haben, als auch Inhalte, die für mich einfach nicht so richtig gepasst haben.

Positiv zu benennen ist für mich auf jeden Fall die Schreibweise der Autorin, denn der Text liest sich in meinen Augen sehr flüssig und angenehm. Ich bin oft regelrecht durch die Seiten geflogen, weil es so spannend war, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Überhaupt ist der aufrechterhaltende Spannungsbogen insgesamt sehr gut gelungen und es gab sogar Elemente, die mich an einen Thriller erinnert und mir eine Gänsehaut beschert haben, weil ein bedrohlich düsterer Unterton mitschwang. Auf der anderen Seite gab es aber auch viele äußerst romantische Szenen, die der Geschichte wunderbare Herzmomente geschenkt haben und die Beziehung zwischen Lexi und Amelia nimmt ebenfalls einen großen Raum ein, was mich als große Schwester sehr berührt hat. Außerdem gab es eine sehr überraschende Auflösung eines wesentlichen Bestandteils der Geschichte, den ich überhaupt nicht erwartet habe und dessen Thematisierung ich wirklich toll fand.

Problematisch waren für mich manche Wendungen bzw. Begebenheiten der Geschichte, die für mich einfach nicht so recht zusammengepasst oder sich für mich nicht schlüssig aufgeklärt haben. Zudem gab es im letzten Teil der Geschichte viel zu viele und zu große Zeitsprünge, so dass ich für mein Empfinden viel zu viel verpasst habe und die Geschichte sehr lückenhaft wurde. Meiner Meinung nach hätte es dem Buch gut getan, wenn dort deutlich weniger gestrafft worden, sondern die Begebenheiten inhaltlich dichter weiter erzählt worden wären.

Trotz der Kritikpunkte möchte ich diesem Buch 4 Sterne geben, denn die Geschichte an sich hat mich sehr berührt– sowohl im traurigen (an einer Stelle musste ich sogar weinen!), als auch im liebesglücklichen Sinne – und ich habe sie sehr gerne gelesen!

Bewertung vom 14.02.2024
Mein wunderbarer Topfgarten
Ullmann, Tina

Mein wunderbarer Topfgarten


ausgezeichnet

Gartengenuss auf kleinem und flexiblem Raum!

Als ich dieses Buch entdeckt habe, war ich sofort sehr neugierig, denn ich besitze selber einen kleinen Topfgarten vor der Haustüre und wollte gerne neue Ideen bzw. Hintergrundinfos und Erfahrungswerte sammeln. All diese Wünsche sind mit „Mein wunderbarer Topfgarten“ von Tina Ullmann tatsächlich erfüllt worden!

Es ist ein wunderbares Buch für Einsteiger in die grüne Topfgarten-Szene, denn die Basics werden von Grund auf erläutert, aber ich finde auch, dass bereits aktive Topfgärtner durchaus Anregungen und Interessantes zwischen diesen Seiten finden können.

Besonders begeistert bin ich von den wunderschönen Bildern in diesem Buch, die wirklich jede Seite und das Cover schmücken! Der Stil der Autorin entspricht zudem sehr meinem eigenen und so habe ich viele Pflanzenkombinationen oder Dekoideen entdeckt, die mir persönlich sehr zusagen. Es geht aber nicht nur um „schön“, sondern auch um gesunde Pflanzen, die sich wohlfühlen, die sich gegenseitig positiv beeinflussen und um Nachhaltigkeit sowie die Bereicherung unsere Umwelt. Dabei bietet der Topfgarten in seiner ganzen Fülle, Flexibilität und mit all seinen Möglichkeiten wirklich tolle Gelegenheiten, was mir durch dieses Buch noch einmal besonders bewusst gemacht wurde. Tina Ullmann berichtet zudem nicht „nur“ von Blumen, sondern zeigt auch, dass durchaus Obst, Gemüse und Gehölze im Topfgarten kultiviert werden können.

Auch die Texte haben mich überzeugt! Denn die Autorin erzählt locker und flüssig aus ihrem reichen Erfahrungsschatz und spricht mich als Leserin damit direkt und motivierend an, ohne belehrend den Zeigefinger zu heben. Im Gegenteil macht sie immer wieder deutlich, wie unterschiedlich sich viele Faktoren auf Pflanzen etc. auswirken und verlockt dazu, mit ein wenig Mut, einfach selber auszuprobieren und schwächelnde Projekte zu optimieren – äußerst sympathisch! Mit den vorgestellten und bei der Autorin erprobten Pflanzungen sinkt jedoch sicherlich die Hemmschwelle, für alle, die sich neu ins Thema wagen. Es ist kein hochwissenschaftliches Buch für Fachleute, wirkt jedoch fundiert und kompetent und ist auf den eigenen Erfahrungen der Autorin aufgebaut und das hat mir als Hobbygärtnerin sehr gefallen.

