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wonderland09

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2023
Getraut / Andrea Schnidt Bd.12
Fröhlich, Susanne

Getraut / Andrea Schnidt Bd.12


ausgezeichnet

Eine Hochzeit und viele Hindernisse

Inhalt:
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Andrea Schnidt geht in die 12 Runde! Ihr Ex-Stiefvater heiratet im Alter ein zweites Mal und bei der Organisation geht natürlich jede Menge schief. Zudem fragt nicht nur Andrea sich, ob man sich nicht doch noch (mal) trauen sollte.

Mein Eindruck:
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Ich liebe die Autorin und auch ihre Reihe über Andrea Schnidt. Wobei ich gestehe, dass ich sie bisher alle im Hörbuch-Format kenne, denn Frau Fröhlich liest ihre eigenen Werke so gekonnt und mit den passenden Dialekten vor, dass es einfach herrlich ist, zuzuhören.
Ich mag auch die Protagonistin Andrea, da sie in vielen Dingen so tickt wie ich. Sie hat als Erzählerin eine tolle Art, Menschen zu beobachten, zu beurteilen und aus den vielen Fettnäpfchen, in die sie immer wieder rein tritt, das Beste zu machen.

Diesmal kämpft sie mit verschluckten Hochzeitsringen, gestorbenen Hochzeitstauben, einer Art Lebensberater und manchmal auch mit ihrer dementen Mutter im Altersheim. Es gibt immer wieder humorvolle, aber auch ernsthafte und nachdenkliche Momente und am Ende nehmen die Dinge stets unerwartete und natürlich gute Wendungen.
Es macht einfach Spaß, die Andrea Schnidt-Reihe zu hören und zu lesen. Gute Unterhaltung mit einem ernsten Unterton.

Fazit:
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Auch im 12. Band schafft es Andrea Schnidt zum Lachen und zum Nachdenken anzuregen - immer wieder gute Unterhaltung!

Bewertung vom 10.04.2023
Rote Sirenen (eBook, ePUB)
Belim, Victoria

Rote Sirenen (eBook, ePUB)


gut

Informative Spurensuche in der Ukraine

Cover:
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Das Cover sieht mit den Hähnen eher unspektakulär aus. Erst bei genauerer Betrachtung hat das Titelbild etwas mit dem Inhalt zu tun. Für den Kauf weckt es leider wenig Anreiz.

Inhalt:
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Die Autorin ist bereits im Alter von 15 Jahren mit ihren Eltern aus der Ukraine ausgewandert, hat in den USA studiert und ist dann mit ihren Mann nach Brüssel gezogen. Ihre Meinung gegenüber Russland ist eher negativ, und genau darüber streitet sie sich mit ihrem Onkel Wladimir angesichts des Einfalls der Russen auf der Krim 2014. Dies und der Wunsch, mehr über ihren verschwundenen Urgroßvaters Nikodim zu erfahren, führt sie wieder zurück in die Ukraine zu ihrer Großmutter Valentina.

Mein Eindruck:
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Ich habe erst aufgrund der jüngsten Geschichte begonnen, mich mit der Ukraine und ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Daher fand ich auch dieses Buch interessant, zumal ich Familiengeheimnisse mag. Der Auftakt, in dem die Autorin von ihrem Streit mit Wladimir berichtet und was sie zu ihrer Reise bewegte, gefiel mir gut. Doch nach und nach hatte ich Probleme, den Roman weiterzulesen. Auf der einen Seite ist er sehr informativ. Man erfährt viel über die Historie der Ukraine und ihrer Beziehung zu Russland sowie über ukrainische Kultur und Bräuche.

Ich fand jedoch den Stil etwas anstrengend: Sehr faktenlastig, nicht so emotional wie erwartet und angepriesen. Die Gefühle gegenüber Familienmitgliedern werden für mich kaum greifbar. Die Spurensuche ist sehr schwierig, was auch an der negativen Einstellung Valentinas liegt, die dafür ist, das Vergangene ruhen zu lassen. Man bekommt dabei ein gutes Gespür dafür, wie zwiegespalten die Ukrainer sind: Die einen eher für die Russen, die anderen dagegen und viele möchten einfach ihr Leben weiterleben, ohne politische Stellung zu beziehen. Das macht die Suche natürlich sehr schwer.

