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Buchkathi

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


sehr gut

Spannend, mitreißend, gut recherchiert

Eine Agentengeschichte? Da denkt man doch sofort an James Bond. Doch dieses Buch bewegt sich aus der reinen Fiktion heraus in eine Geschichte des Oleg Gordijewski, die weitestgehend auf Tatsachen beruht. Er hat für den britischen Geheimdienst gearbeitet und durch seine auch für sein Leben gefährliche Arbeit zum Ende des kalten Kriegs beigetragen.
Und das war für mich auch das besondere an dem Buch: Es hat mir vor Augen geführt, dass all die Agentengeschichten eben nicht reine Fiktion sind, sondern es wirklich Menschen gab und gibt, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um etwas Bedeutendes für ihren Geheimdienst herauszufinden. Und dieser Gedanke hat die Spannung in diesem Buch für mich so stark werden lassen.
Ich muss zugeben, dass ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, in das Buch hineinzufinden. Die vielen Personen und die Details der Spionagearbeit haben mich einiges an Kraft auf den ersten Seiten gekostet. Dann kam noch hinzu, dass der Agent etwas distanziert wirkt, weil er kaum von seiner privaten Seite beschrieben wird. Doch nachdem ich mich in die Geschichte eingefunden hatte, wurden die Startschwierigkeiten nebensächlich und ich konnte mich ganz in die Erzählung verlieren und von der Spannung tragen lassen.
Die gut recherchierten Details und die detaillierten Beschreibungen haben mir sehr gefallen und mein abschließendes Fazit empfiehlt dieses Buch als sehr gute Agentengeschichte mit wahren Begebenheiten gerne weiter. Es lohnt sich, sich über die ersten Seiten hinweg in die Geschichte einzufuchsen.

Bewertung vom 04.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Emotionen pur und eine Geschichte, die sich wie selbst erlebt anfühlt

Nora Stephens lebt mit ihrer Karriere als Literatur-Agentin ein Leben auf der Überholspur mitten in New York. Von der großen Liebe hält sie nichts, denn bisher hatte sie kein Glück und wurde mehr oder weniger immer wie in Liebesromanen velassen – aber eben nicht wie die Protagonistin in solchen Romanen, sondern wie die böse, verlassene bisherige Frau. Doch, wenn es um ihre Schwester Libby geht, wird Nora weich und lässt die sonst so toughe Fassade fallen. Denn nach dem Tod ihrer Mutter, hat sich Nora um sie gekümmert und so tut und entscheidet sie alles so, wie es für ihre Schwester Libby am besten ist. Diese schwesterliche Fürsorge geht sogar so weit, dass Nora sich auf eine vierwöchige Reise zum Schauplatz von Libbys Lieblingsroman einlässt. Dort begegnet sie keinem geringeren als einem von Nora verhassten New Yorker Lektor – Charlie Lastra. Aber manchmal kommt es eben anders, als man gedacht hat und schwuppdiwupp findet man sich selbst in einem lebenden Liebesroman wieder.
Diese Geschichte ist die perfekte Romanze aus der Kategorie Enemies to Lovers. Sie glänzt besonders durch ihren Humor in Kombination und gleichzeitig in Kontrast mit spürbarer Anziehung. Während die ersten Begegnungen zwischen Nora und Charlie anfangs noch spitzzüngig und witzig zu lesen sind, wird es immer emotionaler und die beiden können die Finger nicht mehr voneinander lassen. Die nötige Spannung kommt dann hinzu, als man als Leser immer mehr Libby auf die Schliche kommt, die ein Geheimnis zu haben scheint. Doch ich lag die ganze Zeit falsch mit meinen Vermutungen, was es sein könnte, sodass man auch auf unvorhersehbare Wendungen nicht verzichten muss. Und ganz besonders das Ende – von dem ich nichts spoilern möchte – war für mich absolut überzeugend und hat ein richtig schönes Ende-gut-alles-gut-Gefühl bei mir erzeugt.
Die Schwesternliebe zwischen Nora und Libby war für mich auch etwas ganz Besonderes: Anfangs merkt man Nora an, dass sie sich Sorgen macht, Libby könnte sich von ihr entfremden. Und Seite für Seite blickt man in deren Beziehung und erfährt, dass sich Nora nach dem Tod der Mutter gewissermaßen für Libbys Glück verantwortlich fühlt. Deswegen stimmt sie auch dem Urlaub zu und bedenkt quasi in jeder Entscheidung ihres Lebens mit, welche Auswirkungen das auf Libby haben könnte. Sie schränkt sich sogar so sehr für das Glück ihrer Schwester ein, dass sie auf ihren Traumjob verzichtet. Das macht Nora, obwohl sie anfangs so hart wirkt, immer nahbarer und man taucht richtig in ihre Gedankenwelt ein. Diese Nähe zu ihr und dieser Wunsch, dass sie mal an ihr Glück denkt, hat mich richtig an die Geschichte gefesselt.
Doch auch die Emotionen und die Anziehung zwischen Charlie und Nora waren für mich so realistisch und erlebbar beschrieben, dass man das Buch wirklich nicht aus der Hand legen will, weil man sich fast selbst frischverliebt fühlt.
Ein wirklich empfehlenswerter Liebesroman, der mit nahbaren Protagonisten, Humor und ganz großen Gefühlen überzeugt!

