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Benutzername: 
schlumeline
Wohnort: 
Juelich

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2009
Die Stadt der Heiligen
Schier, Petra

Die Stadt der Heiligen


ausgezeichnet

Mit "Die Stadt der Heiligen" gelingt der Autorin Petra Schier ein ausgezeichneter Einstieg in die Trilogie rund um die junge Marysa aus Aachen.
Der Roman beginnt mit einem Prolog. Der Mönch Christopherus beerdigt seinen Freund Aldo auf dem Jakobsweg. Vor dessen Tod hat er ihm versprochen auch ohne ihn alleine zur Heiltumsweisung nach Aachen zu reisen und dort Aldos Familie die Nachricht von seinem Tod zu überbringen und auf seine Mutter und seine Schwester zu achten. Dieses Versprechen will Christopherus einlösen.

In Aachen, anno 1412, überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem Christopherus gerade bei Aldos Schwester Marysa angelangt ist und ihr und ihrer Mutter Jolanda die Nachricht über Aldos Tod überbracht hat, wird der Geselle des Hauses, Klas, hereingebracht. Er wurde im Dom zu Aachen erschlagen. Unter Verdacht gerät Marysas Mann Reinhold. Derweil tauchen in der Stadt mehr und mehr gefälschte Reliquien auf. Gemeinsam mit Christopherus macht sich Marysa auf den Mörder und die Fälscher zu suchen. Schließlich gerät sie selbst in Verdacht.

Dieser Roman vereint verschiedene Genres in sich, die dazu führen, dass es ein Buch für jedermann ist. Hier finden wir historisches aus dem Mittelalter, kriminalistische Aspekte, Liebesgeschichten der unterschiedlichsten Art und vieles mehr. Nebenbei wird auch noch die Stadt Aachen mit ihren verwinkelten Gassen im Altstadtbereich sehr schön beschrieben. Vor allem die Lebensumstände im Mittelalter, speziell die der Frauen, werden hier anschaulich dargelegt.

Das Buch hat mich begeistert und ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.
Sehr gut gefällt mir auch das Cover des Buches.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


gut

Die Trennung von Ihrem Ehemann Werner, der sie nach 30 Ehejahren wegen einer jüngeren Brasilianerin, verlässt, gleicht für Clara einem Weltuntergang. Obwohl sie selbst mit ihrem Leben, Ihrem Liebesleben und ihrer gesamten Lebenssituation, mehr als unzufrieden ist, ist der letzte Schritt: die Trennung, für sie grauenvoll. Sie versinkt in Selbstmitleid, greift noch mehr zum Alkohol als schon zuvor und weiß nichts mehr mit sich anzufangen. Erst als Kaufinterressenten in der Villa auftauchen und Clara bewusst wird, dass sie die Villa verlassen muss, krempelt sie die Arme hoch. Sie geht zu einem Anwalt, räumt nach Rücksprache mit diesem die Hälfe der Konten, kauft ungesehen ein kleines Haus im Alentejo, im Landesinneren von Portugal. Dann beginnt ihr neues Leben. Schnell findet sie neue Freunde und vielleicht auch eine neue Liebe. Hiervon will ich jedoch an dieser Stelle nicht zu viel verraten.

Das Buch ist sehr schön geschrieben Man kann es in wenigen Stunden in einem Ruck so durchlesen und hat das Gefühl mitten im Urlaub zu sein. Die Beschreibungen der portugiesischen Landschaft, der Einheimischen an sich, der Gerüche und heimeligen Plätze ist einfach atemberaubend schön. Gleich fühlt man sich mit der Natur verbunden und bekommt Lust auch auszubrechen aus dem Alltag.

Sicher geht es hier um ein Thema, dass schon viele Autoren aufgegriffen haben. Liebe, Trennung, Selbstmitleid, Aufbruch, neue Liebe und keine Probleme mehr. Bettina Haskamp jedoch ist es gelungen dieses Thema nicht so oberflächlich anzugehen. Die Hauptfigur Clara lernt. Sie merkt erst langsam und durch erneute Rückschläge wo ihre Fehler liegen.

