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Biest

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Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2018
Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10
Läckberg, Camilla

Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10


ausgezeichnet

Gefährlich spannend!

Wer hat Angst vor der Wahrheit?

Inhalt:

Als die kleine Linnea Berg vermisst gemeldet wird, starten die Bewohner von Fjällbacka eine Suchaktion in den umliegenden Wäldern. Schon einmal wurde ein Mädchen dort getötet. Dreißig Jahre ist das nun her. Damals fand man Stella Strand an dem einsam gelegenen Waldsee. Zwei 13-Jährige bekannten sich zur Tat – um wenig später ihr Geständnis zu widerrufen. Der Fall wurde nie geklärt. Kurz darauf beging der Chef der Polizeistation Tanum Selbstmord.
Hauptkommissar Patrik Hedström findet keine Ruhe. Und plötzlich reden alle von der Eishexe. Dem bodenständigen Kommissar widerstrebt es, dass eine Legende um ein misshandeltes Mädchen aus dem 17. Jahrhundert die Ermittlungen beeinflusst. Doch im Ort herrscht Hysterie. Nur seine Frau, Schriftstellerin Erika Falck, scheint einen kühlen Kopf zu bewahren. Schon lange recherchiert sie in dem alten Fall. Gemeinsam versuchen sie, Licht in das Dickicht aus Geschichten und Gerüchten zu bringen.

Meine Meinung:

Mich hat dieser 741 Seiten starke Kriminalroman total gefesselt. Es werden viele Handlungsstränge, unter anderem eine alte Legende aus dem 17. Jahrhundert, geschickt miteinander verwoben. Am Anfang brauchte ich einen Moment bis ich die vielen Charaktere unter Kontrolle hatte. Obwohl es ein große Anzahl an Figuren war, hatte doch jede ihren eigenen Charakter und man bekam teils tiefe Einblicke in ihr Privatleben und ihre Vergangenheit. Auch die bildhaften Beschreibungen sind Camilla Läckberg sehr gelungen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten mir die Umgebung bildlich vorzustellen.
Durch die vielen verschiedenen Handlungsstränge wurde es auch zu keiner Zeit langweilig. Fast jeder endete immer mit einem Cliffhanger, so das man es kaum erwarten konnte bis es an dieser Stelle weitergeht. So kam es dann auch, das ich diesen dicken Wälzer in nur drei Tagen durchgelesen habe. Meiner Meinung nach haben Bücher von schwedischen Autoren immer einen ganz besonderen Charme, so auch dieses. Ich kanns gar nicht genau beschreiben was ich daran so toll finde, aber ich fühlte mich als Leser direkt am Anfang abgeholt und in eine andere Welt entführt.
Die Autorin hat auch aktuellen Themen, wie zum Beispiel Flüchtlingen, in ihrem Roman eine tragende Rolle gegeben. Auch spielt die Beziehung zwischen Eltern und Kindern hier eine große Rolle.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war flüssig und ließ sich super flott lesen. Das Cover gefällt mir persönlich auch sehr gut und passt perfekt zur Geschichte.

Fazit:

Eine ganz klare Leseempfehlung für alle Schweden und Krimifans.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2018
Echo der Toten / Friederike Matthée Bd.1
Sauer, Beate

Echo der Toten / Friederike Matthée Bd.1


sehr gut

Mord in der Eifel

Der erste Fall für Friederike Matthée

MORD IM HUNGERWINTER

Inhalt:

Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums überleben. Als sich in der Eifel ein brutaler Mord ereignet, reisen Richard Davies von der britischen Royal Military Police und die junge Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln an, um diesen aufzuklären. Einziger Zeuge ist Peter, ein sechsjähriger Flüchtlingsjunge aus Ostpreußen. Dieser ist jedoch so eingeschüchtert das er schweigt. Mit viel Feingefühl, Verständnis und der gemeinsamen damaligen Heimat Ostpreußen versucht Friederike zu dem Jungen vorzudringen. Umgeben von Menschen, die zum Teil schwere Schuld auf sich geladen haben, kommen sie dem Mörder auf die Spur und geraten dabei selbst in große Gefahr…

