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DithmarscherDeern
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Sörup

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2023
Muschelträume / Küstenliebe Bd.1
Lassen, Svenja

Muschelträume / Küstenliebe Bd.1


ausgezeichnet

Hyggeliger Wohlfühlroman mit Lokalkolorit
Was für ein wunderschöner, hyggeliger Roman! Mit "Muschelträume" ist der erste Roman einer neuen Reihe von Svenja Lassen erschienen. Schon das Cover ist traumhaft und passt genau zur Geschichte: das Holzhäuschen am Strand mit dem roten Kater davor, die beiden Standup-Paddler und nicht zu vergessen die Muscheln! In der Klappeninnenseite eine liebevoll gezeichnete Landkarte mit allen Plätzen, die hier eine Bedeutung haben. In der Geschichte geht es um Nora, eine junge Frau aus Münster. Ausgerechnet an dem Tag, als sie nach München umziehen will, ihrem Lebenspartner hinterher, teilt dieser ihr per Brief mit, dass er eine Beziehungspause einlegen will. Nora ist am Boden zerstört, lässt sich aber nicht unterkriegen. Sie macht sich auf an die Deutsch/Dänische Grenze um dort den Gendarmenstieg zu bewandern. Außerdem plant sie einen Besuch bei ihrer Freundin Lara in Flensburg. Die Zeit an der Ostsee wird für Nora letztlich ein wunderschöner Sommer, an dessen Ende sie sich entscheiden muss, wie sie ihre Zukunft sieht.
Ein Roman, in dem man von Anfang an mittendrin ist und den man nicht mehr aus der Hand legen kann! Der Schreibstil von Svenja Lassen ist sehr leicht und gut verständlich. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet. Man hat direkt ein Bild von ihnen vor Augen und Nora wünscht man sich zur besten Freundin! Bemerkenswert finde ich (als Einheimische) auch die Beschreibung der Örtlichkeiten! Alles super authentisch. Von mir gibt es eine 100%ige Weiterempfehlung, da das Buch so kurzweilig ist und viele schöne Lesestunden beschert. Dabei wird es nie kitschig, wie es doch in so vielen Liebesgeschichten vorkommt. Ich fiebere schon dem Erscheinen des zweiten Bandes der Küstenliebe-Reihe "Sonnenküsse" im August entgegen.

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Bewertung vom 30.03.2023
Einfach leben / Glückstöchter Bd.1
Schuster, Stephanie