Viele praktische Tipps, dazu eine Augenweide und die große Lust gleich selber in den (Topf-) Garten zu gehen – für mich ein tolles Buch und absolut zu empfehlen für alle, die sich fürs Topfgärtnern interessieren! Viel Freude beim Stöbern!

Bewertung vom 14.02.2024
Der Wortschatz
Gugger, Rebecca

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Wörterglück und -Spaß par excellence!

„Der Wortschatz“ von Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger hat mich schon mit seinem Cover begeistert, denn ich war vom ersten Moment an vernarrt in die ansprechenden Bilder mit dem Wortsalat, der aus der Kiste kommt. Welch spannende Ideen mir da gleich zum Inhalt gekommen sind und wie neugierig ich auf die Geschichte war!

Das Buch erzählt von Oscar, der eine Kiste findet und statt der erhofften Schätze leider „nur“ Wörter findet. Zunächst ist er enttäuscht und wirft wahllos mit den Wörtern um sich, bis er bemerkt, was er dadurch auslöst. Doch irgendwann ist seine Kiste leer… Wo bekommt er nur neue Wörter her?

Die Geschichte wird in sehr kurzen und einfachen Textpassagen erzählt und dabei wunderbar mit den sehr aussagekräftigen Bildern untermalt und oft sogar erweitert. Besonders gelungen finde ich auch die Kombination aus Buchstaben und Bild, denn die Wörter, mit denen Oscar hantiert und experimentiert füllen den Raum um ihn herum bzw. bevölkern im Rahmen der Handlung die Umgebung. Was für ein Spaß es ist mit Kindern (auch LeseanfängerInnen) diese Buchstaben zu entdecken, zu Wörtern zusammenzufügen und ihre Bedeutung ganz neu zu entdecken – wirklich zauberhaft! Und dann erst der Lese- und Sprech-Spaß an der Wort-Akrobatik und an dem plötzlich viel bewussteren Umgang mit dem Wort bzw. der Sprache! Ich bin wohl ein wenig berauscht von all den faszinierenden Möglichkeiten, die dieses Buch bietet… sorry!

Die Bilder sind in sehr natürlichen und eher gedeckten Farben gehalten, wirken jedoch weder blass noch düster, sondern einfach sehr harmonisch und stimmig, was die tolle Atmosphäre der Geschichte noch unterstreicht. Auf dem Cover sind die einzelnen Wörter sogar zart fühlbar und auch die Vorsatzpapiere sind ansprechend gestaltet. Hinten gibt es zudem einen QR-Code mit dem Link zu pädagogischem Begleitmaterial für die Grundschule.

„Einmal ausgesprochen, haben Wörter eine magische Kraft“, wird auf der Buchrückseite verraten und dem kann ich nur zustimmen - Zumal wenn sie in eine so zauberhafte, inspirierende und faszinierende Geschichte verpackt werden! Ich empfehle „Der Wortschatz“ auf tiefstem Herzen, für alle kleinen und großen Menschen ab 4 Jahren – egal, ob in der Familie, in der Schule oder der Kita – viel Spaß beim Entdecken und „Sprachspaßen“!

Bewertung vom 08.02.2024
Die Königin
Conrad, Sebastian

Die Königin


ausgezeichnet

Faszinierend, vielfältig, ausgesprochen informativ und wahnsinnig interessant!

Das Cover von „Die Königin“ von Sebastian Conrad sticht auf sehr angenehme und positive Weise direkt ins Auge, denn das berühmte Bild der Nofretete-Büste ist hier in einer modernen und bunten Version zu sehen. Ich mag es sehr, wenn der Inhalt eines Buches so ansprechend auf dem Umschlag zu sehen ist und mich auf das Geschehen im Inneren vorbereitet. Diesem künstlerischen Äußeren steht das Innenleben des Buches jedoch in nichts nach, denn zum Einen gibt es 3 extra Bildteile, in denen farbige Bilder auf glattem weißen Papier zum Thema zu bestaunen sind und zum Anderen ist auch der Text immer wieder mit schwarz-weißen Bildern versehen. Ich mag diese hochwertige Gestaltung ausgesprochen gerne und bin ganz begeistert von der Fülle an tollen visuellen Eindrücken!

Aber auch der Text hat mich sehr für sich eingenommen. Obwohl es sich um einen Sachtext handelt, lässt er sich ausgesprochen flüssig und angenehm lesen, so dass ich gerne und ganz eintauchen konnte, ohne ständig über allzu komplizierte Formulierungen zu stolpern. Jedoch wirkt der Text dadurch keineswegs weniger kompetent, inhaltlich fundiert oder sachbezogen – ganz im Gegenteil hatte ich, als Laie, das Gefühl wunderbar informiert und fachkundig ins Thema eingeführt zu werden. Alle Aussagen wirken, auch auf Grund zahlreicher Bezüge zu anderen Quellen, äußerst kompetent recherchiert und fundiert dargelegt. Aber auch der Spaß am Thema geht nicht verloren und dies ist für mich persönlich die perfekte Mischung.