Meine Meinung:

Mir hat die Reise in die damalige Zeit sehr gut gefallen. Durch die bildlichen Beschreibungen der Autorin fällt es einem leicht, sich alles wie es damals wohl gewesen sein muss, vorzustellen. Man spürt den Winter und die Angst der Menschen regelrecht.
Die vorgestellten Charaktere hat Beate Sauer sehr realistisch dargestellt. So wirkt Friederike anfangs doch sehr ängstlich, zurückhaltend und irgendwie fehl am Platze. Mit der Zeit taut sie aber immer mehr auf, stellt von sich aus Fragen und ergreift Eigeninitiative. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, zumal es damals in einem „Männerberuf“ sicherlich nicht leicht war für Frauen.
Leutnant Davies hingegen ist hier tonangebend, direkt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch ihn fand ich sehr sympathisch. Beide verbergen so gut sie können Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit, dies macht die Geschichte noch ein wenig spannender.
Diese Story gleicht einer Achterbahn der Gefühle. Es ist beklemmend wenn man darüber nachdenkt wie die Menschen damals leben mussten. Nahe am Hungertod, kein Dach über dem Kopf, ewige Kälte. Da ist es nicht verwunderlich das sich so mancher zu illegalen Geschäften hinreißen lässt. Auch die Nöte der Menschen sind realistisch dargestellt und man fühlt mit ihnen mit.
Ich fand es unheimlich schwer den Mörder auszumachen und es ist mir auch bis zum Schluss nicht gelungen. Immer wieder wird man in die Irre geführt. Mit der Auflösung am Ende habe ich nicht gerechnet. Insofern ein wirklich gelungener historischer Krimi.
Der Schreibstil war sehr angenehm und ließ sich flott lesen. Das Cover finde ich sehr gelungen.

Fazit:

Eine glasklare Leseempfehlung für Fans von Krimis und historischen Romanen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Trotz seiner knapp 400 Seiten hatte ich es in zwei Tagen durch. Konnte es einfach nicht mehr aus den Händen legen.

Bewertung vom 08.01.2018
Woman in Cabin 10
Ware, Ruth

Woman in Cabin 10


ausgezeichnet

Spannend und fesselnd

Ein Luxusschiff mit Kurs auf die norwegischen Fjorde.
Eine Frau, die Zeugin eines Mordes wird.
Aber hat es den Mord wirklich gegeben?

Inhalt:

Die Journalistin Lo wird auf einer Kreuzfahrt Zeugin eines Mordes. Doch keiner glaubt ihr. Alle Spuren des Verbrechens sind verschwunden. Niemand wird vermisst. Allmählich beginnt sie an ihrem Verstand zu zweifeln… Aber wenn sie sich nicht alles nur eingebildet hat, befindet sich ein Mörder auf dem Schiff – der es jetzt auf sie abgesehen hat.

Meine Meinung:

Ruth Ware hat mich mit ihrem Thriller „Woman in cabin 10“ voll gepackt. Dieses Buch ist spannend und nervenaufreibend ab der ersten Seite. Die detaillierten Beschreibungen rufen im Leser ein Gefühl der Beklemmung und Angst hervor. Einmal angefangen zu lesen, kann man dieses Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen. Ich habe wirklich richtig mit Lo mitgefiebert, konnte mich so gut in sie hineinversetzen, das es fast schon beängstigend war.

Die vorgestellten Charaktere sind realistisch gezeichnet und man kann sich super in sie hineinversetzen. Vor allen Dingen Lo Blacklock hat es mir angetan. Sie war mir vom ersten Moment an super sympathisch. Da sie die Story aus der Ich-Perspektive erzählt kann man noch besser mit ihr mitfühlen, leiden, bangen und hoffen.
Aber auch die anderen Charaktere, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, haben mir sehr gut gefallen. Tina, eine starke Frau, die scheinbar über Leichen geht um auf der Karriereleiter empor zu klettern. Ben, der Exfreund von Lo, der sich mehr als nur einmal verdächtig macht und die Trennung noch nicht ganz überwunden hat wie es scheint. Lord Bullmer, der Eigner des Schiffes, der sich sehr um das Wohl der Gäste sorgt und um seine krebskranke Frau Anne. Nur um einige zu nennen. Bei so vielen unterschiedlichen Menschen ist bestens für Zündstoff gesorgt.