Einfach leben / Glückstöchter Bd.1


sehr gut

Mit "Glückstöchter - einfach leben" startet die neue Trilogie von Bestseller-Autorin Stephanie Schuster (Die Wunder Frauen). Schon das Cover des über 500 Seiten umfassenden Romans fiel mir direkt ins Auge. Der helle Hintergrund uni, in der Mitte eine stilisierte Sonnenblume mit zwei jungen Frauen darauf. Die Schrift in grün. Das Cover lässt schon erahnen, dass die Geschichte etwas mit Natur zu tun hat. In der Innenseite der Klappbroschur schöne Zeichnungen, sowie Fotos der Autorin. Die Kapitel sind jeweils den beiden Protagonistinnen gewidmet und jede hat eine Zeichnung am Anfang. Die Blüte eines Hibiskus (vermutlich) und Vanilleschoten mit Blüte. Einfach reizend gemacht!
Das Buch handelt von zwei jungen Frauen, Anna und Eva, die irgendwie miteinander verwandt sind, aber zu unterschiedlichen Zeiten leben. Der Prolog handelt von Anna im Jahr 1918 und endet mit einem dramatischen Cliffhanger. Evas Geschichte spielt Mitte der 1970er Jahre. Sie studiert gegen den Wunsch der Eltern, die einen Friseursalon ihr Eigen nennen, Pharmazie. Gesgnet ist Eva mit einem unnatürlich guten Geruchssinn. Durch Zufall findet sie heraus, dass sie adoptiert wurde. Diese Nachricht überfordert die junge Frau dermaßen, dass sie sich zunächst zurückzieht und mit einer Freundin in eine WG zieht. Anna lebt mit ihrem verwitweten Vater in einem ehemaligen Kloster um 1910/11. Er arbeitet als Botaniker und sie hilft ihm, weil sie seine Liebe zur Natur teilt. Alles ist soweit gut, bis ihr Vater unerwartet eine neue Frau heiratet. Anna ist sich sicher, dass die Stiefmutter, mit der sie überhaupt nicht klarkommt, nur auf sein Geld aus ist. Als der Vater dann ganz plötzlich stirbt, scheint sich dies zu bewahrheiten. Anna verlässt die Heimat, um sich ein neues Leben aufzubauen.
Der Schreib- und Erzählstil von Stephanie Schuster gefällt mir sehr gut. Alles ist einfach zu verstehen und man kommt gut in die Geschichte hinein. Interessant, wenn auch etwas langatmig teilweise, wird hier von den Anfängen der Bio-Produkte, von artgerechter Tierhaltung, Fairtrade Waren (Kaffee), vegetarischer Ernährung und eben sehr viel über Naturverbundenheit erzählt. Auch die Reformbewegung kommt hier nicht zu kurz. Sehr nett sind hier die Begegnungen mit interessanten historischen Persönlichkeiten, sowie mit tatsächlich stattgefundenen Begebenheiten (z.B. die Anti-Atomkraft Demo in Brokdorf). Der Spirit der 70er (freie Liebe etc) und der Umbruch in den 1910er/20er Jahren wird auch sehr deutlich.
Alles in Allem hat mir der Roman sehr gut gefallen. Am Ende sind auch noch ein Paar vegetarische Rezepte, die uns in der Geschichte begegnet sind, abgedruckt. Was mir nicht so gut gefallen hat: die Geschichte ist nicht in sich abgeschlossen und endet mit einem Cliffhanger. Auch wenn es eine Leseprobe des zweiten Bandes "Glückstöchter-einfach lieben" im Buch gibt, bleibt man mit ziemlich vielen, offenen Fragen zurück und muss bis zur Veröffentlichung des nächsten Bandes bis Frühjahr 2024 warten.

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Bewertung vom 24.03.2023
Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


sehr gut

Kegelfieber und Mord- und Totschlag in SPO
"Fiese Brise in St.Peter-(M)ording ist der zweite Teil der Küstenkrimi-Reihe von Tanja Janz. Der erste Teil heißt "Willkommen in St.Peter-(M)ording". Den Roman würde ich zum Genre Cosy Crime zählen. Dies sieht man schon am wunderschön gestalteten Cover! Nicht düster und blutig sondern bunt und heiter! Ein Schaf mit Kegelsport-Wimpel im Maul hängt an einem Gleitschirm, mitten in der Dünenlandschaft von St.Peter-Ording. Im Hintergrund eines der typischen Pfahlbauten. Den ersten Teil muss man nicht gelesen haben. Jedes Buch ist ein, in sich abgeschlossener, Roman. Ich habe wunderbar einfach in den Roman hineinfinden können, was die Autorin einem, durch ihren frischen, leicht lesbaren Schreibstil, auch leicht macht!
Zum Inhalt: Es ist Sommer an der Nordfriesischen Küste und ganz St.Peter steht Kopf. Das alljährlich stattfindende Kegelturnier, zu dem nicht nur die Einheimischen, sondern auch viele Urlauber kommen, steht kurz bevor. Doch plötzlich überschattet ein Mordfall das bunte Treiben. Einer der Favoriten liegt tot in seinem Wohnmobil. Die junge Lehrerin Ilva Feddersen, Schwester eines der leitenden Komissare, sowie ihre komplette Familie stehen hier mit im Mittelpunkt. Alle mischen tüchtig beim Kegeln mit und da der Tote aus dem Kreis der Kegler stammt, steckt Ilva ihre Nase auch immer wieder in die Aufklärungsarbeit der Polizei.
Mir hat der Küstenkrimi gut gefallen. Mit sehr viel Lokalkolorit, wie immer in Tanja Janz' Romanen und wie mitten aus dem Leben! Humorvoll, aber nicht albern und ziemlich authentisch. Das Buch hat sich sehr flott gelesen und die Handlung war turbulent und kurzweilig. Gewünscht hätte ich mir, dass der Mörder nicht so früh bekannt wäre, dann wäre das Buch bis zur letzten Seite spannend gewesen. So war schon früh klar, wer der Mörder ist, bloß nicht, wie er überführt wird.

