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Benutzername: 
schlumeline
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Juelich

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2009
Schäfers Qualen / Polizeimajor Johannes Schäfer Bd.1
Haderer, Georg

Schäfers Qualen / Polizeimajor Johannes Schäfer Bd.1


sehr gut

Schäfers Qualen ist der Debütroman des Autors Georg Haderer. Johannes Schäfer, Major bei der Wiener Kriminalpolizei, wird aus dienstlichen Gründen nach Kitzbühel entsandt. Dort soll er einen Mord an einem Unternehmer aufklären, der an einem Gipfelkreuz aufgehängt wurde. Johannes Schäfer hadert mit sich selbst, denn Kitzbühel ist sein Heimatort und mit dieser Gegend und den dort lebenden Menschen scheint er nicht wirklich abgeschlossen zu haben. Dennoch begibt sich Schäfer auf die Reise. Bereits kurz nach seiner Ankunft gibt es ein zweites Mordopfer und die Serie scheint nicht abzureißen. Schäfer ermittelt hier auf eine sehr eigenmächtige Art und Weise und stößt nicht nur einmal an seine Grenzen. Dennoch ist er überall hoch angesehen und kann schnell auf Leute zu gehen.
Eine interessante Persönlichkeit hat der Autor hier geschaffen, der einen ausgefallenen Humor an den Tag legt.Die Kapitel sind recht kurz gehalten, die Dialoge präzise. Das Buch enthält für meinen Geschmack ein wenig zu viel Lokalkolorit und die Ideen des Kommissars bei der Aufklärung des Falles kommen mir oft etwas zu plötzlich und werden inhaltlich nicht vollständig aufgeklärt. Alles in allem ein schönes Debüt mit einigen Ecken und Kanten.

8 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2009
Rattentanz
Tietz, Michael

Rattentanz


ausgezeichnet

Rattentanz, so heißt das Erstlingswerk des Newcomer Autors Michael Tietz, und wie der Name schon sagt tanzen in diesem Buch die Ratten und nicht nur diese Lebewesen.
Am 23. Mai um Punkt 7.00 Uhr fällt in einem kleinen Dorf im Südschwarzwald der Strom aus. Nicht weiter bedenklich wird an dieser Stelle jeder sagen, aber weit gefehlt. Die Ursache des Stromausfalls liegt in einem Computervirus der von Hackern zu einem ganz anderen Zweck und für einen ganz anderen Zeitpunkt programmiert wurde. Nun jedoch legt dieser Virus den Strom nicht nur in Wellendingen sondern weltweit lahm. Es kommt zur Katastrophe. Durch den fehlenden Strom wird alles beeinträchtigt, Produktionsstätten, Alarmanlagen etc. Auch Trinkwasser ist keines mehr vorhanden. Die Systeme im Flugverkehr spielen verrückt. Flugzeuge stürzen ab, Plünderungen von Banken und Geschäften nehmen ihren Lauf. Das Tier im Mensch erwacht. Für einige Tage ist es vielleicht unproblematisch ohne Strom auszukommen, aber dann? Wie kühle ich, wie koche ich, wie heize ich? Dies sind Fragen mit denen sich nicht nur die Einwohner Wellendingens im Verlauf des Buches auseinandersetzen müssen.
Michael Tietz beschreibt diese Veränderungen sehr detailliert und lässt kaum Fragen offen. Zwei seiner Hauptpersonen Eva Segers, die in einem Krankenhaus, einige Kilometer von Wellendingen entfernt arbeitet, und Hans Segers, der sich aus beruflichen Gründen in Schweden aufhält, sind nun gezwungen den Weg in ihren Heimatort Wellendingen zu Fuß auf sich zu nehmen. Und dies ist mehr als nur ein Abenteuer. Dennoch haben beide das Ziel zurück nach Hause, zu ihrer Tochter Lea bzw. zu ihrer Familie, zu gelangen. Viele andere Personen lernen wir auf dieser Reise und auch im Ort Wellendingen kennen. Personen, die versuchen sich an die neue ungewohnte Situation anzupassen und Personen, die diese neue Situation einfach nicht begreifen wollen und auch nicht mit ihr umgehen können.
Ich habe schon lange nicht mehr solch ein Buch gelesen, das einen Sachverhalt schildert, der eigentlich so weit weg und dennoch so nah am Leben ist. Es ist doch gar nicht so abwegig, dass plötzlich einmal der Strom ausfällt, auch für länger. Werden wir zivilisierten Menschen dann gleich zu Bestien? Es scheint so, denn jeder denkt in dieser Situation erst einmal nur an das bloße Überleben. Wenn Nahrungsvorräte knapp werden dann zählt nur noch eines: Ich.
Interessant nur festzustellen, dass diese scheinbar gravierenden Änderungen nicht alle Teile der Welt betreffen.