Das Schiff hat man als Leser Dank der bildhaften und detaillierten Beschreibungen sofort vor Augen. Auch die restliche Umgebung und die Menschen sind super dargestellt.
Der Schreibstil ist klasse. Er lässt sich flüssig und echt flott lesen. Das Cover ist jetzt nicht so mein Fall, aber es passt super zur Story. Man kann bereits erahnen das es sehr beklemmend wird, wenn man sich das Cover genauer betrachtet.

Fazit:

Ein absolut gelungener Thriller, der einem die Haare zu Berge stehen lässt. Eine ganz klare Leseempfehlung für alle Thriller und Krimifans.

Bewertung vom 21.12.2017
Der Wortschatz
Vorpahl, Elias

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Dem Autor Elias Vorpahl ist mit „Der Wortschatz“ ein wirklich ganz besonderes und außergewöhnliches Debüt gelungen.
Hier begleitet der Leser ein kleines Wort auf der Suche nach sich selbst. Er kann erleben wie es ausgesprochen wird, Dichterin und Denker kennenlernt, im Sprachfluss fast untergeht, an den großen Wortspielen teilnimmt, und sich am Ende bald selbst nicht mehr versteht.
Die liebevoll gestalteten Illustrationen ziehen sich durchs ganze Buch. Sie ermöglichen dem Leser ein noch tieferes eintauchen in die Geschichte. Die Charaktere sind, anders als in „normalen“ Büchern, allesamt Wörter. Von ihnen gibt es kleine und große, gute und schlechte, nette und gemeine und es gibt die Wortpaare, denn kein Wort sollte je alleine stehen. Elias Vorpahl hat es geschafft jedem Wort seinen eigenen Charakter zu verpassen. So wird es nie langweilig und man begegnet zusammen mit dem kleinen Wort immer wieder neuen und interessanten Wörtern.
Auch die bildhaften Beschreibungen drum herum fand ich sehr gelungen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten mir das alles bildlich vorzustellen und ganz in die Geschichte einzutauchen. Es ist als ob man eine völlig andere Welt betritt sobald man mit dem Lesen beginnt.
Trotz der vielen Wortspiele, oder vielleicht gerade deshalb, hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Er lässt sich super lesen. Cover und Titel finde ich auch absolut gelungen und sehr ansprechend.
Am besten macht ihr euch nun selbst ein Bild von diesem kleinen liebevoll gestalteten Büchlein.

Fazit:

„Ein Buch für Erwachsene als sie noch Kinder waren“ das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf.
Dieses kleine Büchlein war mein Lesehighlight für dieses Jahr und ich kann es nur jedem wärmstens ans Herz legen sich dieses Buch schnellstens zu besorgen. Eine ganz klare Leseempfehlung für Jedermann.

Bewertung vom 06.12.2017
Böses Kind
Krist, Martin

Böses Kind


ausgezeichnet

Jede Lüge hat ihren Preis. Diese wird dich töten.

Zum Inhalt:

Mitten in Berlin geschieht ein grausamer Mord. Ein Opfer auf bestialischste Art und Weise zugerichtet, erschlagen, gekreuzigt. Ein Fall für Kriminalkommissar Henry Frei und sein Team.

Seit ihr Mann Suse verlassen hat, ist diese mit ihren drei Kindern und einer Halbtagsstelle in einem Supermarkt heillos überfordert. Schon wieder ist ihre pubertierende Tochter Jacqueline verschwunden. Die alarmierte Polizei glaubt der gestressten Mutter jedoch kein einziges Wort.

