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Benutzername: 
dark_angel
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2012
Inferno / Morbus Dei Bd.2
Zach, Bastian;Bauer, Matthias

Inferno / Morbus Dei Bd.2


ausgezeichnet

Tyrol, 1704: Johann, Elisabeth und ihr Großvater haben es mit knapper Not geschafft, aus dem Dorf zu fliehen. In der Hoffnung, auch der mysteriösen Krankheit der "Anderen" entkommen zu sein, schlagen sie sich in Richtung Wien durch. Doch auf ihrem beschwerlichen Weg haben sie nicht nur mit winterlichen Bedingungen und hungrigen Wölfen zu kämpfen. Sie besitzen keine Papiere und Johann wird immer noch Deserteur gesucht...

Die Handlung von "Morbus Dei - Inferno" setzt nahtlos ans das Ende des ersten Teils "Morbus Dei - Die Ankunft" an. Auch hier setzen die Autoren Bastian Zach und Matthias Bauer die gelungene Mixtur der Genres fort. Denn der Roman ist nicht nur ein historischer Roman, sondern beinhaltet auch eine Prise Drama, Übersinnliches und Thriller.
Bereits von der ersten Seite an, fühlt man sich buchstäblich ins winterliche Österreich jener Zeit versetzt. Die Erzählweise ist atmosphärisch dicht und spannend. Man mag das Buch kaum zur Seite legen, wenn man den Weg von Johann und Elisabeth folgt und mitansehen muss, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind und die Hoffnung nicht aufgibt, dass sie ihr Ziel erreichen.

Das Tempo hat sich gegenüber dem ersten Teil deutlich gesteigert. Dies gilt auch für die spannenden Kampf- und Gefahrenszenen.
Die Handlung lebt aber nicht nur von Spannung und Drama. Es sind vor allem auch die Charaktere, die dem Leser ans Herz wachsen. Sie sind wirken glaubwürdig und authentisch. Man hofft und bangt mit ihnen, während man sich in dieser düsteren und vergangenen Zeit befindet. Großes Lob gebührt auch den Reise- und Stadtbeschreibungen. Hier haben die Autoren gründlich recherchiert und sehr gut in den Roman eingeflochten, so dass die Kulisse äußerst echt wirkt.

Eine gelungene Fortsetzung, bei der man es kaum erwarten kann, dass 2013 der dritte Teil folgt: "Morbus Dei - Im Zeichen des Aries".

24 von 31 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2012
Seelenfresser
Smith, Bryan

Seelenfresser


ausgezeichnet

Myra ist eine Lamia. Sie verschlingt Seelen und hat gerade Jakes Bruder als ihren neuen Sklaven auserkoren. Jake, der bisher geglaubt hatte, seine Vergangenheit für immer hinter sich gelassen zu haben, kehrt in seine Heimatstadt zurück, um seinem Bruder zu helfen. Doch was kann er schon gegen eine Seelenfresserin tun, die vor nichts zurückschreckt?

"Seelenfresser" von Bryan Smith ist nicht wie sein Vorgänger "Verkommen". Ein anderer Inhalt, eine andere Geschichte. Doch wer bereits das Vergnügen hatte, "Verkommen" zu lesen, weiß, was er in "Seelenfresser" erwarten darf: Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. Er erzählt schnörkellos und unverblümt von allen möglichen Schrecken und liefert damit harte Psycho- und Horror-Kost. Der Inhalt ist nicht nur teilweise brutal und schockierend, sondern auch mit einer Portion Zynismus und schwarzem Humor gespickt. Also haltet euch bereit, bei der einen oder anderen Szene zu Schmunzeln oder gar lächelnd den Kopf zu schütteln.

Vom Schreibstil her lässt sich "Seelenfresser" sehr flüssig lesen. Die kurzen Kapitel tragen zudem dazu bei, das Lesetempo zu steigern. Dabei wechselt jeweils die Perspektive, da sich der Autor mehrerer Figuren bedient, um seine Geschichte zu erzählen. Viele der Kapitel enden sogar mit einem kleinen Cliffhanger, was die Spannung sogar noch erhöht und man immer wieder gespannt ist, wie es an der betreffenden Stelle weitergeht.
Bryan Smith gelingt es wunderbar, den Leser mit der großen Charakterfülle nicht zu verwirren. Die Charaktere kommen sehr glaubhaft rüber mit all ihren Stärken, Schwächen und der jeweiligen Vergangenheit. Und mag jemand am Anfang noch zur netten Sorte gehören, heißt das noch lange nicht, dass er am Ende noch zu den Guten gehört. Man darf daher gespannt sein, wer von ihnen eine Wandlung durchmacht oder wie ihn das Geschehene prägt.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2012
Engelskrieger / Gilde der Jäger Bd.4
Singh, Nalini

Engelskrieger / Gilde der Jäger Bd.4


sehr gut

Ein abgetrennter Kopf mit einer Tätowierung auf der Wange ruft die Jägerin Honor auf den Plan. Bei ihren Ermittlungen begegnet sie dem geheimnisumwitterten Vampir Dmitri, der die rechte Hand des Erzengels Raphael ist. Seine gefährliche Sinnlichkeit weckt in Honor ungeahnte Gefühle, nachdem sie zwei Monate lang von Vampiren gefoltert worden ist. Doch auch Dmitri kann sich nicht erklären, weshalb Honor ihn nicht mehr loslässt...

