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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 481 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2024
Romeos Tod
Thiesler, Sabine

Romeos Tod


sehr gut

Ein faszinierender Spannungsroman

Inhalt:
Jan Jespik ist Schauspieler mit Leib und Seele. Er spielt seine Rolle nicht, er verwandelt sich in die Person, die er darstellt. Das treibt ihn zuweilen fast in den Wahnsinn. Als er sich in die charismatische Mona verliebt, erzählt sie ihm ihre tragische Geschichte - und er würde alles für sie tun, um ihre entführten Kinder zurückzubekommen …

Meine Meinung:
Ich kenne noch nicht allzu viele Bücher von Sabine Thiesler, aber keines hat mich von Anfang so gefesselt wie „Romeos Tod“. Jan und Mona sind zwar beide ziemlich gestörte Charaktere und niemand, mit dem ich befreundet sein wollte, trotzdem konnte ich ihre verqueren Gedanken und Handlungsweisen sehr gut nachvollziehen. Das hat die Autorin wirklich prima hinbekommen. Normalerweise würde ich so eine Geschichte einfach nur als abstrus ansehen, doch hier wurde ich richtig hineingezogen und stürmte nur so durch die Seiten, was angesichts der kurzen Kapitel leicht ist. Die Atmosphäre ist ziemlich unheilschwanger und ich wartete ständig auf den großen Knall. Bis dahin war alles top.

Leider kam dann eine Wende, die mir nicht so gefallen hat. Ab da empfand ich die Handlung als nicht mehr ganz so stringent und die Protagonist*innen teilweise als nervig. Zudem wird der Ausgang der Geschichte leider schon vorweggenommen, sodass am Schluss die Spannung fehlt.

Eine Anmerkung noch: Im Buch wird eine Vergiftung mit Allzweckreiniger durch provoziertes Erbrechen „kuriert“. Dies ist absolut nicht zur Nachahmung zu empfehlen, da durch das Erbrechen Schaum in die Lungen geraten kann, was das Ganze erst richtig gefährlich macht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2024
Das Bild der Toten / Rekke & Vargas Bd.2
Lagercrantz, David

Das Bild der Toten / Rekke & Vargas Bd.2


sehr gut

Ein sehr persönlicher Fall für Rekke und Vargas

Inhalt:
Als Samuel Lidmann mit einem aktuellen Foto, das möglicherweise seine vor vierzehn Jahren ums Leben gekommene Frau Claire auf dem Markusplatz in Venedig zeigt, zu dem brillanten Psychologen Hans Rekke und der Polizistin Micaela Vargas kommt, ahnen diese noch nicht, wie eng sie persönlich in den Fall verwickelt werden.

Meine Meinung:
Dies ist der 2. Band um das Duo Rekke und Vargas, kann notfalls aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mir hat dieser Band wesentlich besser gefallen als der erste. Ich fand ihn von Anfang bis Ende ziemlich spannend. die Handlung war dynamischer als im ersten Band und für mich nicht vorhersehbar.

Die Protas Hans Rekke und Micaela Vargas habe ich mittlerweile schon gut kennengelernt und kann mich in beide problemlos hineinversetzen. Rekke erinnert mit seinem analytischen Blick stark an Sherlock Holmes, was mir gut gefällt. Micaela Vargas ist gespalten zwischen ihrer Moral und ihrer Familie, die sich mehr auf der Verbrecherseite bewegt. Dies führt natürlich auch immer wieder zu Konflikten.

Es wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die ich gleichermaßen interessant und fesselnd fand. Die Geschichte setzt sich so nach und nach zusammen. Zwar weiß man dadurch als Leser*in immer etwas mehr als die Ermittelnden, doch das tut der Spannung keinen Abbruch.

David Lagercrantz konnte mich mit „Das Bild der Toten“ gut unterhalten, auch wenn die Handlung insgesamt etwas zu konstruiert erscheint.