Wer ist das verzweifelte Opfer, eingepfercht in einem dunklen Kellerverlies?
Ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


Meine Meinung:

Martin Krist ist hier ein absolut genialer Auftakt einer Thrillerreihe mit viel Potential gelungen.
Die Charaktere haben mir besonders gut gefallen. Jeder hat seine eigenen Macken und ein Privatleben, in das der Leser Einblicke bekommt. So ist Frei ein fürsorglicher Familienvater mit einem Ordnungstick, Louisa Albers, seine Kollegin im Morddezernat eine junge, frischgebackene und immer übermüdete Mutter. Ihr neuer Kollege Charlie, der Frischling im Morddezernat, noch voller Euphorie und Tatendrang.
Auch mit Suse konnte ich mich absolut identifizieren. Da ich selbst drei Kids habe und diese auch ungefähr im gleichen Alter sind, weiß ich was es bedeutet eine halbwegs geregelte Tagesablauf aufrecht zu erhalten. Das da nicht immer alles Glatt läuft ist logisch. Wenn dann auch noch Hund und Tochter verschwinden ist Chaos vorprogrammiert.

Das Cover finde ich toll, es mutet unheimlich an. Der Blick des Mannes ist geheimnisvoll und beängstigend. Passt absolut zur Handlung des Thrillers.
Die drei Erzählstränge sind super aufeinander abgestimmt und erhöhen die Spannung enorm. Hier wird der Leser immer wieder in die Irre geführt und es ist einem unmöglich den wahren Täter zu identifizieren, bis dann am Schluss die Bombe platzt. Und ganz ehrlich, damit hätte ich nicht gerechnet. So bleibt dieses Buch wirklich bis zum bitteren Ende spannend. Auch die Ermittlungsarbeit ist hier schlüssig und realistisch beschrieben. Der Schreibstil lässt sich flüssig und flott lesen.

Fazit:

Eine klare Leseempfehlung für alle Thrillerfans und die, die es noch werden wollen.

Bewertung vom 17.11.2017
Untiefen / Nora Watts Bd.1
Kamal, Sheena

Untiefen / Nora Watts Bd.1


ausgezeichnet

Spannend und bewegend

Zum Inhalt:

Als Privatdetektivin Nora Watts um fünf Uhr morgens einen Anruf erhält, ahnt sie nichts Gutes. Tatsächlich erwartet sie ein neuer Fall, der alte Wunden wieder aufreißt: Ihre Tochter Bonnie, die sie vor 15 Jahren zur Adoption freigegeben hat, wird vermisst. Nora ist die letzte Hoffnung der verzweifelten Adoptiveltern, denn die Polizei hat die Suche nach der chronischen Ausreißerin längst aufgegeben. Obwohl Nora ihrer Vergangenheit am liebsten den Rücken kehren würde, lässt ihr der Fall keine Ruhe – und nur wenn sie sich ihren Dämonen stellt, kann sie das Mädchen retten.

Zur Autorin:

Die Kanadierin Sheena Kamal studierte Politikwissenschaften an der University of Toronto. Sie ist in der Film- und Fernsehbranche tätig, zuletzt war sie bei der Entwicklung einer Crime-Drama-Serie für Recherchen zuständig. Ihre Erfahrungen inspirierten sie dazu, ihren ersten Thriller zu schreiben.

Meine Meinung:

Mit Nora Watts ist Sheena Kamal ein absolut toller und bewundernswerter Charakter gelungen.
Nora hatte es in ihrem Leben nie leicht, als Blues-Sängerin hoffte sie auf den großen Durchbruch, aber leider machte ihr das Leben da einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Durch einige Kontakte landet sie in einem Detektivbüro in Vancouver, arbeitet als lebender Lügendetektor und verbringt ihre Freizeit mit ihrer Hündin Whisper. Ihre „Wohnung“ im Keller der Detektei. Als ihre leibliche Tochter verschwindet wendet sich das Blatt und ihr ruhiges zurückgezogenes Leben gerät aus den Bahnen. Immer wieder gerät sie in gefährliche Situationen und verfällt erneut dem Alkohol. Auch wenn Nora denkt sie wäre alleine auf dieser Welt, ist sie es nicht. Denn es gibt Bekannte die sich um sie sorgen und diese greifen häufig in letzter Sekunde ins Geschehen ein und retten ihr somit das Leben.