Mir waren unglaublich viele Sachverhalte zur Geschichte der Büste Nofretetes, von ihrer Entdeckung bis heute, zuvor überhaupt nicht bekannt und/oder bewusst und ich bin ganz begeistert von all dem neuen Input und den Informationen sowie den neuen Denkanregungen. Denn dem Autor ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen darzustellen, wie die einzelnen Stationen und Vereinnahmungen Nofretetes mit dem Weltgeschehen, mit der gesellschaftlichen Entwicklung und mit den Bedürfnissen der Menschen zusammen hängen. Dabei beschränkt er sich nicht auf eine ausschließlich deutsche Sicht, sondern setzt das Geschehen auch immer wieder in Bezug zu anderen Nationen, Kulturen und globalen Verhältnissen – unglaublich spannend und beeindruckend!

Ich kann dieses Buch wärmstens all jenen LeserInnen empfehlen, die sich für ägyptische Kunst und Geschichte, aber auch für unsere deutsche und anderweitig länderbezogene Geschichte aus dem Blickwinkel rund um die Büste interessieren, die Freude an spannenden (geschichtlichen) Zusammenhängen haben und einfach ungewöhnliche Geschichten einer archäologischen Entdeckung mögen – viel Spaß und Freude beim Lesen!

Bewertung vom 02.02.2024
Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
Tsokos, Anja;Tsokos, Michael

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge


ausgezeichnet

Ein überraschender ostdeutscher Roadtrip mit vielen Erinnerungen und Fantasie

Das Cover von „Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge“ von Tsokos & Tsokos hat mich neugierig gemacht, denn das Bild von einem älteren Mann, der in die Weite vor sich schaut und seinen Schirm (kämpferisch?) in die Höhe reckt, hat mich irgendwie berührt.

Die Geschichte erzählt von Heinz Labensky, der den Osten Deutschlands auch nach der Wiedervereinigung nie verlassen hat und in einem Feierabendheim still seinen Erinnerungen nachhängt. Doch eines Tages wird sein „Dämmerzustand“ durch einen Brief von der Tochter seiner besten Kindheitsfreundin und Jugendliebe Rita, die eines Tages spurlos verschwand, jäh zerrissen und er macht sich spontan auf den Weg an die Ostsee. Ein spannender Roadtrip per Flixbus beginnt, der gespickt ist mit all den Ereignissen seines Lebens, die er seinen Mitreisenden erzählt. Doch was wird ihn in Rostock Warnemünde erwarten? Will er die Wahrheit wissen oder lieber in seinen Erinnerungen leben?

Dieses Buch ist keines, das in kurzer Zeit herunter gelesen werden sollte, denn es enthält so viel sprachliche Finesse und Inhalt zwischen den Zeilen, dass man sich ruhig ein wenig Zeit nehmen und genießen sollte! Ich hatte mit dieser Fülle und geballten Intensität an Ereignissen und Gefühlen tatsächlich nicht gerechnet und bin nach der Lektüre umso begeisterter von dieser außergewöhnlichen Geschichte!

Schon allein der sprachliche Ausdruck der beiden AutorInnen hat mich sehr positiv überrascht und fasziniert, denn der Text ist sehr flüssig und angenehm formuliert, dabei aber mit besonderen Ostdeutschen Begriffen gespickt, die das Leseerlebnis für mich sehr authentisch gemacht haben. Außerdem gibt es immer wieder besondere Formulierungen und die Ausdrucksweise aus der dritten Person heraus, die jedoch dennoch in intrinsischer Weise erzählt, gefällt mir sehr.

Heinz Labensky, als sympathische Hauptperson, gefiel mir beim Lesen mit der Zeit immer besser und ich fand es sehr spannend, zunehmend Ereignisse aus seinem Leben zu erfahren und dadurch auch mehr zu verstehen, wie die Geschichte zusammenhängt. Im Laufe des Buches werden ihm weitere interessante Charaktere zur Seite gestellt, die meiner Meinung nach ebenfalls gut gewählt und vielfältig sind. Im Gewand des Roadtrips kommen zudem vielfältige andere Lebens- und Geschichtsthemen zur Sprache, was das Lesen bunt, interessant und ansprechend gestaltet. DDR- oder ostspezifische Inhalte klangen für mich als Leien zudem authentisch und ich habe mich im Setting gut zurechtfinden können.

Mich hat dieses Buch wirklich sehr überrascht und begeistert, so dass ich es gerne allen LeserInnen empfehle, die sich auf Wort-Schätze, Sprachspaß und eine ruhige und gleichzeitig turbulente (Lebens-)Geschichte aus dem Osten Deutschlands einlassen möchten!