Die Rekke-Vargas-Reihe:
1. Der Mann aus dem Schatten
2. Das Bild der Toten
3. Das Zeichen des Fremden (ET voraussichtlich im März 2025)

Bewertung vom 27.01.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


sehr gut

KI-Thriller mit Horrorelementen

Inhalt:
Der Milliardär Nevio hat die alte Burg Greiffenau in ein Escape-Room-Spektakel verwandelt, gesteuert von einer KI. Zu einem Testlauf sind fünf ganz verschiedene Menschen eingeladen: Maxim Ascher, der selbst eine Escape-Room-Kette betreibt, Yvonne Rothe, eine Influecerin, der Mittelalter-Experte Lothar Melerski, der Schwimmer Emil Strauss und die rätselbegeisterte Petra Seifert. Gemeinsam mit Nevio und seinem IT-Experten Jannek begeben sich die Testpersonen in die Keller der Burg und damit in die Hände der KI …

Meine Meinung:
Ursula Poznanski kann mich mit ihren Geschichten immer wieder begeistern, egal ob es sich um Kriminalromane, Thriller, Jugendbücher, Dystopien oder was auch immer handelt. Auch „Die Burg“ habe ich sehr gerne gelesen und wurde dabei gut unterhalten. Ein Meisterwerk ist es in meinen Augen jedoch nicht ganz.

Was sonst normalerweise für Spannung sorgt, sind verschiedene Perspektiven und Cliffhanger vor dem Wechsel zwischen ihnen. Bei diesem Buch hat mich das allerdings ein wenig gestört, weil in Alissas Perspektive einfach nicht so viel passiert. Alissa ist eine Angestellte der Burg, die das Escape-Abenteuer im Kontrollraum verfolgen soll, was jedoch schon bald sabotiert wird. Ihre Versuche, alles wieder zu richten, wirken ein wenig hilflos. Viel lieber hätte ich da mehr oder weniger durchgehend Maxims Sicht im Untergrund gelesen. Hier passieren die wirklich wichtigen Dinge, denn die Ki treibt ein böses Spiel mit den Teilnehmern.

Es werden schockierende, horrorartige Szenarien beschrieben, die für zartbesaitete Lesende eventuell unangenehm sein könnten, die man sich nach der Beschreibung aber gut vorstellen kann. Zunächst fand ich die Ereignisse in den verschiedenen unterirdischen Räumen sehr spannend und fantasievoll ausgearbeitet, aber irgendwann fing es an sich zu wiederholen, sozusagen das Gleiche in Grün. Die Handlung dreht sich etwas im Kreis und kommt nicht voran.

Trotzdem war ich einigermaßen gefesselt und durch Poznanskis eingängigen Schreibstil lässt sich das Buch von vorne bis hinten flott lesen. Die Auflösung ist logisch und überraschend, aber für meinen Geschmack ein bisschen zu einfach. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr Raffinesse gewünscht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2024
Die geheime Karte / Die magischen Buchhändler von London Bd.2
Nix, Garth

Die geheime Karte / Die magischen Buchhändler von London Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung

Inhalt:
Durch eine magische Karte wird Merlin an einen unbekannten Ort gezogen, der nicht mehr in dieser Realität existiert. Allein ist es ihm unmöglich, zurück zu kommen. Vivien und Susan setzen alles daran, ihn zu retten, und begeben sich dadurch selbst in Gefahr. Denn die Steinerne Lady hat schon viele Menschen auf dem Gewissen und ist auf der Suche nach einem neuen Opfer …

Meine Meinung:
„Die magischen Buchhändler von London“ hat mich vor zwei Jahren restlos begeistert und so freute ich mich riesig auf den nächsten Band. Dieser kommt nicht ganz an den ersten heran, ist aber dennoch gut zu lesen und unterhaltsam. Den Vorgängerband sollte man besser kennen, um sich in der dargestellten Welt der links- und rechtshändigen Buchhändler zurechtzufinden.

Die erste Hälfte des Buches fand ich ein bisschen lasch. Hier konnte mich Garth Nix nicht mitreißen, wenngleich ich mich über das Wiedersehen mit den altbekannten sympathischen Figuren freute. Es dauert ein wenig, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt, aber dann kommt es Schlag auf Schlag und die Spannung steigt fast ins Unermessliche.

Zwischendurch kann man bei ein paar humorvollen Szenen wieder durchatmen und genüsslich vor sich hin grinsen.

Ich hoffe zwar stark, dass die Reihe noch fortgesetzt wird, aber man könnte sie auch so stehen lassen. Es gibt keinen großen Cliffhanger am Ende.

