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Benutzername: 
KittysKiste
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 522 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2024
Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1
Ross, Rebecca

Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1


sehr gut

Eigentlich wollte ich dieses Buch gar nicht lesen, weil mich der Klappentext so gar nicht angesprochen hat, aber dann hat es sich mir als Hörbuch schon beinahe aufgezwungen, also habe ich ihm eine Chance gegeben und muss sagen, ich bin wirklich positiv überrascht, wie gut es mir tatsächlich gefallen hat.

Gut, am Anfang brauchte es etwas, bis die Geschichte so richtig in Schwung kam, aber dafür bekommt man die recht interessante Welt wirklich gut und anschaulich vorgestellt, ebenso die Charaktere. Dabei hat mich das Setting irgendwie an ein England, beziehungsweise Oath an das London der vierziger Jahre erinnert. Nur gibt es hier noch einen magischen Einschlag, mit Göttern, magischen Häusern und ebenso magischen Schreibmaschinen, über welche man die geschriebenen Briefe auch gleich zustellt. Das alles war super intelligent und echt fesselnd geschrieben, mit einem richtig guten, flüssigen und vor allem auch bildlichen Schreibstil. Die Sprecherin des Hörbuchs hat zudem auch einen super Job gemacht.

Richtig spannend wurde die Geschichte dann, als Iris nach einem dramatischen Verlust eine alles verändernde Entscheidung trifft und es damit auch einen Ortswechsel gibt. Ab da wurde die Geschichte teilweise richtig aufreibend und abenteuerlich. Und gleichzeitig gab es einige interessante Wendungen, eine tolle Liebesgeschichte, die mal nicht sexuell aufgeladen ist, sogar ohne groß aufgebaute Sexszenen auskommt, züchtig und dafür umso liebevoller und romantisch ist. Die Dialoge zwischen Iris und Roman fand ich zudem teils wirklich tiefgründig, teils aber auch sehr erfrischend. Den Krieg zwischen den Göttern habe ich bisher allerdings noch nicht so richtig verstanden und hoffe, dass mir da Band zwei weiterhelfen wird.

Auch die Charaktere mochte ich in diesem Buch wirklich gern. Iris ist selbständig und gewitzt. Sie sorgt sich um andere und muss sich in ihren jungen Jahren bereits um den Lebensunterhalt der Familie kümmern. Dabei ist sie sehr menschlich, mal stark, mal gebrochen, aber auf jeden Fall eine Kämpferin. Roman scheint auf den ersten Blick ein eingebildeter, reicher Abkömmling zu sein, ist aber ein wirklich lieber Kerl. In seiner Familie gibt es einige Spannungen und er ist gezwungen, zu sein, was er gar nicht sein will. Außerdem hat auch er bereits einen großen Schicksalsschlag hinter sich, den ich wirklich traurig fand. Und dann gibt es, neben zahlreichen mehr oder weniger wichtigen Nebenfiguren noch Marisol und Atti, zwei herzensgute Frauen, die ich gleich, als ich sie kennenlernen durfte, in mein Herz geschlossen habe.

Alles in allem ist dieses Buch wirklich toll, die Geschichte kreativ und super gut erzählt, die Charaktere einnehmend und liebenswert. Zudem habe ich das Setting wirklich geliebt und ich freue mich bereits auf Band zwei, den ich natürlich gleich als Nächstes hören werde.

Bewertung vom 05.07.2024
Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
Westerbeke, Douglas

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel


gut

Leider konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen, denn was vielversprechend begann, war nicht die ganze Zeit so spannend und interessant, wie noch am Anfang. Vielmehr hat sich die Geschichte irgendwie um sich selbst gedreht und es fehlten einige Erklärungen. Doch erst einmal von vorn.

Der Schreibstil des Autors ist hier schon mal großartig, sehr bildlich, gleichzeitig poetisch, tiefgründig und doch leicht und flüssig zu lesen. Außerdem waren die Kapitel so kurz, dass sie dazu angeregt haben, eines nach dem anderen zu verschlingen. Schön fand ich ebenfalls, dass in zwei Zeitformen geschrieben wurde, was die Geschichte in ein Jetzt und eine Erzählung von früheren Erlebnissen unterteilt.

