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Glückliche
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Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2024
Liebesmühe
Wessely, Christina

Liebesmühe


ausgezeichnet

Hochinteressant und schonungslos offen

Das Buch „Liebesmühe“ von Christina Wessely hat mich stark beeindruckt. In klaren, deutlichen Worten beschreibt sie ihren Gefühls- und Gemütszustand nach der Geburt ihres Sohnes. Dieser Zustand entspricht so gar nicht dem, der weitläufig unter „Mutterglück“ verstanden wird. Die Autorin ist entnervt, müde, unglücklich und ängstlich. Sie hat das Gefühl, auch kleinste Anstrengungen nicht bewältigen zu können. Dieser Zustand hält über Wochen und Monate an und führt dazu, dass sie sich ärztliche Hilfe sucht und auch zeitnah erhält. Bei ihr wird eine Postpartale Depression diagnostiziert. Damit hat ihre Krankheit erst einmal einen Namen. Sie erhält Medikamente und erfährt, dass es nicht nur ihr so geht. Im weiteren Verlauf lesen wir von den Bemühungen der Autorin, sich wieder ans Licht zu kämpfen, ihr normales Leben wieder führen zu können. Dies alles wird durch die tatkräftige Unterstützung ihres Partners und ihrer Familie möglich.

Nach mehreren Monaten ändert sich dann ihr Gemütszustand. Sie ist tatsächlich durch das tiefe Tal der Depression gelangt und erlebt nun einen normalen Alltag mit ihrem Kind.

An all dem lässt die Autorin die Leserschaft hautnah teilnehmen. Es wird nichts beschönigt, es wird nichts verschwiegen. Obwohl die Geburt meines Sohnes schon etliche Jahre zurückliegt, hat mich dieses Buch sehr aufgewühlt, beschreibt es doch einen Zustand, wie ich ihn zum Glück nicht kennenlernte, wie er aber vielen anderen auch heute widerfahren kann.

Ich finde es großartig, dass die Autoren so mutig war und ihre Qualen und Ängste zu Papier gebracht hat. Dieses Buch kann für viele andere Mütter eine große Hilfe sein. Ich empfehle es allen an der Thematik Interessierten. Vielleicht kann dann durch dieses Wissen eine solche Krankheit schneller diagnostiziert werden und der Betroffenen und ihrer Familie eher geholfen werden.

Bewertung vom 19.03.2024
Liebe ist ganz anders
Schulz, Bernhard M.

Liebe ist ganz anders


sehr gut

Kurzgeschichten der besonderen Art – unterhaltsam und herzerwärmend

Die Auswahl von Kurzgeschichten des inzwischen verstorbenen Autors Bernhard M. Schulz ist sehr gelungen.

Es ist ein schönes Buch, das mich schon wegen der gelungenen Karikatur auf dem Cover anspricht. Was für zu Herzen gehende Geschichten. Sie berühren mein Herz, da sie den damaligen Zeitgeist widerspiegeln. Sie künden vom Glück, den Krieg überlebt zu haben und von der Freude am Leben und an der Liebe.

Ich liebe die kurzen Geschichten, die alle jeweils einmalige Sachverhalte schildern. Sie handeln von Mut und Entschlossenheit, von Stolz und Dankbarkeit. In ihrer Einfachheit sind sie einmalig. Dazu die originellen Karikaturen von Fritz Wolf.

Das Buch ist ein Stück Zeitgeschichte. Es lässt Erinnerungen an frühere Zeiten aufleben. Es eignet sich daher auch gut als Geschenk. Ich empfehle es wärmstens zur Lektüre.

Bewertung vom 08.03.2024
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


ausgezeichnet

Vergnügliche Posse mit historischem Hintergrund

Was für eine Handlung! Ein Schausteller und Lebenskünstler lässt sich zum 1. Albanischen König krönen und keiner merkt es, bzw. erst nach ein paar Tagen. Zum weiteren Inhalt gebe ich hier nichts preis. Der Leser sollte sich von der Darstellung in ihrer Fülle und Vielfalt überraschen lassen.

Ich habe mich selten so gut unterhalten gefühlt, spielt der Roman doch 1912/13, also in einer Zeit, die mir nicht so vertraut ist. Die Geschichte hat einen realen Hintergrund, diese Täuschung ist tatsächlich passiert. Dadurch habe ich gleich noch mehr über diese Zeit, über die Politik und über das Land und über Konstantinopel gelernt.

Ja, und die Figuren machen einem mit ihren Eigenheiten und ihrem Gebaren das Lesen leicht. Da ist zuerst Otto, der strahlende Held. Nie um Ideen verlegen, wenn es darum geht, das Leben bunter zu machen oder Geld zu beschaffen. Max, sein Freund und Wegbegleiter, ist auch so gut beschrieben, dass ich ihn lebhaft vor mir sehe. Und so ist es auch bei den anderen Personen.

Das Geschehen erfährt man aus der Retrospektive und kann kaum glauben, wie waghalsig und gewitzt Otto seinen Plan, der erste König von Albanien zu werden, zum Leben erweckt.

