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Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2023
Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)
Holmgren, Hanna

Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)


ausgezeichnet

Das Flair Italiens hat mich sofort gefangen genommen - schöner Wohlfühlroman

Ich liebe den Schreibstil von Hanna Holmgren sehr, daher musste ich sofort mit dem Lesen beginnen, nachdem ich mir die Datei auf meinen Reader geladen hatte.

Es geht um Mariella, die sich gerade von ihrem sizilianischen Ehemann getrennt hat, weil ihre Vorstellungen vom Leben nicht mit seinen übereingestimmt haben.

Eigentlich wollte sie zurück zu ihren Eltern nach Deutschland, obwohl sie sich auch ein wenig davor fürchtet, denn ihre Mutter ist waschechte Italienerin mit entsprechendem Temperament und ganz und gar nicht begeistert davon, dass sich Mariella hat scheiden lassen. Aber dann erreicht sie das Testament von Nonna, ihrer italienischen Großmutter, die ihr ein Haus mit einem Laden in der Toscana vererbt hat.

Die Wandlung der Protagonistin ist für mich mit Händen greifbar. Obwohl sie den Laden eigentlich verkaufen wollte, reift in ihr mehr und mehr der Gedanke, ihn weiterzuführen und zu einem Bistro zu erweitern. Der attraktive Celio ist dabei eine Komponente, die nicht nur kulinarisch Einfluss auf sie nehmen könnte. Aber auch die Gruppendynamik der Dorfbewohner ist nicht zu verachten. Nicht jeder gönnt der Ausländerin Erfolg.

Sehr spannend sind auch die Passagen aus Nonnas Tagebuch, das Mariella im Haus gefunden hat.

Wer war diese Nonna, die Mariella seit 25 Jahren nicht gesehen hat? Warum hat sie ausgerechnet ihr Haus und Laden vermacht? Und welche Absichten hat Celio, der nicht gerade vertrauenerweckend auf Mariella wirkt? Wird sie es entgegen aller Schwierigkeiten schaffen, Nonnas Erbe fortzuführen?

Ich habe in der Toscana in Mariellas Bistro sofort wohl gefühlt. Hannah Holmgren ist hier wieder eine außergewöhnlich schöne Geschichte gelungen, die viele romantische Momente und auch wunderschöne Weisheiten beinhaltet. Sie hat es auch geschafft, dass mir hier ständig das Wasser im Mund zusammengelaufen ist. Diese italienischen Köche haben schon sehr gute Ideen und die Beschreibung war stets so, dass ich Hunger bekommen habe. Toll fand ich, das einige im Buch vorkommenden Gerichte als Rezept im Anhang standen. Der gewohnt schöne Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mich in Mariellas Geschichte reinfallen zu lassen.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Für mich ist auch dieses Buch volle 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 05.03.2023
Etwas Abenteuer gehört dazu
More, Veronica

Etwas Abenteuer gehört dazu


ausgezeichnet

Alpenroman mit Wohlfühlcharakter

Ich habe schon andere Bücher von Veronica More gelesen und liebe ihren Schreibstil sehr. An die neue Geschichte hatte ich daher einige Erwartungen, die zum Glück erfüllt wurden.

Protagonistin Nora ist Perfektionistin, dennoch kann sie ihrer cholerischen Chefin nichts recht machen. Als sie einen übergriffigen Kunden in die Schranken weist, erhält sie die fristlose Kündigung. Stinksauer und angetrunken fällt sie Taxifahrer Alex auf die Rückbank, der ihr auf der Hinfahrt einen ganz blöden Rat gegeben hat. Eigentlich ist nur er schuldig an ihrer Lage - denkt sie zumindest.