Dennoch war es nicht immer so leicht, der Geschichte und damit Aubry Tourvel zu folgen. Oftmals wusste ich nicht, wo ich war und vor allem, wo Aubry gerade steht. Man bekommt zwar immer wieder mit, wo ungefähr sie sich auf der Welt gerade aufhält, aber wie sie von Ort zu Ort kommt, spielt auch noch einmal eine andere Rolle und diese hat mit einer mysteriösen Bibliothek zu tun, die jedoch auch nicht so richtig erklärt wird. Ebenso wird bis zum Ende nicht so richtig klar, warum Aubry krank geworden ist und was nun eigentlich der Sinn ihrer Reise war, ist zu vielen Teilen Interpretationssache. Trotzdem gab es auch viele schöne, teils emotionale und spannende Geschichten in der Geschichte, tiefgründige Beziehungen, aber auch Liebesgeschichten, die ich wiederum nicht so richtig nachvollziehen konnte. Eine Begebenheit am Klondike ist mir allerdings am meisten im Gedächtnis geblieben, weil diese wirklich witzig war. Auch das Ende hat mich, obwohl es viele Fragen offen gelassen hat, dennoch versöhnlich zurückgelassen.

Aubry ist als Protagonistin eine außergewöhnliche Figur, die zwar schon als Kind weiß, was sie will, sich aber im Laufe ihrer Reise immer weiter entwickelt. Obwohl sie viel allein unterwegs ist und das bereits als junges Kind, bringt sie sich selbst einiges bei, wird stärker und intelligenter und das ganz ohne Schulbildung. Auch, wie sie sich ihrer Umgebung immer wieder anpasst, neue Sprachen lernt, fand ich sehr bewundernswert. Irgendwie fand ich auch super, dass ihre Krankheit sehr menschlich dargestellt wurde. Sie ist ein Teil von Aubry, mit welcher sie sich unterhält und die sie lenkt. Vielleicht ist sie auch eine Metapher, aber wer weiß das schon. Alle anderen Figuren, wie Aubrys Familie, Mitreisende und so weiter sind teilweise wirklich cool und vielseitig geschrieben, bleiben aber trotzdem größtenteils Randfiguren, die immer nur ein Stück des Weges an Aubrys Seite wandern.

Alles in allem fand ich die Idee hinter diesem Buch großartig und es hat mir auch teilweise wirklich gut gefallen, doch dann hat sich die Geschichte auch wieder oftmals gezogen und es hat mir auch eine schlüssige Erklärung zu Aubrys Krankheit gefehlt.

Bewertung vom 01.07.2024
Hunting Adeline / Katz-und-Maus-Duett Bd.2
Carlton, H. D.

Hunting Adeline / Katz-und-Maus-Duett Bd.2


gut

Ach Mensch, ich dachte am Anfang dieses Bandes doch tatsächlich, dass dieser besser werden könnte als Band 2, doch leider hat mich dieser bald noch mehr enttäuscht.

Das Buch fängt nämlich wirklich spannend an. Adeline wurde entführt und muss sich nun mit richtiger Gefahr, Gewalt und Missbrauch auseinandersetzen. Dies war kaum auszuhalten und Addy immer mehr brechen zu sehen, hat mich echt mitgenommen. Überhaupt geschehen ihr so viele böse Dinge, dass ich mich schon frage, wie psychopathisch eine Autorin eigentlich denken kann.
Gleichzeitig macht sich Zade auf die Suche nach Adeline und schreckt dabei selbst vor keinerlei Gefahr zurück. Er geht sogar unerwartete Bündnisse ein, um Adeline aus den Fängen seiner Feinde zu reißen. Dabei gibt es einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte und die ich echt gut gemacht fand.

Der zweite Teil des Buches fing auch noch recht gut an und es gab eine Szene, die ich wirklich schön fand, weil sie die Früchte von Zades Bemühungen zeigt und dass er eigentlich ein gutes Herz hat. Aber auch zwischen Adeline und Zade gab es ein paar Augenblicke, die sie fast wie ein normales Paar hat wirken lassen. Das änderte sich aber schon sehr schnell und es gab zwischen verschiedenen Racheakten eine Menge durchgeknallten und teilweise schon fast ekelhaften Sex, der mich echt nicht mehr interessiert hat. Diese Szenen haben sich dann auch noch über ganze Kapitel gezogen, weshalb ich diese größtenteils nur überflogen habe, schließlich waren sie für die Story nicht wichtig.