Die Reihe:
1. Die magischen Buchhändler von London
2. Die magischen Buchhändler von London. Die geheime Karte

Bewertung vom 08.01.2024
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Detective Kit McKittrick ist Polizistin mit Leib und Seele. Nach einem anonymen Hinweis findet sie im Park die Leiche einer jungen Frau, gefesselt mit pinken Handschellen - dem Markenzeichen eines seit Jahren gesuchten Serienmörders. Wird es diesmal gelingen, ihn zu schnappen?

Meine Meinung:
Karen Rose kannte ich bisher nur dem Namen nach. „Kaltblütige Lügen“ ist als Auftaktband einer neuen Reihe perfekt, um sich mit der Autorin anzufreunden. Ich habe dieses Buch geradezu verschlungen, so hat es mich gefesselt. Rose schreibt sehr spannend und empathisch. Zu ihren Figuren habe ich sehr leicht Zugang bekommen, und die „Guten“ waren mir durchweg sympathisch, sodass ich ihnen bei den Ermittlungen gerne über die Schulter geschaut habe. Dabei erweisen sie sich keineswegs als glatt und langweilig, sondern sind mit Ecken und Kanten ausgestattet, die sie interessant machen, aber nicht abstoßend wirken, wie bei vielen anderen Krimi-Ermittlern.

Neben Kit spielt auch der Psychologe Sam Reeves eine bedeutende Rolle. Sein Leben wird durch das Verbrechen komplett auf den Kopf gestellt. Als er versucht, der Polizei zu helfen, gerät er sogar selbst unter Verdacht.

Es gefiel mir sehr gut, wie die kleinteilige Polizeiarbeit beschrieben wird und auch, was das Verbrechen mit den Ermittlern macht. Karen Rose lässt uns hier in die Psyche der Detectives blicken, wodurch man viele Handlungsweisen gut verstehen kann.

Mit fortschreitender Handlung erkennt man immer mehr, dass der Fall größer ist als ursprünglich angenommen. Wer dahintersteckt, wird erst gegen Ende klar und hat mich wirklich überrascht. Dabei ist es gut nachvollziehbar und logisch.

Fazit:
Karen Rose konnte mich mit ihrem neuen Thriller hundertprozentig überzeugen. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall für Kit McKittrick und freue mich darauf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Ein herrlich spannendes Verwirrspiel

Inhalt:
Nach seiner Gefangenschaft im Keller einer alten Ziegelei, während der er um sein Leben kämpfen musste, versucht der Ex-Elitesoldat Niels Oxen, wieder in der Gegenwart Fuß zu fassen, indem er sich auf eine Art Pilgerwanderung begibt. An deren Ende wartet schon der Ex-PET-Chef Axel Mossmann auf ihn mit einem harmlos wirkenden Auftrag. Auch Margrethe Franck, die vorübergehend vom Dienst beim PET suspendiert wurde, ist mit von der Partie. Doch Oxen ist außerdem immer noch hinter einem der Männer aus dem Keller her, dem bislang unbekannten Mörder des Bruders von Sally Finnsen, einer Kripo-Beamtin aus Kopenhagen.

Meine Meinung:
Dies ist der 6. Band um den ehemaligen Elitesoldaten Niels Oxen. In den ersten drei Bänden ging es um die Zerschlagung einer Geheimorganisation, des sogenannten Danehof. Diese drei Bände sollte man in Folge lesen. Im 4. und 5. Band geht es aber um andere Gegner, sodass man diese gut ohne Vorkenntnisse genießen kann. Der 6. baut aber wieder auf den Ereignissen, die im 5. Band erzählt werden, auf. Diesen sollte man daher besser zuvor gelesen haben.

Mit „Pilgrim“ hat Jens Henrik Jensen wieder einen richtig guten Teil seiner Oxen-Reihe verfasst. Die Story ist unheimlich verzwickt und verschachtelt, sodass man sehr lange Zeit keinen Schimmer hat, wie alles zusammenhängt, wer mit wem und warum. Besonders Axel Mossmann spielt hier wieder eine geniale Rolle als undurchschaubarer Freund oder doch eher Feind - wer weiß das schon? Niels Oxen und Margrethe Franck entwickeln sich in eine gute Richtung weiter. Und auch, dass Sally Finnsen hier viel Raum bekommt, fand ich klasse. Die junge Kriminalpolizistin hat eine ganze Menge auf dem Kasten und wirkt neben Oxen und Franck kein bisschen blass. Somit gibt es eine ganze Menge interessante Figuren.