Dass ihre Schwester ihr ein Vorstellungsgespräch in einem Hotel vereinbart, ist sie zunächst nicht begeistert, denn ein Job in den Bergen würde einen Umzug bedeuten, was sie eigentlich nicht möchte. Dennoch fährt sie aus Mangel an anderen Jobs hin. Und ausgerechnet Taxifahrer Alex läuft ihr dort über den Weg. Doch eigentlich ist er ganz süß und seine Ratschläge vielleicht doch nicht so blöd…

Ich habe mich in den Bergen in diesem schönen Hotel sofort wohl gefühlt. Veronica More ist hier wieder eine außergewöhnlich schöne Geschichte gelungen, die viele romantische Momente beinhaltet. Besonders gut gefallen haben mir der wundervolle Humor, mit dem sie ihre Protagonistin in die witzigsten Situationen geraten lässt, und die schönen Landschaftsbeschreibungen, so dass ich mir das Setting in den Bergen genau vorstellen konnte. Die Liebesgeschichte hat natürlich ihre Situationen, die die Protagonisten zweifeln und die falschen Schlüsse ziehen lassen, aber das gehört halt bei Liebesromanen dazu.

Mir hat die Geschichte von Nora und Alex gut gefallen und ich vergebe ihr 4 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre mögen.

Bewertung vom 05.03.2023
Das Blau der Veilchen
Arnold, Susanne

Das Blau der Veilchen


ausgezeichnet

Geniales Debüt! Unbedingt lesen!

Bei diesem Kent-Krimi handelt es sich um das Debüt der Autorin Susanne Arnold und es ist wahrhaft meisterlich gelungen!

Protagonistinnen dieses Cosy Crime sind die älteren englischen Ladys Elisabeth und Margret, die zusammen eine kleine WG bilden. Elisabeth ist leicht korpulent und etwas behäbig, aber unglaublich liebenswert. Margret ist agil, zielstrebig und hat einen messerscharfen Verstand. Aufgrund der Tatsache, dass im Roman immer wieder Hinweise auf einen früheren Mordfall, den die beiden Laienermittlerinnen gelöst haben, gestreut sind, könnte man annehmen, dass es bereits einen Vorgängerband gibt. Aber tatsächlich ist dieser Krimi das Debüt der Autorin. Die beiden Protagonistinnen haben den ersten Fall einfach noch nicht erzählt. Vielleicht tun sie das ja irgendwann noch. Mich würde es freuen.

Aktuell geht es um das Herrenhaus in der Nachbarschaft der beiden Damen. Margret hat sich gerade beschwert, dass im beschaulichen Örtchen Rosefield einfach nichts los ist, als sie erfährt, dass Richard, der Sohn und Erbe der verstorbenen Besitzer des Herrenhauses, nach 25 Jahren den Weg zurück ins Dorf gefunden hat. Gleichzeitig taucht eine Frau im Ort auf, die sich einfach nur seltsam verhält. Aber auch die Dorfbewohner haben so ihre „Leichen“ im Keller. Als dann auch noch ein Mord geschieht, ist Margret nicht mehr zu halten. Gemeinsam mit Elisabeth sucht sie nach Hinweisen, kombiniert und schlägt sich mit einem trotteligen Polizisten rum, der anscheinend keine Ahnung von polizeitaktischer Ermittlungsarbeit hat. Zum Glück gibt es einen aufstrebenden Dorfpolizisten, der die Arbeit von Margret und Elisabeth zu schätzen weiß. Werden sie es schaffen, den Mörder zu stellen?

Der wundervolle Schreibstil von Susanne Arnold hat mich sofort abgeholt. Irgendwie hat sie es geschafft, dass ich beim Lesen die leicht versnobte englische Sprache der absolut liebenswerten älteren englischen Damen quasi im Ohr hatte. Das hat das Setting absolut authentisch wirken lassen. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistinnen hinein versetzen und fand es wunderbar, wie sie an die Sache herangegangen sind. Es gab viele Fragen, die sich zum Ende der Geschichte wunderbar aufgelöst haben. Alle Fäden sind zusammengelaufen und haben die Lösung des Falls sehr glaubhaft wirken lassen.