Bei den Charakteren bin ich noch immer zwiegespalten. Mir sind sowohl Adeline als auch Zade einfach zu bekloppt und abgedreht, was gut sein könnte, wenn es zu ihnen passen würde. Doch die beiden konnte ich einfach nicht ernst nehmen. Dafür fand ich Sibby, welche man bereits in Band eins kurz kennengelernt hat, umso cooler. Sie ist ebenfalls total crazy und psychisch auf keinen Fall stabil, aber zu ihr passt das und es macht sie für mich sogar zur interessantesten Figur in diesem Buch.

Alles in allem fand ich etwa die erste Hälfte dieses Buches wirklich gut, echt spannend und gleichzeitig verstörend. Und das, obwohl Adeline und Zade sich nicht einmal sehen. Die zweite Hälfte konnte mich dann aber nicht mehr so richtig abholen. Die ganzen ausladenden Sexszenen, die alles andere als sexy waren, hätten nämlich nicht sein müssen und die Autorin hätte sich mehr auf die Racheakte konzentrieren sollen oder zumindest die Sexszenen prickelnder schreiben. Immerhin war der Schreibstil wieder in Ordnung und ich wurde größtenteils gut unterhalten. Gegeben hat mir die Reihe insgesamt aber nichts.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2024
Wen das Schicksal betrügt / Dark Sigils Bd.3
Benning, Anna

Wen das Schicksal betrügt / Dark Sigils Bd.3


sehr gut

Nachdem ich die ersten beiden Bände dieser Reihe nur eher mittelmäßig gefunden hatte, muss ich zugeben, dass mich der letzte Band dann doch noch abgeholt hat, auch wenn er nicht perfekt war. Dieser war aber zumindest ab etwa der Hälfte richtig spannend, sehr emotional und mitreißend. Auch die Liebesgeschichte ist endlich bei mir angekommen, denn das erste Mal habe ich die Chemie zwischen Rayne und Adam so richtig gespürt. Dabei müssen noch einige Abenteuer bestanden werden, es gibt gefährliche Feinde und neue Verbündete. Besonders eine Szene mit Rayne und ihrem Vater ist mir sehr ans Herz gegangen. Das Ende hat mich dann ebenfalls extrem bewegt und war richtig schön, selbst wenn es einige Veränderungen für die Welt mit sich bringt.

Ebenso muss ich sagen, dass mir zumindest Rayne und Adam als Paar mehr ans Herz gewachsen sind und auch einige der Nebencharaktere wurden mir sympathischer. Dennoch werde ich mich bei den meisten wohl nach einer Weile nicht mehr an die Namen erinnern können. Viele Namen habe ich jetzt schon vergessen. Dafür wird mir wohl die wirklich bösartige Antagonistin noch etwas im Kopf bleiben, vor allem auch, weil sie so vielseitig ist und nicht einfach nur böse. Die Hintergründe hinter ihrem Handeln sind nämlich eher tragisch und bemitleidenswert.

Der Schreibstil war aber wieder so, wie in den Bänden vorher. Er war gut und recht bildlich, ließ sich gut lesen, beziehungsweise hören. Überhaupt ist auch das Hörbuch zu diesem Buch wieder richtig gut vertont worden.

Alles in allem gehe ich mit diesem finalen Band versöhnlich aus dieser Reihe, da er echt spannend und emotional war und die Geschichte rund abgeschlossen hat. Wer also die ersten Bände schon gemocht hat, wird sicher auch diesen lieben.

Bewertung vom 28.06.2024
Haunting Adeline / Katz-und-Maus-Duett Bd.1
Carlton, H. D.