Die Handlung entwickelt sich zunächst langsam und ruhig, um dann immer mehr Fahrt aufzunehmen. Zuletzt wird man mit so vielen überraschenden Wendungen konfrontiert, dass man fast nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht. Aber im Endeffekt erweist sich alles als plausibel und logisch. Das ist wirklich klasse gemacht.

Die Reihe:
1. Oxen. Das erste Opfer
2. Oxen. Der dunkle Mann
3. Oxen. Gefrorene Flammen
4. Oxen. Lupus
5. Oxen. Noctis
6. Oxen. Pilgrim

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2023
Endling
Schreiber, Jasmin

Endling


gut

Unterhaltsam, aber wenig Tiefe

Inhalt:
Zoe ist Biologin und forscht in München. Ihre Familie - alkoholkranke Mutter, schrullige Tante Auguste und sechzehnjährige Schwester Hanna - hat sie in den letzten Jahren aufgrund wiederkehrender Pandemien kaum gesehen. Da bittet die Mutter sie, während deren Reha ein Auge auf Hanna und Auguste zu haben. Schon bald muss Zoe einsehen, dass sie hier so einiges verpasst hat. Die drei Frauen müssen sich einander erst wieder annähern und tun dies auf einem Roadtrip, denn Augustes Freundin Sophie ist verschollen. Die Spuren führen Zoe, Hanna und Auguste nach Italien zu einem mysteriösen Dorf, in dem nur Frauen leben.

Meine Meinung:
Von Jasmin Schreiber habe ich bereits „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ gelesen und war schlicht und ergreifend begeistert. Beide Bücher haben mich tief berührt. „Endling“ ist dies leider nicht gelungen. Ich bin mit den Charakteren einfach nicht warm geworden.

Die Handlung lässt sich zunächst ganz gut und interessant an. Wir befinden uns im Jahr 2041. Die Unterschiede zur Jetztzeit erweisen sich als durchaus nicht unwahrscheinlich. Der Umwelt geht es noch schlechter als heute, viele Arten sind vom Aussterben bedroht, die Rechte der Frauen wurden wieder mehr eingeschränkt und so manche muss gar um ihr Leben bangen. Dagegen kämpft Zoe, wenn auch ein bisschen halbherzig und ohne großen Erfolg.

Der Roadtrip der drei Frauen ist stellenweise ganz witzig zu lesen, hat aber auch ernste Seiten. Es werden viele Themen angerissen, aber leider für meinen Geschmack nicht ausreichend vertieft. Den Erzählstil empfand ich trotz Ich-Erzählerin als eher distanziert, sodass mich die Schicksale der Protagonistinnen nicht mitnahmen.

Wie von der Autorin gewohnt, sind auch diesmal wieder viele Fakten aus der Biologie eingestreut - auf Dauer waren es mir zu viele, zumal durch diese Ablenkungen von der Handlung der Lesefluss ein wenig leidet.

Der Roman ist im Großen und Ganzen ganz unterhaltsam, aber es fehlt ihm an Tiefe. Zudem entwickelt sich die Geschichte immer mehr in eine nicht greifbare, mystische Richtung, was ich nicht so gelungen finde. Einige wichtige und gute Denkansätze sind aber auch vorhanden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2023
White Zero
Falk, Thilo

White Zero


gut

Interessantes, aktuelles Thema

Inhalt:
Deutschland und die angrenzenden Gebiete leiden unter einem besonders kalten Winter, der plötzlich über das Land hereinbrach. Das öffentliche Leben ist fast lahmgelegt, das Leben der Menschen in höchstem Maß bedroht.

Ein Krisenstab aus verschiedenen Experten versucht, die Ursache dieser unerwarteten Eiszeit herauszufinden. Als die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer zielführende Hinweise erhält, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und gegen einige Widerstände.

Meine Meinung:
Thilo Falk ist das Pseudonym eines deutschen Journalisten. Bis dato war er mir unbekannt, und „White Zero“ konnte mich auch nicht so packen, dass ich Lust auf mehr bekam.

Zu Anfang werden unheimlich viele Personen eingeführt, scheinbar zusammenhanglos und in allen Winkeln der Erde verstreut. Kaum hatte ich mich in einem Szenario eingelesen, wurde ich schon wieder herausgerissen und ans andere Ende der Welt katapultiert. Manche Figuren fand ich sympathisch, andere weniger, manche interessant, andere weniger, manche nur nervig. Und außer dass alle unter dieser eisigen Kälte leiden, passiert gefühlt erstmal gar nichts. Nach 250 Seiten musste ich tatsächlich nochmal aufs Cover schauen. Ja, das steht „Thriller“. Aber wo blieb der nur?