Bewertung vom 04.12.2023
Spekulatius, der Weihnachtsdrache, und das Lebkuchenwunder / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.3
Goldfarb, Tobias

Spekulatius, der Weihnachtsdrache, und das Lebkuchenwunder / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.3


ausgezeichnet

Spekulatius macht die Weihnachtszeit ganz bunt und spannend

Wie findet man den perfekten Adventskalender für die Kleinsten? Da schwankt manch einer zwischen Schokolade – oh Gott so viel Zucker – und einem selbstbestückten Adventskalender mit allerlei Nützlichem – oh Gott so viel Arbeit. Doch was wäre, wenn man den kleinen Leseratten mit einer Geschichte in 24 Kapiteln eine Freude machen würde: Tatatataaaa der Buchadventskalender für Kinder. Was es für Erwachsene als Krimi-Buchadventskalender oder in der Variante mit 24 Liebesgeschichten gibt, kommt nun im Gewand eines kleinen Weihnachtsdrachen als Kinder-Buchadventskalender daher.
Der kleine Weihnachtsdrache Spekulatius erscheint nun schon im dritten Band und besucht auch hier wieder seine Menschenfreunde Mats und Matilda, die die Ankunft von ihrem Speki schon gar nicht mehr erwarten konnten. Gemeinsam machen sie sich daran die Bäckerei von einer netten alten Dame zu retten. Netter Nebeneffekt dabei ist, dass Spekulatius dabei noch das Backen lernt, was für einen Weihnachtsdrachen essenziell ist. Und mit Spekulatius lernen wir Leser direkt etwas mit. Denn in den einzelnen Kapiteln werden ebenfalls Rezepte für einfache aber Leckere Plätzchen zum Nachbacken präsentiert.
Wenn ich das, was dieses Buch auszeichnet, aufzählen möchte, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll: Da sind die unheimlich süßen und detaillierten Bilder fast auf jeder Seite. Dann finde ich die Idee von einem kleinen Drachen, der immer zu Weihnachten kommt, wirklich außergewöhnlich. Und natürlich liebe ich die Art, wie Spekulatius spricht, denn aus jedem A wird ein Ä und aus jedem O wird ein Ö. Ich kann ihn quasi beim Lesen hören und musste darüber sehr schmunzeln. Und genauso schön sind auch die restlichen Texte geschrieben und lassen Kinderherzen höherschlagen. Aber am allerbesten finde ich die Einteilung in 24 Kapitel, sodass man jeden Abend ein bisschen mehr von Spekulatius lesen kann, was ein richtig schönes Weihnachtsritual ist.
Man merkt es vielleicht: ich bin ganz begeistert von dem kleinen Weihnachtsdrachen und zumindest meine kleinen Lesefreunde hat er voll und ganz abgeholt!

Bewertung vom 04.12.2023
Das vorschriftsmäßige Retten von Prinzessinnen / Der kleine Raubdrache Bd.2
Mueller, Dagmar H.