Ein schöner Roman,ein alltägliches Thema, sehr schön umgesetzt. 3 Sterne von mir!!!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2009
Blutrot
Ketchum, Jack

Blutrot


ausgezeichnet

Dieses Buch ist für mich das Erste des Autors Jack Ketchum. Es handelt von einem alten Mann, Av Ludlow, der mit seinem Hund am Fluss angelt und von drei Jungen mit einer Waffe angegriffen wird. Sie töten ohne ersichtlichen Grund den Hund des Mannes. Dessen Frieden wird hierdurch gestört. Er fordert Gerechtigkeit und eine Bestrafung der Jungen von der Justiz und von den Eltern. Aber er erreicht Nichts. Auch der Weg über die Presse ist aussichtslos. Jack Ketchum beschreibt in seinem Buch ein Synonym unserer Zeit. Tötung aus Langeweile ist wohl das, was die Jungen antreibt und keiner will sie dafür zur Rechenschaft ziehen. Der alte Mann sieht seine Vorstellung von Recht und Gesetz hier zu Recht ad absurdum geführt. Das Buch hat mir sehr gefallen, wenngleich es einfach geschrieben ist und sicher nicht unter das Genre Hardcore passt. Ein Autor darf aber doch auch verschiedene Gesichter haben?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2009
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


ausgezeichnet

Mackenzie Allen Phillips, kurz genannt Mack, verliert bei einem Campingausflug seine jüngste Tochter Missy. Während einer dramatischen Rettungsaktion, sein Sohn und seine Tochter Kate sind mit dem Kanu gekentert, lässt Mack seine jüngste Tochter Missy malend am Campingwagen zurück. Von dort verschwindet sie spurlos. Erst Tage später findet man ihr blutverschmiertes Kleid in einer Hütte in den Bergen wieder. Es wird vermutet, dass es sich um einen Serientäter handelt, der schon zuvor mehrere Mädchen entführt und vermutlich vergewaltigt hat. Er hinterlässt immer einen Anstecker mit einem Marienkäfer, so auch bei Missy. Die Leichen, so auch die Leiche von Missy, sind nicht auffindbar.

Dieses Ereignis zerstört das ganze Leben von Mack. Unsere Hauptperson, Mack, hat selbst eine schreckliche Kindheit erlebt. Er wurde geschlagen, sein Vater sprach dem Alkohol zu. Umsomehr ist er selbst ein Familienmensch. Er hält seine Ehe und seine fünf Kinder sehr hoch, Nun jedoch scheint die große Traurigkeit über ihn hereingebrochen zu sein. Die Beziehung zu seiner Frau leidet und seine ältere Tochter Kate verschließt sich immer mehr vor ihm.

Eines Tages in tiefstem Winter erhält Mack einen Brief von "Gott". Dieser lädt ihn ein in die Hütte in den Bergen zu kommen. Mack leiht sich von einem Freund ein Auto und macht sich auf in die Berghütte. Dort trifft er auf Gott, den seine Frau liebevoll Papa nennt. Papa ist jedoch eine dunkelhäutige, kräftige Mama mit einer Leidenschaft fürs Kochen und Backen. Auch der arabische Handwerker Jesus und die schillernde Gestalt Sarayu als asiatische Frau und Heiliger Geist sind in der Hütte anwesend. Mit diesen drei, mit der Dreifaltigkeit Gottes, führt Mack nun Gespräche über den Sinn und Unsinn des Todes seiner Tochter. Er will Dinge verstehen, die der Mensch nicht zu verstehen gewillt ist. Warum mußte Missy sterben?? Warum soll der Täter davon kommen? Warum lässt Gott solche gemeinen Dinge zu? In vielfältigen Gesprächen und Diskussionen entwickelt Mack ein ganz neues Verhältnis zu Gott und zum Glauben an sich. Wie tief diese Aussöhnung geht, mag jeder, der das Buch liest, für sich selbst entscheiden.

Der Autor, William P. Young, der dieses Buch ursprünglich für seine Kinder geschrieben hat, schafft es das Herz des Lesers zu berühren. Unabhängig vom Glauben jedes Einzelnen schafft dieses Buch Nähe. Es regt zum Nachdenken an und berührt.

Die Gestaltung des Buchcovers ist einzigartig. Ich finde dies ist ein ganz anderes Buch, ein Buch, das man einfach gelesen haben sollte.......

26 von 29 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


ausgezeichnet

Auch wenn ich den neuen Roman von Matthias Sachau als Frau gelesen habe, so bleibt mir am Schluss nur zu sagen:

So sind die Männer eben!!

Sie sind chaotisch und ihnen reicht das Minimalste. Eine saubere Bude braucht man doch nicht, auch mit einer Hose kommt man durch das Leben, warum für eine Frau entscheiden, wenn es so viele gibt, man kann auch kalt statt warm duschen und Jobs gibt es auf der Welt doch auch genug.

Das ist in kurzen Zügen der Inhalt des Romans von Matthias Sachau. Ein wirklich durchweg komisches Buch, das ich gerne auch noch einmal lesen werde. Dem Autor ist es gelungen eine Männer WG so darzustellen, wie man sie sich vorstellt, eben chaotisch, aber auch lebensfroh. Das Buch ist spritzig und locker geschrieben und bietet schöne Unterhaltung für einige Stunden und immer einen Anlass zum Lachen für zwischendurch.

Ein klasse BUCH!!!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.