Immerhin zog die Spannung in der zweiten Hälfte des Buches an, die einzelnen Handlungsfäden wurden nach und nach verknüpft und das Buch gipfelt schließlich in einem Showdown.

Das Thema dieses Romans fand ich unheimlich interessant, ungeachtet dessen, ob das Szenario realistisch ist. Das Werk enthält viele wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Fakten und kämpft mit dem Zaunpfahl für den Klimaschutz. Das finde ich auch absolut gut und wichtig, aber als Unterhaltungsliteratur kann es bei mir nicht genug punkten, schon gar nicht als Thriller.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


sehr gut

Guten Appetit!

Inhalt:
Mira Mönchhagen setzt sich als Influencerin für das Tierwohl ein. Doch dann wird die junge Frau bestialisch ermordet, zerlegt wie ein Schwein. Hasskommentare gibt es auf ihrem Kanal zur Genüge, aber ist hier wirklich der Mörder zu finden? Milo und Vince vom LKA Hamburg hängen dem Täter immer einen Schritt hinterher, und der denkt noch lange nicht daran, mit dem Morden aufzuhören.

Meine Meinung:
„Agonie“ ist der 2. Band dieser Reihe aus der Feder des Autorinnenteams Regina Denk und Lisa Bitzer, das unter dem Pseudonym Lea Adam schreibt, kann aber wie auch der Vorgänger „Stigma“ als Einzelband gelesen werden, da die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind.

Das Buch hebt sich durch viel Blut aus der Masse der Thriller hervor. Gegenüber Gewaltszenen sollte man nicht zimperlich sein, denn die Autorinnen ersparen den Leser*innen keine Details. Dabei werden vor allem auch Szenen aus der Tierhaltung bzw. Tierschlachtung beschrieben, die einem wirklich den Appetit verderben können. Aber natürlich ist es wichtig, auch in Unterhaltungsromanen immer wieder auf die Missstände in der Fleischbranche aufmerksam zu machen, um vielleicht irgendwann doch ein Umdenken der Verbraucher zu bewirken.

Für die Leserschaft ist schon früh ersichtlich, wer für die Morde verantwortlich ist, während die Polizei bis kurz vor Schluss im Dunkeln tappt. Das nimmt einem ein wenig von der Spannung, es bleibt aber trotzdem noch genügend übrig. ;-)

Die Reihe:
1. Stigma
2. Agonie

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2023
Anatomie eines Mordes
Burger, Wolfgang

Anatomie eines Mordes


gut

Ein ziemlich anderer Krimi

Ich mag Wolfgang Burgers Heidelberg-Krimis mit Alexander Gerlach sehr gerne und freute mich auch auf diese Neubearbeitung eines älteren Werks abseits dieser Reihe, das ich noch nicht kannte. Leider kann dieses Buch mit den Gerlach-Krimis nicht mithalten. Es ist ja oft so, wenn nach einigen erfolgreichen Büchern auch die Anfangswerke noch einmal aufgelegt werden, dass sie einfach nicht überzeugen können, sonst wären sie wohl damals schon Bestseller geworden. ;-) Da hilft in diesem Fall auch eine vollständige Überarbeitung nicht. Der Kriminalroman ist unter dem Titel „Der Mord des Hippokrates“ bereits 2003 im Leda-Verlag erschienen.

Der angesehene Arzt Dr. Bernhard Quentin ermordet eine junge Frau, eine Griechin, die kaum Deutsch spricht. Wie es dazu kommen konnte, verstört ihn selbst vielleicht am meisten. Als Ich-Erzähler rollt er den Fall auf, berichtet über eine kurze Zeitspanne vor der Tat, über die Tat selbst und was danach geschah. Die erste Hälfte empfand ich dabei als ziemlich zäh und unglaubwürdig. Wolfgang Burger konnte mich hier nicht fesseln. Erst nach und nach kommt Spannung auf, obwohl vieles recht vorhersehbar ist. Gegen Ende war ich dann bis zu einem gewissen Maß doch fasziniert von dieser Story, zumal sie einfach mal total anders ist als das Gewohnte.