Mich lässt dieses Buch auch noch eine Woche nachdem ich es abgeschlossen habe nicht los und ich kann es nur jedem sehr empfehlen. Ein Thriller aus dem Leben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2009
Mord im Dirnenhaus
Schier, Petra

Mord im Dirnenhaus


sehr gut

Mit Mord im Dirnenhaus präsentiert uns die Autorin Petra Schier den zweiten Band einer Triologie um die Apothekerstochter Adelina. Zwischenzeitlich ist Adelina mit dem Medicus Neklas Burka verheiratet. Dank seiner Unterstützung hat sie die Meisterprüfung abgelegt und die Apotheke ihres schwerkranken Vaters Albert übernommen. Unterstützt wird sie im
Haushalt neben ihrer altbewährten Magd Franziska nun auch noch von Magda und Ludowig.

Während ihr Mann Neklas in Kortrijk bei seiner kranken Mutter verweilt, geschehen in Köln, in einem Dirnenhaus, Morde. Die Opfer wurden vergiftet. Da es sich neben einer Dirne auch um hohe Ratsherrn handelt, ist die Stadt in Aufruhr. Da Adelina schon zuvor einmal Mordfälle in Köln aufklären konnte, bittet der Ratsherr Reese Adelina um Hilfe bei der Aufklärung.

Aufgrund der Tatsache, dass das Gift in Adelinas Konfekt gefunden wird, gerät auch sie, zumindest zeitweise, in Verruf. Ihr Geschäft jedenfalls leidet darunter.

Der Haushalt der Familie vergrößert sich auf Anfrage des Zunftmeisters nun noch um das Lehrmädchen Mira, das aus reichem Hause stammt und etwas aufmüpfig und hochnäsig ist. Als Neklas zurückkeht bringt dieser auch noch seine Tochter Griet mit in den Haushalt.

So lernt der Leser neue Personen kennen, doch tauchen auch nach und nach viele altbekannte Persönlichkeiten wieder auf.

Der historische Krimi ist so geschrieben, dass man auf die Vorgeschichte des ersten Buches als Leser nicht zwangsläufig angewiesen ist. Der Handlung vermag man auch leicht so zu folgen. Es werden einige historische Aspekte angerissen, jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf der eigentlichen Kriminalgeschichte und den Verwicklungen innerhalb Adelinas Familie.

Allein aufgrund der Charaktere der Protagonisten ist die Adelina Reihe viele vergnügliche Lesestunden wert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2009
Blutgasse
Vierich, Thomas A.

Blutgasse


sehr gut

Alfred Brinkmann, gebürtiger Deutscher aus Berlin, und von Berufswegen eigentlich Journalist, hat Cordula Pokorny, Tochter aus reichem Wiener Hause, geheiratet. Nun kümmert er sich in Wien um die Immobiliengeschäfte seines Schwiegervaters. Cordulas beste Freundin, Barbara Baric, Tochter eines bekannten Wiener Baulöwen, fühlt sich bedroht und so kommt es, dass sich Albert als deren Leibwächter betätigt. Er ist von diesem Moment an viel mit Barbara zusammen, geht mit ihr Essen, bekocht sie und kümmert sich um ihre Ängste und Nöte. Von den Bedrohungen erfährt er eigentlich immer nur über Barbara, selbst erlebt er diese nicht, jedenfalls nicht direkt. Schließlich kommt es dazu, dass Barbaras Vater ums Leben kommt. Man vermutet einen Mord und auch Alfred selbst gerät in das Visier der Polizei. Derweil entstehen immer neue Verwicklungen, auf die sich selbst Albert zunächst keinen Reim machen kann.