Die Geschichte hat mich immer wieder überrascht und mir insgesamt sehr gut gefallen. Ich freue mich auf weitere Geschichten über Fälle, die von Margret und Elisabeth gelöst werden können.

Ein wahrhaft wundervolles Debüt!!! Ich gebe diesem Buch volle 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die Cosy Crime mögen.

Bewertung vom 24.02.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


ausgezeichnet

Kann ein Mann einen Liebesroman schreiben? Sven Jähnel auf jeden Fall!!! Unbedingt lesen!

Es soll ja Leserinnen geben, die behaupten, ein Mann könne keinen Liebesroman schreiben. Zu denen gehöre ich nicht, und dennoch hat mich Sven Jähnel mit seinem Roman „Kathmandu & ich“ völlig überrascht, und das in mehrerer Hinsicht.

Der Roman ist
- überraschend,
- ohne gängige Klischees,
- tiefgründig,
- humorvoll,
- abwechslungsreich,
- exotisch,
- abenteuerlich
und es würden sicher noch viele weitere Adjektive finden lassen. Kurz gesagt ist er einfach nur klasse!

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Eric und Jule geschrieben, die sich im gleichen Freundeskreis bewegen. Jule träumt seit Jahren davon, einmal nach Nepal zu fahren. Eric, der seit 4 Jahren heimlich in Jule verliebt ist, ist eher der Typ Allgäu. Abenteuer braucht er nicht. Daher verwundert es, dass ausgerechnet er der Clique bei einer Party einen Trip nach Nepal vorschlägt, um Jule zu imponieren. Und irgendwie kommt er aus der Nummer nicht mehr raus und mutiert zum Organisator der Reise.

Schlussendlich sind es Jule, Tine, Flo, Alex, Theo und er selbst, die die Reise antreten und den Leser mitnehmen in dieses unglaubliche Abenteuer. Sie erleben strapaziöse Wanderungen, unglaubliche Natur, beißende Ponys, Glocken tragende Hunde, atemberaubende Sonnenuntergänge und viele spannende, lustige und auch traurige Momente, die diese Geschichte so authentisch und abwechslungsreich machen. Die Protagonisten machen tolle Entwicklungen durch und auch die Liebe macht immer wieder Stippvisite in Nepal. Dabei ist nicht klar, wo die Reise letztendlich hingeht.

Ich hatte einen lockeren Reiseroman nach erwartet und habe viel mehr bekommen. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und die Landschaftsbeschreibungen haben mich eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und gedanklich mit nach Nepal zu reisen, mit der Clique tolle Wanderungen zu erleben und das Abenteuer zu genießen. Sehr schön fand ich, dass die Sichtweisen wechseln und sowohl aus Jules als auch aus Erics Sicht erzählt wird. So wusste ich genau, wie es in den Gefühlswelten der Protagonisten aussieht.

Fazit: Sven Jähnel ist eine außergewöhnlich schöne Liebesgeschichte gelungen, die den Fokus auf das wundervolle Land Nepal richtet und dem Leser die Schönheit des Landes mit den Achttausendern näher bringt. Einfach wundervoll! Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar swundervolle Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 21.02.2023
Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück
Sagenroth, S.

Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück


ausgezeichnet

Herrlich verrückte Zeitreisegeschichte, die mich bestens unterhalten hat

Ich mag Zeitreisegeschichten sehr und so bin ich auch auf eine Leserunde zu diesem Buch aufmerksam geworden. Zudem haben mich das wunderschöne Cover und der außergewöhnliche Titel fasziniert. Der Klappentext hat mich dann überzeugt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Es geht um Protagonistin Luisa, die eines morgens einen Anruf ihrer Schwester erhält, dass Oma Elsa samt Rollstuhl aus dem Altenheim verschwunden ist. Da sie den besten Draht zu Oma und auch gerade nichts besseres zu tun hat, macht sie sich auf die Suche, die sich wie eine Schnitzeljagd anfühlt. Eine Spur führt zur nächsten, und Luisa lernt Bekannte ihrer Oma kennen: Frederic, ein Schriftsteller mit Schreibblockade und Fiete, ein obdachloser Rocker, Schließlich findet sie auch Oma, die sich weigert, ins Altenheim zurückzukehren. Stattdessen überredet sie die drei, mit dem Rollstuhltaxi durch die Zeit zu reisen und nach Jean Baptiste Lucile zu suchen, den Elsa vor 40 Jahren als Zeitreisenden in Paris getroffen hat. Ein seltsames Foto und eine altertümliche Kamera sollen dabei helfen.

Es beginnt eine rasante Reise durch die Zeit, die die Protagonisten zur Weltausstellung Paris, ins Berlin der 1920er Jahre, nach Woodstock und sogar bis nach Arizona führt. Kein Wunder, dass es irgendwann so turbulent zugeht, dass auch mal was schief geht. Doch so unterschiedlich die Personen sind, so wissen sie doch, dass sie sich aufeinander verlassen können. Doch es gibt auch jemanden, der ihnen das Glück nicht gönnt…

Eigentlich bin ich der typische Nicht-Fantasy-Leser, denn das ist überwiegend nicht mein Genre. Andererseits finde ich die Zeitreisegeschichten absolut faszinierend und liebe diese einfach. Mich hat das sehr schön gestaltete Cover auf Anhieb fasziniert und erst auf die Geschichte aufmerksam gemacht. Der Klappentext hat mich dann sofort überzeugt, dass ich das Buch haben muss.

Als die ebook-Datei kam, habe ich quasi sofort zu lesen begonnen. Der wundervolle Schreibstil hat mich sofort abgeholt. Er ist absolut fesselnd, sehr facettenreich und sprachlich einfach wundervoll. Die Protagonisten sind so individuell, jeder anders, manche mit seltsamen Eigenarten und doch allesamt sehr sympathisch. Ich hätte mir zwar während des Lesens längere Aufenthalte gewünscht, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass alles genau richtig war.

Die Geschichte ist einfach nur wundervoll und die Protagonisten haben tolle Entwicklungen durchgemacht. Es war ein absolutes und phantastisches Lesevergnügen.

Gerne gebe ich diesem Roman verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.02.2023
Fischbrötchen und Roibuschtee
Hell, Jane

Fischbrötchen und Roibuschtee


gut

Hat mich erst auf den letzten 100 Seiten gefesselt, kommt leider daher nicht ganz an die Vorgängerbände ran

Entgegen den Vorgängerbänden spielt Band 5 der Fördeliebe-Reihe nicht ausschließlich in Eckernförde, sondern auch in Namibia. Protagonistin Hanna reist zu ihrer Freundin Jana, die dort ihren Freund Adam heiratet und Hanna gefragt hat, ob sie Trauzeugin sein möchte. Eigentlich sollte ihr Freund sie begleiten, aber er hat wenige Tage vorher mit ihr Schluss gemacht. Zumindest im Flieger hatte das Vorteile, denn so konnte sie sich auf zwei Sitzen breit machen.

Direkt am Flughafen begegnet sie Louis, der sie mitnimmt und am Hotel absetzt. Der hat so seine Ecken und Kanten, und ich wusste ihn nicht direkt einzuschätzen. Wahrscheinlich ging es unserer Protagonistin hier ähnlich. Zumindest hat sie nicht damit gerechnet, ihn wiederzusehen - ich schon ;).

Wir dürfen Hanna in Namibia zur Hochzeit und zu einem Roadtrip ans Meer begleiten. Und wer weiß, vielleicht begegnet ihr ja auch die Liebe in Südafrika.