Haunting Adeline / Katz-und-Maus-Duett Bd.1


gut

So richtig kann ich den Hype rund um dieses Buch nicht verstehen und dennoch hat es etwas an sich, was ich nicht so richtig in Worte fassen kann. Denn ja, es spielt extrem mit moralischen Grundsätzen, ist brutal und irgendwie auch ein bisschen überladen mit ganz verschiedenen Themen. Außerdem sind die Geschichte und die Handlungen der Charaktere teilweise schon etwas drüber. Andererseits hat mich das Buch aber auch zum größten Teil absolut gepackt und mitgerissen. Es ist nämlich teilweise schon sehr spannend, echt prickelnd und spicy und irgendwie wusste ich nicht so richtig, ob ich die Charaktere nun eigentlich mag oder nicht. Aber erst einmal von Vorn.

Der Schreibstil der Autorin ist schon einmal gut, flüssig, bildlich und leicht lesbar. Nur die Briefe, welche nach den Kapiteln kommen, sind in einer Schrift, die sich echt schlecht lesen lässt. Die Sprache ist, angepasst an die recht düstere, brutale Geschichte, sehr rau, was mich im Grunde nicht stört, doch dass hier ständig der Name Gottes und Jesus in den Mund genommen wird, hat mich echt genervt. Haltet mich für spießig, aber mir war das einfach zu viel. Ebenfalls lassen Rechtschreibung und Grammatik einiges zu Wünschen übrig. Vielleicht sollte das Lektorat hier noch einmal drüberschauen. Ansonsten musste ich immer wieder Pausen beim Lesen machen, da man hier schon sehr harten Tobak geliefert bekommt.

Dabei ist das Stalking wirklich noch das geringste Übel, wenn man es so nennen will. Dieses ist am Anfang vielleicht noch ernstzunehmen, aber ganz schnell entwickelt es sich zu einem abgedrehten Spiel, welches die Ernsthaftigkeit dieses Themas schon sehr in den Schatten stellt. Dafür hat die Autorin aber auch echt kreative Sexszenen geschaffen, die teils total abgedreht sind, teils aber auch wirklich heiß. Überhaupt fand ich die Chemie zwischen Adeline und Zade alles andere als gefährlich, sondern würde sie irgendwo zwischen prickelnd, verspielt und echt bekloppt ansiedeln. Auf jeden Fall passen sie super gut zusammen, denn beide haben in meinen Augen einen Knall. Zu viele Sexszenen gab es für meinen Geschmack aber nicht, denn Sex ist nun einmal ein essenzielles Thema von Dark Romance, ob man den Sex in diesem Buch mag, sei aber jedem dahingestellt.

Dazu kommt noch einiges an Gewalt, mit teils sehr blutige Szenen, in denen auch schon mal Körperteile verloren gehen. Es geht um Menschenhandel, Missbrauch und Mord, eigentlich alles, was man sich an Boshaftigkeit vorstellen kann. Selbst um Geister geht es in diesem Buch und einen alten Mordfall, der teilweise durch diese mit aufgelöst wird. Dass dieser allerdings auch mit einem Stalker in Verbindung steht, wirkte auf mich dann doch ein bisschen zu konstruiert. Es passiert hier also wirklich viel und dennoch gab es zwischendrin doch ein paar kleine Längen. Dafür hat der riesige Cliffhanger am Ende des Buches dafür, dass ich gleich zu Band zwei greifen musste.

Was die Charaktere angeht, so war ich, wie schon erwähnt, echt hin- und hergerissen. Manchmal hat mich Adeline schon sehr genervt und dennoch fand ich sie mit ihrer großen Klappe echt unterhaltsam. Obendrein ist sie Schriftstellerin und wohnt in einem echt tollen, gotischen Herrenhaus, was sie schon wieder irgendwie interessant macht. Was ich allerdings von Zade halten sollte, wusste ich so gar nicht. Einerseits wirkt er echt sexy, selbstbewusst und stark, vor allem auch, weil er gute Intentionen hat, andererseits ist er echt brutal und schreckt vor keinem Mord zurück. Ob seine guten Absichten nun die ganze Gewalt rechtfertigen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Alles in allem denke ich, muss man sich ganz stark von den Dingen, die in diesem Buch geschehen, distanzieren können und gute Nerven haben, da es viele Triggerpunkte gibt. Deshalb finde ich die Altersempfehlung von achtzehn Jahren auch absolut angemessen. Dennoch würde ich es nur eingeschränkt empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2024
Wie die Dunkelheit befiehlt / Dark Sigils Bd.2
Benning, Anna

Wie die Dunkelheit befiehlt / Dark Sigils Bd.2


gut

Ich kann wirklich nicht behaupten, dass der zweite Band der Trilogie rund um Rayne, Adam und die restlichen Sigil-Träger nicht gut wäre, denn das ist er wirklich. Die Geschichte ist sehr kreativ und es geschieht auch viel, dennoch konnte auch dieser mich nicht so abholen, wie ich gehofft hatte.