Bewertung vom 21.03.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


gut

Schwere Kost
Mit "Keine gute Geschichte" hat Lisa Roy ihren Debütroman im Rowohlt Verlag herausgebracht. Es ist die Geschichte von Arielle Freytag, einer jungen Frau aus Düsseldorf, die erfolgreich im Social Media Bereich arbeitet. Nachdem sie mehrere Monate wegen Depressionen in der Psychiatrie verbracht hat, ereilt sie ein Hilferuf aus Essen, wo sie in einem sozialen Brennpunkt aufgewachsen ist. Ihre Großmutter, bei der sie einst aufgewachsen ist, ist gestürzt und benötigt Hilfe. Obwohl Arielle seit Jahren schon keinen Kontakt mehr pflegt und ihren Herkunftsort auch ein für alle Mal hinter sich lassen wollte, macht sie sich auf den Weg, denn sie arbeitet noch nicht wieder und hat eh nichts besseres zu tun. Genau zu diesem Zeitpunkt sind zwei 9-jährige Mädchen aus dem Viertel verschwunden, vermutlich entführt. Sofort wird Arielle wieder an ihre Mutter erinnert, die als junge Frau verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist.
Ich muss zugeben, dass ich sehr schwer in diesen sozialkritischen Roman hinein gefunden habe ... es ist eben keine leichte Unterhaltungsliteratur! Der Schreib- und Erzählstil der Autorin ist "anders". Es werden sehr viele Anglizismen benutzt. Obwohl ich des Englischen durchaus mächtig bin, musste ich mich bei der Lektüre schon sehr konzentrieren, um alles zu begreifen, denn die ICH-Erzählerin spricht auch häufig mit ihrer toten/verschwundenen Mutter. An anderen Stellen wiederum ist die Sprache dann ziemlich proletarisch/vulgär. Auch ist die Protagonistin nicht wirklich sympatisch. Schon als Kind hat sie gelogen, geklaut, andere Kinder gemobbt usw und auch als Erwachsene hat sie sich nicht zum Besseren verändert. Lügen ist noch immer kein Tabu, Alkohol und Drogen gehören auch zu ihrem Leben, sie "benutzt" Männer genauso, wie diese Frauen benutzen. Und doch hat sie positive Seiten. Sie kümmert sich zum Beispiel um Melanie, deren Tochter verschwunden ist.
Nachdem ich mich eingelesen hatte, hat mir das Buch aber durchaus gut gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Story wurde zunehmend spannend und zum Schluss waren auch fast alle Fragen beantwortet.