Die Landschaftsbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. ich konnte mir alles wunderbar vorstellen. Leider hatte ich anfangs ein Problem damit, mich in die Protagonistin einzufinden. Irgendwie ging mir alles zu schnell. Die Hochzeit der Freundin war mir zu oberflächlich abgehandelt, der Abschied von Jana hat mir irgendwie gefehlt.

Zum Glück hat sich das in der zweiten Hälfte des Buches gebessert und ich bin irgendwann in Südafrika angekommen. Doch auch das Ende kam irgendwie zu schnell und es blieben ein paar Fragen offen.

Ich kenne die vier ersten Bände der Fördeliebe, die mir gut bis sehr gut gefallen haben und hatte dadurch eine recht hohe Erwartungshaltung. Band 5 bleibt leider ein wenig hinter den anderen zurück, aber dennoch habe ich auch diese Geschichte sehr gerne gelesen.

Der Schreibstil ist wie immer wunderbar fließend und locker geschrieben. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Charaktere aus den anderen Fördeliebe-Bänden wieder aufgetaucht sind. Ich habe sie als gute alte Bekannte begrüßt. Dennoch ist Fördeliebe 5 als Einzelgeschichte lesbar und abgeschlossen, so dass die Bände 1 bis 4 keine Voraussetzung sind.

Die anderen Bände hatte ich mit 4 - 5 Sternen bewertet, daher muss ich konsequenterweise hier 3 von 5 Sternen vergeben. Ich empfehle interessierten LeserInnen, jedoch unbedingt dran zu bleiben, denn die Geschichte wird definitiv in der zweiten Hälfte besser.

Bewertung vom 12.02.2023
1988
Aicher, Mathias

1988


ausgezeichnet

Ein MUSS für alle, die die 1980er Jahre bewusst erlebt haben und sich an die Katastrophe von Ramstein erinnern

Ich mag Zeitreisegeschichten sehr, obwohl ich sagen muss, dass sich diese hier nicht wirklich danach anfühlt. Dafür erscheint alles viel zu real. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich in den 1980er Jahren meine Sturm- und Drangzeit hatte und die Liebe meines Lebens getroffen habe, so wie auch der Protagonist. Mit dem Unterschied, dass er seine nach nur 4 Monaten verloren hat, bei der Flugkatastrophe von Ramstein. An die Katastrophe kann ich mich sehr genau erinnern, weil ich nicht sehr weit von dort weg wohne und eine befreundete Familie dort verletzt wurde. Noch heute habe ich die schlimmen Bilder im Kopf. Das war mit ein Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen musste.

Protagonist Michael lebt als Schriftsteller und Ex-Musiker im Jahr 2018, als er aus einem Impuls heraus auf der Autobahn abbiegt, um zu sehen, ob es das alte Gebäude noch gibt, in dem er früher mit seiner Band geprobt hat. Es ist tatsächlich noch da, sieht genauso aus wie damals und er hört eine Band proben. Es ist ein Schock für ihn, als er erkennt, dass er sich wieder im Jahr 1988 befindet mit dem Wissen, was die nächsten 30 Jahre passieren wird. Doch es ist auch eine Chance. Ist es vielleicht möglich, seine große Liebe zu retten? Denn in 4 Monaten soll der Flugtag in Ramstein stattfinden…

Dieser Roman ist der erste, den ich von Mathias Aicher gelesen habe, aber sicher nicht mein letzter. Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Ich konnte mich sofort in den Protagonisten hineinversetzen und habe mich augenblicklich wieder ins Jahr 1988 zurückkatapultiert gefühlt. Erinnerungen kamen hoch, Nostalgie pur. Musik spielt eine große Rolle in der Geschichte, denn der Autor war früher selbst Mitglied einer Band. Und das merkt man, denn das Musikwissen ist beträchtlich. Ständig hatte ich neue Ohrwürmer im Kopf, auch das fand ich klasse.

