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Krimihexe
Wohnort: 
Hamm Westfalen

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2022
Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod
McCulloch, Amy

Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod


sehr gut

Cecily Wong hat große Chancen auf eine Megastory, als sie von dem bekannten Bergsteiger Charles Mc Veigh die Einladung erhält, ihn auf die bevorstehende Besteigung des Manaslu zu begleiten. Sie ist begeistert und verschuldet sich sogar um die Ausrüstung sowie das Training bezahlen zu können. Sie bekommt das Interview allerdings erst, wenn sie am Gipfel angekommen sind. Es dauert nicht lange und der erste Unfalltote taucht auf, vielleicht war es aber auch kein Unfall. Die Menschen des Teams müssen erkennen, dass sie in der Todeszone nicht nur gegen das Wetter, sondern auch gegen Gefahren aus Fleisch und Blut kämpfen.

Der Schreibstil ist flüssig, am Anfang hätte ich mir etwas mehr Infos gewünscht, die kommen tatsächlich dann nach und nach. Auf die vielen Mitstreiter gehe ich jetzt im Einzelnen nicht ein. Ich habe mich gut zurecht gefunden, allerdings habe ich vom Bergsteigen null Ahnung und kann mir daher vorstellen, dass Leute, die sich auskennen noch mehr Spaß an der Geschichte haben.

Die Story nimmt schnell Fahrt auf und ich spürte den Hunger, die Eiseskälte und die Niederlagen und auch die Freude, wenn die Menschen es zum nächsten Etappenziel geschafft hatten. Das Ende fand ich ziemlich unglaubwürdig, vor allem, weil es einfach viele Dinge gibt, die der Täter gar nicht einschätzen kann. Wegen des hohen Unterhaltungswert gebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 05.10.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


sehr gut

Andrea Olivers erster Einsatz als US-Marshall führt sie nach Longbill-Beach, mit ihrem Partner soll sie eine Richterin beschützen, die Drohbriefe bekommt. Der Auftrag zieht Andrea in ihrem Bann, vor 40 Jahren wurde Emily, die hochschwangere Tochter der Richterin brutal ermordet und der Mörder wurde nie gefunden.

Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf, sie wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal aus der Sicht von Emily in den 80er Jahren und einmal aus der Sicht von Andrea 40 Jahre später.

Ich hätte nicht gedacht, dass ein uneheliches Kind in den 80er Jahren noch so einen Skandal auslösen kann. Erschüttert hat mich, wie böse und ungerecht die Menschen im Kreis von Emily sind, sogar ihre Freunde wenden sich von ihr ab und ihre Oma, der einzige Mensch, der ihr Trost zusprechen könnte, leidet unter beginnender Demenz.

Die Verhaltensweise von Andrea kann ich nicht immer nachvollziehen, sie kommt aber durch ihre akribische Ermittlungsarbeit der Wahrheit auf die Spur, was nicht einfach ist, da niemand die Wahrheit sagt.

Ich kenne fast alle Bücher von Karin Slaughter und sie ist einer meiner Lieblingsautorinnen. Ich muss aber sagen, das dieses Buch meiner Meinung eins ihrer Schwächsten ist. Ich bleibe aber Fan und werde alle weiteren Bücher von ihr lesen.

Bewertung vom 30.09.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


sehr gut

Ellie und Steven, Professor und Studentin, haben ein Liebeswochenende weit weg der Zivilisation gebucht. Um sie rum ist nur Wald. Das war lange geplant und beide freuen sich darauf. Die beiden sind seit einigen Monaten ein paar und beide haben etwas zu verbergen, ein großes Geheimnis oder sogar mehrere Geheimnisse, die an diesem Wochenende ans Tageslicht gelangen.

Der Schreibstil ist flüssig. Es ist eher ein düsteres Kammerspiel denn ein Krimi, aber nicht weniger spannend. Die Autorin schafft es mit nur 2 Protagonisten eine absolut düstere Atmosphäre zu schaffen und mit immer neuen Wendungen den Leser zu fesseln.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Ellie und aus der Perspektive von Steven erzählt, was die Story noch mal aufpeppt.

Ich habe mir was ganz anderes vorgestellt, jedoch verspricht das Buch gute und spannende Lesestunden.

