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Europeantravelgirl

Bewertungen

Insgesamt 312 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2024
Das kleine Kräutercafé – Pralinenküsse (eBook, ePUB)
Meinhardis, Lilli

Das kleine Kräutercafé – Pralinenküsse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alles klar im „Alles grün“?

Da lief es gerade mal so schön perfekt, und dann lassen dramatische Ereignisse alles aus dem Ruder laufen: Von Natálias und Isas Café „Alles grün“ und der Wohnung sind nach einem Hausbrand nur verschmorte Reste übrig, und so stehen die Zeichen auf Neubeginn.

Das tun sie aber nicht nur im Café, sondern auch privat, so etwa bei Robert, denn an eine Rückkehr in seinen Job bei der EZB mag er so gar nicht denken, sondern genießt in vollen Zügen die Zeit mit Babysöhnchen Leander und managt den Hausumbau.

Nein, es wird wahrlich nicht langweilig in Frankfurt, und ganz besonders aufregend wird es bei Isa, die sich plötzlich zwischen zwei Männern findet: Patissier Rúrik hatte ja eigentlich ihr Herz erobert, scheint aber nicht für Beziehungen gemacht zu sein. Und dann taucht plötzlich der charmante Millionär Douglas in ihrem Leben auf. Was nun? Zum Glück hat ihr Sohn Yul wie immer den Durchblick.

Die zauberhafte Frankfurter Kräutercafé-Reihe läuft auf der Zielgeraden ein, doch diese ist gespickt mit Hindernissen, die es zu bewältigen gilt, und Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wieder einmal trifft die Autorin einen modernen Erzählton, der die Ereignisse zu einem ganz wunderbaren Leseerlebnis macht.

Perfekt dazu passt das urbane Setting in Frankfurt mit liebevollen Details, das dieses Mal um Schauplätze wie die Schwanheimer Düne oder eine ganz besondere Kleingartenanlage bereichert wird. Dank wunderbarer Schilderungen und der einzigartigen Beobachtungsgabe der Autorin erstehen diese Orte beim Lesen vor dem inneren Auge, so dass das Setting keine Kulisse bleibt, sondern die Handlung warm darin eingebettet wird.
Für mich persönlich war der dritte Band einfach das Highlight der Reihe. Das mag zum einen an dem Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren liegen, zum anderen aber an ganz wunderbaren Einfällen (ich sag nur Gartenzwerge!) und feinem Humor, mit denen die Story gespickt ist.

Eine wirkliche Herzensreihe!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2024
Foxglove - Das Begehren des Todes / Belladonna Bd.2
Grace, Adalyn

Foxglove - Das Begehren des Todes / Belladonna Bd.2


ausgezeichnet

Festival der Allegorien

Nachdem der erste Band „Belladonna“ mit einem fulminanten Ende aufwartete, katapultiert uns nun „Foxglove“ zurück zu Signa Farrow nach Thorn Grove. Und wieder einmal gibt es einen Mord aufzuklären, denn Lord Wakefield hat nach dem Genuss eines mit Gift versetzten Getränks das Zeitliche gesegnet, und ausgerechnet Signas Onkel Elijah Hawthorne steht unter Mordverdacht.

Auch dieses Mal entführt uns die Erzählung in eine üppige Fantasy-Welt von Adeligen mit großartigen Regency-Vibes, und erneut gilt es einen Kriminalfall zu lösen. Dies erfolgt vor einer üppig überbordenden Kulisse von Herrenhäusern und Bällen in einer ganz außergewöhnlich anmutenden, beinahe barocken Sprache. Und vor allem strotzt die Belladonna-Saga nur so vor Allegorien. Da begegnen wir nicht nur dem Tod, sondern lernen auch dessen Bruder, das Schicksal, kennen und fürchten. Und nicht zuletzt stellt die Suche nach dem Leben das zentrale Motiv dieser Erzählung dar.