Das Buch war für mich in diesem Jahr definitiv eines meiner Highlights. Es hat so viele Facetten, dass ich es bestimmt in naher Zukunft noch einmal lesen werde. Ich bin sicher, dann noch einmal Neues darin zu entdecken. Die Probleme des Protagonisten, die innere Zerrissenheit, aber auch die Kraft, die er entwickelt, sind eindrucksvoll und authentisch beschrieben. Nicht vergessen möchte ich, dass einige Szenen und Wendungen absolut unerwartet kamen, was die Geschichte sehr abwechslungsreich und dynamisch machte. Auch das ist ein absoluter Pluspunkt dieser Geschichte.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Es ist eines der besten Bücher, die ich in den letzten Monaten gelesen habe. Für mich ist diese tolle Geschichte 5 von 5 Sternen wert.

Bewertung vom 11.02.2023
Wo die Liebe den Himmel küsst
Holmgren, Hanna

Wo die Liebe den Himmel küsst


ausgezeichnet

Alpenroman mit Wohlfühlcharakter und ganz viel Kulinarik

Ich habe schon einige Bücher von Hannah Holmgren gelesen und liebe ihren Schreibstil sehr. An die neue Geschichte hatte ich daher einige Erwartungen und muss sagen, dass diese übertroffen wurden.

Protagonistin Liv ist Sterneköchin, die zusammen mit ihrem Freund Henry ein Restaurant führt. Nachdem sie in den vergangenen Jahren immer wieder versucht hat, ihn zu einem gemeinsamen Urlaub zu überreden, zieht sie schließlich die Notbremse und bucht sich einen dreiwöchigen Urlaub in den Kitzbüheler Alpen - ohne ihn. Ihre Hoffnung, dass er eventuell doch noch mitfährt, erfüllt sich nicht. Henry hält sich - und auch sie - für unentbehrlich. Aber Liv merkt, dass sie ausgebrannt ist, was auch ihrer Kreativität schadet. Also macht sie sich alleine auf den Weg.

In den Bergen angekommen stellt sich jedoch heraus, dass sie einen Buchungsfehler gemacht hat und kein Zimmer für sie frei ist. Zum Glück ist Maria da, die gerade frische Kräuter an das Hotel liefert, und lädt sie spontan ein, ein Zimmer auf dem Sonnenhof zu nehmen, der offiziell erst in wenigen Wochen öffnet. Dankbar nimmt sie an und lernt Marias Sohn Jakob kennen, der ebenso wie sie leidenschaftlich gerne kocht und zudem auch noch sehr attraktiv ist.

Liv schaltet quasi sofort ab und genießt ihren Urlaub in vollen Zügen. Doch kommt Henry wirklich alleine zurecht? Und was ist mit Livs Kreativität, die sich zuhause in Stuttgart verabschiedet hat? Werden ihr wieder Kochideen kommen? Und ist Henry wirklich der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens zusammen sein möchte? Der attraktive Jakob ist dabei eine Komponente, die nicht nur kulinarisch Einfluss auf sie nehmen könnte.

Ich habe mich in den Bergen auf Jakobs Hof sofort wohl gefühlt. Hannah Holmgren ist hier wieder eine außergewöhnlich schöne Geschichte gelungen, die viele romantische Momente und auch wunderschöne Weisheiten beinhaltet. Sie hat es auch geschafft, dass mir hier ständig das Wasser im Mund zusammengelaufen ist. Zwei begnadete Köche haben schon sehr gute Ideen, und die Beschreibung war stets so, dass ich Hunger bekommen habe. Auch diese Leidenschaft hat es mir ermöglicht, mich sehr gut in die Progatonistin einfühlen zu können. Ein weiteres Plus waren die tollen Landschaftsbeschreibungen, so dass ich mir das Setting in den Bergen genau vorstellen konnte. Zum Ausgang der Geschichte einer Nebenfigur hätte ich mir zwar ein paar Informationen mehr gewünscht, aber vielleicht wurde das von der Autorin auch bewusst im Halbdunkel gelassen, um Platz für eine andere Geschichte zu haben.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Für mich ist auch dieses Buch volle 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 03.02.2023
Highland Happiness - Die Weberei von Kirkby
McGregor, Charlotte