Trotz alldem hätte ich mehr Dialoge erwartet, die Gespräche wirkten sehr knapp zusammengefasst, vieles spielte sich in den Gedanken der Autorin ab. Der nüchterne Stil ließ mich das Buch mehrfach aus der Hand legen, sie kam auch oft von einem Thema zum anderen, ohne dass ich einen roten Faden erkennen konnte. Durch diese sprunghaften Erinnerungen konnte ich mich schwer konzentrieren und habe das Buch nur mit Mühe zu Ende gelesen.

Fazit:
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Alles in allem eine informative, aber wenig emotionale Biografie, die einen die Ukraine besser verstehen lässt.

Bewertung vom 02.04.2023
Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis / Die Polidoris Bd. 1
Fislage, Anja

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis / Die Polidoris Bd. 1


gut

Die Totengräberkinder

Gestaltung:
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Das Cover ist geheimnisvoll und leicht gruselig und macht mit den vielen Gestalten sehr neugierig. Im Buch befinden sich zahlreiche Schwarz-Weiß-Illustrationen, die den Grusel in der Geschichte noch verstärken. Optisch gut gestaltet.

Inhalt:
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Die Zwillinge Petronella und Pellegrino sowie ihre ältere Schwester Roberta Polidori waren gerade im Pfadfindercamp, als sie die Nachricht erreichte, dass ihre Eltern Dr. Oscar und Dr. Stella Polidori mit ihrem Forschungsschiff im Atlantik verschollen sind. Mangels Alternativen werden sie zu ihren Großeltern väterlicherseits gebracht. Diese wohnen in einem alten großen Haus in Tildrum am Meer, das sie liebevoll "Polidorum" nennen. Schon kurz nach ihrer Ankunft merken die Kinder, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Nicht nur, dass im Keller ein Beerdigungsinstitut ist, das ihre Großeltern betreiben, es scheint dort und auch an anderen Stellen des Hauses zu spuken. Was hat es damit auf sich und welches Familiengeheimnis verbirgt sich dahinter?

Mein Eindruck:
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Der Anfang war sehr vielversprechend. Zwar fand ich es etwas irritierend, dass die Kinder ihre Eltern als Dr. Oscar und Dr. Stella bezeichnen, aber es passte auch zu ihrem Hang zu wissenschaftlichen Fakten. Die ganze Familie scheint etwas nerdig zu sein, besonders Pellegrino, der mit lateinischen Begriffen und vielen (nicht) nützlichen Fakten besonders über Meerestiere um sich schmeißt. Das sorgte an manchen Stellen zu absurden und komischen Momenten beim Lesen.
Die ganze Geschichte ist sehr spannend und geheimnisvoll aufgebaut. Die Großeltern sind sehr verschwiegen und rücken mit der Familiengeschichte erst so nach und nach raus. Die Kinder werden selber zu Detektiven und müssen dabei erkennen, dass nicht alles wissenschaftlich erklärbar ist.

Es fällt mir schwer, dieses Buch in Worte zu fassen. Auf der einen Seite war es ein Pageturner, da ich unbedingt wissen wollte, welche Geheimnisse sich im Polidorum und der Familiengeschichte verbargen. Und immer dann, wenn man dachte, jetzt könnte eigentlich alles gut sein, passierte etwas Unerwartetes, das neue Fragen aufwarf. Auf der anderen Seite war es auch sehr verwirrend, da sich mir einige Zusammenhänge logisch nicht ganz erschlossen. Das Buch ist ab 10 Jahren empfohlen, ich würde es aber wohl erst ab 12 Jahren oder ggf. auch älter empfehlen. Es kommen schon sehr gruselige und auch fast grausame Szenen vor, die selbst mir als Erwachsenen einen Schauer über den Rücken getrieben haben.
Die Autorin hat hier viele Thematiken verarbeitet: Anderssein, Geister, deren Seelen nicht gehen können, Freundschaft, das Verarbeiten von Verlusten sowie paranormale Themen wie Schlafreisen oder Telepathie. Besonders bei den paranormalen Themen hatte ich so meine Schwierigkeiten, vor allem weil diesbezügliche Probleme erst in den Focus gerückt wurden und dann auf enttäuschend banale Weise schnell gelöst wurden.
Das Buch war spannend, hat sich aber für mich anders und auch gruseliger entwickelt als erwartet. Die Gefühle der Protagonisten blieben mir fremd. Roberta war eher noch meine Favoritin, aber die Gefühle der Zwillinge empfand ich teilweise als sehr distanziert und abschreckend. Auch die Trauer zu den verlorenen Eltern war kaum spürbar, das wirkte nicht realistisch. Ich bin unsicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde.