Das vorschriftsmäßige Retten von Prinzessinnen / Der kleine Raubdrache Bd.2


ausgezeichnet

Ein modernes Märchen

Wer hat eigentlich gesagt, dass Drachen böse sind? Oder dass Prinzessinnen, die von Drachen entführt wurden, von Prinzen gerettet werden möchten? Das klingt doch alles furchtbar altmodisch und deshalb räumt der kleine Raubdrache damit mal auf!
Die Prinzessin, die vom kleinen Raubdrachen verschleppt wurde, ist nämlich gar nicht traurig oder unglücklich. Denn sie darf mit ihm und den anderen Drachen im Drachendorf leben, dort in die Schule gehen und lustige Abenteuer erleben. Irgendwann jedoch hat sie genug vom Drachendorf und möchte den kleinen Drachen mit in ihr Heimatkönigreich Tiefentauch und Perlensee nehmen. Das wiederrum findet der Drache gar nicht so lustig und auch das gewählte Reisemittel in Form eines Heißluftballons passt ihm gar nicht. Als dann auf der Reise noch ein fieser Zauberer droht, einen Strich durch die Rechnung zu machen, wird die Geschichte richtig spannend. Aber gemeinsam meistern der kleine Drache und die Prinzessin jede Herausforderung, befreien sogar weitere Prinzen und Prinzessinnen und räumen mit allerhand Vorurteilen auf.
Dieses Buch ist ganz niedlich geschrieben und bietet besonders für kreative Kinder, die Wortspiele lieben, allerlei Wortkreationen. Besonders mochte ich aber, dass weder der Drache noch die Prinzessin noch die anderen Figuren auch nur irgendeinem Klischee aus den alten Märchen entsprechen. Damit zeigen sie für mich, dass jeder sein kann, wie er möchte und dass man niemanden in eine Schublade stecken sollte. Das ist neben den detailreichen Bildern und der besonderen Spannung, als der Zauberer besiegt werden muss, eins der Highlights an diesem Buch für mich.
Für Drachenliebhaber und Fans von mutigen Prinzessinnen in Pack-an-Mentalität ist dieses Buch definitiv ein Must-Read!

Bewertung vom 04.12.2023
7 Jahre jünger in 7 Wochen
Voelpel, Sven;Matthaei, Bettina

7 Jahre jünger in 7 Wochen


ausgezeichnet

Spannend geschrieben und mit leckeren Rezepten leichtgemacht

Wer träumt nicht davon, die eigene Lebensuhr so lange wie möglich am Laufen zu halten, ewig jung zu bleiben oder zumindest ein paar Extrajahre dazu zu gewinnen? Dass das nichts mit Hokus Pokus zu tun hat, sondern sich wissenschaftlich belegt tatsächlich beeinflussen lässt, zeigt dieses Buch von Prof. Dr. Sven Voelpel.
Als Altersforscher hat er im Bereich Data- und Demografie-Management die Frage, was uns altern lässt und was den Alterungsprozess hemmt, wissenschaftlich beleuchtet und stellt in seinem Meta-Ernährungscode die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Anhand von plastischen Beispielen wie dem Vergleich des menschlichen Körpers mit einem Oldtimer nimmt er den Leser mit auf eine spannende Entdeckungsreise, was unserem Körper guttut und jung bleiben lässt. In einem einführenden Grundlagenkapitel präsentiert Prof. Dr. Voelpel besonders herausstechende Lebensmittel wie Sprossen oder Gewürze und wie sich der pflanzenbasierte Ernährungsweg positiv auswirkt und erklärt darüber hinaus weitere Einflussfaktoren auf den Alterungsprozess des Körpers. Dabei ist alles wirklich leicht verständlich aber sehr fundiert geschrieben und durch die zusätzlichen Erklärkästchen und Grafiken festigen sich die besonders relevanten Informationen. Ich habe unheimlich viel gelernt und war richtig fasziniert von dem ganzen neuen Wissen.
Besonders schön fand ich dann auch den Übergang zu Beispielrezepten, die wirklich sehr lecker aussehen und gar nicht diesen Anschein nach Gesund-aber-schmeckt-nicht haben. Sie sind sehr ansprechend bebildert und die Zubereitung so leicht beschrieben, dass man eigentlich keinen Grund mehr hat, sofort mit der eigenen Verjüngung zu beginnen.