Ich mag auf jeden Fall die Idee hinter dieser Reihe und auch mit den Charakteren bin ich ein kleines Bisschen wärmer geworden, doch irgendwie konnte mich die Geschichte noch immer nicht so richtig packen. Hier und da gab es zwar ein paar spannende Szenen und auch, dass man mehr aus der Vergangenheit einer bestimmten Figur erfährt, war echt interessant, selbst, wenn diese Figur mir nicht wahnsinnig sympathisch war. Doch ihre Liebesgeschichte bildet eine Parallele zu der von Rayne und Adam, weil sie auch nicht mit dem Mann, den sie liebte, zusammen sein konnte und das finde ich wirklich gut. Allerdings konnte ich die Liebesgeschichte dieser Figur mehr nachvollziehen. Die Chemie zwischen Rayne und Adam ist für mich jedenfalls auch hier nicht so richtig rübergekommen. Außerdem gibt es jetzt neben der Rivalität zwischen den Trägern der Sigils und der Rebellen auch noch die eine Antagonistin, die ich aber nicht so richtig greifen konnte. Das alles war echt gut und flüssig geschrieben, aber auch etwas zu verwirrend für mich und ich habe letztendlich nicht allzu viel aus der Geschichte mitgenommen.

Was die Charaktere angeht, so sind diese noch immer nicht wahnsinnig besonders für mich, dennoch kann ich sie inzwischen etwas besser auseinander halten und ich komme mit ihnen im Großen und Ganzen klar. Am besten hat mir hier auch wieder Rayne selbst gefallen, weil die anderen sowieso für mich eher im Hintergrund stehen.

Bleibt mir nur noch einmal zu sagen, dass ich auch nach Band zwei der Trilogie noch nicht so richtig davon überzeugt bin und mir einfach das gewisse Etwas fehlt, was mich packt und mitreißt. Doch schlecht ist auch dieser Band nicht.

Bewertung vom 12.06.2024
Das Haus
Danielewski, Mark Z.

Das Haus


ausgezeichnet

Erst einmal eine kleine Erklärung zur Geschichte, denn diese setzt sich aus verschiedenen Perspektiven und Erzählern zusammen, ebenso aus ganz unterschiedlichen Stilen. So gibt es einerseits den Navidson Record, einen dokumentarischen Film, der zeigt, was sich über einen bestimmten Zeitraum im Haus von Will Navidson, seiner Lebensgefährtin Karen Green und deren gemeinsamen zwei Kindern abspielt und das ist nicht nur seltsam, sondern durchaus düster und gefährlich. Zwischen den Zeilen gibt es hier ebenso eine Liebesgeschichte, die meiner Meinung nach sogar ziemlich wichtig für das Buch ist. Dieser Part wurde von einem Beobachter des Films aufgeschrieben und von mehreren verschiedenen Leuten, Wissenschaftlern, Therapeuten und so weiter analysiert und kommentiert.

Wenn davon erzählt wird, was im Film geschieht, dann geschieht das eher sachlich und nüchtern, ohne große Gefühlsregungen, aber dennoch ist dieser Part dafür umso spannender und mitreißender. Allerdings werden diese Szenen von oben genannten Analysen und Kommentaren immer wieder unterbrochen. Diese sind dann sehr durchwachsen, mal echt interessant, mal nichtssagend und manchmal auch echt anstrengend. Dennoch sollte man sie durchaus mitlesen, weil manch wichtige Fakten (oder ist doch alles nur ein Mythos) darunter versteckt sind, die zum Verständnis beitragen könnten.