Fazit:
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Spannende Gruselgeschichte verwebt mit Themen über Verlust, Trauer und Freundschaft - ergab jedoch kein rundes Bild am Ende

Bewertung vom 30.03.2023
Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1
Stowell, Louie

Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1


ausgezeichnet

Lokis Tagebuch

Inhalt:
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Loki hält sich für einen tollen Gott und dazu noch für den witzigsten. Doch seine Art von Humor wird von Odin und den anderen Göttern nicht geteilt, und als er mal wieder mit seinen Streichen über die Stränge schlägt, wird er in Gestalt eines elfjährigen Jungen für 31 Tage auf die Erde verbannt. Dort soll er lernen, sich tugendhaft zu verhalten, andernfalls wird er auf ewig verbannt und bestraft. Um seinen Fortschritt zu verfolgen, muss er jeden Tag Tagebuch führen - ein Tagebuch, dass einen eigenen Willen hat bzw. alle Lügen, die Loki einträgt, direkt korrigiert und ihm auch immer seinen aktuellen Punktestand vor Augen führt und der sieht immer schlechter aus, je länger er sich auf der Erde befindet.
Loki als Familie zur Seite gestellt wird Thor als sein älterer Bruder sowie die Götter Heimdall und Hyrrokkin als Eltern.

Mein Eindruck:
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Mir hat vor allem der lockere Schreibstil gefallen. Kurze Sätze, aufgelockert durch einige Comic-Zeichnungen lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Die nordische Götterwelt wird hier in einer humorvollen, zeitgemäßen Story aufs Korn genommen, die heutige Welt aus Sicht eines Gottes ließ mich immer wieder Schmunzeln. Und vor allem die Versuche Lokis, ein tugendhafter Mensch - Pardon, Gott - zu werden, haben mich des öfteren Grinsen lassen. Ob es ihm gelingt? Lest selbst!
Trotz des ganzen Humors (der manchmal auch etwas bösartig ist) blitzt auch manchmal eine ernstere Seite durch, wenn Loki mit seinen menschlichen Gefühlen konfrontiert wird. Diese Mischung aus Jugendroman und Comic hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich schon lange nicht mehr zur Zielgruppe gehöre und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Fazit:
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Humorvoller Blick auf die nordische Götterwelt und uns Menschen mit Comic-Zeichnungen

Bewertung vom 17.03.2023
Fatmanurs fabelhafte Backwelt
Kilic, Fatmanur

Fatmanurs fabelhafte Backwelt


weniger gut

Wenig fabelhaft ....

Inhalt:
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Die Influencerin Fatmanur Kilic hat nun ihre besten Rezepte aus ihren Social Media Kanälen in einem Buch zusammengefasst. In diesen versucht sie, Klassiker durch einen Kniff aufzuwerten.

Mein Eindruck:
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Ich kannte die Autorin bislang noch nicht, doch nachdem ich im Vorspann las, dass sie gelernte Konditorin ist und hier auch einige Kniffe verraten wollte, war ich neugierig auf das Buch.
Was mir leider direkt beim Durchblättern negativ auffiel, war, dass fast immer die gleichen Produkte zum Einsatz kommen. Es wird vorwiegend nur mit Weizenmehl 405 gearbeitet, nur gelegentlich wird (bei herzhaftem Gebäck) Dinkelmehl verwendet. Es gibt keine Hinweise auf andere Mehlsorten bzw. die Vielfalt fehlte mir hier.