Bewertung vom 04.12.2023
Besser schlafen
Högl, Birgit

Besser schlafen


sehr gut

Sachbuch zum Schlaf und seiner Bedeutung

Jeder von uns kennt das schreckliche Gefühl, wenn man nach zu wenig Schlaf morgens wie gerädert aus dem Bett kriecht. Da steht der Tag schon unter keinem guten Stern. Doch was unserem Körper wirklich wiederfährt, wenn wir dauerhaft schlecht oder zu wenig schlafen, wissen vermutlich die Wenigsten. Damit und mit noch vielen weiteren Fakten zum Schlafen räumt Prof. Dr. Birgit Högl auf.
Neben dem Kapitel zu den Gründen, warum wir schlafen müssen und dem Kapitel zu den Basisfakten zu einem guten Schlaf, erklärt die Autorin auch, welche Krankheiten rund um das Schlafen existieren und was bei Schlafmangel im Körper passiert. Das letzte Kapitel dann gibt Tipps, wie man zu besserem Schlaf kommen kann.
Die Kapitel haben einen sehr gut verfolgbaren roten Faden, auch wenn man keinen medizinischen Background hat. Darüber hinaus ist es gut verständlich und bietet mit Grafiken und Mythos-Realität-Gegenüberstellungen eine gute Nachvollziehbarkeit gepaart mit gut recherchierten Fakten. Ich habe unheimlich viel über Schlaf und seine Bedeutung gelernt und es war auf keiner Seite langweilig. Dennoch hatte ich mir gerade den Anteil an Tipps und Tricks zu besserem Schlaf höher vorgestellt: Ich hätte mir gewünscht, dass es hier noch deutlichere Hinweise und vielleicht auch Beispiele von Menschen gibt, die ihre Schlafoptimierung in die Hand genommen haben. Generell hatte ich also eher ein Praxishandbuch oder zumindest einen höheren Ratgeberanteil erwartet.
Dennoch finde ich dieses Buch wirklich gelungen, wenn man mehr über den Schlaf lernen möchte.

Bewertung vom 04.12.2023
Tea Time für die Seele
Helmstetter, Kristen

Tea Time für die Seele


ausgezeichnet

Einfach mal ein bisschen Mut am Nachmittag zusprechen

Selbstgespräche zu führen wirkt wohl auf die allermeisten Menschen befremdlich. Doch eigentlich tut es jeder den ganzen Tag über, denn die eigenen Gedanken sind schließlich auch nichts anderes als ein Monolog an uns selbst. Wie wir dabei zu uns selbst denken, hinterfragen wir oft gar nicht. Würde aber jemand anders so mit uns reden, wie wir die Gedanken an uns richten, so wären wir sowohl über den Ton als auch über die überzogenen Erwartungen entsetzt. Und genau hier setzen Kristen Helmstetters Bücher an.
Nachdem ich schon Bettgeflüster für die Seele und Dolce Vita für die Seele gelesen habe, war es klar, dass ich mich auch deren Nachfolger widmen werde. Denn mit Tea Time für die Seele findet das Selbstgesprächsritual auch Einzug in den Nachmittag. Obwohl ich zu Beginn der Selbstgesprächsbücher noch wirklich skeptisch war, muss ich sagen, dass sich meine eigene Gedankenwelt stark verändert hat. Denn wenn man sich mal bewusster beim Denken zuhört, dann sticht der harsche Ton, den die meisten Menschen mit selbst haben, sofort ins Auge. Bereits aus den ersten Büchern habe ich das mitgenommen und gehe seitdem netter mit mir um. Mir kommt es nur so vor, als bräuchte mein Gehirn von Zeit zu Zeit eine Auffrischung, sodass mir dieses Buch gerade recht kam. Das Schöne an Tea Time für die Seele ist, dass direkt im Einführungstext eine kleine Wiederholung für die Selbstgespräche mitgegeben wird. Und anders als beim Bettgeflüster für die Seele wird hier nicht geraten, immer den gleichen Text zu nehmen, sondern sogar tageweise zu variieren. Das finde ich sehr angenehm, denn so kann man auf das spezielle Empfinden und Bedürfnis des Tages eingehen.
Ich mochte darüber hinaus auch, dass die Einleitung deutlich knapper gehalten wurde und dafür noch mehr Textvorschläge enthalten sind. Hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Und auch wenn sich die Selbstgespräche am Anfang komisch anfühlen, kann ich nur sagen „probiert es aus, es hilft“. Ich stelle mir bei den Texten vor, dass ich das nicht zu mir selbst sage, sondern es mir ein Freund sagt, um mich zu stärken. So fühlt es sich richtig gut und ganz normal an.