Nachdem es in den ersten drei Teilen der "Gilde der Jäger"-Reihe hauptsächlich um die Jägerin Elena und dem Erzengel Raphael ging, rückt nun in "Engelskrieger" Raphaels rechte Hand Dmitri in den Vordergrund. Endlich erfährt der Leser mehr über den gefährlich attraktiven und geheimnisumwitterten Vampir, der mit seiner Duftmagie jede Frau um den Verstand zu bringen scheint. Die Jägerin Honor betritt zum ersten Mal das Parkett, aber auch ihre Freunde bei der Gilde finden erneut Erwähnung, so dass in Zukunft wohl der eine oder andere Jäger auch mal in den Vordergrund treten dürfte.

Die unerklärliche Anziehung, die zwischen Dmitri und Honor stattfindet, wird von der Autorin gut dargelegt und Stück für Stück ausgebaut. Jedoch gerät die Ermittlung auch hier sehr in den Hintergrund, so dass diese kaum für Spannung sorgt und im Vorbeigehen gelöst wird. Es knistert voll gefährlicher Erotik, die aber manchmal mit weniger Seiten ausgekommen wäre. An manchen Stellen wirkt sie fast wie ein Lückenfüller bzw. um noch mehr Seiten anzuhäufen. Das sei der Autorin aber verziehen, da sie von dem etwas enttäuschenden dritten Teil der Reihe wieder zu ihrer Stärke gefunden hat und sich einiges zu Dmitris Vergangenheit hat einfallen lassen und auch Honors Charakter glaubwürdig rüberkommt.

13 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2012
EspressoProsa. Klein. Stark. (Manchmal) schwarz.
Walther, Markus

EspressoProsa. Klein. Stark. (Manchmal) schwarz.


sehr gut

Nach "Kleine Scheißhausgeschichten" legt Markus Walther nun sein zweites Werk in der Gattung der Microfiction (dt. Kürzestgeschichten) vor. Diesmal geht es um den manchmal etwas unterschätzten Espresso. Er mag in einer kleinen Tasse herkommen, doch steckt oft eine geballte Ladung Koffein drin. Ebenso verhält es sich mit den Kurzgeschichten des Autors, die trotz ihrer Kürze sehr zu unterhalten wissen. Wie durch den Titel nicht anders zu erwarten ist, wird dem Leser der Genuss der Geschichten bei einem Schluck Kaffee geraten.

Wer also nicht viel Zeit zum Lesen oder keine Lust auf ein dickes Buch hat, ist mit "EspressoProsa" bestens bedient. Von der Länge her variieren die Geschichten zwischen einer halben Seite bis maximal drei Seiten. Darin enthalten sind Geschichten mit (schwarzem) Humor, satirischer Untermalung, zum Schmunzeln oder Gruseln sowie Wunderlichkeiten des Alltags. Genauso vielfältig wie der Kaffeegeschmack des Einzelnen ist, so ist in "EspressoProsa" für jeden Geschmack etwas dabei.

13 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2012
Nordhörn
Rath, Jürgen

Nordhörn


gut

Wir schreiben das Jahr 1959, als Steffen Stephan auf die Insel Nordhörn versetzt wird. Als Aushilfsarchivar soll er das heruntergekommene Archiv der Inselgemeinde auf Vordermann bringen. Doch kaum auf der Insel angelangt wird ihm unmissverständlich klargemacht, dass er nicht willkommen ist. Die Einheimischen befürchten, dass er etwas Belastendes im Archiv finden könnte. Sie schrecken auch nicht vor Gewalt zurück, um den pflichtbewussten Beamten von seiner Arbeit abzuhalten...

Mit "Nordhörn" ist Jürgen Rath ein vielseitiger Debütroman gelungen. Er schreibt nicht nur einen spannenden Krimi, sondern gibt auch sein Wissen als Seemann mit Kapitänspatent und promovierter Historiker weiter. So findet sich eine vielschichtige Leserschaft, die auf das eine oder andere Thema angesprochen wird - wenn nicht sogar auf alles zusammen.