Eindeutig lesen wir hier eine Fantasy-Geschichte, aber für mich ist es vor allem der Mut zur außergewöhnlichen Sprache und Erzählkunst, der diese Reihe so für mich auszeichnet. Da greifen auch alle Komponenten von der opulenten Sprache über die Allegorie-Motive bis hin zu verspielten Details ineinander und erschaffen ein wahrlich fantastisches Weltbild. Für mich ein außerordentliches Lesevergnügen und grandioses Leseerlebnis und ich kann diese so positiv aus dem Rahmen fallende Reihe nur allen empfehlen, die sich gerne in erdachte Welten entführen lassen wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


weniger gut

Die unerträgliche Abwesenheit von Sinn und Spannung

Annie Adams erhält die überraschende Nachricht, dass sie zu ihrer eigenwilligen Großtante Frances, die sie nie kennengelernt hat, zu einer wichtigen Verkündung bezüglich deren Erbschaft geladen ist. Also reist Annie nach Castle Knoll, um dort festzustellen, dass Frances just in diesem Moment ermordet wurde.

Frances hat eine ganz besondere Vergangenheit, denn als Jugendliche wurde ihr von einer Wahrsagerin ihre eigene Ermordung vorhergesagt, dann ist ihre beste Freundin spurlos verschwunden. Frances´ ganzes Leben wird von nun an von dieser Weissagung und von der Suche nach ihrem zukünftigen Mörder bestimmt. Und nun stellt sich heraus, dass Frances die Erbschaft an die Mörderjagd gebunden hat.

Ich hatte auf einen schönen, spannenden Krimi mit englischem Flair gehofft, sogar „Schmunzeln“ war auf dem Einband verheißen. Leider konnte diese Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Die Geschichte braucht pralle 200 Seiten, um erstmals überhaupt in Gang zu kommen. Bis dahin fühlt es sich beim Lesen an als würde man auf trockenen Keksen kauen: Macht satt, aber nicht glücklich. Dann endlich entfaltet sich die eigentliche Story, doch leider ist es in einem Wirrwarr von dutzenden Beteiligten schwierig, den Überblick zu behalten und die Zusammenhänge herzustellen. Zudem gibt es einige Widersprüche, vor allem in den Charakteren. Da sollten wohl falsche Fährten gelegt werden, die aber leider zu einer Unglaubwürdigkeit der Personen führen. Sämtliche Charaktere bleiben undurchsichtig und stereotyp, erscheinen eher wie seelenlose Statisten in einem alten Horrorfilm.

Am Ende erwartet uns nun endlich ein actionreiches Finale, doch die eigentliche Auflösung des Falles scheint realitätsfern und überzeugt mich nicht. Puzzleteile fallen nicht an die richtige Stelle, sondern werden mit Gewalt hineingedrückt. Dazu bleiben viele Fragen offen, auch die Bezüge zur Weissagung werden nie konkret aufgelöst. Aber die größte Frage lautet: Wo war der versprochene Humor in dieser Geschichte?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2024
Wer einmal lügt, den küsst man nicht (MP3-Download)
Bernson, Marit; Schrenk, Michelle

Wer einmal lügt, den küsst man nicht (MP3-Download)


ausgezeichnet

Walle, walle, Valentina!

Valentina aka Walle trifft an Silvester eine folgenschwere Entscheidung: Schluss mit dem Dasein als langweiliges Klammeräffchen im Kekspyjama, das den Männern nur hinterherweint. Nun tritt Valentina selbstbewusst als abgeklärte Tina auf und lässt die Männerwelt Schlange stehen! Prompt beißt Anwalt Hannes an Tinas Angel an.

Nun gut, so ein wenig Starthilfe könnte Valentina bei ihrer Verwandlung in die heiße Tina noch gebrauchen, denn immer wieder droht ein Walle-Rückfall zu Couch und Chips. Da steht Nachbar Jakob perfekt passend auf der Matte, denn JBB ist ein echter Aufreißer, von dem Valentina so einiges lernen kann.

Das Autorinnen-Duo hat eine so wunderbare Geschichte erschaffen, die mich immer wieder herzlich zum Lachen gebracht hat. Voller Situationskomik und witziger Dialoge macht dieser Roman einfach wahnsinnig Spaß beim Lesen. Ich habe mich teilweise schon bei den Überschriften schlapp gelacht. Dazu ist die Story so schön flüssig geschrieben und strotzt vor großartigen Einfällen. Ich hatte wirklich wunderbares Lesevergnügen – auch wenn ich einen gewissen Song nie wieder ohne Lachflash hören werden kann! Danke auch dafür Mädels!

Ganz große Leseempfehlung für dieses wunderbar vergnügliche und unterhaltsame Buch!