Es ist ein Stück Zeitgeschichte, gut recherchiert und wunderbar in Worte gefasst.

Bewertung vom 02.03.2024
Henrietta und die Frage was das Leben ist. Life is a Story - story.one
Beutin, Lothar

Henrietta und die Frage was das Leben ist. Life is a Story - story.one


sehr gut

Interessante Blickwinkel auf unser Leben, unterhaltsam in Szene gesetzt

Insgesamt 12 Kurzgeschichten finden sich in dem Buch von Lothar Beutin „Henrietta und die Frage, was das Leben ist“.

Es sind wirklich kurze Kurzgeschichten von drei Seiten. Zusätzlich gibt es zu Beginn jeder Geschichte ein farbiges Bild bzw. ein Foto, das aus meiner Sicht hervorragend zum Inhalt der Geschichte passt.
Sie handeln über unser Leben, wie es entstand und wie wir es gestalten. Und das wird aus immer anderen Perspektiven betrachtet. Sehr unterhaltsam. Der Schreibstil ist leicht und verständlich.

Durch die Kürze der Geschichten konnte ich nach jeder von ihnen ganz in Ruhe über das Gelesene nachdenken. Dabei haben mir einige mehr, einige weniger gefallen. Aber das ist natürlich Ansichtssache.

Ein paar Worte noch zum Buch an sich. Es ist ein sorgsam verarbeiteter Hardcover-Band mit einem interessant gestalteten Einband. Das Papier fasst sich gut an, die Schrift ist ausreichend groß und es gibt Absätze im Text. Damit entsprechen Inneres (Inhalt) und Äußeres (Gestaltung) einander vollkommen.

Ich habe mich gut und angeregt unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 25.02.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


ausgezeichnet

Ein berührender Roman, ein Wechselbad der Gefühle - unbedingt lesen!

Ein grandioses Buch mit einem fulminanten Beginn. Es wird von einem Unfall erzählt und wie die Beteiligten damit umgehen. Das ist alles sehr traurig. Wirklich jeder trägt auf die eine oder andere Art eine Last am Geschehenen.
Zur Handlung kann man im Klappentext nachlesen. Das soll nicht das Thema dieser Rezension sein.

Der Roman ist sprachgewaltig, mit den Möglichkeiten spielend. Diese Art, zu betrachten, was auch hätte sein können, was zur gleichen Zeit gerade in anderen Häusern passiert, ist einfach fesselnd. Das hat mir sehr gefallen.

Ja, und dann sind da diese Zeitsprünge. Die haben was. Und sie machen es auch irgendwie schwieriger. Sie haben mir einiges abverlangt. Überlegen, wie alt die Personen gerade sind, welche Ereignisse davor oder danach lagen.
Das Wechseln der Zeiten erhöht aber auch den Reiz. Ich fühlte mich als Betrachter in einer Art Vogelperspektive. Ich sah alles von oben, von weiter weg. Mal zehn Jahre zuvor, mal zehn Jahre später. Es war wie in einem Kaleidoskop, das immerhin einen Zeitraum von fünfzig Jahren umfasst.

Die Geschichte ist so sachte erzählt, so ruhig, so wissend. Das machte es auch so schwer. Weil die Worte das Herz erreichen und weil nicht alles einfach zu akzeptieren ist.

Was für eine Freude, was für ein Fest war es für mich, dieses Buch zu lesen. Es hat so etwas Großes, das man gar nicht gleich erfassen kann. Die Personen werden sehr genau herausgearbeitet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Das wurde auch dadurch erleichtert, dass die einzelnen Abschnitte immer aus der Sicht von jeweils einem der Agierenden geschrieben waren und damit alles aus dieser Position beschrieben wurde.

Mich hat das Buch um die Bewohner der Division Street in Avalon zugleich bewegt und ruhig zurückgelassen. Bewegt, weil es so eine zu Herzen gehende Geschichte ist. Ruhig, weil das Buch so eine Gewissheit vermittelt. Die Gewissheit, dass nie jemand ganz geht, dass wir immer in allem verbunden bleiben und dass die Liebe uns vereint.

Ich kann nur empfehlen, diesen Roman zu lesen. Für mich ist er eine großartige Entdeckung.

Bewertung vom 11.02.2024
Keto-Diät für Frauen - Die 8-Wochen-Challenge
Lang, Kathy

Keto-Diät für Frauen - Die 8-Wochen-Challenge


sehr gut

Keto-Diät für Frauen – Ratgeber und Kochbuch in einem

Das Buch von Kathy Lang ist ein praktikabler Ratgeber mit einer Challenge zur Ernährung nach der „Keto-Diät“ für acht Wochen.

Nach einer kurzen Einleitung zu Inhalt, Gestaltung und Vorteil einer ketogenen Ernährung geht es dann auch schon los.

Ich finde interessant und abwechslungsreich gestaltete Ernährungspläne für acht Wochen, unterteilt nach Frühstück, Mittagessen und Abendbrot.
Im hinteren Teil des Buches gibt es Einkaufslisten für jede Woche sowie eine Übersicht der Nahrungsmittel und Gewürze, die man ständig daheim haben sollte.
Auch im hinteren Teil des Buches befindet sich ein Erfolgstagebuch, in welchem ich Woche für Woche die Ergebnisse (Gewicht, Taillenumfang, Gedanken und Wünsche) eintragen kann.