Der Autor Thomas Askan Vierich verbindet in diesem Krimi familiäre Probleme der Protagonisten, Intrigen im Baubereich, Österreichs Vergangenheit in Bezug auf den Nationalsozialismus und eine schöne Einführung in die Wiener Küche und deren Spezialitäten für jedermann. Der Leser fühlt sich versetzt in eine andere Welt.
Sehr schön ist in diesen Kriminalroman ein über Grenzen hinaus bekanntes Rätselspiel für Kinder integriert. Was hat dieses Rätselspiel mit dem oder den Morden zu tun? Aber das soll der Leser selbst erfahren, wenn er sich auf dieses wunderschön andere Buch einlässt.

Nicht nur ein einfacher Kriminalroman, sondern auch ein Einblick in die Geschichte eines Landes und noch viel viel mehr.

Einfach lesenswert.

Bewertung vom 15.08.2009
Tod im Beginenhaus
Schier, Petra

Tod im Beginenhaus


ausgezeichnet

Das Buch Tod im Beginenhaus der Autorin Petra Schier ist der Beginn einer Trilogie um die Apothekerstochter Adelina, die sich hier mehr oder weniger auf "detektivischen Wegen" bewegt. Der Roman spielt im historischen Köln. Wir haben Herbst. Im Prolog begegnet uns ein merkwürdiger Mann, der in einem Päckchen etwas bei sich trägt, das er in Köln überbringen soll. Unheil soll dieses Päckchen bringen, Unheil für viele. Kurz darauf lernen wir die junge Adelina kennen, die gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem behinderten Bruder Vitus zusammen lebt. Der Vater, Albert, ist Apotheker, aber Adelina versteht von den Kräutern und Heilmitteln fast genausoviel wie ihr Vater und so hilft sie viel in der Apotheke aus. Auch um den neuen Mieter der Kammer, Magister Burka, ein Medicus, kümmert sich Adelina. Wenngleich das Verhältnis zwischen Adelina und dem neuen Mieter etwas merkwürdig anmutet und man es als Leser nicht recht einzuordnen weiß. Näheres soll der Leser bei der Lektüre selbst erfahren. Adelina ist eine hilfsbereits Frau und so kommt es, dass sie im Beginenhaus fleissig aushilft und die Kranken dort betreut. Plötzlich jedoch treten dort merkwürdige "Krankheiten" auf und Menschen sterben. Adelina macht sich auf die Suche nach der Ursache und begibt sich damit mehr als einmal in größere Gefahr.

Ein schöner historischer Roman, der wieder einmal verschiedene Genres miteinander verbindet. Schön die Erklärung zum historischen Hintergrund am Ende des Buches. Interessant auch das historische Köln einmal aus einer solchen Perspektive kennzulernen. Wenn man Köln etwas kennt, so findet man viele Straßen und Plätze einfach wieder. Das Buch ist aber auch für ortsfremde absolut geeignet, denn in erster Linie geht es hier um die Personen, deren Lebensumstände und natürlich um das Geheimnis des plötzlichen Todes vieler Menschen. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Adelina Reihe....

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2009
Submarino
Bengtsson, Jonas T.

Submarino


sehr gut

Submarino ist ein Buch über das Leben und über die Tatsache, dass ein Mensch seinem Ursprung und somit seinen Wurzeln selten entfliehen kann.

Hier geht es um die zwei Brüder. Der eine, Nick hat bereits im Knast gesessen, nachdem er einmal jemanden verprügelt hat. Nun lebt er in einer Art Asylheim, treibt sich viel im Fitnessstudio herum, und trinkt jede Menge Alkohol, hauptsächlich Bier.

Sein Bruder war lange Zeit auf Drogen bis er gemeinsam mit seiner damaligen auch drogenabhängigen Freundin einen Sohn, Martin, bekommen hat. Da war er zunächst clean. Aber seit seine Freundin nach einem Rückfall vor ein Auto gelaufen ist und überfahren wurde, ist auch er wieder auf Drogen. Er wird uns dennoch als liebevoller Vater präsentiert, der seinem Sohn alles das geben möchte, was Nick und er in ihrer Kindheit nie gehabt haben. Um dieses Leben zu finanzieren gerät er jedoch auch auf die Seite der Dealer und somit immer tiefer in den Sumpf.