Bewertung vom 15.04.2024
Böse Mädchen sterben nicht
Henry, Christina

Böse Mädchen sterben nicht


ausgezeichnet

Gefangen im Albtraum

Es ist ein wahr gewordener Albtraum, in dem die Frauen dieser genialen neuen Geschichte von Christina Henry aufwachen. Celia fühlt sich wie im falschen Leben und muss sich bald als Mordverdächtige erkennen. Allison sieht sich und ihre Freundesgruppe in einem seltsamen Waldhaus einem rätselhaften Mörder ausgesetzt. Und Maggie muss ihr Leben aufs Spiel setzen, um ihre kleine Tochter zu retten.

Allen 3 Handlungssträngen gemeinsam ist der beklemmende Charakter und das Gefühl, dass irgendetwas hier nicht stimmt. Und da gibt es eine gemeinsame Erinnerung, die alle drei Protagonistinnen nicht so recht greifen können.

Meisterhaft lässt Christina Henry hier Urängste und Horrorvorstellungen wahr werden, spielt gekonnt mit Schein und Sein, mit der unwahrscheinlichen Möglichkeit des Wahrwerdens schlimmster Szenarien. Der Roman ist gespickt mit Zitaten und Anspielungen aus Literatur und Film und entwickelt beim Lesen einen so unwiderstehlichen Sog, dass ich ihn quasi am Stück durchgesuchtet habe.

Vor allem aber sind die Mädchen in dieser Geschichte weder böse noch sind es brave Mädchen, nein, es sind starke, selbstbestimmte Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen. Und gerade diese Botschaft von weiblichem Empowerment, Zusammenhalt unter Frauen und dem Glauben an sich selbst war es, der mich so überzeugte!

Du glaubst, dieser Geschichte widerstehen zu können?

Beweise es!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2024
Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things
Yarros, Rebecca

Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things


sehr gut

Die Erben von Kain und Abel

Es ist nicht Geringeres als der alte Konflikt um Gut und Böse, den Rebecca Yarros in ihrem Roman in den Fokus nimmt.

Cam ist nach 10 Jahren beim Militär in seine Heimatstadt zurückgekehrt und trifft dort auf verhärtete Fronten. Er war schon immer der Unruhestifter, der Bad Guy. Und sein eigener Vater kommt nicht darüber hinweg, dass ausgerechnet ein Befehl von Cam zum Tod des jüngsten Bruders Sullivan geführt hat. Aus genau diesem Grund ist Willow, Sullivans Freundin, ein Tabu für Cam. Und doch gleichzeitig der Mittelpunkt seines Denkens und seines Handelns. Aber auch mit seinem ältesten Bruder Xander muss sich Cam auseinandersetzen, dem strahlenden Vorzeigemann seines Heimatortes.

Der englische Original-Titel „Great and Precious Things“ legt die Motive offen, nach denen die Autorin um das große Thema Gut und Böse kreist: Es ist ein Zitat aus „Jenseits von Eden“ von John Steinbeck. Dieses Werk wird im Roman öfter zitiert und findet Niederschlag in der Konstellation verfeindeter Brüder, aber auch hinsichtlich Vergebung und Versöhnung. Aus Aron und Cal bei Steinbeck werden Arthur und Cal bzw. Alexander und Cam bei Yarros, der Konflikt bleibt der gleiche, der auf den biblischen Motiven von Kain und Abel fußt: Die Festlegung in den guten und den schlechten Sohn, schlussendlich in Gut und Böse. Es ist Cams Vater Art, der im Roman vom universellen Ausgleich spricht, wonach nach dem perfekten guten Sohn Xander zwangsläufig Cam als ausgleichendes Böses in die Welt kam. Dessen jugendlichen Prügeleien und Untaten bestärken alle in dieser Meinung.
Hier habe ich beim Lesen besonders die Zwänge in der Kleinstadt Alba als bedrückend empfunden, die Vorurteile und Vorverurteilungen.

Doch Yarros übernimmt auch von Steinbeck die Auflösung dieses Konflikts in Gestalt der Freiheit des Menschen. So kämpft Cams Vater, der an Demenz leidet, um das Recht zur Selbstbestimmung, zur freien Entscheidung über Wiederbelebungsmaßnahmen. Und nicht zuletzt Cam beweist, dass es nicht Veranlagung ist, die über Gut und Böse entscheidet, sondern der Mensch die Wahl hat. Maßgeblich sind die Taten eines Menschen, die seiner Freiheit und seiner Entscheidung obliegen.

