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Top-Rezensenten Übersicht

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Johannes Fidanza
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München
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Lesen - Lernen

Bewertungen

Insgesamt 1192 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2016
Der Engel von Dachau
Balling, Adalbert Ludwig;Abeln, Reinhard

Der Engel von Dachau


ausgezeichnet

Ein Buch mit guter Information nicht nur über einen bewundernswerten Seligen des 20ten Jahrhunderts, sondern auch eine Beschreibung der Zustände im KZ Dachau.

Bewertung vom 13.10.2016
All Time Best-Dylan-Reclam Musik Edition 3
Dylan,Bob

All Time Best-Dylan-Reclam Musik Edition 3


ausgezeichnet

Super Kompilation. Auf einer CD kann nicht alles drauf was von Dylan jeder haben muss aber diese Zusammenstellung kommt dem Unmöglichen am nächsten.

Bewertung vom 12.10.2016
Mein Sohn, der Salafist
Yaman, Neriman

Mein Sohn, der Salafist


ausgezeichnet

Warum und wie werden Menschen (meistens Moslems) zu Salfisten? Eine Antwort liefert dieses Buch indem es ziemlich anschaulich darstellt wie ein pupertierender Jüngling mit ADHS/Aufmerksamkeitsyndrom/Größenwahn oder schlicht falscher Erziehung in die Fänge der salafistischen Ideologie gerät. Das ist hier mitunter spannend geschrieben und man fiebert förmlich mit der aufrechten aber hilflosen Ich-Erzählerin und Mutter mit. Das macht das Buch lesenswert. Für den Leser bleibt die Frage, ob der Salafismus damit nur ein Problem pubertierender Muslime ist oder doch andere gesellschaftliche Gründe zugrundeliegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2016
Generation Putin
Bidder, Benjamin

Generation Putin


ausgezeichnet

Mit Titel und Untertitel ist der Inhalt des Buches gut beschrieben. Benjamin Bidder - ein russischsprechender Mitdreißiger - beschreibt Begegnungen mit Jugendlichen die im Russland der Putin-Ära aufwachsen. Die Bandbreite ist weit; vom Einwohner eines Behindertenheims in St. Petersburg über Putin-Anhänger und Putin-Widersacher bis zur Tschetschenin. Da sich das Buch nicht allein auf die Wiedergabe dieser Begegnungen beschränkt, sondern darüber hinaus auch Wertungen, Hintergrundberichte und historische Bezüge darstellt, ist der Text bester Journalismus und schließt eine Lücke in der deutschen Buchlandschaft. Für jeden der abseits des aktuellen Russland-Bashings sich über das größte Land der Erde informieren und die russische Mentalität verstehen will ist die Lektüre sehr zu empfehlen. Was Volker Perthes mit seinen Reportagen und Analysen für den arabischen Raum leistet wird hier von Benjamin Bidder für Russland getan.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2016
Letzte Gespräche
Benedikt XVI.;Seewald, Peter

Letzte Gespräche


ausgezeichnet

Papa em. Benedikt XVI (der Herr segne seinen Namen) hat sich jetzt zum wahrscheinlich letzten Mal offen in einem Interview den Fragen von Peter Seewald gestellt. Für Kenner der Szene ist dieses Buch spannend wie ein Krimi, und so manche Fragen hinsichtlich persönlicher Einschätzungen des Papstes die sich die Beobachter in der Vergangenheit gestellt haben werden hier beantwortet.
In seiner liebenswürdigen Sprache die in diesem Interviewbuch anders als in den drei Vorgängerbüchern weniger bedächtig und spontaner wirkt, äußerst sich der emeritierte Papst abermals zu Einzelheiten seines Lebensweges und auch zu den größeren Kontroversen. Insgesamt ist das Buch durchzogen von wohlwollenden und lobenden Bewertungen von Weggefährten. Erstaunlich darum, dass Benedikt sich zu Hans Küng, über den er sich seit dessen Entzug der Lehrerlaubnis nur mehr nichtsagend geäußert hatte nun frank und frei formuliert, dass er ‚sein großes Mundwerk und die frechen Dinge‘ durchaus einzuschätzen wusste, seinen Willen ein katholischer Theologe zu bleiben aber ‚naiv‘ unterschätzt habe. Man darf gespannt sein, ob eine Replik hierauf noch kommen wird. Zu Versäumnissen und Fehlern auch von Mitarbeiter zeigt Benedikt auch im Nachhinein eine verzeihende Gleichmut die man heute nur mehr wenig zu finden scheint: „In einem Organismus mit mehreren tausend Leuten ist es unmöglich, dass es nur lauter Gute gibt“. Überhaupt zeugen die Äußerungen von einem sehr realistischen Blick auf die Welt der aber in der dieser Sprache sich als echte Weisheit und nicht als Altersweisheit zeigt.
Richtig zornig wird der Benedikt bei der Karfreitagsfürbitte. Hier formuliert er die Sache wie sie war. Ein für jeden offenkundig falsches Gebet musste geändert werden. Die ‚Nichtfreunde‘ in Deutschland wollten nicht verstehen und ‚haben dann die Lüge montiert, dass da nun weiß Gott was gesagt sei.‘ um ihn ‚abzuschießen‘ (sic!).
Für Menschen guten Willens ohne negative Voreinstellung ist dieses Interview mit einem der klügsten Deutschen unserer Zeit eine lohnende Lektüre.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2015
Der Deutsche Idealismus
Gamm, Gerhard