Bewertung vom 18.03.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


ausgezeichnet

"Wo der Seewind flüstert" ist der Auftakt zur St.Peter-Ording-Saga von Tanja Jantz. Dass dieser Roman in St.Peter-Ording spielt ist ja an sich nichts neues, aber neu ist, dass die Autorin hier einen Roman geschrieben hat, der Ende der 50.er/Anfang der 60.er Jahre spielt. Erahnen kann man das schon, wenn man das richtig schöne, gelungene Cover sieht: das Bild ist überwiegend in schwarz/weiß gehalten, die Schrift, die auch in die Zeit passt, in einem lachsrot, genau wie der Buchschnitt. Einfach schön! Es geht hier um Sabine, 17 Jahre alt, aus Gelsenkirchen. Nachdem sie die Frauenfachschule absolviert hat, will sie einen Urlaub am Gardasee verbringen. Aber ihre Eltern machen ihr einen Strich durch die Rechnung, nachdem der Urlaub bereits erlaubt wurde. Statt Italien geht es nun an die Nordsee zu Tante Ebba. Die Tante in SPO braucht dringend Hilfe mit ihren Gästezimmern. Zuerst ist Sabine doch sehr enttäuscht, aber das legt sich schnell. Sie hat Freude an der Arbeit und hat schnell Kontakt zu Tom, in den sie sich verliebt. Aber auch der schönste Sommer ist irgendwann einmal zu Ende. Das junge Mädchen muss zurück in die Heimat und ihre neue Stelle antreten. Sie kann Tom nicht vergessen. Werden sie sich jemals wiedersehen?
Meiner Meinung nach schafft die Autorin es ganz hervorragend, die Stimmung der damaligen Zeit wiederzuspiegeln. Der Krieg ist seit einigen Jahren vorbei, die Bevölkerung muss nicht mehr hungern, kommt zu bescheidenem Wohlstand und leistet sich auch Erholungsurlaube an der See. Man ist mit einem einfachen Gästezimmer ohne fließendes Wasser zufrieden! ... heute ganz unvorstellbar! Die Rolle der Frau ist noch ganz klar definiert. Sie hat zu heiraten und dann dem Mann eine gute Frau zu sein und Kinder zu bekommen. Arbeiten darf sie, aber nur, bis sie heiratet. Den Eltern ist es hauptsächlich wichtig, die Kinder gut zu verheiraten, wobei ein gutes Auskommen des Ehemannes das wichtigste Kriterium ist. So soll Sabine in eine Heirat mit dem Postboten Berti gedrängt werden. Keiner fragt nach, ob sie ihn überhaupt mag. Und genauso hat Toms Vater eine Frau für seinen Sohn ausgesucht. Eine passende Partie. Das Leben der Kinder wird von den Eltern (vor-)bestimmt. Und die Kinder sind so gut erzogen, dass sie nicht dagegen aufbegehren. Kinder sind ihren Eltern gegenüber noch höflich und wollen ihnen Freude machen.
Tanja Jantz hat einen so frischen, angenehm zu lesenden Schreibstil und auch die Story ist so unterhaltsam und kurzweilig! Leider ist auch jedes gute Buch irgendwann einmal zu Ende ... Ich freue mich schon sehr auf Teil 2!

Bewertung vom 08.03.2023
Fischbrötchen und Roibuschtee
Hell, Jane

Fischbrötchen und Roibuschtee


ausgezeichnet

Liebe von der Ostsee an den Südatlantik

"Fischbrötchen und Roibuschtee" ist in der Fördeliebe-Reihe von Jane Hell nun schon der fünfte Teil. Und dieses Mal spielt der Roman mal nicht hauptsächlich an der Eckernförder Bucht, sondern zum größten Teil in Namibia, der ehemaligen Deutschen Kolonie "Süd-West Afrika". Die Handlung: die angehende Lehrerin Hanna wird von ihrem Freund Chris verlassen, darum muss sie alleine zur Hochzeit ihrer besten Freundin nach Namibia fliegen. Dort lernt sie Louis kennen. Hanna und Louis verbringen den Rest ihrer Urlaubswoche gemeinsam. Er zeigt ihr Windhuk, Swakop und macht auch eine Fahrt mit ihr in die Wildnis. Auch wenn Hanna weiß, dass sie gerade jetzt keinen neuen Mann braucht und eine Fernbeziehung schwer würde, verliebt sie sich in Louis. In dem schlafen zwei Seelen. Er ist charmant, weltgewandt und ein Workaholic, auf der anderen Seite benimmt er sich manchmal wie ein Kleinkind und verliert sein Benehmen. Kann daraus wirklich eine ernsthafte Beziehung entstehen? Und wollen sie das überhaupt?
Bei diesem Roman fällt einem als aller erstes das wunderschön gestaltete Cover auf! Wie immer (bei der Fördeliebe-Reihe) mit einem Sandstrand und dem Meer, aber jetzt mit einer gefüllten Teetasse im Vordergrund. Die abgebildete Namibische Flagge zeigt uns auch gleich, wo der Roman spielt. Der Schriftzug hat auch einen Wiedererkennungswert. Von den gut ausgearbeiteten Charakteren hat mir Hanna am besten gefallen. Eine angehende Lehrerin stellt man sich ganz anders vor, aber Hanna hat mit ihrer leicht tollpatschigen Art gleich meine Sympathie gewonnen. Der Schreibstil der Autorin ist auch sehr locker und leicht zu lesen. Auch wenn ich von einem Liebesroman nicht viel Tiefgang erwarte, hat mich dieser mit seinem besonderen Setting überzeugt. Man erfährt hier so viel Wissenswertes über Namibia, dass man am liebsten direkt die Koffer packen würde!