Ich verehre und schätze das Werk von John Steinbeck und hatte große Freude daran, die Motive hier im Roman zu finden und ihnen nachzuspüren bei Namensanklängen oder der Einrichtung von Brunnen/Wasserleitungen, dem Konflikt zwischen den Brüdern.

Ich möchte jedoch hinzufügen, dass der Roman wirklich sehr amerikanisch ist, was Themen wie Militär, Kleinstadtstrukturen etc. betrifft. Daher wäre es durchaus denkbar, dass die Wahrnehmung der Geschichte und der Motive in der Heimat der Autorin eine andere ist. Das mag auch einer der Gründe sein, warum mir persönlich das Pathos zu dick aufgetragen war, zu viel Heldentum und zu viel Drama.

Dennoch fand ich es eine ungewöhnliche literarische Umsetzung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2024
Der Grauzorn / Minen der Macht Bd.3
Hennen, Bernhard;Valentin, Mira;Feuerbach, Sam

Der Grauzorn / Minen der Macht Bd.3


sehr gut

Der Zorn der Unterdrückten

Es brodelt in den staubigen Gassen von Grubenstedt. Die streng hierarchische Ordnung ist in Gefahr, weil sich die Aschlinge nicht länger unterdrücken lassen wollen. Und als ob die Wachen damit nicht schon alle Hände voll zu tun hätten, geht nun auch noch ein Mann mitten in der „Knospe“ von Wirt Woulf in Flammen auf. Als die Identität des „knusprigen Karl“ endlich ermittelt ist, wird das ganze Ausmaß der Verstrickungen klar, denn es geht um eiskalte Grundstücksspekulanten und skrupellose Investoren.

Ja richtig, wir sind immer noch in einem High-Fantasy-Roman, aber dieser dritte Band liest sich beinahe wie ein Wirtschaftskrimi mit deutlicher Sozialkritik, gehüllt in das Gewand von Aschlingen und Magiern. Damit unterscheidet sich dieser Teil der Reihe ganz deutlich von den anderen bisher erschienenen Teilen. Spannend wird es auf jeden Fall trotzdem, und auch unsere geliebte zusammengewürfelte Truppe ist wieder gefragt, um endlich Licht in die Angelegenheit zu bringen.

Ich muss gestehen, dass ich das Thema Spekulationen und Finanzen hier in Grubenstedt nicht erwartet hätte. Den sozialen Aspekt, der zum Aufstand der Aschlinge führte, fand ich in seinen Bezügen hingegen sehr spannend. Dennoch konnte dieser dritte Teil für mich nicht ganz mit den furiosen ersten beiden Teilen mithalten, zumal mir dieses Mal der rote Faden der übergeordneten Handlung, die sich durch die Reihe zieht, ein wenig verloren schien. Wettmachen konnte der Roman dies jedoch allemal mit seinem bewährten Humor und den absolut großartigen Charakteren.

Ich kann es kaum erwarten bis der vierte Band und damit die Auflösung der Frage nach der grauen Tür endlich näherrücken!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2024
KUNTH Bildband Bücherliebe
Lipps, Susanne

KUNTH Bildband Bücherliebe


ausgezeichnet

Ein MUSS für alle Booklover

Feinster Sand aus fernen Wüsten wird dieses Wochenende zu uns herangeweht. Und während sich die einen über Saharasand auf den Fensterscheiben ärgern, erwacht in mir nach langem Winterschlaf das Fernweh. Aufregende Orte in fernen und nahen Ländern steigen vor meinem inneren Auge empor. Und was gibt es für eine #bookie Schöneres zum Wegträumen als „Bücherliebe – Eine Bilderreise in die Welt des Lesens“. Der wunderschön gestaltete Bildband ist ein Alphabet der Bücherorte und Literaten, der Besonderheiten und Fun Facts. Es ist einfach pure BÜCHERLIEBE.

Der Bildband wurde und wird bei uns geliebt. Unsere ganze Familie ist in dieses Paradies für Weltenbummler und Booklover eingetaucht. Wir sind ins Schwelgen geraten bei Orten, die wir bereits besucht haben, von Madrid bis Oslo, von Dublin bis Paris. Und wir haben Wunschzettel eingeklebt an Bibliotheken, in denen wir noch wandeln wollen, Buchhandlungen, in denen wir stöbern möchten. Wir haben von jahrtausendealten Sprachen gelesen, von Weltenschöpfern und deren erfundenen Orten geträumt, die kunstvollsten Exlibris bewundert. Dieses Buch werde ich ganz sicher noch oft zur Hand nehmen.