Bewertung vom 04.12.2023
Bergisches Land - HeimatMomente
Schindler, Janett;Walter, Andreas

Bergisches Land - HeimatMomente


ausgezeichnet

Wenn das Gute, Erlebnisreiche so nah liegt

Wenn ich in den Urlaub fahre und so richtig begeistert von der Urlaubsregion bin, dann frage ich mich immer, ob die Einheimischen dort auch noch so empfänglich für die Sehenswürdigkeiten oder für die schöne Natur sind. Mir erscheint es dann meistens logisch, dass sie das ja sein müssen, weil es mir ja schließlich auch so gut gefällt.
Dass das vermutlich nicht ganz zutreffen kann, ist mir beim Schmökern in diesem kleinen Reiseführer über das Bergische Land aufgefallen. Denn dieses Fleckchen Erde liegt wirklich nicht weit von meiner Haustür entfernt und ich kannte fast keines der beschriebenen Mikroabenteuer. Ich war also augenscheinlich nicht empfänglich für das Schöne in meiner Nähe. Also habe ich mir die Zeit für dieses Büchlein genommen und war begeistert davon, was das Bergische Land in meiner unmittelbaren Nähe zu bieten hat. Die Sehenswürdigkeiten und Landschaften werden nach den jeweiligen Kreisen, in denen sie liegen zu Kapiteln zusammengefasst. So kann man sich schöne Routen überlegen und je nach Lust und Laune direkt mehrere Ziele bei einem Ausflug ansteuern. Sie werden allesamt mit vielen bunten, anregenden Bildern präsentiert und mit nützlichen Tipps und Hinweisen versehen. Natürlich verweisen die meisten Beiträge für weiterführende Informationen direkt auf die jeweilige Internetseite der Sehenswürdigkeit und liefern die Internetadresse direkt mit.
Von Burgen und Schlössern, über Talsperren, bis hin zu Wanderungen über Industriebrücken oder der Fahrt auf einer echten Draisine ist wirklich alles dabei und für jeden Geschmack dürfte sich hier etwas finden lassen.
Wer sich also vom bergischen Land verzaubern lassen will, der ist hier genau richtig und kann in den ansprechenden, leicht verständlichen, aber sehr informativen Texten für sich herausfinden, was er am liebsten sehen möchte.

Bewertung vom 04.12.2023
Du bist wunderbar - Ich hab dich immer lieb
Inui, Saeko

Du bist wunderbar - Ich hab dich immer lieb


gut

Schöne Bilder aber keine Rahmenhandlung

Die Tiere im Wald unterstützen sich gegenseitig, trösten sich und sprechen sich Mut zu, wenn es einmal nicht so läuft. Diese Geschichte erzählt das Bilderbuch Du bist wunderbar – Ich hab dich immer lieb.
So zeigt jede Doppelseite andere kleine Waldtiere, die sich gegenseitig ein paar liebe Worte sagen. Und obwohl der Klappentext genau das angekündigt, hatte ich erwartet, dass darum herum eine Geschichte gewoben wird. Ich hatte also mit einem oder mehreren tierischen Protagonisten gerechnet, die ein Abenteuer erleben und sich gegenseitig unterstützen und trösten, wenn sie in Schwierigkeiten geraten. Leider lag ich damit falsch und musste feststellen, dass es keine echte Geschichte gibt, sondern einfach nur verschiedene Tiere gezeigt werden, die sich etwas Nettes mit auf den Weg geben. Die Bilder dazu sind zwar sehr schön gestaltet, doch auch dort findet sich leider kein Hinweis auf eine Rahmenhandlung.
Daher wirkte das Buch auf mich wie eine bebilderte Sammlung an netten Sprüchen – fast wie ein Mut-Mach-Sprüche-Buch zum Verschenken. Wenn man es vor diesem Kontext betrachtet, hat es mir sogar ganz gut gefallen. Zum Vorlesen oder für Kinder würde ich es aber nicht weiterempfehlen, weil zumindest meine kleinen Leseratten immer fragen, warum macht die Maus das oder warum ist die Maus traurig und sie sich nicht mit einer fehlenden Gesamthandlung zufrieden geben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Bedrückend, berührend, mitreißend – wahnsinnig gut geschrieben