Der Deutsche Idealismus


ausgezeichnet

Hervorragend! Über den deutschen Idealismus habe ich so manchens gelesen ... hier aber habe ich ihn am besten erklärt und auch sehr souverän bewertet bekommen. Vielleicht ist der letzte Abschnitt über Schelling selbst nochmals interpretationsbedürftigt aber ich ich bin dem Autor sehr dankbar für diese kompetente (und preiswerte) Übersicht.

Bewertung vom 09.02.2015
Bekenntnisse - Die Weisheit des großen Kirchenvaters
Augustinus

Bekenntnisse - Die Weisheit des großen Kirchenvaters


schlecht

Für die Drucklegung dieses Buches habe ich kein Verständnis. Meinetwegen kann man eine rechtefreie Übersetzung heranziehen, diese ein wenig sortieren und neu kompilieren ... ABER: Die Bekenntnisse des Augustinus bestehen aus 13 und nicht nur aus 10 Büchern (was im Vorwort zumindest klug erwähnt wird). Dieses Buch enthält nur Textschnipsel aus den ersten 10 Büchern, weil im 19. Jahrhundert die letzten 3 Bücher außer Acht gelassen wurden und der Übersetzer darum auch nur die ersten 10 Bücher übersetzt hat. Die wirklich tiefsinnigen Passagen aus den Büchern 11-13 fehlen darum, was fatal ist, denn die Bekenntnisse sind 3geteilt: Bücher 1-9 = Vergangenheit; Buch 10 = Gegenwart; Bücher 11-13 = Zukunft und erhoffte Gnade. Dieses Bändchen ist darum ein Torso mit netten Textpassagen aber ein Verständnis des Tiefsinns der Bekenntnisse ist damit nicht möglich. Wer sich damit zufrieden gibt kann gleich Bücher vom Dalai Lama lesen.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2014
Der FC Bayern und seine Juden
Schulze-Marmeling, Dietrich

Der FC Bayern und seine Juden


ausgezeichnet

Dies ist ein hervorragend recherchiertes Buch welches für den heutigen Fan so manche Überraschung bereithält. So waren die Gründer des FCB eng mit Freiburg und den dortigen Fussballaktivisten verbunden. Generell waren Fußballclubs bei Ihrer Gründung in Deutschland anti-chauvinistisch und international ausgerichtet und bildeten einen Gegenentwurf zu den völkischen Turnvereinen. Gut beschrieben wird, wie der FC Bayern schon in den 20er die Fußballspitze in Deutschland mit Weltoffenheit und ausländischen Trainern (und dazugehöriger Commerzialisierung und Professionalisierung) erklimmen konnte. Vorangetrieben wurde das nicht allein aber federführend von Münchener Juden (insbes. Gustav Landauer). Ein Gründungsmitglied z.B. war Dortmunder Jude Benno Elkan, der die weltbekannte Menora vor der Knesset gestaltet hat. Nach dem Triumph der ersten Meisterschaft (inkl. Rathausbesuchs) wurde der FCB dann von den Nazis zerstört, die lieber ihren TSV 1860 protegieren wollte. Dieser mußte erstmal vor der Pleite gerettet werden, indem der Nazi-Stadtrat beschließen mußte das klubeigene Grünwalder Stadion in städtischen Besitz zu nehmen (geschichtliche Rückblicke sind manchmal nicht frei von Ironie). All dies ist gut recherchiert und man muss dem Autor dankbar sein, das alles einmal zusammengetragen zu haben. Da verzeiht man auch, dass ein gefälliges Formulieren des Textes nicht so ganz gelungen ist. Sehr empfehlenswert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2014
Glücklich sterben
Küng, Hans

Glücklich sterben


gut

Mit Veröffentlichung dieses Buches hat der Autor leider das weitere Interesse an seiner Person auf die sehr private Frage verengt: "Tut er es oder tut er es nicht?". Das ist, wenn auch selbstverschuldet, eine unglückliche Situation.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.