Zudem werden viele hoch kalorienreiche Produkte verwendet, geschätzt 3,/4 aller Werke sind mit Buttercremes oder anderen sehr fetthaltigen Cremes versehen, das ist nichts für mich. Hier hätte ich es gut gefunden, wenn auch etwas leichtere Füllungen als Alternative verwendet würden. Die einzigen Kniffe, die die Backwerke ausmachen, sind mal eine Anreicherung mit Beeren oder andere Verzierungen oder eine andere Art des Anrichtens. Leider werden auch viele Fertigprodukte wie Vanillepaste und Farbstoffe benutzt.

Viele der Rezepte sind mit einem QR-Code versehen, die auf die Videos der Autorin bei Instagram oder YouTube verweisen und nur teilweise ausführlicher sind als das Buch. Meines Erachtens dient das Buch nur als Werbeträger für ihre Social Media Kanäle, geht aber nicht darüber hinaus. Und die Werbung für eine bestimmte Marke ist leider auch sehr auffällig. Ich lasse mir ungern vorschreiben, woher ich meine Produkte beziehen möchte.
Ich konnte von den Rezepten wenig mitnehmen. Wer sich tatsächlich schon mal mit Backen beschäftigt hat, weiß, dass man statt der fertigen Produkte gut andere Sachen nehmen kann. Die häufige Verwendung von Einmalbackpapier und Frischhaltefolie kann ich ebenfalls nicht gutheißen. Hier habe ich bereits andere Methoden für mich entwickelt, die Müll eher vermeiden.

Ich hatte an Kniffen eher erwartet, dass sie zeigt, wie man einen Biskuit unfallfrei in 3 Schichten unterteilt oder rollt, ohne Brüche zu bekommen. Oder wie man die Creme zwischen zwei Teigschichten möglichst gleichmäßig hinbekommt. Das kommt jedoch im Buch gar nicht vor. Das einzige, was ich von diesem Buch mitnehme, sind ein paar raffiniert angereicherte Brotrezepte und vielleicht ist die ein oder andere Deko-Idee dabei. Der hohe Preis ist absolut nicht zu rechtfertigen, da die meisten Rezepte frei im Netz verfügbar sind.

Fazit:
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Wer sich bereits mit Backen auskennt, nimmt hier wenig Neues mit. Zudem ist die Zutatenliste sehr einseitig und auf Fertigprodukte ausgerichtet.

Bewertung vom 01.02.2023
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Schicksalhafte Freundschaften

Inhalt:
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Kassel kurz vor Weihnachten im Jahr 2000: Die junge Anwältin Cara sitzt in einem Café und erledigt Weihnachtspost, als sich plötzlich eine fremde Frau zu ihr setzt, ihr ein Bündel alter Liebesbriefe und dem Verkaufsvertrag einer alten Villa überreicht mit der Bitte, dies an eine Adele zu übergeben bzw. diese zuerst dafür ausfindig zu machen. Dann ist sie verschwunden, ohne ihren Namen oder eine Adresse zu hinterlassen. Cara ist ratlos, doch angetrieben durch ihre Neugier, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und stößt dabei auf eine unglaubliche Geschichte über zwei Familien in Kassel, die befreundet waren. Durch die Machtergreifung der Nazis ändert sich jedoch alles und durch Verrat, unbeabsichtigt aufgeladene Schuld und Habgier bekommt die Freundschaft Risse und endet schließlich in einer Tragödie verdeckt durch eine Menge Lügen.

Mein Eindruck:
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"Manchmal lädt man Schuld auf sich, obwohl man nur das Beste will." (S. 257)

Die Geschichte ist abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt: Auf der einen Seite in der Zeit 2000/2001, in der Cara und ihre Nachforschungen beschrieben werden und dann in der Zeit um den zweiten Weltkrieg angefangen von 1935 bis zum Jahr 1945. Erzählt wird nicht nur aus Caras Sicht, sondern auch aus den unterschiedlichen Perspektiven einzelner Familienmitglieder.
Die abwechselnd erzählten Zeitstränge ergänzen sich bzw. bauen aufeinander auf und der Leser erfährt so Stück für Stück das wahre Ausmaß der Tragödie hinter Adeles Verschwinden. Auch die Liebesgeschichte entwickelte sich anders als von mir erwartet. Der Schreibstil war sehr atmosphärisch, ich konnte mich gut in die einzelnen Zeitebenen und handelnden Personen einfühlen. Die Handlung hat mich so gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und es gab immer wieder überraschende Wendungen bis zum Schluss.