Dann gibt es noch die Geschichte von Johnny Truant, welcher sämtliche Aufzeichnungen, Bilder, Zeitungsartikel und mehr über den Navidson Record aus der Wohnung des alten, blinden Zampanò mitnimmt. Diese arbeitet er selbst auch noch einmal durch und scheint dadurch eine grausige Veränderung durchzumachen. Er wird ängstlicher, paranoider und rutscht immer mehr ab. Ob das an den Unterlagen liegt, wird allerdings nie ganz klar. Jedenfalls erzählt Johnny in der Ich-Perspektive davon, wie er an die Unterlagen gelangt und dann immer wieder zwischendurch, durch eigene Kommentare zum Navidson Record, von seinen Erfahrungen und seinem Leben, nachdem er diese gefunden hat. Das geschieht in einem wirren Durcheinander, mit Gedankensprüngen und manchmal auch einer kruden Sinnlosigkeit, wobei er immer wieder die vierte Wand durchbricht und sich direkt an den Leser wendet. Vor diesen Abschnitten habe ich mich, ehrlich gesagt, immer am meisten gefürchtet. Inwieweit Johnnys psychische Probleme aber mit dem Film zu tun haben, bleibt bis zuletzt offen.

Überhaupt lässt dieses Buch viel Spekulationsspielraum. Man kann am Ende alles so stehen lassen, sich aber auch eigene Gedanken darüber machen, wobei ich stark davon ausgehe, dass wohl letzteres der Fall sein wird, wenn man sich auf das Buch einlassen kann. Dann gibt es viel zu interpretieren, was ich, neben vielen Dingen, echt herausragend fand. So anstrengend das Buch nämlich auch zu lesen war, so sehr hat es mich tatsächlich gepackt. Die bösen Cliffhanger haben mich dazu gebracht, weiter und weiterzulesen, auch, wenn ich manchmal das Gefühl hatte, gar nichts zu verstehen. Und natürlich hat mich das Mysteriöse und Unverständliche an diesem Buch wahnsinnig fasziniert, selbst, wenn man am Ende eben nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommt, erst recht nicht auf die wohl wichtigste Frage, die ich hier aber nicht verraten möchte.

Bleiben zuletzt noch die einzelnen Charaktere, auf die ich etwas näher eingehen möchte. Für mich waren Will Navidson sowie Johnny Truant auf jeden Fall die wichtigsten Figuren, einmal, weil Wills Erlebnisse im Haus im Mittelpunkt des Buches stehen und einmal, weil all das scheinbar Auswirkungen auf Johnny hat. Will ist dabei ein sehr bodenständiger Typ, der aber auch einen gewissen Abenteuerdrang und Neugier aufweist. Er liebt seine Familie, kann sich der Geschehnisse im Haus aber auch nicht erwehren. Anders ist da Johnny, denn ihn konnte ich bis zum Ende nicht ganz fassen. Er ist auf jeden Fall noch recht jung, hat aber auch schon einiges mitgemacht. Manchmal wirkt er recht abgehalftert, hat einen Hang zu Frauen und Drogen, oft wirkt er aber auch verrückt, wie jemand, der irgendwie nicht in diese Welt passt. Trotz allem scheint Truant aber sehr intellektuell und wortgewandt zu sein, weshalb seine Parts auch recht interessant und dennoch schwer zu lesen sind. Dazu kommen noch einige Nebencharaktere, die allesamt sehr dynamisch gezeichnet sind. Am Ende des Buches ist keiner mehr so, wie noch am Anfang und überhaupt fand ich, hätten sie alle einem echt gut gemachten Film entsprungen sein können. Ich habe jedenfalls nichts gefunden, was mich daran, wie sie geschrieben sind, gestört hätte, so mysteriös sie auch teilweise waren.

Bewertung vom 10.06.2024
Was die Magie verlangt / Dark Sigils Bd.1
Benning, Anna

Was die Magie verlangt / Dark Sigils Bd.1


gut

Mit einem wirklich guten und relativ bildlichen Schreibstil hat die Autorin Anna Benning hier eine echt interessante, urbane Fantasygeschichte mit einem kreativen, magischen Setting geschaffen, wobei diese auch noch in der nahen Zukunft spielt. Diese lässt sich auch gut als Hörbuch hören, da die Sprecherin einen wirklich guten Job gemacht hat.