Während uns der Saharasand die Sicht trübt, träume ich dann mal weiter von Coimbra und Washington, Schreiboasen und vom Bloomsday... Seufz…

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2024
Für den Thron / Wilderwood Bd.2
Whitten, Hannah

Für den Thron / Wilderwood Bd.2


sehr gut

Zurück im gar nicht märchenhaften Wald

Im ersten Band der Dilogie haben wir Red und Eammon begleitet bei ihrem Kampf gegen die Bedrohung durch die geheimnisvollen Alte Könige. Nach dunklen Machenschaften durch düstere Mächte musste Red ihre Schwester damals zurücklassen. Nun in der Fortsetzung erfahren wir endlich mehr über Neves weiteres Schicksal.
Das Worldbuilding dieser Reihe empfinde ich als äußerst komplex, und so habe ich tatsächlich einige Kapitel gebraucht, um mich wieder in das Setting und die Figuren einzufinden. Die Geschichte selbst weist wieder märchenhafte Elemente auf, jedoch mit düsterem Einschlag, und bemerkenswert fand ich, dass mit Neve und Solmir zwei Charaktere mit Ecken und Kanten in die Mitte des Geschehens rücken.

Leider muss ich zugeben, dass mich auch dieses Mal der komplexe Weltenbau beinahe erschlagen hat. Es ist wahrlich keine Lektüre zur Entspannung, sondern ich war ständig damit beschäftigt, alle Zusammenhänge wirklich zu erfassen und zu durchdringen. Das hat meinen Lesefluss teilweise leider gestört, so dass es für mich zu einigen Längen kam.

Insgesamt würde ich dieses Buch und überhaupt diese Dilogie eher eingefleischten und erfahrenen Fans von High Fantasy empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2024
Songs of Emerald Hills / Irland-Reihe Bd.1
Stehl, Anabelle

Songs of Emerald Hills / Irland-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Gegenseitiger Halt

Nach dem schrecklichen Verlust ihrer besten Freundin ist Caroline völlig orientierungslos, hat den Halt und die Ziele im Leben verloren. Nichts bringt sie zu Ende, auf Drängen ihrer Eltern soll sie nun in München Jura studieren. Als sie eine Stellenanzeige entdeckt, sich vorübergehend um eine ältere Dame in Irland als Haushaltshilfe zu betätigen, sagt sie spontan zu, reist Hals über Kopf ab und erhofft sich einen Neustart. Der misslingt gründlich, denn Caro ist in einem Teil Irlands gelandet, in dem ausschließlich gälisch gesprochen wird, und die ältere Dame, Mrs. Connolly, ist alles andere als erfreut über die ungewollte Hilfskraft aus Deutschland. Die Rettung ist ihr Nachbar Conor, der jedoch seinerseits zu kämpfen hat, nämlich um den Erhalt seiner gälischen Sprachschule.

Der Schreibstil der Autorin lässt ganz wunderbar in die schmerzhafte und sehr gefühlvolle Geschichte eintauchen. Die Heldin und ihr Konflikt erscheinen überzeugend und nachfühlbar. Sogar in das Verständigungsproblem konnte ich mich gut einfühlen, denn auch wir waren in Irland in Gegenden, in denen ausschließlich gälisch gesprochen wird und sogar die Straßenschilder nur auf Gälisch beschriftet sind, was eine echte Herausforderung darstellte.

Sehr schön geschildert fand ich auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Caro und Conor, vor allem die gegenseitige Unterstützung der beiden. Ich konnte mich wunderbar in ihre Gefühle hineinversetzen. Für augenzwinkernden Humor sorgt schließlich Mrs. Connolly, die eine erstaunliche Wandel von der abweisenden, eigensinnigen und verbitterten Schreckschraube zu einer wahren und warmherzigen Freundin durchläuft.

Mir gefiel dieser Irland-Roman mit dem Fokus auf den Besonderheiten der gälischen Sprache und der irischen Kultur ausgesprochen gut und ich empfehle ihn gerne weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.