Wenn ich mir die Rezepte anschaue, sind sie einfach gestaltet mit Nahrungsmitteln, die nicht allzu exotisch sind und die jeder gut geführte Supermarkt hat. Was mir persönlich ein wenig fehlt, sind Austauschmöglichkeiten bei den Lebensmitteln (ich esse z. B. kein Krebsfleisch), aber ich kann natürlich auch dieses Gericht als Ganzes für mich abwählen. Eine Ausstattung des Buches mit Fotos der Gerichte ist sicher aus Kostengründen nicht erfolgt. Es handelt sich ja auch nicht vorrangig um ein Kochbuch.

Die Einleitung war für mein Empfinden etwas kurz, was die Vorteile und das Wesen der Keto-Diät ganz allgemein betrifft. Da hätte ich mir ein wenig mehr an Grundsatz gewünscht.

Insgesamt ist das Buch eine gute Unterstützung auf dem Weg in eine ketogene Ernährung, die Wohlbefinden und weniger Gewicht auf der Waage verspricht.

Bewertung vom 29.01.2024
Das Detox-Wunder
Morse, Robert

Das Detox-Wunder


ausgezeichnet

Informativer Begleiter bei der Zellerneuerung des Körpers

Das umfangreche, gebundene Buch „Das Detox Wunder“ heißt nicht umsonst auch „Der große Entgiftungs-Guide“. In ihm finden sich Grundlagen, Erläuterungen, Ratschläge, Methoden und Werkzeuge für die Gesundheit.

Das Buch eignet sich hervorragend als Nachschlagewerk. Es gibt u. a. praktische Tipps für die Ausleitung von Krankheiten aus dem Körper und für eine erfolgreiche Entschlackung. Gesunde basische Lebensmittel werden ebenso vorgestellt wie günstige Kombinationen und es gibt für eine erfolgreiche Entgiftung des Körpers geeignete Rezepte.

Es enthält eine große Übersicht über die Heilkräuter und deren Wirkung und auch Kräuterrezepturen für die einzelnen Organe. Darüber hinaus enthält es einen stattlichen Anhang mit wichtigen Informationen.

Ich betrachte das Buch als einen Leitfaden zur Unterstützung der Heilung des Körpers. Es gibt aber auch in Einzelfragen ganz praktische Antworten und Hinweise.
Ich werde wohl kein Rohköstler werden, wie es der Autor empfiehlt, aber ich werde Elemente der empfohlenen Nahrungsmittel und Ernährungsformen für mich nutzen.

Bewertung vom 18.01.2024
Erloschene Stimmen
Potthast, Jessica

Erloschene Stimmen


ausgezeichnet

Abgründe, die unvorstellbar sind - Ein mitreißender Thriller der Extraklasse

Der Kriminalroman von Jessica Potthast „Erloschene Stimmen“ hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Daran war natürlich der Klappentext schuld, den ich hier nicht wiedergeben möchte, der aber schon ein hohes Maß an Spannung versprach.

Mir hat gefallen, wie detailliert die einzelnen handelnden Personen zu Beginn des Buches vorgestellt werden. Da ist noch nichts passiert. Nein, wir lernen einfach die „Mitspieler“ kennen, die man sich nun lebhaft vorstellen kann.
Dann geschieht die Entführung der kleinen Luisa und die Ermittlungen der Polizei beginnen.
Als Leser ist man immer ganz nah bei den Ermittlern. Die Autorin versteht es, dass man sich fühlt, als stünde man direkt neben ihnen. Man nimmt dadurch jede Erkenntnis und jede Wendung ganz unmittelbar auf. Das hat bei mir die Aufregung immer mehr gesteigert.

Sehr angenehm fand ich den Umgang zwischen den zwei Kommissaren und ihre Gegensätzlichkeit: erfahren der eine und noch nicht lang im Beruf die andere, er ruhig und sie ungeduldig, z. T. aufbrausend. Dennoch oder gerade deshalb ergänzen die zwei sich so gut.

Schon ziemlich zu Beginn der Untersuchungen wird klar, dass es einen eingegrenzten Täterkreis gibt. Die Suche nach dem Täter und dem Motiv gestaltet sich wendungsreich und anstrengend. Mir hat gefallen, dass die Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten verfasst sind, es gibt also keinen Erzähler. Immer wieder habe auch ich mich gefragt, wie das alles zusammenhängt und was schiefgelaufen ist. Es handelt sich bei den Akteuren ja um „normale“ Menschen, wie sie in jeder Stadt oder jedem Dorf leben könnten. Und doch verbergen sich hinter einigen Fassaden wahre menschliche Abgründe. Die Handlung war für mich glaubwürdig geschildert. Sie entwickelte sich so, wie sie das Leben manchmal schreibt.

Ich werde nach weiteren Büchern der Autorin schauen, da mir ihr Schreibstil außerordentlich gefällt und gebe für den Roman eine unbedingte Leseempfehlung.