Highland Happiness - Die Weberei von Kirkby


ausgezeichnet

Ein Kilt für Kirkby - und eine tolle neue Geschichte für alle Kirkby-Fans

Nachdem die von mir so geliebte Serie „Highland Hope“ mit Band 4 leider ein Ende gefunden hat, war ich wirklich sehr erfreut zu hören, dass Charlotte McGregor mit „Highland Happyness - Die Weberei von Kirkby“ eine neue Reihe gestartet hat, die wieder in dem Örtchen Kirkby in den schottischen Highlands spielt.

Alle, die schon Bücher aus der Highland-Reihe gelesen haben, kennen auch Kirkbys Bürgermeister Collum, der bisher noch keine Frau abbekommen hat, aus welchem Grund auch immer. Wahrscheinlich hatte er bisher keine Zeit, weil er ein sehr engagierter Bürgermeister ist, der immer neue Ideen hat, wie er Kirkby voranbringen kann. Als Protagonistin Harriet Verwandte in Kirkby besucht, ist Collum von Anfang an fasziniert von ihr. Doch Harriet steckt in einer persönlichen Krise, die von Beziehung bis zum Job reicht. Irgendwie weiß sie nicht, wie es persönlich für sie weitergehen soll. Ein Mann steht jedoch nicht besonders weit oben auf der Liste.

Harriet ist Textildesignerin und träumt von einer eigenen Weberei, um nachhaltige und stilvolle schottische Stoffe herzustellen. Als sie im Anwesen ihrer Verwandten leerstehende Räume sieht, die ihr zur Verfügung gestellt werden könnten, scheint ihr Traum Wirklichkeit werden zu können. Doch es gibt sooo viele Dinge, die sie noch tun muss. Kann sie es tatsächlich schaffen, ein Unternehmen auf die Beine zu stellen? Und ist es möglich, dass auch für den verliebten Bürgermeister Platz in ihrem Leben ist? Hier haben ein Alpaka und ein paar Seidenhühner auch noch ein Wörtchen mitzureden. Was es damit auf sich hat? Das müsst Ihr schon selbst herausfinden…

Ich habe mich in Kirkby wie immer auf Anhieb sehr wohlgefühlt und war sofort wieder in der Geschichte drin. Ich habe mich gefreut, alte Bekannte wieder zu treffen. Aber auch Leserinnen ohne Vorkenntnisse kommen sicher mit der Geschichte klar. Ich habe die Aufregung, die Freude und auch die Enttäuschung der Protagonisten gefühlt und konnte mich so komplett auf die Geschichte einlassen. Ich durfte Harriet begleiten bei ihrem Weg, als Stoffdesignerin ihr eigenes Unternehmen zu gründen.

Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Band der Reihe „Highland Happyness“ um Kirkby. Bereits die Reihe „Highland Hope“ mit 4 Bänden um Kirkby hat mich schon sehr begeistert, und daher waren meine Erwartungen an die neue Reihe recht hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe alte Bekannte wiedergetroffen und so u.a. erfahren, wie es mit den Protagonisten aus der ersten Reihe weitergegangen ist. Zudem ist Harriet eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gut in die Geschichte eintauchen konnte. Auch Spannung und Romantik haben nicht gefehlt, so dass ich die Geschichte wirklich sehr mochte und auch die Finger nicht vom Buch lassen konnte. Ich sehe die Protagonistin quasi vor mir, wie sie am Webstohl ihre tollen Kreationen zaubert und nebenbei noch jedem hilft, der ihre Hilfe braucht und annimmt. Das zaubert auch mir ein Lächeln ins Gesicht.

Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.