Zwar war die Story für mich nicht wahnsinnig spannend und manchmal etwas verwirrend, sie hatte aber dennoch einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und die mich tatsächlich etwas überrascht haben. Was ich ebenfalls gut fand war, dass man eigentlich nie so richtig wissen kann, wer gut und wer böse ist oder ob nicht auch etwas in der Mitte existiert. Auch kann Rayne scheinbar niemandem so richtig trauen, was tatsächlich neugierig macht, wie es diesbezüglich weiter geht und wer denn nun eigentlich wo steht. Die Liebesgeschichte zwischen Rayne und Adam konnte mich bisher allerdings noch nicht so richtig überzeugen.

Bei den Charakteren bin ich ebenfalls etwas zwiegespalten. Einerseits fand ich die Hauptcharaktere wirklich gut und jeden für sich einzigartig geschrieben, doch insgesamt gab es nicht gerade wenige Charaktere, von denen mir dann auch nicht alle im Gedächtnis geblieben sind. Rayne mochte ich aber sehr, weil sie eine starke Protagonistin ist, die für sich selbst einsteht, eine Kämpferin und eine tolle beste Freundin. Auch Adam fand ich recht sympathisch, aber auch etwas geheimnisvoll und nicht so leicht zu durchschauen.

Alles in allem fand ich diesen ersten Band okay, aber umgehauen hat er mich nicht unbedingt. Dennoch will ich dem zweiten Band noch eine Chance geben und hoffe, dass mich dieser mehr begeistern kann.

Bewertung vom 06.06.2024
It starts with us - Nur noch einmal und für immer / Lily, Ryle & Atlas Bd.2
Hoover, Colleen

It starts with us - Nur noch einmal und für immer / Lily, Ryle & Atlas Bd.2


ausgezeichnet

Ich muss sagen, dass dieser zweite und abschließende Band der Dilogie rund um Lily, Ryle und Atlas wirklich sehr erwachsen ist. Denn nicht nur, dass Lily mit der Scheidung von Ryle eine richtige und sehr erwachsene Entscheidung für sich und ihre Tochter getroffen hat, geht sie selbst danach noch sehr erwachsen und bedacht mit ihm um, obwohl er es ihr so gar nicht leicht macht.

Dafür nimmt die Beziehung zu Atlas aber wieder Fahrt auf und dieses Mal auch noch für mich sehr überzeugend und nachvollziehbar. Diese ist ebenfalls sehr erwachsen, nicht zu kitschig, aber dennoch emotional und romantisch, aber man merkt eben, dass beide noch ein eigenes Leben haben und in der wenigen Zeit, die sie zusammen haben, sehr respektvoll miteinander umgehen.

Auch Atlas ist sehr erwachsen, rücksichtsvoll und in sich ruhend. Gerade auch, als es ein paar Anschläge auf seine Restaurants gibt, bleibt er eher ruhig und zeigt auch noch Verständnis für den Vandalen. Auch mit Ryle geht er sehr ruhig und freundlich um, selbst wenn dieser von Freundlichkeit nicht viel hält, gerade Atlas gegenüber, den er noch immer als Konkurrent und Eindringling empfindet. Außerdem steht auch noch eine weitere große Wendung in seinem Leben an, die mit einem neuen Charakter namens Josh zu tun hat. Dieser stellt Atlas Leben, neben Lily und ihrer Tochter Emerson, zusätzlich auf den Kopf. Ebenso lernt man seine sehr unsympathische Mutter Sutton kennen und erfährt damit auch, in welch unmöglichen Verhältnissen Atlas aufgewachsen ist.

Richtig schön fand ich hier auch die Freundschaft zwischen Lily und Allysa, denn sie steht zu ihr, obwohl sie Ryles Schwester ist und man meinen könnte, sie wäre auf seiner Seite. Sie unterstützt Lili aber, wo sie nur kann und nimmt sie vor Ryle in Schutz. Genauso verhält es sich mit Marschall, Allysas Mann und Ryles Freund. Auch er ist für Lily da und steht hinter ihr. Überhaupt finde ich die beiden richtig toll, denn obwohl sie reich sind, sind sie überhaupt nicht arrogant, sondern auf dem Boden geblieben.