Im Vordergrund steht Steffen Stephan, der eigentlich nur seiner Pflicht als Aushilfsarchivar nachkommen will. Doch diese Arbeit entpuppt sich schließlich als ein Rennen um sein eigenes Leben. Hier darf der Leser jederzeit miträtseln, was im Archiv verborgen liegt und wer es auf Steffen abgesehen hat. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Atmosphäre jener Zeit einzufangen und im Roman wiederzugeben. Man fühlt sich regelrecht auf der Insel gefangen. Hinzu kommt parallel eine Geschichte, die sich 1938 abspielt und sein Augenmerk auf die Schifffahrt legt.
Alles in allem ein unterhaltsamer Krimi jenseits der Großstadthektik, der zudem ohne großes Blutvergießen auskommt.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2012
Ava und die STADT des schwarzen Engels
Dresen, Andreas

Ava und die STADT des schwarzen Engels


gut

Die Menschen leben Seite an Seite mit Hexen, Kobolden und anderen magischen Wesen, ohne dass sie davon wissen. Eines Tages erblickt der Schwertler Fahrat deReemer einen Golem, der ganz eindeutig auf der Suche nach seinem Opfer ist. Auch wenn Fahrat sich geschworen hat, keine Abenteuer einzugehen und damit mit der Familientradition zu brechen, lässt es sich nicht vermeiden, dass er der jungen Ava begegnet und sie vor dem Golem rettet. Ava ist ein normaler Mensch und behauptet, ein schwarzer Engel habe ihre Zwillinge gestohlen. Doch was bezweckt der schwarze Engel mit zwei Menschenkinder? Ehe Fahrat es sich versieht, befindet er sich mit Ava auf der Flucht und tritt sein erstes großes Abenteuer an...

"Ava und die STADT des schwarzen Engels" ist ein kurzer und flüssig zu lesender Urban-Fantasy-Roman. Seine knapp zweihundert Seiten beweisen, dass ein Fantasy-Roman nicht unbedingt doppelt so viele Seiten beinhalten muss, um gute Unterhaltung zu bieten. Der Roman ist gut durchdacht und die STADT-Welt nicht zu kompliziert aufgebaut, so dass der Leser sich sehr schnell in dieser Welt zurechtfindet.

Andreas Dresen legt sein Augenmerk darauf, die Handlung geradlinig voranzutreiben und verzichtet dabei auf große Ausschmückungen. Persönlich sind mir dadurch die Charaktere leider ein wenig auf der Strecke geblieben. Sie werden zwar eingeführt und erhalten eine Vergangenheit, doch sie wirken trotzdem etwas distanziert, so dass ich Mühe hatte, sie wirklich zu mögen. Einzig Fahrat wirkte wirklich glaubwürdig. Doch dies verzeiht man schnell, denn der Roman bietet gute Unterhaltung mit spannenden Gefahrensituationen. Da der Roman sozusagen als Auftakt dient, darf man mit weiteren Abenteuer an Fahrats Seite rechnen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2012
Falsche Versprechen / Bloodlines Bd.1
Mead, Richelle

Falsche Versprechen / Bloodlines Bd.1


sehr gut

Die junge Sydney ist Alchemistin und ihre Aufgabe besteht darin, die Menschen vor den Vampiren zu beschützen und gleichzeitig die geheime Welt der Vampire zu bewahren. Als Jill Dragomir - die Schwester der Vampirkönigin Lissa - in tödlicher Gefahr schwebt und ein Krieg zwischen den Vampiren auszubrechen droht, wird Sydney als ihre Bewacherin abgestellt. In der Hoffnung, dass man dort zuletzt nach ihr sucht, zieht sie mit ihr in ein Internat für menschliche Schüler ein. Ob sie dort wirklich sicherer aufgehoben ist?

Nachdem Richelle Mead die Fantasy-Reihe rund um die "Vampire Academy" zum Abschluss gebracht hat, führt sie mit "Bloodlines - Falsche Versprechen" ein Spin-Off dazu ein, in der nun die Alchemistin Sydney die Hauptrolle spielt. Wie ich bereits aus anderen Rezensionen herauslesen konnte, tauchen alte Bekannte auf, so dass sich eingefleischte Fans auf ein Wiedersehen freuen können.

Persönlich hab ich die "Vampire Academy"-Reihe nicht gelesen, so dass "Bloodlines - Falsche Versprechen" mein erstes Buch der Autorin ist. Die Spannung lässt anfangs etwas auf sich warten, da die Autorin Wert darauf gelegt hat, die neue Hauptprotagonistin einzuführen und Nichtlesern von "Vampire Academy" mit der Welt rund um die Moroi und Strigoi vertraut zu machen. Doch schon bald nimmt die Handlung an Spannung zu und auch eine Prise Romantik und Humor fehlen nicht. Leider gelingt es der Autorin nicht durchgehend, die Spannung zu erhalten. Dies schadet der Geschichte jedoch nicht zu sehr, da so andere Charaktere und Szenen eingebracht werden konnten, die auch von Interesse sind (ohne groß spoilern zu wollen). Die Charaktere nehmen mit der Zeit an Glaubwürdigkeit und Tiefe zu, wobei einige von ihnen in den weiteren Teilen von "Bloodlines" mit Sicherheit noch ausbaufähig sind und noch einige Überraschungen auf die Leser warten.

Insgesamt ein interessanter und gelungener Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe rund um Vampire und Alchemisten. Der kleine Cliffhanger am Schluss macht neugierig auf den zweiten Teil und man darf gespannt, ob Jills Sicherheit auch in Zukunft gewahrt werden kann und wie die Zusammenarbeit zwischen Vampiren und Alchemisten vonstatten geht.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.