Leider schaffen es die beiden Protagonisten nicht aus ihrer deprimierenden Umgebung herauszufinden. Durch den Tod ihrer Mutter treffen sie aufeinander. Wie ein Damoklesschwert hängt der Tod ihres gemeinsamen Bruders über ihnen. Dieser ist als Baby gestorben, nachdem die Mutter ihre beiden größeren Söhne tagelang alleine gelassen hat und ihnen die Verantwortung für ein Baby aufgebürdet hat. Die beiden Jungen waren einer solchen Verantwortung natürlich nicht gewachsen und so ist das Baby irgendwann gestorben. Verwunden haben das die Brüder nie.

Das Buch von Jonas T. Bengtsson zeigt uns schonungslos wie schwierig es ist aus einer Welt von Armut, Scheidung, Heimen, wechselnden Wohnorten, Prügeln etc... herauszufinden und ein eigenes Leben mit vernünftigen beruflichen Perspektiven aufzubauen. Das Leben von Nick und seinem Bruder war bereits ohne deren eigenes Hinzutun so gut wie aussichtslos. Die Geschichte ist traurig, deprimierend und schonungslos und der Schreibstil des Autors ist hier absolut passend.

Ein außergewöhnliches Buch. Zu empfehlen nur für Hartgesottene

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2009
Das Leben der Wünsche
Glavinic, Thomas

Das Leben der Wünsche


sehr gut

Dieses Buch ist berauschend anders und es verdeutlicht uns mehr, dass das Leben eben nicht nur aus Oberflächlichkeiten besteht und dass die geheimen Wünsche eines jeden einzeln eben auch unbegreifbar sei können.

Protagonist in diesem Roman ist Jonas. Jonas, der verheiratet ist mit Helen, zwei Söhne hat und eine Liebschaft mit einer verheirateten Frau, Marie, hat. Jonas trifft einen Fremden, der ihm drei Wünsche erfüllen will und das Einzige was Jonas sich wünscht ist, dass alle seine weiteren Wünsche in Erfüllung gehen.

So absurd, wie dieser Wunsch, so absurd ist auch der weitere Verlauf der Geschichte. Es geschehen Dinge, die Jonas sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte.

Der Autor führt den Leser hier an seine Grenzen. An die Grenezn des Begreifbaren. Gibt es da draußen noch eine andere Wirklichkeite? Ist das, was Jonas hier erlebt noch real oder nur Phantasie? Ich möchte hier an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber geheime Wünsche sind eben nicht immer nur die schönen Seiten des Lebens. Und so erleben wir in dem Roman von Thomas Glavinic auch Überflutungen, Machtkämpfe, Tod und Traurigkeit. Auch Teile unseres Lebens und vielleicht auch unserer Wünsche sind hier in diesem Buch verborgen.

Ein ganz anderer Roman, der mich fasziniert hat, wobei es oft schwierig war die Gespräche vom sonstigen Geschriebenen zu unterscheiden. Außerdem sind mir ein paar zu viele Handys auf dem Müll gelandet. Schade!!

Trotzdem aus meiner Sicht das Fazit: Interressante Sichtweise und lesensweertes Buch!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2009
Die Stadt der Heiligen
Schier, Petra

Die Stadt der Heiligen


ausgezeichnet

Mit "Die Stadt der Heiligen" gelingt der Autorin Petra Schier ein ausgezeichneter Einstieg in die Trilogie rund um die junge Marysa aus Aachen.
Der Roman beginnt mit einem Prolog. Der Mönch Christopherus beerdigt seinen Freund Aldo auf dem Jakobsweg. Vor dessen Tod hat er ihm versprochen auch ohne ihn alleine zur Heiltumsweisung nach Aachen zu reisen und dort Aldos Familie die Nachricht von seinem Tod zu überbringen und auf seine Mutter und seine Schwester zu achten. Dieses Versprechen will Christopherus einlösen.

In Aachen, anno 1412, überschlagen sich die Ereignisse. Nachdem Christopherus gerade bei Aldos Schwester Marysa angelangt ist und ihr und ihrer Mutter Jolanda die Nachricht über Aldos Tod überbracht hat, wird der Geselle des Hauses, Klas, hereingebracht. Er wurde im Dom zu Aachen erschlagen. Unter Verdacht gerät Marysas Mann Reinhold. Derweil tauchen in der Stadt mehr und mehr gefälschte Reliquien auf. Gemeinsam mit Christopherus macht sich Marysa auf den Mörder und die Fälscher zu suchen. Schließlich gerät sie selbst in Verdacht.