Alles in allem fand ich diesen zweiten Band der Dilogie sogar noch besser als Band eins, weil die Liebesgeschichte zwischen Lily und Atlas intensiver wird und man dennoch zu spüren bekommt, wie es aussehen kann, wenn eine toxische Beziehung beendet wurde, dass dann nicht automatisch Ruhe einkehrt und die alte Beziehung oft noch eine neue Beziehung beeinflusst. Der Roman ist dabei sehr authentisch, gut geschrieben und gut vertont, mit tollen Charakteren und einem Ende, wie ich es mir für Lily und Atlas gewünscht habe.

Bewertung vom 03.06.2024
Nur noch ein einziges Mal / Lily, Ryle & Atlas Bd.1
Hoover, Colleen

Nur noch ein einziges Mal / Lily, Ryle & Atlas Bd.1


sehr gut

Da nun bald der Film zum Buch ins Kino kommt, war es beinahe Pflicht für mich, es endlich zu lesen. Und typisch für die meisten Bücher der Autorin war auch dieses wieder höchst emotional und hatte zudem auch noch ein sehr wichtiges Thema, welches gleichzeitig erschreckt und mitreißt. Außerdem wirkt der Roman aufklärend und zeigt, wie es vielen Frauen auf der ganzen Welt ergeht. Dies ist der Autorin gleichfalls gut gelungen.

So geht es hier hauptsächlich um eine toxische Beziehung, häusliche Gewalt und darum, wie schwer es für Betroffene tatsächlich ist, sich aus so einer Hölle zu befreien. Dabei geht Colleen Hoover sehr realistisch und feinfühlig mit diesem Thema um, lässt die Protagonistin bei all den Zweifeln und Gefühlschaos aber nicht als bloßes Opfer dastehen, sondern ebenso als starke Frau mit Träumen und Wünschen, die mit sich und ihren Gefühlen kämpft und sich im Endeffekt nicht unterkriegen lässt. Trotzdem gab es für mich auch einige Stellen im Buch, bei denen ich wirklich mitgefiebert habe und teilweise gehofft habe, Lily würde andere Entscheidungen treffen. Oft hätte ich sie wahnsinnig gern geschüttelt und gleichzeitig in den Arm genommen, denn irgendwie konnte ich sie doch verstehen, schließlich will man im Partner, den man so sehr liebt, nur das Gute sehen, hofft und zweifelt auch an sich selbst. Das ist menschlich und macht Lily zu einem Beispiel vieler Frauen, denen es so ergeht, wie ihr. Der Fakt, dass die Geschichte an die eigenen Erfahrungen der Autorin, beziehungsweise ihrer Mutter, angelehnt ist, macht diese sogar noch intensiver. Außerdem gibt es noch ein Interview mit Colleen Hoover und ihrer Mutter Vannoy, sowie einige Familienfotos am Ende des Buches, was ich richtig toll finde.

Was die Liebesgeschichte selbst angeht, so fand ich die zwischen Lily und Ryle sehr interessant und intensiv geschrieben. Vor allem ist Ryle ein sehr interessanter, charmanter und charismatischer Mann, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Gleichermaßen fand ich ihn aber auch irgendwie beängstigend und sehr dominant. Im Gegensatz fand ich die ehemalige Liebesgeschichte zwischen Lily und Atlas, die in Form von Tagebucheinträgen erzählt wird, nicht ganz so einnehmend. Zwar fand ich schön, wie die beiden aufeinandertreffen und ihre Beziehung zueinander, dennoch sind die Funken nicht so richtig übergesprungen. Dafür war Atlas ein sehr sympathischer, aber auch Mitleid erregender, junger Mann, von dem ich hoffe, im zweiten Band mehr zu erfahren.

Insgesamt fand ich diesen Roman aber wirklich großartig, sehr mitnehmend und emotional. Das Thema hat mich ebenfalls richtig doll berührt und fertig gemacht, da es so oft vorkommt, dass Frauen und teilweise auch Männer Gewalt in der Beziehung ertragen müssen. Und auch der flüssige, packende Schreibstil der Autorin konnte mich absolut überzeugen. Wer die Geschichte im Übrigen als Hörbuch hören will, kann damit ebenfalls nichts falsch machen, denn dieses ist richtig gut vertont.