Bewertung vom 25.09.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Der Täter spielt mit seinen Opfern, erst macht er ihnen Angst, Tondesangst und dann quält er sie, fügt ihnen unsagbare Schmerzen zu und dann tötet er sie auf grausame Weise und sorgt dafür, dass sie von ihren Lieben gefunden werden. Er will nicht nur die Opfer zerstören, sondern auch noch ihre Angehörigen.

Garcia und Hunter läuft die Zeit davon, denn der Täter hat schon sein nächstes Opfer im Visier.

Ich habe bisher alle Teile der Serie gelesen und diese Geschichte ist grausam und böse und ziemlich brillant. Chris Carter versteht es den Leser zu fesseln und es ist tatsächlich hart an der Grenze was ich an Grausamkeiten ertragen kann, aber die Geschichte übt einen Sog aus, dem man sich nicht entziehen kann. Er schafft es tatsächlich bei jedem weiteren Band noch eins drauf, was man nicht für möglich hält.

Das Ende ist dann doch eine Überraschung, zumindest was kurz vor Schluss noch passiert.

Bewertung vom 24.09.2022
Elternhaus
Mentges, Jennifer

Elternhaus


ausgezeichnet

Tobias Hansen ist Barpianist und ein guter Schauspieler, er ist charmant und gut aussehend und kommt gut bei Frauen an, was er auch für seine Zwecke ausnutzt. Hansen fährt jeden Tag zu einer abgelegenen Villa und schaut auf das leerstehende Haus, bis eines Tages Yvette Winkler mit Mann und vier Kindern einzieht. Er freundet sich mit der Putzfrau an und wird Klavierlehrer der Winklerkinder. Er verfolgt aber seine eigenen Ziele und die sind nicht gut.

Es gibt immer wieder Rückblicke über eine Familie, die in diesem Haus früher gewohnt hat und die Nachbarn reden über Spuk und dass in diesem Haus schlimme Dinge passiert sind, dass dieses Haus den Bewohnern Pech bringt.

Die Geschichte startet langsam und steigert langsam die Spannung. Es tauchen verschiedene Protagonisten auf, die dann bald zusammen finden. Es ist eher ein Psychodrama denn ein Krimi. Der Autor versteht es, eine unheimliche Stimmung zu verbreiten, so dass man immer darauf gefasst ist, dass etwas schlimmes passiert und das Böse an der nächsten Ecke lauert.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende hat dann noch mit einigen Twists aufgewartet.

Bewertung vom 22.09.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Als diese einen leichten Schlaganfall erleidet, gesteht diese ihr, dass sie über den Tod ihrer Eltern gelogen hat. Die Eltern von Cassie hatten vor 17 Jahren keinen tödlichen Autounfall, sondern ihr Vater sitzt im Gefängnis, da er für den brutalen Mord an ihrer Mutter verurteilt wurde. Cassie tief erschüttert und versucht nun Mithilfe ihrer Freundin DS Phyllida Flyte an die Polizeiakten zum Fall ihrer Mutter zu kommen und Beweise für die eventuelle Unschuld ihrer Vaters zu entdecken.

Dies ist inzwischen der zweite Teil der Serie um Cassie Raven. Cassie ist sehr sensibel und nimmt ihren Beruf sehr ernst und redet mit den Toten, sieht Feinheiten und nimmt Schwingungen wahr, die andere nicht sehen. Man kann die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse lesen, würde aber empfehlen den ersten Teil vorher zu lesen.
Als Leser erfährt man einiges über den Beruf des Assistenten/Assistentin der Rechtsmedizin.

Hier stimmt alles, die interessanten Fälle, die sympathischen detailliert beschriebenen Protagonisten, der Schreibstil und die Aufklärung, welche überraschend ist.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und hoffe auf viele weitere Fälle mit der tollen Cassie.

Bewertung vom 21.09.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


sehr gut

Chloe ist 12 Jahre alt und ihr Bruder etwas älter, als 6 Teenagerinnen verschwinden. Sie ist völlig fassungslos, als ihr Vater dafür verantwortlich gemacht wird und schließlich verurteilt wird. Ihre Mutter versucht später sich umzubringen. 20 Jahre später ist sie Psychologin und will bald heiraten, hat die Vergangenheit hinter sich gelassen, als aus ihrem direkten Umfeld wieder junge Mädchen verschwinden. Die Polizei glaubt nicht an Zufälle und ein neuer Albtraum für Chloe beginnt, da sie sich nicht mehr sicher sein kann, wem sie vertrauen kann.