Dieser Roman vereint verschiedene Genres in sich, die dazu führen, dass es ein Buch für jedermann ist. Hier finden wir historisches aus dem Mittelalter, kriminalistische Aspekte, Liebesgeschichten der unterschiedlichsten Art und vieles mehr. Nebenbei wird auch noch die Stadt Aachen mit ihren verwinkelten Gassen im Altstadtbereich sehr schön beschrieben. Vor allem die Lebensumstände im Mittelalter, speziell die der Frauen, werden hier anschaulich dargelegt.

Das Buch hat mich begeistert und ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.
Sehr gut gefällt mir auch das Cover des Buches.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


gut

Die Trennung von Ihrem Ehemann Werner, der sie nach 30 Ehejahren wegen einer jüngeren Brasilianerin, verlässt, gleicht für Clara einem Weltuntergang. Obwohl sie selbst mit ihrem Leben, Ihrem Liebesleben und ihrer gesamten Lebenssituation, mehr als unzufrieden ist, ist der letzte Schritt: die Trennung, für sie grauenvoll. Sie versinkt in Selbstmitleid, greift noch mehr zum Alkohol als schon zuvor und weiß nichts mehr mit sich anzufangen. Erst als Kaufinterressenten in der Villa auftauchen und Clara bewusst wird, dass sie die Villa verlassen muss, krempelt sie die Arme hoch. Sie geht zu einem Anwalt, räumt nach Rücksprache mit diesem die Hälfe der Konten, kauft ungesehen ein kleines Haus im Alentejo, im Landesinneren von Portugal. Dann beginnt ihr neues Leben. Schnell findet sie neue Freunde und vielleicht auch eine neue Liebe. Hiervon will ich jedoch an dieser Stelle nicht zu viel verraten.

Das Buch ist sehr schön geschrieben Man kann es in wenigen Stunden in einem Ruck so durchlesen und hat das Gefühl mitten im Urlaub zu sein. Die Beschreibungen der portugiesischen Landschaft, der Einheimischen an sich, der Gerüche und heimeligen Plätze ist einfach atemberaubend schön. Gleich fühlt man sich mit der Natur verbunden und bekommt Lust auch auszubrechen aus dem Alltag.

Sicher geht es hier um ein Thema, dass schon viele Autoren aufgegriffen haben. Liebe, Trennung, Selbstmitleid, Aufbruch, neue Liebe und keine Probleme mehr. Bettina Haskamp jedoch ist es gelungen dieses Thema nicht so oberflächlich anzugehen. Die Hauptfigur Clara lernt. Sie merkt erst langsam und durch erneute Rückschläge wo ihre Fehler liegen.

Ein schöner Roman,ein alltägliches Thema, sehr schön umgesetzt. 3 Sterne von mir!!!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2009
Blutrot
Ketchum, Jack

Blutrot


ausgezeichnet

Dieses Buch ist für mich das Erste des Autors Jack Ketchum. Es handelt von einem alten Mann, Av Ludlow, der mit seinem Hund am Fluss angelt und von drei Jungen mit einer Waffe angegriffen wird. Sie töten ohne ersichtlichen Grund den Hund des Mannes. Dessen Frieden wird hierdurch gestört. Er fordert Gerechtigkeit und eine Bestrafung der Jungen von der Justiz und von den Eltern. Aber er erreicht Nichts. Auch der Weg über die Presse ist aussichtslos. Jack Ketchum beschreibt in seinem Buch ein Synonym unserer Zeit. Tötung aus Langeweile ist wohl das, was die Jungen antreibt und keiner will sie dafür zur Rechenschaft ziehen. Der alte Mann sieht seine Vorstellung von Recht und Gesetz hier zu Recht ad absurdum geführt. Das Buch hat mir sehr gefallen, wenngleich es einfach geschrieben ist und sicher nicht unter das Genre Hardcore passt. Ein Autor darf aber doch auch verschiedene Gesichter haben?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.