Der kleine Djoko lebt 1939 mit seinen Eltern in einer kleinen Hütte in den Wäldern Jugoslawiens. Seine Welt besteht aus einer harten Erziehung, der Angst vor Wölfen, aber auch der Liebe zu seinen Eltern und den kleinen Streichen eines kleinen Jungen von vielleicht 3 Jahren. Doch als die Ustaschas beginnen, die Dörfer zu überfallen, zu morden und alles in Beschlag zu nehmen, was sich ihnen in den Weg stellt, beginnt Djokos Welt aus den Fugen zu geraten. Nacheinander verliert er all seine Bezugspersonen. Er begibt sich alleine auf die Flucht zuerst vor den Ustaschas, dann vor den Tschetniks, dann vor den Nazis und schließlich vor den Partisanen und den Besatzern. Immer wieder findet er einen guten Menschen, der sich ihm annimmt, ihn ein Stück seines Weges begleitet und ihm hilft. Doch immer wieder sterben diese und Djoko steht wieder mutterseelenalleine da. Der Schmerz und diese Angst, die Bezugsperson wieder zu verlieren, kann man selbst als Leser deutlich spüren.
Das Buch ist unfassbar spannend geschrieben und man kann es fast nicht aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt wissen, wie es mit dem kleinen Djoko weitergeht. Er ist so kindlich naiv und durch seine kindlichen Fragen ist es trotz des ernsten Themas manchmal sogar absurd lustig. Ich habe ihn bemitleidet und gleichzeitig bewundert, dass er immer wieder weiterkämpft. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass diese Erzählung auf einer wahren Geschichte beruht, kann man es gar nicht glauben. Es ist so unwirklich, dass das ein so kleiner Junge ausgehalten haben soll. Ganz besonders war für mich die Perspektive auf die Geschichte: Denn sie wird keineswegs von einem Erwachsenen und mit seinen Anmerkungen erzählt, sondern durch den kleinen Djoko. So sieht er in jedem, der ihm begegnet erstmal das Gute und hat gleichzeitig Angst. Dadurch fehlt zu Anfang jeder Szene die Bewertung, wie man jemanden einordnen soll und so bleibt die Spannung permanent hoch. Das führt natürlich auch dazu, dass die politische Situation und die geschichtlichen Ereignisse nicht eingeordnet werden. Genau das hat für mich eine Stimmung geschaffen, als würde ich selbst von Ereignis zu Ereignis getrieben, so wie sich vermutlich die damalige Bevölkerung gefühlt haben muss, die ja auch nie den Gesamtkontext mitgeliefert bekamen.
Auch Djokos Perspektive auf den Konflikt und den Krieg hat mir sehr gefallen. Denn er will einfach nur überleben und so sucht er sich seine Bezugspersonen frei von Nationalität und Seite des Krieges. Für ihn gibt es keine guten und keine bösen Menschen und er versteht einfach nicht, warum es überhaupt Krieg gibt. Und so kämpft er immer weiter und sorgt sich um seine Lieben.
Wahnsinnig mitreißende Emotionen und eine sehr bedrückende Stimmung machen das Buch absolut lesenswert, denn man wird als Leser nur so mitgerissen. Und auch, wenn es doch etwas brutal zugeht, ist es aus meiner Sicht absolut realitätsnah geschrieben. Dieses Buch ist ein Highlight für jeden Fan von historischen Romanen!