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Benutzername: 
Max
Wohnort: 
Penzberg

Bewertungen

Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2010
Das Geheimnis der Krähentochter
Becker, Oliver

Das Geheimnis der Krähentochter


ausgezeichnet

Mal wieder ein historischer Roman, der sich von der Masse abhebt. Man merkt einfach, dass "Das Geheimnis der Krähentochter" nicht in der Schreibfabrik eines Großautors verfasst wurde, denn offenbar handelt es sich bei dem Roman um den ersten von Oliver Becker. Schön gezeichnete Figuren vor dem spannenden Hintergrund des 30jährigen Krieges, eine Handlung, die immer wieder unerwartete Wendungen nimmt und insgesamt ein sehr feiner Schreibstil, machen das Buch zu einem echten Vergnügen.

20 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2010
Mittelpunkt Der Welt
Element Of Crime

Mittelpunkt Der Welt


ausgezeichnet

Element of Crime ist unter den deutschen Bands sicher eine mit der eigenständigsten Acts: tiefschürfende Texte zwischen Melancholie und Liebe von Sven Regener, verpackt in feinsten Akkustik-Rock. Hin und wieder streut Sänger und Texter Sven Regener ein kleines Trompetensolo ein und schon wähnt man sich in einem Jazzkeller.
Ich find die Musik klasse.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2010
Die Reise des Elefanten
Saramago, José

Die Reise des Elefanten


ausgezeichnet

"Die Reise des Elefanten" ist José Saramagos letzter Roman. Wie so oft, hat sich der Literaturnobelpreisträger von 1998 für seinen Roman eine kleine Begebenheit aus der portugiesischen Geschichte vorgenommen, anhand derer er parabelartig über das Leben, das Verhältnis zwischen Herrschern und Beherrschten und die Zeit nachzudenken.
Dieses Mal geht es um einen Elefanten, den der portugiesische König Johann III. dem österreichischen Erzherzog zum Geschenk macht. Nur: der Elefant lebt in Lissabon und muss nun nach Wien gebracht werden. Keine Kleinigkeit im 17. Jahrhundert. Und so wandert das Tier mit großem Gefolge durch Portugal, Spanien, wird eingeschifft nach Genua, um anschließend weiter nach Wien zu wandern.
Das Tier heißt in Lissabon noch Salomon, der Erzherzog nennt ihn aber einfach Soliman, genauso wie der indische Tierpfleger Subhro kurzerhand in Fritz umbenannt wird.
Saramago lesen heißt, sich auf eine weitschweifige Erzählweise einlassen. Das jedoch wird mit einem schalkhaften Vergnügen belohnt.
Unbedingt lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2010
Fegefeuer
Oksanen, Sofi

Fegefeuer


sehr gut

Sofi Oksanen hat mit "Fegefeuer" einen Roman geschrieben, der wahrlich unter die Haut geht.
Die alte Aliide Tru findet auf 1992 auf ihrem Hof in Estland eine verwahrloste junge Frau, Zara. Während sich die beiden annähern, wird schnell klar, dass Zara vor ihrem Mann und seinen Misshandlungen geflohen ist. Alliide weiß nicht, ob sie der jungen Frau trauen kann, hat sie doch selbst vor 50 Jahren ihre Erfahrungen mit den russischen Besatzern gemacht.
Mal lakonisch, mal mit herb-abstoßendem Ton erzählt Sofi Oksanen das Leben der beiden Frauen. Sehr gute Lektüre.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2010
Headhunter
Nesbø, Jo

Headhunter


sehr gut

Jo Nesboes neuester Krimi "Headhunter" spielt dieses Mal im Mlieu der Wirtschaftsbosse und obersten Leitungsetagen großer Firmen, die Headhunter beauftragen, um wichtige Stellen zu besetzen. Die Hauptfigur Roger Brown ist so ein Headhunter, einer der besten seiner Zunft. Wie er mit Bewerbern und Auftraggebern umgeht, ist ziemlich beeindruckend: Bewerbungsgespräche werden beispielsweise nach den Verhörmethoden der FBI geführt - "so bekommt man schnell handfeste Resultate." Doch Roger Brown ist nicht nur Headhunter, er hat auch noch ein zweites Leben. Und da geht ein Coup einmal ordentlich daneben.
Flott geschrieben, packende Handlung - ein klasse Thriller.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2010
Höllenritt
Bad Boy Uli

Höllenritt


gut

Ulrich Detrois erlaubt dem Leser mit seinem Buch "Höllenritt" einen Einblick in den Werdegang eines Hells Angels. Dass es da ziemlich handfest zugeht, lässt sich denken. In teilweise sehr prahlerischer Sprache werden die "Heldentaten" in den besten Zeiten dargestellt. Aber auch der Sinneswandel und der damit verbundene Ausstieg werden klar - und was das in dieser Gesellschaft bedeutet, inkl. Morddrohung und Leben unter Polizeischutz.

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2010
Was bin ich wert?
Klare, Jörn

Was bin ich wert?


sehr gut

Der Journalist Jörn Klare geht in seinem Band "Was bin ich wert" einer Frage nach, die wohl die meisten von uns bewegt: die Frage nach unserem individuellen Wert. Er stellt die Frage den unterschiedlichsten Gesprächspartnern: Versicherungen, Theologen, Philospohen, Betriebswirten, Juristen, Werbeleuten - eben kreuz und quer durch den Gemüsegarten. Sehr schön finde ich die Antworten aus seinem persönlichen Umfeld: Seine Mutter, seine Frau, seine Kinder.
Man bekommt überraschende bis bestürzende Einblicke, wie z. B. Versicherungen ein Menschenleben bewerten. Hier gehts zwar dann nicht mehr um den individuellen Wert, weil hier natürlich verallgemeinert wird. Aber irgendwo in der Verallgemeinerung steckt man dann doch selber auch.
Ich fand das Buch sehr unterhaltsam, in kurzen Kapiteln werden die unterschiedlichsten Facetten gut lesbar auf den Punkt gebracht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2010
Das Wörterbuch der Liebenden
Levithan, David

Das Wörterbuch der Liebenden


sehr gut

Wie der Titel "Das Wörterbuch der Leibenden" schon andeutet, hat David Levithan mit diesem Bändchen keinen normalen Roman geschrieben. Die Geschichte vom Verlieben, Zusammenleben, sich betrügen und wieder versöhnen wird anhand von Wörterbucheinträgen von A bis Z erzählt. Das können ganz kurze Einträge sein, die aber schöne Formulierungen zum Nachdenken über die Liebe enthalten.
Eigentlich könnte man sagen, dass es sich um zahlreiche Aphorismen handelt, die aneinandergereiht sogar eine Geschichte ergeben.
Ich fand's sehr unterhaltsam, schnelle Lektüre mit Tiefgang.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2010
Andernorts
Rabinovici, Doron

Andernorts


sehr gut

Doron Rabinovici hat mit "Andernorts" eine interessante Geschichte über Vertreibung und Heimatlosigkeit geschrieben. Ich fand die verletzten Eitelkeiten unter Wissenschaftlern und die langsame Enthüllung der vielen möglichen Vergangenheiten von Ethan Rosen und rudi Klausinger sehr unterhaltsam. Der Leser wird, wie auch die Hauptfiguren, in wahre Heiß- und Kaltbäder geworfen, bis man endlich auf eine verlässliche Gewissheit trifft. Durchaus eine hübsche Lektüre für einen verregneten Sonntag!