Auch wenn dies ein Roman ist, so ist die Auflösung schlüssig und die Ereignisse könnten sich so zugetragen haben. Es fühlte sich authentisch an und ich habe mit den Protagonisten mitgelitten und gehofft, dass doch noch alles gut werden würde am Ende.

Fazit:
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Ein fesselnd und authentisch geschriebener Historienroman über Freundschaft, Liebe und Verrat zu Zeiten des zweiten Weltkriegs

Bewertung vom 11.01.2023
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


ausgezeichnet

Witzig und mit guter Beobachtungsgabe

Cover:
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Mit seiner Mütze als Markenzeichen sowie der typischen schwarzen Kleidung schaut der Autor auf dem Titelbild nicht direkt den Leser an, sondern skeptisch oder erstaunt zum Titel. Irgendwie amüsant und witzig. Passt!

Inhalt:
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In diesem Buch hat Torsten Sträter seine besten Geschichten aus den letzten drei Jahren zusammengetragen. Dabei kommen nicht nur banale Alltagsthemen wie Zuckersucht oder neu entdeckter Fitnesskult, sondern auch ernstere Themen wie Corona und Depression auf Tablett.

Mein Eindruck:
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Ich kenne und mag Torsten Sträter aus Funk und Fernsehen. Außerdem liebe ich seine Hörbücher, seine Geschichten kommen am besten an, wenn der Autor sie selbst vorträgt. Dies war daher das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, aber seine Stimme war dabei immer in meinem Hinterkopf.
Wie immer gefiel mir die gute Beobachtungsgabe, die der Autor mit viel (Wort-)Witz auf den Punkt bringt. Selbst bei ernsten Themen entlockt der dem Leser damit ein Schmunzeln, regt aber gleichzeitig zum Nachdenken an.

Fazit:
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Ein bunter Blumenstrauß aus Geschichten und Anekdoten des Autors - humorvoll und zum Nachdenken anregend

Bewertung vom 11.01.2023
Isengrim
Görg, Christoph

Isengrim


ausgezeichnet

Niki Wolff ermittelt im Mittelalter

Gestaltung:
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Das Cover der blutroten Hand und dem schemenhaft erkennbaren Wolf sieht super aus und passt zu einem Mittelalterkrimi, vor allem aber zum Titel. Das Buch ist ein tolles Hardcover mit Schutzumschlag und ist ein echtes Schmuckstück im Bücherregal. Außerdem passt es gut zu den beiden Vorgängerbänden.

Inhalt:
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Niki Wolff ist vor gut zwei Jahren durch einen Unfall aus der Gegenwart in das Jahr 1193 katapultiert worden. Seitdem hat er sich in Stadt Krems und Umgebung einen Freundeskreis geschaffen und seine Verlobte Engeltrud kennengelernt. Im Rahmen der Vorbereitung für die Hochzeit der beiden wird eine Freundin von Engeltrud in der Stadt tot aufgefunden: erstochen und grauenhaft zugerichtet mit einem Messer. Die Angst geht um in Krems, es entstehen Gerüchte, dass eine Art Werwolf, auch Isengrim genannt, wieder sein Unwesen treibt. Schnell wird ein Sündenbock gefunden, doch Niki glaubt fest an dessen Unschuld und beginnt mit Unterstützung seiner Freunde zu ermitteln.