Bewertung vom 25.01.2023
Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2
Maly, Beate

Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Nach "Die Frauen von Schönbrunn" hat die Österreichische Schriftstellerin und Spiegel Bestsellerautorin Beate Maly jetzt die Fortsetzung "Die Kinder von Schönbrunn - Träume von einer besseren Welt" herausgebracht. Wieder ein historischer Roman um eine starke Frau. Obwohl ich Teil eins nicht kenne, konnte ich problemlos in diese Geschichte hineinfinden. Worum es geht: die junge Mutter Greta muss mit dem Kriegstod ihres Mannes Gustav fertig werden. Sie lebt mit ihrer Tochter Gisi, ihrer Schwester Emma und deren Mann unter einem Dach. Wie soll sie ihr weiteres Leben gestalten? Mehr durch Zufall gerät sie in eine Informationsveranstaltung über eine Ausbildung zur Erzieherin. Fortan besucht sie die Erzieherinnenschule im Schloss Schönbrunn.
Die Autorin, die übrigens auch unter dem Pseudonym Laura Baldini publiziert, hat einen sehr flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil. Die Charaktere waren alle sehr authentisch und das Thema Pädagogik auch sehr interessant. Das Ganze mit einer Prise Freundschaft, Familienzusammenhalt und Liebe gewürzt. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und hatte sehr kurzweilige Lesestunden. Ich kann den Roman wärmstens weiter empfehlen.

Bewertung vom 21.12.2022
Der Glanz verlorener Zeiten
Elste, Karen

Der Glanz verlorener Zeiten


ausgezeichnet

Fesselnd bis zum Schluss
In dem Roman Der Glanz verlorener Zeiten von Karen Elste, erschienen bei dp (Digital Publishers), geht es um Alice, eine junge Frau, aus verarmtem britischen Landadel im Jahr 1938. Mit ein paar Eskapaden droht sie, sich ihre Zukunft kaputt gemacht zu haben. Aber schnell findet ihre Mutter in dem viel älteren Franzosen Aubrey einen passenden Gatten, der auch die finanzielle Zukunft der Familie sichern soll. Alice fügt sich also in diese arrangierte Ehe, die sie aber nicht glücklich macht, denn sie empfindet Liebe für ihren Gatten, ist ihm selbst aber scheinbar mehr als egal. Es dauert Jahre mit vielen Aufs und Abs, bis eine fürchterliche Katastrophe das Leben beider nachhaltig verändert und sie zueinander finden lässt.

Die Autorin schafft es hier, einen Spannungsbogen aufzubauen, der es einem kaum erlaubt, das Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere sind so authentisch gezeichnet, dass man sich vorstellen kann, dass jeder einzelne von ihnen so auch existiert. Alice, die Protagonistin, ist eine noch so junge und unerfahrene Frau, die in ihrem Leben viel ertragen muss, aber aus jedem Schicksalsschlag ein Stückchen stärker hervorgeht. Man möchte sie direkt in den Arm nehmen und ihr Halt geben, ihr eine Freundin sein. Am Rande dieses Liebes-/Schicksals-Romans geht es auch um die politischen Hintergründe und den zweiten Weltkrieg.

Der Schreibstil von Frau Elste ist auch klar und sehr gut verständlich. Das Cover zeigt dem Leser schon deutlich, dass es sich um einen historischen Roman handelt.

Nach den ersten Seiten hätte ich nicht erwartet, dass mich diese Geschichte derartig fesselt! Ich bin einfach begeistert, obwohl es in dem Buch schon einige Stellen gibt, in denen einem Pippi in den Augen steht. Eine ganz klar Leseempfehlung für alle, die historische, Liebes- und Schicksals-Romane lieben!