Die Charaktere finde ich durch die Bank weg toll. Sheena Kamal geht sehr auf die unterschiedlichen Personen ein und beschreibt ihr Umfeld, Privatleben, Gefühle, Ängste und Sorgen. Es tun sich menschliche Abgründe auf. Einige heikle Themen, wie es sie aber leider zuhauf in der Realität gibt werden hier behandelt. So zum Beispiel Noras Alkoholsucht, ihre posttraumatische Belastungsstörung, Homosexualität, Adoption, Trennung der Eltern, schwierige Teenager in der Pubertät. Das alles und noch einiges mehr hat die Autorin meiner Meinung nach perfekt in eine tolle und spannende Geschichte integriert.
Auch die Suche nach den „bösen Buben“ gestaltet sich hier als gar nicht so einfach. Ich wurde mehrmals aufs Glatteis geführt.
Die bildhaften Beschreibungen ermöglichen einem ein sofortiges Eintauchen ins Buch. Ich hatte alles direkt vor Augen und keine Probleme mir die Umgebung bildlich vorzustellen.
Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen. Er lässt sich flüssig lesen.
Das Cover gefällt mir ebenfalls. Schlicht gehalten mit wenig Farbe, absolut passend für diesen Thriller.

Fazit:

Eine ganz klare Leseempfehlung für alle die es gerne spannend mögen und sich ganz nebenbei mit ernsten Themen beschäftigen.

Bewertung vom 17.11.2017
Dunkel Land / Carl von Wuthenow und Verena Hofer Bd.1
Hill, Roxann

Dunkel Land / Carl von Wuthenow und Verena Hofer Bd.1


sehr gut

Guter Krimi mit mehr Potenzial

Inhalt:
Gut Wuthenow, ein altehrwürdiges Anwesen im Havelland; hier soll sich Verena Hofer die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Überrascht stellt sie fest, dass ihr Schützling der geniale wie arrogante Dr. Carl von Wuthenow ist. Der Kriminalist wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Carl lehnt den Plan seiner Tante strikt ab. Verena, die das Geld dringend braucht, geht einen Deal mit ihm ein: Er lässt sie ihren Job machen, sie hilft ihm bei der Ermittlungsarbeit. Und schon der erste Fall hat es in sich: Eine übel zugerichtete Leiche wird auf einem Berliner Bauplatz gefunden und die Spuren weisen in die rechte Szene …

Zur Autorin:
Roxann Hill wurde in Brünn/Tschechien geboren. Während des Prager Frühlings flüchtete sie als kleines Mädchen mit ihren Eltern nach Deutschland, wo sie aufwuchs und auch heute noch lebt. Mittlerweile widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und kümmert sich außerdem um zwei Kinder, zwei große Hunde und einen Mann.

Meine Meinung:
Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Das Ermittlerduo war einmal was anderes, ein Profiler, der sich jeden Morgen wieder neu in sein Leben einlesen muss und sein „Kindermädchen“ eigentlich Literaturdozentin, somit in dieser Sparte völlig fehl am Platz. Beide waren mir von Anfang an echt sympathisch. Im Laufe des Falls haben sie sich sehr gut ergänzt. Das sich zwischen den beiden etwas anbahnt, bei dieser engen Ermittlungsarbeit ist einem auch schnell klar, aber für meinen Geschmack hätte es in einem Krimi durchaus etwas weniger Geschnulze sein dürfen. Auch hätte auf dem Titelbild über Gut Wuthenow, wenn man auf die Charaktere blickt die dort leben, die Sonne scheinen müssen. Alles tip top in Ordnung und alle haben sich lieb. Das steht im krassen Gegensatz zu den Ermittlungsarbeiten. Diese fand ich durchaus realistisch und nachvollziehbar beschrieben, bis auf Verena, die als Außenstehende scheinbar alles machen durfte von Verhören bis hin zur Sichtung von Beweismaterials.
Die rechte Szene und auch das Zuhältermilieu fand ich recht klischeehaft dargestellt.
Leider war für mich die Geschichte ziemlich durchsichtig, mein Verdacht viel nach ca. einem viertel des Buches auf eine Person und bei ihr blieb ich hängen bis zum Schluss. Beim Lesen hoffte ich die ganze Zeit das sich dieser nicht bestätigt. Hat er aber leider doch.
Die Charaktere im Buch waren trotzdem interessant, auch wenn einige etwas mehr Farbe hätten bekommen können. Einige blieben doch sehr blass. Die tollen Beschreibungen rund ums Havelland, sei es in Berlin oder auf Gut Wuthenow, fand ich super. Ich hatte keinerlei Probleme mir das alles bildlich vorzustellen.
Der Schreibstil war auch toll, ließ sich flott und angenehm lesen. Da Verena aus der Ich-Perspektive erzählt, fällt es einem auch super leicht sich in sie hineinzuversetzen.
Mir persönlich gefällt das Cover, ich mag es schlicht und nicht so bunt. Für einen Krimi absolut passend.