Sehr flüssig geschrieben und absolut spannend, ich hatte nur das Bedürfnis immer weiter zu lesen, um das Rätsel gelöst zu bekommen. Im nach hinein doch ein paar sehr logische Schwächen, die jedoch das Lesevergnügen jedoch im Moment der Spannung nicht schmälern. Manchmal habe ich mich allerdings gefragt, warum macht Chloe das jetzt oder reagiert so wie sie reagiert.

Das Ende war für mich sehr unbefriedigend.

Bewertung vom 08.09.2022
Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2
Bott, Ingo

Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2


sehr gut

Der Anführer einer Nazi-Rockerbande ist ermordet worden und alles deutet auf das Düsseldorfer-Clan Mitglied Faruk Maliki hin, weil dieser sich zur gleichen Zeit am Tatort befunden hat und auch noch das Messer rausgezogen hat. Er zeichnet sich wahrlich nicht durch Intelligenz aus.

Er bittet Pirlo und Mahler zu Hilfe, die dann auch den Fall übernehmen. Es beginnt eine Irrfahrt durch das Gangstermilieu und natürlich lügen alle, für Mahler und Pirlo fast eine aussichtslose Aufgabe, ihren Mandanten vor dem Strafvollzug zu bewahren.

Pirlo taucht hin und wieder ab und benimmt sich auch sonst hin und wieder sehr merkwürdig. Die tumben Brüder von ihm nerven sehr und der Verdächtige Maliki ist auch nicht besser.

Flüssiger Schreibstil und interessante Figuren und mit manchmal etwas derber Sprache, ich bin dankbar, dass hier nicht gegendert wird. Wieder eine sehr lesenswerte Geschichte. Man sollte schon unbedingt Teil 1 gelesen haben, um die Hintergründe zu begreifen. Ich freue mich auf jeden Fall auf Teil 3.

Bewertung vom 13.08.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


sehr gut

Vogelwirtin Grete ist bei ihrer Mutter Wilhelmine in der Elbmarsch geblieben, nachdem ihre Schwester Freya vor vielen Jahren ihr Glück und ihre Karriere in Berlin gesucht hat. Gretes Tochter Anne hat das Nest auch schon früh verlassen und ihre Mutter hat ihr nie verraten, wer ihr Vater ist. Als Wilhelmine einen Schwächeanfall erleidet, kommen alle Frauen der Familie zusammen. Der Ton ist frostig, alte Verletzungen und nie ausgesprochene Geheimnisse kommen nach und nach ans Tageslicht. Vielleicht gibt es doch noch ein Happyend für die verbitterten Frauen.

Ich mag Romy Fölck und liebe ihre Krimis, auch der Schreibstil und die Naturbeschreibungen sind einzigartig. Diese Geschichte konnte mich aber nicht überzeugen. Ich konnte keinen Zugang zu den Frauen finden, ich finde sie durchweg alle unsympathisch. Sie reagieren kalt und verbittert und für mich oft nicht nachvollziehbar. Allein das Ende hat mich etwas ausgesöhnt.

Bewertung vom 12.08.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


sehr gut

Lale hat genug von ihrem belanglosen Alltag und ihrem Mann Markus und hat den Tod ihres Bruders noch lange nicht überwunden. Sie setzt sich einfach in den Zug und kommt irgendwo im nirgendwo an und trifft zufällig Gustav, der einen etwas heruntergekommenen Campingplatz betreibt. Lale geht kurze Hand mit und repariert, renoviert und streicht die Toiletten für einen Schlafplatz. Langsam freundet sie sich mit dem brummigen alten Gustav an.

Christopher kommt von einer französischen Insel auf Gustavs Campingplatz und vermutet wegen eines Briefes seiner verstorbenen Mutter, dass Gustav sein Vater sein könnte. Alle zusammen verleben einen unvergesslichen Sommer mit vielen Höhen und Tiefen.

Der Schreibstil ist locker leicht und die Geschichte plätschert vor sich hin. Die Charaktere sind eher oberflächlich, aber sehr sympathisch. Dies ist eine nette Sommergeschichte für zwischendurch, welche keine nennenswerten Überraschungen bereithält. Das Ende ist schön gewählt.