Bewertung vom 13.12.2022
Die Wiege der Hoffnung
Haigh, Tara

Die Wiege der Hoffnung


ausgezeichnet

"Die Wiege der Hoffnung!" von Tara Haigh (hinter diesem Pseudonym steckt Tessa Hennig) stellt für mich eines der Lesehighlights dieses Jahres dar! Die Geschichte des Buches, dass beim Verlag Tinte und Feder erschienen ist, handelt von der jungen Luise, die im Berlin der 1930 Jahre als Jüdin lebt. Sie studiert Kunstgeschichte. Unglückliche Ereignisse zwingen sie dazu mit den Nazis zu kollaborieren. Sie nutzt diesen Umstand aber, um anderen Juden zu helfen. Als sie dann jedoch auch eines Tages gezwungen ist zu fliehen, schlägt sie sich mit ihrem Freund Enrico, einem in Berlin lebenden Italienischen Juden, bis nach dessen Heimat Apulien durch, aber auch dort ist der Krieg bereits angekommen ...
In diese Story habe ich sehr schnell hinein gefunden, was nicht zuletzt dem flüssigen, leicht verständlichen Schreibstil der Autorin zu verdanken ist. Die Protagonisten Luise und Enrico sind sehr sympathisch und authentisch. Spannung bis zur letzten Seite machen es einem sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Neben der Liebesgeschichte von Luise und Enrico erfährt man noch sehr viel über die Zeit des Naziregimes und den 2. Weltkrieg. So einiges davon war mir neu. Auf jeden Fall gab es doch so einige Stellen im Text, die mich tief betroffen gemacht haben und ich mir oft die Frage gestellt habe, wozu Menschen überhaupt fähig sind. Einfach nur aus Hass. Warum gab es so unendlich viele Mitläufer? Und wie schaffen es Menschen wie Luise, soviel Mut aufzubringen? Das Buch macht betroffen und lässt mich nachdenklich zurück. Ich kann hier eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

Bewertung vom 13.11.2022
Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2
Stankewitz, Sarah

Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Berührende Story - aktueller denn je
Aus der "Faith Reihe" von Spiegel Bestseller Autorin Sarah Stankewitz ist nun Band 2 "Shatter and Shine" im Forever Verlag erschienen. Das Buch gehört zur Kategorie der New-Adult-Romane, bedient aber wirklich nicht nur diesen Leserkreis. Auch ich (Ü50) habe dieses Buch geliebt! Man muss nicht Band 1 gelesen haben, um in diese Geschichte hineinzufinden. Im ersten Band ging es um Sky und Carter, die hier als sehr sympathische Nebenprotagonisten auftauchen. In dieser Geschichte muss die 21-jährige Hazel mit dem Tod ihres Ex-Freundes, ihrer großen Liebe Mason, fertig werden. Nach Monaten der Trauer schafft sie es endlich wieder, ihrem Nebenjob als Gebärdensprachenlehrerin nachzukommen. Hier lernt sie den vier Jahre älteren Cameron kennen. Er hat bei seinem Einsatz im Afghanistankrieg sein Gehör verloren. Nur seiner Mutter und seinem besten Freund Andrew zuliebe rafft er sich endlich auf und geht zu Hazels Kursen. Hazel spürt sofort eine unheimliche Anziehungskraft zu Cameron und auch er kann in ihrer Gegenwart nicht mehr klar denken. Können die Beiden sich gegenseitig aus der Krise helfen?
Die Autorin beschreibt überaus authentisch, was der Krieg und der Verlust geliebter Menschen mit einem machen kann. Sehr einfühlsam werden hier posttraumatische Belastungsstörungen und der Umgang damit aufgezeigt. Die beiden Protagonisten sind absolut sympathisch und Jamie, Hazels kleiner Bruder, ist ein Sonnenschein in Person. Die Autorin hat einen frischen, leicht verständlichen Schreibstil und die berührende Story bleibt bis zum Schluss spannend.
Ein Highlight ist bei diesem Buch auch noch das Cover, in das man sich direkt verliebt. Zuerst findet man es zwar unheimlich schön, aber auch gleichzeitig etwas düster. Im Laufe der Geschichte erkennt man aber den Bezug zu dieser. Das Cover zeigt dunkle Gewitterwolken, die aufbrechen, damit die Sonne wieder hindurchstrahlen kann. Und das ist auch, was die Story aussagen soll ... am Ende des Tunnels ist das Licht. In diesem Sinne kann ich das Buch uneingeschränkt als Highlight weiter empfehlen.