Fazit:
Ein guter Krimi, tolles Ermittlerduo, bildhafte Beschreibungen. Allerdings kann ich hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Für spitzfindige Detektive wirds hier wahrscheinlich eher langweilig.

Bewertung vom 11.11.2015
Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Restexemplar)
Jaud, Tommy

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Restexemplar)


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint?

„Nein!“, sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud („Vollidiot“, „Hummeldumm“), „einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.“

Was wir müssen und was nicht, sollte jeder selbst entscheiden. Sean Brummel hilft den Unentschlossenen unter uns dabei etwas auf die Sprünge. Auf eine geniale Art und Weise bringt er seine Ansichten und Absichten hier zu Papier und schafft es mühelos den Leser davon zu überzeugen, das sein Tun das einzig Richtige ist.


Meine Meinung:

Der Einstieg mit den ungewöhnlichen Nutzungsbedingungen war schon ein wahres Highlight. Aber was danach folgt ist einfach nur noch unglaublich genial. Mit fast jedem Satz spricht er mir aus der Seele. Ich bin ehrlich gesagt auch ein kleiner Tatsachenverdreher und mache es ähnlich wie Sean Brummel. Aus allem das Positive ziehen und das Negative somit verdrängen oder geschickt bei Seite schieben. ESMI (Einen Scheiß muss ich) Dann ist das Leben gleich viel lebenswerter.

Immer wieder tauchen tolle Zitate und Sprüche auf, bei denen man sich ein lautes Lachen einfach nicht verkneifen kann. „Was du heute kannst besorgen, machste gar nicht oder morgen“ hört sich doch viel positiver an und man fühlt sich nicht gleich genötigt widerwillig etwas zu erledigen.
Wie viele Tiere für einen einzigen Kopf Salat sterben müssen und wie viele Steaks man aus nur einem Rind gewinnen kann erfährt man auch auf sehr unterhaltsame Weise.

Eine tolle Idee fand ich die kleinen Zusammenfassungen am Ende jeden Kapitels. Dort listet er noch einmal stichpunktartig Alles auf was im Kapitel vorkam und wer mag kann seine Unterschrift darunter setzen.
Auch die Zeichnungen und Illustrationen die sich im ganzen Buch Raum schaffen sind sehr witzig und passen absolut in dieses Meisterwerk.

Der flüssige und moderne Schreibstil lässt einen nur so über die Seiten fliegen. Einmal angefangen zu lesen, möchte man gar nicht mehr aufhören. Hier sind einige Lacher garantiert, deshalb sollte sich jeder überlegen wo er dieses Buch liest.


Fazit:

Ich habe mich selten so gut unterhalten gefühlt. Und ich glaub ich konnte einem Autor noch nie so recht geben mit seinen Ansichten. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man öfters mal ESMI denkt und es dann auch tatsächlich durchzieht, man ein glücklicheres Leben führt.