Mein Eindruck:
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Dies ist der dritte Teil der Reihe rund um Niki Wolff im Mittelalter, aber der erste, der auch als "Kriminalroman" betitelt ist. Ich kannte den ersten Teil, der mir gut gefallen hat, der zweite liegt noch auf meinem SuB, aber nachdem ich kurz rein gelesen hatte, musste ich diesen Teil unbedingt weiterlesen. Er ist auch ohne Vorkenntnisse verständlich, die wichtigsten Ereignisse werden zusammengefasst. Dennoch versteht man einige Anspielungen und Nikis Entwicklung sicherlich besser, wenn man die Vorgängerbände kennt.
Der Fall ist von Anfang an mit dem Fund der Toten sehr spannend und es macht Spaß, mit zu rätseln, wer der Täter sein könnte. Im Laufe der Handlung gibt es noch mehr Opfer, es gibt eine Reihe von Verdächtigen und immer wieder müssen die Theorien um den Täter/die Täterin neu überdacht werden. Es gibt gruselige Stellen, aber auch viel Humor, vor allem weil Niki immer wieder Parallelen zu seinem vorherigen Leben zieht oder Dinge "erfindet", weil er sie aus der heutigen Gegenwart kennt. Er ist zwar bemüht, möglichst wenig historische Fußabdrücke zu hinterlassen, tut dies aber manchmal unfreiwillig und dies führt immer mal wieder zu amüsanten Bemerkungen bzw. Situationen.
Niki ermittelt mit seinen Freunden als „Baker-Street-Bande“ im Stil von Sherlock Holmes und gegen Ende gibt es eine typische Zusammenkunft der Verdächtigen, die mit Nikis Ermittlungstheorien konfrontiert werden. Dies zu beobachten macht Spaß, ist spannend und die Auflösung dürfte am Ende für alle überraschend sein und hat mich überzeugt.
Am Ende gibt es noch eine Erläuterung des Autors zu tatsächlicher Historie und Fiktion, die das ganze Werk abrunden.

Ich kann diesen Krimi uneingeschränkt allen weiterempfehlen, die Cosy Crime mit Humor und das Mittelalter lieben. Ich hoffe, das wird nicht der letzte Fall für Niki gewesen sein!

Fazit:
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Spannender Mittelalterkrimi mit einer Portion Humor - eine gelungene Fortsetzung!

Bewertung vom 14.11.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Mehr Kunst als Krimi

Cover:
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Das Titelbild sieht eher nichtssagend aus. Es zeigt den Bahnhof, der später noch eine größere Rolle spielt. Im Prinzip strahlt dieses Bild das aus, was diesen Krimi ausmacht: künstlerisch, aber wenig spannend.

Inhalt:
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Der Kunstexperte Lennard Lomberg erhält Besuch von der Kriminalpolizei, da ein gewisser Herr Dupret ihn zuvor beauftragt hatte, ein bestimmtes Gemälde wiederzubeschaffen für eine Stiftung. Doch dieser Dupret wurde tot in einem Bonner Hotel aufgefunden.
Die Spuren Lombergs führen ihn weit in die Vergangenheit, auf die Spuren der Nazis und die Spuren seiner eigenen Familie.

Mein Eindruck:
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Ich gestehe, dass dies der erste Krimi ist, den ich mangels Spannung in der Mitte abbrechen musste. Die Handlung ist auf drei Zeitebenen verteilt: 2016, 1943 und dann 1966. In allen drei Zeitebenen spielt einer aus der Generation Lomberg eine bedeutende Rolle. Alleine die Tatsache, dass aufgrund der häufigen Nennung des Nachnamens schwer auseinanderzuhalten war, welcher Lomberg hier gerade gemeint ist, machte die Handlung verwirrend. Die Geschichte spielt vor allem an den Schauplätzen Bonn sowie in Orten Frankreichs und Englands. Dabei führt der Autor eine Unmenge von Personen ein und das in einer Detailverliebtheit, die zur Verwirrung eher beiträgt als zur Aufklärung. So konnte kein roter Faden gesponnen werden und es fehlte dem Ganzen fast gänzlich an Spannung.
Ja, ich habe hier einiges über Kunst und Kunstraub zu Nazizeiten erfahren. Aber die Ausführungen hierzu sind so ausschweifend, dass es besser gewesen wäre, der Autor hätte sie in ein Sachbuch als in einen Krimi verpackt. Die Personen selbst sind für mich unnahbar, ihre Charaktere wenig greifbar und ihre Dialoge schlicht langweilig.
Ich hatte mir viel mehr von diesem Krimi versprochen. Ich habe mich durch den ersten Teil förmlich gequält und so habe ich dann ab der Hälfte beschlossen, ihn doch abzubrechen.
Die zwei Sterne vergebe ich für den guten Willen, die Tatsache, dass meine Heimatstadt Bonn eine Rolle spielt und für die Ausführungen zum Thema Nazi-Kunstraub.