Bewertung vom 28.09.2015
Big Magic
Gilbert, Elizabeth

Big Magic


weniger gut

Zum Inhalt:

Welche Macht ist es, die uns Lieder schreiben, Filme drehen, Romane erzählen oder ein Restaurant eröffnen lässt?
Elizabeth Gilbert nennt es „Big Magic“, den magischen kreativen Impuls in uns allen. Dann haben wir den Mut, die in uns verborgenen Schätze hervorzubringen, überwinden wir die Angst vor dem Scheitern. Dann werden unser Blick und unser Herz weiter und ein erfülltes Leben liegt vor uns.
Ob Elizabeth Gilbert von ihrer Freundin in Kanada erzählt, die jeden Morgen vor der Arbeit Eislaufen geht, oder davon, wie Tom Waits einem neuen Song auflauert, immer geht es um den Moment der Inspiration, der alles auf den Kopf stellen kann. Wenn wir nur wollen.
Mit ihrem bezaubernden Charme und funkensprühenden Talent erzählt Elizabeth Gilbert, wie wir Leben und Kunst in eins bringen können: Vertraue deiner Inspiration – und ein Leben voller Magie liegt vor dir.

Zur Autorin:

Elizabeth Gilbert, geboren 1969, wuchs auf einer Weihnachtsbaumfarm in Connecticut auf. Nach dem Studium in New York arbeitete sie u. a. als Journalistin für die „New York Times“ und begann, Bücher zu schreiben. Das „Time Magazine“ wählte sie unter die hundert einflussreichsten Menschen der Welt. Der internationale Durchbruch kam 2006 mit „Eat Pray Love“, einem Weltbestseller, in dem die Hauptfigur Elizabeth auf Weltreise geht und zu sich selbst findet: Dolce Vita in Italien, Meditation in Indien und das Glück auf Bali. 2010 wurde „Eat Pray Love“ mit Julia Roberts in der Hauptrolle verfilmt. Elizabeth Gilbert lebt mit ihrem Mann in New Jersey.

Meine Meinung:

Ich bin ehrlich gesagt mit keinen großen Erwartungen an dieses Buch rangegangen. Somit blieb dann auch die große Enttäuschung aus. Wenn mir dieses Werk neue Erkenntnisse schenkt, ok, wenn nicht, auch ok. Es finden sich weder Tipps noch hat mich Irgendwas inspiriert.

Elizabeth Gilbert vertraut uns die Geschichte ihres Lebens an – und hilft uns, endlich an uns selbst zu glauben. (Klappentext „Big Magic“) Es ist ihre Geschichte und das kommt auch ziemlich deutlich rüber. Sie hat das Buch für sich geschrieben. Ich persönlich nehme kaum etwas aus dem Buch mit.
Sehr schön fand ich die kleinen Geschichten, von Freunden und Familie, die sie zwischendurch immer mal wieder erzählt und die das Buch auflockern. Diese sind sehr unterhaltsam und bringen einen des Öfteren zum schmunzeln. Auch positiv ist der lockere und moderne Schreibstil mit dem sie die Leser direkt anspricht. Das war es von meiner Seite leider auch schon mit den positiven Aspekten.
Die meisten Dinge waren mir einfach zu abgehoben, unrealistisch und esoterisch. Es gibt viele Dinge, die nicht jeder Mensch einfach mal so umsetzen kann wie er sich das wünscht, sei es aus finanziellen, familiären oder sonstigen Gründen. Und dann hat die Reise ein Ende, bevor sie begonnen hat.
In meinen Augen gab es auch einfach zu viele Wiederholungen in diesem Buch und trotzdem fällt es einem sehr schwer, das Gelesene irgendwie im Hinterkopf zu behalten.
Mir ist es auch noch nie so schwer gefallen, eine Rezension zu verfassen. Am besten macht sich jeder selbst ein Bild von diesem Ratgeber.

Fazit:

Eine nette Idee, aber ich würde empfehlen, ohne allzu große Erwartungen an dieses Büchlein ranzugehen. Wenn Elizabeth Gilbert einigen Menschen mit diesem Buch helfen kann ist das wunderbar, mich hat es nicht inspiriert oder kreativer gemacht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.