Fazit:
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Kunsthistorie in Detailverliebtheit präsentiert, wodurch kein roter Faden zu erkennen ist und wenig Spannung aufkommt

Bewertung vom 11.11.2022
Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
Reinhardt, Kirsten

Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen


sehr gut

Vom anders sein - eine Friedhofsgeschichte.

Cover:
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Das Titelbild ist schon eine interessante Mischung aus lustigen und schaurigen Elementen. Der Junge mit dem Eichhörnchen auf der Schulter auf dem Friedhof lässt einen neugierig werden.

Inhalt:
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Elvis Gursinski war schon immer anders. Er hat keine Freunde und wohnt mit seinen Eltern im Friedhofswärterhaus auf dem Friedhof. Die Eltern sind getrennt und wechseln sich mit der Beaufsichtigung von Elvis ab. Doch mit beiden stimmt etwas nicht, überhaupt stimmt irgendwas im Haus nicht, aber was? Auf einmal hat Elvis' Klassenkameradin Dalia Interesse an Elvis. Dalia, vor der alle Angst haben und die keiner so richtig einschätzen kann. Sie soll im Auftrag ihrer Schamanen-Großmutter einen Auftrag erledigen. Doch was konkret führt sie im Schilde? Ehe sich Elvis und Dalia versehen, stecken sie wider Willen gemeinsam in einem Abenteuer, das mit dem Geheimnis des namenlosen Grabsteins auf dem Friedhof eng zusammenhängt.

Mein Eindruck:
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"Aber über die Jahre des Grübelns auf unserem Teppich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass überhaupt niemand falsch ist. Es sind die Umstände, die dazu führen, dass sich jemand falsch fühlt." (Sedat Gursinski, Vater von Elvis)

Es sind schon skurrile Gestalten, die in diesem Roman agieren: Die Mutter ist eine nach Kamillentee süchtige Zeichnerin, die unbewusst unheimliche Fratzen in ihre Zeichnungen einbaut und dafür vom Auftraggeber Ärger bekommt. Der Vater scheint depressiv, er ist oft müde und schläft auf dem Teppich. Dalias Großmutter ist Schamanin mit einem sprechenden Pelz und Dalia quasi ihr Lehrling. Elvis spricht mit den Toten in Gedanken und sein einziger Freund ist ein Eichhörnchen. Soweit so gut. Dies führt zu einigen skurril-humorigen Szenen, die mir gut gefallen haben. Doch eine lustige Stimmung kommt dabei nicht auf. Im Hintergrund ist immer ein unheilvolles Gefühl, denn es gehen seltsame Dinge in dem Haus vor, als würde ein Geist umhergehen und einige nicht erklärbare Phänomene sorgen für eine gewisse Spannung.

Auf der einen Seite war ich gefesselt von dem Buch und ich hab es in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte unbedingt wissen, welches Geheimnis Dalia hat und was es mit dem Haus und dem leeren Grabstein auf sich hat. Auf der anderen Seite hat der Roman auch einige traurige und ernste Elemente wie Vernachlässigung durch die Eltern, Depression und sich nicht zugehörig fühlen. Das alles verpackt in eine ungelöste Geistergeschichte, hinter der sich auch eine sehr traurige Handlung verbirgt. Letztendlich nimmt alles ein gutes Ende und es ist eine positive Stimmung zu spüren.
Mir gefiel die Geschichte gut und ich hab sie, wie gesagt, gefesselt gelesen. Dennoch bin ich altersmäßig lange nicht mehr in der Zielgruppe und bin zwiegespalten, wie eine solche Geschichte bei Kindern ab 10 Jahren ankommt. Man sollte sie m. E. nicht alleine lesen lassen, sondern mit den Kindern im Anschluss über die thematisierten Probleme reden.

Fazit:
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Skurril-humorvoll mit schaurigem Hintergrundgefühl, aber auch mit unerwartet ernsten, traurigen Themen.